Kopftuch bei islamischen Frauen

ich finde das auf jeden fall vertretbar. im öffentlichen dienst muss das wirklich nich unbedingt sein...
ich hoffe die machen sowas auch in nrw aber das ist wohl eher nich zu erwarten...
 
Kopftuch?

Sollte eine Lehrerin oder Referendarin aus Glaubensgründen im Unterricht vor den Schülern Kopftuch tragen dürfen oder nicht?! Was meint ihr zu diesem Thema? :confused:

Auf der einen Seite gilt in Deutschland Glaubensfreiheit. Das Kopftuch ist ein Symbol des muslimischen Glaubens bei Frauen. -Ich hoffe, man kann dies so ausdrücken!-Auf der anderen Seite leben und arbeiten diese Menschen in unserer Kulturzone. Sollten sie sich nicht eher anpassen an unsere Geflogenheiten? Schließlich wählten sie selbst unser Land zum Leben und zum Auswandern aus. Außerdem besteht in Deutschland meines Erachtens Vermummungsverbot. Aber, kann man dies als vermummen ansehen? Wir reden über ein Kopftuch?! Und überhaupt, würde dies denn den Schülern schaden, wenn nun die Lehrerin ein Kopftuch trägt? :verwirrt:

Selbst den Richtern fällt dieses Thema nicht leicht. Hier ein Fall, der neu ist, zum Nachlesen, durch den ich zu diesem Thread inspiriert wurde. Also ich bin bei diesem Thema zwiespältig.Bin gespannt, was ihr dazu meint. :konfus:;)

Bremen verliert Prozess: Referendarin darf Kopftuch tragen - UniSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten
 
Auf der anderen Seite leben und arbeiten diese Menschen in unserer Kulturzone
Um eine Leitkultur, an die man sich anpassen müsse, geht es bei dieser Diskussion gar nicht.
Ein Lehrer hat außerhalb des Religionsunterrichts, der nun ja auch für Muslime geplant oder teils schon eingeführt (??) ist, neutral zu sein.
Stichwort Trennung von Staat und Religion, Trennung von Wissenschaft/Lehre und Religion. Sowohl der Staat und noch vielmehr Wissenschaft und Lehre müssen unbeeinflusst bleiben von religiösen, kulturellen oder sonstigen ideologischen Glaubensvorstellungen und nicht wissenschaftlichen Einflüssen. Das sollte hierbei konsequent ausgeführt für den Islam, aber eben auch für das Christentum, den Hinduismus und alle anderen gelten.

Derartiges ist in der Türkei gängige Praxis!
 
Diese Referendarin gewann diesen Prozess, weil sie noch in der Ausbildung ist. Ansonsten kann man von Lehrern, Beamten, wohl verlangen, so steht es in dem Text, dass keine religiösen Symbole zur Schau gestellt werden.
Ja, mit der Trennung von Staat und Kirche hast du recht, Utopio. Dies fiel mir gar nicht ein.

Ich nahm einen neuen Thread, weil es hier nur um den Fall und um Lehrer gehen sollte. Außerdem wird mal gemeckert, wenn uralte Threads rausgekramt werden und dann wird es auch wieder gefordert, sie unbedingt zu nutzen! Gemeckert wird eigentlich etwas häufig. Jetzt nichts gegen dich, Soraya, denn du hast dich jetzt zum ersten Mal gemeldet. Wenn es den mods auch nicht gefällt, dann bitte zusammenlegen!
 
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ich bin dagegen, dass das Kopftuch als religiöses Symbol im Schul- oder Staatsdienst verboten wird, den wenn wir dieses als religiöses Symbol verbieten müssen wir im gleichen Atemzug auch das Tragen von religiösen Schmuck verbieten, den wieviele tragen ein Kreuz und unterrichten oder sitzen auf Ämtern. Es würde dem Gleichheitsgrundsatz im GG widersprechen wenn wir das eine verbieten und das andere nicht.
 
Utopio,
mir fiel jetzt noch ein, zum Thema Kulturzone, dass wenn eine Frau aus Deutschland nach Saudi Arabien oder in den Iran zieht, auf jeden Fall sich anpassen muss, egal welcher Religion sie angehört und den Tschador tragen muss. Also so unbedingt außen vor lassen, sollte man dies nun in so einer Diskussion auch nicht.
narumi-chan, dass finde ich wiederum auch. Schwieriges Thema wie gesagt!
 
Hmmm um Leonie Sims noch zu bestärken:

Mein Pfarrer sagte mir mal, dass es in Deutschland zig tausende Moscheen etc gibt.
Wenn man aber jetzt mal Irak, Iran etc. anschaut gibt es nicht mal eine Kirche bzw. Glaubenszentrum.

Andere Kultur wird dort nicht mal geduldet.
 
Ich finde auch nicht, dass das Kopftuch verboten werden sollte. Eben, viele tragen ja auch ein Kreuz an der Kette um den Hals. Warum nicht? Und mit Vermummen hat ein Kopftuch ja etwa soviel zu tun wie ein Hut.

Ich weiß nicht, wie es in Deutschland ist, aber in vielen Schulen bei uns hängen in den Klassenzimmern auch christliche Kreuze. Was ist damit? Warum sollte das okay sein, und etwas wie ein Kopftuch nicht?

Worum es mir geht, ist, dass die Lehrerin ihr Kopftuch ja nicht trägt, um die Schüler religiös zu beeinflussen oder den Unterricht zugunsten ihres Glaubens zu manipulieren. Und ich bezweifle auch, dass die Schüler in der Stunde immer gebannt da sitzen und sich den Kopf über das Kopftuch zerbrechen, wenn sie's auf hat.
Der springende Punkt ist, dass sie ihr Kopftuch wohl tragen will, weil es Ausdruck ihres Glaubens ist. Und darauf hat IMO jeder ein Recht, solange er nicht die Rechte der anderen damit beeinträchtigt.

Da man offensichtlich keine Bedenken hat, eine Frau dieser Glaubensrichtung überhaupt unterrichten zu lassen (denn Kopftuch oder nicht, sie hält an einem bestimmten Glauben fest, und so ist sicherlich ihr ganzes Leben, ihre Art und Persönlichkeit und damit auch im Endeffekt ihre Weise, zu unterrichten, davon beeinflusst), sehe ich nicht, warum es bedenklich oder gar gefährlich sein sollte, dass sie ein Kopftuch trägt.

Wenn der Glauben selbst unbedenklich, sprich verträglich mit der Umwelt und Gesellschaft rundherum ist, gibt es mE keinen Grund, diesen Glauben verbergen zu müssen.

Sergeant Eversman schrieb:
Mein Pfarrer sagte mir mal, dass es in Deutschland zig tausende Moscheen etc gibt.
Wenn man aber jetzt mal Irak, Iran etc. anschaut gibt es nicht mal eine Kirche bzw. Glaubenszentrum.

Andere Kultur wird dort nicht mal geduldet.
Das heißt aber nicht, dass wir uns auch so verhalten sollten oder dürfen. Unser Glauben sollte ein Beispiel an Toleranz geben, und nicht nach dem "Auge um Auge"-Prinzip handeln.
 
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Das mit der Toleranz finde ich gut, Geist. In dem Artikel, den ich euch dazugestellt habe, fiel auch das Wort "Schulfrieden".Ich denke nicht, dass der Schulfrieden dadurch beeinträchtigt wird. Warum? Wieso? Auch die Schüler wird es kaum stören, ob ihre Lehrerin nun schwarze lange Haare trägt, oder rote Stoppelfrisur oder stets ein Kopftuch trägt. Gewohnheit! Ihnen ist es sicher wichtiger, wie gut und menschlich ihre Lehrerin ist. Wie es mit den Eltern aussehen würde? Keine ahnung?! Glückssache, denke ich.
In dem Fall darf die Referendarin das Kopftuch weiter tragen, aber ob sie so eine Stelle zur Ausbildung (Referendariat) erhält, steht in den Sternen und ist ungeklärt. Sobald sie aber Lehrerin ist, darf sie das Kopftuch nicht tragen! Kopftuch und zu Hause bleiben oder Kopftuch ab und als Lehrerin arbeiten. Grund ist die Verbeamtung. Und ich denke, da kommt unsere Kulturzone doch ins Spiel als Grund!
 
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Das heißt aber nicht, dass wir uns auch so verhalten sollten oder dürfen. Unser Glauben sollte ein Beispiel an Toleranz geben, und nicht nach dem "Auge um Auge"-Prinzip handeln.

Ich wollte ja nicht sagen, dass wir uns auch so verhalten sollten. Es ging mir ja nur darum zu sagen, wie die Dinge halt so stehen. Wenn die Kopftücher jetzt in Deutschland verboten sein sollten, sollte sich keiner darüber aufregen.

Es gibt genug Christen, die heute immer noch wegen Religion verfolgt werden, bzw. diese nicht ausüben dürfen. Da ist mir ein Kopftuch wirklich ein "krasser" Unterschied.

:)
 
So,ich will denn auch mal meinen Senf dazu geben.Ich persönlich finde,dass es der Lehrerin /referendarin selbst überlassen ist ,ob sie ihr Kopftuch trägt wenn esein religiöses Symbol ist.Mein Geschichtslehrer trägt immer dick und breisig ein Kreuz um seinen Hals.Und?Wen kümmerts?!Wieviele Lehrer mit Moslems in ihrer Klasse tragen wohl Kreuze.Und?Rennen die muslimischen Schüler bzw. Ihre Eltern gleich vor Gericht?Nein!Das ist einfach so mit dem Kreuz,weil das hier einfach "normal" ist.Dabei sollte man jede relion respektieren und dazu gehört auch,dass sie ihre Symbole tragen dürfen,dürfen wir ja auch!
 
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Allerdings, ich zitiere mal aus dem Artikel, darf die Referendarin so ganz das Kopftuch scheinbar nicht tragen:

Richter Hartmut Albers wies außerdem auf eine paradoxe Situation hin: In der Schulpause und beim Elternabend dürfe die Referendarin ihr Kopftuch tragen - nur beim Unterricht müsse sie es abnehmen. Auch nach dem Spruch der Leipziger Richter kann die junge Frau ihr Referendariat dennoch nicht sofort antreten. Die Schulbehörde muss nun genau prüfen, ob die Ausbildung der Klägerin tatsächlich eine konkrete Gefährdung des Schulfriedens darstellt.

Mir ist dazu aber wiederum der Gedanke gekommen, es gibt genug moslemische Frauen, die kein Kopftuch brauchen: Aufgeklärtere, Moderne ,uns eher angepasste Frauen. Die Frage stellt sich in den Raum, warum beharrt sie so darauf. Ist sie besonders tiefreligiös, gar fundamentalistisch? Wäre so eine Lehrerin dann in der Lage unsere Kinder in Deutschland richtig zu erziehen oder würde sie eine auffallend eigenartige Lehrerin, was den Umgang mit Mädchen und Jungen betrifft sein. ( Ich weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken soll.)Unsere deutschen Richter entscheiden seit Jahren in etlichen Prozessen nicht grundlos gegen das Kopftuch. Und wie gesagt, die Schule ist ein öffentlicher Raum und sollte frei von religiösen Symbolen sein. So eine Schule, in der so eine Moslemin unterrichtet, sollte dann aber auch das auffällige Tragen von Kreuzketten verbieten-geht auch unterm Pulli!-. Und Kreuze an der Wand wie in Bayern gehören dann auch abgehängt, wenn eine Moslemin an dieser Schule ihr Kopftuch nicht tragen darf. So denke ich. Das ist dann gerecht. Außerdem kann die Frau tricksen: eine Perücke! Da kann niemand etwas Anstößiges finden.
 
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Mir ist dazu aber wiederum der Gedanke gekommen, es gibt genug moslemische Frauen, die kein Kopftuch brauchen: Aufgeklärtere, Moderne ,uns eher angepasste Frauen.

Mir ist auch mal ein Gedanke gekommen, dass es eine Menge Christen gibt, die kein Kreuz tragen. Sind die dann auch eher aufgeklärt und und "UNS" angepasst?

Nebenbei: Wer ist eigentlich "UNS"? :confused:


Die Frage stellt sich in den Raum, warum beharrt sie so darauf. Ist sie besonders tiefreligiös, gar fundamentalistisch? Wäre so eine Lehrerin dann in der Lage unsere Kinder in Deutschland richtig zu erziehen oder würde sie eine auffallend eigenartige Lehrerin, was den Umgang mit Mädchen und Jungen betrifft sein.

Mhm, ist der Lehrer, der ein Kreuz um den Hals trägt, nicht genau das gleiche nur in "grün"? Macht er es auch aus tiefreligiösen oder gar fundamentalistischen Gründen gegnüber seinen nichtgläubigen Schülern .... oder wird hier nur irgendwas genommen um gegen irgendjemaden zu wettern? Sollte, wenn schon Laizismus hier gepredigt wird, dies nicht auch ganz und gar betrieben werden? Warum wird hier eine Seite besser gestellt als die andere? Liegt es am Kulturkreis, der hier als Ausrede herhalten soll?

Fragen über Fragen...

Grüße,

Aiden
 
Schwierige Frage, als erstes würde ich mal sagen das das Kopftuch ganz klar in der Schule nichts zu suchen hat von wegen Neutralität und so (mir wäre das als Schülerin ehrlich gesagt ziemlich egal gewesen. Als ich in diesem Jahr einen heftigen Autounfall hatte wurde ich unteranderem von einer Moslima untersucht die das Kopftuch auch in ihrer Tätigkeit als Medizinerin trug).

Allerdings müsste man dann einen Rundumschlag machen, dann müssten unsere lehrenden Nonnen auch raus aus ihren Kutten und die Kreuze müssten von den Wänden- was wiederum schwierig ist weil es noch genug Katholische Schulen ect. gibt.
 
Utopio,
mir fiel jetzt noch ein, zum Thema Kulturzone, dass wenn eine Frau aus Deutschland nach Saudi Arabien oder in den Iran zieht, auf jeden Fall sich anpassen muss, egal welcher Religion sie angehört und den Tschador tragen muss. Also so unbedingt außen vor lassen, sollte man dies nun in so einer Diskussion auch nicht.
narumi-chan, dass finde ich wiederum auch. Schwieriges Thema wie gesagt!

Und wer gegen göttliche Gebote verstößt wird gesteinigt.
Nur weil es etwas im anderen Land gibt, heißt dies nicht, dass dies mit unserer Vorstellung eines Rechtsstaat vereinbar ist und daher auch nicht gleiches mit gleichem vergolten werden kann.
Deutschland ist ein Rechtsstaat und nicht wie andere ein Gottesstaat. Also ist die Gesetzeslage eines Iran z.B. (was fremde Gotteshäuser beispielsweise angeht) auch nicht auf uns anwendbar, da unter einem ganz anderen Stern stehend.

Die Muslime, die aus ihren Heimatländern auswanderten und nun eben hier ihre Moscheen bauen, taten dies auch bestimmt nicht, weil sie es dort so toll fanden und nur zur Missionierung des Rests der Welt zum gehen getrieben werden konnten. ;)

Was die Schule angeht muss man konsequent sein, entweder komplette Trennung von Religion und Schule, oder man erlaubt jede Art von religiösem Symbol.
 
"Was die Schule angeht muss man konsequent sein, entweder komplette Trennung von Religion und Schule, oder man erlaubt jede Art von religiösem Symbol."
Eben,jedoch ist es denke ich kaum möglich,das zu verwirklichen.denn wenn es tatsächlich soweit kommen würde,dass man Rligiöse Symbole komplett aus der Schule verbannen würde,was würden dann Kinder aus sehr religiösen Familien machen?Die Eltern würden sich typisch deutsch höllisch aufregen woraus sich dann möglicherweise wieder ein Verfahren rausziehen würde,dass die Kinder ihre Symbole trgaen dürfen,wobei wir wieder bei der Diskriminierung sind!
 
Die Kinder sind eigentlich recht egal, die dürfen doch auch Kopftuch tragen, oder. Es geht um die Lehrer, welche Schule und Lehre repräsentieren.
 
Da hat du natürlich recht.Aber da sind wir wieder bei "Was die Schule angeht muss man konsequent sein, entweder komplette Trennung von Religion und Schule, oder man erlaubt jede Art von religiösem Symbol." Und das bezieht sich auf Lehrer und Schüler.
 
Da hat du natürlich recht.Aber da sind wir wieder bei "Was die Schule angeht muss man konsequent sein, entweder komplette Trennung von Religion und Schule, oder man erlaubt jede Art von religiösem Symbol." Und das bezieht sich auf Lehrer und Schüler.

Eben nicht. Bei der Trennung von Staat un Religion geht es um die Vertreter des Staats. Also Lehrer, Beamte und was man da noch alles reinzählt. Ebenso zählen auch Ämter und Schulgebäude zum Staat, womit auch da keine religiösen Sachen sein sollten (z.B ein Kreuz an der Wand oder ein Buddha auf dem Tisch).

Der Schüler hingegen hat damit nur wenig zu tun.

Grüße,

Aiden
 
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