Weltraum (Neue Republik)

| Kernwelten | Hyperraum | Corellian-Run | StarExplorer |Cockpit | Ferak Koltari Sahra & Juna, Suse in der Krankenstation, im Schiff Ty​

Auf Sahras Bemerkung hin, dass er bald wieder fit wäre, nur eben nicht als Frontsänger, hob der Zabrak lediglich eine Augenbraue, ließ sich jedoch zu keinem Kommentar hinreißen. Als Juna ihm hinterherrief, er solle sich schonen, hob er nur kurz eine Hand auf dem Weg ins Cockpit, um zu signalisieren, dass er sie verstanden hatte. Er ließ sich auf den Pilotensitz fallen, überprüfte die Navigationsdaten und bereitete den Rückfall in den Realraum vor. Kurz darauf betrat auch Sahra das Cockpit. Sie legte ihm die Hand auf die Schulter und erklärte leise ihr weiteres Vorgehen.

Ferak äußerte seine Bedenken gegenüber den Imperialen. Sein Misstrauen saß tief, genährt von bitteren Erinnerungen an seine Heimat und das, was die Besatzer dort angerichtet hatten.

„Wir sollten wachsam bleiben“, sagte er ruhig, doch mit einer Schwere in der noch kratzigen Stimme, die mehr verriet als seine beherrschte Haltung. „Hinter Höflichkeit verbirgt sich oft Täuschung. Ich habe gesehen, wie sie auf Iridonia Familien auseinandergerissen und Kinder verschleppt haben. Vertrauen, das leichtfertig gewährt wird, ist eine Einladung für Verrat.“
Er senkte leicht den Blick, als würde er alte Bilder vertreiben. „Manche Masken fallen erst, wenn es zu spät ist.“ Der Zabrak seufzte. Als die StarExplorer aus dem Hyperraum fiel, begann der Padawan sofort mit einem präzisen Scan der Umgebung. Die Sensoren fassten die Signatur einer imperialen Korvette der Raider-Klasse auf, die ihnen mit hoher Geschwindigkeit auf sie zu lief. Als das Com zu piepen begann, nahm Meisterin Kenobi den Ruf an einem kleinen Holo-Terminal entgegen. Während sie sprach, bereitete Ferak bereits das Andockmanöver vor, behielt die Sensorenwerte scharf im Blick und richtete die internen Systeme auf die Schleuse, wo Ty und Sahra sich gleich mit den Imperialen treffen würden. Seine Meisterin verließ das Cockpit, und der Zabrak blieb konzentriert. Er beobachtete jede Bewegung auf den Sensoren, auch als das Andocken abgeschlossen war. Jeder Fingerstreich über die Konsole verriet seine Anspannung.

Als Meisterin Kenobi schließlich zurückkehrte, die Schultern aufrecht, aber in den Augen einen Schatten von Schmerz, wusste ihr Padawan, dass ihr der Abschied schwerer gefallen war, als sie sich anmerken ließ. Wortlos nahm er ihre Rückkehr zur Kenntnis und leitete das Abdockmanöver ein. Langsam löste sich ihr Schiff von der kühlen, grauen Hülle der imperialen Korvette. Ferak behielt die fremde Maschine weiter im Sensorbereich – verfolgte jede Bewegung, jedes Signal. Als die Korvette zu verschwinden begann, verzögerte er bewusst den nächsten Schritt: Die Kursberechnung für den Sprung in den Hyperraum lief langsamer als nötig ab. Ein kleiner Trick, kaum auffällig – aber er verschaffte ihnen noch ein paar Augenblicke. Augenblicke, in denen er Ty, Sahras Sohn, weiterhin auf den Monitoren halten konnte, als wäre es ein letzter, stummer Schutz, den er bieten konnte.
Währenddessen kreisten düstere Gedanken durch Feraks Geist, bedrängender als die schwärze des Alls vor ihnen. Er sah die Bilder vor sich – so klar, als wären sie gestern geschehen: Kleine Zabrak-Kinder, eingepfercht in schmutzige Käfige, weinend, schmutzig, mit leerem Blick. Imperiale Offiziere, die Befehle brüllten, während sie Familien brutal auseinander rissen. Die Erinnerungen brannten in ihm wie ein nie verheiltes Brandmal. Er wusste, wozu das Imperium fähig war, wenn es glaubte, niemand würde hinsehen.
Ein Zittern lief ihm über die Wirbelsäule. Er schloss kurz die Augen, atmete langsam aus, zwang die Erinnerung in die Tiefe seines Bewusstseins zurück. Doch der Zabrak schwieg. Er wollte seine Meisterin nicht zusätzlich belasten. Schon vor dem Aufbruch hatte Ferak seine Bedenken geäußert. Nicht nur, weil Meisterin Kenobi von der gefährlichen Reise nach Ossus gesprochen hatte – vielmehr hatte er bei einem flüchtigen Blick auf die Artefakte, die geborgen worden waren, ein düsteres Gefühl entwickelt.
Etwas in diesen Relikten hatte ihn gewarnt, eine stumme, kalte Vorahnung in seinem Inneren geweckt. Aus diesem Grund hatte er darauf gedrängt, ihren Sohn in Sicherheit zu bringen, weit weg von dem, was sie auf Ossus erwarten könnte.

Nun aber, da Sahra ihren Jungen einem alten Freund ihrer Familie übergeben hatte, wagte der Zabrak nicht, neue Zweifel zu säen. Auch wenn ihn ein ungutes Gefühl gegenüber diesem Mann, diesem Imperialen, plagte – ein Schatten, der sich wie kalter Nebel in seinem Geist festsetzte –, schwieg er.
Er durfte sie nicht zusätzlich beunruhigen. Sie hatte schon genug zu tragen.
Was immer ihn bedrückte, musste er nun allein tragen. Für jetzt. Für sie.
Seine Finger verharrten für einen Moment auf der Steuerkonsole, die Knöchel leicht angespannt. Er atmete tief durch, zwang den schmerzhaften Kloß in seinem Hals zurück. Ein kurzer Druck auf die frisch verheilte Wunde an seinem Hals erinnerte ihn daran, dass er selbst noch nicht vollständig genesen war. Aber jetzt war keine Zeit für Schwäche.
Als als die Korvette am äußersten Rand der Sensorerfassung verschwand, löste der Zabrak mit einm Ruck seind Hände von den Konsolen, fuhr sich über das Gesicht und zwang sich zur Ruhe. Er beendet die Kursberechunguen und mit einem letzten stillen Gruß auf den Lippen aktiviert er den Sprungantrieb. Die Sterne streckten sich zu hellen Linien, während die StarExplorer in den Hyperraum eintauchte – und Ferak die Hoffnung still in sich bewahrte, dass sie richtig gehandelt hatten. Er drehte die Pilotenliege zu seiner Meisterin und sah sie mit unergründlicher Mine an. Konnte er etwas tun?


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[Hyperraum in Richtung Lianna | Task Force-Challenger | an Bord der Challenger, Konferenzraum Deck 5] Fayr Ced, Neelyn Vandrik, Layo Chonda (NPC) & Piloten des 96. Geschwaders

„Machen Sie sich bitte keine Sorgen, Sir. Ich habe nicht vor, Sie in absehbarer Zeit zu verlassen. Ich vertraue weiterhin voll und ganz auf Ihre vorausschauende und umsichtige Führung.“

Mit einem breiten (und jetzt wieder flaschenhalslosen, wenn auch nicht bierschaumfreien) Schmunzeln beobachtete Neelyn die dramatische fromme Unterwerfung seines Staffelkollegens. Ein schneller Blick zu Chonda zeigte ihm, dass der Pantoraner die Brauen ebenso amüsiert wie überrascht gehoben hatte.

„In diesem Sinne möchte ich mit Ihnen und Lieutenant Vandrik auf eine gute weitere Zusammenarbeit anstoßen. Zum Wohl! Im Übrigen möchte ich Ihnen noch einmal zur Beförderung gratulieren, Sir.”

Fayr hob sein Whiskyglas und Major Chonda deutete einen spöttischen, aber formschön-feinen Knicks an. Sein requiriertes Sektglas hielt er dabei zwischen spitzen Fingern erhoben, sodass auch kein einzelner Tropfen verloren ging. „Auf Ihr Wohl, Mr. Ced und Mr. Vandrik,“ schnurrte er mit einem erstaunlich zufriedenen, warmen Lächeln. Neelyn schloss sich dem Prosit zufrieden an und stellte überrascht fest, dass sein erstes Ale bereits quasi leer war. „Und Ihr Bedauern wäre mir vermutlich lieber als Ihre Gratulation, Ced. Mit höherem Rang kommt auch immer mehr Papierkram. Raten Sie mal, wer die Kondolenznachrichten für alle gefallenen Piloten des Geschwaders schreiben durfte. Colonel Alows hat sich dieser Pflicht schließlich mittels seines vorzeitigen Ablebens entzogen.“ Und damit war der alte Major Chonda mit einem eisigen Glanz in den Augen und seinem dünnen Lächeln zurück: er leerte sein Sektglas in einem schnellen, tiefen Schluck und stellte es auf einem der Stehtische ab.

„Wo wir gerade von Verwaltung sprechen. Lieutenant Vandrik, wenn ich mich recht erinnere, sind Sie ab Morgen wieder im regulären Dienst?“ Chonda schaute sich mit nonchalanter Miene um und befahl einem nahen Piloten per Fingerschnipsen und einem Fingerzeig, ihm eine frische Flasche des Sekts vom Buffet herüberzubringen. „Das ist korrekt, Sir,“ brummte Neelyn und machte den ersten Schritt hin zum Buffet, um ein weiteres Ale zu und Abstand von Chonda zu bekommen. Ein unbequemes Ziehen hatte sich in seiner Magengrube angesichts des Stimmungswandels des Majors breit gemacht. Nicht, dass er den Pantoraner nicht in gewisser Weise bedauerte. Er war alles in allem kein übler Vorgesetzter und ein ziemlich guter Pilot. Aber nichtsdestotrotz war ihm sein empathielose Kälte bisweilen mehr als nur ein bisschen unangenehm. Doch kaum setzte er zum zweiten Schritt an, gebot ihm Chonda mit erhobener Hand zu bleiben. „Wo wollen Sie hin, Vandrik? Das Ale läuft Ihnen vermutlich nicht weg, es sei denn Ihr bothanischer Flügelmann kommt vor Ihnen ans Buffet.“ Die kühlen Augen fixierten ihn.

„Sie haben die letzten Tage genug Papier geschoben, Vandrik, und das nicht einmal schlecht. Eine wertvolle Fähigkeit für jemand mit Ambitionen auf Beförderungen. Aber ab morgen erwarte ich von Ihnen wieder volle Leistung bei der Wartung Ihres Vogels und umso mehr am Steuerknüppel. Wir werden morgen gegen Mittag über Lianna ankommen und im Versorgungsdepot im Orbit anlegen. Morgens habe ich für Sie ein Manöver- und Gefechtstraining im Simulator für Sie angesetzt. Nachmittags nehmen Sie die Ersatzjäger der Staffel in Empfang. Ich erwarte einen Bericht zu ihrer Einsatzbereitschaft vor Dienstende.“ Chonda nahm die Lieferung vom Buffet des missmutig dreinschauenden Sub-Lieutenants entgegen und winkte ihn mit einer hektischen Gestik davon. Nachdem er die Flasche entkorkt hatte, setzte der Major zuerst dazu an, das leere Sektglas zu befüllen, hielt dann aber inne, bevor auch nur ein Schluck Flüssigkeit herausfließen konnte. Stattdessen nahm er einen direkten Schluck aus der Pulle, woraufhin er angesichts der geballten Säure für einem Moment den Mund verzog.Lieutenant Ced, für Sie habe ich auch eine Aufgabe.“

Das dünne Lächeln in Chondas Gesicht nahm eine spöttische Note an. „Als dekorierter Flugheld brauchen Sie für den Moment keine zusätzlichen Einheiten Manövertraining, egal ob im Simulator oder im Cockpit. Und auch, wenn Sie erfreulicherweise davon absehen, sich aus der Staffel wegbefördern zu lassen, denke ich, dass Ihnen etwas administratives Training guttun würde.“ Sein Blick wurde streng und mit dem für ihn so typischen distanzierten Missfallen beobachtete er die bothanische Pilotin am anderen Ende des Konferenzraums, die gerade einen Fechtkampf mit Gavin Berand ausfocht, bei dem ihr zerknautschter Blumenstrauß und ein loses Stuhlbein als Degen dienten. „Während Vandrik die frischen Jäger inspiziert, empfangen Sie die neuen Piloten unseres Flügels. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Dienstakten und weisen Sie sie den Staffeln zu.“ Ein Hauch der Unbeschwertheit kehrte in sein Gesicht zurück und sein Lächeln war nicht mehr ähnlich unterkühlt wie vor einem Moment. „Bitte keine weiteren bothanischen Buffetplünderer in der Mynock-Staffel, wenn Sie es vermeiden können, Ced. Lieutenant Vandriks Flügelmann reicht völlig aus.“

Chonda nahm einen weiteren Schluck aus der Sektflasche und marschierte dann auf Vandrik und Ced zu. Der Pantoraner blieb zwischen beiden stehen und musterte seine Untergebenen mit hochgezogenen Augenbrauen. „Sie entwickeln sich zu echten Leistungsträgern, meine Herren. Sie haben Ihre Befehle für morgen … und jetzt amüsieren Sie sich noch ein wenig.“ Sein bläuliches Gesicht hellte sich schadenfroh für einen Augenblick auf. „Aber besser nicht zu sehr amüsieren! Wenn Sie mich entschuldigen würden, ich würde gerne noch einigen anderen Piloten den Abend ruinieren …“ Der Major stapfte in Richtung der Fechtkünstler davon und salutierte im Vorbeigehen noch locker mit den Knöcheln an seiner Stirn. Neelyn kratzte sich nachdenklich an den drei Narben auf seiner Backe und schaute dem Staffelkommandanten hinterher. „Komischer Vogel,“ brummte er, als Chonda außer Hörweite war, und schüttelte dann vorsichtig seine Aleflasche ein wenig: immer noch leer! „Noch ein Drink, Ced?“

[Hyperraum in Richtung Lianna | Task Force-Challenger | an Bord der Challenger, Konferenzraum Deck 5] Fayr Ced, Neelyn Vandrik, Layo Chonda (NPC) & Piloten des 96. Geschwaders
 
//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Krankenstation; Juna mit Suse und Sahra}

Es war nicht gerade angenehm. Es fühlte sich so an, als würde sie einfach schon etwas falsches sagen, wenn sie den Mund aufmachte. Natürlich lernte sie eine Menge, ja, aber es war ernüchternd. Sie fühlte sich unwissend. Ahnungslos. Sie verstand, was man ihr sagte, jedoch schien Juna dadurch nur zu merken, wie extrem ihre Defizite genau waren. Immerhin schien Ferak wieder fit zu werden.

Als Meisterin Kenobi auf Junas Bedenken antwortete, fühlte sich die Rattataki wie ein kleines Kind. Waren ihre Sorgen so unbegründet? Doch irgendwie machte Juna das, was Meisterin Kenobi daraufhin sagte, wirklich sauer. Zumindest die ersten Worte. Dennoch biss sie die Zähne zusammen. Beruhigte sich nur wenig und schaute dann zu der Jedi.

“Ich will nur nicht, dass er irgendwann wie ich endet. Egal wie gut neue Gliedmaßen sind… egal wie gut irgendetwas ist, was ich vielleicht irgendwann bauen kann… Es wird niemals so gut sein, wie die Körperteile, die wir von Natur aus haben. Er soll nicht die gleichen Dinge durchmachen wie ich…”

Dann ging die Jedi schon recht schnell und Juna blieb alleine zurück… War sie wirklich dazu verdammt nutzlos zu sein. Ein Doktor wollte sie sein… und machte sich einfach nur lächerlich. Immer und immer wieder. Entweder stand sie im Weg, oder andere machten sich bloß Sorgen um sie. Langsam ging Juna zu der Liege, als sie fertig war, und setzte sich darauf. Ihr Blick wanderte zu Suse und Juna murmelte ein leises;

“Holst du mir bitte mein- Ach, lass gut sein… Ich brauche ein wenig Ruhe…”

Suse fiepte traurig und schwebte dann alleine raus. Juna starrte auf den Boden und musste wirklich nachdenken. Alle hier waren so stark. Mächtig. Wussten, was sie wollten. Und sie? Was war sie überhaupt? Also abgesehen von Unfähig? Und was war mit ihr allgemein los? Sie fühlte sich komisch. Langsam schloss sie ihre Augen. Als sie diese wieder öffnete, dockte die Star Explorer gerade an das Schiff an, von dem Meisterin Kenobi gesprochen hatte. Ein Blick auf das Chrono und Juna war irritiert. Sie hatte doch nur kurz die Augen geschlossen! Warum war so viel Zeit vergangen? Sorge machte sich in der Rattataki breit. Irgendetwas stimmte nicht. Alles fühlte sich ein wenig so an, als hätte jemand ihren Deaktivierungsschalter betätigt. Alleine der Gedanke daran, dass sie in der Nähe von Imperialen war, ließ sie erstarren. Erst als sie wieder losgeflogen sind, wagte Juna überhaupt, sich zu bewegen. Durch die letzten Minuten verwirrt und irritiert ging die Frau in die Kombüse, wo sie anfing Tee zu kochen. Sie fand einen Kräutertee, der gut für die Stimmbänder sein sollte und mischte für Ferak etwas Honig rein. Genauso wie Meisterin Kenobi es empfohlen hatte. Vielleicht wollte sie auch etwas trinken. Während das Wasser kochte, lehnte sich Juna an die Zeile und fasste einen Entschluss. Sie würde das Problem selbst lösen. Die anderen sollten nicht immer in Sorge um sie sein. Außerdem musste sie lernen, ihre Probleme selbst zu lösen. Der Eintritt in den Hyperraum riss sie allerdings aus ihren Gedanken. Gähnend Goss sie das Wasser in die drei Becher und nahm diese mit zum Cockpit.
Dort angekommen, allerdings herrschte irgendwie eine bedrückte Stimmung… Juna schaute Ferak und dann die Jedi an, während sie im Eingang stand.

“Ich… habe Tee gemacht… Kräuter-Tee…”


Kam es ziemlich unsicher. Irgendetwas war doch los. Aber sie wusste nicht genau was. Vermutlich hing es mit Ty zusammen. Für Meisterin Kenobi musste es schwer sein, dass sie ihren Sohn nicht mehr hier hatte. Sie fühlte sich, wie so oft, wie ein Fremdkörper.

“Wenn es euch lieber ist, kann ich auch wieder gehen, also wenn ich störe… oder es euch unangenehm ist…”

Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Diese Situationen waren einfach von einer Art, die sie überforderte. Hatte sie eine Linie übertreten? Gab es eine Möglichkeit zu Helfen? Konnte sie etwas tun?



//{Hyperraum Richtung Ossus /-Star Explorer/-Cockpit; Juna, Ferak und Sahra}
 
Weltraum- Systemrand von Tarmidia- StarExplorer- Cockpit- mit Ferak- Juna, Suse und Ty im Schiff

Ferak misstraute den Imperialen. Berechtigterweise.Seine Worte zeugten von seiner Verbitterung, die sie nun besser verstand. Nach allem , was er erlebt hatte. Sahra aber kannte auch die andere Seite der Medaille und wusste, dass Verallgemeinerungen waren eben auch gefährlich waren. Sie presste die Lippen zusammen und atmete tief durch.

"Meine Eltern haben für das Imperium gearbeitet. Sie hatten den Auftrag, Proben von bisher unbekannten Krankheitserregern für militärische Zwecke zu suchen. Das war das offizielle. Inoffiziell haben sie alles daran gesetzt, genau das zu verhindern. Als Forscher an forderster Front. Haben Forschungsergebnisse ihrer Kollegen verschwinden lassen und Proben zerstört, soweit sie dran kamen."


Sie atmete tief durch und sah sich im Cockpit um.

"Das hier war ihr Schiff."

Sahra bemühte sich, nicht zu sentimental zu werden. Nicht hier. Nicht jetzt. Es war schwer genug.

" Meine Mutter starb, als ich 12 war. An einer Krankheit. Es ging ein paar Wochen, in denen es ihr echt schlecht ging. Ob es ne natürliche Ursache war oder eine Warnung an meinen Vater, weiss ich nicht. Mein Vater starb, als ich 18 wurde. Firedevs war da schon bei den Jedi. Sie haben ihn erschossen. Durch einen Scharfschützen, während er in einer Bar sass."


Die Jedi sah ein paar Sekunden in die Augen ihres Padawans.

"Offiziell waren sie Imperiale, die einen hohen Preis für den Versuch bezahlt haben, das Imperium wenigstens etwas in seiner Grausamkeit zu bremsen. Aber sie waren nicht allein. Sie hatten Unterstützer, die bis heute aktiv sind. Die Vordergründig dem Imperium dienen, aber eher ein kaputtes Zahnrad im Getriebe spielen. Ein Tanz auf der Klinge, denn wenn das heraus kommt, verschwinden sie für immer."

Sie blickte zum Fenster.

" John, Michael.. sie sind nur ein paar dieser Leute, Ferak. Und ich kenn sie schon ... ach, da war meine Mutter noch da! So lang schon. Ich konnte mich immer auf sie verlassen. Und darum gebe ich ihnen mein Kind mit, auch wenn es mir weh tut. Aber ich weiss, das Michael und John Ty wie ihr eigenes Kind beschützen werden. Sie werden ihn beschützen, wie ich es tun würde. "

Ihre Augen wanderten wieder zu Ferak.

"Nicht alle Imperialen sind sadistische Monster. Genausowenig wie alle Republikaner heilig sind. Natürlich befürworte ich nicht das Imperium. Mit Sicherheit nicht. Die Grundrichtungen sind schon komplett verschieden im Grossen. Aber im Kleinen gibts Leute, die man wohl als Verräter bezeichnen würde. Die nicht in die Republik fliehen, sondern den Mut haben, sich in verantwortungsvolle Posten hochzuarbeiten und dort gegen das Imperium arbeiten, soweit sie es können, ohne zu sehr aufzufallen. Weil sie wissen: Wenn sie ersetzt werden, kommt jemand, der viel schlimmer ist als sie."

Sie presste die Lippen zusammen und nickte nach einer Weile, ehe es an der Zeit war, Ty abzugeben. Auf der einen Seite war sie froh, dass es so schnell gegangen war. DIese Treffen waren immer schnell. Niemand durfte mitbekommen, dass sie in Kontakt standen. Aber ihr Herz hätte gern mehr Sekunden für den Abschied gehabt. Nur ihr Verstand wusste, dass es das nur schlimmer gemacht hätte. Jetzt sass sie im Cockpit und ihr Herz blutete.Wiedermal. Ihr Padawan gab ihr noch ein paar Sekunden mehr, in denen sie Ty spüren konnte. Bis sie sich trennten. John mit Ty in die eine Richtung sprang und sie mit Ferak und Juna in die andere. Ihr Hals schmerzte von dem Klos, der dort hing. Aber ihr Gesicht zeigte nichts davon. Nur jene, die sie gut kannten, erkannten wohl, was wirklich lief. Wie Ferak zum Beispiel. Der Zabrak, der ihre Familie erweitert hatte. Nur wenig später kam auch Juna dazu. Ok, vielleicht war ihre Selbstbeherrschung heute doch nicht so gut, denn auch sie bemerkte die Anspannung. Lächelnd nahm sie einen Becher Tee von ihr und spülte den Klos runter.

"Danke."

erklärte sie und nickte in Richtung der jungen Rattataki.

"Du darfst gern bleiben. Nun, da wir auf Kurs nach Ossus sind... Wonach ist euch? Wollen wir uns ausruhen oder wollen wir noch was zusammen machen?"


Sie nahm noch einen Schluck Tee und hielt sich an der warmen Tasse fest. Sie hatte noch mehr Verpflichtungen und hier waren ihre zwei wichtigsten. Ferak und Juna. Niemand hatte gesagt, dass es einfach war, ein Jedi zu werden. Niemand hatte gesagt, dass es einfach war, einer zu sein. SIe hatte dieses Leben gewollt, auch nach Ty's Geburt. Und das war der Preis, den sie dafür bezahlte. Und wenn sie die Gesichter dieser beiden jungen Leute sah, tat sie es gern. Sie lächelte, als wär nichts gewesen.

"Ganz wie ihr wollt. Wir können in Ty's Zimmer gehen und die Highscores auf seiner Spiele-Konsole knacken, damit er sich freut, wenn er zurück kommt."


Sie grinste die beiden an. Das hier war kein Abschied für immer.Ty würde es gut gehen. Ihnen würde es gut gehen. Warum also nicht etwas Spass haben?

Weltraum (NR)- Hyperraum- auf dem Weg nach Ossus- StarExplorer-Cockpit- mit Ferak und Juna
 
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Ferak schwieg, als Meisterin Kenobi von ihren Eltern sprach. Seine Augen ruhten auf ihr, doch sein Blick war neutral – beinahe undurchdringlich. Nur eine hochgezogene Augenbraue zeigte, dass ihre Worte ihn nicht kalt ließen. Dennoch ließ er sie ausreden, ohne sie zu unterbrechen. Auch als sie vom Tod ihrer Mutter und der Ermordung ihres Vaters sprach, verriet seine Miene kaum mehr als zuvor. Kein Mitgefühl, keine Ablehnung – nur ein seltsames, stilles Zuhören. Als sie sich schließlich wieder abwandte und von John und Michael sprach, murmelte der Zabrak leise:

„Ich vertraue eurem Urteil, Meisterin. Dennoch...“
Er brach ab. Die Worte, die ihm auf der Zunge lagen, wären nur ein weiterer Stich gewesen. Und den wollte er ihr nicht versetzen. Als sie dann sagte, nicht alle Imperialen seien Monster – so wenig wie alle Republikaner Heilige –, senkte der Padawan von Iridonia leicht den Blick. Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann, ruhig und mit etwas, das fast wie Nachsicht klang, sprach er:

„Wo Licht ist, gibt es immer Schatten. Und je heller es strahlt… desto schärfer ist die Dunkelheit, die es nicht erreicht. Doch in der Finsternis, gedeihen die Monster die Kinder unter ihren Betten vermuten...“

Er schwieg wieder. Mehr hatte er dazu nicht zu sagen.

Als Juna das Cockpit betrat, drehte sich Ferak leicht in seinem Pilotensitz zu ihr um. Die angespannte Stimmung war ihr nicht entgangen – das sah man sofort. Als sie zögerlich den Tee anbot, nahm er ihm ihr mit einer fast ungewohnt sanften Geste ab und nickte ihr leicht zu.


„Ich danke dir Juna.“

SMeisterin Kenobi sprach ruhig zu ihr, ließ sie wissen, dass sie willkommen war. Und als sie schließlich fragte, was sie tun wollten, begann Ferak, die Möglichkeiten durchzugehen: Meditation, Energiekontrolle, Bewegungsübungen... Er hatte bereits mit den Trainingsdroiden geübt, sich allein fokussiert. Aber was würde ihnen beiden nützen – ihm und Juna? Noch während er darüber nachdachte, schlug Sahra mit einem Lächeln vor, die Highscores von Ty zu knacken. Ein kurzer Moment verging – dann verzog der Zabrak die Mundwinkel. Es war der Versuch eines Grinsens. Für Außenstehende mochte es eher wie ein Zähnefletschen wirken. Aber wer ihn kannte, wusste: das war so nah an Heiterkeit, wie man Ferak manchmal bekam.

„Wenn wir schon im Hyperraum gefangen sind“, begann er schließlich ruhig, „könnten wir etwas trainieren, das uns gemeinsam stärkt. Etwas Defensives. Eine Technik, die uns erlaubt, einander zu unterstützen. Zu ergänzen.“

Er blickte zu der Rattataki – ernst, aber nicht kalt. Eher, als prüfe er, ob sie dieselbe Entschlossenheit in sich trug wie er.

„Wenn wir schon gemeinsam in die Höhle des Rancors steigen... dann sollten wir wissen, wie wir uns gegenseitig den Rücken freihalten.“

Sein Ton war ruhig, sachlich – aber da war auch ein unausgesprochener Respekt in seiner Stimme. Kein Zweifel, keine Überlegenheit. Nur der Wunsch, vorbereitet zu sein. Und nicht allein. Dann wanderte sein Blick zu seiner Meisterin.

"Fällt euch dazu etwas ein? Eine Kampfmeditation wird sicher zu komplex sein in der kürze der Zeit aber eine Art der Einstimmung ist sicherlich hilfreich."

Sahra war seine Meisterin, er hatte zwar eine wage Idee, doch ob es umsetzbar war... musste sie entscheiden.

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//{Hyperraum Richtung Ossus /-Star Explorer/-Cockpit; Juna, Ferak und Sahra}


Sahra nahm die Tasse Tee an und bedankte sich genauso, aber auch Ferak. Die Jedi fragte nach, was sie nun machen könnten. Ossus. Scheinbar würde es nun nicht mehr lange dauern. Ein nachdenklicher Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht und auch wenn Juna nicht so gut darin war, sich in andere einzufühlen, so merkte sie selbst, dass Sahra ziemlich unter dieser Situation litt. Am Besten würden die Drei etwas unternehmen, um die dunklen Gedanken loszuwerden. Bevor Juna allerdings erwähnen konnte, dass sie sich um etwas kümmern müsse, hatte Ferak bereits einen Vorschlag gemacht.
Verdammt! Wie sollte sie diese komischen Veränderungen untersuchen, wenn immer wieder etwas war?

“Wenn es für Meisterin Kenobi in Ordnung ist. Ich glaube… es ist nicht leicht, das eigene Kind loszulassen.”

Nachdenklich schaute Juna dann wieder zum Hyperraum und seufzte leise.

“Ich glaube… wir müssen aber dennoch vorbereitet sein. Haben wir schon weitere Informationen über die Geschehnisse auf Ossus?”

Am Ende war das ein wichtiger Punkt. Man konnte sich am Besten auf etwas vorbereiten, wenn man wusste, worauf. Ansonsten verrannte man sich in eine Sache, die einen im schlimmsten Falle sogar eher schadete als half. Auf der anderen Seite war auch fraglich, wie schnell und wie zuverlässig Juna die neuen Sachen lernen würde. Wie lange hatten sie? Stunden? Tage?

“Wie lange haben wir noch bis Ossus?”

Kam es schließlich von Juna, die wieder die anderen beiden anschaute. Wenn es nur eine kurze Zeit war, dann wäre es schwierig etwas Neues zu lernen und die Gruppe würde eventuell nur wichtige Energie auf etwas verwenden, was ihnen nicht wirklich weiter half. Es würde also eher schaden. Sie mussten fokussiert sein. Zumindest so lange die Möglichkeit von Gefahren bestand.



//{Hyperraum Richtung Ossus /-Star Explorer/-Cockpit; Juna, Ferak und Sahra}
 
Weltraum (NR)- Hyperraum- auf dem Weg nach Ossus- StarExplorer-Cockpit- mit Ferak und Juna

Ferak
musste noch einiges lernen. Nein, nicht lernen. Erfahrungen machen! Ja, es gab Schatten in dieser Galaxis. Mehr als genug. Und ja, auch mehrheitlich auf der Seite des Imperiums. Aber Sahra hatte auch Schatten in der Republik gefunden. Sogar im Jedi-Orden. Und da hatte Ferak wohl recht: Grad an einem so hellen Ort wie dem Jedi-Orden fielen Schatten besonders auf. Sahra störte sich an diesen Schatten. Aber um fair zu sein musste sie sich wohl fragen, wie gross der Schatten war, den sie selbst warf. Sie runzelte die Stirn bei dem Gedanken und nahm einen Schluck von dem Tee, den Juna ihnen gebracht hatte. Das tut gut, half, bei sich zu bleiben.

Als sie den Vorschlag brachte, sich die Zeit bis Ossus an der Spielekonsole ihres Sohnes totzuschlagen, grinste Ferak. So langsam hatte er den Dreh raus und Sahra erwiederte seine Mimik mit einem nicken. Der verantwortungsbewusste Zabrak schlug natürlich etwas vernünftigeres vor: Eine Trainingseinheit. Und sein Vorschlag liess sie ihn einen Moment ansehen ehe sie den Kopf senkte und für ein paar Sekunden auf den Boden sah. In ihr sträubte sich alles, schon bei der Vorstellung. Aber sie war hier die Meisterin! Es war ihr Job, persönliche Präferenzen aussen vor zu lassen und Ferak bestmöglich auf sein Leben als Jedi vorzubereiten. Und das, was er ansprach konnte in der Tat sehr nützlich sein. Er sprach weiter, während sie sich selbst wappnete, eine Grenze zu überschreiten, die sie eigentlich so sehr verteidigt hatte. Dann schüttelte sie den Kopf.

Kampfmeditation zwingt dich in eine körperlich rein passive Position, die du dir in den allermeisten Fällen nicht erlauben kannst. Sie ist mächtig, ja. Wenn andere die Schlacht für dich schlagen. Wenn du persönlich angegriffen wirst und Verbündete bei dir stehen, gibt es die Gedankenverschmelzung. Eine Technik, die eine tiefgreifende Verbindung zwischen Wahrnehmung, Gedanken und Gefühlen von zwei oder mehr Personen ermöglicht. Echtzeit- Austausch von Informationen und im Konflikt ohne dem Gegner einen Hinweis darauf zu geben, dass es eine Absprache gibt. Man kann flüssiger miteinander arbeiten, Lücken in der eigenen Verteidigung schliessen, Lücken in der Verteidigung des Gegners schneller erkennen und nutzen. Getreu dem Motto „Vier Augen sehen mehr als zwei“.Und man kann die Stärken des Einzelnen optimal nutzen und die Schwächen ausgleichen.“

Sie blickte zwischen Ferak und Juna hin und her.

„ABER Es ist auch nicht ganz ungefährlich. Ihr müsst in der Zukunft gut abwägen, mit wem ihr diese Verbindung eingeht. Ihr macht euch verletzlich gegenüber der anderen in der Verbindung. Es könnten Informationen zu dem oder den anderen fliessen, die ihr eigentlich lieber für euch behalten hättet. Das kann im Nachhinein zu Misstrauen oder sogar zu Konflikten führen, wenn etwas Unangenehmes ans Licht kommt. Zudem benötigt sie generell ein hohes Mass an Vertrauen. Wenn jemand diese Technik für egoistische oder manipulativ Zwecke einsetzt, könnte das zu schwerwiegenden Konsequenzen führen. Ausserdem könnte die emotionale Belastung , die durch das Teilen intensiver Gefühle entsteht, überwältigend sein. Besonders wenn einer der Beteiligten in einer Krise steckt.“


Das galt wohl jetzt gerade für sie, aber sie konnte durchaus mit etwas Vorbereitung jetzt ihre Sorgen loslassen und danach bereit für diese Übung sein.

„Zu guter Letzt könnte es zu einem Verlust der individuellen Identität kommen, wenn man zu stark in die Gedankenwelt eines anderen eintaucht. Es ist wichtig, Grenzen zu setzen und die Technik mit Bedacht zu nutzen.“


Das klang alles jetzt fast so, als hätte die Technik mehr Nach- als Vorteile und Sahra sah das tatsächlich so. Auf der anderen Seite: Auf Taris hatte sie zu Firedevs so eine Verbindung aufgebaut. Mit ihrer Schwester war das einfach. Niemand kannte und verstand sie so wie sie. Und es war etwas, das einfach geschah, ohne, dass sie etwas tun musste. Sie blickte Ferak an. Sie vertraute ihm auch! Und auch wenn er vielleicht noch nicht alles von ihr wusste, so wusste er doch genug. Bei Juna sah das ganze etwas anders aus und da wäre ein Bruch durchaus möglich. Die Anwärterin fragte, ob weitere Informationen zu Ossus gab und Sahra schüttelte den Kopf.

„Keine Meldungen bisher. Wollen wir hoffen, dass Piraten nicht alles geplündert haben und wir noch etwas zum Untersuchen haben da.“


Sie fragte auch, wie lange es noch bis Ossus ging und Sahra wies mit der Hand auf Ferak, der ihr Chauffeur war heute. Nach dem das „Wann sind wir endlich daaaa?“ geklärt war, erhob sich Sahra und lächelte.

„Also: Wer ist bereit, mit mir eins zu werden?“

fragte sie die beiden und nickte dann, um sie aufzufordern, ihr in den Trainingsraum zu folgen. Es bestand keine Pflicht. Wenn beide nicht mehr wollten nach dem, was sie gesagt hatte, würde sie es verstehen. Aber vor allem von Ferak erwartete sie, dass er mit seiner Entschlossenheit alle Bedenken platt bügelte und ohne zu zögern folgen würde. Sie selbst nutzte den Weg zum Trainingsraum, um sich selbst emotional zu neutralisieren. Ihr Sohn war in Sicherheit! Sie konnte sich jetzt auf ihren Schüler und Juna konzentrieren. Und das musste sie jetzt auch.

Im Trainingsraum bewegte sie ihre Hand sacht durch die Luft. Der Schrank öffnete sich und drei Meditationkissenglitten in die Mitte des eigentlichen Lagerraums. Gefolgt von sieben Telematen, die sich aussen um den Kreis platzierten. Noch würden sie sie nicht brauchen. Aber später vielleicht. Sahra holte noch ein Set Spielkarten,nahm dann auf einem der Kissen Platz und wartete, ob und wer dazu kam. Tatsächlich tauchte nur Ferak auf. Juna hielt sich noch fern.Das war verständlich. Sie war noch zu unerfahren für sowas. Ferak jedoch kam und sie lächelte.

„Also dann. Werden wir mal persönlich, hmm? Setz dich.“

Sie wartete, bis er ihrer Aufforderung nachgekommen war.u

Also: bei der Gedankenverschmelzung geht es darum, Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen zu teilen. Geht also etwas über Telepathie und Empathie hinaus. Dafür öffnen wir uns füreinander und lassen den anderen in unseren Geist eintreten. Die Schwierigkeit besteht darin, die zusätzliche Wahrnehmung der eigenen hinzuzufügen und nicht die eigene durch die des anderen zu ersetzen. Fokus ist auch wichtig, um den anderen mit dem zu versorgen,was er wissen muss und nicht mit unnützen Gedanken zu überschwemmen. Aber das bekommst du inzwischen sicher locker hin."

Sahra wies auf die Karten, die sie in die Mitte gelegt hatte.

„Später werden wir uns gegenseitig die Positionen und Bewegungen der Telematen wissen lassen. Jetzt spielen wir erstmal mit gezinkten Karten.“

Sie grinste.

„Ok, wir lassen den anderen mit Absicht in unsere Karten sehen. Dann haben wir Ziele bei der Übung. Wenn das gut klappt, können wir aufstehen und die Telematen aktivieren. Ich hab ein paar mehr geholt, wie du siehst. Weil du erfahren bist, ich erfahren bin und wir trotzdem ne Herausforderung haben wollen, nicht wahr? Also , beginnen wir."

Sahra nahm sich also zwei Karten und konzentrierte sich auf die Zahlen, gleichzeitig hielt sie sich offen für Ferak und Aufmerksam auf seine Präsenz in ihrem Geist. Sie selbst hielt sich aber erstmal noch zurück. Sie konnte das, das wusste sie. Jetzt nicht überragend gut, aber ausreichend. Sie würde sich also erst mit Ferak’s Geist verbinden, wenn er bei ihr angekommen und sicher war.

Weltraum (NR)- Hyperraum- auf dem Weg nach Ossus- StarExplorer-Trainingsraum- mit Ferak
 
Weltraum "Mid Rim" - Murrrar, Z5, Daemon, Kayn, NPC-Wächter

Die Mid Rim zog ihre Bahn lautlos durch das endlose Schwarz des Alls, weit entfernt vom Lärm Coruscants, weit entfernt von den ehrfürchtigen Flüstern der Padawane und dem Lichtgeflacker der erleuchteten Hallen.

Daemon sagte nichts.

Er beobachtete die Sterne wie alte Bekannte, nickte innerlich jenen zu, die ihm Orientierung gaben. Jeder Lichtpunkt ein Pfad, eine Möglichkeit, ein Fluchtweg. Die Jedi dachten, sie würden ihn freilassen – ein letzter Akt von Barmherzigkeit, den sie sich selbst als Beweis ihrer moralischen Überlegenheit ausmalten.
Aber es war nicht ihre Entscheidung, ihn freizulassen.
Es war seine.

Die Stunden vergingen. Kein Gespräch. Kein Wort. Die Wachen wechselten sich ab, jeder von ihnen mit zu viel Angst in den Augen, um sich seinem Blick zu stellen. Einer hatte versucht, ihn zu mustern, länger als zwei Sekunden. Daemon hatte gelächelt. Der Blick war sofort gebrochen worden.

Der Planet, den sie schließlich anflogen, war namenlos für die meisten. Ein entfernter Ort am Rand der bekannten Karten, ohne strategische Bedeutung, ohne Zivilisation – zumindest keine, die der Galaktische Senat erwähnenswert fand. Felsen. Staub. Eine primitive Siedlung, kaum größer als ein Raumhafen. Keine Hauptstadt, kein Schild, keine Fragen.

Perfekt.

Das Schiff landete mit einem dumpfen Rumpeln. Der Einstieg wurde geöffnet. Drei Jedi begleiteten ihn bis zur Rampe. Einer von ihnen – jung, nervös – reichte ihm sogar einen kleinen Transponder mit Koordinaten und Notfallfrequenzen.

„Für den Fall, dass Ihr doch Hilfe braucht.“

Sagte er.

Daemon nahm ihn wortlos entgegen, nur um ihn wenige Sekunden später achtlos in den roten Staub zu werfen.
Der junge Jedi zuckte zusammen. Keiner sagte etwas.
Dann drehte sich Daemon um, ging.
Kayn ließ er wortlos zurück.
Ohne Eile. Ohne Blick zurück. Ohne ein einziges Wort.

Die Siedlung war klein. Zu klein. Ein paar Hallen aus Durastahl, zusammengeschustert zwischen Felsformationen und Sandbänken. Aber der Raumhafen war funktional. Zwei Landeplattformen, eine halb funktionierende Droiden-Wartungseinheit und vor allem – keine richtigen Sicherheitsvorkehrungen.

Weniger als zwei Stunden nach seiner Ankunft bewegte sich Daemon durch die schmalen Gassen der heruntergekommenen Station, die Robe über der Schulter, die Haare vom Wind zerzaust, das Grinsen nie ganz aus dem Gesicht gewichen. Niemand erkannte ihn – warum auch? Für diese Leute war er nur ein weiterer Gestrandeter, ein Wanderer zwischen Systemen, vielleicht ein Söldner, vielleicht ein Deserteur. Hier stellte man keine Fragen, wenn man leben wollte.

Er fand das Schiff in einem Hangar, notdürftig bewacht von zwei schlecht bezahlten Technikern und einem Söldner, der offenbar glaubte, seine Größe würde ihn unbesiegbar machen.

Daemon bewunderte kurz die Linien des kleinen Frachters. Leicht modifiziert. Schneller als sie aussah. Alt, aber kampferprobt.

„Perfekt“

Murmelte er.

Der Söldner sah ihn kommen. Machte den Fehler, die Hand zur Waffe zu führen.
Er hatte keine Gelegenheit, sie zu ziehen.
Die Techniker flohen.
Daemon betrat das Cockpit.
Die Systeme waren nicht verriegelt. Die Koordinaten schnell eingegeben.

Ziel: Bastion.

Der Frachter erhob sich in einer Staubwolke, durchstieß die Atmosphäre in einem gleißenden Streifen weiß-blauen Feuers. Noch bevor der Himmel sich wieder schloss, hatte Daemon bereits den Autopiloten aktiviert und saß zurückgelehnt im Pilotensessel.
Ein Mann, den man freigelassen hatte.
Ein Mann, von dem sie glaubten, er würde nun ins Licht zurückkehren.
Stattdessen flog er nach Bastion – dorthin, wo das Imperium Flammen schürte, dorthin, wo die Schatten lebten, dorthin, wo die dunkle Seite nicht flüsterte, sondern sang.
Und jetzt war er frei.
Wirklich frei.
Er schloss die Augen.
Und lächelte.



Weltraum: Sunstorm- Daemon


-> weiter auf Bastion
 
| Kernwelten | Hyperraum | Corellian-Run | StarExplorer | Cockpit | Ferak Koltari Sahra & Juna, Suse in der Krankenstation?​

Ferak nahm die Tasse Tee an, ohne etwas zu sagen. Das matte Grün des Tees dampfte leicht in der Tasse, als der Zabrak sie an die Lippen hob. Ein milder, würziger Duft stieg auf – getrockneter Kriffen-Wermut aus dem Hochland von Dantooine, etwas Tarine-Rinde aus den Wäldern von Kashyyyk und ein Hauch von Ravasta-Blüten, die nur in den Sümpfen Ryloths gediehen. Der Geschmack war warm, leicht bitter, mit einer tiefen, blumigen Note, die lange auf der Zunge blieb. Er behielt den Schluck im Mund, analysierte die Aromen, ließ sie wirken. Wo noch vor Stunden verbranntes, zerrissenes Gewebe an seinem Kehlkopf geschmerzt hatte, war nun nur noch ein dumpfer Druck. Der Tee legte sich wie eine sanfte Schicht über die Erinnerung an den Schmerz – nicht heilend, aber tröstend. Er schluckte langsam und atmete durch die Nase aus, spürte, wie der Dampf seine Gedanken für einen Moment ordnete.
Ein stiller Moment. Fast schon tröstlich.
Und doch… ein Mahnmal. Daran, wie schnell es gehen konnte. Wie schnell ein einzelner Fehler… alles veränderte. Sahra sprach weiter, ihre Stimme nun wieder kontrolliert, sicher. Kampfmeditation, erklärte sie, war eine passive Technik. Er nickte bei dieser Stelle – ein leises Brummen der Zustimmung. Nicht sein Weg. Er führte lieber von vorn, Auge in Auge mit dem Feind, mitten im Sturm. Aber Gedankenverschmelzung… das war anders. Da blieb er in Bewegung, konnte sehen, was andere sahen. Wissen, wo seine Verbündeten waren, fühlen, wie sie standen, atmeten, litten. Entscheidungen nicht aus einem Punkt heraus treffen, sondern aus vielen. Schnell, präzise. Und doch – es blieb ein Gedanke hängen. Was, wenn sie dabei mehr sahen, als er zeigen wollte? Was, wenn sie das Misstrauen spürten, das manchmal durch ihn zog wie Nebel durch Ruinen? Es war kein aktives Misstrauen gegen sie – nicht gegen Sahra, nicht gegen Juna. Nur… gegen sich selbst. Gegen das, was in ihm war. Was, wenn sie bemerkten, dass seine Wut nie ganz verschwand, sondern nur tiefer lag – wie geschmolzene Gesteinsschichten unter einer erkalteten Kruste? Er ließ sich nichts anmerken.

Als Juna fragte, wie lange sie noch bis Ossus bräuchten, wandte sich Ferak wortlos zur Navigationskonsole. Die blauen Linien der Hyperraumrouten spiegelten sich in seinen Augen, als er Zahlen und Ströme prüfte.

„Noch fünf bis sechs Standardtage“, sagte er schließlich mit seiner dunklen Stimme. „Kommt auf die Transitstabilität an und darauf, wie viele Umlenkungen wir beim Routenwechsel mitnehmen. Wenn wir die sichere Route um den Huttenraum wählen. Direkt durch das Herrschaftsgebiet der Schnecken würde uns zwei Tage sparen. Aber... möchten wir das Risiko in kauf nehmen?“
Dann fügte er noch leise aber bestimmt hinzu:
„In jedem Fall… genug Zeit, um zu trainieren.“
Als Meisterin Keobi sich schließlich erhob und mit ihrem: „Wer ist bereit, mit mir eins zu werden?“ das Cockpit verließ, ließ der Padawan von Iridonia sie kurz ziehen. Dann drehte er den Kopf zu Juna. Seine Augen blieben kühl, aber in seiner Stimme lag ein leiser, fast versteckter Ton von… etwas, das vielleicht Hoffnung war. Vielleicht ein Angebot.
„Kommst du auch?“ fragte er ruhig. Ohne Druck. Aber nicht ohne Bedeutung. Er wartete einen Moment, dann überprüfte er noch einmal die Systeme – ein Automatismus – und verließ das Cockpit, um seiner Meisterin zu folgen.

Der zum Trainingsaum umgebaute Frachtraum war kühl, neutral. Die Meditationkissen und Telematen standen bereit. Ferak ließ den Blick kurz über alles gleiten, dann setzte er sich ihr gegenüber nieder, seine Haltung aufrecht, stabil.
„Ich hoffe, dass es keine… Komplikationen gibt“, sagte er ruhig. Und meinte damit mehr als nur die Technik. Er hörte Meisterin Kenobis weitere Erklärungen aufmerksam zu. Seine Augen ruhten auf ihr, seine Gesichtszüge blieben unbewegt, doch er speicherte jedes Wort. Besonders jenes, das warnte, den anderen nicht mit unnützen Gedanken zu überfluten. Er hatte viele davon. Als sie sich schließlich die Karten nahm, mischte der Zabrak beiläufig das Deck noch einmal. Eine trockene Geste, fast wie ein Reflex. Dann nahm auch er zwei Karten auf. Er atmete tief durch. Versuchte, sich zu öffnen. Fühlte in den Raum hinein, spürte die Präsenz seiner Meisterin. Ihre Energie war da – vertraut, stark, warm wie ein Sonnenlicht, das durch Wolken bricht. Und doch… wagte er nur einen schmalen Schritt auf sie zu. Wie ein Schatten, der sich langsam auf eine Lichtquelle zu bewegt. Zaghaft. Behutsam.

Er versuchte, sie zu berühren – nicht mit der Hand, sondern mit seinem Geist. Ein Hauch von Verbindung, ein leiser Puls zwischen ihren Gedanken. Etwas war da… ein Bild… verschwommen. Trübe. Wie durch Nebel. Acht der Münzen? Oder war es nur sein Wunschdenken? Der Stern?
Er wusste es nicht. Seine Stirn legte sich leicht in Falten, kleine Schweißperlen bildeten sich darauf. Ungewollt, unbewusst, drifteten seine Gedanken ab. Weg von Sahras Präsenz, hin zu Ty.
Wo war er jetzt? War er sicher? Die Verbindung flackerte. Nicht stark genug, um zu reißen – aber nicht stabil genug, um Klarheit zu bringen. Er atmete erneut durch. Nahm sich zusammen. Versuchte, den Nebel zu lichten. Aber irgendwo, tief in seinem Inneren, begann sich ein Zweifel zu regen...
Und dann sagte er leise:
"Acht, Münzen, Stern."

| Kernwelten | Hyperraum | Corellian-Run | StarExplorer | Trainingsraum | Ferak Koltari mit Sahra, Juna & Suse im Schiff​
 
//{Hyperraum Richtung Ossus /-Star Explorer/-Cockpit; Juna, Ferak und Sahra}


Sie fühlte sich einfach fremd. Juna verstand nicht viel von dem, was Meisterin Kenobi und Ferak da besprachen. Unbewusst machte sie einen Schritt zurück. Es war zu viel. Und bei dem Wort “Gedankenverschmelzung” wurde Juna regelrecht blass. So weit es eben mit der künstlichen Haut möglich war. Sie schluckte bei dem Gedanken und den Problemen, die sie nicht auch noch der Gruppe aufbürden wollte. Alleine dass Gedanken ausgetauscht würden… Es war zu riskant. Wie sollte Juna dann diese ganzen Schwächen von den anderen beiden fernhalten? Schließlich war sie schon jetzt immer das Sorgenkind. Die Person, um die man sich immer wieder sorgen musste. Warum fühlte sie sich so nutzlos? So schwach? Gerade verglichen mit früher? Es wirkte so, als hätte sie einen Zweck erfüllt, aber jetzt? Nutzlosigkeit. Sorge um sie. Das konnte nicht so weitergehen.

“Ich verstehe…”

War dann aber alles, was Juna zu der Technik antwortete. Sie durfte sich nicht öffnen. Noch nicht. Zum Glück rückte das Thema vom Training weg und man beantwortete ihre Frage nach Ossus. Laut Meisterin Kenobi gab es wohl nichts Neues zu Ossus. Sie hatten also mehrere Tage. Gut. Vielleicht könnte Juna in der Zeit ihr Problem- Doch da kam das Thema Training wieder auf. “Wer ist bereit, mit mir eins zu werden?”. In Juna zogen sich die Organe gefühlt so extrem zusammen, dass sie genug Masse für ein schwarzes Loch konzentrieren könnte. Dennoch bemühte sie sich darum, dass die Anderen es nicht bemerken würden. Sie wollte nicht mehr das Sorgenkind sein. Am Ende würde Juna die anderen Beiden ohnehin nur aufhalten.

“Kommst du auch?”. Die Frage riss Juna aus ihren Gedanken. Einen Moment schaute sie Ferak an, der das Wort an sie gerichtet hatte, ehe sie dann weg schaute und sachte mit dem Kopf schüttelte.

“Geht nur. Ich muss noch etwas… überprüfen…”

Nachdenklich schaute sie dem Zabrak nach, ehe die Cyborg wieder einmal alleine zurückblieb. Irgendwie war das seit der OP ein wiederkehrendes Muster. Alleine. Sie war nicht bereit, an der Seite der Anderen zu stehen. Sie stand nur im Weg.

Wenig später lief Juna eher unbewusst in Richtung des Trainingraumes. Scheinbar hatte die Übung bereits begonnen. Neben der Tür blieb Juna stehen und hörte Meisterin Kenobi zu. Jedoch den Teil, den sie hörte… Es war schon irgendwie ein Schlag ins Gesicht. Es fühlte sich wie ein Denkzettel an, dass Juna in Wirklichkeit einfach eine Illusion lebte.
“Weil du erfahren bist, ich erfahren bin und wir trotzdem ne Herausforderung haben wollen, nicht wahr?” Es waren Worte der Jedi, die nun Juna bedrückt auf den Boden schauen ließen. Doktor… ein toller Doktor war sie. Nutzlos. Hilflos. Nur eine Quelle von Sorgen. Die Entschlossenheit war Ernüchterung gewichen. Langsam ging Juna dann weiter. Sie versteckte sich regelrecht in ihrem Zimmer mit dem Datenpad, Material für Notizen und allem was sie brauchte, um ihre Daten auszuwerten. Mit den nötigen Dingen bewaffnet setzte sich Juna auf ihr Bett. Allerdings überkam sie direkt der Frust. Sie war kurz davor einfach alles durch den Raum zu werfen. Das machte doch alles keinen Sinn! Hätte dieses Monster sie bloß getötet! Wäre sie nie geflohen! Juna stand auf. Lief in ihrem Zimmer auf und ab, ehe sie sich wieder setzte, nur um den Zyklus von vorn zu beginnen.

“Das ist einfach falsch!”

Sie war sauer. Wäre sie nie geflohen, dann wäre sie irgendwann gestorben! Sie hätte nie gelernt, Mitgefühl für andere zu empfinden. Sie hätte nie diese… diese… tollen Wesen kennengelernt. Wesen, die ihr wie Riesen erschienen! Juna wollte schreien. Um sich schlagen. Einfach aus diesem ruhigen Schema auszubrechen! Ferak und Meisterin Kenobi waren so viel weiter. Juna dagegen war bedeutungsloser Ballast, den man besser zurücklassen sollte. Sie konnte nicht aufhören, immer wieder auf und ab zu gehen, nur um sich wieder zu setzen und alles zu wiederholen. Immer mehr steigerte sich Juna in diesen Kreislauf rein, bis sie einen stechenden Schmerz spürte, wo der “Abschalter” gewesen war. Dann kippte sie um. Hatte Schmerzen und konnte sich ein paar Minuten nicht bewegen. Nicht einmal schreien oder wenigstens Atmen konnte sie.

Suse kam genau in diesem Moment rein. Sie lag da wie ein Droide, der einfach abgeschaltet und vergessen wurde. Der kleine Droide kam näher und scannte Juna. Zum Glück konnte sie noch rechtzeitig zumindest wieder sprechen.

“Hole- Hilfe-”

Kam es nämlich von dem Droiden, der wohl gerade Meisterin Kenobi oder Ferak holen wollte.

“Nein. Hol… sie… nicht…”

Suse schaute zu Juna. Fiepte aufgeregt. Doch Juna wollte nicht wieder das Sorgenkind sein.

“Wir regeln das… alleine!”

Langsam spürte Juna ihre organischen Gliedmaße wieder. Sprechen war gerade anstrengend und fühlte sich wie ein regelrechter Kraftakt an.

“Ich bin ihnen schon genug im Weg.”

Nun fiepte der Droide wieder traurig. Junas ganzer Körper fühlte sich taub an. Wie ein eingeschlafenes Bein. Nur eben, dass es den ganzen Körper betraf. Nur langsam konnte sie sich wenigstens gegen die Wand gelehnt aufsetzen. Atmen… sie konnte wieder atmen. Es war so… schön. Sie starrte den Droiden an.

“Wir müssen eine Lösung finden… Gib mir das Datenpad… Zeig mir… was wir haben. Bitte…”

Nur widerwillig folgte Suse der Anweisung.

“Und ich weiß, dass du mich gescant hast. Zeig mir auch, was du gesehen hast…”

Auch wenn Junas ganzer Körper mit Verlust der Taubheit schmerzte, als würde man mit tausenden Sägen durch ihr Fleisch schneiden. Sie mussten dieses… Projekt beenden, bevor sie Ossus erreichten. Oder zumindest einen temporären Workaround finden. Ossus überleben und dann vielleicht doch besser heimkehren. Juna hatte genug gekämpft… und war sich langsam auch sicher, dass es besser für die Galaxie wäre, wenn sie sich nicht mehr außerhalb von Ilum bewegen würde. Auch wenn es weh tat. Ferak wäre bald ausgebildet. Ein großartiger Mann würde er sein. Bestimmt würden Meisterin Kenobi und er sofort würdige Schüler finden… und nicht so etwas wie sie. Ein defektes Experiment eines Wahnsinnigen, der nie verstanden hatte, dass ein Droide mit dem Gehirn eines Lebewesens noch schwächer und anfälliger für Fehler war als einfach nur ein Droide oder normales Lebewesen die Arbeit machen zu lassen. So ein Narr. Mit dem beschränkten, geistigen Horizont eines Fleischräuber nach einer missglückten Hirntransplantation. Seine komplette Forschungsarbeit war schlampig, unsauber und unstrukturiert. Kein Wunder, dass er immer wieder gescheitert war. Unlogische Schlussfolgerungen! Lächerliche Vereinfachungen schon bewusst wirkendes Ignorieren von Daten, die sein Versagen bereits angekündigt hätten. Einfach nur… Falsch! Arbeiten… sie musste irgendwie an Lösungen arbeiten. Egal was ihre Zukunft nun sein würde.



//{Hyperraum Richtung Ossus /-Star Explorer/-Junas Zimmer; Juna und Suse, im Trainingsraum Ferak und Sahra}
 
Republikanischer Raum o Handelsroute zwischen Uyter und Togoria o Verband "Trident of Liberty" o MC80a Firaxa o Brücke
Captain Thalassa und Crew
Der Brückensaal der Firaxa lag im gedämpften Halbdunkel, als ob das Schiff selbst ahnte, dass in den nächsten Minuten über Leben, Tod und Ehre entschieden werden würde. Das matte, grünlich-blaue Leuchten der Holoprojektionen tanzte über die geschwungenen Wände der Mon-Calamari-Architektur und tauchte Gesichter und Uniformen in ein fluides Licht, das sich wie Wellenbewegungen auf den Konsolen spiegelte. Die massiven Trägersäulen der Brücke erinnerten an die Rippen eines riesigen Seetiers, und das leise, gleichmäßige Grollen der Reaktoren drang wie ferne Brandung aus den Tiefen des Schiffsrumpfs herauf. Captain Orso Thalassa stand hoch über der Brücke auf dem Kommandopodest. Sein stahlblaues Gesicht, vom holographischen Schein gezeichnet, wirkte wie aus Granit gehauen, die imposanten Lethorns warfen lange Schatten. Er hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt, sein breiter Brustkorb hob und senkte sich ruhig, während seine grauen Augen mit einem silbrigen Funkeln jede Bewegung auf der zentralen Gefechtsprojektion verfolgten.
Das Bild vor ihm zeigte fünf schwerfällige Frachter der Baleen-Klasse, die sich verzweifelt in einer lose gehaltenen Formation zusammengefunden hatten, als ob Nähe allein Schutz böte. Um sie herum flammten rote Signaturen auf – Piraten, die in schnellen, unregelmäßigen Bahnen kreisten, wie Raubfische, die ihre Beute umzingeln. Die Sensoren zeichneten hektische Kurven und plötzliche Sturzflüge, immer wieder testeten sie, wo die Verteidigung am schwächsten war.


„Status der Wavebreaker?“ Thalassas Stimme war fest und ruhig, aber jeder an Bord wusste, dass sie keinen Widerspruch duldete.

„Schilde stabil bei achtundneunzig Prozent. Wir haben zwei ihrer Korvetten in Schusslinie, halten sie beschäftigt“, meldete Commander Ria Teenu. Im Hintergrund ihrer Übertragung knallten die Bordkanonen ihrer MC30 wie dumpfer Donner, es dröhnten dumpfe Explosionen, gefolgt vom hellen Aufblitzen von Gegenfeuer.

Thalassa neigte den Kopf, die Anerkennung nur in einem kurzen Zucken seiner Mundwinkel zu erkennen. Commander Teenu flog die Wavebreaker wie eine Speerspitze. Wendig, gnadenlos und immer dort, wo sie den größten Schaden anrichten konnte.


„Die Coral Vengeance hält den hinteren Korridor“, fügte sein XO Ardo Kanoloa hinzu. „Sie haben zwei Angriffsboote zerstört, aber die Fregatte des Feindes versucht, sie zu umfliegen,“ ergänzte dieser von der Sensorkonsole. Seine flinken Hände glitten präzise über die Anzeigen, während seine Augen unablässig die sich verändernden Signaturen analysierten. „Der Konvoi ist jetzt vollständig im Schutzkorridor.“

Der Chagrianer wusste, dass dies der Moment war, in dem der Kampf kippen konnte. Piraten mochten keine geordneten Taktiker sein, aber sie waren oft instinktive Jäger. Wenn sie witterten, dass die Beute entkommen konnte, war ihr Biss am härtesten. Auf Thalassas Befehl wechselte die Projektion in ein taktisches Gitter. Die drei republikanischen Schiffe bildeten eine schützende Sichel um die Frachter, eine Formation, die im offenen Raum einer Schildmauer gleichkam. Die Piraten hingegen bewegten sich chaotisch, unfähig, einen koordinierten Schlag zu führen. Doch Thalassa wusste: Auch eine ungeordnete Meute konnte töten, wenn sie eine Lücke fand. Piraten waren wie Haie, der kleinste Blutstropfen konnte sie in Raserei versetzen.

„Taktik, Feuerleitmuster Delta-Vier. Priorität auf die beiden Anführer ihrer Formation. Wir brechen ihre Strömung und lassen den Rest auseinanderfallen.“ befahl Thalassa und und begann auf der Brücke sich in Bewegung zu setzen. Er hatte die Angewohnheit den Taktikschirm im Auge zu behalten und dennoch zwischen den einzelnen Positionen seiner Offiziere hin und her zu wechseln, gleich einem Raubtier auf der Pirsch.

„Delta-Vier bestätigt, Zielerfassung läuft“, antwortete Lieutenant Commander Korr Vakess von der Feuerleitzentrale. Das sonore Summen der Zielcomputer setzte ein, begleitet vom tiefen Brummen der Energiekollektoren, die sich für die Hauptbatterien aufluden. Die erste Salve schoss hinaus, blauweiße Blitze, die das Schwarz des Raums zerschnitten. Eine der Piratenkorvetten wurde voll getroffen, ihre Schilde flackerten und gingen auf ein Minimum zurück, doch sie blieb im Gefecht, feuerte zurück und zwang die Firaxa, kurz die Defensivprotokolle zu verstärken.

Schilde an Steuerbord auf sechsundachtzig Prozent, Captain“, meldete der Wachoffizier Gil Abatar. „Keine kritischen Schäden.“

„Gut. Energie umleiten. Wir halten die Linie“, befahl der Chagrianer mit fester, unerschütterlicher Stimme. „Staffeln Drei und Vier, auf die linke Flanke. Halten Sie sich in Reichweite der Wavebreaker und warten Sie auf ihr Signal“, ergänzte Thalassa.

„Breaker Squadron bestätigt. Wir folgen ihrer Deckung“, kam die Antwort des Staffelkommandanten, dessen Stimme trotz der Anspannung eine Spur von Kampfeslust verriet.

Draußen tobte der Kampf wie ein chaotischer Strudel. Die republikanischen Staffeln flogen präzise Muster, schnitten gegnerische Jäger ab, ohne zu lange in ihren Feuerwinkeln zu bleiben. Die Piraten antworteten mit aggressiven Vorstößen, einer ihrer Jägerformationen gelang es sogar, kurzzeitig den Schildrand eines Frachters zu erreichen, bevor Staffel Vier sie abfing. Ein dumpfer Schlag vibrierte durch das Deck, als die Hauptbatterien der Firaxa ihre nächste Salve abfeuerten. Zwölf Turbolaser entluden ihre Strahlenmacht in Richtung der feindlichen Korvette. Sie fanden ihr Ziel und zerrissen die Schilde der führenden Piratenkorvette um sich daraufhin ihren gefräßigen Weg in die Hülle des kleinen Schiffes zu bahnen. Einige Augenblicke später explodierte das Schiff in einer Wolke aus Trümmern und glühenden Fragmenten.
Der Gegenschlag der Piraten folgte sofort. Mehrere Salven krachten gegen die Steuerbordschilde der Firaxa, ließen den Brückensaal erzittern und Funken aus einer hinteren Konsole sprühen. Ein scharfer Geruch nach verbranntem Isolationsmaterial legte sich über die Luft. Der Kapitän rührte sich nicht. Jede Geste des Unbehagens konnte Unruhe in der Crew auslösen, und das war das Letzte, was er wollte
. Thalassa beobachtete auf dem Taktikschirm, wie die Wavebreaker einen riskanten Schwenk vollführte, um den Angreifern in den Rücken zu fallen. Gleichzeitig brachte die Coral Vengeance ihre schweren Turbolaser ins Spiel und zwang die Piratenfregatte in einen defensiven Kurswechsel.

„Sie weichen aus, Captain“, meldete Commander Kanoloa. „Die Formation bricht auf.“

„Alle Einheiten: Jetzt Druck machen. Wir treiben sie hinaus wie eine Flutwelle.“ kam prompt der Befehl des Chagrianers. Der Captain der Neuen Republik war für vieles bekannt, Gnade für den Feind gehörten nicht dazu.

Die Firaxa und ihre Begleitschiffe koordinierten ihre Salven, schlugen mit überwältigender Präzision auf die auseinanderdriftenden Piratenschiffe ein. Explosionen flackerten im All, die feindlichen Jäger lösten sich aus dem Nahkampf und suchten Schutz in der Distanz.


„Captain, mehrere feindliche Antriebszyklen laufen an, sie springen“, rief Crano von der Kommunikationsstation.

„Noch nicht“, entgegnete Orso Thalassa lakonisch, trat an die Reling und fixierte die Projektion. Wavebreaker, schneiden Sie ihnen den Kurs ab. Coral Vengeance, konzentrieren Sie sich auf ihre Antriebe. Sie sollen den Sprung nicht schaffen.“

Eine ferne Explosion hallte über den Gefechtskanal, gefolgt von Teenus Stimme: „Verstanden, Firaxa. Sie werden nirgendwohin verschwinden.“

Der Plan griff. Die Piratenformation zerbrach wie ein Rumpf, der auf ein Riff gelaufen war. Einige Schiffe versuchten noch, in die Deckung der Trümmer zu fliehen, doch die republikanischen Jägerstaffeln schlossen den Ring unerbittlich. Wie gut trainierte Harpunierer jagten sie jedes Ziel, bis die Überreste der Angreifer nur noch vereinzelte, fliehende Signaturen waren.

„Captain, die Überlebenden springen in den Hyperraum. Mehrere Sequenzen laufen an“, meldete der XO.

„Alle Staffeln zurück in Formation. Wir setzen Kurs zur Verfolgung. Cronaustrahlung ermitteln und den Sprungvektor kalkulieren. Wir…“ begann Captain Thalassa, doch weiter kam er nicht.

Ein schriller Alarmton unterbrach ihn. Auf dem Hauptdisplay erschien ein pulsierendes, tiefrotes Symbol. Jeder auf der Brücke wusste, was das bedeutete: eingehende Übertragung, Priorität Alpha-Eins. Die Geräusche der Brücke erstarben. Selbst das Summen der Systeme schien für einen Augenblick zu verharren.


„Captain“, sagte Crano, ihre Stimme gedämpft, „diese Übertragung ist nur für Ihre Augen.“

Thalassa ließ seinen Blick auf dem roten Symbol ruhen. Sein Atem ging langsam, als würde er spüren, dass die Wellen des Gefechts, die eben noch tobten, nur der Vorbote eines viel größeren Sturms waren. Er roch den metallischen Hauch der ozongefilterten Luft, schmeckte die Anspannung wie Salz auf der Zunge.

„Auf meinen Schirm“, befahl er schließlich.

Die Gefechtsprojektion erlosch. An ihre Stelle trat ein verschlüsselter Datenstrom, der wie phosphoreszierendes Wasser über den Schirm floss. Linien aus Licht formten sich langsam zu einem Symbol, das Thalassa nur zu gut kannte und er wusste sofort, dass diese Botschaft alles verändern würde, was er in den letzten Monaten geplant hatte.


Republikanischer Raum o Handelsroute zwischen Uyter und Togoria o Verband "Trident of Liberty" o MC80a Firaxa o Brücke
Captain Thalassa und Crew
 
Republikanischer Raum o Handelsroute zwischen Uyter und Togoria o Verband "Trident of Liberty" o MC80a Firaxa o Brücke
Captain Thalassa und Crew
Noch hing die Luft auf der Brücke schwer von ozongetränkten Ausdünstungen verbrannter Leitungen. Über den Panoramaschirm zogen die Trümmer der Piratenflotte wie schwarze Flecken auf einem endlosen Ozean. Funken sprühten vereinzelt aus einer defekten Steuerkonsole, ehe ein Techniker sie mit einem isolierten Werkzeug zum Schweigen brachte. Die Schlacht war gewonnen und doch lag eine eigentümliche Ruhe über dem Schiff, jene Stille nach dem Sturm, wenn das Meer sich glättet und die Wellen ihren Atem zurückhalten. Das republikanische Siegel drehte sich im Holoprojektor, ein heller, pulsierender Stern. Keine Gesichter, keine Stimmen, nur die kalte Klarheit der Direktive:

=== STRENG GEHEIM ===
=== NUR ZUR INTERNEN VERWENDUNG DER FLOTTE ===

„An alle Einheiten der Zweiten Gefechtsflotte. Mit sofortiger Wirkung: Rückruf nach Bimmisaari. Unverzüglich. Der Kanzler hat eine Sondersitzung des Galaktischen Senats einberufen. Anlass: Bestätigter Tod von Imperator Allegious. Neue Führungsfigur im Imperium bestätigt. Einschätzung: politischer Wendepunkt. Weitere Befehle folgen.“

Das Holo erlosch. Zurück blieb das Summen der Brücke, das Atmen der Crew. Captain Orso Thalassa senkte den Kopf, berührte die Spitzen seiner Lethorns und umschloss sie dreimal, wie er es tat, seit er Offizier war. Seine Gedanken waren schwer wie tiefe Strömungen: „Allegious tot. Ein neuer Thronbesteiger. Der Kanzler ruft. Die Galaxis hält den Atem an. Der Ozean selbst zieht sich zurück, ehe die nächste Welle bricht.“ Langsam hob er den Kopf. Seine grauen Augen mit dem silbrigen Schimmer glitten über die Brücke. Keine Panik, keine Fragen, nur die stumme Erwartung. Sie wussten, dass er sprechen würde. Thalassa verharrte, legte dann beide Hände auf die Reling. Langsam und rituell schlug er mit den Knöcheln gegen den Türrahmen neben ihm. Einmal, zweimal, dreimal. Die Crew beobachtete die Bewegung schweigend, ohne dass jemand ein Wort verlor. Es war bekannt, dass ihr Captain niemals eine Botschaft von höchster Priorität weitergab, ohne zuvor das Ritual zu vollziehen.

„Status der Frachter?“ Der Kommandant der Firaxa sprach ohne die Augen vom Sternenfeld zu lösen.

„Alle fünf Baleen-Klasse transportfähig,“ meldete Commander Kanoloa, die Stimme tief und ruhig wie der Grundton einer Orgel. „Leichte Schäden an Hülle und Schilden, aber keine Totalverluste. Ihre Antriebe laufen stabil. Sie danken uns bereits für die Rettung.“

Kaum merklich nickte der Chagrianer. Fünf Schiffe. Fünfzigtausend Tonnen Leben, Nahrung, Vorräte. Hunderttausende, die nicht hungern, nicht in Ketten gehen. Heute war es nicht vergeblich. Er trat vom Kommandopult zurück, langsam, schwer, wie einer, der nicht nur seine eigene Last, sondern die einer ganzen Flotte auf den Schultern trug. Sein Blick glitt zu den Brückenoffizieren: Die Nautolanerin Crano mit ihren smaragdgrünen Tentakeln, die ruhig über dem Sensorpult hingen; der Quarren Vakess, dessen mandelförmige Augen glitzerten, während er Feuerleitprotokolle durchging und Kanoloa, der Mon Calamari, dessen Hände noch feucht von den internen Wasserleitungen wirkten, als habe er sich die Schlacht von den Flossen gewaschen.

„Lieutenant Crano,“ sagte er schließlich, die Stimme ruhig, aber voller Gewicht. „Öffnen Sie den schiffsweiten Kanal. Jeder Mann, jede Frau, jede Hand und jede Flosse an Bord der Firaxa soll mich hören.“

Die Nautolanerin nickte, die Finger huschten über das Bedienfeld. Ein Ton hallte durch alle Decks. In den Korridoren hielten Techniker inne, in den Hangars schauten Piloten von ihren Maschinen auf, in der Messe legten Soldaten das Besteck zur Seite. Selbst die medizinischen Droiden unterbrachen kurz ihre Monitore.

„Crew der Firaxa. Heute habt ihr gezeigt, wer wir sind. Ihr habt Piraten in Stücke geschlagen, die dachten, sie könnten Leben und Hoffnung wie Aas aus den Sternen reißen. Fünf Frachter sind heute frei, weil ihr standgehalten habt. Das Meer der Galaxis wird unseren Namen kennen – nicht als Rächer, sondern als Beschützer.

Doch hört meine Worte: Der Ozean der Galaxis ist in Bewegung. Ich habe soeben die Nachricht empfangen, streng vertraulich, und nun teile ich sie mit euch allen. Imperator
Allegious ist tot. Eine neue Führungsfigur erhebt sich im Galaktischen Imperium. Doch das Galaktische Imperium ist nicht gefallen, die Bestie hat nur ihr Antlitz gewechselt.

Der Kanzler hat den Senat einberufen. Alle Schiffe der Zweiten Gefechtsflotte, auch die Firaxa, sind mit sofortiger Wirkung nach Bimmisaari beordert. Dort wird entschieden, wie wir der neuen Bedrohung begegnen.


Einen kurzen Moment ließ der Chagrianer seinen Worten Raum, denn die Tragweite dieser Botschaft erzeugte gleich einem ins Wasser geworfenen Stein Wellen, die über die gesamte Galaxis brechen würden. Das letzte Mal, dass die Galaxis einen solchen Moment erlebte, war die Hoffnung zurück ins Herz der Neuen Republik gekehrt. Das Galaktische Imperium hatte sich in seiner endlosen Tyrannei fast selbst aufgefressen und zahlreiche Welten konnten vom Joch der Unterdrückung befreit werden. Es war eine Zeit des Krieges aber auch der Erneuerung gewesen.

Dies ist kein Grund zur Furcht. Dies ist ein Grund zur Wachsamkeit. Ihr kennt mich: Ich glaube nicht an Frieden mit dem Galaktischen Imperium. Nicht heute, nicht morgen. Sie werden zurückschlagen, wie jede Flut zurückkehrt. Aber wir sind die Strömung, die dagegenhält. Bereitet alles vor. Wir fliegen nicht als müde Krieger in den Hafen, sondern als Rammbock, als Schild, als Speer der Neuen Republik. Jeder an Bord hat seine Aufgabe: Ingenieure, überprüft die Leitungen. Piloten, haltet die Staffeln in Bereitschaft. Marines, sichert die Waffen. Dieses Schiff wird so bereit sein, wie es nie zuvor war.

Ich verspreche euch: Solange ich atme, lasse ich niemanden allein. Nicht auf diesem Schiff, nicht in dieser Flotte. Wir sind eine Crew, eine Einheit, eine Woge, die unaufhaltsam bricht. Und wenn der Sturm kommt und er wird kommen, dann werden wir nicht wanken. Das Meer hat sich gedreht. Jetzt halten wir den Kurs.“

Die Lautsprecher verstummten, und nur das Summen der Maschinen und das ferne Pulsieren der Energiekammern blieb zurück. In den Korridoren des Schiffes herrschte für einen flüchtigen Herzschlag absolute Stille, als hätten die Wände selbst den Atem angehalten. Dann setzte eine Bewegung ein, die leise und doch spürbar wie ein Strom durch die Decks floss.
Im Hangar senkten die Mechaniker ihre Köpfe und griffen mit neuer Entschlossenheit zu Werkzeug und Schweißgerät. Die Piloten, die noch ihre Helme in den Händen hielten, legten sie ab, als hätten sie ein Versprechen eingelöst und warteten nun auf den nächsten Auftrag. Auf der Krankenstation blickten die Verwundeten mit glasigen Augen zu den Lautsprechern, und einige von ihnen richteten sich auf, so weit ihre Bänder und Verbände es erlaubten. Selbst dort, wo Blut und Schweiß noch frisch waren, machte sich ein Gefühl breit, dass die Firaxa nicht nur ein Schiff war, sondern ein Wesen, das sie alle trug.
Auf den unteren Decks, wo die Rohre tropften und die Luft schwer nach Schmieröl roch, hoben Techniker die Köpfe. Manche von ihnen murmelten leise die Worte des Captains nach, fast wie ein Gebet. In der Messe stand das Personal schweigend, bis einer der Köche das Messer auf die Platte schlug, hart und dreimal, und die anderen ihm folgten, als Echo der Rituale ihres Kommandanten.

Auf der Brücke selbst war kein Jubel, keine laute Reaktion. Stattdessen schloss sich die Crew um Thalassa wie ein Kreis aus schweigender Entschlossenheit. Jeder Offizier wandte sich seiner Station zu, und doch war in jeder Bewegung ein neuer Ton, eine Schärfe, die zuvor nicht da gewesen war. Crano beugte sich tiefer über ihre Sensoren, Vakess’ Tentakel zuckten, als er die Feuerleitprotokolle schärfte, Kanoloa stand da wie ein Fels, die Augen hart, während er die Sprungkoordinaten abzeichnete.
Thalassa selbst verharrte noch einen Moment, schwer und hoch aufgerichtet, das Sternenmeer vor Augen. Seine Silhouette war wie ein Monument im Dämmerlicht, die Hörner zeichneten harte Schatten an die Decke. Er spürte die Last des Befehls, den Geschmack des kommenden Sturms auf der Zunge, und doch auch das unerschütterliche Vertrauen seiner Besatzung. Er atmete tief, ließ den Blick durch den Raum wandern, sah in Gesichter, die bereit waren zu sterben, und wusste, dass er sie führen würde, bis wohin auch immer die Strömung sie trug. Dann wandte er sich ab, trat an den Kommandotisch und legte die Handfläche schwer auf das kalte Metall.

Schließlich näherte sich Commander Kanoloa und sagte:
„Kursberechnungen in Arbeit, Captain.“

„Gut. Setzen Sie den Verband in Kenntnis, rufen Sie die Kommandanten.

Thalassa stand aufrecht, die breiten Schultern im Dämmerlicht der Brücke, während die blauen Hologramme von Ria Teenu und Jhar Halabar über dem Kommandotisch schwebten. Die beiden Kommandanten schwiegen, die Augen auf ihn gerichtet. Er ließ die Stille einen Moment wirken, dann sprach er mit jener Stimme, die wie die Tiefe eines Meeresrauschens über sie hinwegrollte.

„Kommandanten, die Strömungen haben sich verschoben. Der Imperator ist tot, doch das Galaktische Imperium lebt. Was uns erreicht hat, ist mehr als eine Nachricht, es ist ein Vorzeichen. Der Kanzler ruft, und der Senat wird beraten, wie die Republik auf diesen Schlag der Geschichte antwortet.

Unsere Pflicht ist eindeutig: Wir fliegen nach Bimmisaari. Aber wir kehren nicht als müde Krieger heim. Wir kehren zurück als Flotte, deren Herz im Gleichschlag schlägt. Jede Schraube, jede Leitung, jeder Soldat muss bereit sein. Wir treten nicht auf wie Überlebende, sondern wie ein Verband, der schon im Sturm besteht, bevor er überhaupt begonnen hat. Lasst eure Crews spüren, dass dies kein Ende ist, sondern ein Aufbruch. Wenn wir Bimmisaari erreichen, soll die Zweite Gefechtsflotte uns ansehen und wissen: Hier kommen jene, die nicht schwanken, wenn die See sich erhebt.“


Seine Worte hallten im Nachklang der Projektion. Ria Teenu war die erste, die sprach. Die Tentakel ihrer nautolanischen Kopfkrone bewegten sich wie Wellen in unsichtbarer Strömung, während ihre Augen hell glänzten.

„Captain, die Wavebreaker hat verstanden. Meine Mannschaft lebt von Geschwindigkeit und Schärfe. Wir werden bereit sein, jede Lücke zu finden, jede Schneise zu schlagen. Sie wissen, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind. Ich gebe Ihnen mein Wort: Wenn der Senat ruft, wird meine Fregatte nicht zögern.“

Dann meldete sich Commander Halabar, die Augen eines Mon Calamari ruhig und ernst, seine Stimme schwer und getragen wie der Grund eines Ozeans.

„Die Coral Vengeance steht. Meine Crew kennt Geduld und Standhaftigkeit; sie sind wie das Riff, das selbst den stärksten Wellenschlag überdauert. Wir sichern, wir halten, wir tragen den Verband, bis er sein Ziel erreicht. Was immer uns in Bimmisaari erwartet – wir werden es gemeinsam tragen.“

Thalassa ließ den Blick zwischen den beiden Gestalten hin und her wandern. Dann legte er seine Hände an die Reling, beugte sich vor und sprach mit einem knappen, entschiedenen Ton:

„Meine Damen und Herren, Sie haben ihre Befehle. Wir sammeln uns und springen. Bimmisaari wird unseren Namen hören, bevor die nächste Strömung bricht.“

Die Hologramme der Kommandanten erloschen, und der Raum über dem Taktiktisch fiel zurück in die Stille des gedämpften Brückenlichts. Nur das gedämpfte Summen der Systeme blieb, das gleichmäßige Pulsieren der Energiekerne, wie ein ferner Herzschlag. Captain Thalassa stand noch einen Moment unbeweglich, die Hände auf der kalten Reling, den Blick auf den Platz gerichtet, an dem eben noch die Gestalten seiner Mitkommandanten geschwebt hatten. Dann richtete er sich auf, groß und schwer, und trat vor den Hauptschirm. Vor ihm lag das Sternenmeer, unbewegt, glitzernd, trügerisch friedlich.

„Navigation?“ Seine Stimme war tief und fest.

Lieutenant Commander Loku Barodai erhob sich leicht über ihrer Konsole, die Augen glänzend.
„Koordinaten gesetzt, Captain. Hyperraumvektor nach Bimmisaari berechnet. Alle Systeme im grünen Bereich.“

„Maschinen?“

Aus dem tiefen Rauschen des Interkoms meldete sich der Chefingenieur Haekeen Nasrabi: „Reaktoren stabil. Backup-Antriebe bereit. Wir sind klar zum Sprung, Captain.“

Thalassa nickte, langsam, als würde er die Worte erst in sich versinken lassen, ehe er sie akzeptierte. „Gut. Halten Sie die Formation, wir nehmen den Verband mit uns. Keine Verzögerung.“

Überall im Schiff erwachte Bewegung. In den Hangars wurden letzte Werkzeuge von Flügeln und Triebwerken geräumt, Techniker gaben den Maschinen ein letztes Zeichen, Piloten standen nebeneinander in Reih und Glied. In den Quartieren strafften sich Uniformen, Stimmen flüsterten Befehle und Rituale, und auf den unteren Decks brummten die Generatoren wie das tiefe Grollen einer See, die in sich ruht, bevor sie bricht.
Thalassa trat einen Schritt zurück, legte die Hände an die Spitzen seiner Lethorns und umschloss sie dreimal. Erst dann hob er die Hand, fest und endgültig.


„Sprung in den Hyperraum. Jetzt.“

Die Sterne auf dem Hauptschirm begannen zu zittern, streckten sich, wurden zu Linien, als habe eine unsichtbare Strömung sie erfasst. Das Schiff vibrierte, nicht heftig, sondern wie ein einziger, gewaltiger Muskel, der sich spannte. Dann erfasste der Hyperraum sie mit all seiner unermesslichen Kraft. Die Firaxa verschwand ins Strömungsnetz zwischen den Sternen und mit ihr der Verband, vereint, auf dem Weg nach Bimmisaari, in eine Zukunft, die so unruhig war wie das Meer vor einem Sturm.

Republikanischer Raum o Handelsroute zwischen Uyter und Togoria o Verband "Trident of Liberty" o MC80a Firaxa o Brücke
Captain Thalassa und Crew
tbc: Bimmisaari
 
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