Umbara

Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Expansionsregion / Ghost Nebula / Umbara-System / Umbara / Hauptstadt / Imperiale Botschaft / Ridleys Quartier ] Ridley

Das Flackern des Bildschirms tauchte Ridleys Quartier in ein schummriges, bläuliches Licht. Der Raum in einem der oberen Stockwerke der Imperialen Botschaft war überraschend groß und reich eingerichtet, mit einem riesigen Doppelbett und dem Bildschirm, der beinahe gänzlich das Kopfende des Zimmers einnahm. Grade liefen lokale, umbaranische Nachrichten, die als neutrale Macht von der imperialen Nachrichtensperre natürlich nicht tangiert wurden.

Gänzlich untypisch für hens normales Auftreten, verfolgte Ridley die Sendung entspannt vom Bett aus. Zwar trug hen noch immer hens Gouverneursuniform, hatte jedoch die hohen Stiefel abgelegt und die nackten, vierzehigen, arkanianischen Füße übereinandergeschlagen. In der Hand hielt hen ein Glas mit einem lokalen hochprozentigen Likör und einigen Eiswürfeln. Es war ein Kompromiss, der dem unfreiwilligen und inoffiziellen Urlaub geschuldet war, während hen noch immer auf die Ankunft der neurepublikanischen Delegation wartete. Hen blieb informiert und kam hens Aufgaben nach – doch das immerhin in entspannter Façon.

Grade war in der Sendung eine
überraschende Meldung von Coruscant Thema, nach der das dort wütende C-Virus wohl ohne Erklärung einfach verschwunden war, als eine kleine Popup Nachricht Ridley auf eine Sondersendung auf imperialen Kanälen hinwies. Neugierig zog hen die Brauen hoch, nahm einen Schluck Likör und schaltete den Kanal um. An sich hätte hen gern schon mehr Details über das Virus erfahren, das der verstorbene Imperator auf die Republik losgelassen hatte. Lange hatte Ridley geglaubt, dass es sich bei derlei Geschichten um Rebellenpropaganda handelte, doch hatte Matthew zuletzt enthüllt, dass dem nicht so gewesen war. Und genau dies den Jedi den Grund geliefert hatte auf Allegious‘ Vernichtung zu sinnen. Dass das Virus nun plötzlich verschwunden sein sollte, war mehr als merkwürdig und etwas dem Ridley eigentlich gerne weiter nachgegangen wäre. Doch war eine Sondersendung im Kontext der andauernden Nachrichtensperre zu wichtig, um sie zu ignorieren.

Die Sendung hatte grade erst begonnen und wurde vom Sender The Imperial Eye ausgestrahlt. Zwei Nachrichtensprecher kündigten eine Übertragung direkt aus dem Imperialen Thronsaal an, schienen sonst jedoch auch nicht recht zu wissen was vor sich ging. Genervt rollte Ridley mit den Augen, als der männliche Sprecher spekulierte, ob es sich um das Ende der Nachrichtensperre handeln konnte, oder das Ende der Abriegelung der Hauptwelt. Letzteres waren für Ridley neue Informationen, doch war klar, dass die beiden auch keine Ahnung hatten und Zeit schindeten. Doch immerhin kamen sie am Ende dann doch recht schnell zur Sache. Das Bild schaltete um und zeigte nun den Imperialen Thronsaal.

Schnell wurde klar, welches Gewicht der Übertragung beigemessen wurde. Ridley erkannte natürlich die wichtigsten Persönlichkeiten des Reiches. Dass sie den Machtwechsel überlebt hatten, sprach Bände. Nach und nach wurden weitere, geringere Personen sichtbar, während Ridley gespannt verfolgte, ob hen auch in ihren Reihen Gesichter erkannte. Und tatsächlich, zwei um genau zu sein. Moff Vayliuar erkannte hen sofort, das bärtige Gesicht unverkennbar. Doch wo war Moff Prada? Nicht in der Übertragung offensichtlich. War er einfach nicht im Bild, oder gab es da andere Gründe? Sinnlos zu spekulieren. Die zweite Person kam Ridley zwar auf Anhieb bekannt vor, doch konnte hen den jungen, dunkelhaarigen Mann mit Pelz über den Schultern zunächst nicht einordnen. Wo hatte hen ihn schon einmal gesehen? Dann fiel es hem wie Schuppen von den Augen: Kelada! Darth Angelus war zu dieser Gelegenheit persönlich auf Bastion anwesend und geladen?! Augenblicklich war hen froh, bereits den Kontakt zu dem Krieger gesucht zu haben. Das war in der Tat ein wertvoller Kontakt!

Doch für weitere Überlegungen blieb keine Zeit. Iago Kroan, der unverkennbare Herold des Imperators trat ans Rednerpult und wandte sich an die Anwesenden. Gespannt beugte Ridley sich vor und stellte das Glas Alkohol auf dem Nachttisch ab. Kroan begrüßte die Anwesenden und baute dann zwei Ankündigungen rhetorisch vor. Die Einleitung fühlte sich gleichzeitig zu kurz und zu lang an, doch dann kam er zum Punkt: Darth Allegious war tot. Natürlich wusste Ridley schon seit einer Weile um dieses Ereignis, doch dies nun so offen aus dem Holonet zu hören, fühlte sich nun noch einmal anders an. Der Imperator war tot. Und die Galaxis wusste davon. Das Mikrofon der Übertragung find die authentische Reaktion der im Thronsaal Anwesenden ein. Überraschtes Raunen, hörbare Trauer, doch der Herold fuhr bereits fort.

Ridley konnte sich denken was nun kam und so lauschte hen mit trockenem Mund den nächsten Worten. Nun würde Kroan vermutlich Dinge aussprechen, die auch die Gouverneursperson wusste. Wer war die Imperatrix? Und noch viel wichtiger: Wie ging es nun weiter? Der Herold spannte seine Zuhörer gekonnt auf die Folter. Es hatte einen Machtwechsel gegeben, doch keinen gewaltsamen. Es gab einen neuen Herrscher…und ihr Name war Lucienne Raynar Vendar.


„Imperatrix Vendar…“

, murmelte Ridley vom Bett aus und ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen. Hen hatte bisher noch nie von ihr gehört, doch war hen nicht ernsthaft überrascht darüber. Gespannt beugte hen sich noch weiter vor und musterte die Frau, die nun das Rednerpult betrat. Alt war sie nicht, vielleicht Anfang, Mitte vierzig? Ein Diadem krönte ihre langen, dunklen Haare und ein überraschend figurbetontes Kleid fiel bis auf den Boden hinab. Es war eine merkwürdig schlichte Erscheinung und doch spürte Ridley selbst durch die Übertragung die Macht, die von ihr ausging. Das war sie, hens neue Souveränin. Die erste Frau, die nun nach einer langen Reihe männlicher Wesen über das Imperium herrschen würde.

Und sie wandte sich nun an ihr Volk. Ridley lauschte gebannt, während sie die Stärke des Imperiums betonte und Allegious als Stabilisator lobte. Und dann, der Hammerschlag. Kühl erklärte sie, dass die Jedi sein Bestreben nach Frieden verraten und ihn ermordet hatten. Harte Worte, aber keine Lügen, wie Ridley wusste. Vendar warf dem Jedi-Orden eigenmächtiges Handeln und der Republik Untätigkeit vor, bevor sie das Wort direkt an die Rebellen richtete. Wollten sie Frieden, dann gab es Bedingungen: Die Auslieferung des ganzen Jedi-Rats, mindestens aber einer bestimmten Rätin – Eowyn El’mireth – sowie einer weiteren Jedi namens Brianna Kae. Ehrfürchtig atmete Ridley aus. Das waren zwar berechtigte Bedingungen, doch keine denen die Rebellen jemals zustimmen würde. Der ganze Jedi-Rat? Das würde Krieg bedeuten. Wie hen und Matthew vorhergesagt hatten. Doch noch nicht. Noch war es keine Kriegserklärung. Zunächst waren die Rebellen am Zug.

Jemand Stieß einen Ruf zur Ehre von Imperatrix Vendar aus und die Übertragung zeigte, wie auch die Anwesenden in Jubel ausbrachen. Die neue Herrscherin nahm auf ihrem Thron Platz und der Herold läutete das Ende dieses Teils der Veranstaltung ein. Dann endete die Übertragung wieder und zurück blieben die ahnungslosen Nachrichtensprecher. Von diesen beiden erwartete Ridley nichts und wurde trotzdem enttäuscht. Sie hatten keine neuen Informationen, sondern käuten nur das bereits Gesagte wieder. Der Vollständigkeit halber hörte die Gouverneursperson weiter zu, war jedoch erleichtert, als die Sendung endete und der Kanal sich erneut Belanglosigkeiten zuwandte.

Noch ein wenig sprachlos von den Ereignissen leerte Ridley das Likörglas und zückte dann hens Com. Die Geschehnisse waren monumental, doch es blieb keine Zeit den offiziellen Machtwechsel erst einmal sacken zu lassen. Ridleys erster Anruf galt Mata, denn nun brauchte Truuine seinen Gouverneur. Brauchte eine beruhigende Nachricht, dass alles seinen gewohnten Gang ging und es hier nichts zu sehen gab. Einen Moment später nahm die Karkarodon ab und gemeinsam begannen sie eine entsprechende Mitteilung aufzusetzen.


// Offizielle Mitteilung des Gouverneurs \\
Textnachricht empfangbar auf allen holonetfähigen Geräten auf dem Planeten Truuine


Bürger Truuines,

wie auch ihr, habe ich soeben die schockierenden und schmerzlichen Neuigkeiten über die Ermordung seiner Majestät Darth Allegious I. im Holonet verfolgt. Ich bin zutiefst bestürzt über die Ereignisse. Ich hoffe zutiefst, dass die Rebellen der Neuen Republik dieses schändliche Verbrechen nicht ungesühnt lassen werden und den Forderungen unserer geliebten Imperatrix, Lucienne Raynar Vendar, nachkommen.

Meine Bürger, ich verstehe aus ganzen Herzen, wenn euch diese Nachricht verunsichert zurücklässt. Ich versichere euch jedoch, es gibt keinen Grund zur Sorge. Wie Herold Iago Kroan mitteilte, besteht ein Kontinuum der Regierung in unserem mächtigen Imperium. Wir werden dem Beispiel unserer Imperatrix folgen und stehen der Turbolenz des Schicksals mit Stärke und Entschlossenheit entgegen. Ich werde so bald als möglich nach Truuine zurückkehren, nachdem mein außendienstlicher Auftrag im Namen Ihrer Majestät abgeschlossen ist.

Meine Bürger, der Imperator ist tot. Lang lebe die Imperatrix!

Heil dem Imperium.

Gezeichnet, Ridley Solaris. Gouverneur von Truuine

\\ Ende der Nachricht //

[ Expansionsregion / Ghost Nebula / Umbara-System / Umbara / Hauptstadt / Imperiale Botschaft / Ridleys Quartier ] Ridley
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Expansionsregion / Ghost Nebula / Umbara-System / Umbara / Hauptstadt / Imperiale Botschaft / Salon ] Ridley, sowie (NPCs) Botschafter Stohal Estan

Mit einem breiten Lächeln schenkte Botschafter Stohal Estan Ridley ein weiteres Glas Wein ein. Dankbar nickte die Gouverneursperson und lehnte sich in hens Sessel zurück. Die beiden hatten die letzten zwei Stunden über ein ausgedehntes Abendessen im Speisesaal des Botschaftsgebäudes genossen und hatten sich nun in den Salon für Zigarren und eine tiefergehende Besprechung der kommenden Verhandlungen zurückgezogen. Während des Essens hatten sie in erster Linie Smalltalk betrieben und sich über ihre jeweiligen Fachbereiche ausgetauscht, weswegen Ridley nun mit Vorfreude auf das kommende Gespräch blickte.

„Wollen wir den Abend nun vom Angenehmen zum Geschäftlichen wenden?“

, fragte Stohal, nachdem er ihnen beiden eine Zigarre angezündet hatte und legte ganz entgegen seines Vorschlags die Beine auf einem beistehenden Hocker hoch. Der Umbaraner war heute Abend in einen eleganten und enganliegenden Anzug gekleidet, hatte jedoch bereits zum Nachtisch seine Krawatte gelockert.

„Ich bitte darum.“

, erwiderte Ridley mit einem breiten Lächeln und kostete den edlen Tropfen, den der Botschafter eigens aus dem Weinkeller hatte holen lassen.

„Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich auf dem Gebiet diplomatischer Verhandlungen bis auf ein wenig Fachliteratur unbewandert bin. Wie ist das Vorgehen an dieser Stelle?“

„Gar keine Schande, Gouverneur.“

, gab Stohal zurück und bließ einen Schwall orangen Rauches zur Decke, der dort in einer kleinen Wolke hängen blieb.

„Wenn wir nur einen weiteren Diplomaten benötigen würden, hätte man sicherlich einen meiner Vorgesetzten hierherbeordert. Überlassen Sie das diplomatische Feingefühl mir und widmen sich gänzlich der Ihnen zugedachten Rolle.“

„Die da wäre?“

Ridley zog die Brauen hoch.

„Die des Sith, selbstverständlich.“

Stohal lachte, verstummte jedoch, als er Ridley verwirrten Blick bemerkte.

„Sie sind das Gegenstück zu unseren Jedi-Freunden, denen Sie anders als ich auf Augenhöhe begegnen können. Als Diplomat vertrete ich das Imperium und als Sith werden Sie mich vertreten.“

„Sie beabsichtigen den Verhandlungen nicht selbst beizuwohnen?“

Nachdenklich betrachtete Ridley den Umbaraner. Dunkel erinnerte hen sich über solch eine Formation in den hastig gewälzten Büchern gelesen zu haben, war aber doch neugierig die Erklärung des Mannes zu hören.

„Nur den wichtigen Momenten. Die Begrüßung…die Vertragsunterzeichnung und so weiter. In meiner Abwesenheit werden Sie mein Wortführer sein. Natürlich ohne eigene Entscheidungsgewalt. Alles, was Sie aushandeln, werde ich abnicken müssen. Sie sehen die Vorteile dieses Vorgehens?“

Nachdenklich nickte Ridley.

„Keine vorschnellen Entscheidungen und keine emotionale Manipulation durch die Jedi.“

„Korrekt. Aber das ist auch nur die halbe Wahrheit. Als Verhandlungspartner ohne eigene Entscheidungsgewalt müssen Sie nicht als Gegner auftreten. Im Gegenteil, ich lade herzlich dazu ein sich mit den Jedi zu fraternisieren. Am liebsten würden Sie diesen Leuten alles geben, was sie möchten, aber der harte Botschafter Estan ist einfach so ein Hardliner, dass eben nicht alles möglich ist.“

Der Umbaraner lachte.

„Ich spiele zu diesem Zweck auch gerne den bösen Cop. Je mehr die Jedi Sie mögen, desto besser wird unsere Verhandlungsposition sein und wie man hört haben diese Leute eine Schwäche armen, verblendeten Sith helfen zu wollen…“

Ridley hatte dieser Erklärung mit nachdenklicher Miene gelauscht und dabei immer wieder einen Zug aus hens Zigarre genommen. Ein verstehendes Leuchten war bei seinen letzten Worten in hens Augen getreten. Noch einmal mehr wurde hen klar, warum genau man Darth Aster auf diese Mission geschickt hatte und nicht einen beliebigen anderen Sith.

„Verstehe.“

, gab hen zurück und lächelte vorfreudig. Halb hatte hen gefürchtet den Jedi kalte, klare Kante zeigen zu müssen, doch die Aussicht wie üblich den Charmeur heraushängen zu lassen, gefiel hem dann doch schon deutlich besser.

„Also nochmal zum Mitschreiben. Ich verhandele mit den Rebellen und wenn es eine Verständigung gibt, nehme ich mit Ihnen Kontakt auf, Botschafter?“

„Ganz Recht. Rechnen Sie gerne mit mehreren Runden, in denen ich Sie brüsk zurückschicke und Sie den Jedi die traurige Nachricht über meine Hartherzigkeit überbringen müssen.“

„Das klingt doch nach Spaß.“

, gab Ridley mit einem breiten Grinsen zurück und Stohal lachte.

„Was genau soll denn die Verhandlungsmasse sein?“

„Gefangene gegen Gefangene.“

, gab der Botschafter nach einem kurzen Moment des Nachdenkens zurück.

„Unser Ziel ist es Graf Sturn mitsamt allen Besitztümern, die er bei seiner Gefangennahme bei sich hatte, zurückzuerlangen. Unsererseits haben wir leider niemanden mit ähnlichem Profil in den Fingern, also ist unsere Variabel in erster Linie die Stückzahl.“

Nachdenklich nickte Ridley.

„Wir haben noch eine Reihe von Kriegsgefangenen, die die Rebellen so bald als möglich zurückerlangen wollen. Die meisten von Ihnen gehören zu den letzten Raten, die noch aus dem Friedensvertrag übergeben werden sollen. Von Rebellenseite will man diesen Austausch vorziehen, wohl für den Fall…dass in naher Zukunft etwas schiefgeht.“

Die Gouverneursperson lächelte dünn. Es roch bereits nach Krieg. Falls die Rebellen – und danach sah es aus – Imperatrix Vendars Ultimatum ausschlugen, dann würden schon sehr bald neue Gefechte ausbrechen. Und wenn der Vertrag einmal gebrochen war…

„Ansonsten…haben wir eine ganze Reihe von Dissidenten, an denen die Rebellen Interesse haben. Spione, Aktivisten, Demokratiefreunde. Unser Pool an Kriegsgefangenen ist begrenz, aber hier könnten wir aus dem Vollen schöpfen…wenn wir schlecht Verhandeln.“

„Haben wir eine Schmerzgrenze, was den Preis angeht?“

„Nicht mit dieser Verhandlungsmasse. Natürlich können die Rebellen mit Forderungen um die Ecke kommen, die wir nicht auf dem Schirm haben. Aber Stand jetzt ist das Ziel Graf Sturn zurückzubekommen. Preis verhandelbar. Aber seien Sie vorsichtig, Gouverneur. Jeder Spion, Dissident und Rebellenführer, den wir herausgeben, wird sich als Dorn im Fleisch unseres schönen Imperiums herausstellen. Auf der Gegenseite ist man äußerst begabt darin derlei…Volkshelden“

Stohal wechselte mit Ridley einen angewiderten Blick

„für frisches Chaos einzusetzen. Was wir hier verhandeln oder auch nicht, kann durchaus darüber bestimmen, ob wichtige imperiale Welten es auch morgen noch sein werden.“

Ridley nickte mit ernster Miene.

„Ich verstehe.“

Einen Moment lang legte sich nachdenkliches Schweigen über den Salon, bis Stohal abschließend sein Glas hob.

„Aber genug davon, für den Moment. Ich werde Sie morgen noch in ein paar weitere Feinheiten einweihen. Heute Abend lassen Sie uns den Abend in guter Gesellschaft genießen.“

„Das halte ich für einen guten Einfall.“

, gab Ridley mit einem Lächeln zurück und hob hens Glas.

„Auf das Imperium und seine neue Herrscherin.“

„Auf das Imperium und Imperatrix Vendar.“

Mit einem sachten Klirren stießen die Gläser aneinander und Stohal zog ein neues Paar Zigarren aus seiner Brusttasche.


[ Expansionsregion / Ghost Nebula / Umbara-System / Umbara / Hauptstadt / Imperiale Botschaft / Salon ] Ridley, sowie (NPCs) Botschafter Stohal Estan
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Expansionsregion / Ghost Nebula / Umbara-System / Umbara / Hauptstadt / Imperiale Botschaft / Ridleys Quartier ] Ridley

Die Nachricht erreichte Ridley in hens Quartier, wo hen ein weiteres Mal mit großem Interesse die Holonetnews verfolgte. Es war ein unerwarteter Luxus auf Quellen aller Couleur ohne weitere Probleme zugreifen zu können und einer dem hen uneingeschränkt frönte. Grade hatte hen einen Rebellen-Medienbericht verfolgt wonach die Virusepidemie auf Coruscant imperialen Ursprungs gewesen sein sollte. Früher hätte Ridley so etwas schlicht als primitive Feindpropaganda abgetan, doch hatte hen von Matthew wie die Wahrheit erfahren. Was man dem ermordeten Imperator Allegious vorwarf, war korrekt. Das C-Virus war einem Sith-Labor entsprungen und insgeheim erwischte Ridley sich bei der Frage, ob Allegious‘ Tod damit nicht berechtigt gewesen war.

Sicher, Ridley war Pragmatiker. Um die Neue Ordnung dauerhaft aufrecht zu erhalten, mussten gewisse Opfer gebracht und auch gefordert werden. Das C-Virus hatte jedoch über Jahre derart auf Coruscant gewütet, dass hen doch ernsthaft die Sinnhaftigkeit dieser Taktik in Frage stellte. Ja, die Rebellen hatten über diese Zeit sicherlich gigantische Ressourcen aufgewendet, um die Pandemie in den Griff zu bekommen, doch war das Imperium heute nicht merklich näher daran die verhasste Republik in die Knie zu zwingen. Nein, Allegious‘ Tod hatte es bedurft, damit sie nun endlich in einem neuen Krieg an ihrer Vernichtung würden arbeiten können. Wie Ridley das sah, hatten die Krath die richtigen Instinkte bewiesen Darth Allegious auszuwechseln. Durch eine Imperatorin, die nicht zu feige war, den offenen Konflikt zu suchen. Und die nicht so feige war sich für unklare Ziele als millionenfache Giftmischerin zu betätigen. Dieses Label würde Ridley Allegious zwar nie jemandem anderen gegenüber aussprechen, doch stellte hen auch fest, dass hen ihm, wenn überhaupt, nur Krokodilstränen nachweinte.

In derlei Gedankengängen erwischte der Botschaftsdiener Ridley, wie hen abwesend einen wieder unwichtigeren Bericht verfolgte. Der adrett gekleidete Mensch erbat hens Vergebung für die Störung, teilte jedoch mit, dass ein unerwarteter Gast die Gouverneursperson in einem geschlossenen Meetingraum erwartete. Verwirrt setzte hen sich auf und warf dem Diener einen neugierigen Blick zu. Dieser hielt das fragende Schweigen einige Sekunden aus, bevor er schließlich hinzufügte:


„Es handelt sich bei Ihrem Gast um einen…Sektor Ranger. Ein Kommissar Kofi?“

Unwillkürlich verhärteten sich Ridleys Gesichtszüge. Was hatte der zweithöchste auf Truuine stationierte Sektor Ranger auf dem neutralen Planeten Umbara zu suchen? Bislang hatte hen ihn nur ein einziges Mal getroffen und hatte nur äußerst schlechte Erinnerungen an das ausgesprochen kurze Treffen. Ein Rassist wie er im Buche stand und jemand, der hens Charme, ohne mit der Wimper zu zucken abgeschmettert hatte. Wortlos erhob Ridley sich und zog hens Stiefel an. Wenn Kofi hier war, dann musste hen herausfinden warum, unangemeldet oder nicht. Den Diener bat hen einen Moment zu warten, während hen sich frisch machte. Dann folgte hem ihm jedoch ohne Verzögerung zum genannten Raum.

Kommissar Zahur Kofi hatte sich seit ihrem letzten Zusammentreffen nicht merklich verändert. Der untersetzte imperiale Beamte erhob sich nicht, als Ridley den Raum betrat und starrte hen lediglich über den Rand seiner halbmondförmigen Brille hinweg an. Der wie mit einem Stift gezogene, weiße Schnurrbar hob sich hart von seiner schwarzen Haut ab und die Deckenlampe spiegelte sich in der wie poliert wirkenden Glatze.


„Kommissar Kofi.“

, begrüßte Ridley ihn und setzte sich ihm gegenüber ans andere Ende des langen Konferenztisches, ohne eine Einladung abzuwarten. Hen hatte sich bei ihrer letzten Begegnung durch zu viel vorgestreckte Höflichkeit demütigen lassen und war nicht bereit diese Übung nun zu wiederholen.

„Gouverneur Solaris.“

, gab der Beamte zurück, seinen von Abneigung nur so triefenden Blick auf Ridley gerichtet. In der Macht nahm Ridley das Gleiche war, jedoch gemischt mit einer unverkennbaren Absicht hen für etwas dranzukriegen.

„Ich nehme an, Sie wissen, weshalb ich hier bin?“

Ridley hielt dem durchdringenden Blick Kofis stand. Hen hatte da so eine Ahnung, was der Kommissar hier wollte, war jedoch nicht bereit ihm auch nur einen Millimeter weit nachzugeben. Alles war hen sagte, würde der Mann gegen hen verwenden. Davon war Ridley überzeugt. Und so schüttelte hen den Kopf.

„Keineswegs, Kommissar. Tatsächlich bin ich äußerst überrascht Sie so weit von Ihrem Einzugsgebiet und dazu noch auf einer neutralen Welt wiederzusehen. Befinden Sie sich im Urlaub?“

Kofis Mund verschmälerte sich zu einem Strich. Das war nicht die Antwort, die er hatte hören wollen und Ridley spürte, wie unterdrückte Wut in ihm hochkochte. Gut, vielleicht ließ er sich ja emotional aus der Reserve locken und zu einem Fehler verleiten.

„Nein, Gouverneur. Nicht der Urlaub bringt mich her...“

, gab Kofi gedehnt zurück.

„Ich bin hier, in der äußerst betrüblichen Angelegenheit des Mordes von Operative Ivonne Aghast.“

Bedächtig nickte Ridley. So etwas hatte hen sich bereits gedacht. Vor einigen Monaten hatte hen hens ehemalige geheimdienstliche Beraterin damit beauftragt hens Ehefrau zu ermorden und die Agentin anschließend selbst von einem hohen Gebäude geworfen, um die Spur zu verwischen. Die Gouverneursperson hatte gehofft, dass ersteres als Rebellenattentat und zweiteres als Selbstmord gewertet werden würde, doch offenbar hatte hen hens Glück zumindest in dieser Sache verlassen.

„Des Mordes?“

, fragte Ridley gespielt verwundert.

„Mein letzter Stand war, dass Operative Aghast Selbstmord begangen hat.“

„Eine vorschnelle Annahme.“

Kofis Augen bohrten sich in die Ridleys.

„Und wie kann ich Ihnen in dieser Sache weiterhelfen?“

Ridleys Stimme war ruhig, doch innerlich war hen äußerst angespannt. Die Sektor Ranger waren dem Verwaltungsapparat erst auf Höhe des Moffs unterstellt und so war dies kein Mann, den hen unterschätzen durfte. So mancher Gouverneur war bereits von den Rangern der Korruption oder Schlimmerem überführt und angeklagt worden. Wenn hen Moff Ranganathan nicht sicher auf hens Seite wusste – und dies war spätestens seitdem Machtwechseln nicht mehr gegeben – drohte Kofi all das zu zerstören, was Ridley sich in den letzten Jahren erarbeitet hatte.

„Sie können mir sagen, wo Sie sich zum Tatzeitpunkt befanden und ob es jemanden gibt, der dies bestätigen kann.“

„Sie unterstellen mir beteiligt zu sein?“

Die Luft zwischen ihnen beiden hätte man in diesem Moment mit einem Messer schneiden können.

„Ich frage lediglich nach einem Alibi. Können Sie eins vorweisen, Gouverneur?“

Die Oberlippe des Mannes kräuselte sich zu einem dünnen Lächeln.

„Nun. Lassen Sie mich sehen.“

, antwortete Ridley nach einer kurzen Pause und zog einen Kalender aus hens Innentasche hervor.

„Von welchen Zeiten sprechen wir? Das kann ich sicherlich nachschlagen.“

Der Mord war am späten Abend geschehen, doch dieses Wissen wollte hen natürlich nicht enthüllen. Ausdruckslos gab Kofi die verlangten Informationen und Ridley begann seelenruhig in dem kleinen Büchlein zu blättern.

„Ah, hier stets. Zwischen 1800 und Mitternacht habe ich mit Vizegouverneur Severide im Praxeum meinen Umgang mit der Macht trainiert.“

Es war ein vorbereitetes Alibi. Ridley hatte natürlich damit gerechnet, dass irgendjemand schwer zu beantwortende Fragen stellen würde und dementsprechend mit Matthew vorgesorgt. Dieser hatte den besagten Abend ohne weitere Zeugen mit Papierkram verbracht und war entsprechend gut geeignet Ridleys angebliche Anwesenheit woanders zu bezeugen. Ridley ließ den Terminkalender zu Kofi herüberschweben, der diesen wortlos aus der Luft griff und studierte.

„Und Vizegouverneur Severide wird dies bestätigen, nehme ich an.“

, sagte er schließlich und zog dann einen Beweisbeutel aus der Tasche, in den er den Kalender gleiten ließ.

„Entschuldigen Sie mal, Kommissar…“

, begann Ridley zu protestieren, nun selbst ungehalten.

„Sie sind entschuldigt.“

Kofis Blick war wie Eis.

„Mein Büro wird Ihnen eine Abschrift Ihrer kommenden Termine zukommen lassen. Oder wollen Sie etwa nicht mit den Ermittlungen kooperieren?“

„Natürlich will ich das.“

„Gut. Dann habe ich noch einige Frage bezüglich Ihrer Beziehung zu Operative Aghast vorbereitet.“

Einige weitere Minuten lang löcherte Kommissar Kofi Ridley mit einigen äußerst präzisen Fragen zu der Agentin und ihren diversen Interaktionen. In einigen Punkten musste hen an sich halten nicht die Miene darüber zu verziehen wie viel der Mann wusste, oder sich zusammengereimt hatte. Gespannt wartete hen, ob er noch etwas sagen würde, das seinen Wissensstand enthüllte, doch spielte Kofi genau so mit verdeckten Karten wie Ridley. Lediglich in der Macht spürte hen ein beunruhigendes Maß an Selbstsicherheit. Immerhin eines hatte Kofi jedoch mit seinem Besuch gezeigt: Er hatte sich in die Sache verbissen und war sich des Falles sicher genug, um Ridley gegenüber sein Interesse zu enthüllen. Das war nicht gut, doch durfte hen sich auch nicht dazu verleiten lassen dem Kommissar gegenüber etwas Unbedachtes zu sagen oder zu tun. Also beantwortete hen die Fragen so ehrlich wie hen sein musste und wartete ungeduldig auf das Ende des Verhörs.

„Gut. Das das war meine letzte Frage, Gouverneur.“

, sagte Kofi schließlich. Ridley wollte grade etwas erwidern, als er noch hinzufügte:

„Sie dürfen dann gehen.“

Jäh flammte Zorn ob der Respektlosigkeit in Ridley auf, doch mühevoll beherrschte hen sich. Kofi musste etwas bemerkt haben, denn ein weiteres dünnes Lächeln kräuselte seine Lippen. Ridley verkniff sich eine Erwiderung und erhob sich wortlos. Genug von diesem unerträglichen Menschen. Hen musste sich nun ohnehin Gedanken darüber machen, welche Konsequenzen das Interesse der Sektor Ranger am Fall Aghast für hens Handeln haben, sollte. Wenn überhaupt…


[ Expansionsregion / Ghost Nebula / Umbara-System / Umbara / Hauptstadt / Imperiale Botschaft / Meetingraum ] Ridley, sowie (NPCs) Zahur Kofi
 
Umbara - republikanische Botschaft - Gästequartiere - Rissa Vendon

Der Flug an sich war angenehm gewesen, wäre da nicht diese Nachricht kurz vor Rissas Abflug gewesen. Diese Ansprache veränderte ihre Verhandlungsposition leider ein wenig ins Negative. Zuvor hatten sie alle Zeit der Galaxis gehabt und saßen am längeren Hebel, nun aber hatten sie zwar noch immer den Trumpf in der Hand, aber das Imperium wusste, dass ihnen die Zeit davonlief. Die Verhandlungen fanden natürlich bewusst auf einem neutralen Planeten statt und Umbara sicherte ihnen gewisse Freiheiten, aber ein Kriegsbeginn veränderte die Situation nun einmal. Hinzu kam, dass Senatorin Rrooow nun natürlich mehr eingespannt war und Rissa nicht wirklich wusste, ob sie rechtzeitig zum Beginn der Verhandlungen auf Umbara eintreffen würde. Von Rat Janson hatte sie auch noch nicht viel gehört. Hoffentlich schaffte wenigstens er es, sonst wäre es schon etwas peinlich, wenn sie ohne ihre Hauptdelegierten dastünde. Aber da musste sie eben durch. Dieser Auftrag war eine größere Sache, und sie konnten einige Leben retten, wenn sie es geschickt anstellte. Ein Versagen war nicht akzeptabel.

Rissa hatte nach dem kurzen unzeremoniellen Empfang ihre wenigen Habseligkeiten untergebracht und sich unter einer echten Dusche mit Wasser erfrischt. Sie hatte saubere Kleidung übergeworfen, dezenten Schmuck angelegt und war nun bereit, zum Mittagessen den republikanischen Botschafter auf Umbara zu treffen. Er kannte die Lage hier auf diesem Planeten und würde wissen, wer etwas zu sagen hatte und wer nicht. Zwar spielte das offiziell natürlich keine Rolle, denn sie führten die Verhandlungen mit den Abgesandten des Imperiums, aber unter der Hand konnte die Lage anders aussehen. Sie war auch, zugegeben, gespannt, was er vom Leben hier auf Umbara zu berichten hatte. Sie stelle es sich recht problematisch vor, dauerhaft kein Sonnenlicht zu Gesicht zu bekommen. Für sie würde das nicht allzu relevant sein, die Verhandlungen würden sich ja nicht ewig ziehen. Aber Botschafter Brytar Thorsean war dem ja nun etwas länger ausgesetzt. Auf jeden Fall war dieses Thema ein guter Einstieg, um ins Gespräch zu kommen und ein Gefühl für den Mann zu bekommen.

Die Menschenfrau sammelte sich in ihrem inneren Kern, fokussierte sich auf die kommende Mission und betrat gleich darauf die Flure.


Umbara - republikanische Botschaft - Flure - Rissa Vendon
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Expansionsregion / Ghost Nebula / Umbara-System / Umbara / Hauptstadt / Imperiale Botschaft / Esszimmer ] Ridley, sowie (NPCs) Botschafter Stohal Estan

An diesem Abend fand Ridley sich ein weiteres Mal beim Abendessen mit Stohal Estan wieder. Der Imperiale Botschafter auf Umbara war gute Gesellschaft und vor allem gab dies hem immer wieder eine Gelegenheit, um noch ein bisschen zum Thema diplomatischen Verhandlungen zu stochern. Vor allem jedoch, war er speziell heute Abend eine willkommene Ablenkung von hens kreisenden Gedanken um die Mordermittlungen der Sektor Ranger. Diese sollten zwar grundlegend zu nichts führen, doch bereiteten sie Ridley dennoch unvermeidbar Sorgen.

Dazu gab es heute sogar ein konkretes Thema, das hen mit Stohal besprechen wollte und nicht nur der generelle Wunsch nach Gesellschaft, mit dem Ridley die letzten Tage über in diese Gespräche gegangen war. Früher an diesem Tag war das erste Mitglied der Rebellendelegation eingetroffen, mit der hen über die Freilassung von Graf Sturn verhandeln würde. Jedi-Meisterin Rissa Vendon war eine Frau mittleren Alters und galt laut des Dossiers, das Ridley zugestellt worden war, in erster Linie als Diplomatin. Davon ab waren frei zugängliche Informationen jedoch eher rar gesät und so war hen froh den Botschafter ein bisschen über sie ausquetschen zu können.


„Interessante Frage.“

, gab Stohal zurück, nachdem Ridley eine Pause zwischen den Gängen dazu benutzt hatte das Gespräch auf die Jedi-Meisterin zu lenken.

„Und eine die ich nur schwer beantworten kann. Wie ich schon sagte, ist meine Erfahrung, was Jedi angeht, doch bedauerlich begrenzt. Und daher hatte ich auch mit dieser Meisterin Vendon noch nichts zu tun. Aber…“

, fuhr er fort als er Ridleys enttäuschtes Gesicht bemerkte:

„Warum nutzen Sie die Gelegenheit nicht, um sich selbst ein Bild von ihr zu machen?“

Überrascht zog Ridley eine Augenbraue hoch.

„Sie meinen ein vorläufiges Gespräch, vor Beginn der eigentlichen Verhandlungen?“

Der Botschafter zuckte mit den Schultern und nickte.

„Warum nicht? Unsere offizielle Linie ist nach vor, dass ich die Verhandlungen führen werde, bevor wir kurz nach Beginn unser kleines Manöver durchführen werden. Aktuell sind Sie nichts weiter als ein Beobachter, ohne eigenes Pferd im Rennen. Sie erinnern sich, dass ich vorgeschlagen habe, dass Sie versuchen gute Beziehungen zur anderen Partei aufzubauen, Gouverneur? Wunderbare Gelegenheit dazu.“

Am anderen Ende des Raumes öffnete sich eine Tür, aus der zwei Keller mit dem nächsten Gang traten und Ridley lehnte sich mit einem nachdenklichen Brummen in hens seidenbezogenen Stuhl zurück. Es war ein interessanter Vorschlag, ohne nennenswerte Nachteile. Selbst wenn hen ein Treffen vorschlug, das die Jedi ablehnte, war nichts verloren. Dann würden sie eben erst bei den eigentlichen Verhandlungen das erste Mal aufeinander treffen…

Den Rest des gemeinsamen Mahls nutzte Ridley, um Botschafter Estan noch ein wenig mehr über das Prozedere und die Etikette inoffizieller Gespräche auszufragen, bevor hen sich schließlich wieder auf hens Quartier begab. Für einen ausgedehnten Zigarrenabend war heute keine Zeit, immerhin wollte hen eine freundliche und kohärente Erstkontaktnachricht an die Jedi-Meisterin verfassen. Eine Weile tüftelte hen also vor sich hin und begann gleich ein paar Mal neu, ehe hen schließlich den folgenden kurzen Text an die Rebellenbotschaft zu Händen von Jedi-Meisterin Rissa Vendon schickte:


// Nachricht an Jedi-Meisterin Rissa Vendon \\
Absender:
Ridley Solaris, Gouverneur von Truuine
Verschlüsselte Textnachricht

Seid gegrüßt, Meisterin Vendon!

Mein Name ist Ridley Solaris und ich bin Gouverneur der imperialen Welt Truuine, im Manaan-Sektor. Ich wurde der imperialen Delegation auf Umbara für die Zeit der Verhandlungen als Beobachter zugeteilt und würde mich freuen Euch am morgigen Tag zu einem Mittagessen in Umbaras Hauptstadt begrüßen zu dürfen. Diese Einladung ist gänzlich inoffiziell und geschieht aus meiner eigenen Initiative heraus. Ich möchte mir gerne ein Bild über die Verhandlungspartner von Botschafter Estan und die generelle Stimmung zwischen unseren beiden großen Nationen machen. Ich hoffe, dass Ihr mir dieses Bestreben vergeben könnt.

Mit besten Grüßen verbleibe ich.
Gezeichnet Ridley Solaris

\\ Ende der Nachricht //

Mit einem zufriedenen Nicken verfolgte Ridley, wie die Textnachricht hens Postfach verließ und der Rebellenbotschaft zugestellt wurde. Natürlich verschwieg der Text das eine oder andere Detail, wie hens Zugehörigkeit zu den Sith. Immerhin fürchtete hen, dass etwaige Ressentiments das freundliche Kontakteknüpfen torpedieren könnten, das hen anstrebte. Natürlich konnte die Jedi mit ein bisschen Recherche hens Ordenszugehörigkeit in Erfahrung bringen und spätestens bei einem persönlichen Aufeinandertreffen könnte hens Aura hen verraten. Auch wenn diese sich sicherlich deutlich von anderen Sith unterscheiden würde, die die Jedi schon getroffen haben könnte. Vielleicht war es sogar denkbar, dass dieser Unterschied und hens Fähigkeiten der Verschleierung ausreichen würden, um dieses Detail bis zum Beginn der Verhandlungen noch etwas unter den Tisch zu kehren…


[ Expansionsregion / Ghost Nebula / Umbara-System / Umbara / Hauptstadt / Imperiale Botschaft / Ridleys Quartier ] Ridley
 
Umbara - Hauptstadt - Restaurant Nebulae Noir - Rissa Vendon

Rissa musste zugeben, dass sie nicht ganz sicher war, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte, der Einladung Solaris' zu folgen. Derlei vorausgehende Treffen bargen immer ein gewisses Risiko, und niemals würde sie natürlich den Fehler begehen, dieses Essen nicht als Teil der Verhandlungen zu sehen; egal, ob Solaris nun Beobachter war oder Teil der offiziellen Delegation. Vermutlich würde er alles brühwarm weitererzählen, was sie hier besprachen. Gestern hatte sie erfahren, dass der hiesige Botschafter Verhandlungsführer für die Imperialen sein würde, was Rissa leicht überraschte. Wen hätte man gewählt, wäre ein anderer Planet Verhandlungsort geworden? Aber dies war nicht ihre Sache.

Und nun saß sie doch hier, in einer Mischung aus privater Nische und Separée des exklusiven Restaurants "Nebulae Noir", das seinem Namen und der Umgebung Umbaras alle Ehre machte. Privatsphäre wurde hier groß geschrieben, ein idealer Ort für derlei Gespräche. Es wäre ihr wohler gewesen, das weitere Vorgehen bereits mit den anderen beiden Hauptakteurinnen abzuklären, aber nachdem das nun nicht möglich war, entschied sie eben alleine. Sie würde Solaris auf den Zahn fühlen, so gut es möglich war.
Sie hatte sich für die traditionelle, aber recht gut sitzende Jedi-Kleidung entschieden, welche sie repräsentativ auch bei den Verhandlungen tragen würde, unterstützt durch passende, zurückhaltende Accessoires wie ihre kleinen Ohrringe und das goldene, schmale Armband, das durch ihren Hautton besonders gut zur Geltung kam. Bei Verhandlungen, die eher unfreiwillig stattfanden, hatte die Jedi festgestellt, dass es von Vorteil war, sich ein klein wenig weltlicher zu geben, um sich nahbarer zu zeigen. Beim heutigen Treffen war das selbstverständlich nicht notwendig, aber sie würde ihren Stil beibehalten, darauf legte die Frau wert.

Rissa hatte selbstverständlich Nachforschungen angestellt. Der Gouverneur war schon vor ihr eingetroffen - und war kein simpler Gouverneur. Es hatte nur ein kleines bisschen Tiefe erfordert, bis sie auf den Zusammenhang zum Sith-Orden gestoßen war. Beinahe hätte sie sich an diesem Punkt gegen das Treffen entschieden - nicht, weil sie Angst hatte oder es generell zu riskant war, sondern weil sie einerseits gerne mehr Vorbereitungszeit gehabt hätte, um mehr Informationen herauszufinden, und andererseits die aktuelle galaktische Lage... nun, Jedi und Sith waren sich schon ohnehin nicht wohlgesonnen, doch momentan dürfte diese Situation etwas kochender sein als noch vor ein paar Monaten.
Gerade deshalb hätte aber eine Absage auch durchaus als feige oder Schuldeingeständnis gewertet werden können, also hatte Rissa schlussendlich die recht nüchterne Zusage verschickt.

Sie war ein wenig zu früh dran, war aber schon an den Tisch geführt worden. Sie traf generell gerne früher als verabredet ein, um die Atmosphäre der Umgebung aufzunehmen und sich daran zu gewöhnen. Das "Nebulae Noir" war ziemlich sicher bewusst gewählt worden, und Rissa verstand auch, weshalb. Vermutlich war es Solaris vom Botschafter empfohlen und vermutlich auch reserviert worden; sie konnte sich kaum vorstellen, dass er schon nach wenigen Tagen einen solchen Einfluss auf Umbara hatte, imperialer Gouverneur hin oder her. Vermutlich waren die Tische hier Monate im Voraus ausgebucht. Doch für das Imperium nur das beste...
Gedankenverloren spielte Rissa mit dem Stiel ihres Wasserglases und ließ mit der Macht beiläufig kleine Wirbel und Spritzer entstehen, als sie hörte und vor allem spürte, wie sich jemand ihrer Nische näherte - zwei Personen. Schlagartig beendete sie ihre Spielereien, erhob sich, die Arme locker hinter ihrem Rücken, und wartete darauf, Ridley Solaris zu empfangen. Die Spiele waren eröffnet.


Umbara - Hauptstadt - Restaurant Nebulae Noir - Rissa Vendon (NPC), Ridley Solaris, KellnerIn (NPC)
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“ Von Außen spielt Ridley eine Person mit er/sein Pronomen vor, um im chauvinistischen Imperium nicht benachteiligt zu werden.
[ Expansionsregion / Ghost Nebula / Umbara-System / Umbara / Hauptstadt / Restaurant Nebulae Noir ] Ridley, sowie (NPCs) weitere Gäste

Das Nebulae Noir war zwar kein Restaurant nach Ridleys Geschmack, doch musste hen zugeben, dass es für den vorliegenden Zweck perfekt gewählt worden war. Hen bevorzugte lichtdurchflutetere, traditionsbehaftetere Lokalitäten, die hem etwas über die örtliche Kultur näherbrachten. Doch gab hen gut und gerne zu, dass mindestens der erste Punkt auf einem Planeten wie Umbara vermutlich schwer umzusetzen war und zweiteres durchaus auf dem Altar eines diplomatischen Gespräches geopfert werden konnte. Den Tisch in dem Nobelrestaurant hatte Botschafter Estan hem sowohl empfohlen als auch beschafft, weswegen Ridley sich etwaiges Meckern auf hohem Niveau strikt verkniff.

Entgegen dem düsteren Ambiente mit stylischen Neonverzierungen im Hintergrund war Ridley heute mal wieder fast ganz in weiß erschienen. Die modifizierte Verwalteruniform besaß einige schwarze Akzente an Brust, Unterarmen, Stiefeln und Gürtel, die jedoch von dem weißen Cape größtenteils überdeckt wurden. In einer Innentasche hatte hen heute auch den gebogenen Griff von hens Lichtschwert verstaut, sodass es kein offenes Indiz gab, das auf hens Zugehörigkeit zum Sith-Orden hinwies. Kein sichtbares zumindest.

Ridley wusste aus Gesprächen mit hens ehemaligem Meister, Matthew, wie hens Aura sich in etwa für Außenstehende anfühlen musste. Anders als viele andere Sith war es keine dunkle Wolke, die sich über jeden Raum legte, den hen betrat. Ganz im Gegenteil, eine assoziierte Farbe gab es nicht wirklich. Stattdessen schien sich die Atmosphäre in hens Umgebung merklich um ein paar Grad abzukühlen. Dies war vermutlich hens Widerwillen geschuldet sich der Dunklen Seite abseits von Notfällen zu bedienen, doch es störte Ridley nicht wirklich. Es passte zu der Persona die hen für sich kultivierte.

Heute jedoch war diese Wirkung jedoch höchstens für die Jedi-Meisterin spürbar, wenn sie dem aktiv mit ihren Machtsinnen nachging. Für alle anderen hatte Ridley hens zugegeben begrenzte Fähigkeiten in Sachen Verschleierung bemüht und so sah von den anwesenden Gästen niemand Übergebühr auf, als ein Kellner hen zu dem gebuchten Platz führte. Ridleys Sturmtruppenleibgarde hatte sich am Vorder- und Hintereingang des Restaurants postiert, wo sie auf hen warten würden. Zwar war nicht das übliche Trooper-Team unter Lieutenant Karvek mit nach Umbara gekommen, doch wussten auch die Ersatztruppler, dass Ridley im Zweifel alles andere als ein leichtes Ziel war.

Der Kellner verabschiedete sich mit einem Nicken und einer Handbewegung in Richtung der Verhandlungsnische in einem abgetrennten Bereich des Nebulae Noir. Zur Antwort schenkte Ridley ihm ein Lächeln und warf ihm einen hochkarätigen Creditchip zu, bevor hen mit durch die Bewegung leicht wehendem Cape auf die Nische zutrat. Jedi-Meisterin Vendon war bereits anwesend und hen registrierte die schlichte Kleidung, die sie jedoch trotzdem offensichtlich als Jedi auswies. Mit einem perfekten Diplomatenlächeln bot hen ihr eine Hand zum Schütteln an und sagte mit freundlichem Ton:


„Jedi-Meisterin Vendon, wenn ich mich nicht irre. Ridley Solaris. Ich freue mich Euch kennenzulernen. Ich danke herzlich, dass Ihr meiner Einladung gefolgt seid. Ist Euch zu ihrzen die korrekte Höflichkeitsform? Mein Kontakt zum Jedi-Orden war bisher leider eher begrenzt, daher wollte ich lieber nochmal nachfragen.“

Nachdem die Begrüßungsfloskeln abgeschlossen waren, ließ Ridley sich auf die Sitzbank Meisterin Vendon gegenüber gleiten und nahm eine der Speisekarten zur Hand, die wohl vom Personal vor dem Termin zurechtgelegt worden waren.

„Als jemand, der die letzten Wochen über unter der imperialen Nachrichtensperre gelebt hat, Meisterin Vendon, muss ich einfach fragen: Wie ist aktuell die Stimmung in der Neuen Republik?“

, fragte hen an die Jedi gewandt, während hens bionische Augen die angebotenen Speisen in Windeseile überflogen. Doch hatte hen noch lange nichts gewählt, als der umbaranische Kellner bereits an ihren Tisch trat.

„Darf ich den Herrschaften schon etwas zu Trinken bringen? Besonders zu empfehlen ist unser hausgemachter Schattenwein, jedoch bieten wir speziell heute auch einige Spezialitäten des Planeten Truuine an.“

Ridley fing den vielsagenden Blick des Kellners auf und lachte. Das war ja mal ein Service! Hatte das Restaurant nach Erteilung der Reservierung direkt einen Kurier von Truuine beauftragt? Viel Zeit konnten sie nicht gehabt haben, da die Reise selbst mit einem Hyperraumantrieb Klasse 1 mindestens zwölf Stunden dauerte. Dass dies eingerichtet worden war, sprach für die Qualität des Etablissements. Neugierig blätterte Ridley zur Getränkekarte, wo in einem kleinen Plastoidfach ein Kärtchen mit dem zusätzlichen Angebot eingeschoben worden war. Belustigt warf hen Meisterin Vendon einen Blick zu.

„Aus persönlicher Erfahrung kann ich den truuiner Blauwein empfehlen. Er hat eine leicht salzige Note, da wir ihn aus den Reben einer lokalen Seetangart herstellen. Er ist noch nicht so gut wie das Äquivalent von Manaan – unsere Anbauflächen sind einfach noch sehr viel jünger, Ihr versteht – aber dafür gibt es eine gewisse Note, die dort einfach fehlt. Wenn Euch jedoch nach etwas Süßerem ist, kann ich auch das Fruchtbier ans Herz legen…“


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Umbara - Hauptstadt - Restaurant Nebulae Noir - Rissa Vendon (NPC), Ridley Solaris, Kellner (NPC)

Gouverneur Solaris fiel auf im "Nebulae Noir". Seine weiße Kleidung hob sich stark ab von der Dämmerung, die ansonsten vorherrschte. Sein Auftreten war selbstbewusst, und hätte Rissa nichts von der Zugehörigkeit zum Sith-Orden gelesen, so wäre es ihr vermutlich nicht aufgefallen. Auch jetzt nahm sie nur feine Strömungen war; ganz sicher nicht genug, um Solaris irgendwie einschätzen zu können. Sie selbst hielt es wie in den meisten Fällen und versteckte weder ihre Aura noch ihre Präsenz. Dafür wollte sie keine Energie verschwenden, und sie hatte sich in der Regel gut genug im Griff, um nichts über ihre Aura preiszugeben.

Der Gouverneur war offiziell alleine gekommen, ohne Leibgarde, wobei nicht auszuschließen war, dass diese bereits im Lokal verteilt waren oder vor dem Gebäude Wache standen. Vermutlich eher beides, obwohl er sich ganz sicher selbst zur Wehr setzen konnte und den Schutz wohl nur in seltenen Fällen benötigte. Trotzdem, als Gouverneur war eine Leibgarde wohl unverzichtbar. Zumindest, so lange man sich auf sie verlassen konnte, was beim Imperium ja ab und an zweifelhaft war...
Die arrogant wirkende Geste, mit der er dem Kellner Credits zuwarf, ließ Rissa gleich eine gedankliche Notiz über den Charakter des Gouverneurs machen, wobei sie sich wie immer offen ließ, derlei noch abzuändern. Manchmal trügte der erste Eindruck dann doch. Nicht häufig... aber es kam selbst bei ihr vor.

Er wirkte glatt, als er auf sie zutrat - das perfekte Lächeln, die freundliche Begrüßung, das Händeschütteln. Sie ergriff die dargebotene Hand selbstverständlich, mit einem festen, aber nicht überdeutlichen Händedruck, und gab ein freundliches Lächeln zurück.


Die Freude liegt ganz auf meiner Seite, Gouverneur. Ja, ein "Ihr" wäre korrekt, aber ich bin nicht kleinlich, was die korrekte Anrede angeht.

Respekt war etwas, das zwar auch durch Worte, aber besonders durch Taten, Gesten und ein Gefühl ausgedrückt wurde. Sie überlebte es, wenn man sie siezte oder gar duzte, auch, wenn ihr der gefühlte Abstand des "Ihr" besser gefiel. Aber das war eine persönliche Ansicht, die in professionellen Gesprächen nichts verloren hatte.

Sie setzten sich, und Rissa griff jetzt ebenfalls wie auch Solaris nach der Speisekarte. Es war immer wieder ein Eintauchen in andere Welten, aus dem Jedi-Tempel (mit den vergleichsweise mittlerweile ganz akzeptablen Kantinen im Vergleich zu Lianna) in ein Edelrestaurant wie dieses zu geraten. Rissa musste vor sich selbst zugeben, dass sie
diesen Teil ihres Jobs durchaus mochte, wenn es denn vorkam. Wenn man schon mentale Höchstleistungen vollbrachte, dann doch wenigstens, während man gutes Essen genoss.
Sie hatte die erste Seite überflogen, als Solaris bereits zum Smalltalk mit versteckten Stolperfallen überging. Selbstverständlich war es reine Neugier, die den Gouverneur zu dieser Frage trieb... Rissa lächelte leicht und sah auf.


Oh, nach dem Sieg über das C-Virus ist die Stimmung durchaus gut, würde ich sagen. Die Bevölkerung Coruscants ist sehr erleichtert, diese Todesfalle hinter sich zu haben, und alle anderen Planeten sind beruhigt, dass es sie nicht mehr treffen kann.

Kein Wort zu den aktuellen Ereignissen - spitzfindig könnte man auch sagen, dass Solaris nicht nach der Stimmung der letzten 24 Stunden gefragt hatte. Der Gouverneur wusste sicher schon von den durchgesickerten Nachrichten, nach dem angeblich der verstorbene Imperator für das Virus zuständig war, aber sie würde es ihm nicht unter die Nase reiben. Sie wusste es, er wusste es - das genügte. Ihre Aussage war und blieb unschuldig.

Kurz darauf trat der Kellner erneut an den Tisch, und Rissa war durchaus überrascht über das Engagement des Lokals. Der Gouverneur schien diese Geste durchaus zu schätzen zu wissen, und Rissa fragte sich leise, ob dieses Verhalten irgendetwas zu bedeuten hatte, oder ob man hier für jeden höheren Gast eine solche Umstände in Kauf nahm. Immerhin waren sie ganz sicher nicht die einzigen bedeutsameren Gäste - wenn auch, zugegeben, außergewöhnliche.
Genau wie der Gouverneur blätterte auch sie nach hinten und überflog das Angebot. In der Tat kannte sie sich mit truuiner Getränken nun einmal absolut gar nicht aus - es war nicht einmal möglich, alle Getränkekarten der republikanischen Planeten zu kennen, geschweige denn, auch noch die der imperialen. Aber schließlich hatte sie hier einen Experten sitzen, und es machte sich immer gut, ein wenig Vertrauen zu zeigen - und sei es bei so etwas simplem wie einer Getränkeempfehlung.


Dann gerne besagten Blauwein, bitte, gab Rissa freundlich ihre Bestellung auf und nickte dann lächelnd Solaris zu. Vielen Dank, Gouverneur. Ich weiß Eure Empfehlung zu schätzen. Da ich noch nie auf Truuine war, konnte ich mich leider noch nicht intensiv mit den dortigen lokalen Getränken auseinandersetzen. Ein Eingeständnis, das keines war, denn die meisten Personen hatten nur einen winzigen Bruchteil aller bewohnten Planeten besucht. Es wäre eine Lebensaufgabe, sie alle aufzusuchen.

Als auch Solaris seine Bestellung aufgegeben hatte, wandte Rissa sich wieder der Speisekarte zu, um bereit zu sein, wenn ihre Getränke kamen. In solchen Situationen kam es darauf an, schnell ein passendes Gericht oder Menü auszuwählen; ohne, dass eine unangenehme Stille eintrat oder der Eindruck erweckt wurde, man wäre zu zögerlich. Es war wesentlich angenehmer, wenn sie als Diplomatin nur Streitigkeiten schlichtete oder vermittelte, als selbst Delegierte zu sein - denn dann war ein solches Essen wesentlich entspannter.
Sie hatte gewählt, lehnte sich ein wenig zurück und sah ihr Gegenüber an.


Und Truuine? Wie kommt der Planet mit einer solchen Nachrichtensperre klar? Gibt es keine Proteste?

Sie war in der Tat neugierig - sowohl, wie solche Zeiten auf einem imperialen Planeten abliefen, was sie vermutlich jetzt nicht erfahren würde, als auch, was Solaris ihr darauf antworten würde.

Umbara - Hauptstadt - Restaurant Nebulae Noir - Rissa Vendon (NPC), Ridley Solaris
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“ Von Außen spielt Ridley eine Person mit er/sein Pronomen vor, um im chauvinistischen Imperium nicht benachteiligt zu werden.
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Das Gespräch hatte grade erst begonnen und doch musste Ridley stumm feststellen, dass hen es genoss. Der entsandten Jedi-Meisterin gegenüberzusitzen und jedes Wort genau abzuwägen, beinhaltete einen Nervenkitzel, der jedem Duell nahekam. Und dazu konnte man dies auch noch im Sitzen tun, während man in einem hochkarätigen Restaurant teuren Wein schlürfte. Zufrieden lächelte Ridley in sich hinein, froh darüber hens Profil im Imperium genug geschärft zu haben, um auf eine solche Mission entsandt zu werden.

Meisterin Vendon hatte Ridleys Begrüßung herzlich erwidert und bestätigt, dass ‚Ihr‘ tatsächlich die korrekte Anrede war. Auch auf hens Frage nach der aktuellen Stimmung im Rebellenreich reagierte sie souverän und schaffte es gleichzeitig nicht darauf zu antworten was hen gefragt hatte, aber auch ihre eigene verbale Stolperfalle aufzustellen. Natürlich wusste Ridley, worauf sie mit der Erwähnung des Virus hinauswollte. Die Rebellen unterstellten – berechtigterweise wie Ridley leider von hens Meister wusste – dem Imperium die künstliche Schöpfung der Pandemie, die Coruscant so lange heimgesucht hatte. Doch wäre es hem natürlich nicht im Traum eingefallen dies offenzulegen, oder auch nur irgendetwas in der Richtung zuzugeben.


„Das freut mich ausgesprochen zu hören, Meisterin Vendon. Auch im Imperium hört man viel Gutes über die medizinischen Aktivitäten Eures Ordens den Virus auf Coruscant einzudämmen. Es sind großartige Neuigkeiten, dass Impfkampagnen und Quarantäne endlich Früchte getragen haben.“

, erwiderte Ridley also, das Gespräch bewusst von Allegious‘ Rolle im Verschwinden der Krankheit ablenkend. Das Kompliment an den Jedi-Orden kam hem dabei auch sehr leicht über die Lippen. Das Universum war komplizierter als nur Gut und Böse und nur weil diese Gruppe Machtnutzer verblendeterweise ein chaotisches und korruptes System wie die Neue sogenannte Republik unterstützte, konnte sie im Detail sicherlich auch positive Entwicklungen begünstigen.

Der Kellner erschien und fragte nach ihrer Getränkewahl, woraufhin Ridley den truuiner Karteneinschub erklärte. Meisterin Vendon schien der Gouverneursperson wohl in dieser Hinsicht vertrauen zu wollen und bestellte einen Blauwein.


„Für mich das Fruchtbier, bitte.“

, bestellte Ridley henserseits an den Kellner gewandt, kehrte dann jedoch postwendend zu dem Gespräch mit Meisterin Vendon zurück. Diese bedankte sich für hens Empfehlung und erklärte dann, dass sie selbst noch keine Erfahrung mit truuiner Getränken hatte sammeln können. Dies war an sich war natürlich eher Smalltalk als inhaltlich interessant, doch entging Ridley nicht das kleine Detail der Anrede. Statt hen zu siezen, wie das eigentlich für einen imperialen Gouverneur üblich gewiesen wäre, benutzte sie das in den Machtorden weiterverbreitete Ihr, das sie eben auch für sich deklariert hatte. War dies ein Hinweis darauf, dass sie hens Zugehörigkeit zu den Sith bereits herausgefunden hatte? War dies möglicherweise ein Versprecher…und wie wahrscheinlich war dies bei einer Frau ihres Kalibers? Interessiert wölbte sich eine von Ridleys Augenbrauen, bevor hen ohne auf dieses Detail einzugehen antwortete:

„Ich kann die gesamte truuiner Küche wärmstens empfehlen, solltet Ihr einmal die Gelegenheit haben diesen schönen Fleckchen Universum zu besuchen. Die Wahrscheinlichkeit dazu ist für eine Frau in Eurer Position auch sicherlich höher als für andere Mitglieder Eures Ordens. Ich selbst stamme von Arkania und werde auch als aus beruflichen Gründen Zugezogener der truuiner Speisekarte nicht müde…“

Nun war das Thema aber schon einmal auf Ridleys Planeten, was Meisterin Vendon als Sprungbrett für die nächste potentiell dornige Frage nutzte. Wie ging Truuine mit der Nachrichtensperre um und gab es möglicherweise Proteste. Erfreut auf das Thema truuiner Innenpolitik wechseln zu können lächelte die Gouverneursperson. Solange das Thema nicht auf die rebellische Stadt am Südpol, Port Ryloth, zu sprechen kam, konnte hen problemlos Stunden mit auch für Jedi akzeptablen Erfolgsberichten füllen.

„Keineswegs, Meisterin Jedi. Wisst Ihr, für mich sind Proteste über solche eine Nichtigkeit keine Proteste wegen einer Nachrichtensperre. Vielmehr sind sie ein Symptom eines tiefergehenden Problems, sei es ökonomischer Natur, oder beispielsweise resultierend aus einem geringen Maß an Vertrauen gegenüber der Regierung. Wer keine Arbeit findet, nimmt einen solchen Anlass gerne, um seinem oder ihrem Unmut Luft zu machen. Und wer der Regierung nicht vertraut, will ihr auch in Momenten der Krise auf die Finger schauen – auch wenn das vielleicht zum Nachteil aller ist.“

Ridley zuckte mit den Schultern.

„Entsprechend bin ich froh berichten zu können, dass auf Truuine auch in Zeiten der Nachrichtensperre alles seinen gewohnten Gang geht. Meine Bürger haben Arbeit, erleben wirtschaftlichen Aufschwung und haben Vertrauen in ein System, das ihnen verspricht, dass es morgen besser sein wird als heute. Warum sollten sie also protestieren?“

Der Kellner kehrte zurück, auf dem Tablett ihre bestellten Getränke. Während er sie vor ihnen abstellte, nahm Ridley noch einmal die Karte zu Hand, um auf die gewählte Speise deuten zu können. Heute hatte hen sich für ein Carpaccio aus den Tentakeln eines lokalen Räubers entschieden, das klang, als käme es hens Vorliebe für Meeresfrüchte angenehm nah. Nachdem die Bestellungen aufgegeben worden waren, wandte hen sich nochmal an die Jedi-Meisterin, um nun wieder selbst eine interessante Frage stellen zu können:

„Aber nun, wo der Grund der Nachrichtensperre wohl leider klargeworden ist, was sind Eure Gedanken zu unserer neuen Herrscherin? Die erste galaktische Imperatorin. Soweit ich weiß, herrscht auf Republikanischer Seite Geschlechterparität, was vergangene Kanzler angeht. Nicht wahr?“


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Die erste Spitze wehrte der Gouverneur wie von Rissa erwartet eisglatt ab und ließ sich nichts anmerken, welche Rolle das Imperium das C-Virus betreffend spielte. Es hätte sie auch gewundert. Natürlich war er nicht der Verhandlungsführer, aber wenn er vom Senator vorgeschickt wurde, dann hatte er mit Sicherheit genug Geschick, um ihr nicht in alle möglichen Fallen zu tappen und den Jedi einen Vorteil zu gewähren.

Die Jedi lächelte, als Solaris von der truuiner Küche zu schwärmen begann. Sie wusste gutes Essen sehr zu schätzen, trotzdem vermutete sie, dass sie Truuine wohl eher nicht besuchen würde - trotz der höheren Wahrscheinlichkeit im Vergleich zu ihren Brüdern und Schwestern. Die Galaxis war einfach zu groß, und Einsätze auf imperialen Planeten sehr selten. Der Nervenkitzel, mit imperialen Abgesandten auf einem neutralen Planeten zu verhandeln, reichte ihr persönlich auch erst einmal wieder für ein paar Wochen. Diplomaten wurden in der Regel nicht Diplomaten, weil sie gerne auf Mustafar tanzten.


Das klingt sehr attraktiv, ich werde es mir merken. Liegt Euch die arkanische Küche ebenfalls am Herzen?

Seichtes Geplänkel und netter Smalltalk waren immer gut - einfach, um ein Gespür für das Gegenüber zu bekommen, aber auch, um zwischen den ganzen Stolperfallen ab und an mal ein wenig durchzuatmen. Solaris würde ihr da sicher zustimmen.
Aber nach den kurzen Atempausen musste man auch die Pflicht aufnehmen. Was der Gouverneur über das Verhalten der Bevölkerung sagte, war entweder ein Versuch des Hindrehens von imperialen Notwendigkeiten hin zu einem positiven Bild, oder er glaubte es wirklich. Vermutlich letzteres, denn in den meisten Fällen standen die höheren Tiere des Imperiums glaubenstechnisch hinter dem, was sie taten.


Interessant.

Rissa nickte nachdenklich.

Ich freue mich, dass es Eurem Volk gut geht und die normalen Abläufe nicht gestört werden. Darf ich also daraus schließen, dass es so gut wie keine Arbeitslosigkeit auf Truuine gibt? Was würdet das Volk tun, wenn der wirtschaftliche Aufschwung stagnierte oder gar fiele - oder kommt dies schlicht nicht vor?

Der Kellner brachte ihre Getränke, und Rissa betrachtete interessiert den Blauwein, der nun vor ihr stand. Eine sehenswerte Farbe, die er da hatte; sie freute sich schon darauf, ihn zu probieren. Nach dem Gouverneur bestellte auch sie ihr Essen, gegrilltes lokales Gemüse mit Yinchorr-Kräuter-Curry und Shuura-Chutney, und schlug dann bequem die Beine übereinander. Gouverneur Solaris kam zum Thema zurück und begann nun seinerseits, ein wenig auszuhorchen. Rissa zuckte leicht mit den Schultern.

Die bisherigen Informationen sind noch zu wenig, um sich ein genaues Bild von Imperatorin Vendar zu machen. In Ihrer Ansprache kommt sie klar und stark herüber, ich kann mir gut vorstellen, dass das imperiale Militär zu ihr aufblicken wird. Mir selbst ist recht einerlei, welches Geschlecht sie besitzt - und ja, den meisten Personen in der Republik geht es so. Für mich zählen die Werte, die eine Person mitbringt, und ob sie fähig dazu ist, zu führen. Das wird sie, wie jeder andere an der Spitze, noch beweisen können.
Was haltet Ihr von Eurer neuen Führung?


Rissa blickte fragend in Solaris Augen, hob dann aber ihr Glas an und neigte es leicht in die Richtung des Gouverneurs.

Aber zuvor kurz... auf gute Verhandlungen.

Umbara - Hauptstadt - Restaurant Nebulae Noir - Rissa Vendon (NPC), Ridley Solaris
 
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“Hmm.”

, antwortete Ridley auf Meisterin Vendons Frage nach hens Affinität zur arkanianischen Küche. Es war eine gute Frage und ebenfalls eine, über die hen sich lange keine Gedanken mehr gemacht hatte.

„Es gibt tatsächlich einige Geheimtipps; die sind richtig gut. Ansonsten sind wir Arkanier eher auf Effizienz gebürstet als auf Genuss.“

Ridley lächelte breit. Hatte die Jedi es noch nicht aus der Aktenlage herausgefunden, so war die Enthüllung von hens Spezies sicherlich eine kleine Überraschung. In den vergangenen Jahren hatte hen dafür Sorge getragen die Ecken, die hens Xenoherkunft unterstrichen, abzuschleifen. Eigentlich weiße Haare waren blond gefärbt, Augen und Hände durch bionische Komponenten ersetzt. Andere Merkmale wurden durch Kleidung verborgen, oder – wie hens Statur – konnten ohne Weiteres als menschlich durchgehen.

„Ich habe nicht wenige Bekannte, die Essen eher als unangenehme Pflicht betrachten. Eine kurze Zwangspause, bevor man sich wieder den wirklich wichtigen Seiten des Lebens zuwenden kann. Für mich ist diese Attitüde jedoch ein weiterer Grund, warum ich froh bin, beruflich weit über den Tellerrand meines eigenen Horizontes hinausreisen zu können.“

Von einer eher seichten Frage wanderte das Gespräch wieder in gefährlichere Gefilde. Meisterin Vendon erkundigte sich nach Protesten auf Truuine und nutzte Ridleys Antwort als Sprungbrett, um noch einmal kritisch nachzuhaken. Gab es denn keine Arbeitslosigkeit auf Truuine und was geschähe, wenn der wirtschaftliche Aufschwung einmal nicht mehr so direkt zum Wohlstand der Bevölkerung beitrug?

„Unsere Arbeitslosigkeit ist in der Tat aktuell nicht vorhanden bis vernachlässigbar. Eines unserer größten wirtschaftlichen Probleme der letzten Jahre war, dass wir einfach nicht genug Hände hatten, um alle unsere ambitionierten Projekte mit Arbeitern zu bestücken. Wer also arbeiten kann, kann arbeiten, oder sich in unseren weitreichenden Abendschulprogrammen weiterbilden. Gleichzeitig geben wir unser Bestes für reichsinterne Migration nach Truuine zu sorgen. Anderswo mögen Arbeitsmärkte gesättigt sein und genau diese sprechen wir mit dem Angebot eines neuen Lebens auf Truuine an.“

Der zweite Teil der Frage war natürlich etwas schwieriger zu beantworten, wenn man sich um nötige Kontrollmaßnahmen herumlavieren wollte, die für allzu naiv-idealistische Ohren sicherlich ein bisschen kritisch anhörten. Ridley musste zugeben, dass Rebellenpolitiker beim Beantworten genau solcher Fragen sicherlich einen Vorteil hatten. Im Imperium gab es bei kritischen Journalisten einen Realitätsfilter, der so etwas dankenswerterweise reduzierte. Im Rebellenreich mussten Politiker sich jedoch allen möglichen sensationsheischenden Wortklaubereien aussetzen, was sie als Berufsgruppe sicherlich geübter darin machte mit so etwas umzugehen. Glücklicherweise hatte Ridley durchaus einiges an Verhandlungserfahrung und damit ebenfalls Routine darin unangenehme Fragen nicht zu beantworten. Oder besser gesagt eine Frage mit vielen Worten zu beantworten, die zwar nicht gestellt worden, aber ähnlich genug und trotzdem angenehmer war.

„Wie es dieser Tage wäre, kann ich nicht genau sagen. Seit Beginn meiner Amtszeit hat sich die Bevölkerung Truuines etwa verdoppelt also gibt es noch keine Erfahrungswerte, was die zugezogene Hälfte meines Volkes in solch einer Situation tun würde. Die einheimischen Truuiner würden ohne das Imperium jedoch vermutlich zu ihren alten, kleinlichen Streitereien zurückkehren. Misstrauische Stadtstaaterei statt Kooperation, destruktiver Lokalpatriotismus. Ebenfalls ein Interspezieskonflikt, der einmal jährlich in blutige Gefechte um die Fischgründe mündete, die die Truuiner vor meiner Einsetzung als so ziemlich einzige Lebensgrundlage hatten. Die imperiale Regierungsform mag nicht perfekt sein, doch ist es die Beste in der Galaxis die wir haben, um Wohlstand und Freiheit für den größtmöglichen Anteil der Bevölkerung zu gewährleisten.“

Die Getränke wurden gereicht und die beiden Diplomaten nutzten die Gelegenheit, um ihre gewählten Gerichte zu bestellen. Meisterin Vendon hatte ein gutes Auge bewiesen und machte Ridley mit ihrer Auswahl fast ein wenig neidisch. Nun, vielleicht ergab sich ja die Gelegenheit vor hens Abreise noch einmal in diesem Restaurant vorbeizuschauen, wenn das Gericht am Ende so gut aussah, wie es klang.

Nun war es jedoch an Ridley eine etwas kritischere Frage zu stellen. Die Jedi antwortete souverän, dass es noch zu früh war, um sich ein genaues Bild Imperatrix Vendar machen zu können, doch dass sie auf den ersten Blick klar und stark wirkte. Und wie eine Herrscherin, zu der das imperiale Militär aufblicken konnte. Bei ihrem Zugeständnis, dass ihr Vendars Geschlecht eher weniger wichtig war, horchte Ridley jedoch auf. Bislang hatte hen angenommen, dass Rebellen ungebührlich viel Wert auf äußerlich sichtbare und inszenierte Gerechtigkeit, statt eigentliche Eignung legten. Viele Medienschnipsel aus Rebellenmedien, die hem über die letzten Jahre zugetragen worden waren, betonten immer wieder den im Imperium vorherrschenden Sexismus am Beispiel einer langen Linie männlicher Imperatoren. Ohne jedoch geeignetere Kandidaten zu betonen.

Ridley selbst war Geschlecht auf der einen Seite zwar eher egal, doch verstand hen auch, dass eine Frau (oder auch ein Alien) tendenziell härter Arbeiter musste, um ähnliche Positionen wie menschliche Männer zu erreichen. Und das war eigentlich immer ein guter Indikator für eine höherer Qualifikation, oder einen stärkeren Antrieb sich zu beweisen. Immerhin bestätigte es Ridleys Weltsicht zumindest ein bisschen, dass Meisterin Vendon nicht zu einem ähnlichen Schluss in ihrer Bewertung gekommen war.

„Bisher ist mein Eindruck ausschließlich positiv.“

, antwortete Ridley auf Vendons Frage zu hens eigener Meinung zu dem Thema.

„Wie Ihr schon sagtet, weist unsere neue Herrscherin ein klares und starkes Auftreten auf, aber das geht meiner Meinung nach noch tiefer. Die Nachrichtensperre wurde proaktiv und zielgerichtet eingesetzt, während hinter den Kulissen zweifelsohne die Thronfolge geklärt wurde. So konnte es verhindert werden, dass das Imperium zeitweise kopf- und führerlos dastand… Wie das sicherlich von der radikalen Splittergruppe beabsichtigt war, die sich des Regizids schuldig gemacht hat. Noch vor ihrer klaren und starken Rede hat Imperatrix Vendar also Stabilität und Führungskraft bewiesen und das Reich in dieser schweren Übergangsphase vor Chaos, Anarchie und dem Tod Unschuldiger bewahrt.“

Ridley pausierte kurz und strich sich nachdenklich über die Uniform.

„Und schließlich ist da natürlich noch die Sache mit ihren Forderungen. Ein geringerer Herrscher hätte auf einen solchen Akt vielleicht mit Gift und Galle, oder sogar einer direkten Kriegserklärung reagiert. Der Mord an Imperator Allegious war sicherlich ein kriegerischer Akt, wenn auch sicherlich kein offiziell sanktionierter. Imperatrix Vendar war besonnen genug dies zu erkennen und so friedliebend, dass sie lediglich die Auslieferung der Verantwortlichen verlangt, um den hier auf diesem schönen Planeten verhandelten Friedensvertrag retten zu können.“

Ridley spürte, wie hem vom vielen Reden der Mund langsam trocken wurde, doch zum Glück erhob Meisterin Vendon in diesem Moment ihr Glas zu einem Toast.

„Da sagt Ihr was. Auf gute Verhandlungen!“

, erwiderte Ridley ihren Spruch und hob hens Fruchtbier an die Lippen. Der vertraute leicht süße, leicht bittere Geschmack benetzte hens Zunge und entfaltete seine erfrischende Wirkung auch sogleich. Genüsslich nahm die Gouverneursperson einen langen Zug und fühlte sich sogleich bereit noch einmal so viele und sogar noch mehr Worte in diesem wirklich spannenden Gespräch zu formen.

„Aber wo wir schonmal beim Thema der Verhandlungen sind, gibt es auf republikanischer Seite bereits ein Wunschziel wie sie ausgehen könnten? Botschafter Estan sagte, dass es in dieser Richtung bereits etwas geäußert wurde, aber wer weiß schon durch wie viele Stationen stiller Post das schon gegangen ist…“


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