Tagespolitik allgemein

Man mag die Reaktion auf den Hackerangriff und den Drohungen überzogen finden. Allerdings kann ich die Verantwortlichen nach dem Zwischenfall bei der Batman Premiere 2012 doch sehr gut verstehen.

Ob Nordkorea sowas zuzutrauen ist weiß ich nicht. Einem "Schläfer" oder als "einsamen Wolf" agierendem Fanatiker wäre ein Amoklauf aber wohl schon zuzutrauen ...
 
Fanatikern ist alles zuzutrauen und Fanatiker gibt es auch in jede Richtung und Drohungen gibt es auch tagtäglich gegen alles und jeden. Natürlich ist es verständlich, dass man vielleicht mal Angst hat aber wenn man nun konsequent so reagiert, leben wir alle in Höhlen und starren Wände an, weil jede andere erdenkliche Situation irgendwen stören könnte. Die Reaktion ist überzogen und von Sony ein ziemlich schlechtes Signal. Nicht nur in Hinsicht auf irgendwelche Fanatiker, wer garantiert, dass demnächst nicht die Konkurrenz sowas fingiert? Ich jedenfalls würde mir mit Sicherheit Gedanken machen, wenn ich irgendwo ganz oben sitze, denn auf so einfache Art einen so großen Schaden anzurichten ist doch sehr effektiv.
 
Ich seh da eigentlich eher ein Versagen der Sicherheitsbehörden, die die Sicherheit der Leute nicht gewährleisten können, bzw die es nicht schaffen den Leuten die Hysterie zu nehmen.

Die Entscheidung wird Sony kaum aus freien Stücken getroffen haben. Der Druck von außen muss groß gewesen sein, denn jedes Stufio hat Schiss dass sich die Hysterie negativ auf den eigenen Film auswirkt, weil viele Leute zu Hause bleiben werden so lange der Film läuft. Und die Drohungen müssen ja zumindest so ernst gewesen sein dass das FBI ermittelt.

Ob da jetzt ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen wurde weiß ich nicht. Ich denke die Stimmung in den USA und im Westen ist seit 9/11 einfach permanent dermaßen hysterisch und paranoid, das bekommt einer Gesellschaft auf Dauer nicht gut. Das hinterlässt dann natürlich auch in anderen Bereichen seine Spuren. Wenn man dadurch erpressbar wird ist das nur ein weiterer äußerst unangenehmer Nebeneffekt.

Andererseits: Wenn dann doch ein Anschlag passiert wie 2012 und sich herausstellt dass nicht gehandelt wurde, obwohl es Informationen gab die es hätten verhindern können, wäre das Geschrei auch groß.
 
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Muss der Druck wirklich groß gewesen sein? Ich mein, wie soll ich mir das vorstellen, gab es hunderttausende Anfragen? Petitionen mit hunderttausenden Unterzeichnern? Und warum müssen die Drohungen so ernst gewesen sein? Ich mein, da ist eine Gruppe in Sonys Datenbank reingekommen, hat ordentlich was mitgehen lassen und eben noch gemeint "Tut XY, sonst Anschlag". Wenn ich mich nicht irre, war das FBI aber wegen dem eingeschaltet worden, was dem vorangegangenen ist. Der Hack, die vielen kopierten und auch veröffentlichten Filme, die Drohung war dann nur noch die Kirsche obendrauf, ermittelt worden ist und wäre so oder so.

Und wenn es doch zu einem Anschlag kommen würde und man hätte von den Informationen gewusst, dann wäre doch das Problem gewesen, wenn man diese Informationen nicht mitgeteilt hätte. Etwas zu verhindern, von dem man keine Ahnung hat ob es passiert, kann man gar nicht verhindern. Eine Drohung ist ja noch lange kein tatsächlich stattfindendes Ereignis in einer Zeitlinie, die dann durch eine Reaktion zu einer neuen Zeitlinie geändert würde.
 
"Ich geh ja nicht in die Kirche, aber wenn wir bald zu Weihnachten(!) alle in die Moschee(!!!) müssen, will ich das auch nicht. :wallb:facep: ... und überhaupt wird ja Weihnachten bald abgeschafft. :shia:

Ja ganz schlimm, immerhin wird der Weihnachtsmarkt schon Ortsweise als Wintermark bezeichnet, unerhört aber das, was erlauben sich die Moslemänner. Sollen wir auch noch türkisch sprechen oder was? :confuse: [/Ironie]

Ich finde diese Interviews und Meinungen zum Teil wirklich übertrieben und unbegründet. Auch von wegen das auch in Stuttgart so viel von Ausländern gestohlen wird und es da auch Arbeitslose deswegen gibt. Ja was für ein Schocker. Die Region Stuttgart hat eine niedrige Arbeitslosenzahlen und die Verbrechensrate ist auch nicht wirklich höher als in Dresden. Also soviel zu diesen Behauptungen.
Wenn ich mir die Statistik zur Ausländerkriminalität anschaue, so scheinen die meisten Straftaten immer noch von Einheimischen begangen zu werden. Wobei zugegeben der Ausländeranteil insgesamt ziemlich gering ist. (8,8%) Womit die Statistik das knapp 27% der Straftaten von Ausländern begangen wird etwas anders aussieht. Trotzdem ist das Vorstellungsbild doch ziemlich verzerrt. Der Gefühlte Ausländeranteil und Ausländerkriminalität muss bei diesen Personen also wesentlich höher liegen. Ähnlich wie bei der Inflation. ;)
 
Ich seh da eigentlich eher ein Versagen der Sicherheitsbehörden, die die Sicherheit der Leute nicht gewährleisten können, bzw die es nicht schaffen den Leuten die Hysterie zu nehmen.

Den Sicherheitsbehörden kann man gerade an dieser Stelle mal "ausnahmsweise" keinen Vorwurf machen. Sony hat ohne weiteres äußeres Zutun entschieden, The Interview nicht zu veröffentlichen - nachdem die vier größten Kinoketten schon angekündigt hatten, den Film nicht zeigen zu wollen. Und darauf hatte, nach meinem Kenntnisstand, keine Behörde Einfluss. Ganz im Gegenteil: das Department of Homeland Security hat sogar versichert, dass aktuell keine Hinweise auf eine Bedrohung vorlägen. Präsident Obama hat die Entscheidung kritisiert. Die Schuld liegt hier wohl ganz allein bei Sony und den Kinobetreibern und so wie's aussieht, stößt die Entscheidung in den USA auf ebenso wenig Gegenliebe in der Bevölkerung, wie hier. Und ich bezweifele auch, dass SEP diesen Gesichtsverlust in nächster Zeit wieder ausgleichen kann.
 
Ich habe gelesen das Sony wohl im Augenblick nicht mal das vor hat.
Zwei Tage später haben sie die Aussage aber wieder zurückgenommen.

Sony schrieb:
After that decision, we immediately began actively surveying alternatives to enable us to release the movie on a different platform. It is still our hope that anyone who wants to see this movie will get the opportunity to do so.
 
Am Ende wird Sony wohl abgewogen haben was sie am Ende teurer kommt, und da war ein canceln der Kinovorstellungen wohl noch die billigere Variante als wenn Klagen oder was auch immer kommen.
Ist ja nun nicht so dass Sony im Geld schwimmen würde, im Gegenteil ...
 
Sony wird das ganze doch noch freuen, da hat Nordkorea bzw. eine Hackergruppe mal eben globale Werbung geschaltet für die DVD Veröffentlichung. ;)
Hab jetzt schon des öfteren gehört das der Film so 'schlecht' ist, dass er sowieso ein Kinokassenflop gewesen wäre..
 
Leider ist ein schlechter Film nicht immer eine Garantie für einen Kinokassenflop...
Aber mal schauen, ob Nordkorea sich damit wirklich ins eigene Fleisch schneidet. Mehr Aufmerksamkeit bekommt der Film ohnehin jetzt schon :D
 
Aber mal schauen, ob Nordkorea sich damit wirklich ins eigene Fleisch schneidet.
Im Prinzip kann das Nordkorea eigentlich auch Jacke wie Hose sein. Die werden es erstmal generell als Sieg über den Westen betrachten und wahrscheinlich auch so verkaufen. So wie Kim Jong-Ill auch eine Perfekte Partie Golf abgeliefert hat und was ihm die Propaganda sonst noch angedichtet hat :roll:.
Mich würde es jetzt allerdings nicht wundern wenn die NSA nun etwas schärfer auf Daten von und aus Nord Korea achten wird um gegen die Hackergruppe zu ermitteln.
Weiß man eigentlich schon von wo diese Operiert haben soll? Ich würde ja vermuten von China aus, aber da es sich um professionelle handelt werden diese sich schon ausreichend mit Proxy und ähnlichem geschützt haben, weshalb sich das wohl nicht so leicht feststellen lassen wird.
 
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