Abtreibung

Talon Karrde schrieb:
@Bina

Dann schau dir noch mal das erste Bild von dem Link an, dem du gepostet hast. Es handelte sich um eine Abtreibung zwischen der 7. und 12. Woche. Du siehst sehr gut wie schon alles ausgebildet war. Das war definitiv kein Zellklumpen mehr, sondern ein Mensch.

Wir könnten jetzt die Diskussion beginnen ab wann ist ein Mensch ein mensch , aber das würde nichts bringen weil wir uns immer wieder im Kreis drehen würden. Der eine behauptet das, der andere das.
 
SorayaAmidala schrieb:
Wir könnten jetzt die Diskussion beginnen ab wann ist ein Mensch ein mensch , aber das würde nichts bringen weil wir uns immer wieder im Kreis drehen würden. Der eine behauptet das, der andere das.
Hast du dir das Bild angesehen, oder nicht? Du kannst wohl schlecht behaupten das sei ein Zellklumpen. (Es sei denn, du würdest dich selbst als Zellklumpen bezeichen; was ja noch nicht einmal falsch ist.) :D :p
 
Also juristisch gesehen beginnt das Leben zumindest mit der Nidation (Einnisten der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter). So hat es zumindest mal das BVerfG entschieden. Ob's vorher schon Leben ist, ist zumindest nicht juristisch entschieden worden.

Ethisch, medizinisch und sonstwie, gibt's so viele Meinungen, wie es Menschen gibt.

Und bei der Absaugmethode ist es doch so, dass die Embryonen durch den Saugdruck zerstückelt oder sonstwie "verletzt" werden... Zumindest wüsste ich nicht, dass die vorher noch "zerkleinert" werden müssen, da die Sauger idR so groß sind, dass da ein Embryo locker durch passt ...

Und was mich bei solchen Seiten wie der von Bina geposteten stört ist, dass die zum Großteil Bilder von abgetriebenen Föten (also nach der ca. 12. Woche) zeigen. Von Föten, die schon wie "normale" Kinder ausschauen. Was man dabei aber sehr gerne nicht sagt, ist dass solche Abtreibungen nach einer medizinisch-sozialen Indikation erfolgen, also wenn Ärzte feststellen, dass diese Kinder Leben oder Gesundheit der Mutter gefährden.

Ich finde solch eine Vorgehensweise unverntwortlich. Sicher kann man empört sein darüber, dass ein Kind im 7. Monat abgetrieben wird. Aber man muss dabei immer bedenken WARUM dieses Kind abgetrieben wurde. Es ist nicht richtig sich über solche Abtreibungen aufzuregen, wenn nicht explizit daneben steht, warum sie vorgenommen wurde...

Zumindest in Deutschland ist es nämlich nur bis zur 12. Woche möglich "ohne Grund" abzutreiben. Alle Abtreibungen in einem späteren Stadium müssen auf einer ärztlichen Entscheidung beruhen, die bestätigt, dass Leben und/oder Gesundheit der Frau gefährdet sind. Wobei hier natürlich auch die psychische Gesundheit eine Rolle spielt.

Und an alle Verfechter der Freigabe zur Adoption: Bitte bedenkt, dass es Frauen gibt, die eine Abtreibung psychisch verkraften können, aber eine Abgabe des Kindes nicht verkraften.

Es gibt zur Abtreibung nicht DIE Lösung. Die wird es nie geben. Alle haben andere Vorstellungen davon.

Fakt ist, dass das BVerfG entschieden hat, dass die Fristen-Beratungslösung (also innerhalb von 12 Wochen und nach Beratung) mit dem Grundgesetz vereinbar ist und die Indikationslösung mit der kriminologischen Indikation (nach Vergewaltigung) und der medizinisch-sozialen Indikation rechtlich erforderlich ist.

Es gab eine Zeit, wo es eine reine medizinische Indikation gab (der Gesetzgeber hatte auf die soziale Komponente verzichtet, weil er gemeint hatte, die sei schon mit der Beratungslösung genügend abgedeckt). Da hatte das BVerfG entschieden, dass die soziale Komponente da reingehört, alles andere wäre verfassungswidrig.
 
Wer kein Kind will und doch schwanger wird soll sein kind eben zur Adoption frei geben. Die 9 Monate Schwangerschaft muss man eben durchstehen, wenn man nicht verhüten kann. Es gibt so viele Leute, die keine Kinder bekommen können. Für mich ist Abtreibung eindeutig Mord. Denn ab der 8. Schwangerschaftswoche sind Organe und Gehirn ausgebildet, also kann man es als Lebewesen bezeichnen, das ebenfalls das Recht auf Leben haben sollte. Wer sind wir, dass wir über anderes Leben entscheiden dürfen? Wie gesagt, es gibt ja immer noch die Möglichkeit es nach der Geburt weg zu geben. Dann hat man ebenfalls alle Probleme los und trotzdem hat das Kind jegliches Potential zur Entfaltung.
Einziger Punkt bei dem ich es akzeptabel finde ist eine gesundheitliche Gefährdung der Mutter.
 
newman schrieb:
Wer kein Kind will und doch schwanger wird soll sein kind eben zur Adoption frei geben. Die 9 Monate Schwangerschaft muss man eben durchstehen, wenn man nicht verhüten kann. Es gibt so viele Leute, die keine Kinder bekommen können. Für mich ist Abtreibung eindeutig Mord. Denn ab der 8. Schwangerschaftswoche sind Organe und Gehirn ausgebildet, also kann man es als Lebewesen bezeichnen, das ebenfalls das Recht auf Leben haben sollte.
Noch früher wenn du mich fragst. Menschen ohne voll ausgebildetes Gehirn gelten ja auch als Lebewesen.
 
Man kann ja zum Thema Abtreibung stehen wie man will, aber das ist wirklich einer der erbärmlichsten Gründe abzutreiben.


Feminist: I Aborted My Baby Because He Was Male - infowars.com

“couldn’t bring another monster into the world” and that her decision “made a difference.”

“I went in for the procedure, as it was fairly later in my pregnancy, I was aware there were certain risks, but it went off without a hitch,” she wrote. “My body’s betrayal was no more, I was free… I felt strong.”

“I had done something positive, something that would actually make a difference, something good, even though as I would find out, many others wouldn’t see it that way.”


Ich bin für die Gleichstellung der Frauen, auch das eine Frau das Recht zur Abtreibung hat. Allerdings nicht so Grundlos wie hier, nur weil das Kind das falsche Geschlecht hat. Man stelle sich mal die Umgeklehrte Situation vor, wenn ein Mann die Frau zwingen würde abzutreiben weil es ein Mädchen ist. So wie dies leider in China und Indien oft der Fall ist. Solche Leute geben dem Feminismus doch einen schlechten Ruf und Grund zur Bezeichnung Feminazi, ein Begriff den ich sonst vermeide. Wenn man solche Vorurteile hat, dann kann es einem doch nicht mehr um Gleichberechtigung gehen.
http://thepunditpress.com/2015/02/0...couldnt-bring-another-monster-into-the-world/


 
Egal wie bescheuert der Grund auch ist, es ist und bleibt der Körper der Frau und sie hat darüber zu entscheiden. Bescheuert ist die Aktion natürlich trotzdem und hier passt der Begriff Feminazi, der in meinen Augen viel zu schnell und viel zu häufig genutzt wird, wie die Faust aufs Auge.
 
Egal wie bescheuert der Grund auch ist, es ist und bleibt der Körper der Frau und sie hat darüber zu entscheiden.
Grundsätzlich gebe ich dir recht. Auch wenn ich eher Pro Life bin und im generellem der Vater auch mit entscheiden sollte können dürfen ob er ein Kind möchte, es also nach Möglichkeit eine gemeinsame Entscheidung sein soll, schließlich ist ein Kind eine gemeinsame Sache. Besonders bei Ehepaaren. Bei ledigen und besonders Jungen Menschen unter zwanzig, also Teenie-Mütter, für die das Kind eine Last wäre, oder generell Opfer einer Vergewaltigung geworden sind, denen sei eine Abtreibung natürlich bedingungslos gegönnt. Aber hier in diesem Fall, bei einer erwachsenen, mündige Frau die einfach aus dem Kalkül sich für eine Abtreibung entscheidet nur weil es das falsche Geschlecht hat, ist es einfach erniedrigend. Da geht mir die Hutschnur aber dermaßen hoch dass ich schon fast sagen möchte, dass hier eine Abtreibung generell nicht möglich sein sollte. Wirklich, wenn man mit über zwanzig nicht verhüten kann, dann soll man doch die Suppe auch auslöffeln die man sich eingebrockt hat.
Wenn man so wählerisch beim Geschlecht der Kinder ist, dann soll man doch lieber ins Waisenhaus gehen und einem Kind eine Chance geben das schon von solchen Eltern wie der oben erwähnten nicht gewollt worden ist.

Unabhängig von der Meinung die man selbst hat, so ist das Thema doch so Komplex und Vielfältig, mit so vielen Variablen, dass man doch gar keine absolute Entscheidung so ohne weiteres treffen kann.
 
Vermutlich wäre das sinnvollste, schlicht vorher das Geschlecht des Kindes zu bestimmen aber einer Frau vorzuschreiben, sie solle "die Suppe auslöffeln" ist letztendlich erniedrigender als alles anderes, vollkommen unabhängig davon, was für eine niederen Charakter sie hat und welch verachtungswürdige Ideologie sie auch vertreten mag.
 
Vermutlich wäre das sinnvollste, schlicht vorher das Geschlecht des Kindes zu bestimmen
Da Frage ich mich aber wie das möglich sein soll. Selbst bei künstlicher Befruchtung dürfte das doch recht schwierig werden.

aber einer Frau vorzuschreiben, sie solle "die Suppe auslöffeln" ist letztendlich erniedrigender als alles anderes,

Das kommt wohl auf die Ansicht an. Schließlich ist es sobald man Schwanger ist, nicht mehr nur der eigene Körper. Vom Grundgesetz Artikel 1 könnte man wohl in beide Richtungen Argumentieren. Artikel 2 lässt sich nach einer für Leben Einstellung auslegen. Nach Artikel 6 stehen Kinder und Familien generell unter besonderem Schutz, wobei Pflege und Erziehung den Eltern unterliegt. Je nachdem wo man eben den Beginn menschlichen Lebens ansetzt, ist man also in gewisser weise in der Schwebe, ob nach biologischer oder ethischer Sicht. Wobei juristisch gesehen beginnt ja das Leben erst mit der Geburt. Totgeburten sollen ja deshalb z.B. keinen Anspruch auf ein Begräbnis haben und scheiden in der Erbreihe aus usw. usf. Womit die Abtreibungsfrage demnach juristisch eigentlich schon geklärt wäre.
Bleibt eben die moralische Seite, und da gehen die Meinungen eben auseinander. Auch die zuständigen EU Gerichtshöfe und Ausschüsse konnten sich dabei bisher nicht so recht einigen. Sind aber wohl eher für ein "Menschenrecht auf Abtreibung".

Aber wie gesagt, persönlich habe ich nichts gegen Abtreibung, tendiere aber moralisch mehr zu Pro Life. Nur Grundlos sollte sie nicht sein. Eventuell nach Möglichkeit auch den Vater etwas mehr bei der Entscheidung mit einbeziehen. Auch Gesundheit des Kindes und soziales Umfeld können nicht ganz außer acht gelassen werden. Wobei sich auch hier argumentieren lässt das ein behindertes Leben nicht weniger Wert ist als ein gesundes.
 
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Die Geschichte ist ne Ente.
Infowars ist keine seriöse Seite, der Betreiber Alex Jones ist ein idiotischer Verschwörungstheoretiker, ein 9/11 Truther der die Mondlandung für gefälscht hält und außerdem die "New Word Order" bekämpft. Seine verschwurbelten Theorien reichert er dann noch mit rechtslastigem-evangelikal-Christentum an. Da verwundert es nicht, dass er solche verrückten Geschichten Erfindet um die Pro-Life Kreuzritter zu stärken.
Die Originalquelle Injustice Stories wurde erst mit dem entsprechenden Post erstellt, hat also auch keine glaubwürdige Geschichte. Sogar Snopes ist der Sache schon auf der Spur.
 
Infowars ist keine seriöse Seite, der Betreiber Alex Jones ist ein idiotischer Verschwörungstheoretiker, ein 9/11 Truther der die Mondlandung für gefälscht hält und außerdem die "New Word Order" bekämpft.

Ganz genau das. Infowars.com liegt so ziemlich auf einer Wellenlänge mit den PI-News & Konsorten - wo gabelt man also solche Links auf? :konfus:
 
Egal wie bescheuert der Grund auch ist, es ist und bleibt der Körper der Frau und sie hat darüber zu entscheiden. Bescheuert ist die Aktion natürlich trotzdem und hier passt der Begriff Feminazi, der in meinen Augen viel zu schnell und viel zu häufig genutzt wird, wie die Faust aufs Auge.
Sehe ich ein bisschen anders. Sobald neues Leben am entstehen ist geht es meiner Meinung nach nicht mehr nur um den Körper der Mutter sondern auch um neues Leben. Da sollte es schon einen guten Grund dafür geben um es zu beenden, etwa wenn das körperliche oder seelische Wohl der Mutter gefährdet ist. Irgendwelche niedrigen Beweggründe à la "ich hab da gerade keine Lust drauf/es passt nicht in meine Berufsplanung" sind meiner Ansicht nach zu wenig und sollten nicht akzeptiert werden.
 
Zu dem Thema fällt mir nur ein

Viele Menschen sind zu gut erzogen, um mit vollem Munde zu sprechen. Aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.

Und da kann dann jeder selbst entscheiden, ob er gemeint ist :crazy
 
Irgendwelche niedrigen Beweggründe à la "ich hab da gerade keine Lust drauf/es passt nicht in meine Berufsplanung" sind meiner Ansicht nach zu wenig und sollten nicht akzeptiert werden.

Das lässt sich für dich ja leicht sagen, du musst deinen Körper ja nicht hergeben. Eine Frau zu zwingen Brutkasten zu spielen, führt am Ende nur dazu, dass sie sich wieder Kleiderbügel in den Körper rammt. Ich bin sehr froh in so Zeiten nicht zu leben und in einer Zeit wo Frauen ein Recht auf körperliche Selbstbestimmung haben und ihre Körper nicht mehr Eigentum des Mannes sind.
 
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Das lässt sich für dich ja leicht sagen, du musst deinen Körper ja nicht hergeben. Eine Frau zu zwingen Brutkasten zu spielen, führt am Ende nur dazu, dass sie sich wieder Kleiderbügel in den Körper rammt. Ich bin sehr froh in so Zeiten nicht zu leben und in einer Zeit wo Frauen ein Recht auf körperliche Selbstbestimmung haben und ihre Körper nicht mehr Eigentum des Mannes sind.

Außer im Fall einer Vergewaltigung, zwingt niemand die Frau dazu, das Risiko einer Befruchtung auf sich zu nehmen. Insofern kann man nicht von Zwang sprechen. Ist nichts neues, dass Verhütungsmittel nicht 100% schützen. Insofern könnte die Frau auf Geschlechtsverkehr verzichten. Auch als Mann geht man das Risiko ein, eine Lebenslange Verantwortung einzugehen. Wenn es soweit kommt, müsste auch der Mann mitsprechen dürfen, immerhin kann die gute Frau danach Unterhalt verlangen.
Die Laune einer Frau kann nicht der Grund sein, ein Leben zu beenden.
 
Klar kann man von Zwang reden, wenn eine Frau eine Schwangerschaft durchziehen muss, weil ihr die Abtreibung verweigert wird und der Abbruch illegal ist. Die Laune einer Frau ist Grund genug, denn es ist ihr Körper. Auf den Mann zu zeigen macht es nur noch schlimmer, der muss ja seine Körper ja nicht als Wirt zur Verfügung stellen. Die Vorstellung des Mannes, der das letzte Wort über das Leben und die Lebensgestaltung der Frau hat, lehne ich jedenfalls entschieden ab.
 
Wenn es soweit kommt, müsste auch der Mann mitsprechen dürfen [...]

Also soll einer Frau die Selbstbestimmung über ihren Körper verwehrt bleiben, weil sie eine Frau ist und deshalb die biologischen Veranlagungen besitzt, Kinder zu gebären, ja? Versteh' mich nicht falsch, Abtreibung ist für mich auch ein schwieriges Thema, aber unter keinen Umständen kann ich akzeptieren, dass wir Frauen das Recht nehmen, allein über ihren Körper zu entscheiden. Wenn eine Frau eine Abtreibung vornehmen will, muss das mir, dir und allen anderen Menschen nicht gefallen, aber es ist eine Entscheidung die eine Frau für sich selber treffen muss und soll.
 
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