Tagespolitik allgemein

Es geht mir einfach darum, dass Polizei usw. Hilfe durch das Militär bekommen, um im Ernsthaft genug Personal zu haben. Denn das ist in Deutschland nun mal derzeit nicht wirklich in Massen vorhanden.

Die Polizei kann ihren Job machen, das Militär wäre für mich nur die Unterstützer, die im Notfall mit unter die Arme greifen.

Darf ich fragen, was der Einsatz des Militärs in der Bundesrepublik Deutschland zur Unterstützung während einer nationalen Notsituation mit unserer Geschichte zu tun hat?
Im Grunde nichts Direktes. Die Frage ist halt was man als Notsituation deklariert. Und wie und was man den Leuten verkauft.
 
Darf ich fragen, was der Einsatz des Militärs in der Bundesrepublik Deutschland zur Unterstützung während einer nationalen Notsituation mit unserer Geschichte zu tun hat?

Es hat schon seinen Grund, warum es bei uns etwas höhere Hürden gibt, was den Einsatz des Militärs im Inneren angeht, als das vielleicht in anderen Ländern der Fall ist. Nach zwei Weltkriegen fand man den preußisch-deutschen Militarismus - zumindest in Westdeutschland - wohl nicht mehr ganz so prickelnd, als man daran ging, eine Nachkriegsordnung aufzusetzen.
Darüber inwieweit das heute, 70 Jahre später, noch relevant ist kann man vielleicht mal nachdenken, aber selbst dann hätte man noch immer die Option, die Polizei aufzustocken.

C.
 
Im Grunde nichts Direktes. Die Frage ist halt was man als Notsituation deklariert. Und wie und was man den Leuten verkauft.

Also wenn bei uns an einem Flughafen/Bahnhof/Stadion usw. ein Terroranschlag mit massig toten und Verletzten passiert und man weitere Verdächtige jagt und man mir sagt: wir holen jetzt das Militär zur Hilfe und zum Bewachen von gefährdeten Stellen, damit die Polizei ermitteln kann, weil wir einfach nicht genug Leute haben, um beides wirkunsgvoll überall zu tun, wäre das doch ein absolute nachvollziehbare und logische Argumentation.

Sind aber eh alles Luftschlösser, da unsere Gesetzgebung (wegen unserer Geschichte) so was eben nicht vorsieht, es sei denn, die Welt geht unter. Und dann muss bei uns natürlich erst mal das Verfassungsgericht entscheiden. Traurig...
 
Also wenn bei uns an einem Flughafen/Bahnhof/Stadion usw. ein Terroranschlag mit massig toten und Verletzten passiert und man weitere Verdächtige jagt und man mir sagt: wir holen jetzt das Militär zur Hilfe und zum Bewachen von gefährdeten Stellen, damit die Polizei ermitteln kann, weil wir einfach nicht genug Leute haben, um beides wirkunsgvoll überall zu tun, wäre das doch ein absolute nachvollziehbare und logische Argumentation.

Sind aber eh alles Luftschlösser, da unsere Gesetzgebung (wegen unserer Geschichte) so was eben nicht vorsieht, es sei denn, die Welt geht unter. Und dann muss bei uns natürlich erst mal das Verfassungsgericht entscheiden. Traurig...

Zum Glück entscheidet bei solchen wichtigen Sachen unser Verfassungsgericht. Oder willst du Verhätnisse wie in einer Diktatur, oder teilweise, traurigerweise in Polen. Gewalteteilung macht schon Sinn.
 
Zum Glück entscheidet bei solchen wichtigen Sachen unser Verfassungsgericht. Oder willst du Verhätnisse wie in einer Diktatur, oder teilweise, traurigerweise in Polen. Gewalteteilung macht schon Sinn.

Ich wüsste nicht, dass in Belgien plötzlich eine Diktatur herrscht. Und wenn zum Beispiel unsere Regierung hier mit dem Bundestag und Bundesrat das beschließen könnte, wäre das doch im Sinne der Demokratie absolut ok.

Ist auch egal, es ist wie es ist. Es war nur eine Frage, ob bei uns in solchen Fällen wie gestern das gleiche möglich wäre.
 
Sind aber eh alles Luftschlösser, da unsere Gesetzgebung (wegen unserer Geschichte) so was eben nicht vorsieht, es sei denn, die Welt geht unter. Und dann muss bei uns natürlich erst mal das Verfassungsgericht entscheiden. Traurig...

Im Falle eines nationalen Notstandes muss keineswegs das Verfassungsgericht angerufen werden.

http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_87a.html

(4) Zur Abwehr einer drohenden Gefahr für den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes kann die Bundesregierung, wenn die Voraussetzungen des Artikels 91 Abs. 2 vorliegen und die Polizeikräfte sowie der Bundesgrenzschutz nicht ausreichen, Streitkräfte zur Unterstützung der Polizei und des Bundesgrenzschutzes beim Schutze von zivilen Objekten und bei der Bekämpfung organisierter und militärisch bewaffneter Aufständischer einsetzen. Der Einsatz von Streitkräften ist einzustellen, wenn der Bundestag oder der Bundesrat es verlangen.

C.
 
wir holen jetzt das Militär zur Hilfe und zum Bewachen von gefährdeten Stellen, damit die Polizei ermitteln kann, weil wir einfach nicht genug Leute haben, um beides wirkunsgvoll überall zu tun, wäre das doch ein absolute nachvollziehbare und logische Argumentation.

Was willst du denn nach dem Terroranschlag noch bewachen? Niemand geht direkt nach einem Terroranschlag hin und versucht sofort einen weiteren zu machen. Das wird aus gutem Grund so geplant, dass möglichst alles parallel passiert, wenn es mehrere Ziele gibt.
Brächte das wirklich etwas außer dem Gefühl, das gehandelt wird?
 
Was willst du denn nach dem Terroranschlag noch bewachen? Niemand geht direkt nach einem Terroranschlag hin und versucht sofort einen weiteren zu machen. Das wird aus gutem Grund so geplant, dass möglichst alles parallel passiert, wenn es mehrere Ziele gibt.
Brächte das wirklich etwas außer dem Gefühl, das gehandelt wird?

Wenn der Verdacht auf weitere Attentate und/oder flüchtige Personen besteht.

Nach den Angriffen auf Charlie Hebdo gab es doch weitere Taten der gleichen und anderer Attentäter.

Und in Brüssel passiert doch gerade nichts anderes. Natürlich schwingt da auch einfach das Vorgaukeln von Sicherheit mit.
 
Was willst du denn nach dem Terroranschlag noch bewachen? Niemand geht direkt nach einem Terroranschlag hin und versucht sofort einen weiteren zu machen. Das wird aus gutem Grund so geplant, dass möglichst alles parallel passiert, wenn es mehrere Ziele gibt.
Brächte das wirklich etwas außer dem Gefühl, das gehandelt wird?

Und der Einschränkung unserer Freiheit.

Gott bewahre, dass, bei uns nicht, irgendwann unvernünftiger Weise, aus Angst vor Terror, mal irgendwelche Grundrechte ausgehebelt werden.
 
Ich will keine Soldaten der Bundeswehr in den Innenstädten sehen. Ich hab meinen Wehrdienst geleistet und weiß, was da für Vögel mitlaufen können. Es ist ohnehin schon ziemlich grenzwertig, Menschen ohne vernünftige Prüfung des geistigen Reifezustandes eine Schusswaffe in die Hand zu geben.

Ich muss da immer an diese groteske Kunstfigur "Ausbilder Schmidt" denken, die zwar stark überzeichnet ist, aber eben auch einen sehr wahren Kern hat. Ich hab in meinen 9 Monaten eine ganze Reihe solcher Leute getroffen, die so waren und diese Menschen brauchen wir ganz sicher nicht als Wachhunde auf deutschen Straßen.
 
Ich muss da immer an diese groteske Kunstfigur "Ausbilder Schmidt" denken, die zwar stark überzeichnet ist, aber eben auch einen sehr wahren Kern hat. Ich hab in meinen 9 Monaten eine ganze Reihe solcher Leute getroffen, die so waren und diese Menschen brauchen wir ganz sicher nicht als Wachhunde auf deutschen Straßen.

Wobei ich hier vielleicht noch die Berufssoldaten von den Grundwehrdienstsoldaten unterscheiden würde. Da gibt es sicherlich engagiertere Leute mit Berufserfahrung im In- und Ausland.
 
Wobei ich hier vielleicht noch die Berufssoldaten von den Grundwehrdienstsoldaten unterscheiden würde.

Das ist sicher richtig. Auf der anderen Seite braucht man sich auch keinerlei Illusionen hingeben: Wenn die Bundeswehr im Inneren zu Sicherungszwecken eingesetzt werden soll, dann wird die ausgesetzte Wehrpflicht wieder in Kraft gesetzt. Notfalls werden auch Reservisten wieder in die Uniform gesteckt. Nicht notwendigerweise in dieser Reihenfolge.

Die derzeit verfügbare Truppenstärke der Bundeswehr liegt nämlich sogar noch unter derjenigen aller Polizeien: http://www.bundeswehr.de/portal/a/b...Stshc-4p94L0hENCnXEGUvXXSuMKG8FwBd26TD9uIZiT/

https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/76660/polizeien-in-deutschland
 
Mir ist nur der Schwung zu weit , dass bewaffnete Kräfte gleich Terroristen sein können, in dem Zusammenhang das jemand in der Öffentlichkeit, bedingt durch momentane Umstände, Angst hat.
Aber vielleicht sehe ich das nur zu eng :)

Wie gesagt, es geht ja nicht einfach nur um bewaffnete Kräfte, Polizisten oder Soldaten, sondern darum dass man in so einem Szenario auf ein Mal ein vielfaches der jetzigen Zahl braucht und da dann halt zwangsläufig Gefahr läuft Leute einzustellen, die vorsichtig gesagt ein Risikofaktor sind. Ich verweise dazu auch auf die USA, wo man zwar auch viele, viele Sicherheitskräfte unterschiedlicher Coleur hat, diese Masse aber nicht gleichbedeutend mit mehr Sicherheit wäre. Stattdessen holt man sich eben viele Leute, die man bestenfalls als Amateure bezeichnen kann. Und was die Tests angeht, haben wir ja dann auch noch ein paar Kommentare die darüber aufklären, dass diese kaum in der Lage sind tatsächlich gefährliche Personen rauszufiltern. Wenn man als Angst hat, sollte man eben nicht etwas fordern oder wünschen, was noch mehr Risiken holt und da stehen Terroristen gar nicht mal an der ersten Stelle.
 
Zum Glück entscheidet bei solchen wichtigen Sachen unser Verfassungsgericht. Oder willst du Verhätnisse wie in einer Diktatur, oder teilweise, traurigerweise in Polen. Gewalteteilung macht schon Sinn.
Also ich kann mir durchaus Situationen vorstellen wo es vielleicht wirklich erstmal besser ist preventiv zu handeln. Man stelle sich vor in Berlin wird am Hauptbahnhof, Flughafen und irgendeinem Staatsgebäude Zeitnahe drei Attentate mit Bomben verübt. Da wäre es mMn nur verständlich wenn man dann Notstandsmaßnahmen ergreift und dann die Bundeswehr als Grenzposten stationiert und anders deeskalierend einsetzt. Da einen bürokratischen Apparat erst mal befragen zu müssen, wäre hinderlich.
 
Nochmal an alle Panikmacher. Nein der Terror in Europa hat in den letzten Jahrzehnten nicht zugenommen.
Hier ein paar anschauliche Grafiken und Zahlen (Watson.ch).

Um das zu ergänzen: Die Wahrscheinlichkeit von Terrorakten, als Todesursache ist sehr gering. Natürlich ist es erschreckender, wenn ein Mensch willentlich andere Menschen tötet, als wenn ein Autofahrer einnickt und im Straßengraben landet, aber wie gesagt sehr sehr sehr unwahrscheinlich.
 
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