Projekt Star Wars

Sir Ben Kenobi II
Sir Ben Kenobi II
beantragen will, was aber nicht nötig sei um einen Vermittlungsgutschein zu bekommen. Für den müsse ich mich nur arbeitslos melden, beim AA. Ich Trottel denk natürlich, jetzt wäre die Sache klar und fahr nochmal zum AA. Die sagen, ich müsse Leistungen beantragen um den Gutschein zu bekommen - FALLS ich überhaupt Anspruch auf diesen habe. Diesmal hat das JC tatsächlich auf! Dort bekomme ich einen Termin
Sir Ben Kenobi II
Sir Ben Kenobi II
für nächste Woche um Harz IV zu beantragen und da würde ich dann auch erfahren, wie's mit dem Gutschein aussieht. Bei dem Termin bekomme ich erstmal nur die Dokumente für die Beantragung von Harz IV aber zum Gutschein kann man mir nichts sagen. Als ich den Antrag dann zwei Tage später abgebe, muss ich noch zu so einer Integrationshelferin oder wie die heißen, die mit dir nach Jobs sucht.
Sir Ben Kenobi II
Sir Ben Kenobi II
Bei der hab ich das Wort "Vermittlungsgutschein" kaum ausgesprochen, da kommt schon "Gibt's nicht." und auf die Nachfrage ob generell oder nur für mich, heißt es, die gäbe es nicht mehr, weil der Arbeitsmarkt so gut sei, dass man sowas nicht zu fördern braucht. Ich will ihr erklären, dass da die Arbeitsvermittlung ist, die einen schriftlichen Nachweis haben will aber die Frau quatscht mir da rein
Sir Ben Kenobi II
Sir Ben Kenobi II
und rattert einfach nochmal ausführlicher runter, dass es keine Gutscheine gibt, weil der Arbeitsmarkt so gut ist - natürlich im Arbeitsamt-typischen Tonfall, der zu sagen scheint: "Die Frage is voll dämlich und du nervst." Auf erneute Frage nach dem Nachweis, meint sie, den bräuchte es nicht, weil es die Gutscheine ja generell nicht mehr gibt.
Sir Ben Kenobi II
Sir Ben Kenobi II
Dass der Job dann sowieso schon weg war, versteht sich ja von selbst, sonst wär's ja nicht frustrierend genug.
(Die Geschichte ist mal wieder länger geworden als geplant. ^^')
Mad Blacklord
Mad Blacklord
Immer wenn ich sowas lese, denke ich, mit einem bedingungslosem Grundeinkommen/Grundsicherung, wäre dieser ganze quatsch von Arbeitsamt und Jobcentern total unnötig und würde soviel Bürokratie abschaffen. Dann könnten sich diese Ämter nämlich auch wieder der Aufgabe der Jobvermittlung und Umschulung widmen.
Banthapudu
Banthapudu
Okay, jetzt bin ich mit frustriert!
Sir Ben Kenobi II
Sir Ben Kenobi II
Ich finde die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens auch sehr interessant. Das Problem ist halt die Finanzierung und, dass manchen dann vielleicht die Motivation zur Arbeit fehlt. Andererseits, wenn man nicht mehr jeden Mist-Job annehmen muss um zu überleben, dann strengen sich die Arbeitgeber vielleicht mehr an, bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Zudem glaube ich,
Sir Ben Kenobi II
Sir Ben Kenobi II
dass einige Menschen es in gewisser Weise als Erfolg ansehen, wenn sie es hinkriegen, dem Amt was vorzumachen um Geld zu kriegen obwohl sie gar nicht versuchen, einen Job zu finden. Dieses Erfolgserlebnis würde beim bedingungslosen Grundeinkommen natürlich ausbleiben.
Es wäre vielleicht auch dem Miteinander zuträglich. Als ich aus dem Jobcenter raus kam, marschierte hinter mir eine Frau raus,
Sir Ben Kenobi II
Sir Ben Kenobi II
bei der offenbar was nicht geklappt hat. Die war stark angefressen und hat dann zu ihrer Begleiterin den schon häufig geäußerten Satz gesagt: "Die Ausländer kriegen alles hinten rein geschoben aber wir...." Dieses Konfliktpotential würde mit bedingungslosem Grundeinkommen vielleicht auch wegfallen oder zumindest abgeschwächt.
Banthapudu
Banthapudu
Ach, da fällt mir Kalkofe ein: "... und wer schiebt mir hinten was rein?" Mist, jetzt bin ich nicht mehr frustriert. Ich hoffe man kann sich dann die Form der Geldüberbringung aussuchen! Bekäme ich dann mein Gehalt on top?
Raven Montclair
Raven Montclair
Eine Freundin arbeitet beim Jobcenter, sozusagen auf der anderen Seite. Sie ist sehr professionell und lässt sich selten dazu hinreißen, etwas zu erzählen. Und wenn, dann anonymisiert. Aber was man da hört: Menschen, die in teuren Wagen vorfahren, Häuser besitzen, im Gehensatz dazu Menschen, die durch Krankheit in Hartz 4 gerutscht sind und alles verkaufen mussten und die ihr unendlich leid tun.
Raven Montclair
Raven Montclair
Sie wurde schon bedroht, ihr Wagen zerkratzt, Reifen aufgestochen, mutmaßlich von ihren Klienten, mittlerweile nimmt sie Antidepressiva aber sie will den Job nicht mehr wechseln, weil sie glaubt, schon zu alt zu sein. Schon ironisch.
Sir Ben Kenobi II
Sir Ben Kenobi II
Das ist im Jobcenter wohl so wie anderswo auch: Auf beiden Seiten gibt es Idioten, die der gesamten anderen Seite sinnlos das Leben schwer machen. Dadurch hat man beiderseits ein schlechtes Bild von der jeweils anderen Seite und viele tendiert dazu, selbst ebenfalls schlechter mit denen Leuten der anderen Seite umzuspringen. Dabei sieht man sich natürlich im Recht, weil die anderen ja schon die Bösen sind und dann
Sir Ben Kenobi II
Sir Ben Kenobi II
reagiert man umso gereizter, wenn einer der Bösen dann auch noch aufmuckt, wie z.B. so eine Arbeitsamtmitarbeiterin, die einem sagt, dass man was falsch gemacht hätte. So schaukelt sich das hoch und beide Seiten reiben sich aneinander auf. Und das nur, weil ein paar Idioten damit angefangen haben. Diese Eigendynamik kann schon ganz schön frustrierend sein. (Womit wir wieder beim Thema wären.)
Sir Ben Kenobi II
Sir Ben Kenobi II
@Banthapudu Es gibt verschiedene Meinungen dazu, ob BGE unabhängig vom Einkommen gezahlt werden sollte. Ich denke, wenn das Einkommen so hoch ist, dass es auf ein paar hundert Euro mehr oder weniger nicht ankommt (Manager usw.), könnte man das BGE vielleicht streichen. Aber dann wäre es natürlich nichtmehr komplett bedingungslos und es würde wieder ein gewisser bürokratischer Aufwand entstehen.
Raven Montclair
Raven Montclair
@Sir Ben Kenobi II Richtig! Sie sagt ja auch selber über manche Kollegen, dass sie da nie auf der anderen Seite des Stuhls sitzen möchte, weil sie diese für nicht wirklich kompetent hält.
Sir Ben Kenobi II
Sir Ben Kenobi II
Bei mir war es bisher so, dass die bei der Antragsbearbeitung nett waren aber die, bei denen man jeden Monat Rechenschaft über seine Bewerbungstätigkeiten ablegen muss, waren oft ziemlich biestig. Außerdem hatte ich nur zweimal mit Männern zu tun und beide waren nett. Keine Ahnung ob das nur Zufall war oder ob Männer und Frauen irgendwie dazu tendieren anders mit dieser Situation umzugehen.
Banthapudu
Banthapudu
Die Wahrscheinlichkeit, in diesem Job zu verbittern, ist leider ziehmlich hoch, da man, es wie @Raven Montclair schreibt, mit Schicksalen zu tun hat. Blöd, wenn man die eigene Frustration an anderen auslässt. Funktioniert halt auch von der anderen Seite aus. Da haben wir es mal wieder, das Problem ist der Mensch! Ha! Wie frustrierend.
Banthapudu
Banthapudu
Meine Frau hatte zwei Mal mit dem Verein zu tun, einmal war die Erfahrung positiv, einmal negativ. Und ein Freund von uns ist dort Ausbilder und der liebt seinen Job. Ist also bestimmt auch ne Typfrage, wie hoch die eigenen Frustrationstoleranz und die Sozialkompetenz ist.
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