Projekt Star Wars

Han Kang und László Krasznahorkai sind eigentlich echt gute Entscheidungen, finde ich. Handke sehe ich eher kritisch.

Ich auch, aber es war eine "mutige" Entscheidung. Mittlerweile habe ich eher das Gefühl, dass die Jury sich auf "harmlose" Kandidaten besinnt und in den eher hinteren Reihen fischt. Rushdie oder Houellebecq wären mal ein Ausrufezeichen gewesen!

Rushdie ist überfällig, da stimme ich dir zu, Houellebecq aber ist ein untalentierter Schreiberling, der seinen Namen mit Skandalen und unsäglichen Provokationen im Gespräch hält.

So komisch das jetzt klingt, aber genau das trägt auch zur Gesamtwirkung eines Autors bei; es gibt sogar solche, deren "larger than life" - Persönlichkeiten sich vor das (zT oder vll großteils unspektakuläre) Werk schoben und es aufwerteten. Bestes Beispiel Hemingway.

Hemingway ist halt eigentlich kein gutes Beispiel, literarisch und erzähltheoretisch dürfte das einer der, wenn nicht sogar der wichtigste Autor des 20.Jahrhunderts (gewesen) sein.

Ich hatte ehrlich gesagt noch nie bei einer Literatur Nobelpreis Verleihung das Bedürfnis, anschließend das Buch des Gewinners zu lesen. Ist halt irgendwie nie mein bevorzugtes Genre.

In der Regel kennt man ein paar Werke und sei's aus der Schulzeit. Böll, Hesse, Hauptmann, Mann. Da wird man als Abiturient schon was gelesen haben. Ich habe von jedem polnischen Preisträger mindestens ein Buch im Regal und Czesław Miłosz ist mein absoluter Lieblingspoet.

Nun ja. Bei der Schullektüre war ehrlich gesagt sehr wenig dabei bei dem das Lesen Freude bereitet hat.

Darum bist du auch Naturwissenschaftler geworden, du verdammter Banause.

@Ben Ich streite Hemingways Wirkung ja nicht ab (auch wenn er sich stilistisch v.a. an Chekhov bediente und dbzgl. nichts völlig Neues schuf). Und Dialoge schreiben konnte der Mann einfach nicht. Erzähltechnisch gabs insbesondere im 20. Jahrhundert eine ganze Reihe Leute vor ihm in der Rangliste.

Was hältst du eigentlich von Twardoch? Den mag ich.