Dubrillion, Destrillion (Dubrillion-System)

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Als Prada seinen Zigarrenstummel über die Klippen schnipsen ließ, musste Zion ein Schmunzeln unterdrücken. Der Sector Adjutant wurde erfolgreich angefixt. Zion war sich da sehr sicher, allein bei der plötzlich lodernden Aura von Prada, spürte Zion einen Erfolg. Dieser Mann wollte mehr hören und wissen. Er erkannte seine Chance und wollte zugreifen. Zion gefiel diese Einstellung und es bestätigte ihm, Prada nicht falsch eingeschätzt zu haben. Der Sector Adjutant war ein Mann der Tat. Doch war Zion nicht so leichtsinnig beziehungsweise kurzsichtig, Prada alles über die Krath oder ihre Pläne zu sagen. Für beide Seiten war es von höchster Priorität ihre Sicherheit in dieser Partnerschaft zu wahren. Deshalb wäre es für Agustin am besten, wenn er nur das wusste, womit er helfen konnte.


„Ihr werdet verstehen, wenn ich nur einen Teil des Ganzen sage.“

Sein Blick ruhte auf dem Pradas und er zog genüsslich an seiner Zigarre.

„Mit Ihrem Posten im Ressort Innere Sicherheit sitzen Sie an einer wichtigen Stelle. Eine Stelle, die es möglich macht, bestimmte Probleme bereits offiziell verschwinden zu lassen. Denn die falschen Leute in den richtigen Positionen verschwinden zu lassen, ist ein wichtiger Prozess und Ihr wäret der beste Mann dafür.“

Zion ließ Prada einen kleinen Moment, diese Information aufzusaugen und sprach mit Bedacht weiter.

„Was denkt Ihr darüber Sector Adjutant? Aber stimmt ja, ich vergaß Ihren Vorteil bei dieser Allianz. Ich persönlich finde, dass die Anrede Moff Prada doch um einiges schneidiger klingt und passender zu Eurer Person als Sector Adjutant.“

Der Gastgeber dieses Abends wollte Ruhm und Anerkennung und Zion war gewillt ihm diese zu geben. Die Frage, ob die Krath in der Lage waren solche Gefallen zu Stande zu bringen oder nicht, stellte sich dem Sith-Executor nicht. Für eine Organisation mit solch mächtigen Mitgliedern und Ambitionen auf dem Thron des Imperiums musste es möglich sein, diese Forderungen zu erfüllen.

„Jedoch muss ich Ihnen auch ehrlich sagen, wird dies nicht direkt morgen oder übermorgen geschehen. Aber Ihr werdet diesen Posten eher innehaben als es üblich ist. Zusätzlich garantiere ich Euch Euren Orden erheblich eher. Der Orden, der mir direkt einfällt, wenn ich an Euch denke wäre eigentlich nur der ‚Nereus Kratas-Gedächtnisorden‘. Damit werdet Ihr sehen, dass wir in der Lage sind, eingefahrene Strukturen zu verändern.“

Zion war der Meinung, dass dies Prada gefallen würde und zusätzlich die Macht der Krath, beziehungsweise die Macht von Zion, nochmals um ein Vielfaches größer dargestellt wurde.

„Wenn Sie damit einverstanden sind, würde ich außerdem vorschlagen, dass wir unsere Korrespondenz über sichere Leitungen übermitteln und falls dieses Mittel nicht ausreicht eine Person meines Vertrauens dies übernimmt.“

Einen Moment der Ruhe umgab die beiden Alphatiere ihres Rudels. Zion schaute mit seinen orangefarbenen Augen in die dunkle Nacht und über den Abgrund. Er zog ein weiteres Mal an seiner Zigarre und atmete den Rauch aus. Dieser umgab sein Gesicht vollkommen, als sich der Rauch verzog, sprach er erneut zu Prada.

„Wenn es keine wichtigen Fragen mehr gibt, würde ich zurück zu unseren Begleitern gehen.“



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- Dubrillion - Provinz Santa - Agustins Landsitz/Unterschlupf - Vor der Schlucht stehend - Agustin Prada, Darth Zion, weiter entfernt: Agatosh, Tokio, Sera, Auxillius, Sonea -

Moff Prada. Der Titel, auf den er sein gesamtes Leben lang hingearbeitet hat, ein Posten mit genügend Macht und Einfluss, um noch weiter nach oben gelangen zu können. Ganz nach oben an die absolute Spitze, wo er genügend Macht besitzen würde, um das Imperium endlich im großen Stil säubern zu können von all den erbärmlichen Seelen, die ihn bis hierhin aufgehalten haben. Die den Fortschritt aufgehalten haben. Seit drei Wochen, dem exakten Zeitraum seit seiner Beförderung durch Moff Klaasen, hatte Agustin schon nicht mehr geschlafen. Die nicht unwahrscheinliche Aussicht, schon bald alles verlieren zu können, hatte ihn mehr belastet, als jeder Druck und jeder Stress zuvor in seinem Leben. Letztlich nur eine logische Konsequenz, denn schließlich schuf Agustin mit jedem Tag im Leben einen neuen Höhepunkt seines persönlichen Schaffens und mit jedem neuen Höhepunkt vergrößerte sich ebenso die Höhe eines potentiellen Falls. Der Abgrund, vor den er durch den Moff getrieben wurde, hatte sich unlängst hinter ihm aufgetan und nur noch wenige Schritte trennten ihm vorm Sturz ins Verderben. Nur noch ein weiterer Schritt zurück konnte genügen, um ihn ins Jenseits zu befördern. Spätestens mit dem Anschlag auf den Präfekt Kuvait, der seinen letzten möglichen Plan zum Befreiungsschlag aus dieser Misere einleitete, stand fest, dass es fortan keine Schritte zurück mehr geben durfte. Der Schlächter von Dubrillion würde vorwärts marschieren, direkt in den Fang der Bestie, bereit alles und wirklich alles in Schutt und Asche zu legen, wenn ihm das vor dem drohenden Untergang bewahren würde.

Ziemlich überraschend bot sich durch Darth Zion ein Weg, diesen Vorgang zu beschleunigen und die Gefahr noch schneller zu bannen. Schon während seiner Treffen mit Lord Saphenus hatte sich herauskristallisiert, dass dem Imperium ein gewaltiger Umschwung bevorstand. Ein Paradigmenwechsel, der alles verändern und die Führungsriege komplett erneuern sollte. Oder kurz gesagt: der Orden der Sith intrigierte gegen seine Majestät Darth Allegious und die mehr als eindeutigen Worte des Extinktors waren nur ein weiteres Symptom dieser Entwicklung. Der Verwalter konnte noch nicht einschätzen was für eine Position Darth Zion innerhalb der Verschwörer innehatte, doch alleine die Möglichkeit, dadurch einen Ausweg und eine Lösung für so ziemlich alle großen Probleme zu finden, war zu verlockend, als dass er das Angebot des Sith aufgrund des unbestreitbaren Risikos hätte ausschlagen können. Nur allzu gerne hätte Agustin alleine aufgrund seiner persönlichen Idealen eingeschlagen, doch hier ging es um sein blankes Überleben. Und wenn dies der zweckgemäße Weg sein sollte, um sein Überleben zu sichern, dann stand der Zweck in jedem Fall vor seinen größeren Zielen.

"Einverstanden."

Antwortete der Schlächter, als Darth Zion fertig ausgeredet hatte. Die Aussicht auf den Nereus Kratas-Gedächtnisorden war durchaus verlockend und in der Vergangenheit oft ein Sprungbrett für große Karrieresprünge. Doch in diesem Fall galt es bloß, von diesem dreckigen Hundesohn Moff Klaasen nicht in den Abgrund gestoßen zu werden. Ein Abgrund wie der, in den der Verwalter kurz hinunterblickte, nur um sich dann mit einer eleganten Drehung dem Sith zuzuwenden und ihm die Hand zu reichen. Ein kaltes Lächeln schlich sich auf Agustins Gesicht. Der Pakt war besiegelt. Und das Gefühl, mit dem Blick in die orangenen Augen Zions direkt ins Ungewisse hinein zu blicken, verlieh ihm ein erfrischendes und belebendes Gefühl. Die große Jagd war eröffnet und das übertraf die Wirkung jeder Droge.

"Die großen Köpfe der Neuen Republik und meine ehemaligen Ausbilder hatten allesamt unrecht, wie es scheint. Wir können und werden sie nämlich alle f*cken, Darth Zion."

Kurz flimmerten die grauen Augen und der Anflug eines Grinsen entblößte für einen kurzen Augenblick seine strahlend weißen Zähne.

"Für das Imperium"

Fügte er an, als die beiden großgewachsenen Männer einschlugen. Agustin nickte bloß und folgte seinem neuesten und hoffentlich auch wertvollsten Verbündeten zurück auf die Veranda seines Landsitzes. Die mittlerweile leeren Flaschen und erloschenen Zigarrenstummel deuteten darauf hin, dass sich ihre Untergebenen nicht zurückgehalten haben. Als Sera drohte, von ihrem Stuhl zu kippen, fing sie der Verwalter im vorbeigehen an ihrem Unterarm auf, dann stellte er sich an den Kopf des Tisches und gab in jedes der Gläser ein paar wenige letzte Stücke Whiskey. Als er damit fertig war, hob er das Glas.

"Stoßen wir ein letzes Mal an, meine Damen und Herren. Auf all das, was wir erreicht haben und schon sehr bald noch alles erreichen werden. Auf Darth Zion, zu dessen Ehren ich ein gewaltiges Denkmal in Form eines Hammers errichten lassen werde. Mitten im Süden Dubrillions und als Wahrzeichen der Stärke des Imperiums, der sich schon bald niemand mehr widersetzen wird."


- Dubrillion - Provinz Santa - Agustins Landsitz/Unterschlupf - Vor der Schlucht stehend - Agustin Prada, Darth Zion, Agatosh, Tokio, Sera, Auxillius, Sonea -

 
[ Dubrillion - Pradas Landsitz - Terrasse - Sera, Agatosh, Tokio, Sonea, Auxillius, in der Nähe Agustin und Zion ]

Die Macht war eine eigenartige Sache. Sera hatte nie daran geglaubt. Und selbst jetzt, als ihr offenbart wurde, dass sie über die Fähigkeit verfügte, sie in ihrem eigenen Interesse zu nutzen, hatte sie noch ernsthafte Zweifel. Leider war sie zu betrunken, um zu bemerken, dass ihr Glas eine gute Fingerlänge vor ihrer ausgestreckten Hand schwebte. Für sie fühlte es sich so an, als wäre es dort, zwischen Daumen und den anderen vier Fingern. Als es dann zu Boden krachte und seinen Inhalt über den Tisch verteilte, lachte sie nur abwinkend und versuchte das Malheur mit einer Ecke der Tischdekoration zu beseitigen. Die Blicke der anderen kümmerten sie nicht weiter. Als sie drohte, dabei von ihrem Stuhl zu kippen und wohlmöglich einen Teil aller Gläser und Flaschen mitzureißen, spürte sie einen kräftigen Arm, der sie packte und ihr Hilfestellung gab. Sera brauchte einen Augenblick, um zu realisieren, dass es sich um Prada gehandelt hatte, der gerade mit ihrem neuen Herrn und Meister zurückgekehrt war. Nachdem sie jedoch wieder einigermaßen zufriedenstellend fest im Sattel saß, begab er sich zum anderen Ende des Tisches und schenkte eine weitere großzügige Runde seines edlen Tropfens in die Gläser der Anwesenden.

Anschließend hob er sein eigenes und wartete, bis die anderen es ihm nachtaten. Sera nahm ihr nachgefülltes Gefäß in beide Hände und beäugte dessen Inhalt argwöhnisch, während der Sektor Adjutant zu seiner Ansprache ansetzte. Hätte sie geahnt, mit was für Worten er Zion zu schmeicheln versuchen würde, wäre sie gewappnet gewesen. So jedoch konnte sie ein lautes Prusten nicht mehr unterdrücken. Sie stieß mit den anderen an, rang jedoch mit sich. Statt den Whiskey erneut herunterzustürzen, nippte sie nur daran, hielt das Glas weiter vor ihren Mund und nuschelte vor sich hin.

„Ein gewaltiger Hammer, ja, ja.“

Da mussten wohl gleich zwei der anwesenden Männer irgendwelche Komplexe ausgleichen. Der eine wollte sich den gewaltigen Hammer des anderen in den Vorgarten stellen. Sera bedachte beide mit einem mitleidigen Blick.

„Wahrzeichen der Stärke … sicher.“ Den Rest ihrer Gedanken schüttelte sie mit ein paar heftigen Kopfbewegungen ab. „Was werden wir denn schon sehr bald noch alles erreichen?“ Sie lächelte süßlich. „Ich bin doch nicht blöd. Das Imperium ist überhaupt nicht stark! Ansonsten würde dessen Politik wohl kaum in irgendwelchen Hinterzimmern besprochen werden“, sie nickte in die Richtung, aus der die beiden kamen, „während ein blauer Halb-Rancor und seine kleine Schwester einer Ex-Rebellin im selben Haus zum Klo folgen. Nichts für ungut“, fügte sie an Agatosh und Tokyo gewandt hinzu. „Ihr müsst ja eine vortreffliche Absprache getroffen haben, die nicht mal eure eigenen Leute hören durften. Stell ruhig einen schmeichelnden Riesen-Hammer in den Süden, wenn du meinst, das bricht irgendeinen Widerstand. Aber wenn ihr schon sehr bald Größeres erreichen wollt, hoffe ich sehr, dass ihr einen besseren Plan habt. Was habt ihr vor? Dubrillions Einwohner versklaven? Nein, das hast du ja schon. Ihr sprecht ja von was Großem. Nicht etwa die Republik infiltrieren? Den Imperator stürzen?“

Sie lachte verächtlich und kippte den Rest ihres Whiskeys den Hals hinunter.

[ Dubrillion - Pradas Landsitz - Terrasse - Sera, Agatosh, Tokio, Sonea, Auxillius, Agustin und Zion ]
 
- Dubrillion - Provinz Santa - Landsitz - Agatosh, Tokio Nexus, Rest der Garde drinnen im Untergeschoss, Auxilius, Sonea, Sera, weiterh weg: Zion und Agustin

Ohne irgendeine sichtbare Regung vernahm Agatosh, wie die Kleine auf Tokios Frage hin urplötzlich zu lachen begann. Der Chiss verstand nicht so recht, was an ihrer Frage so lustig sein sollte und auch nicht, wer genau jetzt ein "Scheißkerl" war. Dies war nämlich so ziemlich das einzige Wort, was beim blauen Berg hängengeblieben ist. Ein weiterer Schwall aus Worten verließ ihren Mund und bis auf ihren Namen, Sera, verstand Agatosh im Grunde gar nichts. Sera, nun wussten sie zumindest wie sie hieß, deutete eine übertriebene Verbeugung an und verlor dabei das Gleichgewicht. Sie fuhr fort und das Wort "Freunde" blieb bei Agatosh kleben, woraufhin sich seine steinerne Miene ein Stück weit veränderte. Er war nicht ihr Freund und würde es auch bis auf weiteres nicht sein. Ihre Herkunft, ihre Verhaltensweise und ihre offen zur Schau gestellte Dummheit weckten Misstrauen und Vorsicht, sogar bei einem sozial völlig verwildertem Wesen wie Agatosh. In seiner Welt durften diejenigen große Töne spucken, die auch danach aussahen. Sera hingegen konnte wahrscheinlich sogar die vergleichsweise zierlich gebaute Tokio wie einen Ast zerbrechen. Und doch nahm sie den Mund so voll.

Wiederwillig hob der Nichtmensch sein Glas zum Anstoßen, als
Sera ihres plötzlich herunterfiel und der gesamte Inhalt auf dem Tisch verteilt wurde. Hätte man aus den regungslosen roten Augen des Hünen je irgendeine Emotion lesen können, dann wäre es nun endgültig ein entnervtes Augenrollen gewesen. Es wurde nicht besser, als Prada und Darth Zion zurückkehrten und den Tisch in einem desolaten Zustand wiederfanden. Kurz vor ihrer Ankunft lachte diese kleine Göre erneut, versuchte jedoch wenigstens den Dreck vom Tisch zu wischen. Der Carsci schenkte ohne ihr Treiben in irgendeiner Form zu beachten erneut ein - schön langsam verzweifelte sogar Agatosh an dieser angeblich zivilisierten Angewohnheit - und sprach davon, Darth Zion eine Art Denkmal zu errichten, um die Stärke des Imperiums zu demonstrieren. Der Chiss zuckte nur kurz mit seinen muskelbepackten Schultern; er hatte schon mehrfach gegen imperiale Soldaten gekämpft und deren Stärke war nun wirklich nichts besonderes gewesen. Ihr Vorteil lag in der Überzahl und der einschüchternden Wirkung auf den Feind, doch im Kampf eins gegen eins hatte Agatosh deutlich mehr Respekt vor der Einheit Pradas.

Mehr fiel ihm dazu auch nicht ein. Doch dann war es wieder Sera, die hineinredete und meinte, dass es eine besonders kluge Idee sei, den beiden Anführern ihrer Gruppen nun die Meinung zu geigen. Wieder konnte Agatosh nicht alle Worte entziffern, die das freche Mädchen herausposaunte, doch alleine an ihrem Unterton und ihrer Mimik erkannte er, dass sie ihr Mundwerk nicht im Griff hatte. Und der Umstand, dass sie den Boss ausgelacht hat, machte es keineswegs besser. Tokio sah das Mädchen nur ungläubig an, doch der Chiss konnte das längst nicht mehr durchgehen lassen.

"Su..du sollest...solltest jetzt deine Maul halten, vn'inen'i (Mädchen)."

Entgegnete Agatosh also mit einem bedrohlichem leisem Ton, denn dem Carsci Prada begegnete in seiner Gegenwart niemand respektlos. Vor allem nicht ein kleines schwaches Blag, dem vor wenigen Stunden noch das Leben geschenkt wurde. Prada hingegen musterte Sera mit einem eisigen Blick und sah dann hinüber zu Darth Zion. Es lag wohl an dem dunklen Krieger, seinem Anhängsel Respekt vor größeren und stärkeren Persönlichkeiten beizubringen.

- Dubrillion - Provinz Santa - Landsitz - Agatosh, Tokio Nexus, Rest der Garde drinnen im Untergeschoss, Auxilius, Sonea, Sera, Zion und Agustin
 

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Sei gegrüßt Darth Zion,


Wir jagten nicht nur Jedi, sondern auch gemeinsam Tuk’ata im Tal der Dunklen Lords der Sith auf Korriban. Die Jagd ist unser Metier, doch ich habe mich im Tal verirrt und brauche ein Leuchtfeuer zur Orientierung. Würdest du das Feuer entflammen?


Ash’rak bis in den Tod,
D.

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Hier und jetzt wurde ein neues Bündnis geschmiedet, ein Bündnis, welches für Zion wichtig war. Ein aufstrebender Mann in der Verwaltung, der wenig Skrupel kannte und viele ähnliche Wesenszüge wie Zion hatte. Es gab nur Vorteile für beide, Agustin war maximal bei seiner Beförderung einen Tick mehr in Gefahr als jetzt schon, aber dies war unausweichlich, wenn man aufsteigen wollte. Doch darum würden sich die Krath kümmern. Sie waren Meister im Reich der Intrigen, obwohl Zion davon kein Freund war, war es jedoch nützlich solche Eigenschaften bei seinen Verbündeten zu wissen. Auch wenn dieses Bündnis mit den Krath eher eine Zwangsehe war als eine wahre Liebe. Mit Agustin war das direkte Gegenteil entstanden. Beide profitierten davon und Zion hatte zusätzlich Pluspunkte bei den Krath, jedenfalls hoffte er das. Jedenfalls war Zion froh gewesen, den noch Sector Adjutant für diese Zusammenarbeit begeistert zu haben. Prada brachte seine Freude etwas anders zu Schau. Er nutzte eine Erweiterung seines Zitates, welches er bei der ersten Besprechung der beiden gesagt hatte. Zion gab einen kleinen Schmunzler von sich, nickte zustimmend zu Agustin und zog ein letztes Mal an seiner Zigarre. Darauf schnapste der Sith-Executor seinen Zigarrenstummel, wie bereits Prada, über die Schlucht in den Abgrund hinein. Die beiden Männer schlugen auf ihren Pakt ein und als Zion Pradas Ausruf erwiderte hüllte sich Zions Gesicht in einen milden weißen Rauch.


„Für das Imperium!“

Beide hatten einen starken Händedruck und Zion versuchte nicht einmal seine ganze Kraft in diesen Händedruck zu setzten, nicht einmal mit Unterstützung der Macht. In dieser Partnerschaft sollte es keine Rangfolge geben, beide waren auf derselben Ebene.

Diese beiden Männer gingen gemeinsam zurück zu ihren Gefährten und Zion war wenig begeistert von dem Schauspiel, das sich ihm darbot. Sera war sturzbetrunken und musste sogar von Prada kurz festgehalten werden, dass sie nicht vom Sessel fiel. Doch hatte Zion da noch keine Möglichkeit zu intervenieren, außerdem war auch nichts Schlimmeres passiert. Denn Prada hielt eine kurze Rede und Zion fühlte sich dabei etwas unwohl. Es gefiel ihm nicht, dass seinetwegen ein Denkmal gebaut wurde. Er mochte diese Art von Darbietung oder Ähnlichem nicht. Zion war sogar der Meinung Prada machte es nicht um Zion zu ehren, sondern um der Bevölkerung im Süden subtil zu drohen. Und mit was bekommt man das besser hin als mit einem Sith?

Doch was nun passierte, brachte das Fass zum Überlaufen. Was nahm sich diese Göre heraus? Was bildete sie sich ein, wer sie war und wie sie sich hier darstellte? Jeder einzelne in dieser Runde hatte mehr zu sagen als sie und jeder von ihnen konnte sie schneller töten als ihr bewusst war. Zion ließ ihr ja bereits einige Kleinigkeiten durchgehen, ihre große Klappe, ihre schnippischen Kommentare und ihre arrogante Art. Doch jetzt beleidigte sie Zion und Prada persönlich und dies auch noch vor anderen Personen. Außerdem missachtete sie gerade einen direkten Befehl von Zion selbst. Ein klarer und deutlicher Befehl war es. Sie sollte niemanden beleidigen oder provozieren und sie hat das Meisterwerk zustande bekommen und beides auf einmal erledigt. Der Sith-Executor war außer sich vor Wut. Nur mit starker Selbstbeherrschung konnte er seine optische Verfassung beibehalten. Stattdessen ging von ihm eine tiefe dunkle Aura aus. In ihrem Einzugsgebiet wurde es kalt und unangenehm. Ein Gefühl der Einsamkeit und der Angst schwang in ihr. Die Aura breitete sich weiter und weiter aus und durchzog das ganze Anwesen Pradas. Einzig Zions düsterer und stechender Blick richtete sich auf die ehemalige Rebellin. Der Sith-Executor gab kein Wort von sich und doch verstanden zwei Personen ganz genau.


Auxillius und Sonea standen auf und gingen zu Sera. Von der freundlichen und lustigen Art, die Auxillius meistens ausstrahlte, war nichts mehr zu erkennen. Mit rauer Stimme und einem enttäuschten Blick schaute er das junge Mädchen an und sagte nur. „Komm mit!“ Eine Aussage, die weniger autoritär klang als bei Zion aber trotzdem keine Widerworte erlaubte. Und genau dies tat Sera auch, ohne ein Widerwort stand sie auf. Bevor die drei weiteres taten, verabschiedeten sich Sonea und ihr Bruder von Prada und seinen Gefolgsleuten. Mit etwas Wehmut tat es Sera den Geschwistern gleich und verabschiedete sich ebenfalls. Von den beiden Sith flankiert gingen sie zurück zu der Landefläche, wo ihre Gleiter noch standen.

Am liebsten hätte Zion diese Göre in zwei Hälften gerissen, mit den bloßen Händen, doch dies konnte er nicht. Nicht wegen Prada, dieser hätte es wahrscheinlich noch belustigend gefunden, nein es war wegen Zion selbst, er war für sie verantwortlich und sah Talent in ihr. Doch sie machte es ihm sehr schwer. Zion würde sich ihrer später annehmen. Nicht vor den Augen von nicht Sith oder Nicht-Angehörigen seines Rudels. Auch wenn Agustin und Zion nun Verbündete waren, so hatte er kein Anrecht auf die internen Abläufe von Zions Innerem Zirkel. Niemand hatte das und dies würde sich nicht ändern.

Weiterhin in bedrohlicher Pose und mit stechendem Blick schaute Zion zu dem Chiss Hünen und dann zu Prada.

„Ich glaube die Zeit ist gekommen, Euch zu verlassen, Sector Adjutant. Wie es scheint, muss dieses Mädchen noch etwas geformt werden. Sie lebte eindeutig zu lange bei diesen Terroristen.“

Obwohl Zion vom Gehen sprach, blieb er noch stehen. Nach wenigen Sekunden der Ruhe sprach er erneut.

„Euer Leibwächter hat verborgene Kräfte und hat eine Verbindung zu der Macht. Ich gebe Euch den Rat, ihn im Umgang mit der Macht ausbilden zulassen. Er könnte sonst irgendwann zu einer ungewollten Gefahr für Euch werden.“

Zion schaute erneut zu dem Chiss und musterte ihn einen kurzen Moment. Seine letzten Worte richtete der Sith-Executor wieder an Prada.

„Nun ist es an der Zeit zu gehen, Sector Adjutant. Unsere Wege werden sich bald erneut kreuzen.“

Zion reichte ihm die Hand.


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- Dubrillion - Provinz Santa - Agustins Landsitz/Unterschlupf - Vor der Schlucht stehend - Agustin Prada, Darth Zion, Agatosh, Tokio, Sera, Auxillius, Sonea -

Es überraschte Agustin nun doch etwas, als Sera in ihrem Suff begann, über ihn, Darth Zion und die großen Ambitionen der beiden Alphatiere her zuziehen. Aus welchem Loch sie auch immer gekrochen kam - und in diesem Fall wusste Agustin, was das bedeutet, schließlich stammte er selbst aus den wohl fürchterlichsten Slums Bastions -, sie hatte keinerlei Gefühl dafür, wann und vor allem wem gegenüber es sich geziemte, sich wenigstens halbwegs zu benehmen und einfach den Mund zu halten. Selbst in der üblen Gegend, aus der Agustin stammte, war es nicht unüblich, ein solches Gespür zu entwickeln. Wenn sich zwei Parteien gegenüberstanden und die Anführer besagter Parteien einen Pakt besiegelten, so hatten deren Untergebene gefälligst totenstill zu sein. Auch Agatatosh verletzte dieses Gebot, indem er auf die Provokation dieser Bauerngöre herein fiel und seine sonst so beherrschte und kalte Haltung verlor, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick.
Den schier endlos wirkenden Moment der peinlich bedrückten Stille über hatte der Schlächter von Dubrillion der jungen Frau direkt in die Augen gesehen. Noch an diesem Tag hat er ihr das Leben geschenkt und das war verdammt nochmal eine gewaltige Ausnahme. Ein Geschenk für
Darth Zion, der offenbar irgendetwas in ihr sah, genauso wie der Verwalter. Er wusste nicht, was es war und würde eine Weile benötigen, um darauf zu kommen. Doch so frech und unangebracht ihre Äußerungen waren, so gelang es dieser ungebildeten Göre tatsächlich, hinter die Fassaden der imperialen Politik zu blicken. Agustin wusste nicht, ob es irgendeiner ihrer niederträchtigen Genossen bei den Terroristen war, der ihr diesen Gedanken eingepflanzt hatte oder ob sie selbst die nötige Intelligenz dazu aufbrachte, jedoch wusste er ganz genau, dass Darth Zion ein gewisses Risiko einging, solch eine aufmüpfige und unmündige Person an seiner Seite zu haben. Und dass sie sich eine solche Schwachstelle keineswegs leisten konnten. Nicht angesichts des hohen Einsatzes, mit dem sie spielten. Es lag nun am Sith, eine angemessene Bestrafung zu wählen und Sera zu einer brauchbaren Verbündeten zu erziehen, doch dieses Verhalten durchgehen zu lassen stand außerhalb jeglicher Vernunft. Genauso wie er hohe Anforderungen an seine Untergebenen richtete, tat Agustin dies auch bei seinen Verbündeten, vor allem wenn es um Sicherheitsrisiken ging. Darth Zion musste das geradebügeln und die junge Frau schnell und effizient zu irgendetwas formen. Anderenfalls würde der Adjutant darauf bestehen, sie nicht zuletzt aufgrund ihrer gefährlichen Informationen über den Aufstand Süddubrillions zu beseitigen. Nach all den Jahrzehnten des Kampfes voller Gefahren sah es der Schlächter von Dubrillion nämlich nicht ein, seine Karriere von einem ungezogenen Kind wie Sera ruinieren zu lassen.

Kurz blickte er hinüber zu
Zion, der vor Wut zu kochen schien und sie mit seinen toxisch leuchtenden Augen fixierte. Dann erhoben sich seine beiden Begleiter, die Sera mit eisernen Mienen ohne jeden Sinn für Humor wegschafften. Zumindest jetzt verstand die Rebellin sich ohne auch nur ein einziges Widerwort zu fügen und genau diese Tatsache rettete ihr womöglich das Leben vor dem Zorn Darth Zions. Bedauerlicherweise stellte dieser Zwischenfall auch gleichzeitig das Ende ihres gemeinsamen Abends dar und in diesem Fall offenbarte Darth Zion schon zum ersten Mal eine gewisse Schwäche. Irgendwie erinnerte Agustin das ganze teilweise an Lord Saphenus, der wie ein verschrecktes Tier von Fondor geflüchtet ist und damals schon genau zeigte, worauf man sich im Pakt mit den Sith einließ. Unberechenbare und impulsive Verhaltensmuster.

"Wie bedauerlich"

Gab sich der Verwalter in einem Tonfall, der nicht wirklich offenbarte, ob das Ende des Treffens ihn tatsächlich enttäuschte oder viel eher langweilte. Fakt war jedoch, dass sie noch ein paar wichtige Dinge zu besprechen gehabt hätten, was an diesem Abend nun nicht mehr möglich war, wodurch die Euphorie, die ihr Pakt beim Verwalter entfacht hatte, schon nach nicht einmal zehn Minuten zu federn begann. Nun erhob sich auch Agustin und erwartete eigentlich, dass Darth Zion ihn nun nach einem letzten Händedruck auf der Stelle verlassen würde. Doch eine Sache brannte ihm noch auf der Seele. Und diese hatte es in sich. Als ihm Zion nach seiner Verabschiedung die Hand reichte, zögerte der kaltblütige Bastioner für einen Augenblick und sah dem Sith mit einem kalten Blick direkt in die Augen.

"Ich verstehe, was Sie meinen, Lord Zion. Und worauf sie vermutlich hinauswollen."

Sein Blick fiel auf den Berg von einem Chiss, einen seiner wertvollsten Soldaten im Kampf um seine Existenz. Und noch ehe er sich den Kopf darüber zerbrechen und dazu kam, das für und wider abzuwägen, nickte Agustin nur kalt.

"Das sind Neuigkeiten, die mich durchaus überraschen. Wenn es unserer Sache dient, dann nehmen Sie sich seiner an und bilden Sie ihn aus. Es wäre töricht und könnte sich eines Tages bitter auszahlen, wenn ich sein Potential ignorieren und auf Dubrillion behalten würde."

Der Chiss schien zu verstehen, worum es ging und mit seinen emotionslosen roten Augen sah er Agustin stumm an. Keine Regung, keine Widerworte. Vor allem jetzt verstand der Verwalter, wie kostbar die Loyalität dieser ausgebildeten Bestie eigentlich war. Sein gesamtes Leben über wurde er wie ein Tier gehalten und gequält. Erst an der Seite des Schlächters von Dubrillion hatte er gelernt was es bedeutete, einen Wert zu haben und eine Zugehörigkeit zu besitzen. Auf gewisse Weise geschätzt und respektiert zu werden. Und doch zeigte er in diesem Moment keinerlei Regung und keinerlei Emotion, als Agustin sich dazu entschied, ihn dem düsteren wie mächtigen Darth Zion zu übergeben.
Ein letztes Mal trat der Schlächter vor den
Chiss und legte seine Hand auf dessen Schulter.

"Ch'tra bah etah. Csesin Zion csarcican't en'rcsoah vah ch'at ipah veo ttan'o tucan'sant. Tah csarcican't en'rcsoah vah to vum bah to ch'ittoco k'tin'v. Vim bitbo sea bah neo ch'iticev csarcican't csehn Agatosh, to Avadich barci. (Gehe mit ihnen. Darth Zion wird dich lehren, dein volles Potential zu entfalten. Er wird dich des Pfades der dunklen Seite lehren. Und schon bald werden all unsere Feinde Agatosh fürchten, die Bestie von Avidich.)"

Er sah dem Nichtmensch tief in dessen regungslose Augen und vernahm zufrieden, wie Agatosh nur stumm nickte. Dann reichte er seinem Schützling die Hand, die dieser zwar fest aber gleichzeitig auch vorsichtig ergriff.

"Veb vah bitbo k'et (Wir werden uns bald schon wiedersehen)."

Hiermit war die Sache für den Verwalter erledigt. Für seinen geplanten Schachzug gegen Moff Klaasen würde er fürs erste auf die Hilfe seines besten Soldaten verzichten müssen. Es war ein Dämpfer für seine Stimmung zusätzlich zum abrupten Ende des Abends. Agustin trat zur Seite, um Tokio Abschied von ihrem großen Bruder nehmen zu lassen. Sie umarmte ihn ein letztes Mal und gab ihm ein paar letzte Worte mit auf dem Weg und ebenso wendete sich der Bastioner jetzt wieder Darth Zion zu.

"Für die nicht allerwichtigsten Unterredungen werden wir am Besten einen durch ein Blockchiffre gesicherten Kommunikationskanal nutzen. Für alles, was darüber hinausgeht, werden wir Mittelsmänner einsetzen, wie von Ihnen bereits vorgeschlagen. Sie werden sicherlich verstehen, dass das plötzliche Ende dieses Abends nicht sonderlich dienlich hinsichtlich meiner Ihnen gegenüber garantierten Hilfe ist. Mir fehlen noch ein paar Informationen, die ich zeitnah benötige, weshalb ich Ihnen schon sehr bald einen Freund nach Bastion schicken werde. Bis dahin bedanke ich mich für Ihre großartigen Dienste für den Mytho Sektor, Lord Zion. Und wünsche ein gutes Gelingen bei Ihren künftigen Unternehmungen."

Die beiden Männer schlugen ein und gemeinsam mit Agatosh verschwand die Gruppe. Wenig später hörte der Verwalter das Tosen der Antriebe und sah dabei zu, wie die Sternjäger gen Horizont schossen. Ohne große Umschweife richtete er sich an Tokio.

"Ich möchte, dass auch Du Dubrillion verlässt. Mit dem heutigen Abend habe ich dem Moff endgültig und unwiderruflich den Krieg erklärt und es wird nicht lange dauern, bis ebendieser Krieg hier ausbricht. Er ist ein ebenbürtiger Rivale und ich muss darauf vorbereitet sein, im Falle einer Niederlage das Imperium zu verlassen. Du weißt, dass dies ohne die Aufbringung von gewissen Opfern nicht möglich sein würde und ich werde nicht zulassen, dass Du zu diesen Opfern gehörst."

Es waren äußerst ernste und ehrliche Worte, die Agustin hier sprach und dementsprechend besorgt schüttelte die junge Attentäterin den Kopf. Gemeinsam mit Major Letista hatte er dieses Szenario bereits einige Male vor der versammelten Einheit durchgesprochen. Falls Agustin überführt werden und ihm eine Anklage vor dem imperialen Gericht drohen sollte, so würde sich die Einheit mit einem selbstzerstörerischen Elan daran machen, ihm den Weg für eine Flucht zu ebnen. Diese Elitesoldaten waren die einzigen Männer, die seine Existenz in solch einem Szenario bewahren und ihre Sache am Leben erhalten konnten.

"Nein, nein...ich verstehe nicht. Was ist damit, bis zum letzten Atemzug für Sie zu kämpfen, Boss? Und wie könnte ich die Einheit verraten...ich kann nicht. Es tut mir Leid."

Etwas eindringlicher und bestimmter legte der Schlächter von Dubrillion seine Hand auf die Wange der attraktiven jungen Frau. Er wusste selbst nicht was es war, doch irgendetwas in ihm sträubte sich zutiefst dagegen, Tokio solch einer Gefahr auszuliefern oder sie gar zu opfern. Er war sich nämlich dessen bewusst, dass jeder in der Einheit im Notfall sein eigenes Leben für das des Verwalters riskieren würde. Tokio war eine solch leidenschaftliche und loyale Frau, dass sie die erste sein würde, die sich dann in den Hagel aus Blastersalven wirft. Sie war mehr Mann als die meisten Männer, denen Agustin in seinem Leben begegnet ist und trotz seiner Taten und der Schwere dieser war er in gewisser Weise auf das Wohl der Leute bedacht, die ihm etwas bedeuteten. Denn davon gab es beileibe nicht viele.

"Du verrätst niemanden, da der Befehl direkt von ganz oben kommt und zwar von mir. Außerdem habe ich Dich nicht gefragt, ob du das tun kannst, sondern ich habe es Dir befohlen. Nutze unsere üblichen Sicherheitsmaßnahmen und reise nach Dubrillion Heart. In einer bestimmten verlassenen Industriehalle am Stadtrand wird dich dort dann jemand abholen. Mach dir keine Sorgen, es ist für alles gesorgt. Du wirst genug Geld haben und dich auf in irgendeinem abgelegenen Paradies außerhalb des Imperiums den ganzen lieben Tag lang sonnen können. Und wenn die Zeit reif und der Krieg hier gewonnen ist, kommst du zurück an meine Seite. Sei gefälligst vorsichtig und warte auf meine Nachricht. Ich habe dich vor sechs Jahren aus diesem verrotteten Rattenloch befreit, das sich Waisenhaus schimpfte. Du bist wie eine eigene Tochter für mich. Dir gegenüber fühle ich mich verantwortlich und dein Leben liegt mir am Herzen. Hast du verstanden?"

Er sah, wie ihr eine einsame Träne die Wange hinunter glitt und wischte sie mit einer kurzen Berührung aus ihrem Gesicht. Dann fiel sie ihm um den Hals und in diesem Moment konnte Agustin nicht anders, als die Umarmung seines Ziehkindes zu erwidern. Doch innerlich fühlte er sich nur umso leerer und kälter. Denn alles, was ihn nach dieser Unterredung noch interessierte, war die Jagd auf Moff Klaasen und seine Heeresschar aus treuen Gefolgsleuten. Sich während dieser Jagd nicht mehr um das Wohl seiner beiden 'Ziehkinder' sorgen zu müssen, kam ihm eigentlich sogar ganz gelegen, auch wenn ihre Fertigkeiten ungemein wertvoll waren. Jetzt konnte er handeln, wie er wollte, ohne dabei Rücksicht auf irgendetwas oder irgendjemanden zu nehmen. Und das laute Piepsen seines Comlinks kündigte eine Schrecksnsachricht an, die ihm hierbei noch mehr als behilflich sein sollte...



- Dubrillion - Provinz Santa - Agustins Landsitz/Unterschlupf - Vor der Schlucht stehend - Agustin Prada, Tokio Nexus



 
[ Dubrillion - Pradas Landsitz - Terrasse - Sera, Agatosh, Tokio, Sonea, Auxillius, Agustin und Zion ]
Dass Seras Lage sich schlagartig veränderte, fiel ihr erst auf, als Agatosh seinen Mund öffnete und stammelndes Basic präsentierte. Der blauhäutige Muskelberg hatte bisher kein Wort von sich aus verloren, außer um sie zurechtzuweisen. Ihre spontane Reaktion wäre eine blaffende Antwort gewesen, doch etwas schnürte ihr umgehend die Kehle zu. Es war schlagartig kalt geworden. Sehr kalt. Unwillkürlich klammerte der aufrührerische Sith-Neuzugang die Arme vor der Brust übereinander und strich sich mit den Händen über die Haut, dem Versuch erliegend, diese warm zu reiben. Doch es half nichts. Gänsehaut verbreitete sich schleichend über Seras Körper, bis sogar die feinsten Härchen im Nacken zu kribbeln begannen. Es war ein beklemmendes Gefühl, das sich zunehmend zu verschlimmern schien. Dazu begann sich eine seltsame Dunkelheit breit zu machen, die man nicht etwa sehen konnte, und doch nahm die junge Frau sie ganz spürbar war. Das seltsame daran war jedoch, dass es sich nicht um einen plötzlichen Wetterumschwung handelte. Wenn sie ihr eigenes Empfinden hätte beschreiben müssen, dann hätte sie zwei klare Worte dafür gefunden: Nackte Angst. Dieses Gefühl war keinen natürlichen Ursprungs. Sie konnte die Quelle der wütend vorschreitenden Dunkelheit sogar mit schrecklicher Gewissheit festnageln. Es war Zion.

Sera wagte es nicht einmal mehr den Kopf zu heben, da sie die Befürchtung beschlich, selbigen andernfalls gleich zu verlieren. Zitternd hob sie lediglich ihre Hände und strich über ihren Nacken, denn die Kälte wollte nicht im Geringsten abnehmen. Eine Stimme, die ihren verspielten Witz verloren hatte, befahl ihr mitzukommen. Ohne Zögern erhob sie sich und folgte Auxillius Anweisungen. Murren würde von ihr keines kommen. Zwar war ihre Haut ohnehin fast ungewöhnlich bleich für eine Menschenfrau, doch ihr Gesicht musste in diesen Momenten jedes Farbpigment verloren haben. So fühlte sich also Todesangst an.
Hatte sie noch vor einigen Stunden Zion um den Beweis der Existenz der Macht angefleht, wollte sie nun nur noch das Gegenteil. Es gab keinen Zweifel mehr an der Macht. Dieses Gefühl war nicht natürlich. Sein Ursprung konnte nur in einem überweltlichen Dasein begründet liegen, das war ihr nun glasklar. Doch das erschreckendste daran war, dass es nun keinen Zweifel mehr an der Macht Darth Zions gab. Er konnte Todesangst in ihr auslösen, und das, ohne mit der Wimper zu zucken.

Von der vorlauten Sera war für diesen Moment nichts mehr übrig. Nur noch die äußerlich starre Hülle, die innerlich zitterte und winselte. Sie würde ihrem Herren und Meister nie wieder freche Worte entgegenwerfen, wenn er sie dafür nur von diesem Gefühl befreien würde. Sie hütete sich jedoch davor, nun den Mund zu öffnen. Agatosh hatte Recht gehabt. Nun war Zeit, die Klappe zu halten. Steif und verstörend lächelnd verabschiedete Sera sich zusammen mit Sonea und Auxillius von den anderen Anwesenden. An Prada würde sie sich in Zukunft nur ungern zurückerinnern. Ihre Schritte weg von der Terrasse waren zügig, schließlich erhoffte sie sich, damit ihre Sinne ersticken zu können. Weg von Zion bedeutete vielleicht weg von der Todesangst.

So kamen die zwei Sith und ihr totgeweihter Neuzugang zu der Landeplattform des Landsitzes Pradas, auf der immer noch ihre drei Flugvehikel bereit standen. Sera traute sich nicht, einen Schritt in einen von ihnen zu setzen, ohne dass sie die Anweisung dazu erhielt. Zwar hatte die gewaltige Kraft von Zions Aura mit dem Abstand tatsächlich nachgelassen, doch sie spürte es noch immer zu gegenwärtig, um den Schreckensschauer abschütteln zu können.

„Ich will das nicht mehr fühlen“, flüsterte sie beinahe flehentlich. Dabei stand sie einfach nur da und wartete darauf, dass etwas geschah. In ihrem Inneren war sie ein Mensch, der kaum wahre Gefühle zuließ. Ihre Vergangenheit hatte sie abgestumpft und sie gelehrt alles, was ihre Sinne trüben könnte, tief in sich zu verschließen. Doch diese Angewohnheit hatte sie nicht emotional abgehärtet. Ganz im Gegenteil. Diese Empfindungen, die ihr hier und jetzt aufgezwungen wurden und gegen die sich nicht auf natürliche Weise wehren konnte, schmerzten sie nun umso mehr, da sie ihren Körper in wilder Hatz durchfluteten. Das wiederrum löste eine Erkenntnis in ihre aus, die keinen Zweifel mehr zuließ. Sie musste sich von Zion ausbilden lassen. Sie musste fleißig und gewissenhaft lernen. Sie musste die beste werden. Nicht, um Gegenstände herumfliegen zu lassen. Nicht, um zu einer mächtigen Kampfmaschine zu werden. Sie wollte und musste lernen, wie sie ihr angreifbares Inneres vor der Macht schützen konnte. Diese Furcht wollte sie nie wieder spüren. Der nackten Angst ausgeliefert zu sein, war schlimmer als alles, was sie sich vorstellen konnte.

Als Zion sich schließlich zu ihnen gesellte, hob Sera nur kurz genug ihren Kopf, um zu erkennen, dass Agatosh ihm folgte. Hatte Prada ihn geschickt, um sie zu töten? Hatte sie die beiden wirklich derartig beleidigt, dass sie nun doch ihr Leben auslöschen wollten? Der Klos im Hals schwoll weiter an, bis sie nicht mehr atmen konnte. Auf Zions Gesicht war keine Regung erkennbar, doch sie hatte ihn auf der Farm Leben auslöschen sehen, ohne zu zucken. Das hatte selbst Sera drauf. Wer wusste schon, was ihn bewegte? Das einzige, was sie weiterhin wahrnehmen konnte, war diese Furcht, die sich nun bereits in ihren Knochen festgesetzt hatte. Dann gaben ihre Beine nach. Auf die Knie gesunken bahrte sie sich selbst vor ihren Peinigern auf. Würde der blaue Berg es tun? Oder doch Zion höchst selbst? Sie wollte ihrer Strafe mit Mut und Stärke entgegensehen. Sie wollte mit Anmut und Würde im Antlitz den Kopf verlieren. Aber sie konnte sich nicht dazu bringen, den Kopf zu heben.

„Unterweis mich in der Macht. Ich werde die treuste aller Schülerinnen sein. Ich werde nie wieder das Wort gegen Dich richten, das schwöre ich! Bring mir bei, diese Angst zu besiegen. Mehr will ich nicht. Ich will das nicht mehr fühlen. Andernfalls töte mich jetzt.“

[ Dubrillion - Pradas Landsitz - Landeplattform - Sera, Agatosh, Sonea, Auxillius und Zion ]
 
- Dubrillion - Provinz Santa - Landsitz - Agatosh, Tokio Nexus, Rest der Garde drinnen im Untergeschoss, Auxilius, Sonea, Sera, Zion und Agustin

Mit einem Mal zog eine eisige Kälte auf, die selbst der muskelbepackte Nichtmensch augenblicklich zu spüren begann. Viel schlimmer schien es Sera zu erwischen, die auf ihrem Sitz kauerte und jetzt gar kein Wort mehr herausbrachte. Agatosh sah kurz um sich und merkte, dass Prada offenbar nichts spürte oder es ihm nichts ausmachte, was bei dieser intensiven Veränderung der Atmosphäre allerdings unwahrscheinlich war. Die beiden Begleiter von Darth Zion brachten Sera weg und der dunkle Krieger sah das Treffen als beendet. Der Chiss merkte den Blick des offenbar zornigen Zion, der noch einige Worte an den Carsci richtete. Agatosh, der sich unlängst erhoben hatte, stand regungslos dar und starrte in gewohnter Manier ins Nichts hinein, doch das täuschte darüber hinweg, dass er nicht versuchte, zu verstehen was die beiden Männer sagten. Umso wichtiger wurde dieser Umstand, als der blaue Berg selbst zur Sprache kam, was ihn innerlich ziemlich verwunderte. Dass er ein stummer und kaltherziger Soldat war, bedeutete schließlich nicht, dass er über keine Intelligenz verfügte und sich nicht eigene Gedanken machte. Er äußerte diese eben nur nicht, weil es zum einen an den sprachlichen Mitteln haperte und zum anderen ihm seines Erachtens nicht zustand. Hier waren zwei Rudel versammelt und einzig und allein deren Anführer bestimmten. Der Chiss schwieg folglich still und zeigte keinerlei Reaktion, anders als Tokio, die ihn mit einem bezeichnenden Ausdruck anstarrte. Als dann Pradas Blick auf Agatosh fiel, der ohnehin schon von Darth Zion gemustert wurde, wusste er, dass etwas nicht stimmte und aus dem in klarem Basic gesprochenen Worten seines Bosses konnte er schon entnehmen, dass er Dubrillion und Prada verlassen würde. Das hatte er nicht kommen sehen.

Auf einmal wandte sich
Prada von Zion ab und dem Chiss zu, der noch immer still dastand. In seinem ausgesprochen sauberen Cheunh verriet er seinem Schützling dann, dass er ihm Darth Zion überlassen würde, um ihn von ihm in den Künsten der dunklen Seite der Macht ausbilden zu lassen. Agatosh sollte einer von ihnen werden und ihre Feinde würden eines Tages alleine schon beim Hören seines Namens erzittern. Agatosh, die Bestie von Avidich. Ein Titel, denn er sich nicht selbst ausgesucht aber wohl aufgrund seiner Taten sehr wohl verdient hat. Und den er sich bald noch mehr verdienen würde. Das Schattenkind vertraute Prada und nickte. Beinahe schon zögerlich ergriff er die Hand seines Mentors und versuchte dessen festen Händedruck so angemessen wie möglich zu erwidern, ohne dem imperialen Feldherren dabei weh zutun. Sie würden sich schon bald wiedersehen. Ohne Zweifel, das wusste auch Agatosh selbst. Vielleicht wurde er nicht von vielen Leuten geschätzt, doch sein gottgleicher Körperbau und seine martialischen Fähigkeiten im Kampf jedweder Art waren ein einziges Statement: wo auch immer er auftauchte, war er der Größte und Stärkste. Nicht einmal der Kult dieser Dunklen Krieger würden ihm gewachsen sein, wenn ihm Darth Zion ein paar seiner Künste lehrte. Der blaue Berg würde ohne Widerrede mitgehen und stärker zurückkommen. Noch während diese Gedanken in ihm umherkreisten, kam Tokio zu ihm und umarmte ihn zärtlich. Mit ihren dünnen Armen konnte sie seinen Bauch nicht ganz umklammern und ihr Haupt schmiegte sie kurz an seine Brust.

"Pass auf dich auf, Großer."

Die rot glühenden Augen trafen ihren Blick und für den Bruchteil einer Sekunde schien die Lippe des Chiss ein knappes Schmunzeln zu formen.

"Pass selber auf"

Entgegnete er. Ein fehlerfreier kurzer Satz und alleine deshalb hielt er diese drei Worte für angemessen, um sich von seiner Schwester zu verabschieden. Hoffentlich würde er sie wiedersehen. Seiner Ansicht nach lag das nämlich nicht an ihm, sondern nur an Tokio selbst. Denn sie war bloß eine zierliche Gestalt in einer blutigen Welt und er würde keinen Einfluss mehr darauf haben, ob ihr etwas zustößt. Die junge Frau nickte lächelnd und gemeinsam verfolgten die beiden Attentäter, wie sich Prada und Darth Zion die Hand gaben. Hier sollte es also enden. Mit dominanten Schritten schritt Agatosh dann direkt an der Seite seines neuen Herren weg von Prada und Tokio. Er hätte sich wohler gefühlt, in seiner Rüstung anstelle dieses feierlichen Aufzugs mit den dunklen Gestalten zu reisen, doch dafür war keine Zeit mehr. Die beiden stämmigen Männer gelangten zum Landefeld, wo die drei kleinen Schiffe der Sith standen. Das Rebellenmädchen Sera war auch dort und mit verängstigten, ja panischem Blick hob sie kurz ihr Haupt, um den beiden Hünen entgegen zublicken. Ein paar Schritte hinter Darth Zion, blieb die Bestie von Avidich stehen, nur um zu verfolgen, wie Sera ihr Haupt wieder senkte und kraftlos auf die Knie fiel. Von der Kälte von vorhin spürte Agatosh selbst nicht mehr allzu fiel, sie jedoch allem Anschein nach umso mehr. Mit ängstlichem Unterton flehte Sera nicht etwa um ihr Leben, sonder demnach was der Chiss verstand viel mehr darum, sie zu töten und von diesem Gefühl zu befreien. Was für eine Schwäche. Sie konnte nicht einmal der Kälte standhalten...wie würde es erst bei einem gebrochenen Arm oder beim Verlust eines Gliedmaßes aussehen?
Agatosh hatte die Kälte nicht intensiv genug gespürt um zu verstehen, dass diese übernatürliche Kraft jeden normalen Schmerz übertraf. Wie eine Statue verharrte er in seiner Position und wartete darauf, was sein neuer
Herr mit Sera machen würde.


- Dubrillion - Provinz Santa - Landsitz - Landefeld - Agatosh, Auxilius, Sonea, Sera, Zion
 
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Mit der kleinen Verstimmung von Prada hatte Zion gerechnet und genau deswegen hegte er weiterhin Groll auf Sera. Agustin war halt ein Mann, der seine Erfolge und auch die Pläne zu ihnen gerne genoss. Und mit dieser Szene, genau das war es, was hier passiert war, hatte man Prada davon abgehalten dieses zu zelebrieren. Aber Zion war sich auch sehr sicher, dass all dies nicht zwischen ihren Plänen und Abmachungen stand. Wenn man es banal ausdrücken müsste, könnte man sagen Prada war nur bockig wie ein kleines Kind. Es würde sich wieder legen, spätestens wenn er die ersten Früchte dieses Pakts vernaschen konnte. Agustin würde sich wieder beruhigen und seine Stimmung würde sich wieder aufhellen. Mit der Vorwarnung über Pradas Freund, der auf Bastion kommen würde, war Zion einverstanden. Beide Männer müssten ein paar ihrer Leute in diese Sache einweihen, zumindest die Treuesten und nur in eine Facette des Ganzen.


Agustin überraschte Zion bei der Verabschiedung trotzdem noch mit einem Punkt. Dass der Sector Adjutant seinen massigen Chiss zur Ausbildung in den Sith Tempel schicken würde, damit hatte Zion gerechnet. Aber dass Prada ihn sofort abstellte und dazu unter den strengen Blick Zions stellte, kam den Sith-Executor doch etwas unerwartet. Zion war es nicht gewohnt, diktiert zu bekommen, wen er ausbildete, aber im Fall dieses Chiss war es eher eine tiefere Verflechtung der Bande zwischen Prada und Zion. Der Sith-Executor schaute sich den blauen Riesen erneut an und nickte nur leicht. Nach dem Handschlag und der Verabschiedung, in der der Sith-Executor eine Fähre bei Prada beantragt hatte, gingen beide Hünen mit festem Schritt zu der Landeplattform.

Auf dieser angekommen warteten die drei Fury-Jäger, Sonea, Auxillius und auch Sera. Mit den letzten Worten zu Prada war Zions Zorn etwas abgeklungen, doch wuchs dieser schlagartig wieder an, als er Sera erblickte. Mit stummer Miene kam Zion immer näher und wenige Meter vor ihnen drehte sich Sera zu ihm und ging auf die Knie. Zion ließ sie zu Ende reden und sprach direkt im Anschluss. Es hätte keinen der Anwesenden gewundert, wenn Zion Sera angeschrieben hätte und sie in Grund und Boden gebrüllt hätte. Seinen ganzen Zorn, den er in sich aufgestaut hatte auf sie zu projizieren. Oder wenn er sie mit der Macht am Hals gegriffen hätte und sie über den Abgrund schweben lassen. Sie hätte noch mehr Angst gehabt, als sie jetzt schon hätte. Doch war dies für Zion keine Option gewesen. Damit hätte er nur eine Schwäche kundgetan und direkt seine Schüler weitere Angriffspunkte geliefert. Er wollte ihr auf eine andere Art und Weise ängstigen. Seine Stimme war ruhig, fast schon leise. Jedoch hatte sie nichts von ihrer Dominanz verloren. Sie lies jeden die Nackenhaare zu Berge stehen.

„Ruhig! Von Dir…von Dir will ich kein Wort mehr hören! Deine Versprechungen und Treuebekundungen sind nichts wert! Noch vor wenigen Stunden hast Du mir ähnliche Worte vorgelogen!“

Zion schaute zu der immer noch knieenden Sera herunter. Seine Wut auf sie war noch immer immens und er musste sich zügeln, sie nicht einfach den Abgrund runter zu werfen. Der Sith-Executor wollte sich nie rechtfertigen, nicht vor dem Imperator, nicht vor seinem Meister und erst recht nicht vor ignoranten Schülern. Doch hier und jetzt wollte er es einfach los werden und sprach weiter mit seiner ungewohnten ruhigen Stimme.

„Dich … töten? Du glaubst wirklich, wenn ich meine Genugtuung haben will, töte ICH Dich einfach? Der Tod wäre zu gut für Dich und den hast Du seit dem heutigen Abend nicht verdient. Niemand enttäuscht mich, ohne die Konsequenzen zu tragen.“

Mit einem tiefen Atemzug und einer gekünstelten und dramatischen Pause, ließ Zion Sera kurz schmorren. Nach dieser Pause setzte Zion erneut ruhig an.

„Wenn Du wirklich bereit dazu bist, unterwiesen zu werden, dann hättest Du deine erste Aufgabe erledigt, die ich dir gegeben hatte! Einfaches Beobachten und Zuhören ist mehr wert als ständig im Mittelpunkt zu stehen und alle Augen auf sich zu lenken!“

Er machte eine weitere Pause und behielt sie die ganze Zeit im Auge.

„Wie soll ich Dir Sachen anvertrauen, wenn Du es nicht einmal hinbekommst, einen mächtigeren Mann nicht in seinem eigenen Zuhause zu beleidigen?! Glaubst Du wirklich, ich ließe Dir alles durchgehen? Hätte er verlangt, Dich zu töten…ich hätte nicht lange überlegen müssen!“

Es ertönte ein Geräusch, aus der Ferne kamen die Laute von Triebwerken. Die Fähre, die Zion bei Prada beantragt hatte kam näher und landete neben den Fury-Jägern.

„Auf Deiner Sympathie Skala bist Du derzeit sehr weit im negativen Bereich und ich kann Dir nur raten dies schleunigst zu ändern! Daher stell Dich wieder auf Deine Beine und richte Dich auf! Zeige, dass in Dir so etwas wie Stolz befindet! ...“

Dabei drehte sich Zion mit dem Kopf zu seinem zweiten Schüler.

„…Ihr gehört nun zu mir! Ihr seid meine Schüler! Und Ihr seid Sith-Schüler! Wir sind ein Rudel! Wiedersprecht mir niemals in der Öffentlichkeit, habt Ihr eine Anmerkung, teilt sie mir unter vier Augen mit. Aber stellt Euch NIEMALS auf eine andere Seite als die meine!“

Sein Blick sprang nun von Sera zu Agatosh ein paar Mal hin und her. Dabei schaute Zion auch einen kurzen Moment zu den Geschwistern. Sie hatte dieses Schauspiel miterlebt und auch alles gehört. Eine subtile Art, dass dies auch für sie galt, jedoch war Zion es so lieber, als es ihnen persönlich zu sagen.

„Habt ihr dies…verstanden?“

Dabei betonte Zion das ‚verstanden‘ deutlich. Als beide zustimmten schaute der Sith-Executor zu der Fähre.

„Steigt da ein und gibt dem Piloten die Anweisung nach Bastion zum Tempel der Sith zu fliegen. Unterwegs bekommt er weitere Anweisungen von mir…Jetzt Geht!“

Seine beiden Schüler gingen auf die Fähre und Zion ging zu den Geschwistern. In nur wenigen Sekunden starteten die Fury-Jäger und flogen davon, mit dem Ziel Bastion.




[ :: Dubrillion-System :: Provinz Santa :: Augustins Landsitz :: Fury-Jäger/ Sonea(NPC) | Auxillius(NPC) | Agatosh | Sera | Zion :: ]
 
[ Dubrillion - Pradas Landsitz - Landeplattform - Sera, Agatosh, Sonea, Auxillius und Zion ]

Sera war in diesem Moment auf alles vorbereitet. Am ehesten auf ihren Tod. Doch so kam es nicht. Zion war ein ruhiger Sturm aus Zorn, dessen Blitze ihr Inneres zucken ließen. Seine Worte waren nicht halb so verletzend wie der Schmerz, den Seras Organe ihr bereiteten. Alles in ihr hatte sich allmählich zusammengekrampft. Sie hasste es. Sie hasste die Leiden, die die Furcht in ihr auslösten. Sie hasste die Macht, die in ihr wohnte und ihr die Fähigkeit verlieh, diese Eindrücke wahrzunehmen. Eigentlich hasste sie ihn diesem Moment das gesamte Universum. Doch am meisten hasste sie ihre eigene Hilflosigkeit. Das Gefühl, den Empfindungen so unmittelbar ausgeliefert zu sein, ihre ungefilterte Wucht zu spüren, war unerträglich. Nachdem sie vor langer Zeit gelernt hatte, ihre eigenen Gefühle tief in sich zu verschließen, hatte sie ihr Leben normal führen können. Als Kind hatte sie Dinge erlebt, die nun so weit von ihrem Bewusstsein weg waren, dass sie genauso gut flüchtige Träume hätten sein können. Doch die Macht konnte sie nicht kontrollieren. Zions Aura war unbezwingbar für sie. Und genau aus diesem Grund musste er sie einfach unterweisen.
Natürlich war ihr nun klar, dass sie einen unwiderruflichen Fehler begangen hatte. Ihre eigene Arroganz und Ignoranz hatte sie in diese Situation geführt. Doch wenn Sera eins war, dann unglaublich anpassungsfähig. Von nun an würde sie, in Zions Gegenwart, das Paradebeispiel einer Schülerin abgeben. Sie würde gehorchen, fleißig lernen und mächtig genug werden, in seinem Auftrag die Feinde ihrer kleinen Gruppe zu zerschmettern. Bis zu dem Tag, an dem sie stark genug sein würde, all dem zu Widerstehen. Zumindest schwor sie sich dies in dem Moment, als er sie aufforderte, den Stolz in sich wiederzufinden, aufzustehen und den Blick zu heben.

Der nächste Schock ließ nicht lange auf sich warten. Was meinte er mit ‚Ihr seid meine Schüler?‘ Soweit sie das verstanden hatte, waren Auxillius und Sonea keine Schüler. Er meinte doch nicht ernsthaft die schwachköpfige Riesen-Blauhaut neben ihm? Das Bild, das sich noch vor wenigen Sekunden vor ihrem inneren Auge abgezeichnet hatte, zerbrach in tausend Stücke. Sera sah sich selbst als mächtigste Schülerin unter den Sith. Das Mädchen von Dubrillion an der Seite des Darth Zion. Da war kein Platz für Agatosh. Ungeachtet der Versprechen, die sie sich soeben selbst gegeben hatte, spürte sie, wie das Blut in ihr zu kochen begann. Nur mit sehr viel Mühe und einer ihr untypischen Selbstbeherrschung konnte sie sich davon abbringen, die Klappe zu öffnen und einen Kommentar darüber abzulassen, wie gering dann wohl doch die Einstiegshürde für eine Schülerschaft bei dem ach so tollen Hammers war. Abermals krallten die Fingernägel sich in die Haut ihrer Handinnenflächen. Sie meinte etwas Rotes hervorquellen zu sehen. Für den blauen Berg hatte sie nur einen ablehnenden Blick übrig. Was bildete er sich ein, ihr ihren Platz streitig zu machen?

Sie musste sich beruhigen. Schließlich war sie noch Sekunden zuvor nur knapp ihrer eigenen Hinrichtung entgangen. Sollte dieser übergroße Pisser doch sein Glück versuchen. Sie würde ihn bald überragen und dann würde Zion einsehen, dass er ihn nicht bräuchte. Sie würde die einzig wahre Schülerin sein. Sie versuchte ihre verkrampften Finger langsam zu lösen und atmete ein paar Mal tief ein und aus, in dem Versuch sich zu entspannen.

„Ja, Meister, kam ihr gerade noch rechtzeitig über die Lippen, um keinen weiteren negativ bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Ohne weitere Umschweife machte sie auf dem Absatz kehrt, vermied es den beiden anderen Sith einen Blick zu schenken und betrat die Fähre, die soeben gelandet war. Den Geräuschen nach zu urteilen, befand sich Agatosh direkt hinter ihr. Doch nachdem sie dem Piloten die Anweisungen Zions mitteilte, sich setzte, anschnallte und auf den Start wartete, würdigte sie ihn keines Blickes. Stur und mit vor der Brust verschränkten Armen lauschte sie den anlaufenden Triebwerken und sah aus dem Aussichtsfenster, wie Pradas Anwesen immer kleiner wurde, während sie Dubrillion verließen. Natürlich mimte sie stets die taffe junge Frau, und auch jetzt würde sie sich nichts anmerken lassen. Doch nachdem die Augenblicke verstrichen und endlich Zions Aura nicht mehr zu spüren war, schlich sich ein ganz anderer Reiz in ihre Knochen. Beim Anblick des schrumpfenden Kontinents wurde ihr klar, dass sie noch nie den Planeten verlassen hatte. Die Reise ins All bereitete ein mulmiges Gefühl. Ihre Nervosität ließ sich lediglich an dem Zucken der Finger erkennen, die unaufhörlich auf die Armlehne trommelten. Als dann der Planet in seiner Gänze im Fenster erkennbar war, hielt sie es nicht mehr aus. Sie musste ihren Blick lösen und an etwas anderes denken, als daran, dass sie hier ihr Leben, wie sie es kannte, hinter sich ließ.

„Agatosh“, kam es unvermittelt. Noch immer würdigte sie ihn keines Blickes. Dieser heftete sich stattdessen auf ihre eigenen Finger. Ihrer Stimme war die allgemeine Unsicherheit jedoch deutlich anzumerken. „Hmm. Ch'acuzah? Vah ch'acuzah?“ (Du Macht?)

Es war ein seltsamer Zufall, dass Zion auf Dubrillion zwei neue Schüler gefunden hatte, oder nicht? Wie häufig war ihre Begabung? War sie vielleicht doch nicht so besonders, wie sie immer gedacht hatte? Die Aussicht auf einen plötzlichen Konkurrenzen, und dann auch noch mit dem beeindruckendem Bild eines Agatosh, setzte ihr zu.

„K'ir vah ch'epasahn ch'at ehe'ah ch'a ch'ittoci'ren'musi? Ch'an'ciuh nah tun'hn seo? k'ir veo to ttam bun ch'at ehe'ah ch'otcat'uzo ch'acacah ch'ah.“ (Möchtest du ein Sith werden? Schon immer? Streng dich an, wenn du so stark werden willst, wie ich)

Sie verhaspelte sich ein paar Mal in der Aussprache und war sich auch nicht sicher, ob sie die korrekten Wörter benutzt hatte. Ob er trotzdem verstand?

[ Dubrillion - Umlaufbahn - Fähre - Sera, Agatosh, Pilot ]
 
- Dubrillion - Provinz Santa - Landsitz - Landefeld - Agatosh, Auxilius, Sonea, Sera, Zion

Es hätte ihn keineswegs verwundert, wenn Darth Zion Sera kurzerhand hingerichtet hätte, jetzt, wo sie auf ihre Knie gefallen war und um Gnade winselte. Ein Anblick, den der grobschlächtige Chiss selbst nur zu gut kannte, da er für Prada und Fondham schon unzählige Male auf die Jagd gegangen ist. Noch nie hatte er etwas erlebt, dass den Leuten mehr Angst machte, als seine bloße Präsenz; die Statur eines Monsters, Haut blau wie das Meer und Augen, die wie rote Glut vor sich hin loderten. Sera jedoch schien in erster Linie Darth Zion eine panische Furcht einzujagen, so wie sie dort wimmerte und zitterte. Und als dieser schließlich mit einer Stimme antwortete, die in ihrer leisen und bedrohlichen Intensität selbst den blauen Berg ergriff, musste der Nichtmensch nicht einmal jedes Wort verstehen, um zu begreifen, dass mit seinem neuen Herren nicht zu spaßen war. Er blickte auf das kleine Mädchen hinab und meinte, dass sie den Tod nicht verdiente. Worte, die so manchem Wesen härter zusetzten, als geschliffener Stahl oder Blasterbolzen. Agatosh beobachtete das Spektakel mit regungsloser Miene im Hintergrund und sah, wie eine Fähre der Lambda-Klasse aufsetzte und die finstere Kulisse in der Steinwüste von Santa damit unterstrich, durch ihre Triebwerke und die Landung noch einiges an Staub aufzuwirbeln. Zwei Männer der Garde stürmten herbei und überreichten dem Chiss eine große Box aus Plastik. Sie ließen kurz verlauten, dass sich darin seine Ausrüstung befand, die er wegen der Zeitknappheit selbst nicht mehr holen konnte und verschwanden daraufhin ohne weitere Worte.

Der Hüne nahm die große Box, die von zwei Männern hergeschleppt wurde, wie eine leichte Tragtasche unter seinen Arm und lenkte seine volle Aufmerksamkeit wieder auf die Szene zwischen den beiden Menschen. Und endlich forderte
Darth Zion die junge Frau dazu auf, nicht mehr wie ein elendiges Insekt auf dem Boden umherzukriechen, sondern aufzustehen, wie es sich gehörte. Stumm sah der Chiss, wie sich sein neuer Herr auch ihm zu wandte und mit deutlich lauterer Stimme verlauten ließ, dass ihm zu folgen war. Agatosh hatte sich angestrengt, all seine Worte zu verstehen und sah seinen Meister nur mit ausdrucksloser Miene und rot vor sich hin glühenden Augen an, als dieser fragte, ob sie verstanden hätten. Das war seine Art der Zustimmung. Sera stimmte schließlich auch kleinlaut zu, nicht jedoch ohne dem Chiss einen abschätzigen Blick zu schenken. Einen Blick, den er nur allzu gut kannte.

Ohne weitere Verzögerungen begaben sich die beiden neuen Schüler des Darth Zion in die Fähre. Agatosh lief dabei dicht hinter dem Mädchen, dass ihm vielleicht bis zum Bauchnabel reichte. Sie gaben den beiden Piloten Auskunft über ihr Ziel Bastion, eine Welt, die der blaue Berg nur vom Namen her kannte und ließen sich dann angeschnallt auf den Sitzen nieder. Wie meistens war der Sitz zu klein und die Sicherung viel zu eng, als dass Agatosh es sich auch nur in irgendeiner Art hätte bequem machen können. Eingequetscht zwischen den beiden Lehnen saß er also da und bewegte sich kein Stück weit mehr. Der Start und der Flug in den Orbit pressten sie in ihre Plätze und im Augenwinkel fiel dem Nichtmensch auf, wie Sera nervös auf ihrer Lehne herumtappte. Sie hatten die Atmosphäre Dubrillions unlängst schon verlassen, als sie ihn plötzlich ansprach.


Ohne seinen Blick auf den zierlichen Menschen zu richten, starrte Agatosh weiter ins Leere hinein. Er war verwundert, dass sie seine Sprache beherrschte. Womöglich stammte sie ja aus der selben Region der Galaxie wie er selbst. Im ersten Anlauf fragte sie ihn, ob er die Macht sei. Sich des zugrunde liegenden Missverständnisses unbewusst knurrte er bloß:

"Ch'ah cart ch'acuzah (Ich bin die Macht)"

Womit er ihre Frage aus seiner Sicht bejahte. Endlich öffnete er die Sicherung und beugte sich aus seinem Sitz hervor, nur um seinen Kopf in die Hände zu legen und tief durchzuatmen. Es war nicht abzusehen, dass er am Ende dieses Abends in einer Fähre nach Bastion sitzen und einen neuen Herren haben würde. Er fühlte sich dabei nicht unwohl, da er wusste, dass er sich überall behauptete. Aber eigenartig kam es schon vor.

Sera plapperte weiter und wollte irgendetwas fragen, Agatosh verstand jedoch nicht, was sie auf Cheunh sprach. Es war irgendeine Frage über Sith. Sie stellte eine weitere Frage, ob was auch immer schon immer so sei und meinte anschließend, dass er sein bestes geben solle, um so mächtig wie sie zu sein. Erst jetzt legte sich die sonst so ausdrucks- und emotionslose Miene des Hünen in Falten. Hatte er das gerade richtig verstanden?

"Stark wie du"

Langsam erhob er sich aus seinem Platz, denn bis zum Sprung in den Hyperraum hatten sie noch etwas Zeit. Agatosh wandte sich Sera ab und stellte sich vor die Luke, durch die er die Weite des Universums vorbeiziehen sah. Er verschränkte seine monströsen Arme hinter seinem genauso monströsen Rücken und sah, wie Dubrillion in der Ferne immer kleiner wurde.

"Du sein nicht stark"


- Weltraum über Dubrillion - Fähre - Agatosh, Sera -

 
[ Dubrillion - Irgendwo im System - Fähre - Sera, Agatosh, Pilot ]

Er war die Macht? Das ergab doch keinen Sinn. Oder wollte er ihr etwa sagen, dass er mächtig war? Mit zusammengekniffenen Augenbrauen ging sie im Kopf die entsprechenden Vokabeln durch. Normalerweise verstand sie Cheunh recht sicher, auch wenn ihre die Möglichkeit, eigene Sätze zu bilden, eingeschränkt war. Manchmal fielen ihr die entsprechenden Worte nicht ein, oder sie kannte die Begriffe in schriftlicher Form, wusste allerdings nicht, wie man sie aussprach. Wenn ihr Gegenüber jedoch in der Sprache der Chiss mit ihr kommunizierte, war es meist einfacher. Doch so sehr sie darüber auch grübelte, der Sinn seiner Worte wollte sich ihr nicht erschließen. War er vielleicht einfach wirklich strohblöd? Aus den Augenwinkeln riskierte sie einen Blick auf die massige Gestalt, die sich in diesem Moment von seinen Anschnallgurten befreite. Bei dem Berg an Muskeln würde es sie nicht wundern, wenn sein Gehirn nicht mehr so gut durchblutet wurde. Der arme Kerl konnte wohlmöglich keine zwei zusammenhängenden Sätze bilden, ehe ihm der Kopf explodieren würde.

Die Vorstellung erheiterte Sera ein wenig. Bei dem Gedanken daran, wie der massige blaue Körper des Chiss ohne sein Haupt herumlief und überall stecken blieb, wanderten ihre Mundwinkel etwas nach oben. Wahrscheinlich würde es nicht einmal einen Unterschied machen. Ein gedrücktes Kichern entfuhr ihr. Derweil hatte Agatosh sich erhoben und schritt auf das Sichtfenster zu. Draußen wurde die Kugel mit den Namen Dubrillion immer kleiner, ein dumpf leuchtender Ball von schwarzem Nichts umgeben. Es war kaum vorstellbar, dass da noch viel mehr war. Systeme und Welten in Zahlen, die man gar nicht fassen konnte. Ob Agatosh sich manchmal nach seiner Heimat sehnte? Das Reich der Chiss war unglaublich weit weg, soviel wusste sie. Auch wenn ihr nicht ganz klar war, wo es genau lag. Und ob sie irgendwann einmal Heimweh bekommen würde?

Mit einem Kopfschütteln verwarf sie diesen Gedanken. Es gab auf Dubrillion nichts, was sie hielt oder vermissen würde. Ihre Eltern hatte sie schon lange von sich gestoßen. Sie waren es nicht wert, einen weiteren Gedanken an sie zu verschwenden. Freunde hatte sie schon langer Zeit keine mehr. Zudem hatte sie Geschichten über die Orte gehört, die dort draußen lagen, voller Wunder und Schönheit. Ihre eigene Heimat würde sie sicher im Handumdrehen vergessen haben.

Beinahe erschrak sie, als Agatosh ihr antworte. Er sprach in Basic, wobei sein Satzbau ähnlich zu wünschen übrig ließ wie ihr Cheunh. Ob er die Sprache einfach nur nicht beherrschte, oder tatsächlich ein riesiger Vollidiot war, blieb weiterhin offen.

„Stark wie ich, g-e-n-a-u“, stimmte sie fast abwesend zu und nickte mit dem Kopf. Sie verhielt sich, als spräche sie zu einem Kleinkind. Nur mühsam konnte sie dem Drang widerstehen, den Arm anzuwinkeln, um auf ihre kleinen Muskeln deuten zu können. Das konnte ja was werden. Wenn sie ihre Ausbildung mit dieser zurückgebliebenen Blauhaut absolvieren müsste, kämen sie ja nie voran. Stark wie sie werden fürn Allerwertesten! Je eher er wieder verschwand, desto besser für Zion und sie selbst. Er mochte körperliche Kraft besitzen, aber die Vorstellung, dass er an ihr Talent in der Macht heranreichte, war einfach lächerlich.

„Du musst…“

In diesem Moment wandte er sich von Sera ab, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und bescheinigte ihr dreist, keine Stärke zu besitzen.

„…HEY!“, fuhr sie ihn an und blieb bei dem augenblicklichen Versuch aufzustehen am Gurt hängen. Wütend befreite sie sich zunächst davon, ehe sie fortfuhr und schnurstracks auf ihn zuging.

„Du hast doch keine Ahnung!“

Sie stellte sich zwischen ihn und die Luke, aus der er hinausblickte, sodass er ihr ins Gesicht schauen musste. Zumindest war das der Plan. Dass ihr Gesicht in etwa auf Höhe seines Bauches war, hatte sie für einen kurzen Moment nicht bedacht. Also machte sie noch ein paar Schritte zurück, soweit sie eben konnte, um den Winkel doch noch etwas zu begünstigen. Sie schnaubte vor Wut.

„Du würdest nicht halb so viel aushalten wie ich!“

Dieser Bastard hatte doch keine Ahnung, wozu sie imstande war. Sie hatte für das größere Wohl, für den Vorteil im Gesamtkontext schon Dinge über sich ergehen lassen, die er sich in seinem kleinen Ewok-Hirn nicht einmal erträumen lassen konnte. Ganz davon abgesehen, dass sie selbst anderen noch viel schlimmere Dinge antun konnte, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Dieser Hirntote sollte sich bloß nicht mit ihr anlegen. Er hatte keine Ahnung, was er sich für einen Feind machte.

„Ich rede nicht von körperlicher Stärke, du Schwachkopf!“

Sie stemmte die Hände in die Hüfte.

„Aber wenn du ach so stark bis, schlag mich doch! Ich mein’s ernst. Schlag mich.“

Die Wange in seine Richtung gedreht piekte Sera sich provozierend mit einem Finger dagegen.

„Los! Ton's'i ch'ah! Ch'itvosihe'oti bircisb!“ (Schlag mich! Feiger Bastard!)

[ Dubrillion - Irgendwo im System - Fähre - Sera, Agatosh, Pilot ]
 
- Weltraum über Dubrillion - Fähre - Agatosh, Sera -

Plötzlich geriet Sera in Rage, als er sich umgedreht und in gebrochenen Basic verlauten lassen hatte, dass sie nicht stark sei. Sie schrie ihn an, war offenbar im Begriff aufzustehen und zu ihm rüber zu rennen, als sie aber durch ihren Gurt von diesem tollkühnen Manöver abgehalten wurde. Vorerst. Agatosh hatte sich halb zu ihr umgedreht und dabei zugesehen, wie das Mädchen sich wie ein zorniges Kleinkind von den Sicherheitsgurten befreite und schnurstracks auf ihn zuging. Was auch immer sie jetzt gleich verlauten lassen würde - denn das war zweifelsohne das einzige, was dieser Mensch konnte: viel reden - , der Chiss war sich nicht sicher, ob er ihr zuhören sollte. Es interessierte ihn nicht, was sie wollte. Sera war schwach, hatte vor nicht einmal zwanzig Minuten noch wie ein verängstigtes Balg gewinselt und ihren großen Meister Darth Zion um Gnade angefleht. Sie vergaß offenbar schnell, so wie sie sich jetzt benahm. Agatosh wollte sich wieder umdrehen und die Kleine einfach ignorieren, doch schon war es zu spät. Sie stand vor ihm, besser gesagt unter ihm auf Augenhöhe mit seinem Bauchnabel und meinte, sie könne ihm in die Augen sehen. Er merkte, wie zornig sie wurde, als das nicht funktionierte, woraufhin Sera ein paar Schritte zurück machte und recht schnell mit dem Rücken zur Wand stand. Aber immerhin schien sie ihm jetzt in die Augen blicken zu können. Mit stiller und emotionsloser Miene entschied er sich, ihr nun doch zuzuhören und das was er verstand, hätte jedem anderen Wesen nur ein müdes Lächeln entlockt. Jeder Bauernjunge mit zwei Händen konnte dieses kleine Mädchen in zwei Hälften reißen. Was hielt sie denn schon aus?

Ihre Wut schlug offenbar in einen handfesten Todeswunsch um, als sie ihn aufforderte zuzuschlagen. Sie machte es ihm wirklich einfach, als sie ihm ihren Kopf perfekt hinhielt. Ein Schlag hätte genügt, um das Spatzenhirn dieses kleinen Menschen quer im Raum und auf der Scheibe mit Blick nach draußen zu verteilen. Sollte er es einfach tun und für den Rest der Reise und auch danach seine Ruhe vor dieser Plage haben? Agatosh ging kurz in sich, schaute sie dabei immer noch kalt an wie eh und je. Darth Zion hätte es vermutlich nicht unbedingt gebilligt, wenn Agatosh sie jetzt erschlug. Also schüttelte der Chiss nur stumm den Kopf und ließ sie stehen.

Doch dann ging Sera wieder ins Cheunh über und forderte ihn abermals dazu auf, diesmal jedoch verbunden mit einer Beleidigung, die der Chiss auch verstand. Langsam formte er seine Hand vor ihr zu einem Mittelfinger - einem Symbol, dass er aus seiner Zeit unter den Soldaten der PAD nur allzu gut kannte - und stieß sie damit relativ sanft genau an die Stelle, wo sie sich eben noch provozierend piekte. Der blaue Berg besaß in einem Finger mehr Kraft, als Sera in ihrem gesamten Körper, also ging sie augenblicklich zu Boden und stieß dabei gegen den kalten Stahl der Wand. Langsam beugte er sich zu ihr hinunter, was von einem furchterregenden Knacken seines Nackens begleitet wurde.

"Tsuzah ch'ah csaah vim Ch'ah csarcican't vot'ut to ttin'v bah veo rin'hi (Teste mich nochmal und ich werde den Boden mit deinem Blut wischen)"

Seine roten Augen fixierten Sera.

" In'a Zion, g'et reo von'ot, g'et ch'ah vim g'et vah mah to ch'itrot'r bah to nocsim'i san(Erst kommt Zion, dann seine Begleiter, dann ich und dann kommst du - ganz am Ende der Nahrungskette)"

Hiermit war das Thema hoffentlich beendet, denn sein Geduldsfaden war nun endgültig überstrapaziert. Außerdem kündigte ein Signal schon den Sprung in den Hyperraum an.


- Weltraum über Dubrillion - Fähre - Agatosh, Sera -





 
[ Dubrillion - Irgendwo im System - Fähre - Sera, Agatosh, Piloten ]

Seras mandelförmige Augen weiteten sich als sie erkannte, dass Agatosh seinen Mittelfinger abspreizte, ihn ganz langsam auf sie zusteuerte und gegen ihre Wange drückte. Sie spürte den Druck, der sogar ihren Kiefer zum Knacken brachte. Allein der Versuch des Standhaltens war unsinnig. Die Kraft seiner dreisten Geste genügte, um sie mit dem Rücken an die Durastahlwand und anschließend gen Boden zu zwingen. Er war ein Biest. Irgendwas in seinem muskelösen Körper knackte unheilvoll, als er sich zu ihr herunterbeugte und das melodische Cheunh zu hören war. Aus dem Mund eines Muttersprachlers klang es so viel schöner als aus ihrem, auch wenn der blaue Berg keine sanfte Sängerstimme besaß.

Er sprach von Blut. Ihrem Blut, das er bei der nächsten Provokation vom Boden aufwischen würde. Passenderweise fixierten seine roten Augen in diesem Moment die ihren. Seras Pupillen zuckten ein wenig hin und her, denn sie konnte keinen festen Punkt ausmachen, den sie in seinen leuchtend roten, aber leeren Augen anvisieren konnte. Sie konnte nicht behaupten, dass er nicht angsteinflößend war. Das einschüchternde Verhalten und die drohende Prsäenz des riesigen Chiss waren tatsächlich hart zu schlucken, aber gegen den völlig menschlichen Drang, sich auf dem Boden zusammenzurollen und zu wimmern, kämpfte sie an. Im Gegensatz zu Zion besaß Agatosh nicht diese Aura, gegen die sie keine Chance hatte. Seine Macht war weltlich. Sehr groß, aber weltlich. Zumindest noch.

Vielleicht hätte Sera es an dieser Stelle sogar auf sich beruhen lassen. Sie hätte vielleicht akzeptiert, dass er größere Kraft als sie besaß, sie selbst aber von ihren eigenen Stärken wusste und hätte nach einem schnippischen Kommentar die Klappe gehalten. Eine Art Unentschieden. Aber er musste sie ja provozieren. Er sprach wirklich aus, dass er sie am unteren Ende der Kette sah. Sogar noch unter ihm. Das konnte sie nicht einfach so stehen lassen. Das wäre tatsächliche Schwäche gewesen. Ganz sicher erwartete Zion nicht, dass sie sich einfach von selbst als unterste der Schüler akzeptierte. Sollte dem doch so sein, dann war sie wohl auf dem Weg zum falschen Ort. Seras Wangen zuckten vor Wut, trotz des tauben, dumpfen Gefühls, das der Finger ihres Mitschülers auf einer von ihr hinterlassen hatte. Die Augenbrauen schoben sich zusammen und sie hörte das schnaubende Geräusch aus ihrem eigenen Rachen. Sie starrte Agatosh so einige Sekunden in die leuchtenden Augen, ehe die Wut sie überkam und überkochte. Unvermittelt griff sie mit beiden Händen um das Handgelenk des Hünen (sie benötigte tatsächlich beide Hände und kam trotzdem nicht vollständig herum), hielt es fest und hämmerte ihren Kopf mit voller Wucht gegen die blaue Faust. Sie hoffte einfach, dass er diese Aktion nicht vollständig einzuschätzen vermochte und ehe er seine Hand zurück ziehen konnte, schnellte sie mit ihrem Kopf ein weites Mal zurück und nach vorn. Der metallische Geschmack von Blut machte sich auf ihrer Zunge und den Lippen breit. Dann hob Agatosh seinen Arm um sich von ihr zu befreien. Sie klammerte sich fest und wurde mit einer Leichtigkeit angehoben, die sie glauben lassen konnte, die künstliche Schwerkraft wäre ausgefallen. Ein letztes Mal, mit all der Kraft, die in ihrem Nacken noch übrig war, knallte sie ihr Gesicht gegen die Fingerknöchel des Chiss. Ein ekliges Geräusch von berstenden Knochen bezeugte das Schicksal, das ihre Nase in diesem Moment genommen hatte. Die Schmerzen waren immens. Blut mischte sich in ihrem Antlitz mit Tränen und entstellten ihre Züge, aber das war das Geringste, worüber sie sich in diesem Moment sorgte.

In diesem Moment ging ein Ruck durch das Shuttle. Sie waren wohl in den Hyperraum gesprungen. Das Momentum dieses Ereignisses und den Augenblick der Überraschung nutzte die kleine, flinke Sera, um dem Riesen mit all der Kraft, die noch übrig war und angefeuert durch Wut und Schmerz, die Stiefelspitze in die Weichteile im Unterleib zu rammen, ehe sie sich fallen ließ und so schnell sie nur konnte in Richtung Cockpit zu hechten. Es war schwer, etwas zu sehen. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt, die ihr Blut auf den Boden des Passagierabteils hinabspülten und es verteilten. Irgendwo um sie herum sah sie nur noch blaue Streifen, was entweder am Hyperraum lag, oder aber ihr Hirn hatte Schaden genommen. Bevor die Benommenheit sie übermannen konnte, hatte sie das schützende Schott des Cockpits erreicht und ließ es von Innen herunter. Den verdutzten Nachfragen der Piloten hielt sie nur ihr blutiges Gesicht mit der schiefen Nase entgegen.

„Ehf hat mif angefiffen“, weinte sie, wobei ein einzelner Zahn zwischen ihren Lippen herauskugelte. „Veffiegelt daf Fott!“ Durch das Sichtfenster im Schott versuchte sie Agatosh zu erkennen, durch den Schmerz konnte sie jedoch wirklich gar nichts mehr ausmachen. Alle Details verschwommen vor ihren Augen.

„Jetft haft du Blut fum auffwiffen, du fu gfof gefatene Putfffau!“, brüllte sie in seine Richtung, wobei sie keine Ahnung hatte, ob er sie verstehen konnte. Vermutlich nicht. Ein Shuttle der Lambda-Klasse hatte ein abtrennbares Cockpit, das im Notfall als eigene Rettungskapsel dienen konnte. Durch dieses Schott würde bestimmt nichts dringen. Das wusste Sera zwar alles nicht, aber zu ihrem Nachteil war es zu ihrem Glück auch nicht.

[ Weltraum (Imperium) - Hyperraum auf dem Weg nach Bastion - Fähre - Sera, Agatosh, Piloten ]

Weiter im Hyperraumthread, würde ich sagen? :)
 
Dubrillion - Eisensang-Gebirge - Abgesperrte Ruine des Schloss Elysium - Agustin Prada, Chuck Naugh, Odel Letista

Der weiße, graue bis ganz schwarze Staub war das wohl einzige, das die chemische Explosion von diesem einst so mächtigen Familiensitz übrig gelassen hatte. Im eisigen Wind des schneefreien Morgens wirbelten die Partikel in der Luft umher, fielen auf den pechschwarzen Grund oder stiegen von diesem in die kalte Luft hinauf. Sein ruhiger Atem war durch die dunkle Atemschutzmaske klar und deutlich zu hören, als Agustin mit prüfendem Blick das abgesperrte Areal inspizierte. Seit vier Stunden hatte er darauf gewartet, sich den Ort des Vorfalls genauer ansehen zu können, ehe das Team des norddubrillianischen Katastrophenschutzes Entwarnung in Punkto Strahlenbelastung und Fallout gegeben hatte. Zuvor hatte ihn direkt nach dem Abschied von Darth Zion die Nachricht ereilt, wonach er ohne Umschweife aus der warmen Provinz Santa ins kalte Eisang-Gebirge aufgebrochen war, um seine Vermutungen zu bestätigen. Und nun stand er hier, mitten auf dem Grund des Schlosses Elysium und das Wort Ruine war schon ziemlich schmeichelhaft, den übrig war davon nichts mehr. Der Blick des Adjutanten fiel auf die ehemaligen Befestigungen über ihnen, wo die Festungen inmitten des Berges gebaut war. Es gab zwar keinerlei Aufnahmen von der Katastrophe, doch konnte man sich das Ausmaß dieser monströsen Explosion bildlich vorstellen, um ein Bauwerk von der Landschaft zu fegen, welches seit Jahrhunderten wie ein Fels in der Brandung über der Landschaft dieses frostigen und unwirtlichen Gebirges gelegen hatte.

Unlängst hatte der Verwalter Nachricht vom
Moff erhalten, direkt verbunden mit dem Befehl, dafür zu sorgen, dass jedweder Verdacht auf einen Anschlag vertuscht wird, da schon der Mord an Präfekt Kuvait die Investoren von Muunilinst von ihrem geplanten Investment im Myto-Sektor abgeschreckt hatte. Eine weitere Horrornachricht konnte genügen, um die Reißleine zu ziehen und genau hier gedachte Agustin mit seinem nächsten geplanten Schachzug anzusetzen, der Klaasen in Richtung Matt drängen soll. Den Befehl würde er natürlich befolgen, doch darin, mit feinen und gezielten kleinen Streuungen für Unruhe zu sorgen, war der Schlächter von Dubrillion geübt wie kaum ein anderer. Der Stachel der Demütigung durch seinen Vorgesetzten verbunden mit dem Damoklesschwert, dass seit Wochen über ihm schwebte, genügten vollkommen aus, um diesen gewagten Schritt in die Wege zu leiten, der mit absoluter Gewissheit gewaltige Kollateralschäden mit sich ziehen würde. Seine Raubtierinstinkte hatten den Plan im selben Moment gefasst, in dem er die Nachricht von diesem Unfall erhalten hatte und schon jetzt sah Agustin die Beute gar nicht mehr weit weg vor seinen Läufen, wie sie im verzweifelten Versuch der Flucht Schnee aufwirbelte und in seine Sicht trieb.

Der im Armenviertel Bonetown aufgewachsene Bastioner zog sich seinen dicken Mantel mit Pelzkragen zusammen, als die nächste Windböe sogar ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Auf ihrem Weg zum Hang des Berges, wo einst der Hangar der Anlage mit Lift nach oben gebaut war, versperrte der gefrorene Kadaver eines Wildhundes den Weg. Vermutlich war er durch irgendetwas angelockt worden und ist dann an der giftigen Luft verendet, wie der Sector Adjutant schätzte.

"Da ist ein toter Hund"

"Ja, richtig"

Antwortete Agustin mit seiner durch den Atemschutz verzerrten Stimme auf Odel Letista unheimlich sinnvolle Bemerkung hin. Und fügte im Gedanken "Vielen Dank für diese wertvolle Auskunft" an. Die vom Wind verzehrte Einöde, in der sie nun nebeneinander standen, hatte ein gutes: es war vermutlich der aktuell abhörsicherste Ort auf ganz Dubrillion, nicht zuletzt wegen der auf Geheiß des Moffs in die Wege geleiteten Verschleierungsmaßnahmen.

"Was meinen Sie, Chuck? Die Explosion hat sowohl das Gebäude, als auch die gesamte Muraenus-Familie darin zu Staub pulverisiert und in ein paar Tagen, wenn sich der schwarze Schleier durch den Wind hier oben gelegt hat, wird es so aussehen, als ob hier niemals ein monumentales Bauwerk gethront hätte. Haben Sie sich nach den letzten Aufenhalten der einzelnen Familienmitglieder in Ihrem Netzwerk erkundigt?

"Thyrus Muraenus und seine Gattin haben sich bis zuletzt hier aufgehalten, zudem sind ihre beiden ältesten Kinder und ihr jüngster Sohn vorgestern Abend aus einem Lokal in der weiter unten im Tal liegenden Plattformstadt "Endeavour" hierher gekommen. Da von ihnen jede Spur fehlt, ist davon auszugehen, dass sie zum Zeitpunkt der Explosion im Inneren des Schlosses waren. Die jüngste Tochter Valeria studiert auf Bastion Jura und der mittlere Sohn Sabar wurde neulich in den Stand eines Sith-Kriegers mit dem Titel Darth Angelus erhoben. Die beiden leben, sie waren meinen Informationen nach zum Zeitpunkt des Vorfalls auf Bastion."

Damit ließ sich arbeiten. Vor seinen Augen sah Agustin die selbstgefällige Visage von Thyrus Muraenus, der ihn zu Zeiten der Gründung der dubrillianischen Konzerne sooft auf eines seiner zahlreichen Jagdschlösser eingeladen hatte. Ein frisierter Gockel, wie er im Buche stand und voller abschätziger Hintergedanken im Bezug auf den damaligen Governor, dessen Aufstieg aus den Gossen Bastions eine ziemlich große Geschichte innerhalb der gehobenen Kreise Dubrillions darstellte. Nur wenige Jahre später hatte ihm Agustin all das weggenommen, worauf er sich so viel eingebildet hatte, worauf die altehrwürdige Familie Muraenus bankrott ging und mit ihnen eine Reihe anderer Familien aus dem angehörigen Altadel. In den Augen des Schlächters von Dubrillion war das nur der Zyklus der Natur; sie waren zu schwach und er ihnen überlegen. Wäre er nicht im Bruchteil einer Milisekunde zu Staub pulverisiert worden, so wäre Herzog Thyrus in den Folgejahren qualvoll und langsam dahingeschieden, ohne Reichtum, Einfluss und Ansehen. Und dass diese beiden Kinder überlebt hatten, spielte Agustin in die Karten, den mit deren Trauer konnte sich wahrhaftig großes vollbringen lassen. Ein schmales Lächeln formte sich unter seinen verdeckten Lippen.

"Vermutlich ist der Zeitpunkt noch zu früh, doch seien sie so gut und verraten Sie mir offen Ihre intuitive Vermutung über den Grund dieser Explosion."

Der gedrungene Sector Ranger im Ruhestand sah prüfend um sich und seufzte kurz.

"Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Grundstücke dieser Familie schon seit geraumer Zeit vollkommen veraltet und sanierungsbedürftig sind. Ein Zwischenfall mit dem angesichts dieses Klimas überforderten Heizsystem wäre nicht der erste seiner Art. Aktuell sehe ich keinerlei Indizien für einen Anschlag oder Sabotageakt, doch ich bin guter Dinge, dass wir in dieser Hinsicht Boden gut machen können, Agustin. Ich werde meine Ohren offen halten und nach einer passenden Möglichkeit schauen, um Ihren Meisterniveau-Schachzug in die Wege zu leiten. Doch davor werde ich eine säubernde Nasszelle im Lager des Katastrophenschutzes nehmen - was ich auch Ihnen ans Herz lege - , diese Klamotten vernichten und mich dann auf dem Weg nach Bastion zu Ihrem neuen Verbündeten machen."

Während Major Letista im überschneiten Boden schabte, nickte Agustin zufrieden und drehte sich wieder um, um sich auf den Rückweg zum Lager der Sperrzone zu machen.

"Eines noch..."

"Ja?"

Chuck zog sich seine Fellkapuze tief ins Gesicht und trat ein gutes Stück näher an Agustin heran.

"Meine Nachforschungen über die Quellen seiner Exzellenz bezüglich Ihrer früheren Angelegenheiten sind relativ fortgeschritten und meine Ergebnisse werden Sie vermutlich nicht erfreuen."

"So oder so muss ich auf die Gegebenheiten reagieren und es hinnehmen, wie es ist. Also, Chuck. Wo lag über all die Jahre hinweg mein Fehler?"

"Mangelnde Vorsicht, wie ich vermute. Ich weiß schon, Sie halten große Stücke auf Ihr zweifelsohne penibel agierendes Netzwerk, doch die Anzeichen stehen dafür, dass Sie jemand aus Ihrem Umfeld verraten hat. Hier gibt es zahlreiche Varianten...ein stinknormaler Angestellter, der als Spitzel des Moffs zu Abhörmaßnahmen fungiert, Informationen einer anderen Behörde oder ein Verrat aus Ihrem engsten Umfeld. Womöglich wusste Ihr Vorgänger Shartov mehr, als er vorgab, und hat damit vor seiner Entlassung und Abreibung noch herausgerückt. Die aus meiner Sicht wahrscheinlichste Option, da sich die Zeiträume abdecken und ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass der Scheißkerl schon in den Jahren zuvor Bescheid wusste. Er hätte es sich entweder schon vorher zum Vorteil gemacht, oder Sie im hohen Bogen hinauskatapultiert."

Es verlangte Agustin nicht nur den gesamten Weg zurück zum Lager, sondern auch noch viele Stunden danach ab, um diese Informationen sacken zu lassen und erste sinnvolle Schlüsse daraus zu ziehen. Unter der säubernden Dusche fasste er zunächst den Beschluss, sich zunächst mit voller Konzentration der Angelegenheit bezüglich der Familie Muraenus und seinen geplanten Zug gegen den Moff zu widmen. Wer auch immer ihn verraten hatte, seit seiner Beförderung hatte er sich nur seinen eigenen Soldaten anvertraut und nicht einmal diesen im vollen Maß. Und Chuck Naugh, seiner Geheimwaffe in diesen gefährlichen Zeiten. Nahezu zeitgleich marschierte die PAD im Süden auf, um eine große Parade für die Kameras des Holonets abzuliefern. Ein Ereignis, dem der Schlächter von Dubrillion an diesem Tag auch noch beiwohnen musste.



Dubrillion - Eisensang-Gebirge - Abgesperrte Ruine des Schloss Elysium - Agustin Prada, Chuck Naugh, Odel Letista

 
[ :: Dubrillion-System :: Orbit Bubrillion :: Fury-Jäger/ Sonea(NPC) | Auxillius(NPC) | Zion :: ]


Die drei Fury-Sternenjäger hatten gerade die Umlaufbahn von Dubrillon verlassen, als Zion zwei Nachrichten über seine Kommunikationsanlage erhielt. Ein erster schneller Blick auf den Zeitstempel verriet Zion, dass sie schon vor einigen Stunden gesendet wurden und er sie eigentlich bereits erhalten haben musste. Der Umstand, dass ihn die beiden Nachrichten zur gleichen Zeit erreichten, konnte kein Zufall sein. Wahrscheinlich hatte Prada um seinen Landsitz einen Jammer beziehungsweise eine technische Einrichtung, die nur bestimmte Übermittlungen gestatteten. Und die zwei Nachrichten gehörten nicht dazu. Aber dieses Vorgehen würde zu Prada passen, welcher nichts gerne aus seiner Hand gab. Leicht achselzuckend akzeptierte Zion diese Gegebenheit und fing an, die Mitteilungen zu lesen.


Die erste Nachricht war von der Zirkelmeisterin der Extinktoren und sie wollte, dass Zion sie nach seinem Auftrag im Tempel aufsuchen sollte. Die zweite war hingegen etwas kryptischer. Bisher war Zion nur einmal auf Korriban und dies war mit zwei Sith gewesen. Mit Darth Ysim und seinem Schüler Tyrus Ventar. In der Zeit des Bruderkrieges hörte er davon, dass Tyrus sich einen Darth Namen verdient hatte. Es war irgendwas Draco oder dergleichen. Draco…Dracois…Draconis! Er musste diese Nachricht geschrieben haben. Er war auch einer der Ash’rak unter dem Befehl von Menari. Aber seit dem Bruderkrieg hatte Zion nichts mehr von ihm gehört und dies könnte eine Falle sein. Kurz musste Zion überlegen, bevor er einen Plan hatte. Mit einer Direktverbindung kontaktierte Zion Lisha Tal’aar. Einst war sie seine Schülerin, doch hatte sie ihr Können in der Informationsgewinnung bewiesen. Mit schwerem Herzen hatte er daher ihre Schülerzeit unterbrochen, damit sie Zion da von größerem Nutzen war.

Die Verbindung stand und eine junge Frauenstimme erklang.

„Darth Zion?“

Sie wusste direkt, wer an der anderen Seite der Verbindung war, da sie für ihn dauerhaft erreichbar sein sollte und einen eigenen Comlink besaß.

„Lisha, bist du allein und kannst frei sprechen?“

Zion hatte kein Interesse, dass jemand in ihrer Umgebung sie abhören konnte oder belauschte. Dies wäre sehr ärgerlich und eine Verschwendung dieser Direktverbindung.

„Ja Meister, was kann ich für Euch tun?“

Mit ruhiger und fast schon sanfter Stimme gab der Sith-Executor den Auftrag weiter.

„Such mir alles raus, was du über einen Darth Draconis beziehungsweise über Tyrus Ventar finden kannst. Dabei ist mir egal, ob aus Archiven der Sith, des Imperiums oder woanders her. Wenn du alles hast, schicke mir die wichtigsten Daten verschlüsselt.“

Er brauchte so viel wie möglich, um sich ein neues Bild über seinen einstigen Kontrahenten zu machen. Tyrus oder Draconis, wie er sich nun nannte, war einer der wenigen, denen Zion Respekt entgegenbrachte. Nun würde man sehen, ob dies so bleiben oder sich ändern würde.

„Ich habe verstanden, Meister.“

Nach diesen Worten trennte Zion die Verbindung.

Mit seinem Fury-Sternenjäger war er bereits nah vor der Sprungposition nach Bastion. Über die Funkverbindung zu den beiden anderen Sternenjägern koordinierten sie ihren Absprung. Auf dem Bildschirm in seinem Cockpit liefen langsam Zahlen nach unten…5…4…3…2…1…

Der ruhige Anblick des schwarzen Meeres und seiner tausend Sterne wurde zu einem Gerüst aus weißen Balken.



[ :: Hyperraum :: Fury-Jäger/ Sonea(NPC) | Auxillius(NPC) | Zion :: ]
 
Dubrillion - Dubrillion Heart - Vor dem Dubrillion-Headquarter der Stroniard Corporation - Agustin Prada

Es war schon längst Mitternacht und dieser äußere und als exklusiv angesehene äußere Stadtteil von Dubrillion Heart zu dieser Zeit totenstill. Der Hall des Verkehrslärms, der vom industriellen Zentrum der Stadt durch die Stille der Nacht schwang, war so ziemlich der einzige Anhaltspunkt, der einen Fremden in dieser idyllischen Ruhe annehmen lassen konnte, dass man sich hier in der größten Stadt des Myto-Sektors befand. Um zum Eingang des Hauptsitzes der Stroniard Corporation zu gelangen, durchstreifte man zunächst einen sich schier endlos erstreckenden Park mit unzähligen Rosen- und anderweitigen anmutigen Rosenbeeten, vielen großen Teichs, über die hölzerne Brücken zu geschmackvoll dezenten und dennoch prachtvoll wirkenden Pavillons führten. Der teils gepflasterte, teils nur mit weißem Kies übersäte Weg, der inmitten dieses paradiesischen Komplexes aus Botanik und geschmackvoller Architektur zwischen den Beeten und Feldern lag, fühlte sich unter den ledernen Anzugschuhen Agustins wie eine extravagante Berührung mit der schönsten Seite der Natur an. Sicheren Ganges schritt der Verwalter ohne Leibwächter über den gesicherten und abgesperrten Komplex und blickte immer wieder auf den vollen Mond, der über dieser Idylle thronte. Der gewaltige und altertümliche Gebäudekomplex, der sich vor ihm auftat, wurde langsam größer und die Türme des schlossartigen Baus thronten in der Dunkelheit der Nacht noch anmutiger über dem Areal, als es vermutlich tagsüber der Fall war.

Mehr oder weniger kurzfristig hatte Agustin nach der Militärparade im Süden Nachricht seines Sekretärs erhalten, dass die Stroniard Corporation ihn noch heute gerne in ihren Hauptsitz auf Dubrillion einladen und ein paar Bilder für die Werbekampagne ihrer teuersten Modelinie "Sauvage" und deren neu erscheinendes Parfüm "Executive" schießen will. Zunächst hatte der Verwalter damit gehadert, unmittelbar nach der großen Parade im Süden noch in die Hauptstadt zu reisen und dieses kurzfristige Angebot wahrzunehmen. Herr Nelberg hatte ihm berichtet, dass man ihm die gewaltige Summe von fünf Millionen Credits bot, um in den nächsten zwei Jahren an einigen Kampagnen der exklusiven Marke teilzunehmen. Auch angesichts dieser Verlockung war sich der ehemalige Governor nicht wirklich sicher, ob er diese Art der Öffentlichkeit wirklich gebrauchen könne, schließlich genoss er den Ruf eines eher unnahbaren und einzig und allein für seine Arbeit als Verwalter lebenden Mannes. Doch als sein Sekretär letztlich damit rausrückte, dass niemand geringeres als das corellianische Supermodel
Abella Sorowkin an seiner Seite an der Kampagne beteiligt sein würde, sagte er kurzerhand zu. Miss Sorowkin war ein berühmtes Model und Werbefigur für zahlreiche teure Marken, welches innerhalb der oberen Kreise der imperialen Gesellschaft eine ungemeine Beliebtheit und Achtung genoss. Demnach, was man so hörte, stammte sie aus keiner sonderlich wohlhabenden Familie und gab in der Öffentlichkeit so gut wie nichts über sich Preis. Ihre Schönheit suchte ihresgleichen und ihre mysteriöse Aura zog das Interesse an ihrer Person geradewegs an. Und an ihrer Seite würde er für die Linie Executive der Marke Sauvage Modell stehen.

Es sollte die erste erfreuliche Ablenkung für den Verwalter seit mehreren Wochen sein, die voller Stress und Wagnissen waren und selbst Agustin an den Rand seiner Strapazierfähigkeit brachten. Mit geschmeidigen Schritten stieg er die Stufen hoch und sah im Spiegelbild der gläsernen Türen seine dunkle Silhouette und die maßgeschneiderten Umrisse seines perfekt sitzenden schwarzen Anzugs.

"Herr Prada, es ist mir eine außerordentliche Ehre, Sie im Namen der Stroniard Corporation empfangen zu dürfen."

Ein älterer Herr mit markantem Schnauzbart öffnete ihm die Tür und reichte ihm mit einer respektvollen Verbeugung die Hand, die Agustin mit einem knappen Nicken und schmalen Lächeln auf den Lippen schüttelte. Ohne weitere Umschweife führte ihn der Mann durch den imposanten Eingang voller dezenten Prunk. Die glänzenden Fließen, die edlen Muster an den Wänden, vergoldete Kronleuchter, gewaltige Gemälde, antikes Mobiliar aus Leder und sonstigen hochwertigen Stoffen; genauso stellte sich der Verwalter den Sitz des Unternehmens der reichen Stroniard-Familie vor. Ohne sich anmerken zu lassen, dass ihn diese extravaganten Hallen durchaus beeindruckten, sah sich Agustin auf dem Weg um. Die beiden Männer steuerten geradewegs auf eine kleinere Gruppe Personen zu, die am Ende des hohen und breiten Ganges vor zwei verschlossenen Flügeltüren stand.

"Meine sehr verehrten Damen und Herren: Agustin Prada, ehemaliger Governor von Dubrillion, jetziger Sector Adjutant seiner Exzellenz Moff Klaasen und Bezwinger der südlichen Rebellion."

Wurde er von dem hochrangigen Angestellten mit klarer Stimme feierlich vorgestellt. Agustin hätte eigentlich erwartet, innerhalb dieser Kreise, in denen er einen nicht unbedingt unangefochtenen Ruf genoss, plump als Schlächter von Dubrillion vorgestellt zu werden, doch dem war nicht so. Eine Reihe von Anzug tragenden und makellos gestylten Herren der Corporation stellten sich ihm beinahe schon schüchtern vor, gaben ihm die Hand und ließen sich sogar neben ihm fotografieren. Mit höflicher Miene arbeitete sich Agustin durch die kleine Gruppe von Personen, ehe sie plötzlich vor ihm auftauchte, als wäre sie vorher ganz woanders und gar nicht hier gewesen. Aufgrund ihrer edlen Stilettos war sie dem großgewachsenen Verwalter ebenso nahe auf Augenhöhe wie der Rest der Belegschaft und doch fiel sein Blick zunächst auf dieses rote Kleid, wie er es zuvor noch nie in solcher Eleganz gesehen hatte. Ihre durchtrainierte und schlanke Figur wurde durch dieses prächtige rote Kleidungsstück perfekt untermalt und als er ihr ins Gesicht sah, verstand Agustin spätestens jetzt, weshalb diese Frau einen solchen Ruf genoss.

"Miss Sorowkin"

Begrüßte er Abella Sorowkin und schritt mit seinen üblich dominanten und selbstsicheren Schritten auf das Supermodel zu. Je näher er ihr kam, desto mehr fesselte ihn das dezente Lächeln auf ihrem wohlgeformten Gesicht und die grünen Augen, die ihn feurig funkelnd ansahen. Ihr glattes braunes Haar fiel nach hinten, was die schöne Form ihres Gesichtes nur betonte. Als sie nur noch ein kurzes Stück trennte, kam die corellianische Schönheit ihm entgegen und reichte ihm mit einem galanten Lächeln die Hand.

"Herr Prada, Ihr Ruf eilt Ihnen voraus. Sie sehen so großartig aus, wie man es von einem prominenten Imperialen wie Ihnen erwartet."

Agustin kam nicht umhin, zu schmunzeln. Er erachtete es als ungewöhnlich, wenn eine Dame einem Mann zuerst ein Kompliment machte.

"Ich denke, ich spreche im Namen aller Anwesenden, wenn ich sage, dass Ihre Schönheit alles übertrifft, was man zu diesem Zeitpunkt auf Dubrillion findet. Es freut mich ungemein, sie kennen lernen zu dürfen, Miss."

Beinahe schon verspielt lachte Miss Sorowkin und einer der anwesenden Herren machte einen Witz über den in Schutt und Asche gelegten Sitz einer gewissen dubrillianischen Familie, dessen Schönheit selbst seine Schwägerin übertraf, auf die er wohl keine sonderlich großen Stücke hielt. Ein heiteres Gelächter brach in der Runde aus und als Agustin sah, wie diese bezaubernde Dame ihre Freude an der makaberen Bemerkung hatte, blitzte auch auf seinen Lippen ein amüsiertes Lächeln auf. Es war ein offenes Geheimnis, dass trotz der Tatsache, dass Herzog Thyrus mit einer Stroniard verheiratet war, sich die beiden Familien verachteten. Emilia Stroniards Tod schien hier jedenfalls keine sonderliche Trauer auszulösen, was Agustin tatsächlich erheiterte und überraschte.

"Wenn ich Sie nun bitten dürfte, meine Damen und Herren. Seien Sie so gut und folgen Sie mir in den Saal."

Seite an Seite mit Abella Sorowkin, die hier scheinbar auch niemanden kannte, folgte Agustin der Gruppe in den Saal, in dem schon alles vorbereitet war. Agustin zog sich in einer der Kabinen um, um sich einen nahezu identischen schwarzen Anzug der hauseigenen Modelinie anzuziehen und schmiss sich den zugehörigen schwarzen und äußerst elegant geschnittenen Mantel über die Schulter. Draußen wartete er und zündete sich eine Zigarette an, als Miss Sorowkin in einem schwarzen und deutlich knapperen Kleid und nun offenen Haaren neben ihm auftauchte und sich von ihm ebenfalls eine solche anzünden ließ. Sie hatte zwei Gläser Champagner dabei, die sie auf dem hohen Tisch abstellte. Der Verwalter war sich dessen sicher, dass dies die schönste Frau war, mit der er jemals zutun gehabt hatte und die Gesellschaft attraktiver Damen war ihm gewiss nicht fremd. Während sie auf den Start des Shootings warteten und immer wieder ein paar Instruktionen bekamen, unterhielten sich die beiden recht unverfänglich und immer wieder lachte das prominente Model. Agustin fasste den Entschluss, Miss Sorowkin nach den Fotografien noch zu einem späten Dinner einzuladen. Er spürte, dass sich die beiden gegenseitig anzogen und genoss die mehr als willkommene Ablenkung. Beinahe vergaß er all seine Sorgen, die ihn in den letzten Wochen zu jeder Sekunde und sogar in seinen Träumen plagten. Irgendwann tauchte dann der regieführende Verantwortliche endlich auf und eröffnete die getrennten Arbeiten.




Dubrillion - Dubrillion Heart - Headquarter der Stroniard Corporation - Agustin Prada, Miss Abella Sorowkin, Offizielle der Stroniard Corporation



 
[Hyperraum | auf dem Weg nach Dubrillion | X-70B Phantom-Klasse „Aquila“ | Quartier] Lucius

Lucius lag wach in seiner Koje, und starrte die decke an. Ihm gingen immer wieder die letzten Minuten der Evakuierung von Lutetia durch den Kopf, wie die Offiziere befehle brüllten und immer weiter zurück vielen. Lucius konnte nichts anderes machen als zugucken und nichts tun, außer befehle an seine Offiziere geben die diese dann umsetzen mussten, könnte er sein rechtes Bein doch nur voll und ganz bewegen und belasten, hätte er helfen können. Allerdings ist daran nichts zu ändern, es sind hunderte Zivilisten gestorben, einige mit auf den schiffen auf dem weg nach Dubrillion, und andere wiederum sind aus der Stadt geflohen. Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken.

„Sì, per favore.“ („Ja bitte.“)

Sagte er mit einer kühlen, dennoch lauten Stimme. Ein Mann in schwarzer Plattenrüstung und einer Lila farbigen Tunika kam herein.

„Oddio, raggiungeremo presto il nostro obiettivo.“ („Herr wir erreichen in kürze unser Ziel.“)

„Molto bene.“ („Gut.“)

Der Mann verließ das Quartier wieder und ging zurück an seinen Posten, Lucius richtete sich in seiner Koje auf, nahm das linke Bein an die Kojen Kannte, und zog dann das rechte Bein hinter her, da Lucius schon angezogen war griff er nur noch nach seinem Gehstock, stützte sich auf diesen und stand auf. Lucius ging, sich auf den Gehstock stützend, vor zur Brücke, wo schon reges Treiben war, sie würden voraussichtlich in einigen wenigen Minuten im Orbit aus dem Hyperraum fallen. Lucius sah einen Mann in einer grünen Toga, es war der Stellvertretende Senator Marcus Acilius Caninus, einer der Mächtigsten Mitglieder des Stabs seiner Familie.

„Ciao Marcus, mia sorella è già stata informata del nostro arrivo?“ („Hallo Marcus, wurde meine Schwester bereits über unser Kommen Informiert?“)

„Non ancora.“ („Nein noch nicht.“)

Marcus war zwar ein Mann der seine Aufgaben gewissenhaft erledigt, allerdings aufgaben die er nicht für relevant hielt vernachlässigte er gerne. Lucius klopfte Marcus kurz auf die Schulter uns schickte ihn dann mit einer Handbewegung fort. Lucius setzte sich auf den Stuhl des Captains, und lehnte seinen Gehstock daneben.

„Qual e' il nostro status?“ („Wie ist unser Status?“)

„Il cibo si sta esaurendo e il carburante non durerà a lungo.“ („Die Nahrung geht zu neige und der Treibstoff reicht auch nicht mehr lange aus.“)

„Va bene, contattate il controllo di volo di Dubrillion il prima possibile.“ („Gut, nehmen sie sobald wie möglich mit der Flugkontrolle von Dubrillion Kontakt auf.“)

Lucius richtete sich auf und griff seinen Gehstock, anschließend stützte er sich auf diesen, und stellte sich hin. Lucius ging wieder in sein Quartier, um sich etwas mehr als nur ein weißes Hemd an zu ziehen. Er nahm eine schwarze weste aus einen der Schränke heraus, anschließend setzte er sich auf die Kante seines Schreibtisches, und lehnte den Gehstock daneben. Er zog sich die schwarze Weste an und knüpfte diese zu, anschließend nahm er wieder denn Gehstock und ging wieder in die Brücke. Er betrat die Brücke genau dann als sie aus dem Hyperraum vielen und auf einen der Ozeane von Dubrillion schauen konnten. Lucius hat diese Ozeane seit seinem 25ten Lebensjahr nicht mehr gesehen, es war ein komisches Gefühl wieder hier her zu kommen, wo doch so viele gute und schlechte Erinnerungen hier ruhten. Dennoch war es der einzige Ort den er für halbwegs sicher hielt.

„Contattare il controllo di volo.“ („Nehmen sie Kontakt mit der Flugkontrolle auf.“)

„Sì, signore.“ („Jawohl, Herr.“)

Der Soldat stellte umgehend die Verbindung zur Flugkontrolle her, um nicht den Zorn von Lucius auf sich zu ziehen, welcher auch teilweise tödlich sein konnte.

„Hier Flugkontrolle Dubrillions?“

„Hier spricht Lucius Cornelius Sulla Felix, auf dem Phantom Klasse Schiff Aquila. Ich erbitte für Dieses und zwei LAATs lande Erlaubnis.“

„Okay, ihnen wurde Landeplattform 5L zugewiesen, es befinden sich ebenfalls zwei Ableger für die LAATS dort.“

„Bitte Informieren sie eine Person der Regierung.“

„Wenn der Dubrillionischen Regierung wünschen sie den, wenn sie doch so wichtig sind?“

„Einen Mann namens Agustin Prada.“

Einen Moment lang herrschte totenstille, bevor der Mann wieder das Wort an Lucius Wand.

„Wir werden es versuchen, können aber nichts versprechen.“

„Danke.“

Erwiderte Lucius tatsächlich dankbar, was bei ihm ziemlich selten war.

„Comando alle LAAT, atterrare immediatamente su piattaforme di derivazione 5L.“ („Befehl an die LAATs, Umgehend landen auf Ableger Plattformen von 5L.“)

Der Kommunikationsoffizier nickte kurz, und gab dann die befehle weiter an die Truppen. Lucius ließ gleichzeitig das Schiff landen, um hoffentlich, den wahrscheinlich bereits schon Gouverneur gewordenen Agustin Prada, mehr oder weniger in Empfang zu nehmen. Einige zeitspäter befinden sie sich im Anflug auf die Landeplattform, und die Soldaten die auf der „Aquila“ sind machen sich zum ausstieg bereit. Auch die Besatzungen der LAATs machen sich zum Ausstieg bereit. Lucius spürte wie das Schiff die Geschwindigkeit langsam drosselte und alles zum Landen bereit machte. Lucius Lehnte sich gegen eine der Wände, um nicht umzufallen, aufgrund seiner Gehbehinderung. Nachdem sie auf festem Boden waren stürmten Fünf Mann der Corporis Custodes Auf die Plattform und sicherten diese, bevor Lucius selber aus dem Schiff stieg und in Richtung Ausgang ging und Vor diesem mit einem abstand von 30 Metern stehen.

[Dubrillion-System | Dubrillion | Landeplattform 5L] Lucius, Soldaten (NSCs)

OP: Ich hoffe das ist so okay
 
Dubrillion - Dubrillion Heart - Verwaltungssitz - Persönliches Büro des Sector Adjutanten - Agustin Prada, Sekretär (im Vorzimmer)

Es war noch ein recht langer später Abend, den Agustin gemeinsam mit dem corellianischen Modell verbracht hatte. Abella Sorowkin hatte seine Einladung zum Dinner erfreut angenommen und so war der Verwalter noch drei weitere Stunden bis tief in die Nacht mit der imperialen Schönheit zu Tisch gesessen, genoss dabei Steaks, Nachspeisen, Whiskey und Zigarren. Auch wenn vor allem eine solche Angelegenheit keinerlei Platz für vorschnelle Urteile bot, so hatte der Bastioner tatsächlich das Gefühl, dass die Chemie zwischen ihnen passte. Abella war nicht nur bezaubernd schön, sondern besaß einen scharfen Verstand, reizenden Humor und dazu ein nahezu himmlisches Lachen. Ein Lachen, dessen Klang Agustin nur mühevoll aus dem Kopf vertreiben konnte, als er für den nächsten Tag provisorisch ein Büro im Regierungssitz Dubrillions bezogen hatte und seit Vormittag die Berichte rund um die Parade des gestrigen Tages verfolgte. Im Großen und Ganzen war er ziemlich zufrieden mit der Darstellung durch die imperialen Medien und dem Feedback des Volkes, dessen neuerliche Loyalität allerdings mit Vorsicht zu genießen war. Im Moment hatten die dubrillianischen Bürger der ärmeren Schichten das Gefühl von Sicherheit und Stabilität, euphorisiert durch die eindrucksvolle Parade, der sie zu hunderttausenden beiwohnen durften. Eine Euphorie, die genauso schnell wieder verschwinden konnte, wie sie aufgetaucht ist, nach Jahren des erbitterten Kampfes. Ähnlich euphorisiert fühlte sich Agustin, vor allem nach dem Treffen mit Miss Sorowkin. Er hatte nach Wochen der Ungewissheit und Sorgen festgestellt, dass sein Name noch immer wertvoll war und viel bedeutete, auch wenn er als Sector Adjutant und zudem durch das Einwirken des Moffs sich längst nicht mehr so öffentlichkeitswirksam inszenieren konnte, wie einst als Governor. Die Leute hatten seinen Namen noch immer in Erinnerung: die einen verbanden ihn mit einem imperialen Helden, die anderem mit einem kaltblütigen Schlächter. Und beides sollte ihm recht kommen, wenn er schon bald damit beginnen würde, seinen nächsten großen Schachzug durchzuführen und für diesen erneut die Launen und Bedürfnisse des Volkes zu nutzen.

"Herr Prada, entschuldigen Sie die Störung. Die dubrillianische Flugkontrolle meldet soeben den registrierten Anflug von drei nicht imperialer Fähren. Soweit scheint alles seine Richtigkeit zu haben, doch überraschenderweise wünscht man Sie persönlich zu treffen."


Es wunderte den Bastioner ein wenig, dass sein Sekretär Mister Nelberg den direkten Weg zu ihm gesucht hat mit dieser Nachricht. Normalerweise wurden solche Anfragen über eine kurze Com-Nachricht abgehakt und vertröstet, da ein imperialer Verwalter von Rang und Namen garantiert nicht die Zeit fand, Hinz und Kunz auf Abruf eine Audienz zu gewähren. Agustin runzelte die Stirn und warf einen Blick auf seinen nahezu leeren Bürotisch, den laufenden Holonet-Kanal und den mittlerweile prall gefüllten Aschenbecher. Audienzen hatte er schon lange keine mehr abgehalten, stattdessen verbrachte er inzwischen den Großteil seiner Zeit in irgendwelchen abhörsicheren Unterschlupfen, zusammengepfercht mit seinen handverlesenen Attentätern und Leibwächtern. Einerseits ein erfrischender Wechsel des Lebensstils, andererseits auf Dauer etwas anspannend.

"Nicht imperial sagten Sie...haben sie einen Namen oder eine Kennung, die auf die Herkunft unserer Besucher zurück schließen lässt?"

Noch war Agustin misstrauisch. Es gab noch immer genügend Geister aus seiner Vergangenheit, die ihn über alle die Jahrzehnte hinweg Nachts den Schlaf geraubt hatten. Wer auch immer das anmaßende Selbstverständnis besaß, auf direktem Wege um ein Treffen mit ihm, dem Schlächter von Dubrillion, zu beten - es roch beinahe schon nach potentiellen Ärger. Ärger, dem er sich im Fall des Falles lieber persönlich anvertraute. Auf seinem Display erschienen nun ein paar Daten über die Gäste und mehr oder weniger interessiert verschaffte sich Agustin einen groben Überblick.

"Ein gewisser Lucius Cornelius Sulla Felix, die Fähren kommen vom neutralen Ossaithora im Mittleren Rand. Ich konnte nicht ausschließen, dass es bereits eine Übereinkunft gab, deshalb habe ich mich sicherheitshalber persönlich bei Ihnen erkundigt. Es ist vermutlich besser, wenn ich Ihre Zeit nicht länger für solche Belanglosigkeiten in Anspruch nehme."

"Nein, nein. Mister Nelberg, schicken sie Lucius Cornelius soundso einen Gleiter zum Raumhafen, der ihn auf direktem Wege hierher bringen soll. Er soll sein Treffen bekommen, hier in meinem Büro - und zwar jetzt."

Dubrillion - Dubrillion Heart - Verwaltungssitz - Persönliches Büro des Sector Adjutanten - Agustin Prada, Sekretär
 
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