Weltraum (Neue Republik)

vor der Jedibasis - Sarid, Visas, Nei, Skyan, Steven und Rilanja

Die Falleen spürte förmlich, wie sie sich vor Aufregung verfärbte, und betrachtete ihre Hand. Sie hatte einen rötlichen, wenn auch fleckigen Schimmer angenommen, und sie wusste aus Erfahrung, dass es sich dabei um eine Reaktion auf ein Stresshormon handelte, dessen Namen sie nicht aussprechen konnte.
Dass sie Stress hatte hätte Rilanja auch ohne diese sichtbare Reaktion gewusst. Sie zogen in die Schlacht, und das Gefühl das damit einher ging war mehr als eigenartig. Sie flüchtete sich in die Distanz filmischer Analysen, und dachte daran zurück, dass sie früher oft der Meinung gewesen war, dass viele Filme große Schlachten als zu pathetisch oder vereinfacht darstellten. Doch tatsächlich empfand sie es genau so - pathetisch, weil angesichts der bevorstehenden Ereignisse ein Zusammengehörigkeitsgefühl aufkam, das nichts glich was sie bisher kannte. Es war weder Freundschaft noch Kameradschaft, sondern die Gewissheit mit den anderen Anwesenden gemeinsam einem Ziel entgegen zu gehen, und die Möglichkeit auf dem Weg dahin zu sterben machte es nicht besser.
Und vereinfacht fühlte sie sich, weil außer der Schlacht nicht mehr viel in ihren sonst so wirren Gedanken übrig war. Sicherlich, sie machte sich einige Gedanken über die Schlacht, über ihren Ausgang und all die Wirrungen auf dem Weg dahin, doch von allem, was darüber hinaus ging, blieb nicht viel - all die Ideen und Träume, die sie hatte und an die sie immer wieder dachte, rückten in den Hintergrund, und unterstrichen so den unausgesprochenen Gedanken, dass sie erst mal Corellia überleben musste um weiterträumen zu können.
Am Raumhafen änderte sich ihre eher triste Geisteshaltung, als die drei Frachter in Sicht kamen, wie drei gestrandete Giganten, trotz ihres schwerfälligen Aussehens fähig sich majestätisch in die Luft und bis dahinter zu erheben. Der Gedanke, dass sie in diesen Blechdosen gefangen wären und auf ihrem Weg ans Ziel tausend Mal explodieren konnten - durch Sabotage oder Angriffe im Orbit ihres Zielplaneten - hielt sich bewusst zurück, auch wenn es eigentlich keinen Unterschied mehr machte.
Als die Echsin ihre Tasche nahm und damit Sarids Beispiel folgte und den Speeder verließ stellte sie fest, dass ihre immernoch rötlich gefärbten Hände zitterten. Rilanja nahm den Griff ihres Gepäcks und hielt ihn so fest, dass ihre Finger keine Möglichkeit mehr hatten ihre Unsicherheit offen zur Schau zu stellen.
Als sie das Schiff nach der etwas förmlichen aber durchaus angemessenen Vorstellung durch ihre Meisterin betraten musterte die Falleen die Nichtechse am Eingang, die allem Anschein nach ihre kleine Flotte kommandierte. Waren drei Schiffe eigentlich schon eine Flotte? Die Meinungen die Rilanja kannte gingen darüber auseinander, aber irgendwie war das nicht der richtige Moment jenen zu fragen, der sich als Major Muurks vorstellte.
Und wer waren diese Forces of Hope? Natürlich erkannte die Geschuppte die abstruse Sprache, in der traditionell Schiffe und andere Dinge benannt wurden, die besonders toll klingen sollten, aber was sie sich darunter vorzustellen hatte blieb ihr schleierhaft.
Während sie der Menschin ins Innere des massiven Transporters folgte und hoffte, dass die Quartiere nicht zu unbequem wären, fragte sie sich unwillkürlich zu welcher Charaktergruppe der Befehlshabende wohl gehören würde - eine dumme Angewohnheit, speziell zu verdanken der Vielzahl an Rollenspielen, die sie über die Jahre gespielt und in denen sie ihre früher aussichtslosen Träume jedig zu werden ausgelebt hatte. War er grobschlächtig und stark, aber dafür langsam, oder gehörte er zu der Sorte von Kämpfern, die überraschend schnell für ihr Gewicht waren? Sie zwang sich nicht darüber nachzudenken welche Stärken und Schwächen den Bepelzten ausmachen würden, und sich stattdessen auf das zu konzentrieren, was vor ihr lag.
Nur an was sollte sie dabei denken? Überall um sie herum wuselten Besatzungsmitglieder, Jedi und Soldaten umher - und in manchen Fällen war sich die Falleen nicht mal sicher wer zu welcher Gruppe gehörte. Sie hatte mehr als einmal das Gefühl im Weg zu stehen, und folgte deshalb ihrer Meisterin, bis sie ihr Quartier erreicht hatten, wo eigentlich nicht mehr zu tun war als ihre Sachen auf eine der Kojen zu legen. Und jetzt?


Sarid, ich meine, soll ich dich Rätin nennen, während wir hier, also quasi militärisch unterwegs sind, ich meine als Rang, oder hast du einen eigenen militärischen, den ich benutzen sollte, also falls das nötig ist, oder sollte ich, ich meine ich weiß nicht genau wie das alles abläuft, vom Protokoll her, also so etwas gibt es doch bei solchen Einsätzen, oder?

Es dauerte einen Moment, bis Rilanja wusste was sie eigentlich fragen wollte. Es war ein Gedanke, den sie schon oft gehabt hatte, früher, bevor ihr Potential zur Jedigkeit erkannt worden war. Die Idee von einem Experten in was auch immer ausgebildet zu werden und mit der Zeit Fähigkeiten anzuhäufen, mit denen sie... Im Endeffekt war es darum gegangen, ihren Lieblingshelden nachzueifern, nicht mehr und nicht weniger. Es war eigentlich schon immer eine dumme Idee gewesen, so als ob sie in der Lage wäre Fähigkeiten so zu absorbieren als würde jemand eine Datenkarte mit einer Bedienungsanleitung in ein Terminal einstecken und alles Wissen darauf in Sekundenschnelle hochladen.

Was ich sagen will, ist es erlaubt wenn ich jemanden vom Militär anspreche wegen ein paar... Fragen die ich vielleicht haben könnte?

fragte sie schließlich, nachdem sie sich etwas geordnet hatte. Es gab so viele Dinge, die sie in ihrem Leben schon mal hatte lernen wollen, und jedig zu sein betraf nicht mal die Hälfte davon - auch wenn ein Großteil damit zu tun hatte, und sie wusste, dass sie nicht mehr erwarten sollte als sie ohnehin schon bekommen hatte.

Ich hatte mit überlegt, vielleicht könnte ich jemanden fragen wegen ein paar besonderen Kampftechniken, oder Übungen, oder...

Sie hielt inne und sah zu Boden. War das wirklich etwas, was sie ihre Meisterin fragen konnte? Ob sie von jemand anderem etwas lernen durfte? War es nicht eher so, dass Sarid für ihre Ausbildung verantwortlich war, und selbst beurteilen musste, was sie von wem und wann zu lernen hatte? Immerhin war Rilanjas Wissen um die Feinheiten des Lichtschwertkampfes nicht wirklich realitätsnah, auch wenn es dafür um so umfangreicher und in Summe wahrscheinlich völlig falsch war.

Ich hätte nur gerne etwas zu tun, während wir unserem... Ziel entgegenfliegen,

fügte die Geschuppte kleinlaut hinzu.


Hyperraum nach Corellia - Gallofree GR-75 Transporter “Survival” - Sarid, Visas, Nei, Skyan, Steven, Major Muurks und Rilanja
 
Lianna, unterwegs Richtung Orbit - An Bord der Thranta, Quartiere - Brianna und Talery

Die junge Caamasi war dankbar dafür, dass Eisblume ihre Erwiderung offenbar nicht als verletzend oder beleidigend aufgefasst hatte. Ihre Meisterin überlegte zu ihrer Freude auch schon wie sie jenen Fellträger finden konnten. Ihre Herangehensweise einfach die Liste der Namen durchzusehen, an welche Zimtgras ihre Komm-Nachricht geschickt hat, war in Talery Augen jedenfalls gut.

"Soviele vollständig bepelzte Jedi werden bestimmt nicht an Bord sein. Dass das Wesen ein Jedi ist bin ich mir eigentlich sicher, denn das Lichtschwert am Gürtel habe ich schon erkannt. Gerade deswegen hab ich mir ja nichts gedacht als das Wesen unsere Rationsriegelkisten ausgeladen und weggetragen hat."

Als Brianna dann anschließend noch äußerte, dass sie halt auch schon etwas hungerte konnte ihr Talery nur zustimmen.

"Gegen ein Abendessen hätt ich auch nichts einzuwenden. Vielleicht können wir ja im Anschluss an die Übung suchen gehen."

Schlug sie deshalb vor. Jedoch tat sich Talery relativ schwer das zu tun was Eisblume von ihr wollte. Sie mühte sich redlich, aber noch stellte sich kein Erfolg ein. Allein zu verstehen, was genau eine Präsenz war, fiel der Caamasi nicht wirklich leicht.

"Also die Gesamtheit eines Wesens aus einem anderen Blickwinkel, quasi einem anderen Sinnesorgan? Sprich was ich über meinen Geruchssinn wahrnehme siehst du durch deine Augen auch ganz anders, oder? Die Macht wäre dann auch eine Art Auge, welches mir eine für mich neue Art der Sichtweise ermöglicht? Wie ein Blinder, der durch eine OP künstliche Augen eingesetzt bekommt, nicht wahr?"

Überlegte die Caamasi laut. Mit dieser Beschreibung konnte sie halbwegs etwas anfangen. Zwar wusste sie natürlich noch nicht wie diese neue Sichtweise dann genau aussah oder sich anfühlte - wie auch immer. Aber damit konnte sie zumindest leben.

"Okay..."

Wähend sie noch leise murmelte nickte sie, allerdings mehr zu sich selbst denn zu der Echani. Im Anschluss teilte Eisblume dann mit ihr eine Betrachtungsweise der Macht, welche diese offenbar von ihrer Meisterin gelehrt bekam. Die zierliche, perlmuttfarbene Padawan betrachtete sich zwar nicht als Haus, aber die Analogie begriff sie durchaus. Die Händlerstochter war ja nicht dumm, nur bequem und denkfaul. Aber Talery bemühte sich. Am meisten blieb die Aussage von Eisblume hängen, dass sie die Eindrücke, die sie wahrnahm der Reihe nach sortieren sollte. Also eines nach dem anderen bis sie die Präsenz der Echani in der Macht gefunden hatte. Das leuchtete ihr ein. Wie genau sie ihr Fenster zur Macht nur so weit öffnen konnte, dass sie nur einen kleinen Teil von dieser mitbekam war ihr jedoch noch nicht so ganz klar. Aber die Caamasi war dennoch bereit es mit Eisblumes Hinweisen es erneut zu wagen.

"Dann werde ich es nochmal versuchen".

Sie selbst war allerdings nicht so ganz überzeugt davon, dass sie sich wirklich so optimistisch fühlte wie sie gerade eben geklungen hatte. Aber das war letztlich egal, entschied sie, während sie sich wieder so bequem wie möglich auf das Klappbett setzte. Ein weiteres Mal atmete sie erst tief ein und dann wieder aus und schloss die Augen. Erneut tastete sie in sich langsam nach dem Licht, welches in ihren Gedanken die Macht außerhalb ihres imaginären Hauses darstellte. Auf ihr mentales Öffnen eines Fensters hatte die Caamasi allerdings wieder das Gefühl durch die plötzlich auf sie einstürmenden Eindrücke überwältigt zu werden. Aber sie zwang sich wie Eisblume ihr gesagt hatte das, was sie empfand zu sortieren. Ein paar Dinge konnte sie tatsächlich irgendwie ausblenden, auch wenn sie nicht wirklich genau verstand wie. Dennoch wurde es leichter aus der Kakophonie ihrer Eindrücke etwas Großes, irgendwie Leuchtendes herauszufiltern. Noch traute sie diesem neu entdeckten Eindruck aber nicht. Dennoch schien das Leuchten sehr nah zu sein. Probeweise drehte sie ihren Kopf, aber die Empfindung blieb trotzdem in etwa dort, wo sie sie gespürt hatte. War das Brianna? Sie musste es sein! Talery jedenfalls hoffte es so sehr.

Ganz vorsichtig versuchte sie sich gedanklich dem Licht zu nähern. Irgendwie nahm es tatsächlich eine Eisblume ähnliche Form an. Aber ob dies allerdings aufgrund ihres starken Wunsches der Fall war oder der Realität entsprach wusste sie nicht. Dennoch fühlte sich das Licht vertraut an, nicht ganz so fremd wie alles andere in der für Talery noch so neuen Welt der Macht. Sie spürte Zuneigung, Kraft, Geduld und Mitgefühl, allerdings bei weitem nicht so konkret wie wenn sie irgendein Objekt in die Hand nahm und sich genau ansehen und es prüfen konnte. Sie hatte eher den Eindruck von dem Leuchten, welches sie bereits anfing als ihre Meisterin zu bezeichnen, angezogen und umhüllt zu werden. Mit einem Mal verstand sie, was Brianna mit Präsenz in der Macht gemeint hatte, genau wie diese es prophezeit hatte. Hörbar keuchend und glücklich über diese Erkenntnis war ihre Konzentration mit einem Mal dahin und sie fand sich wieder in der kleinen Kabine. Aufgeregt drückte sie für einen Moment dankbar Eisblumes Hand.


"Ich glaube ich habe soeben deine Präsenz gespürt. Deine Beschreibung hat mir geholfen die Eindrücke zu sortieren bis ich in der Lage war ein helles Leuchten zu erkennen und das warst du."

Mühte sie sich zu beschreiben was sie empfunden hatte.

"Ich fühlte jene Zuneigung, Mitgefühl und Geduld, die du mit mir hast, ebenso wie deine Kraft, welche meiner eigenen um ein Vielfaches überlegen ist, aber dennoch spürte ich eine gewisse Geborgenheit oder Ruhe und die Gewissheit, dass ich diese Kraft nicht zu fürchten brauche."

Talerys Strahlen angesichts ihres vermeintlichen Triumphs war nicht zu übersehen, glaubte sie doch, dass sie nun genau das entdeckt zu haben was ihr die Echani die ganze Zeit über hatte vermitteln wollen. Und diese Anstrengungen ihrerseits hatten sie wirklich hungrig gemacht.

"Können wir jetzt unser Essen suchen gehen?"

Platzte aus ihr heraus, kurz nachdem ihr Magen hörbar gegrummelt hatte.

Im Orbit um Lianna - An Bord der Thranta, Quartiere - Brianna und Talery
 
|| Hyperraum nach Lianna ▫ an Bord der "Moonrise" ▫ Frachtraum || ▫ Vorin ▫ Markus ▫ Mara ▫ Shana ▫ Draugir ▫ Atoras ▫ Gaiden & Sinoué ▫ Arkon nebenan

Sie alle folgten den Anweisungen, auch Gaiden versuchte sich an der Sache. Doch mit der Zeit fragte sich Vorin was genau der junge Mann eigentlich machte. Vorin spürte kein Band, keinen mentalen Griff am Übungsgegenstand. Wusste der Padawananwärter nicht wie er hinausgreifen sollte? Zwar hatte er eine Verbindung geschaffen um die Versuche zu überwachen doch war dies kein hundertprozentige Überwachung. Demnach blieb ihm vorerst auch nur das Warten. Während Gaiden dabei war immer tiefer in die Macht einzutauchen, eskalierte andernorts die Situation. Shana fing an laut zu werden und stampfte schließlich hinaus. Vorin zog fragend die Brauen in Richtung Markus hoch, doch der hatte momentan andere Sorgen. Vielleicht war es ganz gut dass beide gingen, so konnten die Übrigen in Ruhe weitermachen. Oder wiederum auch nicht, denn nicht allzu lange danach fing Gaiden an zu sprechen.

Vorin lauschte seinen wenigen Worten. Dann hatte er gar nicht so falsch gelegen. Gaiden hatte es erst gar nicht probiert. War es zu viel verlangt gewesen? Möglich. Nichtdestotrotz war der junge Manm nicht untätig geblieben. Er hatte zumindest erst einmal versucht etwas zu fühlen. Gar nicht mal unklug. Immerhin konnte er nichts levitieren, was er nicht wahrnahm. Zu sehen war das Objekt ohne Probleme, doch was sollte man "anfassen" wenn man nicht wusste wie der "Griff" aussah? Dafür wusste Gaiden jetzt wie er aussah. Das war gut, hier auf dem Schiff musste er seine Aura nicht mehr verbergen und es konnte jedem gelingen ihn zu spüren. Dem Schüler war es gelungen. Gut, seine Worte blieben nicht wirkungs- und bedeutungslos. Dennoch war ein kleiner Hinweis angebracht.


"Ob oder ob nicht Dir eine Pause zusteht, entscheidet am Ende immer dein Meister. Es macht am Anfang selten Sinn auf zu langen Übungen zu beharren, denn das Nutzen der Macht strengt zu sehr an. Das wird mit der Zeit besser. Es ist wie die Entwicklung eines Muskels, denn man noch nie benutzt hat. Dieser würde auch nach nur kurzer Zeit sofort verkrampfen."

Vorin hielt innerlich für einen Moment inne. Er war nicht der Meister, doch könnte er dies nicht umgehend ändern? Zwar waren ihm zwei Anwärter geschickt worden, doch diese hatten sich kaum selbst eingebracht. Vielleicht mochte ihn auch die "Findungsgeschichte" des Coruscanti reizen, ungeachtet dessen war die Vorstellung ihn weiterhin zu unterrichten nicht einmal so abschreckend. Jemand der kein Zutrauen hatte, der zweifelte es überhaupt zu schaffen. Irgendwie hatte das etwas. Eine Herausforderung ihn derart unter die Fittiche zu nehmen, sodass er gar keine andere Chance hatte, als mit Bravour seine Prüfung zu meistern. Bei dem Gedanken hätte er beinahe gekichert.

"Doch da insgesamt wohl im Moment mit nicht allzu viel Konzentration gerechnet werden kann, ist es schon eine erfreuliche Leistung dass es Dir gelungen ist, die vorige Übung nahezu perfekt zu meistern. Was Du beschreibst, entspricht der Wahrnehmung des größten Teils der Machtnutzer. Oft wird der Vergleich zu einem Leuchtfeuer gezogen."

Vorin nickte freundlich und war erfreut, dass schon beim ersten Mal eindeutige Fortschritte verzeichnet werden konnten. Jetzt war nur noch wichtig, dass sich Gaiden dessen bewusst wurde, und irgendwann seine Zweifel verschwanden. Wenn er erstmal seine Bedenken beiseite geräumt hatte, konnten sie daran arbeiten sein ganzes Potential freizulegen. Und wieder fand er sich selbst in dieser Position wieder. Hm, vielleicht war das etwas, worüber er intensiver nachdenken musste. Dazu hatte er gleich noch genügend Zeit, denn momentan war es das Vernünftigste das Training zu beenden, denn er bezweifelte dass er nach den Störungen und der bereits eingetretenen Erschöpfung noch viel mit den Padawanen anfangen konnte. Daher verschob er seine Entgegnung für einen Moment und wandte sich an die anderen Drei.

"Wenn ihr noch alleine weitermachen wollt, könnt ihr das gerne tun, von meiner Seite aus gibt es kein weiteres Training mehr." Damit war das geregelt und Gaiden wieder im Fokus.

"Deinen Machtsinn zu trainieren wird erstmal das Wichtigste sein. Du musst das Werkzeug erstmal wahrnehmen, erfassen und verstehen können, welches Du bald immer benutzen wirst. Das ist am Anfang öfter mal theoretisch und auch anstrengend, doch irgendwann fühlst Du sie, kannst sie lenken, in Dir und dann auch in Anderem. Du wirst Dir zudem verinnerlichen müssen, wann und wie Du die Macht verwendest. Große Macht birgt natürlich auch große Verantwortung. Man kann damit sehr viel Gutes verrichten, aber auch Schlimmes anrichten. Doch dazu später.

Ob ich weit in der Ausbildung bin?" Über diese Frage musste Vorin irgendwie lachen. Konnte man dazu eine Aussage treffen? Er hatte einen gewissen Rang, doch was sagte der schon aus? Woran konnte er seinen Erfahrungsstand messen?

"Nun, ich bin ein Meister und wurde vor gut einem Jahr befördert. Ich bin mir bewusst, dass ich wohl einer der Jüngsten zurzeit bin." Der junge Jedi zuckte mit den Achseln. "Der Umfang meiner Ausbildung ist vielleicht nicht ganz so weitgefächert, wie die mancher anderer, doch mag dies auch an fehlenden Gelegenheiten liegen diese zu entwickeln und einsetzen zu können. Das was ich kann, kann ich gut.

Ja, dem Imperator habe ich bereits gegenübergestanden. Habe ihn sogar bekämpft und dabei ernsthaft verletzt. Damals war ich noch ein Schüler und er nur knapp eine Stufe darüber. Vielleicht hätte ich ihn sogar besiegen können, doch dann stände ich heute nicht hier. Uns verbindet eine persönliche Geschichte. Doch bezweiflte ich ihm jemals wieder zu begegnen. Führer des Imperiums sind nicht allzu bekannt dafür irgendwo vorne in einer Schlacht zu stehen und sich im direkten Duell mit Jedi auseinander zu setzen. Es ist in etwa 4 Jahre her, doch es kommt mir vor, als wäre es ein anderes Leben. Ich schlage vor Du ruhst Dich jetzt aus. Es wird nicht mehr ewig dauern bis wir Lianna erreichen, und dort kannst Du notfalls in der Bibliothek nachlesen, wenn mal kein Training ansteht oder Du fragen hast die wir Meister nicht so aus dem Kopf beantworten können."

Ein schiefes Grinsen schummelte sich auf seine Züge dann führte er den Anwärter mit einer einladenden Geste aus dem Frachtraum heraus. Gaiden konnte sich unterhalten, sich ein Magazin nehmen um zu Leben oder sonstwas machen. Für ihn war Bedarf an Ruhe, an Abstand. Er gab Mara einen Kuss auf die Stirn und verzog sich dann in Richtung Cockpit.

Warum er so empfand wusste er nicht. Es war als wäre eine Kälte in ihm. Etwas, dass ihm fehlte. War es vielleicht Müdigkeit? Steckten die Ereignisse auch in ihm? Shana und Markus hatte er in einem der Gänge wahrgenommen, doch da von ihnen eine Menge Emotionen herüberschwappten hatte er sie in Ruhe gelassen. Schon merkwürdig, wie man sich elend und niedergeschlagen fühlen konnte, ohne den Grund zu wissen. Demnach wäre es besser, über das weitere Vorgehen nachzudenken, auch wenn es für den Moment schwierig schien. Wie würde es weitergehen? Er würde sich auf Lianna ganz der Ausbildung eines Schülers widmen können. Sollte es ihm dieses Mal gelingen, diesen auch zum Abschluss zu geleiten? Es wäre endlich eine Abwechslung zu den bisherigen Versuchen. Sie waren aus verschiedenen Gründen gescheitert, und immer hatte er die Schuld bei sich gesucht. Das war sicherlich nicht richtig, doch irgendeinen Aspekt packte er womöglich falsch an.

Wen sollte er wählen? Draugir, Atoras oder Gaiden? Die beiden Ersten waren extra zu ihm gekommen, hatten die Gefahren auf sich genommen um an einen Meister zu gelangen. Doch beiden hatte man die "Indoktrinierung" der Jedi-Ausbildung bereits angemerkt. Folgsamkeit war gut, doch manchmal langweilte sie ihn. Jemand der Fragen stellte, auch wenn sie irgendwann vielleicht nervten. Ein Schüler, der auch mal widerspenstig war oder aus anderen Gründen kompliziert war. Möglicherweise brauchte er das. Eine Herausforderung. Solange er oder sie nicht gründsätzlich alles in Frage stellte oder aus Prinzip alles verweigerte, konnte dies etwas werden, was auch ihn voran brachte.

Womöglich war es zweckdienlich eine Phase darüber zu schlafen oder zu meditieren. Momentan blieb nicht viel zu tun, und die Reise war letztendlich ziemlich langweilig. Zwar gab es auf dem Schiff Beschäftigungsmöglichkeiten, doch niemandem schien danach zu sein. Sie wollten einfach alle nur noch ankommen. Mehr war darin auch nicht zu sehen als die simple Notwendigkeit die Reisedauer momentan zu überstehen.

Nach einer gewissen Zeit war er weggedöst und trieb im Universum der unendlichen Variationen und Ausblicken in die Zukunft. Das Schiff setzte seinen Weg fort, verband Zeit und Raum um den Tunnel zwischen Start- und Endpunkt zusammenzuführen zu einem einzigen Punkt, den es zu überschreiten vermochte. So vergingen die Stunden in müßiger Duldsamkeit, bis endlich der Navcom das nahende Ende der Reise verkündete. Das Signal auf das sie alle gewartet hatten. Der Meister nahm wieder geschäftsmäßig platz und schob den Hebel zurück, als der Countdown abgelaufen war. Nach zwei Sekunden hatte der Normalraum sie wieder und eine sichbare Weltenkugel präsentierte sich im Hauptsichtfenster. Unzählige Raumschiffe tummelten sich in niedriger, mittlerer und oberer Atmosphäre, sowie im Orbit. Wünschenswerterweise sollten Imperium und Republik völlig andere Schiffstypen verwenden, das Sichten eines Sternenzerstörers war im ersten Moment niemals beruhigend.

Doch die Erkennenung weiterer - nicht Imperiums-verwendeter - Schiffe beruhigte umgehend und ungemein. Es dauerte dann auch nicht mehr lange bis sich die übliche Annäherungs-, Anmeldungs-, Identifizierungs-, und Informationsaustauschsprozedur anbahnte. Bei der Erwähung seines Ranges wurden Stimme und Verhalten der Offizierin/Mitarbeiterin gleich viel freundlicher und nach eingehender Überprüfung und Verzeichnung wurden ihm Annäherungsvektor, -geschwindigkeit, sowie eine Landefeldzuweisung mitgeteilt. Dies war einen Neuerung. War es nicht möglich, direkt bei der Jedi-Basis zu landen? Offenbar waren die Jedi diesmal darauf angewiesen, den üblichen Raumhafen zu benutzen. Nun ja, das war kein Verbrechen, außerdem sahen die Schüler so auch ab und zu mal etwas von der Umgebung in der sie lebten. Nachdem er durchgegeben hatte, dass es gleich etwas holpriger werden konnte, machte er sich an den Landeanflug. Lianna-City, vermutlich wenig kreativ schlicht nach dem Planeten benannt, war genauso lebendig und gewaltig wie Coronet. Welch einen Sinn würde es auch haben Jedi-Basen weit abseits zu positionieren?

Ganz vorschriftsmäßig lenkte der 21-Jährige die "Moonrise" auf dem vorgegebenen Weg zu seinem Landefeld, auf welchem sie mit einem herzhaften Ruck aufsetzte. Trautes Heim, Glück allein ... oder so ähnlich. Die Schiffssysteme wurden routiniert heruntergefahren und anschließend das Cockpit verlassen. Die anderen, die nichts zu tun hatten, waren natürlich schon längst aufbruchbereit und warteten nur darauf dass die Tür geöffnet wurde. Es gab keinen Grund damit zu warten und während er noch einmal seine Tasche holte, stürmten die anderen bereits hinaus um sich umzugucken. Nur eine Minute später hatte Vorin zu ihnen aufgeschlossen und verriegelte das Schiff. Momentan war es etwas diesig, es stank nach Ölen, Schmiermitteln und Treibstoff, aber ansonsten sah das alles schon sehr viel freundlicher aus, als die Düsternis die einem auf Coruscant entgegen schlug. Der Meister schloss zum anderen auf.


"Zu Fuß, oder mit Taxi?" , erkundigte er sich, wobei er die zweite Möglichkeit nicht wirklich in Betracht zog. Die Basis war irgendwo im Handels- oder Industrieviertel, er hatte allgemeine Informationen darüber, und auch das Bild im Kopf. Doch letztendlich konnte sie auch einfach dem Leuchtfeuer der Macht nachgehen, welches ihnen eh den Weg wies.

|| Lianna ▫ Lianna City ▫ Raumhafen || ▫ Vorin ▫ Markus ▫ Mara ▫ Shana ▫ Draugir ▫ Atoras ▫ Gaiden ▫ Sinoué & Arkon

[OP]Weiter auf Lianna[/OP]
 
Lianna City - Raumhafen - Gallofree GR-75 "Survival" - weitere Jedi, Visas, Skyan, Steven, Gun, Nei, Rilanja, Major Muurks und Sarid

Das große Pelzwesen stellte sich prompt als Major Muurks vor und gehörte als Teil der Forces of Hope anscheinend zu Admiral War Blades Truppe, was sie mit einem kurzen, freundlichen Nicken quittierte. Was das Verhältnis bzw. die Einstellung gegenüber Jedi anbetraf gab es definitiv viel unfreundlicher gesinnte Mitglieder der republikanischen Flotte. Es hätte also viel schlimmer sein können. Dennoch hielt sich der Offizier denkbar kurz. Er sprach nicht einmal in ganzen Sätzen. Daher war offensichtlich, dass große Reden schwingen nicht sein Ding war. Also hielt sie sich ebenso kurz.

"Danke!"

Antwortete sie in Folge dessen schlicht. Angenehm überrascht registrierte sie im Anschluss auch, dass der Major seiner Crew signalisierte, dass sie den Jedi beim Umladen helfen sollten. Gemeinsam ging es natürlich viel schneller. Es tat jedenfalls gut zu wissen, dass es doch immer wieder positive Gegenbeispiele zu den teilweise doch sehr jedifeindlichen Militärs gab, was Sarid in der Vergangenheit auch selbst hatte zu spüren bekommen. Um den Leuten, die die Frachter beluden nicht im Wege zu stehen ging sie schnell an Bord. Ein vorbei eilendes, insektoides Crewmitglied fragte sie nach dem Weg zu den Jediquartieren, welcher ihre Padawane und sie in den mittleren Teil des Schiffes schickte. Dort bekamen sie einer Kabine für vier Personen in Standardgröße, womit die Jedi-Rätin auch völlig zufrieden war, denn sie wollte keine Sonderbehandlung. Es dauerte nicht lange bis ein leichtes Schauern das Schiff durchlief. Sie waren also schon gestartet.

Ebenso wie ihre Padawan stellte Sarid in der Kabine ihre schwarze Reisetasche auf eines der Betten. Nun also ging es wirklich los. Sie flogen nach Corellia. Nach so langer Zeit würde sie endlich wieder heimatlichen Boden betreten, auch wenn die Vorzeichen natürlich nicht gerade positiv waren. Immerhin mussten sie für die Freiheit Corellias kämpfen, um es aus den Klauen des Imperiums zu befreien. Aber Sarid tat es gern, auch wenn sie eine gewisse Aufregung und Anspannung bei sich selbst nicht abstreiten konnte. Das waren die Jedi und die Republik diesem System schuldig. Schließlich war es ja hauptsächlich deshalb vom Imperium erobert worden, da Corellia nach dem Fall Coruscants die Zentralwelt der Republik geworden war. Noch in Gedanken versunken und ihren Blick auf nichts Bestimmtes gerichtet sprach sie plötzlich die Gesprächigste ihrer Padawane an. Allein ein Blick auf die Falleen sagte ihr, dass diese nervös war. Dafür kannte die Jedi-Rätin die Grüngeschuppte mittlerweile gut genug. Die rötlichen Flecken, die auf ihrer Haut zu sehen waren mussten wohl ebenfalls ein Hinweis darauf sein vermutete die Corellianerin.


"Mir wäre es am liebsten, wenn ihr alle auf meine Rangbezeichnung verzichtet, wenn wir auf Corellia sind. Es muss ja schließlich nicht jeder Imperiale wissen, dass ich ein Mitglied des Jedi-Rates bin. Dadurch könnte nämlich der eine oder andere Imperiale einen gewissen Ehrgeiz entwickeln mich im Besonderen zu töten. Daher genügt mein Vorname."

Dabei hoffte die Corellianerin, dass der Falleen dies einleuchtete und sie nicht groß und breit erklären musste, warum bestimmt kein Imperiale vor Ehrfurcht vor ihr erstarren würde, sondern ganz im Gegenteil. Immerhin gab es ja noch immer hohe Kopfgelder auf Jedi-Ratsmitglieder.

"Was die Crew hier an Bord betrifft, musst du sie allerdings selbst und wenn es geht freundlich fragen, ob sie dir ein paar Fragen beantworten wollen oder können."

Fuhr die Jedi-Rätin achselzuckend fort.

"Du hast ja wahrscheinlich auch mitbekommen, dass ich mir mein morgendliches Fitnessprogramm von Brianna habe zusammenstellen lassen. Daher lerne was du kannst. Es gibt viele Wesen mit besonderes Fähigkeiten. Man muss sie nur finden."

Ermutigte sie ihre Padawan sich Neues anzuzeigen. Auch ein Jedi musste schließlich sein Leben lang lernen und je offener Rilanja bereits in ihrer Padawanzeit war, desto mehr Wissen würde sie sich bereits in jungen Jahren aneignen können. Das steigerte die Lebenserwartung mitunter immens.

"Und ja, es ist auch ein dankbarer Zeitvertrieb auf dem Flug, denn die Zeit bis wir das Corellia-System erreichen kann gefühlt sehr lange werden. Irgendwann sollten wir uns übrigens noch vier leichte Jedi-Rüstungen holen, damit wir zumindest ein bisschen geschützt sind. Aber noch hat das Zeit."

Sarid persönlich hoffte ja, dass sie auch noch etwas Zeit für eine Meditation fand, um ihre Verbindung zur Macht zu stärken und ganz ausgeruht zu sein. Mit drei aufgeregten und nervösen Padawanen konnte dies allerdings sehr wahrscheinlich schwierig werden.

Hyperraum nach Corellia - Gallofree GR-75 Transporter “Survival” - Kabine - Visas, Nei, Rilanja und Sarid
 
Lianna, unterwegs Richtung Orbit - An Bord der Thranta, Quartiere - Talery und Brianna

Talery bestätigte Briannas Vermutung, wonach es sich bei der pelzigen Person, welche die Rationsriegelkiste entgegengenommen hatte, um ein Ordensmitglied handelte. Jemanden mit Lichtschwert, was die Auswahl angesichts des Charakters der Mission auf die ausgebildeten Jedi reduzierte. Es sollte leicht genug sein, die Spezies der verbleibenden Kandidaten in der Ordensdatenbank zu überprüfen, fand Brianna, und diese Aussicht sowie jene auf ein Abendessen nach der Trainingseinheit stimmte sie gleich wieder viel fröhlicher.

Ebenso positiv war, dass ihre Caamasi-Padawan ihre Erklärungsversuche, was genau eine Präsenz war, inzwischen offenbar verstanden hatte. Sie präsentierte eine eigene Erklärung dazu und zur Macht als Sinnesorgan, die zwar anders war, als die junge Jedi-Ritterin es ausgedrückt hätte, aber vertretbar und plausibel genug, um damit zu arbeiten. Vielleicht bekam ihre gefiederte Schülerin bald eine bessere Vorstellung davon, falls sie bei ihrer Übung Erfolg hatte.

„Ja, das kann man so sagen,“

Bestätigte die Echani erfreut. Bisher machte Talery ihr das Meisterinnendasein größtenteils ziemlich leicht, was diese vermutlich sehr von Brianna selbst unterschied. Enttäuschenderweise lediglich zur Kenntnis nahm sie indes die Analogien der Silberhaarigen, die ihr helfen sollten, die durch die Macht auf sie einströmende Informationsfülle in den Griff zu bekommen. Sie bekundete zwar, einen weiteren Versuch wagen zu wollen, wirkte dabei jedoch nicht ganz so überzeugt – dabei hätte Brianna sehr gerne gewusst, wie gut (oder nicht) sie derlei Dinge schon erklären konnte.

Die Vergleiche schienen allerdings ihren Zweck erfüllt zu haben: nach einer Weile der Konzentration konnte sie Talerys Gegenwart spüren, also eine mentale Berührung von ihr und das nicht nur für einen Sekundenbruchteil, so dass ein Zufallstreffer unwahrscheinlich war. Die Caamasi hatte es offenkundig geschafft, hoffentlich war ihr das auch bewusst geworden, dachte ihre Meisterin.

Das war es – kurz darauf brach die Übende ab, öffnete die Augen und glaubte, wie sie erklärte, Briannas Präsenz gespürt zu haben. Sie war ganz aufgeregt und ergriff die alabasterfarbene Hand ihrer Meisterin. Besonders freute die 24jährige sich darüber, dass die Beschreibung der Vorgehensweise geholfen hatte, doch auch wie die Padawan ihre Präsenz beschrieb, war außerordentlich schmeichelhaft.

„Ich konnte deinen Kontakt spüren, du täuschst dich also nicht. Aber diese Gefühle verbindest du mit mir? Das ist wirklich lieb von dir,“

Freute die Echani sich und legte ihre zweite Hand auf die der Caamasi. Sie fand, dass es angebracht war, ihre Verbundenheit mit ihrer Padawan auszudrücken. Den anfänglichen Bedenken und ursprünglichen Gründen, sie zur Schülerin zu nehmen zum Trotz überwogen inzwischen die positiven Seiten. Es fühlte sich gut an, eine Padawan zu haben, die ihr vertraute und sie bewunderte, wohingegen sich die Befürchtungen, die Brianna gehabt hatte, sich bisher nicht erfüllten. Soweit machte Talery ihr das Meisterdasein leicht, indem sie die ersten Schritte auf dem Weg zum Verständnis der Macht wesentlich schneller meisterte als sie selbst einst.

„Ich bin deine Meisterin und deine Freundin. Du kannst dich darauf verlassen, dass ich an deiner Seite bin und meine Kraft und mein Können nutzen werde, um dich zu schützen. Zugleich möchte ich dir an Wissen und Fähigkeiten vermitteln, was ich kann und ein Band formen, so eng wie das zwischen meiner Meisterin Kestrel und mir, und zwischen meiner Meisterin und ihrer Meisterin zuvor. Vielleicht werden wir eines Tages intuitiv die Gegenwart der jeweils anderen spüren, verbunden durch die Macht.

Ich bin stolz auf dich, denn so schnell wie du war ich zu meiner Zeit längst nicht. Bestimmt wird aus dir einmal eine gute Jedi werden, obwohl auf den Weg dahin natürlich noch viel Training auf dich wartet. Aber du schaffst das schon. Du kannst, wenn du einmal gerade Zeit hast, das Aufspüren von Präsenzen üben und mich erneut durch die Macht wahrnehmen, oder andere Leute, wie Großmeisterin El'mireth. Du wirst
feststellen, dass sich jede Präsenz einzigartig anfühlt – doch genug davon für den Moment. Dein Essen hast du dir redlich verdient.“

Nachdem Brianna ihre kleine, feierliche Rede beendet hatte, begann sie mit der Recherche der in Frage kommenden Jedi, um den Verbleib ihrer Rationen zu klären, und wie sich herausstellte, handelte es sich bei Ritterin Duad'sguad um eine Whiphidin. Ohne zu zögern suchten Talery und sie ihr ganz in der Nähe befindliches Quartier auf.

„Guten Abend, Ritterin Brena. Mein Name ist Brianna Kae, und das ist meine Padawan Talery. Ich nehme an, ihr beide kennt euch bereits?“

Mutmaßte die Echani, nachdem sie die Reaktion ihrer Padawan studiert hatte, als die einen Kopf größere und wesentlich massivere vermutete Heilerin die Türe geöffnet hatte. Die Pelzträgerin nickte bestätigend.

„Ja, und ich bin erfreut, Sie kennenzulernen. Wie kann ich Ihnen helfen?“

„Die Freude ist auf ganz auf meiner Seite.“

Brianna lächelte die andere Ritterin an.

„Vielen Dank, dass sie meiner Padawan mit ihrem Gepäck geholfen haben, doch wir müssten wissen, wohin Sie unsere Kisten gebracht haben.“

Die Whiphidin sah sie einige Augenblicke irritiert an, bevor sie antwortete.

„Ach, diese Kisten? Ich dachte, es wären normale Materialkisten, da sie das Zeichen des Ordens tragen wie all die anderen. Ich habe sie in den Hauptfrachtraum gebracht, wo sich die anderen ebenfalls befinden. Im hinteren Bereich des Schiffs,“

Fügte sie hinzu, als sie Briannas fragenden Blick bemerkte. Das genügte – die frischgebackene Ritterin verabschiedete sich von ihrer Kollegin und begab sich frohen Mutes in besagte Richtung. Schwer zu finden war der Raum indes nicht, doch es ergab sich ein neues Problem: der Raum war riesig und vollgestopft mit lauter Kisten, die alle mehr oder weniger so aussahen wie ihre beiden. Ein Arbeitsdroide war damit beschäftigt, die Behältnisse von A nach B zu verfrachten, so dass die Silberhaarige sich ihm in den Weg stellte und ihn kurz angebunden ansprach.

„Ich brauche meine beiden Kisten mit Rationsriegeln,“

Herrschte sie ihn an. Der Droide piepste jedoch nur ein paarmal, fuhr um sie herum und rollte davon, eine etwas ratlose Echani zurücklassend. In der Nähe befand sich ein Computerterminal, welches ihr allerdings keinen Zugriff gewährte.

„Ich möchte bezweifeln, dass wir die Kisten hier auf die Schnelle finden. Ich weiß, dass ich sie nicht durch die Macht aufspüren könnte. Du könntest es vielleicht mit deinem Geruchssinn – aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob mein Magen noch so lange durchhält. Ich schlage vor, wir suchen die Kantine, so es denn eine gibt.“

Tatsächlich knurrte es wie auf Kommando aus der Bauchregion der schlanken Echani, und da Talery bereits bekundet hatte, dass das Training sie hungrig machte, rechnete sie auch nicht mit Widerspruch. Wie sich herausstellte, gab es auf der Thranta eine kleine Kombüse mit einem Küchendroiden, der den beiden Gerichte zubereitete, welche den Eindruck erweckten, zumindest teilweise aus Fertigprodukten zu bestehen. Auch abgesehen davon stellte sich heraus, dass die Küche noch etwas schlechter und langweiliger schmeckte als in der Lianna-Basis.

Abgeschlossen wurde der Tag von Kampfkunsttraining in einem Gemeinschaftsraum, der im Gegensatz zu ihrer winzigen Kabine den Platz dafür bot, und etwas nächtlichem Lesen im Bett im Leitfaden für junge Meister. Der folgende Tag begann in umgekehrter Reihenfolge, Training und Frühstück, welches Briannas Entschluss festigte, dass die Prioritäten des Tages in Finden der Rationsriegel lagen, Neuprogrammierung des Küchendroiden durch einen Techniker und Erlernen der Machttechnik zur Körperkraftsteigerung von Eowyn, nicht notwendigerweise in der Reihenfolge, doch spätestens bis zum Mittagessen. Zusammen mit ihrer Padawan wurde sie infolgedessen vor dem Nachbarquartier vorstellig.

„Guten Morgen, Großmeisterin El'mireth. Ich hoffe, wir stören nicht,“

Begrüßte sie die Höherrangige.

„Falls es Ihnen zeitlich passt, würde ich gerne auf Ihr Angebot von gestern zurückkommen, mir die Technik zur Steigerung…“

Brianna hielt inne. ‚Meiner körperlichen Fähigkeiten‘ hatte sie sagen wollen, aber das war ja falsch. Es ging um Talery, und dass sie selbst gerne ihre Wissenlücken schließen wollte, die sie hatte und die sie sich als Mentorin einer Padawan nicht leisten konnte. Nicht wahr?

„Der körperlichen Fähigkeiten zu zeigen, für Talery und mich.“

Darauf zog sie sich schließlich zurück. Alles andere, musste sie sich eingestehen, wäre doch etwas arg unehrlich El'mireth gegenüber gewesen – aber auch gegenüber sich selbst. Die Technik wäre hilfreich für Talery, wenn sie den Kampf mit dem Lichtschwert erlernen sollte, doch beinahe den Flug verpasst hatte sie, weil sie allein an sich selbst gedacht hatte. Auf die Idee, es der Caamasi zu zeigen, war sie doch erst gekommen, als sie eine Ausrede gesucht hatte…

Lianna, unterwegs Richtung Orbit - An Bord der Thranta, Quartiere - Talery und Brianna
 
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Hyperraum nach Corellia - Gallofree GR-75 Transporter “Survival” - Kabine - Sarid, Visas, Nei, und Rilanja

Für einen Moment stürzte alles wieder auf Rilanja ein, was durch die Aufregung des Abfluges in den Hintergrund getreten war. Sie verstand sofort, warum Sarid nicht wollte, dass man sie als Rätin ansprach. Sie hatte genug Filme gesehen in denen Scharfschützen nur darauf warteten, dass jemand als lohnendes Ziel zu erkennen war - sei es durch Rangabzeichen, das offensichtliche Verhalten eines Untergebenen oder die Anrede mit einem bestimmten Titel. Und dann...
Sie flogen in die Schlacht, und viele der Soldaten und wohl auch der Jedi in den Tod. Wie sollte sie damit umgehen? Wahrscheinlich ohne daran zu denken, schließlich war sie nicht in der Lage es zu ändern. Jedenfalls nicht großartig. Aber sie konnte sich an die pathetischeren Reden ihrer Filmhelden halten, und tun was sie konnte, weil es sonst nichts zu tun gab.
Und das, wo sie grade erst gelernt hatte sich nicht mehr auf ihre gut fundierte Halbbildung aus Holofilmen zu verlassen. Aber das Jedi-Training war etwas anderes. Sie hatte Fortschritte gemacht, und konnte sich mittlerweile auf das verlassen, was sie selbst konnte. Aber hier...


Kann ich dich denn alleine lassen, also ich meine selbst herumlaufen, also ohne zu trainieren, ich meine vielleicht wolltest du ja irgendwas üben mit uns, und ich will nicht einfach weglaufen, also immerhin will ich meine Ausbildung nicht vernachlässigen, ich meine ich weiß ja nicht mal ob ich jemanden finde, der mir irgendetwas beibringen könnte, also etwas lohnendes, oder der überhaupt will, ich meine wahrscheinlich haben die meisten eh besseres zu tun, also will ich niemanden aufhalten, und...

Sie musste etwas tun um sich abzulenken, und zwar bevor sie sich irgendein Stresssyndrom einfing, bevor sie auch nur das Zielsystem erreicht hatten. Zu diesem Zweck atmete Rilanja tief durch und versuchte sich zu erinnern, was die Menschin noch gesagt hatte.

Ob diese Rüstungen wohl figurbetont sind? Ich habe schon welche gesehen die bauchfrei waren, ich hab mich immer gefragt wie die dann schützen sollten, auch wenn ich zugeben muss, also sie sahen nicht schlecht aus, ich meine solange man nicht in dem Bereich getroffen wird, aber auf kalten Planeten ist das ja ohnehin unpraktisch, und speziell für mich, also für Falleen, ich meine für Rassen, die empfindlicher gegen Kälte sind, und halten diese Rüstungen dann eigentlich Blastertreffer ab, also nicht, dass man nicht mehr aufpassen könnte, aber...

ein tiefer Atemzug unterbrach ihren immer panischer werdenden Redeschwall, und sie nutzte die Gelegenheit ihr Mundwerk etwas einzubremsen und einen Moment lang ruhig zu bleiben. Sie brauchte unbedingt Ablenkung.


Hyperraum nach Corellia - Gallofree GR-75 Transporter “Survival” - Kabine - Sarid, Visas, Nei, und Rilanja
 
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Im Orbit um Lianna - An Bord der Thranta, Quartiere - Brianna und Talery

Talery registrierte mit großer Genugtuung, dass ihre Worte bei Eisblume genau die beabsichtigte Wirkung erzielten. Allerdings waren die Worte der Caamasi auch wirklich eins zu eins so gemeint gewesen. Auf dieses Band, auf welches die Echani anspielte war die Padawan ebenfalls sehr gespannt. Natürlich hatte sie noch nie etwas davon gehört und es schien ihr auch sehr merkwürdig. Aber so vieles an dieser Macht war ihr bis vor kurzem noch sehr suspekt erschienen, so dass sie mittlerweile viel eher gewillt war das einfach auf sich zukommen zu lassen. Mit Eisblume als Meisterin schien sie jedenfalls einen Glücksgriff getan zu haben. Alle weiteren Erklärung von Brianna verblassten dann allerdings in dem Augenblick als die Echani davon sprach, dass sich die Caamasi ihr Essen redlich verdient hatte. So langsam hatte sie wirklich Hunger! Daher war sie auch sehr froh als ihre Meisterin die nicht ganz einfache Aufgabe in Angriff nahm die Rationsriegelkisten wiederzufinden.

Schneller als Talery sich das auch nur vorzustellen gewagt hatte, fand ihre Meisterin eine große dickpelzige Jedi, zu deren Quartier sie dann auch umgehend eilten. Die Jedi-Ritterin Brena, die irgendwie sehr nach nassem Hund roch für Talery empfindliche Nase, erkannte die Padawan jedoch anscheinend sofort, was die Caamasi in eine etwas unangenehme Situation brachte.


"Möglich..."

Murmelte sie daher absichtlich leise und war dankbar dafür, dass Eisblume gleich weitersprach. Hauptfrachtraum klang allerdings nicht gut. Dort befand sich vermutlich jede Menge Material, welches sie mit nach Denon nahmen. Vieles davon roch bestimmt wieder genauso furchtbar scharf und unangenehm, dessen war sie sich gefühlt jetzt schon sicher. Daher trottete Talery irgendwo wenig begeistert ihrer Meisterin nach, auch wenn sie natürlich wusste, dass dort irgendwo ihre Rationsriegel sein mussten. Der Droide, der die Kisten im Hauptfrachtraum dort verwaltete war auch alles andere als eine Hilfe und angesichts der vielen Behältnisse musste sie sich wohl oder übel Briannas Vorschlag anschließen.

"Nein, keine Chance, Meisterin. Rationsriegel riechen nach ziemlich wenig, was ja auch beabsichtigt ist, während viele andere Sachen hier entsetzlich stinken - zumindest für mich."

Für einen Moment hielt sie sich dabei ihren blau lackierten Schnabel zu, nachdem sie zuvor einmal tief eingeatmet hatte, was allerdings wenig brachte. Daher ließ sie es schnell wieder sein.

"Das ist wie die Suche nach einem Singfisch in einem Meer eines mittelgroßen Wasserplaneten."

Musste sie entmutigt zugeben. Daher folgte sie der bleichen Silberhaarigen in die kleine Kombüse. Dort fragte ein anderer Droide nicht einmal großartig was sie mochten, sondern kredenzte gleich etwas, was sie seiner Ansicht nach vertragen mussten. Talery machte sich bereits auf das Schlimmste gefasst, was angesichts ihrer Erfahrungen mit der Kantine auf Lianna schon einiges hieß. Wie erwartet schmeckte gelbliche Zeug in ihrer Schüssel nach ziemlich wenig. Dennoch schien sie es wirklich besser zu vertragen als den Fraß auf Lianna, was schon einmal ein Lichtblick war. Sie bekam zumindest keine Magenschmerzen davon. Dennoch wäre natürlich etwas mehr Geschmack natürlich wünschenswert gewesen. Irgendwie musste das wohl auch ein Opfer sein, welches im Jedi-Orden von einem erwartet wurde - sich von jeglichem guten Essen zu verabschieden und sich mit karger Gefängniskost zufrieden zu geben, dachte sie missmutig.

Nach dem Essen verabschiedete sich ihre Meisterin zu einem Kampfkunsttraining, dem sich die Caamasi zum Glück nicht anschließen musste. Viel lieber als sich körperlich betätigen zu müssen zog sie sich in ihre Kabine zurück und suchte in einigen Versuchen die Macht immer länger zu spüren Zuflucht vor dem an Bord der Thranta quasi überall präsentem Gestank.

Am nächsten Morgen velief das Frühstück ähnlich prickelnd wie das Abendessen, sprich Talery vermisste jegliche Art von gutem Geschmack, aber sie erwartete ja mittlerweile nichts mehr in der Hinsicht. Zu ihrer angenehmen Überraschung suchte Eisblume danach das Quartier von Zimtgras auf wie die Caamasi erfreut feststellte. Sie mochte die menschliche Jedi ja, da sie sie bereits von Lianna her kannte. Jedoch klang es nicht besonders einladend für Talery als ihre Meisterin wegen Techniken zur Steigerung der körperlichen Fähigkeiten fragte.


"Guten Morgen. Aber muss das denn jetzt schon sein, ich meine so früh?"

Ruderte sie herum. Jedoch war ihr klar, dass ihre Absichten sich davon zu drücken für alle anwesenden Jedi sonnenklar waren.

Im Orbit um Lianna - An Bord der Thranta, Quartiere - Eowyn, Brianna und Talery
 
Hyperraum nach Corellia - Gallofree GR-75 Transporter “Survival” - Kabine - Visas, Nei, Rilanja und Sarid

Auf die Frage ihrer grüngeschuppten Padawan hin, ob diese sie allein lassen konnte, musste die Jedi-Rätin lächeln. Rilanja machte sich wirklich viel zu viele Gedanken. Aber bevor sie antwortete atmete die Corellianerin selbst noch einmal tief. Eine gewisse Anspannung konnte sie selbst ja auch nicht leugnen. Aber angesichts der Tatsache, dass die Schlacht auf ihrem Heimatplaneten stattfand war dies auch wirklich Wunder.

"Mach dir um mich keine Sorgen, Rilanja. Solche Situationen hab ich schon öfter erlebt als mir lieb ist. Daher lass mich dir einen Rat geben. Wenn du als Jedi nervös und rastlos bist, dann bring deinen Geist zum Schweigen und meditiere. Damit festigst du einerseits deine Verbindung zur Macht und kannst dich auch gleichzeitig auf die Schlacht vorbereiten, die uns auf Corellia bevor steht. Außerdem vergeht im Regelfall die Zeit beim Meditieren auch sehr viel schneller."

Fügte sie augenzwinkernd hinzu.

"Zudem ist es natürlich ratsam und sinnvoll deine Ausrüstung zu überprüfen, wie funktioniert das Lichtschwert einwandfrei, hast du Ersatzenergiezellen, etc. Außerdem kannst du dir auch gleich noch so eine leichte Rüstung holen. Und nein, ich glaube nicht, dass die bauchfrei und figurbetont sind. Sie sind meines Wissen keine Schmuckstücke, sondern rein auf Funktionalität ausgelegt, um uns etwas Schutz zu gewähren ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Das heißt aber auch, dass du mit dieser leichten Rüstung immer auf deine Deckung achten solltest."

Dabei hob die Corellianerin kurz den Kopf und fixierte auch ihre anderen beiden momentan sehr schweigsamen und in sich gekehrten Padawane.

"Das gilt übrigens für alle von euch. Wer schlafen kann, der sollte die Zeit bis zur Ankunft im Corellia-System noch dafür nützen. Während der Schlacht wird dafür nämlich bestimmt keine Zeit oder Gelegenheit sein."

Entsprechend ihrem eigenen Ratschlag holte sich die dunkelblonde Jedi ihre eigene Reisetasche mit einem Handgriff aufs Bett und schickte sich an die von ihr mitgebrachten Lichtschwerter zu überprüfen.

Hyperraum nach Corellia - Gallofree GR-75 Transporter “Survival” - Kabine - Visas, Nei, Rilanja und Sarid
 
[ Hyperraum nach Corellia – Gallofree GR-75 Transporter “Survival”] Gruppe von Jedi und Major Muurks

Muurks hatte mittlerweile den Munitionsgürtel und seine Waffe angelegt und außerdem befand sich auch das Scimitar-Schwert wieder an der gewohnten Stelle auf seinem Rücken. Der Major war auf die Brücke des Gallofree-Transportes zurückgekehrt und war bereit für die anstehende Schlacht. Im Gegensatz zur üblichen Ausrüstung der Soldaten trug er keinen Kampfpanzer. Seiner Ansicht nach schränkte der Kampfpanzer nur die Bewegungsfreiheit ein. Wurde man wirklich von einem Blasterschuss getroffen, half der Panzer auch nicht sonderlich weiter. Und außerdem, und das war der eigentlich ausschlaggebende Punkt, gab es gerade auch keine Standardpanzerung in seiner Größe.

Der Hyperraumflug hatte bisher nicht allzu lange gedauert, auch wenn es nach Ansicht des Togorianers nicht schnell genug gehen konnte. Er hatte sich etwas ausgeruht und eine kleine Trainingsrunde eingelegt. Aber ansonsten hatte sich die übergroße Raubkatze eher zurückgezogen, weil ihr das ganze Gewusel der vielen Menschlein doch etwas auf die Nerven ging. Zudem wollte er auch möglichst nicht mit den Leuten reden, weil Basic absolut nicht sein Ding war und er von Natur aus auch nicht sonderlich gesprächig war. Darüber hinaus war er sich sicher, dass die Jedi den Flug bisher gut überstanden, auch wenn er sich nicht nach ihrem Wohlergehen erkundigt hatte.


„Hyperraumaustritt in 10…“

Der Steuermann fasste mit seinem zierlichen, unbehaarten Händchen an den entsprechenden Hebel zur Steuerung des Hyperraums- beziehungsweise auch des Sublichtantriebs und zählte den Countdown langsam herunter. Muurks spitze Krallen gruben sich erneut in das Sitzpolster des vor ihm stehenden Sessels, als die drei Transporter schließlich den Hyperraum verließen.

Sofort trafen allerlei Statusmeldungen und Funksprüche ein, während die vier begleitenden Jäger die Spitze der Formation einnahmen, um ihnen im Angriffsfall Schutz zu bieten. Das Imperium schien sich auf dem ungeordneten Rückzug zu befinden, auch wenn von einzelnen zurückgebliebenen Einheiten immer noch Gefahr ausging.
Die Pranke des riesigen Togorianers hob sich in die Luft und zeigte auf einem winzig wirkenden metallisch glänzende „Splitter“ nahe bei Corellia, kaum sichtbar für das menschliche Auge.


„Zu DSD Interceptor fliegen. Über Ankunft informieren, auch die Jedi.“

Der Kommunikationsoffizier nickte knapp und setzte die Befehle prompt um. Während die Transporter ihren Kurs anpassten hallte die Stimme des Offiziers durch die Räume der „Survival“.

„Wir haben soeben den Hyperraum verlassen und befinden uns auf dem Weg zur Flotte der Republik und der Forces of Hope, um uns für den Anflug auf Corellia zu sammeln. Es ist auf jeden Fall noch mit Gegenwehr zu rechnen und könnte etwas holprig werden.“

[ /Corellianisches System – Im Anflug auf die FoH Flotte - Gallofree GR-75 Transporter “Survival”] Gruppe von Jedi und Major Muurks

[op: Bitte von nun an im Corellia-Thread weiterposten]
 
Hyperraum nach Corellia ~ an Bord der Survival ~ mit Sarid, Rilanja & Visas

Wie Sarid es gewünscht hatte, übergab Nei ihr das Lichtschwert, welches Qienn ihr hatte zukommen lassen. Zugegeben tat sie es etwas wiederwillig doch verstand sie den Grund und es war ja nicht so als würde sie ihrer Meisterin nicht vertrauen. Sie hoffte natürlich, dass die Möglichkeit bestünde irgendwann damit zu trainieren und das einfache Lichtschwert, welches sie vom Orden gestellt bekommen hatte, so ersetzen konnte. Doch hatte Nei keine Illusionen darüber, dass es bis dahin noch ein weiter weg war.

Die übrige Zeit verbrachte die Ruusanerin eher schweigsam, am Rande der Gruppe von Jedi. Sie schenkte ihrer Umgebung nur soviel Aufmerksamkeit wie nötig und versank die meiste Zeit in Gedanken. Sie dachte an Qienn, ihren Weg bis hierher aber auch an die bevorstehende Mission auf Corellia. Nach und nach begann Nei sich stärker auf die Mission zu fokussieren um nicht von ihren übrigen Gedanken so sehr abgelenkt zu werden. Die Unterhaltung von Sarid und Rilanja auf dem Transporter verfolgte sie nur am Rande und maß dieser nicht viel Bedeutung an.
Erst als ihre Meisterin sie darauf ansprach, sie sollten noch etwas Ruhe suchen, bevor sie schließlich auf Corellai ankämen, erwachte Nei aus ihren Gedanken, nickte und zog sich entsprechend zurück.


Hyperraum nach Corellia ~ an Bord der Survival ~ mit Sarid, Rilanja & Visas

OP: Ich habe den mal noch mit reingequetscht. Den Anflug überlasse ich jemand anderes. ;)
 
Lianna, im Orbit - An Bord der Thranta, Quartiere - Talery und Brianna

Im Gespräch mit Ritterin Duads'guad gab sich Talery sehr schweigsam. Obwohl es sich um die gesuchte Person handelte, wie diese bestätigte, blieb die Padawan sehr schüchtern, murmelte nur einmal etwas kaum Verständliches. Brianna vermutete, dass die massige Erscheinung der Bepelzten die zierliche Caamasi erschreckte, sonst war sie schließlich auch nicht gerade auf den Schnabel gefallen.

„Brena ist übrigens eine Whiphidin, ich weiß nicht, ob du schon einmal von ihnen gehört hast. Du brauchst keine Angst vor ihr zu haben, sie ist eine Jedi-Ritterin und Heilerin wie ich und hat sich als solche denselben Idealen verschrieben. Bestimmt tut sie keiner etwas, die es nicht verdient hätte,“

Klärte sie ihre Schülerin auf.

Talerys Nase traute sie hingegen fast alles zu, und mit der Aussage, es würde in dem Frachtraum nach allen möglichen Dingen stinken, bestätigte die Einschätzung eigentlich. Für Brianna roch es im Frachtraum dagegen ziemlich neutral – wie die Rationsriegel, da hatte ihre Padawan völlig recht. Schließlich waren diese darauf ausgelegt, möglichst viele verschiedene Spezies möglichst kostengünstig am Leben zu erhalten, ohne auf Einzelheiten wie geschmackliche Vorlieben eingehen zu müssen. Die Caamasi gab ihr also zu verstehen, dass die Suche im Grunde aussichtslos war. Vermutlich eignete sie sich unter den Vorzeichen nicht einmal für eine Machtsinne-Übung, wie die Silberhaarige bereits spekuliert hatte. Sie resignierte nicht leicht, wenn es um die Beschaffung von Nahrung ging, doch in diesem Fall würde sie doch einmal den Weg des geringsten Widerstands gehen, und dieser wies ganz eindeutig in Richtung der Schiffskombüse.

„In Ordnung, dann belassen wir es dabei. Vielleicht finden wir ja morgen ein Wesen aus Fleisch und Blut, welches diesem verblödeten Lagerdroiden Beine macht. Irgendwer muss sich in diesem Irrgarten aus Kisten ja auskennen.“

Dementsprechend bedeutete die Lösung, mehr als eine Portion des faden Schiffsfraßes in sich hineinzuschaufeln. Im Vergleich dazu war, wie sich herausstellte, die Talzküche, welche mit den Mitteln ihrer kargen Heimat auskommen müsste, eine kulinarische Sensation. Doch was aß man nicht alles? Rationsriegel, so sagte sie sich, wären ebenfalls alles andere als eine Geschmacksexplosion gewesen.

* * * * *

Anderentags, die Thranta hatte noch Abends den Sprung in den Hyperraum gemacht, begann der erste von hoffentlich nicht allzu vielen Reisetagen. Natürlich hatte sie als Kind viel Zeit dort verbracht, nur durch eine viel zu dünne Schiffshülle von dieser geistig kaum fassbaren und lebensfeindlichen Parallelwelt getrennt. Wesentlich schöner waren jedoch die Aufenthalte auf den verschiedenen Planeten gewesen, auch wenn sie diese nicht auf eigene Faust hatte erkunden dürfen. Nicht in einem Schiff eingesperrt zu sein, die Möglichkeit zu haben, vor die Tür zu gehen, etwas Neues zu sehen, war nichtsdestotrotz ein völlig anderes Lebensgefühl, so dass sie von Glück sagen konnte, dass sie deutlich mehr Zeit auf Planeten verbracht hatte als auf der Reise zwischen ihnen. Es war eine schöne Zeit gewesen, so viele verschiedene Welten kennen zu lernen, die nur viel zu abrupt hatte enden müssen. Aber warum? Was gab Söldnerabschaum von Nar Shaddaa das Recht, zu entscheiden, wer leben durfte und wer nicht, wessen Träume und Zukunftspläne zerplatzten wie eine Seifenblase und nie wahr werden würden? Warum hatte ein Händlerehepaar, das nie jemandem etwas zuleide getan hatte, vor nun fast dreizehn Jahren sterben müssen, ein junges Mädchen zurücklassend, ohne Heimat und ohne Hoffnung.

Doch natürlich drehte sich die Galaxis nicht nur um sie. Brianna erinnerte sich nicht, jemals auf Denon gewesen zu sein und nun würde sie es, so wie es einst war, auch nie kennenlernen. Fest stand indes, dass es eine dicht bevölkerte Stadtwelt war. Was ging in den Köpfen der Militärs, oder wer auch immer die Verantwortung trug, vor, wenn sie entschieden, ob nun diese oder jene Welt dem Krieg zum Opfer fallen würde? Oder dachten diese nur an ihre Ziele, welche immer das sein mochten, und nicht an die Konsequenzen, wie Ganoven auf den unteren Ebenen von Nar Shaddaa, welche ebenfalls nicht über die Relationen nachdachten, wenn sie einen Passanten für eine Handvoll Credits niederschossen? Die Fähigkeit, Leben zu retten, hatte leider nicht annähernd mit der Schritt gehalten, es zu nehmen – die Echani musste daran denken, wie schwierig es war, eine einzelne Person von der Schwelle des Todes zu retten. Konnten die Jedi auf Denon mehr sein als ein Tropfen auf einem heißen Stein? Oder waren sie vielmehr eine Art moralisches Feigenblatt, das eigene Gewissen und jenes anderer Leute zu beruhigen?

Bei der Macht, eines der Probleme dieser langen, einsamen Trainingseinheiten war, dass man viel zuviel nachdachte, wenn man sich nicht im Griff hatte, und das passierte der Silberhaarigen öfter, als ihr lieb war. Zum Glück hatte sie später keine Zeit mehr dafür. Frühstück mit Talery, und anschließend begab sie sich zu El'mireth wegen der am Vortag angebotenen Trainingseinheit. Die Großmeisterin hatte allerdings noch gar nichts gesagt, als die Caamasi bereits dabei war, zurückzurudern.

Talery, es ist halb neun Uhr Schiffszeit!“

Brianna war entsetzt. Die Hände in die Hüften gestemmt bedachte sie das Vogelwesen mit vorwurfsvollen Blicken. Sie selbst war seit fast vier Stunden wach, es war gefühlt mitten am Vormittag und ihre Padawan hatte infolgedessen ausgeschlafen (zu sein). Nicht, dass sie bis eben einen übermäßig verschlafenen Eindruck gemacht hätte – man musste keine Jedi sein, um die Ausrede zu durchschauen. Ganz bestimmt hätte ihre Schülerin kein Problem mit der frühen Trainingseinheit gehabt, klänge diese nicht nach sportlicher Betätigung.

„Es ist wichtig, dass du in Form kommst! Eine Jedi zu sein beschränkt sich nicht aufs Dasitzen und Meditieren! Die Großmeisterin wird dir das sicherlich bestätigen. Überhaupt brauchst du keine Angst zu haben, ich weiß was ich tue und werde dir nichts zumuten, was zu viel oder zu schwer für dich ist. Vertrau' mir!“

Die Silberhaarige war nicht sauer auf Talery oder dergleichen, wollte sie auch beruhigen – sie liefen nur genau in das Problem, das sie befürchtet hatte. Vom sportlich-athletischen Teil der Ausbildung abgesehen wusste sie nämlich nicht allzu viel, was sie ihrer Padawan beibringen konnte, und wie. Sie wäre selbst auf El'mireth oder eine andere Jedi angewiesen. Für eine Padawan, die sich komplett auf Machtfertigkeiten konzentrieren wollte, wäre sie daher die völlig falsche Meisterin. Vor solche einem Eingeständnis hatte sie Angst.

Hyperraum, unterwegs nach Denon - An Bord der Thranta, Quartiere - Eowyn, Aketos, Talery und Brianna
 
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Entsetzt beäugte Talery ihre Meisterin. Mit so einer vehementen Entgegnung auf ihre zugegeben leicht durchschaubare Ausrede hatte sie nicht gerechnet. Natürlich war ihr irgendwo bewusst, dass Eisblume nicht so ganz unrecht hatte damit, dass Jedi nicht nur rumsaßen und meditierten. Das wusste ja sogar die eher unwissende Caamasi. Aber ihre Bequemlichkeit in der Hinsicht zu überwinden fiel ihr schwer. Das war ein weiterer Punkt, der ihr auf dieser Mission mittlerweile nicht mehr so gefiel neben der Tatsache, dass sie nasser Hund nicht mehr begegnen wollte, egal als wie nett und freundlich Eisblume sie beschrieben hatte. Sonst musste sie mit dem pelzigen Wesen vielleicht noch Smalltalk betreiben, wo der Caamassi doch so unangenehm war, dass sie nicht einmal mitbekommen hatte, dass die Whiphidin die Rationsriegelkisten in den Frachtraum begraben hatte, so dass sie sie wohl in den nächsten zwei Jahren nicht finden würden. In diesen Raum wollte sie im Übrigen auch nicht mehr. Abgesehen von dem Gestank hatte sie keinen Elan dem frechen Blechkopf dazu zu überreden er möge doch bitte mal seine Ladelisten durchsehen wo alles gelagert war, damit sie ihre Rationsriegelkisten wieder bekamen. Daher hoffte Talery auch stark, dass die Echani sich ihre Ausrüstung, was sie auf Denon alles zum Heilen brauchte selbst organisierte und ihre Padawan nicht eine Art Bedienstete verwendete und sich alles holen ließ.

Nur rettete sie dies alles natürlich nicht aus der momentan sehr unangenehmen Situation, dass ihre Meisterin sie zu körperlicher Betätigung verdonnern wollte, während Talery viel lieber - wenn sie schon trainieren sollte - wieder meditieren würde oder was Jedi sonst immer so ohne körperliche Anstrengung machten. Verlegen trat die vollständig von wunderschön schimmernden, perlmuttfarbenen Daunen bedeckte Padawan von einen Fuß auf den anderen. Natürlich vertraute sie andererseits der bleichen Echani. Diese war bisher sehr nett gewesen zu ihr und hatte ihr einige Sorgen abgenommen. Talery genoss es ja zugegeben auch, dass sie sich nun um nicht mehr viel kümmern musste, denn dafür hatte sie ja Brianna, in etwa so wie früher ihre Eltern.


"Naja..."

erwiderte sie unsicher und gedehnt, um etwas Zeit zu schinden. Die Anwesenheit von Zimtgras, der Jedi-Großmeisterin tat jedoch ihr übrigens, denn auch diese widersprach Eisblume nicht, was die körperliche Betätigung als Jedi betraf. Also musste dies schon irgendwo üblich sein.

"Natürlich vertraue ich dir, Meisterin!"

begann sie von Neuem, wobei ihr natürlich anhand der aufgestellten Nackendaunen deutlich anzusehen war, dass sie sich unwohl fühlte. Sie überlegte auch, ob sie vielleicht auf Nachsicht oder Milde plädieren konnte, aber sie rechnete sich nur geringe Erfolgsaussichten aus.

"Muss das wirklich jeder Padawan machen?"

Ihr Unbehagen war ihrer hellen Stimme mehr als deutlich anzuhören. Nur wusste sie leider keine Argumente wie sie diesem Standardprogramm zur Padawanertüchtigung entgehen konnte. Und selbst wenn sie etwas noch so eloquent vortrug, so befürchtete sie keine Gnade bei Eisblume oder Zimtgras in der Hinsicht erwarten zu können. Abwehrend hob sie daher die dreifingrigen, vogelartigen Hände.

"Aber dann bitte ich darum zumindest ganz langsam anzufangen und Rücksicht auf meinen angeschlagenen Magen zu nehmen."

An sich war sich Talery zwar nicht wirklich einer Beeinträchtigung diesbezüglich bewusst, aber das musste ja sonst keiner wissen. Es war immerhin möglich, dass es ihrer Gesundheit schaden konnte, wenn sie sich zu sehr anstrengte, legte sie sich als Ausrede zurecht. An die Tatsache, dass die Echani allerdings sehr leicht feststellen konnte wie es dem Magen der bewegungsfaulen Händlerstochter ging, dachte sie in dem Moment überhaupt nicht.

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Es schien, als wüsste Talery nicht so recht, wie sie reagieren sollte, aber wenigstens wirkte sie nicht wieder so eingeschüchtert wie zuvor in der Kabine. Brianna fragte sich im Nachhinein, ob sie vielleicht nicht immer gleich so heftig reagieren sollte, sie als Meisterin nun besser lernte, weniger impulsiv und geduldiger zu sein. Gerade bei einer Padawan, deren Eigenmotivation steigerungsfähig war, um es optimistisch zu sehen, war es wichtig, sie nicht gleich zu verschrecken. So bewies die Echani Nachsicht mit ihrem Schützling, obwohl die Ausrede wahrhaftig sehr schwach gewesen war.

Schließlich, als hätte sie sich gerade in dem Moment erst dazu entschlossen, erklärte die Caamasi, ihrer Meisterin „natürlich“ zu vertrauen. Ganz sicher war sich Brianna nicht, doch sie glaubte wahrzunehmen, dass Talery etwas angespannt wäre, oder dergleichen. Die Mimik des Vogelwesens war nicht ganz einfach zu lesen – die Silberhaarige fühlte sich aber sogleich bestätigt, als sie ihrem subjektiven Eindruck nach zum x-ten Mal dieselbe Frage zu hören bekam, ob das sportliche Training denn wirklich sein musste. Sie seufzte, als sie zum wohl ebensovielten Mal die identische Antwort gab.

„Ja! Jede Jedi muss das. Es ist fester Bestandteil der Ausbildung.“

Dabei warf sie El'mireth unauffällig einen fragenden Blick zu. Hundertprozentig sicher war sie sich keineswegs mit der Behauptung. Sie konnte keineswegs ausschließen, dass es Jedi gab, welche sich ganz auf geistige Tätigkeiten beschränkten, was Talery sicherlich gefallen würde. Brianna aber stand schon lange auf eigenen Füßen und hatte genug erlebt, um den Gedanken, eine solches Talent wie den Zugang zur Macht nicht auch zur Verteidigung zu nutzen, ausgesprochen töricht zu finden. Außerdem wusste sie, dass jede Jedi ein Lichtschwert hatte. Natürlich war nicht gesagt, dass der Orden nicht auch Dinge unternahm, welche sie für töricht hielt (wie etwa den Angriff auf Corellia) oder dass jeder Jedi mit seinem Lichtschwert auch umgehen konnte. Für sich beschloss sie aber, dass Kampfkunst und Sport zur Ausbildung jeder ihrer Padawane gehören würde.

Talery, es ist eine gefährliche Galaxis, in der wir leben. Ich habe versprochen, dich zu beschützen, aber ich kann nicht Tag und Nacht für den Rest meines Lebens an deiner Seite Wache schieben. Zudem ist keineswegs gesagt, dass wir nicht auch einmal in eine Situation geraten, in der ich alleine überfordert bin. Vielleicht passiert es dir nie, aber es kann, und ich möchte, dass du für den Fall der Fälle gerüstet bist, dass dir nichts zustößt. Das bin ich dir als deine Meisterin schuldig. Selbst wenn du deine Jedi-Karriere einmal als Meisterdiplomatin verbringst, bedeutet das nicht, keine Feinde zu haben. Denke an die Senatoren, die auf Mon Calamari in der Oper umgekommen sind!“

Nicht, dass Brianna eine besonders hohe Meinung von Politikern gehabt und diese notwendigerweise mit Diplomaten gleichsetzte, doch das Beispiel passte einfach. Natürlich ging es ihr zu einem gewissen Teil darum, der Caamasi das schmackhaft zu machen, worin ihre eigene Begabung lag (und wohl weniger die ihrer Padawan) und wo sie sich infolgedessen in der Ausbildung leichter tat, doch an der grundsätzlichen Notwendigkeit, sagte sie sich, konnte kein vernünftiger Zweifel bestehen. Außerdem war es ja wohl besser, gerade dann frühzeitig damit zu lernen, sich zu verteidigen, wenn es einer nicht gerade in den Schoß viel. Dass die Echani dabei zugleich von El'mireth die Technik lernen würde, die sie so brennend interessierte, war natürlich ein angenehmer Nebeneffekt an der Sache. Sich um Talerys erklärtermaßen angeschlagenen Magen zu kümmern, würde sie aber allemal noch davor bewerkstelligen können.

„Natürlich. Ich habe versprochen, dich nicht zu überfordern und du kannst mir glauben, dass ich keinen Spaß daran finde, dich in irgendeiner Weise zu quälen. Am besten sehe ich mir dir deinen Magen gleich an. Es wäre ja ein Unding, wenn du auf einem Schiff voller Heilern mit Magenschmerzen herumlaufen müsstest,“

Entgegnete die silberhaarige Jedi-Ritterin so freundlich wie arglos, denn dass Talery empfindlich war, was Nahrung anging, wusste sie ja, und über die Bordküche gab es bisher ja auch nur wenig Positives zu vermelden. Sie hatte zwar ein wenig den Eindruck schonender Krankenhauskost gemacht, doch bei einer Caamasi musste das rein gar nichts heißen.

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| Lianna | Lianna City | vor der Jedi-Basis | auf einem Frachtschweber | Gun Laosi & Verladepersonal|

Tenia hatte bemerkt, wie Gun dem Gespräch am Nachbartisch gelauscht hatte. Zwar war sie sich völlig im Unklaren darüber, um was es da ging und was so interessant daran war, aber sie konnte deutlich erkennen, dass Gun für diese Sache Feuer gefangen hatte. Etwas, was schlussendlich auch dafür sorgte, dass sich bei Tenia die Neugierde einschlich. Einen Augenblick wartete sie ab, und dann entschied sie sich dafür Gun zu folgen. Was hätte sie auch anderes tun können? Zurück in ihr Quartier kehren um auf den nächsten Morgen zu warten um dann gar nicht zu wissen, was der neue Tag bringen würde? Nein, das klang alles andere als spannend und deswegen kam ihr Gusn Geheimniskrämerei gelegen. Sie sah, wie er sich bemühte, von niemandem gesehen zu werden. Dabei warf er aber nie einen Blick zurück, was Tenia ein Grinsen entlockte. Als Tochter einer Jägerfamilie wusste sie genau, wie man sich an jemanden schlich, auch ohne bemerkt zu werden. Bei Gun gestaltete sich die Sache demnach als doppelt einfach, auch wenn er recht geschickt darin war, sich bedeckt zu halten.

Eigentlich war die Nullianerin müde und erschöpft, aber etwas verriet ihr, dass jenes, was sie erwarten konnte, allemal besser war, als auf Lianna zu bleiben und bei einem Umzug zu helfen. Kisten zu schleppen kam für sie einfach nicht in Frage! Außerdem war sie nicht in den Orden gekommen um Dinge zu tun, die sie auch auf Null tun konnte. So verfolgte sie ihren Sportpartner weiter, hinaus aus der Cantine um sich schlussendlich an einem Ort wiederzufinden, an dem es von Fahrzeugen nur so wimmelte. Für einen Moment sorgte das muntere Treiben dafür, dass die junge Frau den anderen aus den Augen verlor. Die Sachlage wurde nicht besser, als sie sah, wie er zusammengekauert auf einem Fahrzeug Platz genommen hatte, dass sich auch schon in Bewegung setzte. Für die Nullianerin war dieses Fahrzeug unerreichbar. Gerade in dem Moment, als sie resignierend zurück zur eigentlichen Basis kehren wollte, sah sie, einen weiteren Frachtschweber. In der Hoffnung, dass er sie dort hin führen würde, wo auch Gun sich befand, tat die Nullianerin es ihm gleich um sich kurze Zeit später einer Fahrt durch die Stadt gegenüber zu sehen.

Wahrscheinlich war es mehr Glück als Verstand, aber als Tenia eine blaue Gestalt saß, sie gerade in einem riesigen Raumschiff verschwand, bepackt mit einer großen Kiste, atmete Tenia erleichtert auf. Das musste Gun gewesen sein?
Es ihm nachahmend, suchte auch sie sich eine der Kisten und es schien gar niemandem aufzufallen, dass sie eigentlich gar nicht zum Personal gehörte.
Die Kiste aber war ihre Fahrkarte ins Schiff. Und so beließ die Nullianerin nicht nur die Kiste im Frachtraum, sondern versteckte auch sich selbst in einem unbeobachteten Moment, genau dort.
So hockte sie, gut versteckt und dank ihrer braunen Kleidung doppelt gut getarnt auf dem Boden des Schiffes, nicht wissend, wo sie diese Reise überhaupt hinführen würde.

Ob es nun klug gewesen war oder nicht, Gun einfach blind zu folgen? Tenia war sich der Sache nicht mehr ganz so sicher, während sie auf dem Boden hockte. Wohin würde diese Reise sie eigentlich führen? Und was war, wenn sie Gun auf dem Frachter nicht fand, oder er unbemerkt ausstieg? Und wie sollte sie zurück in die Basis kehren? Gedanken, die sie sich wohl hätte vorher machen müssen, denn so begann Tenia ihre Überstürzte Verfolgungsjagd, zu bereuen.

Dennoch holten sie die Erschöpfung der vorangegangen Reise und die Ereignisse des Tages ein. Tenia versuchte gegen die ankommende Müdigkeit anzukämpfen, schließlich musste sie doch aufpassen, wann dieses Schiff landete, da sie Ausschau nach Gun halten musste, aber sie unterlag und so kam es, dass die Nullianerin in einen tiefen Schlaf fiel. Unruhig zwar, aber tief.

Hyperraum nach Corellia| GR-75 Medium Transporter 'Survival' | Versteck im Frachtraum | Gun Laosi (wahrscheinlich nciht in unmittelbarer Nähe, aber auch irgendwo da unten^^ & Tenia Lumiran |


 
Hyperraum, unterwegs nach Denon - An Bord der Thranta, Quartiere - Eowyn, Aketos, Brianna und Talery

So sehr sich die Caamasi auch wand, um der angedrohten körperlichen Ertüchtigung zu entkommen oder sie wenigstens auf ein möglichst kleines Mindestmaß zu reduzieren brachte Eisblume immer wieder andere Argumente, welche zugegeben nicht so ganz von der Hand zu weisen waren. Der Hinweis, dass es sogar ein fester Bestandteil der Jediausbildung war stimmte Talery auch nicht gerade fröhlicher.

"Hm..."

Brummte sie unglücklich, da sie wusste wie sie die Aussagen ihrer Echanimeisterin stichhaltig kontern konnte. Wahrscheinlich würde sie sich selbst mit den diplomatischen Fähigkeiten ihrer Eltern keinen Weg aus dieser Situation erhandeln können, gestand sie sich ein. Dass sie in einer gefährlichen Galaxis waren konnte sie ebenfalls nicht bestreiten. Das war ja auch ursprünglich überhaupt einer der Gründe gewesen, warum sich die zierliche Händlerstochter hatte dazu durchringen können sich von den Jedi ausbilden zu lassen. Außerdem hatten ihre Eltern sie ja dazu sehr eindringlich ermuntert ihr Talent zur Machtnutzung nicht brach liegen zu lassen, sondern es zu nutzen zum Wohle der Galaxis, wogegen ihr natürlich auch nicht viel eingefallen war, warum sie als verwöhntes Töchterchen ihren Eltern nützlicher sein könnte.

"Ich weiß ja..."

Nuschelte sie daher wenig begeistert in ihre purpurnen Gesichtsdaunen. Was hätte sie sonst auch groß entgegnen können? Ihre mögliche Zukunft als Meisterdiplomatin, welche Brianna ebenbei erwähnte gefiel ihr gleich viel besser, aber bis dahin war noch ein weiter Weg, das wusste die junge Caamasi leider. Immerhin versprach ihr Eisblume für den Moment auf ihren Magen Rücksicht zu nehmen. Ergo wollte Talery die dafür notwendige Schonung möglichst großzügig gestalten. Daher baute die zudem noch teure Kleidung tragende Caamasi vor.

"Was schlägst du denn dann eigentlich vor, Meisterin? Ich meine was würdest du denn einem ziemlichen Anfänger für Übungen zur Steigerung der Fitness empfehlen? Gibt es da irgendwelche hilfreiche langsame Gymnastikübungen? Ich habe nämlich auch keine wirklich passende Kleidung dabei für schweißtreibendes Rumgehopse."

Genau genommen besaß sie so eine Art Kleidung überhaupt nicht. Warum auch? Bisher hatte sie dem ja sehr gut aus dem Weg gehen können. Ihre Eltern waren ja auch nicht unbedingt sportlich aktiv gewesen. Als ältere und sehr erfahrene Händler war es für sie ohnehin nur sehr selten notwendig gewesen sich schnell von einem Verhandlungsort zu entfernen. Außerdem genossen Caamasi ja auch einen entsprechenden Ruf, so dass sich selbst wenig ehrenhafte Wesen in ihrer Anwesenheit zusammenrissen und sich halbwegs zu benehmen wussten. Zumindest hatte ihre Eltern Talery das so erklärt, weswegen es für eine Caamasi auch sehr sehr wichtig sei sich an die Normen und den Ehrenkodex ihres Volkes zu halten. Daher gab Talery auch zu, dass sie für den argumentativ unterlegen war.

"Aber in dem Rahmen dann meinetwegen..."

Gab sie schließlich ihren Widerstand auf und machte sich darauf gefasst, dass sie am Ende der Übung wahrscheinlich total fertig und ausgepumpt sein würde. Als Häuflein Elend sah Talery sich bereits in einer Ecke des Trainingsraums hocken mit vor Erschöpfung brennenden Muskeln. Sie hoffte nur, dass ihre düsterne Vorstellung ihrer nahen Zukunft nicht so eintraf wie sie dies befürchtete.

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Talery erweckte nicht gerade den Eindruck echter Überzeugung, doch wenigstens gingen ihr langsam die Argumente aus. Brianna hätte freilich echte Einsicht vorgezogen, doch auf dem Erreichten konnte man zumindest aufbauen. Die Erkenntnis, dass die positiven Effekte körperlicher Ertüchtigung den Aufwand allemal rechtfertigten, würde sich in der Praxis ganz von selbst einstellen – schade nur, dass man bis dahin wertvolle, anderweitig besser nutzbare Zeit mit theoretischen Diskussionen verschwendet haben würde. Der Vergleich mit ihrer eigenen Zeit als Problempadawan war der Echani dabei bis dato weitgehend entgangen. Wenn Meisterin und Schülerin sich in der Hinsicht überhaupt unterschieden, dann nur insoweit, dass
Brianna niemals die Argumente ausgegangen waren, oder wenigstens hatte das sie nicht davon abgehalten, die einschlägigen Diskussionen bis in alle Ewigkeit weiterzuführen. Vor allem Kestrel konnte bestimmt ein Liedchen davon singen. Viele unproduktive Was-Wäre-Wenns hatten stattgefunden, die sich in der Realität oft als unbegründet oder mangels Auftreten als wahrscheinlich irrelevant herausgestellt hatten. Allen (vor allem eigenen) Unkenrufen zum Trotz fühlte sie sich inzwischen als respektiertes Mitglied in der Gemeinschaft der Jedi. Wahrscheinlich trug sie die jahrelang eingeschliffenen Verhaltensmuster immer noch in sich, und aller Voraussicht nach würde ihr ein Rückfall in selbige erst im Nachhinein auffallen, doch an Talery erkannte sie diese jetzt schon wieder.

Es war ja nicht so, dass Brianna von der Caamasi Unmögliches verlangte. Zweifellos waren die allerwenigsten Wesen dazu in der Lage, das Lichtschwert meisterhaft zu beherrschen, doch die Echani vermutete, dass der größte Teil zumindest mit Machtunterstützung lernen konte, sich damit zu verteidigen, sofern diejenigen sich denn bemühten. Als noch junge Jedi-Ritterin, aber sehr erfahrene Sportlerin würde sie ein Auge darauf haben, ihre Padawan nicht zu überfordern. Aber diese musste es wenigstens
versuchen und auch wirklich wollen. Talery war nett und schon jetzt eine gute Freundin, doch die Vehemenz, mit der sie ihre eigene Unsportlichkeit verteidigte, konnte einer schon auf den Zeiger gehen. Allmählich ahnte Brianna, wie Kestrel sich in den letzten Jahren wirklich gefühlt haben musste.

„Dass du keine Trainingssachen hast, dachte ich mir schon. Ich weiß zwar nicht genau, was dir bei ‚schweißtreibendem Rumgehopse‘ vorschwebt, aber die Art von Training, an die ich bei dir denke, habe ich bereits anderen Jedi gezeigt, und es ist gut möglich, dass es in die Richtung von dem geht was du dir unter ‚langsamen Gymnastikübungen‘ vorstellst,“

Erklärte die durchtrainierte Musterathletin langsam, betont geduldig und innerlich Stoßseufzer von sich gebend. Die Akzeptanz von Sport hing bei Talery, da war sie sich schon ziemlich sicher, vor allem davon aber davon ab, wie man ihn verpackte.

„Soweit möglich, werde ich diese mit der Macht verbinden und auch dafür Sorge tragen, dass der meditative, entspannende Aspekt dabei nicht zu kurz kommt. Anstrengend wird es wahrscheinlich trotzdem werden, aber auch so sanft wie nur möglich. Früher oder später werden wir zum Lichtschwerttraining kommen und dann werden ein paar Schweißperlen nicht ganz ausbleiben, fürchte ich. Womöglich bist du bis dahin aber in der Lage, dir von der Macht helfen zu lassen, so dass du es vielleicht gar nicht als so schlimm empfindest. Soweit meine Planung; für heute nehme ich an, dass Großmeisterin El'mireth das Training nach ihrem Ermessen gestaltet, doch kann ich mir sie nicht als herzlose Schleiferin vorstellen.“

Die Silberhaarige lächelte ihre Padawan aufmunternd an, Ermutigung konnte diese nämlich jede Menge gebrauchen. Anschließend wandte sie ihren Blick der Großmeisterin zu, von der sie annahm, dass sie nun das Kommando übernehmen würden. Wahrscheinlich hatte die neuerliche Debatte vor ihren Augen zwischen Meisterin und Schülerin sie schon wesentlich länger davon abgehalten und in eine weitgehende Beobachterrolle gedrängt, als es sich gehörte. Brianna hoffte vor allem, dass die Menschin deswegen nicht dachte, sie hätte ihre Schülerin nicht im Griff.

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Hyperraum, unterwegs nach Denon - An Bord der Thranta, Quartiere - Eowyn und Aketos

Mitten in der Nacht erwachte Eowyn aus dem tiefen Schlummer, in den sie gefallen war, als sie sich "nur mal eben kurz" hingelegt hatte. Immerhin hatte sie ihre Schuhe ausgezogen... Was man von ihrer verschwitzten Kleidung nicht sagen konnte. Ihr Magen meldete sich lautstark zu Wort, auch er war vernachlässigt worden. Leise setzte sie sich auf, holte einen Rationsriegel aus ihrer Tasche und knabberte daran, während sie auf ihrem Bett saß. Aketos schlief mittlerweile auch, verschachtelt in dem engen, kleinen Bett. Das hatte ja sicher einen wahnsinns-Eindruck hinterlassen, wie sie da einfach weggeschlummert war. Gut, dass anscheinend niemand sie hatte erreichen wollen... oder doch? Vielleicht hatte sie das Kom einfach nicht gehört?
Sie griff an ihren Gürtel und zückte das Kom. Nein, Glück gehabt. Es schien alles gut zu laufen.

Aufseufzend erhob sie sich und zog während dem Knabbern am Rationsriegel ihre Robe und die meisten ihrer Kleidungsstücke nebst dem Gürtel aus, es war schließlich nicht nötig, dass sie hier in voller Montur schlief. Sie waren schließlich nicht mitten in einem Krisengebiet... Sie freute sich schon auf eine Dusche, mitten in der Nacht wollte sie Aketos nun allerdings nicht aufwecken. Das hatte Zeit bis morgen früh... und bis dahin waren es noch ein paar Stunden.
Müde legte sie sich wieder aufs Bett zurück, und während ihre Gedanken um die Situation auf Denon und den kommenden Einsatz dort kreisten schlief sie langsam, den Rest vom Rationsriegel noch in der Hand, wieder ein.

~ ~ ~ ~ ~

Eowyns innere Uhr schien dennoch noch einigermaßen zu funktionieren. Bei ihrem nächsten Blick auf ihr Chrono war es gerade einmal sechs Uhr dreißig Schiffszeit, doch Eowyn fühlte sich fit und ausgeruht. Kein Wunder, sie hatte wohl auch eine ganze Weile geschlafen. Langsam und leise stand sie auf, während der Rest des Rationsriegels aus der Nacht auf den Boden fiel. Er hatte sich wohl irgendwie im Rest ihrer Kleidung verhakt gehabt... Sie hob ihn auf und legte ihn zurück auf ihr Kopfkissen, dann machte sie sich auf den Weg zur Dusche. Oder zumindest dem, was an Bord eines Schiffes Dusche genannt wurde...
Danach verließ sie ihre Kabine, um kurz abzuklären, ob so weit alles in Ordnung lief. Zwar hatten sie keine Katastrophenmeldungen wie verlorene Jedi oder vergessene Hilfsgüter erreicht, aber man wusste ja nie... Alles lief allerdings in bester Ordnung, und so machte sie sich danach auf den Weg, um ein kleines Frühstück zu holen. Oder eher ein großes, nachdem sie gestern Abend nichts mehr gegessen hatte. Der Rationsriegel in der Nacht zählte nicht... Etwas besonderes gab es hier zwar nicht, aber das Essen war essbar, und das war alles, was wichtig war. Da hatte Eowyn schon weitaus Schlimmeres gegessen. Oder auch lieber gar nichts.
Zurück im Quartier holte sie ihr Datapad aus der Tasche, machte es sich, so gut wie es eben ging auf ihrem Bett mit dem Frühstück gemütlich und begann, sich ein wenig intensiver in die Hintergründe der Mission, Denons Geschichte und den Verlauf in den letzten Wochen einzulesen.

Ihr Frühstück war schon längst verputzt und auch Aketos war schon aufgestanden, als Brianna mit Talery vor ihrer Tür stand. Noch bevor Eowyn der Echani antworten konnte beschwerte sich auch schon ihre Padawan, und eine interessante Diskussion entbrannte. Irgendwann lehnte Eowyn sich bequem an die Tür, verschränkte ihr Arme vor der Brust und verfolgte das Ganze, innerlich amüsiert, nach außen hin ernst. Brianna machte ihre ersten Erfahrungen mit wiederspenstigen Padawanen, die andere Vorstellungen vom Leben als Jedi hatten - da musste jeder Ritter irgendwann einmal durch, ob beim ersten, zweiten oder bei späteren Padawanen. Pech für Brianna, dass es sie ausgerechnet so früh traf. Und auch ein bisschen, dass es ausgerechnet Talery war, denn auch, wenn Eowyn die junge Caamasi in ihr Herz geschlossen hatte - sie wusste nur zu gut, wie...
nervig diese sein konnte.
Eowyn war gespannt darauf, wie Brianna mit dieser Situation umgehen würde, also mischte sie sich nicht ein und ließ diese machen. Und abgesehen von ein paar kleinen unsicheren Blicken hin zur Großmeisterin schlug die Echani sich ganz tapfer. Irgendwann aber hatte Eowyn das Gefühl, dass es nun genug war und mischte sich endlich in das Gespräch ein.


Deine Meisterin hat Recht, Talery - für jeden Jedi ist es wichtig, zumindest ein Mindestmaß an Körperbeherrschung zu besitzen. Ohne dies wirst du nie in den Rang einer Ritterin aufsteigen können. Auch wenn bei weitem nicht alle Jedi als Kämpfer ausgebildet und als solche ausgeschickt werden, verteidigen muss sich jeder Ritter selber können. Wir können es uns nicht leisten, anstatt unschuldiger Bürger nur unseren eigenen Orden beschützen zu können. Das ist schließlich nicht unsere Aufgabe und das, wofür wir jeden Tag erneut aufstehen.

Was hingegen das Training angeht...
Sie musste zugeben - ein bisschen gemein war das schon. Aber sie war heute morgen besonders gut drauf, die lange Nachtruhe hatte ihr gut getan und sie hatte einen ihrer seltenen Anfälle von Humor. Auch wenn Talery das vermutlich anders sehen würde... Sie setzte eine gleichmütige Miene auf. Dir ist natürlich schon klar, dass man bei uns im Orden nicht Großmeisterin wird, ohne sich einen gewissen Ruf als Schleiferin erarbeitet zu haben. Für ein, zwei Sekunden hielt sie ihre Miene bei, bis sie schließlich nicht mehr konnte und ein Grinsen begann, sich auf ihrem ganzen Gesicht auszubreiten. Nein, keine Sorge, Talery. Körperlich wird das jetzt vermutlich keine so große Sache, das dürftest du hinbekommen. Wir werden dich garantiert nicht Übungen aussetzen, die du noch nicht bewältigen kannst. Vertrau uns einfach. Ich habe schon ein kleines bisschen Erfahrung mit Padawanen...

Sie drehte sich kurz nach innen zu Aketos um.
Du kannst uns ruhig ebenfalls begleiten, Aketos. Das kann ja nicht schaden... Eowyn schnappte sich ein Handtuch aus ihrer Tasche und drehte sich wieder zu den beiden vor der Tür stehenden um.

Ich wäre so weit. Drei Gänge weiter gibt es einen kleinen, relativ leeren Frachtraum, der dürfte für unsere Zwecke genügen.

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Hyperraum, unterwegs nach Denon - An Bord der Thranta, Quartiere - Eowyn, Aketos, Brianna und Talery

Immerhin klang es nicht allzu schlimm was Eisblume ihrer Beschreibung nach so als Training vorschwebte. Langsame Gymnastikübungen würde auch ihre derzeitige Kleidung ohne Beschädigungen mitmachen glaubte sie. Daher schwand ihre innere Ablehnung diesbezüglich nach und nach. Begeistert davon war die perlmuttfarben schimmernde Padawan natürlich immer noch nicht. Allerdings hoffte Talery inständig, dass sie sich verhört hatte als ihre Echanimeisterin davon gesprochen hatte, dass Schweißperlen bei der Caamasi auch nicht ganz ausbleiben würden.

"Wenn du mir dann auch zeigst, wie ich die Macht zur Unterstützung einsetzen kann, dann meinetwegen."

entgegnete sie auf die Bemerkung hin, dass manches mit Hilfe der Macht gar nicht so schlimm sein würde. Zumindest nahm ihr die Vorstellung ein bisschen den Schrecken davor. Wie Brianna im Anschluss auch betonte glaubte die Caamasi ebenfalls nicht daran, dass Zimtgras, welche das anschließende Training ja leiten würde, sehr grausam zu Talery sein würde. Immerhin kannte diese sie bereits von Lianna und die voran gegangene Diskussion mit ihrer Meisterin musste doch auch einen gewissen Eindruck auf die Großmeisterin gehabt haben hoffte die junge Caamasipadawan.

Umso skeptischer wurde sie daher als Zimtgras nach einigen anderen Punkten behauptete, dass sich die braunhaarige Menschenfrau schon einen gewissen Ruf als Schleiferin erworben habe. In dem Moment drohte auch ihre bisher doch recht gefestigten Gesichtszüge zu entgleisen. Das war doch jetzt nicht etwa ihr Ernst? Mit zunehmend entsetzter Miene blickte die orangeäugige Padawan zwischen Eisblume und Zimtgras hin und her bis die Großmeisterin ihr Aussage entschärfte. Wenn das ein Witz gewesen sein sollte, dann war dieser aus Talerys Sicht jedenfalls mehr als schlecht. Nach einem tiefen Atemzug sah sie sich dann wieder in der Lage angemessen, was für sie hieß entsprechend geschwollen zu antworten.


"Angesichts dieser vorgebrachten Aspekte leuchtet mir durchaus ein, dass es von Vorteil wäre, dass sich ein Jedi zumindest selbst verteidigen können sollte."

Dass es in der unfreundlichen Galaxis noch viel mehr Wesen gab, die mehr Schutz bedurften als Talery, die zugegeben lernen konnte sich zu schützen, nur halt eben nicht wirklich gewollt hatte bis vor kurzen, das konnte sie nicht abstreiten. Dies lief auch der Philosophie der Caamasi entgegen. Es gab soviele intelligente Wesen in der Galaxis, welche in Leid, Unglück, Not und Elend leben mussten, so dass es selbstsüchtig wäre von Talery selbst ihr Leben lang Schutz von anderen Jedi zu erwarten.

"Daher habe ich mich entschlossen mich euer Weisheit und Erfahrung anzuvertrauen."

Wobei sie damit sowohl Eisblume als auch Zimtgras meinte, denn nach Talerys Maßstäben verfügten beide über immens viel Erfahrung im Vergleich zu der jungen Händlerstochter. Es tat allerdings auch gut zu wissen, dass sie nicht die einzige Padawan war, die zu diesem Training verdonnert wurde. Immerhin war Silikatschwamm auch dabei. Die riesige Kamino war zwar irgendwie sehr schweigsam, so dass Talery sich gleich fragte, ob diese ihr Frühstück wieder nicht vertragen hatte. Aber konkret wissen konnte sie dies natürlich nicht.

"Dann bringt mich zu diesem freien Raum."

Am liebsten hätte Talery bei den Worten ja Silikatschwamms Arm gegriffen und sichergestellt, damit diese auch ja mitkam. Nur traute sie sich nicht.

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Wenn sie sich durch die Macht helfen lassen konnte, wäre sie bereit für das Training, erklärte Talery, wobei Brianna das Gefühl nicht los wurde, dass ihre Padawan sich darunter das vollständige Ersetzen körperlicher durch möglichst wenig geistiger Anstrengung verstand. Die Illusion hätte die äußerst muskulöse Ritterin, die ersteres klar vorzog, ihrer Schülerin rauben können, ja, vielleicht sogar müssen. Für sie war die Kombination aus körperlicher Leistung und Machteinsatz das Schwierigste und Anstrengendste überhaupt, weshalb Kestrel auch genau das zu ihrer finalen Prüfung vor der Ernennung gemacht hatte. Talery dies zu sagen, wäre freilich äußerst kontraproduktiv, denn es würde ihr nur einen weiteren Grund für einen Rückzieher geben.

Großmeisterin El'mireth gab Brianna, nachdem sie die komplette Diskussion verfolgt hatte, schließlich voll und ganz recht, so dass diese gar nicht anders konnte, als ihrer Padawan gegenüber einen Ich-hab's-dir-ja-gesagt-Blick aufzusetzen. Im Anschluss griff die Menschenfrau obendrein das Stichwort der ‚Schleiferin‘ auf. Während der Silberhaarigen dabei sonnenklar war, dass El'mireth sich einen Scherz erlaubte, wirkte die Caamasi mehr als verunsichert. Brianna musste sich sehr am Riemen reißen und die Lippen zusammenpressen, um den Spaß nicht zu verraten, bis die ranghöhere Jedi ihn selbst auflöste. Die junge Ritterin fand, mit der Großmeisterin Glück gehabt zu haben. Sie war freundlich und humorvoll, vermied es bisher, ihre Autorität vor Talery in Frage zu stellen, indem sie ihr widersprach und sie war eine Kämpferin, so dass Brianna im Laufe der Mission hoffentlich viel von ihr lernen konnte. Auch bei den Jedi hatte sie schon ganz Andere erlebt.

Das Dazulernen würde hoffentlich jetzt schon beginnen: Brianna war mehr als gespannt, wie El'mireths Übungen aussehen würden und ein Teil von ihr liebäugelte damit, es sich als gefühlte Padawan der Großmeisterin bequem zu machen. Eigentlich fühlte sie sich auch gar nicht angesprochen, als Talery erklärte, sich der Weisheit und Erfahrung der beiden Jedi anzuvertrauen. Sie wollte selbst hinzulernen, und die Ausbildung ihrer Padawan am liebsten das Problem anderer Leute sein lassen, bis sie ihr Wissen auf den ihrer Meinung nach nötigen Stand gebracht hatte. Der Rest von ihr war darauf fixiert, den Anschein zu waren, etwas beizutragen zu haben, bis es soweit war.

„Okay, dann lasst uns gehen. Werden wir Talerys Trainingssachen brauchen, oder geht die Übung in diesem… Outfit?“

‚Aufzug‘ hatte Brianna sagen wollen. Die Sachen standen der Caamasi gut und waren schön anzusehen, aber als Alltags-, noch dazu als Sportkleidung ihrer Meinung nach völlig ungeeignet. Die Übungen, die ihr selbst vorschwebten, würde das Vogelwesen darin durchführen können, davon ausgehend, dass ihre Padawan nicht allzu gelenkig war, doch ihr persönlich wären sie dafür zu schade. Wie Talery das sah, war unklar, doch die Silberhaarige hatte auch ohne sie explizit zu fragen bereits das Gefühl, zu viel gesagt zu haben.

„Schön, dass du auch mitkommst, Aketos!“

Begrüßte sie indes die Kamino und huschte nach vorne, neben und einen halben Schritt hinter El'mireth, bemüht, Haltung zu bewahren und die kleinere und leichtere Frau der Vorfreude zum Trotz nicht zu umkreisen wie ein Mond einen Planeten.

„Besteht die Möglichkeit, dass Ihr mir anschließend ein wenig Unterricht in Lichtschwertstilen gebt, Großmeisterin El'mireth? Ich würde mir gerne selbst einen Eindruck von z.B. Soresu bekommen, um einschätzen zu können, ob dieser für Talery in Frage käme.“

Völlig uneigennützig sozusagen, denn sie war natürlich
überhaupt nicht neugierig, obwohl sie sich den Büchern nach selbst nicht recht als Makashi- oder Soresukämpferin vorstellen konnte. Sie hätte es sagen können, hauptsächlich ging es Brianna jedoch darum, nach außen nicht wie Eowyns Schülerin zu wirken, Ritterrang hin oder her. Sie würde vor der Großmeisterin, oder vor den Padawanen, oder vor beiden schlecht dastehen, wenn sie zu lerneifrig wirkte – als nicht kompetent genug, als egoistisch oder als sonstwas. Man erwartete schließlich von ihr, selbst eine Jedi ausbilden zu können. Hoffentlich fand sie wenigstens etwas Kluges beizutragen, wenn die Menschen die Übung leitete, dachte sie, als sie den Raum schließlich betraten. Dort legte sie als erstes den Umhang der Jedi-Robe ab, die sie nach dem Frühsport aus repräsentativen Gründen wieder angelegt hatte, denn so konnte man keinen Sport treiben.

„So, ich bin bereit. Du auch, Talery?“

Fragte sie erwartungsvoll in den Raum.

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|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Dschungellandschaft ▫ Zelt || ▫ Azgeth

Zuhause?? Wie ...? Sie hatte Recht ... dies war ihr Zimmer. Ihr Kinderzimmer, das sie einst mit ihrem Bruder Roskal geteilt hatte. Oh ... das hatte sie also gemeint. Na, dies würde mit Sicherheit noch sehr interessant werden. Was ihr die kleine Azgeth wohl zeigen wollte?

"Ich erinnere mich. Wo ist mein ... unser Bruder?" Der Gesichtsausdruck ihres jüngeren Ichs war schwer zu deuten, doch es spiegelte einen Hauch Neugier und Interesse wider. Sie schien abzuwiegeln.

"Momentan ist das nicht so wichtig ... komm' mit!" Karyn hatte sich auf diese Reise eingelassen, weshalb sie keinen unnötigen Widerstand leistete und der Teenagerin folgte. Aus dieser ungewohnten und wohl auch eigentlich unmöglichen Position war es ihr möglich Eigenbeobachtungen anzustellen. Es fiel ihr auf wie hübsch sie als Mädchen eigentlich gewesen war. Wären da nicht all die Narben im Laufe der Jahre hinzugekommen und hätte sie entsprechend ihren Körper gepflegt und gehegt, hätte sie durchaus zu einer Schönheit avancieren können. Doch wie dem auch sein mochte, all dies waren nur Momentaufnahmen, Variantionen eines sehr wechselhaften Lebens, das im Moment in seiner Reihenfolge und Logik völlig auf den Kopf gestellt wurde.

Der Weg war eigentlich nicht weit, doch da die Zeit einen subjektiven Charakter angenommen hatte, waren all diese Gedanken und Betrachtungen möglich. Dennoch hatten sie nun den Zielort ihres Mädchen-Ichs erreicht. Wenig verwunderlich erkannte sie auch diesen Ort wieder. Es war die Hauptwirkungsstätte von Neyama Myrjal gewesen. Der Frau, die sie in die Welt gesetzt hatte. Und sie war ... anwesend.

Die simple Sichtung, das einfache Wahrnehmen und Erkennen dieses Lebewesens, das so wichtig für sie gewesen war, ließ fast alle ihre Sinne verrückt spielen. Mutter! Ohne es zu bemerken hatte Karyn ihre Hände ausgetreckt im Versuch den verlorenen Menschen wahrhaftig zu berühren. Konnte es sein? Sie lebte!


"Mutter." Bevor sie weitere Schritte unternehmen konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit von dem blonden Mädchen neben ihr eingefangen.
"Sie kann Dich weder sehen noch hören. Und Dir demnach auch nicht antworten." Wie bitte? Was sollte dies wieder bedeuten?
"Ach wirklich? Mutter, Mutter kannst Du mich hören?" , rief sie aus, im Versuch die Theorie zu widerlegen, doch es gelang ihr nicht. Die Enddreizigerin nahm sie nicht mal ansatzweise wahr. Sofort verspürte die ehemalige Sith einen Stich der Enttäuschung.

"Was soll das? Warum hast Du mich hergebracht, wenn ich keinen Einfluss nehmen kann. Wie kannst Du es wagen ...?" , wandte sie sich wutgeladen an Jung-Azgeth. Diese schien sich von den Emotionsschwankungen ihrer Begleiterin nicht stören zu lassen.

"Wie ich schon sagte: Ich möchte das Du etwas siehst ... und Dich wieder erinnerst. Einfluss nehmen kannst Du nicht. Diese Dinge sind passiert. Was würde es bringen?" Ein kaum tragbarer Schmerz senkte sich auf Karyn herab. Ja, sie erinnerte sich. Nur zu gut!

"Du kleine, herzlose und kalte Kröte! Wie kannst Du mir so etwas antun?" , fuhr sie ihre Vergangenheits-Version an. Wieviel Wut und Vorwurf sie auch in ihre Stimme legte, es beeindruckte das Mädchen nicht. Stattdessen wurde ihr Blick, ihre Mimik weich und ... und ... bemitleidend?

"Glaubst Du ich will Dir weh tun? Dich absichtlich verletzen? Warum willst Du nicht begreifen was ich Dir zeigen will? Denkst Du ich weiß nicht was passiert? Ich bin ein Teil deines Ichs und habe demnach all dein Wissen. Aber eben auch deine Erinnerungen. Du willst sie wegsperren, doch das lasse ich nicht zu. Und nun sei endlich still und verstehe dass es hierbei nicht darum geht, Dich zu quälen und sonst etwas." Damit war es an Erklärungen genug und Jung-Azgeth ließ sie stehen und schloss die Kluft die zwischen ihr und der Frau, die ihr das Leben geschenkt hatte.

"Mama!" , begrüßte sie sie schlicht und umarmte ihren weiblichen Elternteil. Neyama zauberte diese einfache Annäherung ein Lächeln ins Gesicht. "Hallo Engel! Hast Du gerade etwas freie Zeit und willst sie mit deiner senil werdenden Mutter verbringen?" , blödelte diese herum, was Azgeth nur ein genervtes Stöhnen entlockte.
"Sooo alt bist Du nun auch wieder nicht." , stellte sie klar und fing sich dadurch eine Kitzelattacke ein. Nachdem beide Frauen ihrem Frohnsinn freien Lauf gelassen hatten, streichelte Neyama ihrer Tochter durch die Haare und wurde wieder ernster.
"Willst Du mir bei den Näharbeiten helfen? Dann wäre ich schneller fertig."

Deswegen waren sie nicht hier, was sich das Mädchen mit einem Blick auf den unmöglichen Besuch klar machte. "Später vielleicht. Ich wollte viel lieber mit Dir reden."

Karyn konnte nicht glauben, dass sie tatsächlich hier war. Ihre Mutter, ihr eigenes, jüngeres Ich. So lebendig als würde dies gerade tatsächlich in diesem Moment geschehen. Schon während sich die beiden amüsiert hatten, waren der Ex-Sith viele Dinge aufgefallen. Fragen waren aufgekommen, deren Antwort sie nicht aus sich selbst schöpfen konnte. Hatten sie tatsächlich solch glückliche Momente miteinander verbracht? Sollte es tatsächlich auch schöne Aspekte dieser Zeit geben? Doch da bis jetzt nichts so wirkte als wäre es frei erfunden, musste es wohl der Wahrheit entsprechen. Doch genau dies verwirrte sie ausnehmend. Wie konnte man in so einer Umgebung, in diesem Umfeld und diesen Umständen, glücklich sein können? Sie waren Sklaven gewesen, Besitz eines Monsters. Waren diese beiden vor ihr denn blind? Sahen sie nicht was ihnen angetan wurde? Narren! Jung-Azgeth wandte ihren Fokus wieder ihr zu, bzw. dem weswegen sie hierher gekommen waren.

"Ich habe eine neue Freundin gefunden." , eröffnete sie ihrer Mutter, die dieser Aussage mit der zu erwartenden Portion Skepsis begegnete.
"Was meinst Du Süße?" Damit bezog sie sich natürlich auf den Fakt, dass sie niemals Kontakt zu anderen Kindern gehabt hatte, oder es ihr sonstwie möglich gewesen war, Kontakte zu knüpfen. Doch ihr jüngeres Pendant hielt auch dafür eine Entgegnung bereit.

"Nun ... es ist vielmehr so etwas wie eine Fantasiefreundin. Sie heißt Karyn." Der Gefallenen fiel die Kinnlade herunter. Was erlaubte sich die Kleine eigentlich? War sie noch ganz bei Verstand? Abgesehen davon klangen ihre Worte verrückt. Doch ihre Mutter war nicht so fantasielos und sehr viel mehr bemüht die Vorstellungskraft ihres Kindes zu unterstützen und sie nicht mit knallharter Realität zu zerstören. Selbst wenn sie ein wenig zu alt für Phantasiefreunde war. Eigentlich genau so wie es eine liebende Mutter tat, die wusste dass ihr Kind sehr wohl die erbarmungslose Welt kannte und in ihr leben musste. Dennoch konnte sie sich ein Grinsen wohl nicht verkneifen.

"Eine Fantasiefreundin also. Dann erzähl mir mal mehr von ihr." Die blonde Teenagerin machte den Eindruck erst einmal ihre Worte abwiegeln zu müssen.

"Sie ist 29 und hat schon viel in ihrem Leben erlebt. Eine geborene Kämpferin, doch sie hat sich verloren. Ich möchte ihr helfen die schönen Dinge im Leben zu sehen. Ihre Vergangenheit hat sie gelehrt niemandem so einfach zu vertrauen oder an sich heran zu lassen. Auf ihrem Herzen lastet der Schmerz ihre Familie verloren zu haben. Nun wandelt sie allein und versucht in der Einsamkeit Antworten zu finden. Übrigens steht sie direkt in der Tür." Der Gesichtsausdruck Neyamas' ließ sich nur schwer einschätzen, doch es war problemlos erkennbar, dass sie sich zusammenriss das Spiel am Laufen zu halten.
"Und was soll ich nun tun?" , erkundigte sich ihre Mutter, die erkennbar nicht wusste wie ihr Part in diesem Spiel aussah.

"Karyn fühlt sich schuldig an ihrem Tod. Alle wurden erschossen, doch nicht von ihr. Doch diese Akte der Gewalt haben sie in die Rachsucht getrieben. Dunkle Gefühlen haben ihr Leben für lange Zeit bestimmt und nun glaubt sie nicht mehr zurückzufinden. Ihrer Meinung nach ist sie zu tief gefallen um gerettet werden zu können. Sag ihr, dass es immer ein zurück gibt. Mach' ihr klar, dass die Erinnerung an ihre Familie etwas ist, das ihr Kraft und Liebe bringen sollte und nicht Schmerz." Karyn konnte nicht glauben, was sich hier abspielte. Was zum Imperator sollte das hier werden? Sich vorführen zu lassen, war sicher nicht ihr Ziel gewesen.

"Du sagst sie ist direkt hier?" , nahm die älteste Anwesende den Faden auf. "Ja, sag es ihr einfach, sie hört Dich." Neyama schien leicht verunischert zu sein. Die Beschreibungen die ihre Tochter ihr gegeben hatte, waren relativ ungewöhnlich, und auch ihr Part gewöhnungsbedürftig. Doch sie hatte sich auf das Spiel eingelassen, da musste sie eben mitziehen. Leicht zögerlich begann sie:

"Hallo Karyn. Dein Verlust tut mir wirklich sehr leid. Ich bin mir sicher sie fehlen Dir wirklich sehr. Doch gib Dich nicht weiter deinen Zornesgedanken hin. Das haben sie nicht verdient. Ein Band der Liebe sollte nicht durch Hass und Racheschwüre entwürdigt werden. Deine Liebsten haben Dich sicher ebenso geliebt, und wollen mit Sicherheit nicht, dass dein Leben so ... unerträglich ist. Erinnere Dich ihrer in Würde und Zuneigung. Ihr Tod war nicht deine Schuld, belade Dich nicht mit Bürden, die unnötig sind. Lass die Vergangenheit ruhen. Was Dir sonst auch widerfahren sein mag, Du kannst dein Leben jederzeit ändern. Wer behauptet denn, das Du nicht mehr gerettet werden kannst? Das es keine Chance gibt, von hier auf jetzt einen anderen Weg einzuschlagen? Wenn ich raten würde, glaube ich dass Du diejenige bist, die an solcherlei Gedanken festhält. Das ist Unsinn."

Sie schaute von der Fantasiefigur die ja angeblich in der Tür stand, zurück zu ihrer Tochter um zu schauen, ob sie das Spiel so gestaltete wie es sich die 14-Jährige vorstellte. Diese hatte nicht viel zu sagen, ihr Blick ruhte auf der einzigen Person die reel existierte. Die Emotionen zu beschreiben die sich in Karyn ausbreiteten war unmöglich. Obwohl nur pure Fantasie und aus Träumen geboren, waren die Worte nicht völlig wirkungslos. War es nur Einbildung? Spielte ihr das eigene Unterbewusstsein nur grausame Streiche? Fakt war, ihre Mutter war eine gute Seele gewesen. Könnten dies wahrhaft ihre Worte gewesen sein? Die Dunkelhaarige versuchte zu schlucken doch ihre Kehle war ausgetrocknet.

"Nein, nein!" , schüttelte Karyn den Kopf. Vielmehr eine Verunsicherungsgeste als wirklicher Widerstand. Es sich einzugestehen, Worte als wahr zu akzeptieren, die von geliebten Menschen kamen, schien nicht zu bewältigen zu sein. Aber wie könnte sie das Gesagte ignorieren? Wie die Worte in Fragen stellen, die von jemandem kamen, den sie über alles geliebt hatte, und noch liebte? Sie würde ihre Gefühle ... alles an sich verraten nur um an ihrer Ansicht festhalten zu können. Sie fühlte sich von der kleinen Kröte in die Enge gedrängt, vorgeführt in ihren Anschauungen. Hatte ihr Leben diese glücklichen Momente beinhaltet? Oder wurde sie von der Macht in die Irre geführt? Sich plötzlich von seinem Versagen, von seiner Schuld zu lösen, schien wie Verrat. Ein Jeder würde sie doch verachten, wenn er sah wie einfach sie es sich machte. Warum war es nicht ihre Schuld? Sie konnte das Gefühl eben einfach nicht ignorieren, dass sagte, sie hätte noch irgendetwas anderes tun können. Auch wenn sie nicht wusste was dies hätte sein sollen, ging der Gedanke nicht aus ihrem Kopf, aus ihrem Geist ... aus ihrer Seele. Es war schlicht die Hilflosigkeit, die sie für diesen Moment nicht akzeptierte. Sie wollte diese Schuld nicht aufgeben, sie war ein Teil von ihr und ließ sie nicht verrückt werden. Wenn sie das aufgab dann ... ja was dann? Vielleicht war auch das sie tat der einfache Weg. Nein, dies war nicht die Wahrheit. Ihr ehemaliger Besitzer trug die Last der Schuld auf sich, doch er war bereits tot, er konnte dafür nicht mehr büßen. Er war bereits betraft worden, also was blieb ihr noch? Mit dem Schmerz zu leben.

Nein, nein, sie konnte das nicht. Unmöglich, es tat zu weh ...


Getrieben durch das Dickicht des befallenen Geistes kämpfte sich Karyn durch das Rot und durch den matten Tunnel nach draußen, dort wo es kühler war. Ihr Martyrium entlud sich schließlich in Erbrochenem und Magenkrämpfen. Gepeinigt von den Symptomen der Krankheit verblieb die Machtnutzerin im zitternden Delirium des Fiebers. Durst, Schwäche ... nur diese Dinge konnte sie wahrnehmen. Wasser! Flüssigkeit. Sie musste etwas zu sich nehmen. Aber ... sie war viel zu müde, viel zu schwach. Warum konnte Mutter nicht bei ihr sein, ihr den Schmerz nehmen? Stille Tränen rannen ihre Wange herunter, ein Wunder dass noch genügend Augenflüssigkeit dafür vorhanden war. Mit fahrigen Bewegungen tastete die ehemalige Sith nach ihrem Wasserbehälter, doch dieser wollte ihr einfach nicht in die Finger rutschen. Wo verdammt? Sie drohte bereits wieder wegzurutschen - fort ins andere Reich - doch sie musste trinken.

Schwach hustend rief sich noch einmal alle ihre Lebensgeister beisammen und stochert weiter blind herum. Wo? Da? Hatte sie nun doch die Schlaufe gefunden? Geschwächt zerrte sie bis klappernd etwas vor ihrem Gesicht auftauchte. Gräulich-grün und leicht gerundet. Perfekt. Jetzt musste sie nur noch den Rest bewältigen. Schließlich hatte sie den Verschluss geöffnet und versuchte das herausplätschernde Wasser mit dem Mund aufzufangen. Mindestens die Hälfte lief dabei aus, doch dies war momentan nicht zu verhinden. Da ihre Positon alles andere als günstig zum Trinken war, wurde sie zusätzlich auch noch von einem kräftezehrenden Hustenanfall erfasst. Verdammt! Nun musste sie den Rest aus der Flasche auch noch trinken.

Irgendwann war der Inhalt geleert und Karyn rollte sich wieder auf den Rücken. Sie fühlte sich so schwach, auch wenn sie nun wieder etwas zu Bewusstsein gekommen war. Leider hielt dieser Zustand nicht lange an und die Müdigkeit ergriff erneut Besitz von der gefallenen Dunkelseiterin. Das Reich jenseits des Verstandes erwartete sie bereits ...


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