Weltraum (Neue Republik)

| Kernwelten | Hyperraum | Corellian-Run | StarExplorer |Cockpit | Ferak Koltari Sahra & Juna, Suse in der Krankenstation, im Schiff Ty​

Auf Sahras Bemerkung hin, dass er bald wieder fit wäre, nur eben nicht als Frontsänger, hob der Zabrak lediglich eine Augenbraue, ließ sich jedoch zu keinem Kommentar hinreißen. Als Juna ihm hinterherrief, er solle sich schonen, hob er nur kurz eine Hand auf dem Weg ins Cockpit, um zu signalisieren, dass er sie verstanden hatte. Er ließ sich auf den Pilotensitz fallen, überprüfte die Navigationsdaten und bereitete den Rückfall in den Realraum vor. Kurz darauf betrat auch Sahra das Cockpit. Sie legte ihm die Hand auf die Schulter und erklärte leise ihr weiteres Vorgehen.

Ferak äußerte seine Bedenken gegenüber den Imperialen. Sein Misstrauen saß tief, genährt von bitteren Erinnerungen an seine Heimat und das, was die Besatzer dort angerichtet hatten.

„Wir sollten wachsam bleiben“, sagte er ruhig, doch mit einer Schwere in der noch kratzigen Stimme, die mehr verriet als seine beherrschte Haltung. „Hinter Höflichkeit verbirgt sich oft Täuschung. Ich habe gesehen, wie sie auf Iridonia Familien auseinandergerissen und Kinder verschleppt haben. Vertrauen, das leichtfertig gewährt wird, ist eine Einladung für Verrat.“
Er senkte leicht den Blick, als würde er alte Bilder vertreiben. „Manche Masken fallen erst, wenn es zu spät ist.“ Der Zabrak seufzte. Als die StarExplorer aus dem Hyperraum fiel, begann der Padawan sofort mit einem präzisen Scan der Umgebung. Die Sensoren fassten die Signatur einer imperialen Korvette der Raider-Klasse auf, die ihnen mit hoher Geschwindigkeit auf sie zu lief. Als das Com zu piepen begann, nahm Meisterin Kenobi den Ruf an einem kleinen Holo-Terminal entgegen. Während sie sprach, bereitete Ferak bereits das Andockmanöver vor, behielt die Sensorenwerte scharf im Blick und richtete die internen Systeme auf die Schleuse, wo Ty und Sahra sich gleich mit den Imperialen treffen würden. Seine Meisterin verließ das Cockpit, und der Zabrak blieb konzentriert. Er beobachtete jede Bewegung auf den Sensoren, auch als das Andocken abgeschlossen war. Jeder Fingerstreich über die Konsole verriet seine Anspannung.

Als Meisterin Kenobi schließlich zurückkehrte, die Schultern aufrecht, aber in den Augen einen Schatten von Schmerz, wusste ihr Padawan, dass ihr der Abschied schwerer gefallen war, als sie sich anmerken ließ. Wortlos nahm er ihre Rückkehr zur Kenntnis und leitete das Abdockmanöver ein. Langsam löste sich ihr Schiff von der kühlen, grauen Hülle der imperialen Korvette. Ferak behielt die fremde Maschine weiter im Sensorbereich – verfolgte jede Bewegung, jedes Signal. Als die Korvette zu verschwinden begann, verzögerte er bewusst den nächsten Schritt: Die Kursberechnung für den Sprung in den Hyperraum lief langsamer als nötig ab. Ein kleiner Trick, kaum auffällig – aber er verschaffte ihnen noch ein paar Augenblicke. Augenblicke, in denen er Ty, Sahras Sohn, weiterhin auf den Monitoren halten konnte, als wäre es ein letzter, stummer Schutz, den er bieten konnte.
Währenddessen kreisten düstere Gedanken durch Feraks Geist, bedrängender als die schwärze des Alls vor ihnen. Er sah die Bilder vor sich – so klar, als wären sie gestern geschehen: Kleine Zabrak-Kinder, eingepfercht in schmutzige Käfige, weinend, schmutzig, mit leerem Blick. Imperiale Offiziere, die Befehle brüllten, während sie Familien brutal auseinander rissen. Die Erinnerungen brannten in ihm wie ein nie verheiltes Brandmal. Er wusste, wozu das Imperium fähig war, wenn es glaubte, niemand würde hinsehen.
Ein Zittern lief ihm über die Wirbelsäule. Er schloss kurz die Augen, atmete langsam aus, zwang die Erinnerung in die Tiefe seines Bewusstseins zurück. Doch der Zabrak schwieg. Er wollte seine Meisterin nicht zusätzlich belasten. Schon vor dem Aufbruch hatte Ferak seine Bedenken geäußert. Nicht nur, weil Meisterin Kenobi von der gefährlichen Reise nach Ossus gesprochen hatte – vielmehr hatte er bei einem flüchtigen Blick auf die Artefakte, die geborgen worden waren, ein düsteres Gefühl entwickelt.
Etwas in diesen Relikten hatte ihn gewarnt, eine stumme, kalte Vorahnung in seinem Inneren geweckt. Aus diesem Grund hatte er darauf gedrängt, ihren Sohn in Sicherheit zu bringen, weit weg von dem, was sie auf Ossus erwarten könnte.

Nun aber, da Sahra ihren Jungen einem alten Freund ihrer Familie übergeben hatte, wagte der Zabrak nicht, neue Zweifel zu säen. Auch wenn ihn ein ungutes Gefühl gegenüber diesem Mann, diesem Imperialen, plagte – ein Schatten, der sich wie kalter Nebel in seinem Geist festsetzte –, schwieg er.
Er durfte sie nicht zusätzlich beunruhigen. Sie hatte schon genug zu tragen.
Was immer ihn bedrückte, musste er nun allein tragen. Für jetzt. Für sie.
Seine Finger verharrten für einen Moment auf der Steuerkonsole, die Knöchel leicht angespannt. Er atmete tief durch, zwang den schmerzhaften Kloß in seinem Hals zurück. Ein kurzer Druck auf die frisch verheilte Wunde an seinem Hals erinnerte ihn daran, dass er selbst noch nicht vollständig genesen war. Aber jetzt war keine Zeit für Schwäche.
Als als die Korvette am äußersten Rand der Sensorerfassung verschwand, löste der Zabrak mit einm Ruck seind Hände von den Konsolen, fuhr sich über das Gesicht und zwang sich zur Ruhe. Er beendet die Kursberechunguen und mit einem letzten stillen Gruß auf den Lippen aktiviert er den Sprungantrieb. Die Sterne streckten sich zu hellen Linien, während die StarExplorer in den Hyperraum eintauchte – und Ferak die Hoffnung still in sich bewahrte, dass sie richtig gehandelt hatten. Er drehte die Pilotenliege zu seiner Meisterin und sah sie mit unergründlicher Mine an. Konnte er etwas tun?


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[Hyperraum in Richtung Lianna | Task Force-Challenger | an Bord der Challenger, Konferenzraum Deck 5] Fayr Ced, Neelyn Vandrik, Layo Chonda (NPC) & Piloten des 96. Geschwaders

„Machen Sie sich bitte keine Sorgen, Sir. Ich habe nicht vor, Sie in absehbarer Zeit zu verlassen. Ich vertraue weiterhin voll und ganz auf Ihre vorausschauende und umsichtige Führung.“

Mit einem breiten (und jetzt wieder flaschenhalslosen, wenn auch nicht bierschaumfreien) Schmunzeln beobachtete Neelyn die dramatische fromme Unterwerfung seines Staffelkollegens. Ein schneller Blick zu Chonda zeigte ihm, dass der Pantoraner die Brauen ebenso amüsiert wie überrascht gehoben hatte.

„In diesem Sinne möchte ich mit Ihnen und Lieutenant Vandrik auf eine gute weitere Zusammenarbeit anstoßen. Zum Wohl! Im Übrigen möchte ich Ihnen noch einmal zur Beförderung gratulieren, Sir.”

Fayr hob sein Whiskyglas und Major Chonda deutete einen spöttischen, aber formschön-feinen Knicks an. Sein requiriertes Sektglas hielt er dabei zwischen spitzen Fingern erhoben, sodass auch kein einzelner Tropfen verloren ging. „Auf Ihr Wohl, Mr. Ced und Mr. Vandrik,“ schnurrte er mit einem erstaunlich zufriedenen, warmen Lächeln. Neelyn schloss sich dem Prosit zufrieden an und stellte überrascht fest, dass sein erstes Ale bereits quasi leer war. „Und Ihr Bedauern wäre mir vermutlich lieber als Ihre Gratulation, Ced. Mit höherem Rang kommt auch immer mehr Papierkram. Raten Sie mal, wer die Kondolenznachrichten für alle gefallenen Piloten des Geschwaders schreiben durfte. Colonel Alows hat sich dieser Pflicht schließlich mittels seines vorzeitigen Ablebens entzogen.“ Und damit war der alte Major Chonda mit einem eisigen Glanz in den Augen und seinem dünnen Lächeln zurück: er leerte sein Sektglas in einem schnellen, tiefen Schluck und stellte es auf einem der Stehtische ab.

„Wo wir gerade von Verwaltung sprechen. Lieutenant Vandrik, wenn ich mich recht erinnere, sind Sie ab Morgen wieder im regulären Dienst?“ Chonda schaute sich mit nonchalanter Miene um und befahl einem nahen Piloten per Fingerschnipsen und einem Fingerzeig, ihm eine frische Flasche des Sekts vom Buffet herüberzubringen. „Das ist korrekt, Sir,“ brummte Neelyn und machte den ersten Schritt hin zum Buffet, um ein weiteres Ale zu und Abstand von Chonda zu bekommen. Ein unbequemes Ziehen hatte sich in seiner Magengrube angesichts des Stimmungswandels des Majors breit gemacht. Nicht, dass er den Pantoraner nicht in gewisser Weise bedauerte. Er war alles in allem kein übler Vorgesetzter und ein ziemlich guter Pilot. Aber nichtsdestotrotz war ihm sein empathielose Kälte bisweilen mehr als nur ein bisschen unangenehm. Doch kaum setzte er zum zweiten Schritt an, gebot ihm Chonda mit erhobener Hand zu bleiben. „Wo wollen Sie hin, Vandrik? Das Ale läuft Ihnen vermutlich nicht weg, es sei denn Ihr bothanischer Flügelmann kommt vor Ihnen ans Buffet.“ Die kühlen Augen fixierten ihn.

„Sie haben die letzten Tage genug Papier geschoben, Vandrik, und das nicht einmal schlecht. Eine wertvolle Fähigkeit für jemand mit Ambitionen auf Beförderungen. Aber ab morgen erwarte ich von Ihnen wieder volle Leistung bei der Wartung Ihres Vogels und umso mehr am Steuerknüppel. Wir werden morgen gegen Mittag über Lianna ankommen und im Versorgungsdepot im Orbit anlegen. Morgens habe ich für Sie ein Manöver- und Gefechtstraining im Simulator für Sie angesetzt. Nachmittags nehmen Sie die Ersatzjäger der Staffel in Empfang. Ich erwarte einen Bericht zu ihrer Einsatzbereitschaft vor Dienstende.“ Chonda nahm die Lieferung vom Buffet des missmutig dreinschauenden Sub-Lieutenants entgegen und winkte ihn mit einer hektischen Gestik davon. Nachdem er die Flasche entkorkt hatte, setzte der Major zuerst dazu an, das leere Sektglas zu befüllen, hielt dann aber inne, bevor auch nur ein Schluck Flüssigkeit herausfließen konnte. Stattdessen nahm er einen direkten Schluck aus der Pulle, woraufhin er angesichts der geballten Säure für einem Moment den Mund verzog.Lieutenant Ced, für Sie habe ich auch eine Aufgabe.“

Das dünne Lächeln in Chondas Gesicht nahm eine spöttische Note an. „Als dekorierter Flugheld brauchen Sie für den Moment keine zusätzlichen Einheiten Manövertraining, egal ob im Simulator oder im Cockpit. Und auch, wenn Sie erfreulicherweise davon absehen, sich aus der Staffel wegbefördern zu lassen, denke ich, dass Ihnen etwas administratives Training guttun würde.“ Sein Blick wurde streng und mit dem für ihn so typischen distanzierten Missfallen beobachtete er die bothanische Pilotin am anderen Ende des Konferenzraums, die gerade einen Fechtkampf mit Gavin Berand ausfocht, bei dem ihr zerknautschter Blumenstrauß und ein loses Stuhlbein als Degen dienten. „Während Vandrik die frischen Jäger inspiziert, empfangen Sie die neuen Piloten unseres Flügels. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Dienstakten und weisen Sie sie den Staffeln zu.“ Ein Hauch der Unbeschwertheit kehrte in sein Gesicht zurück und sein Lächeln war nicht mehr ähnlich unterkühlt wie vor einem Moment. „Bitte keine weiteren bothanischen Buffetplünderer in der Mynock-Staffel, wenn Sie es vermeiden können, Ced. Lieutenant Vandriks Flügelmann reicht völlig aus.“

Chonda nahm einen weiteren Schluck aus der Sektflasche und marschierte dann auf Vandrik und Ced zu. Der Pantoraner blieb zwischen beiden stehen und musterte seine Untergebenen mit hochgezogenen Augenbrauen. „Sie entwickeln sich zu echten Leistungsträgern, meine Herren. Sie haben Ihre Befehle für morgen … und jetzt amüsieren Sie sich noch ein wenig.“ Sein bläuliches Gesicht hellte sich schadenfroh für einen Augenblick auf. „Aber besser nicht zu sehr amüsieren! Wenn Sie mich entschuldigen würden, ich würde gerne noch einigen anderen Piloten den Abend ruinieren …“ Der Major stapfte in Richtung der Fechtkünstler davon und salutierte im Vorbeigehen noch locker mit den Knöcheln an seiner Stirn. Neelyn kratzte sich nachdenklich an den drei Narben auf seiner Backe und schaute dem Staffelkommandanten hinterher. „Komischer Vogel,“ brummte er, als Chonda außer Hörweite war, und schüttelte dann vorsichtig seine Aleflasche ein wenig: immer noch leer! „Noch ein Drink, Ced?“

[Hyperraum in Richtung Lianna | Task Force-Challenger | an Bord der Challenger, Konferenzraum Deck 5] Fayr Ced, Neelyn Vandrik, Layo Chonda (NPC) & Piloten des 96. Geschwaders
 
//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Krankenstation; Juna mit Suse und Sahra}

Es war nicht gerade angenehm. Es fühlte sich so an, als würde sie einfach schon etwas falsches sagen, wenn sie den Mund aufmachte. Natürlich lernte sie eine Menge, ja, aber es war ernüchternd. Sie fühlte sich unwissend. Ahnungslos. Sie verstand, was man ihr sagte, jedoch schien Juna dadurch nur zu merken, wie extrem ihre Defizite genau waren. Immerhin schien Ferak wieder fit zu werden.

Als Meisterin Kenobi auf Junas Bedenken antwortete, fühlte sich die Rattataki wie ein kleines Kind. Waren ihre Sorgen so unbegründet? Doch irgendwie machte Juna das, was Meisterin Kenobi daraufhin sagte, wirklich sauer. Zumindest die ersten Worte. Dennoch biss sie die Zähne zusammen. Beruhigte sich nur wenig und schaute dann zu der Jedi.

“Ich will nur nicht, dass er irgendwann wie ich endet. Egal wie gut neue Gliedmaßen sind… egal wie gut irgendetwas ist, was ich vielleicht irgendwann bauen kann… Es wird niemals so gut sein, wie die Körperteile, die wir von Natur aus haben. Er soll nicht die gleichen Dinge durchmachen wie ich…”

Dann ging die Jedi schon recht schnell und Juna blieb alleine zurück… War sie wirklich dazu verdammt nutzlos zu sein. Ein Doktor wollte sie sein… und machte sich einfach nur lächerlich. Immer und immer wieder. Entweder stand sie im Weg, oder andere machten sich bloß Sorgen um sie. Langsam ging Juna zu der Liege, als sie fertig war, und setzte sich darauf. Ihr Blick wanderte zu Suse und Juna murmelte ein leises;

“Holst du mir bitte mein- Ach, lass gut sein… Ich brauche ein wenig Ruhe…”

Suse fiepte traurig und schwebte dann alleine raus. Juna starrte auf den Boden und musste wirklich nachdenken. Alle hier waren so stark. Mächtig. Wussten, was sie wollten. Und sie? Was war sie überhaupt? Also abgesehen von Unfähig? Und was war mit ihr allgemein los? Sie fühlte sich komisch. Langsam schloss sie ihre Augen. Als sie diese wieder öffnete, dockte die Star Explorer gerade an das Schiff an, von dem Meisterin Kenobi gesprochen hatte. Ein Blick auf das Chrono und Juna war irritiert. Sie hatte doch nur kurz die Augen geschlossen! Warum war so viel Zeit vergangen? Sorge machte sich in der Rattataki breit. Irgendetwas stimmte nicht. Alles fühlte sich ein wenig so an, als hätte jemand ihren Deaktivierungsschalter betätigt. Alleine der Gedanke daran, dass sie in der Nähe von Imperialen war, ließ sie erstarren. Erst als sie wieder losgeflogen sind, wagte Juna überhaupt, sich zu bewegen. Durch die letzten Minuten verwirrt und irritiert ging die Frau in die Kombüse, wo sie anfing Tee zu kochen. Sie fand einen Kräutertee, der gut für die Stimmbänder sein sollte und mischte für Ferak etwas Honig rein. Genauso wie Meisterin Kenobi es empfohlen hatte. Vielleicht wollte sie auch etwas trinken. Während das Wasser kochte, lehnte sich Juna an die Zeile und fasste einen Entschluss. Sie würde das Problem selbst lösen. Die anderen sollten nicht immer in Sorge um sie sein. Außerdem musste sie lernen, ihre Probleme selbst zu lösen. Der Eintritt in den Hyperraum riss sie allerdings aus ihren Gedanken. Gähnend Goss sie das Wasser in die drei Becher und nahm diese mit zum Cockpit.
Dort angekommen, allerdings herrschte irgendwie eine bedrückte Stimmung… Juna schaute Ferak und dann die Jedi an, während sie im Eingang stand.

“Ich… habe Tee gemacht… Kräuter-Tee…”


Kam es ziemlich unsicher. Irgendetwas war doch los. Aber sie wusste nicht genau was. Vermutlich hing es mit Ty zusammen. Für Meisterin Kenobi musste es schwer sein, dass sie ihren Sohn nicht mehr hier hatte. Sie fühlte sich, wie so oft, wie ein Fremdkörper.

“Wenn es euch lieber ist, kann ich auch wieder gehen, also wenn ich störe… oder es euch unangenehm ist…”

Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Diese Situationen waren einfach von einer Art, die sie überforderte. Hatte sie eine Linie übertreten? Gab es eine Möglichkeit zu Helfen? Konnte sie etwas tun?



//{Hyperraum Richtung Ossus /-Star Explorer/-Cockpit; Juna, Ferak und Sahra}
 
Weltraum- Systemrand von Tarmidia- StarExplorer- Cockpit- mit Ferak- Juna, Suse und Ty im Schiff

Ferak misstraute den Imperialen. Berechtigterweise.Seine Worte zeugten von seiner Verbitterung, die sie nun besser verstand. Nach allem , was er erlebt hatte. Sahra aber kannte auch die andere Seite der Medaille und wusste, dass Verallgemeinerungen waren eben auch gefährlich waren. Sie presste die Lippen zusammen und atmete tief durch.

"Meine Eltern haben für das Imperium gearbeitet. Sie hatten den Auftrag, Proben von bisher unbekannten Krankheitserregern für militärische Zwecke zu suchen. Das war das offizielle. Inoffiziell haben sie alles daran gesetzt, genau das zu verhindern. Als Forscher an forderster Front. Haben Forschungsergebnisse ihrer Kollegen verschwinden lassen und Proben zerstört, soweit sie dran kamen."


Sie atmete tief durch und sah sich im Cockpit um.

"Das hier war ihr Schiff."

Sahra bemühte sich, nicht zu sentimental zu werden. Nicht hier. Nicht jetzt. Es war schwer genug.

" Meine Mutter starb, als ich 12 war. An einer Krankheit. Es ging ein paar Wochen, in denen es ihr echt schlecht ging. Ob es ne natürliche Ursache war oder eine Warnung an meinen Vater, weiss ich nicht. Mein Vater starb, als ich 18 wurde. Firedevs war da schon bei den Jedi. Sie haben ihn erschossen. Durch einen Scharfschützen, während er in einer Bar sass."


Die Jedi sah ein paar Sekunden in die Augen ihres Padawans.

"Offiziell waren sie Imperiale, die einen hohen Preis für den Versuch bezahlt haben, das Imperium wenigstens etwas in seiner Grausamkeit zu bremsen. Aber sie waren nicht allein. Sie hatten Unterstützer, die bis heute aktiv sind. Die Vordergründig dem Imperium dienen, aber eher ein kaputtes Zahnrad im Getriebe spielen. Ein Tanz auf der Klinge, denn wenn das heraus kommt, verschwinden sie für immer."

Sie blickte zum Fenster.

" John, Michael.. sie sind nur ein paar dieser Leute, Ferak. Und ich kenn sie schon ... ach, da war meine Mutter noch da! So lang schon. Ich konnte mich immer auf sie verlassen. Und darum gebe ich ihnen mein Kind mit, auch wenn es mir weh tut. Aber ich weiss, das Michael und John Ty wie ihr eigenes Kind beschützen werden. Sie werden ihn beschützen, wie ich es tun würde. "

Ihre Augen wanderten wieder zu Ferak.

"Nicht alle Imperialen sind sadistische Monster. Genausowenig wie alle Republikaner heilig sind. Natürlich befürworte ich nicht das Imperium. Mit Sicherheit nicht. Die Grundrichtungen sind schon komplett verschieden im Grossen. Aber im Kleinen gibts Leute, die man wohl als Verräter bezeichnen würde. Die nicht in die Republik fliehen, sondern den Mut haben, sich in verantwortungsvolle Posten hochzuarbeiten und dort gegen das Imperium arbeiten, soweit sie es können, ohne zu sehr aufzufallen. Weil sie wissen: Wenn sie ersetzt werden, kommt jemand, der viel schlimmer ist als sie."

Sie presste die Lippen zusammen und nickte nach einer Weile, ehe es an der Zeit war, Ty abzugeben. Auf der einen Seite war sie froh, dass es so schnell gegangen war. DIese Treffen waren immer schnell. Niemand durfte mitbekommen, dass sie in Kontakt standen. Aber ihr Herz hätte gern mehr Sekunden für den Abschied gehabt. Nur ihr Verstand wusste, dass es das nur schlimmer gemacht hätte. Jetzt sass sie im Cockpit und ihr Herz blutete.Wiedermal. Ihr Padawan gab ihr noch ein paar Sekunden mehr, in denen sie Ty spüren konnte. Bis sie sich trennten. John mit Ty in die eine Richtung sprang und sie mit Ferak und Juna in die andere. Ihr Hals schmerzte von dem Klos, der dort hing. Aber ihr Gesicht zeigte nichts davon. Nur jene, die sie gut kannten, erkannten wohl, was wirklich lief. Wie Ferak zum Beispiel. Der Zabrak, der ihre Familie erweitert hatte. Nur wenig später kam auch Juna dazu. Ok, vielleicht war ihre Selbstbeherrschung heute doch nicht so gut, denn auch sie bemerkte die Anspannung. Lächelnd nahm sie einen Becher Tee von ihr und spülte den Klos runter.

"Danke."

erklärte sie und nickte in Richtung der jungen Rattataki.

"Du darfst gern bleiben. Nun, da wir auf Kurs nach Ossus sind... Wonach ist euch? Wollen wir uns ausruhen oder wollen wir noch was zusammen machen?"


Sie nahm noch einen Schluck Tee und hielt sich an der warmen Tasse fest. Sie hatte noch mehr Verpflichtungen und hier waren ihre zwei wichtigsten. Ferak und Juna. Niemand hatte gesagt, dass es einfach war, ein Jedi zu werden. Niemand hatte gesagt, dass es einfach war, einer zu sein. SIe hatte dieses Leben gewollt, auch nach Ty's Geburt. Und das war der Preis, den sie dafür bezahlte. Und wenn sie die Gesichter dieser beiden jungen Leute sah, tat sie es gern. Sie lächelte, als wär nichts gewesen.

"Ganz wie ihr wollt. Wir können in Ty's Zimmer gehen und die Highscores auf seiner Spiele-Konsole knacken, damit er sich freut, wenn er zurück kommt."


Sie grinste die beiden an. Das hier war kein Abschied für immer.Ty würde es gut gehen. Ihnen würde es gut gehen. Warum also nicht etwas Spass haben?

Weltraum (NR)- Hyperraum- auf dem Weg nach Ossus- StarExplorer-Cockpit- mit Ferak und Juna
 
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Ferak schwieg, als Meisterin Kenobi von ihren Eltern sprach. Seine Augen ruhten auf ihr, doch sein Blick war neutral – beinahe undurchdringlich. Nur eine hochgezogene Augenbraue zeigte, dass ihre Worte ihn nicht kalt ließen. Dennoch ließ er sie ausreden, ohne sie zu unterbrechen. Auch als sie vom Tod ihrer Mutter und der Ermordung ihres Vaters sprach, verriet seine Miene kaum mehr als zuvor. Kein Mitgefühl, keine Ablehnung – nur ein seltsames, stilles Zuhören. Als sie sich schließlich wieder abwandte und von John und Michael sprach, murmelte der Zabrak leise:

„Ich vertraue eurem Urteil, Meisterin. Dennoch...“
Er brach ab. Die Worte, die ihm auf der Zunge lagen, wären nur ein weiterer Stich gewesen. Und den wollte er ihr nicht versetzen. Als sie dann sagte, nicht alle Imperialen seien Monster – so wenig wie alle Republikaner Heilige –, senkte der Padawan von Iridonia leicht den Blick. Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann, ruhig und mit etwas, das fast wie Nachsicht klang, sprach er:

„Wo Licht ist, gibt es immer Schatten. Und je heller es strahlt… desto schärfer ist die Dunkelheit, die es nicht erreicht. Doch in der Finsternis, gedeihen die Monster die Kinder unter ihren Betten vermuten...“

Er schwieg wieder. Mehr hatte er dazu nicht zu sagen.

Als Juna das Cockpit betrat, drehte sich Ferak leicht in seinem Pilotensitz zu ihr um. Die angespannte Stimmung war ihr nicht entgangen – das sah man sofort. Als sie zögerlich den Tee anbot, nahm er ihm ihr mit einer fast ungewohnt sanften Geste ab und nickte ihr leicht zu.


„Ich danke dir Juna.“

SMeisterin Kenobi sprach ruhig zu ihr, ließ sie wissen, dass sie willkommen war. Und als sie schließlich fragte, was sie tun wollten, begann Ferak, die Möglichkeiten durchzugehen: Meditation, Energiekontrolle, Bewegungsübungen... Er hatte bereits mit den Trainingsdroiden geübt, sich allein fokussiert. Aber was würde ihnen beiden nützen – ihm und Juna? Noch während er darüber nachdachte, schlug Sahra mit einem Lächeln vor, die Highscores von Ty zu knacken. Ein kurzer Moment verging – dann verzog der Zabrak die Mundwinkel. Es war der Versuch eines Grinsens. Für Außenstehende mochte es eher wie ein Zähnefletschen wirken. Aber wer ihn kannte, wusste: das war so nah an Heiterkeit, wie man Ferak manchmal bekam.

„Wenn wir schon im Hyperraum gefangen sind“, begann er schließlich ruhig, „könnten wir etwas trainieren, das uns gemeinsam stärkt. Etwas Defensives. Eine Technik, die uns erlaubt, einander zu unterstützen. Zu ergänzen.“

Er blickte zu der Rattataki – ernst, aber nicht kalt. Eher, als prüfe er, ob sie dieselbe Entschlossenheit in sich trug wie er.

„Wenn wir schon gemeinsam in die Höhle des Rancors steigen... dann sollten wir wissen, wie wir uns gegenseitig den Rücken freihalten.“

Sein Ton war ruhig, sachlich – aber da war auch ein unausgesprochener Respekt in seiner Stimme. Kein Zweifel, keine Überlegenheit. Nur der Wunsch, vorbereitet zu sein. Und nicht allein. Dann wanderte sein Blick zu seiner Meisterin.

"Fällt euch dazu etwas ein? Eine Kampfmeditation wird sicher zu komplex sein in der kürze der Zeit aber eine Art der Einstimmung ist sicherlich hilfreich."

Sahra war seine Meisterin, er hatte zwar eine wage Idee, doch ob es umsetzbar war... musste sie entscheiden.

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//{Hyperraum Richtung Ossus /-Star Explorer/-Cockpit; Juna, Ferak und Sahra}


Sahra nahm die Tasse Tee an und bedankte sich genauso, aber auch Ferak. Die Jedi fragte nach, was sie nun machen könnten. Ossus. Scheinbar würde es nun nicht mehr lange dauern. Ein nachdenklicher Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht und auch wenn Juna nicht so gut darin war, sich in andere einzufühlen, so merkte sie selbst, dass Sahra ziemlich unter dieser Situation litt. Am Besten würden die Drei etwas unternehmen, um die dunklen Gedanken loszuwerden. Bevor Juna allerdings erwähnen konnte, dass sie sich um etwas kümmern müsse, hatte Ferak bereits einen Vorschlag gemacht.
Verdammt! Wie sollte sie diese komischen Veränderungen untersuchen, wenn immer wieder etwas war?

“Wenn es für Meisterin Kenobi in Ordnung ist. Ich glaube… es ist nicht leicht, das eigene Kind loszulassen.”

Nachdenklich schaute Juna dann wieder zum Hyperraum und seufzte leise.

“Ich glaube… wir müssen aber dennoch vorbereitet sein. Haben wir schon weitere Informationen über die Geschehnisse auf Ossus?”

Am Ende war das ein wichtiger Punkt. Man konnte sich am Besten auf etwas vorbereiten, wenn man wusste, worauf. Ansonsten verrannte man sich in eine Sache, die einen im schlimmsten Falle sogar eher schadete als half. Auf der anderen Seite war auch fraglich, wie schnell und wie zuverlässig Juna die neuen Sachen lernen würde. Wie lange hatten sie? Stunden? Tage?

“Wie lange haben wir noch bis Ossus?”

Kam es schließlich von Juna, die wieder die anderen beiden anschaute. Wenn es nur eine kurze Zeit war, dann wäre es schwierig etwas Neues zu lernen und die Gruppe würde eventuell nur wichtige Energie auf etwas verwenden, was ihnen nicht wirklich weiter half. Es würde also eher schaden. Sie mussten fokussiert sein. Zumindest so lange die Möglichkeit von Gefahren bestand.



//{Hyperraum Richtung Ossus /-Star Explorer/-Cockpit; Juna, Ferak und Sahra}
 
Weltraum (NR)- Hyperraum- auf dem Weg nach Ossus- StarExplorer-Cockpit- mit Ferak und Juna

Ferak
musste noch einiges lernen. Nein, nicht lernen. Erfahrungen machen! Ja, es gab Schatten in dieser Galaxis. Mehr als genug. Und ja, auch mehrheitlich auf der Seite des Imperiums. Aber Sahra hatte auch Schatten in der Republik gefunden. Sogar im Jedi-Orden. Und da hatte Ferak wohl recht: Grad an einem so hellen Ort wie dem Jedi-Orden fielen Schatten besonders auf. Sahra störte sich an diesen Schatten. Aber um fair zu sein musste sie sich wohl fragen, wie gross der Schatten war, den sie selbst warf. Sie runzelte die Stirn bei dem Gedanken und nahm einen Schluck von dem Tee, den Juna ihnen gebracht hatte. Das tut gut, half, bei sich zu bleiben.

Als sie den Vorschlag brachte, sich die Zeit bis Ossus an der Spielekonsole ihres Sohnes totzuschlagen, grinste Ferak. So langsam hatte er den Dreh raus und Sahra erwiederte seine Mimik mit einem nicken. Der verantwortungsbewusste Zabrak schlug natürlich etwas vernünftigeres vor: Eine Trainingseinheit. Und sein Vorschlag liess sie ihn einen Moment ansehen ehe sie den Kopf senkte und für ein paar Sekunden auf den Boden sah. In ihr sträubte sich alles, schon bei der Vorstellung. Aber sie war hier die Meisterin! Es war ihr Job, persönliche Präferenzen aussen vor zu lassen und Ferak bestmöglich auf sein Leben als Jedi vorzubereiten. Und das, was er ansprach konnte in der Tat sehr nützlich sein. Er sprach weiter, während sie sich selbst wappnete, eine Grenze zu überschreiten, die sie eigentlich so sehr verteidigt hatte. Dann schüttelte sie den Kopf.

Kampfmeditation zwingt dich in eine körperlich rein passive Position, die du dir in den allermeisten Fällen nicht erlauben kannst. Sie ist mächtig, ja. Wenn andere die Schlacht für dich schlagen. Wenn du persönlich angegriffen wirst und Verbündete bei dir stehen, gibt es die Gedankenverschmelzung. Eine Technik, die eine tiefgreifende Verbindung zwischen Wahrnehmung, Gedanken und Gefühlen von zwei oder mehr Personen ermöglicht. Echtzeit- Austausch von Informationen und im Konflikt ohne dem Gegner einen Hinweis darauf zu geben, dass es eine Absprache gibt. Man kann flüssiger miteinander arbeiten, Lücken in der eigenen Verteidigung schliessen, Lücken in der Verteidigung des Gegners schneller erkennen und nutzen. Getreu dem Motto „Vier Augen sehen mehr als zwei“.Und man kann die Stärken des Einzelnen optimal nutzen und die Schwächen ausgleichen.“

Sie blickte zwischen Ferak und Juna hin und her.

„ABER Es ist auch nicht ganz ungefährlich. Ihr müsst in der Zukunft gut abwägen, mit wem ihr diese Verbindung eingeht. Ihr macht euch verletzlich gegenüber der anderen in der Verbindung. Es könnten Informationen zu dem oder den anderen fliessen, die ihr eigentlich lieber für euch behalten hättet. Das kann im Nachhinein zu Misstrauen oder sogar zu Konflikten führen, wenn etwas Unangenehmes ans Licht kommt. Zudem benötigt sie generell ein hohes Mass an Vertrauen. Wenn jemand diese Technik für egoistische oder manipulativ Zwecke einsetzt, könnte das zu schwerwiegenden Konsequenzen führen. Ausserdem könnte die emotionale Belastung , die durch das Teilen intensiver Gefühle entsteht, überwältigend sein. Besonders wenn einer der Beteiligten in einer Krise steckt.“


Das galt wohl jetzt gerade für sie, aber sie konnte durchaus mit etwas Vorbereitung jetzt ihre Sorgen loslassen und danach bereit für diese Übung sein.

„Zu guter Letzt könnte es zu einem Verlust der individuellen Identität kommen, wenn man zu stark in die Gedankenwelt eines anderen eintaucht. Es ist wichtig, Grenzen zu setzen und die Technik mit Bedacht zu nutzen.“


Das klang alles jetzt fast so, als hätte die Technik mehr Nach- als Vorteile und Sahra sah das tatsächlich so. Auf der anderen Seite: Auf Taris hatte sie zu Firedevs so eine Verbindung aufgebaut. Mit ihrer Schwester war das einfach. Niemand kannte und verstand sie so wie sie. Und es war etwas, das einfach geschah, ohne, dass sie etwas tun musste. Sie blickte Ferak an. Sie vertraute ihm auch! Und auch wenn er vielleicht noch nicht alles von ihr wusste, so wusste er doch genug. Bei Juna sah das ganze etwas anders aus und da wäre ein Bruch durchaus möglich. Die Anwärterin fragte, ob weitere Informationen zu Ossus gab und Sahra schüttelte den Kopf.

„Keine Meldungen bisher. Wollen wir hoffen, dass Piraten nicht alles geplündert haben und wir noch etwas zum Untersuchen haben da.“


Sie fragte auch, wie lange es noch bis Ossus ging und Sahra wies mit der Hand auf Ferak, der ihr Chauffeur war heute. Nach dem das „Wann sind wir endlich daaaa?“ geklärt war, erhob sich Sahra und lächelte.

„Also: Wer ist bereit, mit mir eins zu werden?“

fragte sie die beiden und nickte dann, um sie aufzufordern, ihr in den Trainingsraum zu folgen. Es bestand keine Pflicht. Wenn beide nicht mehr wollten nach dem, was sie gesagt hatte, würde sie es verstehen. Aber vor allem von Ferak erwartete sie, dass er mit seiner Entschlossenheit alle Bedenken platt bügelte und ohne zu zögern folgen würde. Sie selbst nutzte den Weg zum Trainingsraum, um sich selbst emotional zu neutralisieren. Ihr Sohn war in Sicherheit! Sie konnte sich jetzt auf ihren Schüler und Juna konzentrieren. Und das musste sie jetzt auch.

Im Trainingsraum bewegte sie ihre Hand sacht durch die Luft. Der Schrank öffnete sich und drei Meditationkissenglitten in die Mitte des eigentlichen Lagerraums. Gefolgt von sieben Telematen, die sich aussen um den Kreis platzierten. Noch würden sie sie nicht brauchen. Aber später vielleicht. Sahra holte noch ein Set Spielkarten,nahm dann auf einem der Kissen Platz und wartete, ob und wer dazu kam. Tatsächlich tauchte nur Ferak auf. Juna hielt sich noch fern.Das war verständlich. Sie war noch zu unerfahren für sowas. Ferak jedoch kam und sie lächelte.

„Also dann. Werden wir mal persönlich, hmm? Setz dich.“

Sie wartete, bis er ihrer Aufforderung nachgekommen war.u

Also: bei der Gedankenverschmelzung geht es darum, Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen zu teilen. Geht also etwas über Telepathie und Empathie hinaus. Dafür öffnen wir uns füreinander und lassen den anderen in unseren Geist eintreten. Die Schwierigkeit besteht darin, die zusätzliche Wahrnehmung der eigenen hinzuzufügen und nicht die eigene durch die des anderen zu ersetzen. Fokus ist auch wichtig, um den anderen mit dem zu versorgen,was er wissen muss und nicht mit unnützen Gedanken zu überschwemmen. Aber das bekommst du inzwischen sicher locker hin."

Sahra wies auf die Karten, die sie in die Mitte gelegt hatte.

„Später werden wir uns gegenseitig die Positionen und Bewegungen der Telematen wissen lassen. Jetzt spielen wir erstmal mit gezinkten Karten.“

Sie grinste.

„Ok, wir lassen den anderen mit Absicht in unsere Karten sehen. Dann haben wir Ziele bei der Übung. Wenn das gut klappt, können wir aufstehen und die Telematen aktivieren. Ich hab ein paar mehr geholt, wie du siehst. Weil du erfahren bist, ich erfahren bin und wir trotzdem ne Herausforderung haben wollen, nicht wahr? Also , beginnen wir."

Sahra nahm sich also zwei Karten und konzentrierte sich auf die Zahlen, gleichzeitig hielt sie sich offen für Ferak und Aufmerksam auf seine Präsenz in ihrem Geist. Sie selbst hielt sich aber erstmal noch zurück. Sie konnte das, das wusste sie. Jetzt nicht überragend gut, aber ausreichend. Sie würde sich also erst mit Ferak’s Geist verbinden, wenn er bei ihr angekommen und sicher war.

Weltraum (NR)- Hyperraum- auf dem Weg nach Ossus- StarExplorer-Trainingsraum- mit Ferak
 
Weltraum "Mid Rim" - Murrrar, Z5, Daemon, Kayn, NPC-Wächter

Die Mid Rim zog ihre Bahn lautlos durch das endlose Schwarz des Alls, weit entfernt vom Lärm Coruscants, weit entfernt von den ehrfürchtigen Flüstern der Padawane und dem Lichtgeflacker der erleuchteten Hallen.

Daemon sagte nichts.

Er beobachtete die Sterne wie alte Bekannte, nickte innerlich jenen zu, die ihm Orientierung gaben. Jeder Lichtpunkt ein Pfad, eine Möglichkeit, ein Fluchtweg. Die Jedi dachten, sie würden ihn freilassen – ein letzter Akt von Barmherzigkeit, den sie sich selbst als Beweis ihrer moralischen Überlegenheit ausmalten.
Aber es war nicht ihre Entscheidung, ihn freizulassen.
Es war seine.

Die Stunden vergingen. Kein Gespräch. Kein Wort. Die Wachen wechselten sich ab, jeder von ihnen mit zu viel Angst in den Augen, um sich seinem Blick zu stellen. Einer hatte versucht, ihn zu mustern, länger als zwei Sekunden. Daemon hatte gelächelt. Der Blick war sofort gebrochen worden.

Der Planet, den sie schließlich anflogen, war namenlos für die meisten. Ein entfernter Ort am Rand der bekannten Karten, ohne strategische Bedeutung, ohne Zivilisation – zumindest keine, die der Galaktische Senat erwähnenswert fand. Felsen. Staub. Eine primitive Siedlung, kaum größer als ein Raumhafen. Keine Hauptstadt, kein Schild, keine Fragen.

Perfekt.

Das Schiff landete mit einem dumpfen Rumpeln. Der Einstieg wurde geöffnet. Drei Jedi begleiteten ihn bis zur Rampe. Einer von ihnen – jung, nervös – reichte ihm sogar einen kleinen Transponder mit Koordinaten und Notfallfrequenzen.

„Für den Fall, dass Ihr doch Hilfe braucht.“

Sagte er.

Daemon nahm ihn wortlos entgegen, nur um ihn wenige Sekunden später achtlos in den roten Staub zu werfen.
Der junge Jedi zuckte zusammen. Keiner sagte etwas.
Dann drehte sich Daemon um, ging.
Kayn ließ er wortlos zurück.
Ohne Eile. Ohne Blick zurück. Ohne ein einziges Wort.

Die Siedlung war klein. Zu klein. Ein paar Hallen aus Durastahl, zusammengeschustert zwischen Felsformationen und Sandbänken. Aber der Raumhafen war funktional. Zwei Landeplattformen, eine halb funktionierende Droiden-Wartungseinheit und vor allem – keine richtigen Sicherheitsvorkehrungen.

Weniger als zwei Stunden nach seiner Ankunft bewegte sich Daemon durch die schmalen Gassen der heruntergekommenen Station, die Robe über der Schulter, die Haare vom Wind zerzaust, das Grinsen nie ganz aus dem Gesicht gewichen. Niemand erkannte ihn – warum auch? Für diese Leute war er nur ein weiterer Gestrandeter, ein Wanderer zwischen Systemen, vielleicht ein Söldner, vielleicht ein Deserteur. Hier stellte man keine Fragen, wenn man leben wollte.

Er fand das Schiff in einem Hangar, notdürftig bewacht von zwei schlecht bezahlten Technikern und einem Söldner, der offenbar glaubte, seine Größe würde ihn unbesiegbar machen.

Daemon bewunderte kurz die Linien des kleinen Frachters. Leicht modifiziert. Schneller als sie aussah. Alt, aber kampferprobt.

„Perfekt“

Murmelte er.

Der Söldner sah ihn kommen. Machte den Fehler, die Hand zur Waffe zu führen.
Er hatte keine Gelegenheit, sie zu ziehen.
Die Techniker flohen.
Daemon betrat das Cockpit.
Die Systeme waren nicht verriegelt. Die Koordinaten schnell eingegeben.

Ziel: Bastion.

Der Frachter erhob sich in einer Staubwolke, durchstieß die Atmosphäre in einem gleißenden Streifen weiß-blauen Feuers. Noch bevor der Himmel sich wieder schloss, hatte Daemon bereits den Autopiloten aktiviert und saß zurückgelehnt im Pilotensessel.
Ein Mann, den man freigelassen hatte.
Ein Mann, von dem sie glaubten, er würde nun ins Licht zurückkehren.
Stattdessen flog er nach Bastion – dorthin, wo das Imperium Flammen schürte, dorthin, wo die Schatten lebten, dorthin, wo die dunkle Seite nicht flüsterte, sondern sang.
Und jetzt war er frei.
Wirklich frei.
Er schloss die Augen.
Und lächelte.



Weltraum: Sunstorm- Daemon


-> weiter auf Bastion
 
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Ferak nahm die Tasse Tee an, ohne etwas zu sagen. Das matte Grün des Tees dampfte leicht in der Tasse, als der Zabrak sie an die Lippen hob. Ein milder, würziger Duft stieg auf – getrockneter Kriffen-Wermut aus dem Hochland von Dantooine, etwas Tarine-Rinde aus den Wäldern von Kashyyyk und ein Hauch von Ravasta-Blüten, die nur in den Sümpfen Ryloths gediehen. Der Geschmack war warm, leicht bitter, mit einer tiefen, blumigen Note, die lange auf der Zunge blieb. Er behielt den Schluck im Mund, analysierte die Aromen, ließ sie wirken. Wo noch vor Stunden verbranntes, zerrissenes Gewebe an seinem Kehlkopf geschmerzt hatte, war nun nur noch ein dumpfer Druck. Der Tee legte sich wie eine sanfte Schicht über die Erinnerung an den Schmerz – nicht heilend, aber tröstend. Er schluckte langsam und atmete durch die Nase aus, spürte, wie der Dampf seine Gedanken für einen Moment ordnete.
Ein stiller Moment. Fast schon tröstlich.
Und doch… ein Mahnmal. Daran, wie schnell es gehen konnte. Wie schnell ein einzelner Fehler… alles veränderte. Sahra sprach weiter, ihre Stimme nun wieder kontrolliert, sicher. Kampfmeditation, erklärte sie, war eine passive Technik. Er nickte bei dieser Stelle – ein leises Brummen der Zustimmung. Nicht sein Weg. Er führte lieber von vorn, Auge in Auge mit dem Feind, mitten im Sturm. Aber Gedankenverschmelzung… das war anders. Da blieb er in Bewegung, konnte sehen, was andere sahen. Wissen, wo seine Verbündeten waren, fühlen, wie sie standen, atmeten, litten. Entscheidungen nicht aus einem Punkt heraus treffen, sondern aus vielen. Schnell, präzise. Und doch – es blieb ein Gedanke hängen. Was, wenn sie dabei mehr sahen, als er zeigen wollte? Was, wenn sie das Misstrauen spürten, das manchmal durch ihn zog wie Nebel durch Ruinen? Es war kein aktives Misstrauen gegen sie – nicht gegen Sahra, nicht gegen Juna. Nur… gegen sich selbst. Gegen das, was in ihm war. Was, wenn sie bemerkten, dass seine Wut nie ganz verschwand, sondern nur tiefer lag – wie geschmolzene Gesteinsschichten unter einer erkalteten Kruste? Er ließ sich nichts anmerken.

Als Juna fragte, wie lange sie noch bis Ossus bräuchten, wandte sich Ferak wortlos zur Navigationskonsole. Die blauen Linien der Hyperraumrouten spiegelten sich in seinen Augen, als er Zahlen und Ströme prüfte.

„Noch fünf bis sechs Standardtage“, sagte er schließlich mit seiner dunklen Stimme. „Kommt auf die Transitstabilität an und darauf, wie viele Umlenkungen wir beim Routenwechsel mitnehmen. Wenn wir die sichere Route um den Huttenraum wählen. Direkt durch das Herrschaftsgebiet der Schnecken würde uns zwei Tage sparen. Aber... möchten wir das Risiko in kauf nehmen?“
Dann fügte er noch leise aber bestimmt hinzu:
„In jedem Fall… genug Zeit, um zu trainieren.“
Als Meisterin Keobi sich schließlich erhob und mit ihrem: „Wer ist bereit, mit mir eins zu werden?“ das Cockpit verließ, ließ der Padawan von Iridonia sie kurz ziehen. Dann drehte er den Kopf zu Juna. Seine Augen blieben kühl, aber in seiner Stimme lag ein leiser, fast versteckter Ton von… etwas, das vielleicht Hoffnung war. Vielleicht ein Angebot.
„Kommst du auch?“ fragte er ruhig. Ohne Druck. Aber nicht ohne Bedeutung. Er wartete einen Moment, dann überprüfte er noch einmal die Systeme – ein Automatismus – und verließ das Cockpit, um seiner Meisterin zu folgen.

Der zum Trainingsaum umgebaute Frachtraum war kühl, neutral. Die Meditationkissen und Telematen standen bereit. Ferak ließ den Blick kurz über alles gleiten, dann setzte er sich ihr gegenüber nieder, seine Haltung aufrecht, stabil.
„Ich hoffe, dass es keine… Komplikationen gibt“, sagte er ruhig. Und meinte damit mehr als nur die Technik. Er hörte Meisterin Kenobis weitere Erklärungen aufmerksam zu. Seine Augen ruhten auf ihr, seine Gesichtszüge blieben unbewegt, doch er speicherte jedes Wort. Besonders jenes, das warnte, den anderen nicht mit unnützen Gedanken zu überfluten. Er hatte viele davon. Als sie sich schließlich die Karten nahm, mischte der Zabrak beiläufig das Deck noch einmal. Eine trockene Geste, fast wie ein Reflex. Dann nahm auch er zwei Karten auf. Er atmete tief durch. Versuchte, sich zu öffnen. Fühlte in den Raum hinein, spürte die Präsenz seiner Meisterin. Ihre Energie war da – vertraut, stark, warm wie ein Sonnenlicht, das durch Wolken bricht. Und doch… wagte er nur einen schmalen Schritt auf sie zu. Wie ein Schatten, der sich langsam auf eine Lichtquelle zu bewegt. Zaghaft. Behutsam.

Er versuchte, sie zu berühren – nicht mit der Hand, sondern mit seinem Geist. Ein Hauch von Verbindung, ein leiser Puls zwischen ihren Gedanken. Etwas war da… ein Bild… verschwommen. Trübe. Wie durch Nebel. Acht der Münzen? Oder war es nur sein Wunschdenken? Der Stern?
Er wusste es nicht. Seine Stirn legte sich leicht in Falten, kleine Schweißperlen bildeten sich darauf. Ungewollt, unbewusst, drifteten seine Gedanken ab. Weg von Sahras Präsenz, hin zu Ty.
Wo war er jetzt? War er sicher? Die Verbindung flackerte. Nicht stark genug, um zu reißen – aber nicht stabil genug, um Klarheit zu bringen. Er atmete erneut durch. Nahm sich zusammen. Versuchte, den Nebel zu lichten. Aber irgendwo, tief in seinem Inneren, begann sich ein Zweifel zu regen...
Und dann sagte er leise:
"Acht, Münzen, Stern."

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