Tagespolitik allgemein

Janus Sturn schrieb:
Das habe ich jetzt aus deiner Zustimmung zu Jedihammers Beitrag gefolgert. Wenn dem nicht so ist, Entschuldigung, ich möchte dir nichts in den Mund legen. :)
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Kein Problem wir konnten es ja klären.

Janus Sturn schrieb:
Während dessen bringt der IS in vielen kleinen Konvois aus verschiedenen Richtungen Truppen und leichte Fahrzeuge (oft zivile Pick-ups, die "Technicals") in umliegende Siedlungen in Stellung, oft nachts oder bei schlechtem Wetter, und versteckt sie dort.
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Das ist entscheidend in Sachen wie gut man den IS aus der Luft erkennt.
 
Cedrax Farlander schrieb:
Das ist entscheidend in Sachen wie gut man den IS aus der Luft erkennt.
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Moderne Luftwaffen bombardieren wohl nur noch selten auf Sicht und vor allem tuen sie das nicht in einem solchen Szenario. Allein deshalb ist auch davon auszugehen, dass sich westliche Spezialeinheiten in der Rolle als Forward Air Controller am Boden befinden (und auch schon sehr früh befanden). Dasselbe gilt mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch für die russische Seite in Syrien.
 
Janus Sturn schrieb:
Das man mal liest, dass du den Einsatz westlicher Bodentruppen forderst, hätte ich nicht erwartet (nicht als Angriff gemeint).
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Ich werde auf meine alten Tage wohl noch ein echter Anhänger des Westens:D
:)


Was die Ausrüstung des IS angeht so haben die m.E.n einer normal ausgerüsteten westlichen Einheit nichts aber auch gar nichts entgegen zu setzten. Meist sieht man nur Jeeps mit MGs und schwere Waffen dürften auch eher Mangelware sein.
Natürlich hast Du recht das man den IS nicht in zwei Tagen zerschlagen kann.Er würde wohl in den Untergrund gehen.
Aber man könnte ihm leicht seine Gebiete in denen er fest regiert entreissen,die Städte befreien und ihn massiv von seinen Geldquellen und offenem Nachschub abschneiden
 
Jedihammer schrieb:
Ich werde auf meine alten Tage wohl noch ein echter Anhänger des Westens:D
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Zumindest seiner Luftmacht und gut ausgerüsteten Divisionen. :D

Jedihammer schrieb:
Was die Ausrüstung des IS angeht so haben die m.E.n einer normal ausgerüsteten westlichen Einheit nichts aber auch gar nichts entgegen zu setzten. Meist sieht man nur Jeeps mit MGs und schwere Waffen dürften auch eher Mangelware sein.
Natürlich hast Du recht das man den IS nicht in zwei Tagen zerschlagen kann.Er würde wohl in den Untergrund gehen.
Aber man könnte ihm leicht seine Gebiete in denen er fest regiert entreissen,die Städte befreien und ihn massiv von seinen Geldquellen und offenem Nachschub abschneiden
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Nun, dann müssten die Taliban aber auch schon längst Geschichte sein, wenn es nur auf die Ausrüstung und Ausbildung ankommt. Berlin, Grosny und Falludscha sind zudem anschauliche Beispiele, dass Städte auch von modernen und gut ausgerüsteten Armeen nicht leicht einzunehmen sind und es oft große Verluste bei Angreifern und Zivilbevölkerung gibt. Wie gesagt, die Vorbereitungen für die Einnahme Mosuls (die Sicherung der Umgebung und Abriegelung einer Stadt vor dem Einmarsch sind meines Wissens nach Standard) sind bereits fortgeschritten. Und bei den syrischen Städten, die der IS kontrolliert, sieht die Lage nochmals anders aus, und auch die Luftangriffe dort gestalten sich nochmal schwieriger.

Ich bin grad nochmal die Bilanz von Operation Inherent Resolve (also der von den USA geführten Luftschläge, beim Vereinigten Königreich ist es Shader und bei Franzosen Chammal) durchgegangen, die Zahlen stammen vom US-Zentralkommando. Demnach wurden bis März 2016 etwa 25.000 Kämpfer des IS getötet, etwa 2.500 Fahrzeuge aller Art zerstört (darunter auch Panzer und Tanklaster) sowie 1.200 der Erdöl- und Gasförderung bzw. Verarbeitung dienende Einrichtungen zerstört. Darin nicht eingeschlossen sind Kommandoaktionen von Spezialeinheiten am Boden sowie Waffenlieferungen und Ausbildungen an Kurden und irakische Armee. Der IS hat erhebliche Geländeverluste erlitten und steht auch finanziell nicht mehr sonderlich gut da, statt Einnahmen aus dem Ölgeschäft ist er nun vermehrt auf Steuern und Schutzgelder angewiesen und die Einnahmen daraus steigen auch nicht gerade. Es mehren sich deshalb Berichte über Desertationen und Hinrichtungen der eigenen Kämpfer und man merkt ja auch, dass der IS keine Großoffensiven mehr gestartet hat. Es wird noch eine Weile dauern, aber zumindest im Irak dürfte der IS dann zu nicht mehr als klassischer Guerillakriegsführung in der Lage sein.
 
Ben schrieb:
Genauso die Türkei. Das der MIT sogar Waffen an den IS und die al-Nusra-Front liefert, ist ein offenes Geheimnis. Unter anderem deshalb standen ja auch bis vor wenigen Tagen zwei Journalisten der Cumhüriyet vor Gericht.
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Die Türkei ist sowieso ein ganz eigenes Thema. Der Völkermord an den Armeniern wird ja auch immer noch geleugnet. Und das EU-Türkei-Herumgeeiere, wegen der Flüchtlingskriese macht's nicht besser.
 
Ben schrieb:
Genauso die Türkei. Das der MIT sogar Waffen an den IS und die al-Nusra-Front liefert, ist ein offenes Geheimnis. Unter anderem deshalb standen ja auch bis vor wenigen Tagen zwei Journalisten der Cumhüriyet vor Gericht.
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Ist das inzwischen konkret bewiesen, dass diese Waffenlieferung spezifisch für diese beiden Gruppen gedacht war? :verwirrt: Ich frage ohne Hintergedanke, da ich teilweise gelesen habe, dass die Lieferung für Rebellen in Syrien gedacht war (durchaus von der islamistischen Sorte, aber eben nicht IS oder al-Nusra).
 
Zuletzt bearbeitet:
Janus Sturn schrieb:
Ist das inzwischen konkret bewiesen, dass diese Waffenlieferung spezifisch für diese beiden Gruppen gedacht waren? :verwirrt:
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Tatsächlich ist das wohl nicht bewiesen, stimmt. Ich glaube der letzte glaubwürdige Stand ist, dass die betreffenden LKW auf dem Weg in von islamistischen Rebellen kontrollierte syrische Gebiete von der türkischen Gendarmerie und Staatsanwaltschaft aufgebracht wurden und Mitarbeiter des MIT, die den Konvoi begleiteten, die Durchsuchung von drei der vier LKW verhinderten. Beweise für eine direkte Verwicklung mit dem IS will nur Russland haben.
 
Agustin Prada schrieb:
Da Erdogan aber sowieso kein Freund Assads und Russlands ist, könnte ich mir das schon vorstellen.
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Ich bin persönlich überzeugt davon, dass Erdogan zumindest die al-Nusra-Front aktiv unterstützt, ja. Erdogan hat an der ganzen Schose in Syrien nachweislich mindestens ebenso viel Mitschuld wie Saudi-Arabien, Russland und der Iran, keine Frage. Es gibt aber nun mal inzwischen keine Regionalmacht mehr, die sich die Hände nicht schon schmutzig gemacht hat.
 
Das islamistische Rebellengruppen aus der Türkei Unterstützung erhalten, halte ich nicht für unwahrscheinlich. Der IS hat sich aber so klar gegen die Türkei (und auch Saudi-Arabien) positioniert, dass zumindest er wohl nicht unterstützt wird, damit würden sich beide Staaten ins eigene Fleisch schneiden. Außerdem ist die Lage in Syrien so unübersichtlich, es gibt jede Menge Rebellengruppen mit verschiedenen Zielen, die man unterstützen kann, dass der IS wohl nicht erste Wahl ist.
 
Janus Sturn schrieb:
Der IS hat sich aber so klar gegen die Türkei (und auch Saudi-Arabien) positioniert, dass zumindest er wohl nicht unterstützt wird, damit würden sich beide Staaten ins eigene Fleisch schneiden.
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Es wurde in einer früheren Phase dieses Konfliktes billigend in Kauf genommen, dass der IS über die Türkei mit Waffen und Personal versorgt wurde. Darüber hinaus war der IS für die Türkei eine nützliche Gelegenheit, den kurdischen Erzfeind zu schwächen, gerne auch unter der Inkaufnahme von Massenmorden an Zivilisten. Ich rufe an der Stelle gerne Kobane in Erinnerung, welches ohne den Eingriff der Vereinigten Staaten ohne Zweifel gefallen wäre, und die Türkei hätte keinen Finger gekrümmt.

Mittlerweile glaube ich allerdings auch nicht, dass die türkische Regierung eine direkte Unterstützung des IS betreibt, zumindest nicht durch Waffen. Erst kürzlich wurden im türkisch-syrischen Grenzgebiet bspw. mehrere Panzerhaubitzen der türkischen Armee durch ATGM des IS zerstört. Selbst Erdogan wird solche Angriffe mit Sicherheit nicht (mehr) subventionieren, aber er hat seinen Teil dazu beigetragen, dass sich Situation entwickelt hat, wie wir sie heute kennen. Ich bin auch überzeugt, dass er den IS auch weiterhin als Mittel zum Zweck wahrnimmt, und nicht als das große Übel, wie es bspw. der Westen tut. Es spricht für sich, dass Angriffe wie der eben genannte relativ folgenlos bleiben, obwohl er sich direkt gegen die eigenen Streitkräfte gerichtet hat. Die F-16 werden weiterhin primär die PKK bombardieren.
 
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