Was seid ihr eigentlich von Beruf

Jedihammer

Generalfeldmarschall, Pontifex Maximus des Mars.
Bei den vielen wissen wir es ja. Bei anderen nicht.
Welchem Beruf geht ihr alle hier nach. Sollte es so ein Thema schon geben bitte zusammen lagen.
Gerade in der momentanen Krise ist es m.E.n. sehr interessant wie die Lage in verschiedenen Berufen gehändelt wird.
Ich fange mal mit mir an.
Ich bin seit 32 Jahren Tarifkraft(kein Beamter) bei der Deutschen Post. Die ersten 5 Jahre habe ich als Belader von Bahnpostwagen und Wertüberführer im Schichtdienst am Frankfurter Hauptbahnhof gearbeitet.
Seit 27 Jahren bin ich als Briefzusteller in Frabnkfurt-Sachsenhausen aktiv.
Ich bin allerdings kein gelernter Postler sondern Quereinsteiger.
Ich habe einen Handwerksberuf erlernt und habe einen Gesellenbrief im Straßenbauhandwerk.
 
Gelernt habe ich Energieelektroniker Fachrichtung Betriebstechnik, habe nach der Ausbildung jedoch umgesattelt und bin nun seit fast vierzehn Jahren Beamter im Strafvollzug.

DU bist Vollzugsbeamter ? Sorry,das ist nicht böse gemeint aber das hätte ich niemals erwartet.
Ich ziehe tief den Hut vor Dir.
 
Tja, wie mein Avatar schon aussagt, bin ich Bibliothekar und das auch schon seit 17 Jahren (vor 20 Jahren habe ich die Ausbildung begonnen). Ich arbeite in der Benutzungsabteilung, habe also direkt mit den Benutzern zu tun und bin in dieser Funktion auch noch Ausbildungsverantwortlicher unserer Abteilung. Ich arbeite gerne in der Bibliothek und von der Digitalisierung spüren wir nicht allzuviel, da es doch noch viele Bücher gibt, die nicht Elektronisch erhältlich sind.

Der Virus hat uns vor gewisse Herausforderungen gestellt. Vor allem im Frühling, als wir die Bibliothek schliessen mussten, hatten wir nichts von der vielzitierten Entschleunigung gespürt, im Gegenteil. Da die Universitäten in der Schweiz (Ich arbeite an der Öffentlichen Universitätsbibliothek Basel), die Studierbarkeit der Universitäten gewährleistete und die Prüfungen stattgefunden hatten, mussten wir (besser gesagt meine Vorgesetzten) innerhalb von 5 Tagen ein Konzept erarbeiten, wie die Studenten und anderen Benutzer zu ihren Bücher kamen. Das sah dann folgendermassen aus:

- Sämtliche Bücher welche physisch ausgeliehen wurden, wurden per Post verschickt zu einem vergünstigten Tarif, welcher am Schluss auch noch erlassen wurde, das waren dann so zwischen 80 und 150 Pakete pro Tag.
- Die Studierenden durften pro Tag 3 Scans à 30 Seiten bestellen, kostenlos.
- Die Bücher konnten in unserem Outdoor-Rückgabe-Kasten zurückgegeben werden (der musste all Stunde geleert werden)

Das ganze brachten wir mit einem reduzierten Personalbestand von 8 Leuten über die Bühne (unsere Abteilung hat eigentlich 20 Mitarbeiter. Da aber die Universität die Devise rausgelassen hat, dass man nicht Pendeln soll, und wir doch noch einige Mitarbeiter mit Kindern haben, waren wir entsprechend reduziert). Da hiess es 12 Wochen lang: Aufstehen, arbeiten, essen, schlafen und wieder von vorne. Ich war schon lange nicht mehr so erledigt, wie zu dieser Zeit. Die Benutzer waren aber alle sehr dankbar für diesen Service und wir mussten auch keine Kurzarbeit einführen, sodass wir alle unseren vollen Lohn bekamen.

Alle anderen Abteilungen (Katalogisierung, Erwerbung, Administration) machten Homeoffice.

Nach 12 Wochen durften wir immerhin eine Pickup-Theke einrichten, an welcher die Benutzer mit Abholschein die Bücher abholen konnten und nach weiteren vier Wochen durften die Studenten und Mitarbeiter der Universität wieder in die Lesesäle, aber auch nur reduziert. Stand jetzt sind wir wieder normal geöffnet, nur dass die Bibliothek nur zu einem drittel Besetzt werden darf und man überall eine Maske tragen muss.
 
Gelernt habe ich Energieelektroniker Fachrichtung Anlagetechnik.
Nach der Ausbildung habe ich mein Abitur nachgeholt. Mein Ziel war es auf Lehramt zu studieren. Aber wie so oft im Leben verlief es anders.
Meine Frau wurde schwanger und die Kohle musste ran. ^^
Also bin ich bei den Entsorgungsbetrieben in Essen gelandet, immerhin im öffentlichen Dienst. Müllmann macht Bock. ^^
Und Krisensicher ist es auch. Wir kommen immer, auch wenn die Welt untergeht.
 
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*verkneif dir den kindischen Witz, Steven*
Hey: zumindest haben wir den selben billigen Humor!:roflmao:

Ich bin übrigens selbstständig und habe ein Geschäft: Tatsächlich ist das Corona-Jahr bei mir sehr belebt gewesen. Habe Architektur studiert, hatte aber keinen Bock auf den Hochbau (hätte mir aber auch früher auffallen können...). Ich richte Häuser ein und genau das tun die Leute wohl im Moment.....(und Swimmingpools in den Garten buddeln). Auch wenn es derzeit läuft: Mein Bauchgefühl sagt mir, dass uns noch harte Zeiten bevorstehen. Hatte bisher zwei Mitarbeiter in Quarantäne, das wird im Verlauf des Winters noch sportlich.......
 
Eigentlich wollte ich als Larve Paläontologe werden und als Jugendlicher was mit Design/Illustration... beides war dann ne Sackgasse, dank zu Faulheit und Sprachidiotie und einem viel zu eigenem Zeichenstil.
Da ich schon früh im sozialen Bereich tätig war (Jugendgruppenleiter der AWO etc) dachte ich dann, dass ich unbedingt Soziale Arbeit studieren müsste, aber das war mir zu trocken. Also hab ich lieber im Jugenzentrum, der HPT und dem klassischen Hort angesetzt und meine Ausbildung an der Akademie für Sozialpädagogik abgeschlossen.
Ich arbeite als Erzieher an einem Hort mit über 100 Kids zwischen 6 und 11 Jahren und habe dank Corona das eeeeein oder aaaandere Problemchen im Tagesablauf :kaw:
 
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Ich habe Biologie, Chemie und Geographie auf Lehramt studiert und unterrichte diese Fächer mit Geschichte und ein bisschen Astronomie seit nunmehr 22 Jahren. Ich knüpfe quasi an Minzas Altersklasse an und begleite Kinder und Jugendliche von der 5. bis zur 10. Jahrgangsstufe.


Nachdem es bis zum letzten Montag in all den Monaten keinen direkten COVID-19 Fall an meiner Schule gab, sind aufgrund drei erkrankter Schüler aktuell über 50 % meiner Kollegen in Quarantäne. Glücklicherweise scheint sich kein Kollege und andere Schüler angesteckt zu haben. Aber erst seitdem meine Kollegen aus dem laufenden Unterricht nach Hause geschickt wurden, teilweise verstört, ist mir so richtig bewusst geworden, dass jedes morgendliche Verlassen der Wohnung unter Umständen das letzte Verlassen für eine gewisse Zeit gewesen sein kann. Hinzu kommt die Gefahr der Ansteckung bei ungefähr 400 wöchentlichen unterschiedlichen beruflichen Kontakten in Schulräumen.
 
nd habe dank Corona das eeeeein oder aaaandere Problemchen im Tagesablauf

Kann gar nicht sein! Bremsklötze und so!?

Ich wollte immer zur Bundespolizei und habe mich dann aus Gründen anders entschieden. Nach dem Abi hatte ich überlegt Soziale Arbeit zu studieren, was mir dann aber irgendwie zu Allgemein und zu breit gefächert war. Ich habe dann eine Ausbildung an einer Fachschule für Sozialpädagogik gemacht. Jetzt arbeite ich noch in einer ziemlich großen Kindertagesstätte mit Kindern zwischen 2,5 und 7 Jahren und mache nebenbei meinen Bachelor in Kindheitspädagogik.
 
Ich knüpfe quasi an Minzas Altersklasse an und begleite Kinder und Jugendliche von der 5. bis zur 10. Jahrgangsstufe.
Und danach kommen deine Schüler dann zu mir...

Ich bin Lehrer an einer Berufsschule. Ich unterrichte sowohl klassische Berufsschüler (Azubis) als auch Vollzeitschüler z.B. im Wirtschaftsgymnasium in der Oberstufe.
Ich habe ursprünglich Wirtschaft und Informatik studiert und auch mehrere Jahre in diversen Firmen gearbeitet. Vor knapp zwanzig Jahren bin ich dann auf die Idee gekommen Lehrer zu werden. Zum einen haben die Regierungspräsidien per Zeitungsannonce Quereinsteiger gesucht, zum anderen war mein Vater Lehrer, so dass dieser Beruf bei mir immer präsent war. Und natürlich hatte ich auch den Wunsch mich beruflich neu zu erfinden. ich bin dann ins Referendariat eingestiegen und habe dort das Unterrichten von Grund auf gelernt. Eine Strategie, die für mich voll aufgegangen ist. Auch wenn ich manchmal am bürokratischen Schulsystem verzweifle, werde ich diesen Job bis zum Ende durchziehen.
 
Ich habe Physik studiert, habe 2018 meinen Doktor gemacht und arbeite seitdem als Post Doc an der Uniklinik und bediene dort Kernspintomografen. Zuvor hatte ich bereits 7 Jahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet.
 
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Ich studiere Geschichte und bin dort jetzt im zweiten Master-Semester. Zuvor habe ich das Bachelor-Studium in Geschichte absolviert. Mir macht das Studium eine Menge Spaß, weil Geschichte schon immer ein großes Interessengebiet meinerseits war und ich mich immer gerne weiterbilde, sowohl in den Veranstaltungen an der Universität als auch sozusagen im Selbststudium. Schwerpunktmäßig bin ich in erster Linie in der antiken und der mittelalterlichen Geschichte unterwegs, aber ich finde auch die Geschichte der Neuzeit sehr interessant. Noch habe ich mich nicht vollends entschieden, in welche dieser Richtungen es beruflich nach dem Studium gehen soll, aber ich denke, dass diese Entscheidung in diesem oder im nächsten Semester fallen wird. Ich möchte im Anschluss an das Studium auf jeden Fall promovieren und parallel dazu an einer Hochschule als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig werden.
 
Auch wenn ich aus einer jugendlichen Eselei heraus kein Physik studiert hatte, arbeite ich seit 4,5 Jahren im Fachbereich Physik an einer Uni und promoviere. Wenn alles gut geht, werde ich nächstes Jahr promoviert. Aktuell weiß ich nicht so recht, was ich danach machen will.
 
Ich mache es kurz.

Gelernter Detailhandelsangestellter.
Umgesattelt auf Informatik im Support für Client & Server Systeme bei einem Industrie Unternehmen.
Berufsbegleitend die Höhere Fachschule mit Techniker/in HF Informatik Abschluss gemacht. Umgesattelt / Spezialisiert auf Storage Netzwerk Systeme in einer Grossbank. Berufsbegleitend die Fachhochschule mit Bachelor in Informatik Abschluss gemacht. Umgesattelt auf Software Engineering im Web Bereich in einer kleinen Bude, was meine aktuelle Tätigkeit ist.
 
Krankenschwester gelernt, nach der Ausbildung auf geriatrische Einrichtungen spezialisiert. Aber aus der krankenhäuslichen Geriatrie weggegangen und in die private übergesiedelt. Sprich Senioreneinrichtungen. Bis vor 3 Jahren war ich noch in einem größeren Seniorenheim, auf einer Vollstation. Seit 3 Jahren bin ich bei einem privaten Träger der Senioren WG's leitet und baut. Es ist weitaus entspannter und familiärer als ein Seniorenheim und hier möchte ich auch ehrlich gesagt gar nicht mehr weg.
 
Mein Lebenslauf ist bislang sehr geradlinig, weshalb ich mich da kurz fassen kann:

Ich habe nach Abitur und Zivildienst Public Management (ein Studiengang, den es meines Wissens nach vor den Bologna-Reformen noch gar nicht gab, jedenfalls nicht unter diesem Namen) studiert und bin jetzt seit fast sechs Jahren als Beamter im gehobenen nichttechnischen Dienst bei einer Landesbehörde in Baden-Württemberg.

Dort bin ich originär - im weitesten Sinne - im Bereich Straßenverkehr tätig, momentan aufgrund der Corona-Pandemie jedoch intern zu einer Task Force abgeordnet.
 
Bin seit 10 Jahren als Fachkraft der IT angestellt. Derzeitige Schwerpunkte sind Webentwicklung, Suchmaschinenoptimierung und Netzwerbung und Mädchen für alles (andere), was (entfernt) mit Computern zu tun hat, wie zum Beispiel Telefonanlagen, Drucker, Netzwerke und Hardware. Bild-, Ton- und Videobearbeitung, wenn es mal nötig wird. Gelegentlich tausche ich sogar Spülmaschinen in der Firmenküche aus. :rolleyes:

Zusammenfassend: Jack of all trades, master of none.
 
@Modal Nodes

Ja, für meine Schülerschaft ist deine Schulform die bedeutsamste nächste Etappe. ;)

Ich habe mittlerweile eine Reihe von ehemaligen Seiteneinsteigern in meinem Kollegium. Dies ging bei mir vor zehn Jahren los. Ich kenne Seiteneinsteiger nur als hochmotivierte Kollegen, die letztlich die intensivste schulische Ausbildung von allen Lehrern durchlaufen haben. Einige haben ganz bewusst ihren Beruf gewechselt, weil sie eine sinnstiftendere Arbeit ausüben wollten als in ihrem Vorberuf. Die Seiteneinsteiger an meiner Schule haben bei uns ein normales zweijähriges Referendariat durchlaufen, bereits zwei Jahre zuvor sind sie mit einem pädagogischen Jahr (seminarbegleitend) gestartet, an dem sich noch ein normales Berufsjahr anschloss, indem sie weitere Berufserfahrung sammeln konnten, bevor es ins eigentliche Ref. ging. Letztlich zieht sich die Ausbildung eines Seiteneinsteigers in NRW über vier Jahre hin, bei fast voller Stundenzahl – ein hartes Programm. Und dann folgt noch eine dreijährige Probezeit – also über sieben Jahre immer wieder Prüfungen.
 
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