Alderaan, Delaya (Alderaan-System)

Alderaan – Apalis-Küste – Richtung Schloss Organa - Gleiter - Fontaine, Steven, Tenia und Akani

Ich glaube nicht, dass mangelnde Erfahrung eine Rechtfertigung dafür ist, nur Wert auf sein eigenes leben zu legen. Nicht mal ich habe so eine Ansicht gehabt,“ gab Tenia sich äußerst streng. „Langsam frage ich mich, ob der Orden alles und jeden aufnimmt.“ Grimmig dachte sie an Michael und viel grimmiger noch an Steven. „Mangeldne Erfahrung ist eine schlechte Entschuldigung, das wissen wir beide,“ was eine direkte Anspielung auf ihr Versagen auf Tyhferra war. Ihr erster Eindruck von Bailee reichte sicher nicht, sich eine Meinung zu bilden, aber er reichte, um vorerst zu wissen, ob sie diese Person mochte, oder nicht. Was nicht hieß, ihr keine Chance einzuräumen. Aber bei alle Liebe, sie war auch nur eine Nullianerin und hatte ganz sicher keine Sympathiepunkte zu verschenken. Dann kam auch schon die Delegation und Tenia fragte sich, zu welchem Schutz die Imperialen überhaupt da waren. Allerdings wurde ihr sehr sarkastischer Gedanke getrübt, als sie einen verstohlenen Blick auf Steven warf. Allerdings würde er hier kaum die Dummheit begehen, zu behaupten, dass all diese Soldaten eine Gefahr darstellten und einen von ihn töten. Schließlich hatte er seinen schießwütigen Padawan auch nicht dabei.


Es war seltsam, zwischen den Soldaten eingekesselt zu sein und den Raumhafen zu verlassen und es fühlte sich an, als sei zwischen den Republikanern und den Imperialen eine unsichtbare Wand. Der Friedensvertrag mochte mit Tinte unterzeichnet worden sein. Aber was war das schon, wenn kein Herzblut in dieser Tinte steckte? Erneut verhärteten sich Tenias Züge und wenn sie nicht bald dafür sorgte, wieder etwas … zufriedener mit allem zu werden, würde sie ihrer Mutter immer ähnlicher werden, die eine ziemlich deutliche Zornesfalte hatte.

Immerhin, als die den Raumhafen verließen, ließ ein Blick in die Ferne die Wälder Alderaans erkennen. Ein Anblick, der sie schmerzlich an Null erinnerte. Hoffentlich würde nach dieser Mission endlich Ruhe einkehren, in der sie sich zeit nehmen konnte. Für sich, für ihre Familie, für Dinge, die einfacher waren, als die Entscheidungen, die eine Jedi zu treffen hatte.
Die Entscheidung, wer in welchem Gleiter sitzen würde, hätte Tenia hingegen gerne selbst getroffen. Ausgerechnet mit Steven mussten sie, Akani und Agent Fontaine ihn teilen. Als wäre eine andere Mischung nicht besser gewesen. Tenia bemühte sich, so weit wie möglich von Steven weg zu sitzen, was in in einem Gleiter natürlich unheimlich viel bedeutete.
„Die Anreise war gut, danke.“ All das wäre vielleicht auch gut gewesen, wäre nicht Steven der Diplomat. „Ich wusste gar nicht, dass deine Berufung die, eines Diplomaten ist,“ wandte sie sich dann doch an ihn. „War das noch vor, oder erst nach Tyhferra?“ Oh, sie hatte Mühe, ihre Abneigung aus ihrer Stimme zu verbergen, aber sie wusste, dass es bei mindestens drei Worten nicht gelang, also rettete sie sich davor, mehr reden zu müssen, in dem sie einen dieser Säfte trank.

Alderaan – Apalis-Küste – Richtung Schloss Organa - Gleiter - Fontaine, Steven, Tenia und Akani
 
~ Alderaan – Pallista-Raumhafen – Organa-Abgesandte (NPC), Fensa, Fontaine, Brianna, Tenia, Akani, Bailee und Steven ~

Steven hatte den ersten Schock darüber, dass Tenia ebenfalls hier auf Alderaan anwesend und nun, zusammen mit Steven, ein Teil der republikanischen Delegation war gerade überwunden, da richtete Brianna das Wort mit einer Bitte an den Cirresen.
Er sollte ihrer Padawan zeigen, wie ein Jedi Verhandlungen führt? Es hatte sich also schon rumgesprochen, das der Baron von Cirrus der Berufung eines Jedi-Diplomaten folgt. Steven war zwar erst am Anfang ein richtiger Diplomat im Auftrag des Jedi-Ordens zu werden, aber zumindest auf cirresischem Parkett hatte er ein paar Erfahrungen sammeln dürfen. Wie unterschiedlich konnte dies schon sein? Diplomatie war ein Spiel mit dem Feuer: Senatoren lächelten sich zu, wünschten sich einen schönen Tag und hatten im Hinterkopf schon die politische Ermordung ihrer Kollegen geplant. Gerüchteweise manchmal sogar mehr als das. Schlimmer wurde dies eigentlich nur noch, wenn sich solche großen Blöcke gegenüberstanden wie heute. Demokratie gegen Diktatur. Freiheit gegen Unterdrückung. Gut gegen böse. Gut gegen böse? War es tatsächlich so einfach? Steven überlegte einen kurzen Moment, kam aber zu keinem Ergebnis. Gerne hätte er es so einfach gesehen, die Jedi waren die Guten, das Imperium die Bösen, doch so simpel war es mit Sicherheit nicht. Gerade seine letzte Mission auf Thyferra hatte dies ja besonders gezeigt. Imperium, Republik, Jedi, Sith. Sie alle waren viel mehr als nur schwarz und weiß, gut und böse; es war alles nur eine graue Masse von Individuen die glaubten das Richtige zu tun.

"Es wäre mir eine Ehre, Brianna. Ich hoffe ich kann Euren Ansprüchen auch genügen."
erklärte sich der Baron von Cirrus mit einem Lächeln in Richtung Briannas.

"Bevor die Verhandlungen überhaupt losgehen, Bailee, solltet Ihr Euch merken, dass man keinem Politiker mehr als zur Hälfte Glauben schenken darf. Besonders in der Diplomatie sind die unterbewussten Sinne eines Jedi mehr als wichtig."

stellte der Jedi Ritter klar und deutete mit seinem Kopf auf die gerade ankommende Abgesandte. Je früher die junge Padawan diese Lektion beherzigte umso besser. Kein gesprochenes Wort eines Politikers war auch nur einen Credit wert. Selbst schriftliche Verträge waren manchmal leider auch nur mehr schein als sein. Der Friedensvertrag war das beste Beispiel. Offen bekämpften sich Republik und Imperium nicht mehr, doch hinter der Kulisse brannte die Luft noch genauso wie vorher. Seien es die Gerüchte um Coruscant oder Stellvertreterkriege auf kleineren Systemen.

Nachdem die kleine Delegation ein paar freundliche Wote mit der Abgesandten ausgetauscht hatte, begab man sich in Richtung Ausgang. Der Weg dorthin war jedoch durch ein paar Duzend imperiale Soldaten gesichert. Steven hatte nicht erwartet, einen so großen Aufwand ans Sicherheitskräften vorzufinden und war froh, neben Brianna auch noch Tenia an seiner Seite zu haben. Er wusste, wenn es darauf ankommen würde, hatte die Nullianerin ein paar nette Tricks auf Lager. Und wenn es nur ihre schlechte Laune war.

Am Ausgang des Raumhafens warteten schon ein paar Gleiter auf sie. Als die ersten Gäste in die Fahrzeuge gebeten wurden, hatte der Baron Zeit sich auf diesem Planeten ein wenig umzusehen. Auch wenn es nur aus der Ferne war, konnte er große Wälder erkennen. Täler und Berge erstreckten sich am Horizont und gaben diesem Planeten ein friedvolles Aussehen, welches im harten Kontrast zu der Anwesenheit der imperialen Militärmacht stand.
Natürlich war Tenias Anwesenheit auf dieser Mission nicht das letzte was schief gehen konnte. Als hätte es die Macht gewollt, steckte man den Baron von Cirrus jetzt auch noch in den gleichen Gleiter wie die Nullianerin. Ganz bewusst ließ er so viel Platz wie möglich zur Jedi-Ritterin und platzierte sich am Fenster auf der anderen Seite. Ein weiterer Mann, der sich noch nicht bei Steven vorgestellt hatte, und Tenias blauer Padawan stiegen ebenfalls hinzu.
Es würde eine ruhige Fahrt werden, denn die Nullianerin würde nicht den Mut haben, das Wort an den Cirresen zu richten. Also konzentrierte sich der Baron ganz auf sich selbst und die Landschaft die man durchflog.
Die Idylle wurde jäh zerstört, als Tenia dann doch ihre sonst so wundervolle Stimme mit einem vorwurfsvollen Ton erklingen ließ.

"Ich habe nicht gewusst, dass du Teil dieser Mission bist."

erklärte sich der Ritter und ließ den Rest des Satzes, dass er nicht damit gerechnet hatte, sie würde mit ihm sprechen, bewusst weg. Er wollte hier kein Drama produzieren, die Situation nicht weiter eskalieren lassen. Er war jetzt Diplomat.
"Wenn es für dich besser ist, würde ich abreisen, aber ich werde hier genauso gebraucht wie du."
er ging auf die Provokationen von Tenia nicht ein. Vielleicht machte sie das ja noch wütender, vielleicht aber entschärfte es die Situation ein wenig. Wenn er in der Zeit mit Tenia eines gelernt hatte, dann war es das: Er konnte jetzt gar nichts Richtiges antworten.

"Es tut mir Leid."

sagte der Jedi-Ritter und ließ seinen Blick dabei wieder aus dem Fenster schweifen. Es war vieles schief gelaufen. So wie es jetzt war, war es nicht richtig. Das konnte jedem einfach nur Leid tun.


~ Alderaan – Apalis-Küste – Richtung Schloss Organa - Gleiter - Fontaine, Steven, Tenia und Akani ~
 
~ Alderaan – Apalis-Küste – Richtung Schloss Organa - Gleiter - Fontaine, Steven, Tenia und Akani ~


Steven der Diplomat. Dass sie nicht lachte! Diplomatie und Pazifismus. Zwei Berufungen die in etwa so gut zu Steven passten, wie Unattraktivität zu Brianna, auch wenn diese mit Hilfsmitteln gearbeitet hatte. Wie konnte es sein, dass jemand wie Steven, Diplomat war? Was waren denn seine glorreichen, diplomatischen Fähigkeiten? Die etwa, sich an Erpressung zu versuchen? Die, einen Helden mit schlechten Charakter mimen zu wollen? Oder doch eher die, eine Entschuldigung zu heucheln? Steven war kein Diplomat. Er war ein arroganter, kritikunfähiger grauer Jedi und als Tenia spürte, wie ihre Wut auf ihn wuchs, schirmte sie sich augenblicklich ab. Aber sie konnte nicht den Mund halten, wo sie auf engstem Raum mit ihm zusammen war. Wenn sie da eben eine Mauer zwischen sich und den Imperialen gespürt hatte, eine Art der Feindseligkeit, dann war da jetzt etwas sehr ähnliches zwischen ihr und Steven. Etwas das… von ihr ausging. Schön, na und! Sie hatte Grund, wütend zu sein und wenn er ein halber Sith war, dann war er der Feind und damit konnte sie so feindselig sein, wie sie mochte! Steven hatte es überhaupt nicht verdient, dass sie sich Gedanken machte. Wie nur, hatte sie ihr Tagebuch vollsülzen können davon, dass sie mit ihm reden musste? Sie musste gar nichts, aber für ihn war es besser, wenn er einfach die Klappe hielt. Er hatte nicht gewusst, dass sie Teil der Missions ein würde? Ach, wie schade. Wenn doch, hätte er sie dann abgesagt? Hätte er seine glorreichen Fähigkeiten als DIPLOMAT dann anderswo verschwendet? Seien nächste Behauptung brachte Tenia dazu, ihn anzustarren. Abreisen, wenn es für sie besser wäre? Er würde abreisen, wenn es für sie besser wäre?! Oh aber nein, er wurde gebraucht. Tenias Abschirmung begann zu bröckeln, als ihre Wut wuchs. Als ob er abreisen würde. Als ob er gebraucht werden würde! Es wäre nicht für sie besser, wäre er nicht auf dieser Mission, nein, es wäre für die ganze Mission besser, er wäre nicht hier und genau das, genau das… Die Nullianer biss sich auf die Zunge, so stark, dass sie Blut schmeckte, konzentrierte sich dann wieder auf ihr Glas mit Saft, starrte es an, statt Steven. Großmut war sicher keine Eigenschaft von ihm. Geheuchelte Großmut ja, wie er wieder einmal eindrücklich bewiesen hatte. Wie auf Tyhferra, als er sich erst geweigert hatte, den Funkspruch zu erwidern. Als er versucht hatte, sie zu erpressen. Als er allen Ernstes geglaubt hatte, sie würde sich darauf einlassen, ihm sagen, dass sie ihn brauchte! Tenias Glas begann seltsame Geräusche von sich zu geben und sie erkannte, dass sie es viel zu fest umkalmmerte. Doch gerade, als sie ihren Griff lockern wollte, kam ein ‚Es tut mir leid.‘ Es tat ihm leid? Erneut wanderte ihr Blick zu Steven, der seinen wohlwissentlich aus dem Fenster richtete. Am liebsten hätte sie ihm den Inhalt des Glases, samt Glas an den Kopf geworfen. Nur die Anwesenden im Gleiter waren ein Grund, genau das nicht zu tun. Was tat ihm denn leid? Mit ihr auf einer Mission zu sein? Ein Mistkerl zu sein? Die Nullianerin hatte beim besten Willen keine Vorstellung davon, was einem Steven Carant leid tun konnte. Oh, oh, doch! Die hatte sie. Es tat ihm leid, dass er sie nicht davon hatte überzeugen können, wie toll er war. Nein, wahrscheinlich tat es ihm leid, dass sie nicht erkannte, wie toll er war. Oder besser noch, es tat ihm leid, dass es ihm nicht gelungen war, sie weiterhin glauben zu lassen, dass er toll war, obwohl er es nicht war. „Ja, da bin ich mir sicher,“ kam es von Tenia und da bekam ihr Glas, dass sie noch immer viel zu fest hielt, einen Sprung. „Verzeihung“; ließ sie in Richtung der Dame, die den Saft angeboten hatte verlauten und stellte das Glas ab. Ablenken. Sie musste sich ablenken, wenn sie nicht auch einen Mord begehen wollte. Hatte ihr Kom vorhin nicht einen Ton von sich gegeben? Ein Blick darauf zeigte, dass sie sich nicht geirrt hatte. Nei! Tenias Wut verrauchte beinahe augenblicklich. Wie lange hatte sie von Nei nichts gehört und jetzt, jetzt war da eine Antwort.


*** Nachricht an Nei Sunrider***

Du hast keine Ahnung, in welchem perfekten Moment deine Nachricht kommt und wie sehr sie mir gerade hilft.

Hier geht es darum, Alderaan für die Republik zu gewinnen. Allerdings haben wir einen Diplomaten auf der Mission, der von seinem Handwerk nicht nur nicht sonderlich viel, sondern gar nichts versteht…

Ich freue mich auch, wenn wir uns wieder sehen. Ich habe dich wirklich vermisst.

***


Sie schickte ein kleines Danke in den Himmel dafür, dass Nei diese Situation gerettet hatte und packte ihr Kom wieder weg.

Alderaan scheint sehr beeindruckende Wälder zu haben…“, meinte sie dann, nur um etwas gesagt zu haben.


~ Alderaan – Apalis-Küste – Richtung Schloss Organa - Gleiter - Fontaine, Steven, Tenia und Akani ~
 
Alderaan – vor dem Pallista-Raumhafen, Speeder – Organa-Abgesandte (NPC), Fensa, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Bailee und Brianna

Der auf Briannas Liste als Jedi-Diplomat vermerkte Ritter Steven Crant gab sich ihr gegenüber freundlich, ein gutes Zeichen. Das hatte er auf jeden Fall schon einmal dem anderen Diplomaten der Mission voraus. Für Bailees Jedi-Weiterbildung käme ein Senator eh nicht in Frage und im besten Fall würden Tenia, ihr Padawan und sie nicht allzu viel zu tun haben. Wenn die Nautolanerin einer Jedi bei der Arbeit zusehen sollte, und was sollte man sonst mit einer so frischen Padawan auf einer Mission wie dieser anstellen, kam also nur Steven in Frage. Reden konnte Bailee aber, im Gegensatz zu Akani schien es eher schwierig für sie, zu schweigen, so dass dieser Pfad womöglich gar nicht so undenkbar für die Gelbhäutige wäre.

„Das freut mich sehr,“


Lautete Briannas Replik daher, obwohl sie sich mit der Frage beschäftigt, wie fähig Steven in seinem Metier wirklich war. Die Echani hegte gewisse Sympathien für Tenia und fragte sich nicht nur deshalb, welches Problem die Nullianerin wohl mit dem Menschen hatte. Da man zudem Fensa als Diplomaten entsandt hatte, stand keineswegs fest, dass die Leute, die man beauftragte, etwas von ihrem Handwerk verstanden, von Brianna freilich abgesehen, deren Handwerk aber auch nicht dasselbe war, obwohl der Begriff hier weit besser passte. Stevens nächste Worte, die zu erkennen gaben, dass er sich im Politikbusiness auskannte, beruhigten die Silberhaarige Jedi-Ritterin allerdings.

„Das hätte ich nicht besser sagen können. Bestimmt hilft dein Geruchsinn dir hier schon eine Menge, aber öffne dich für die Macht, wie ich es dir gezeigt habe und mache dich empfänglich für die übersinnliche Art der Wahrnehmung. Was gewöhnliche Leute Intuition nennen, ist in in Wahrheit viel mehr als ein bloßes Bauchgefühl, für uns Machtsensitive allemal. Beobachte und lerne!“

Schließlich bedankte sich Brianna noch bei Steven und folgte der widerwärtigen kleinen politikerzentrischen Prozession in Richtung Ausgang. Einzig während des Spießrutenlaufs an den Reihen der Imperialen vorbei war sie froh, dass Fensa im Mittelpunkt stand und nicht sie. Beim Anblick all dieser Soldaten empfand sie ein tiefes Misstrauen gegenüber Uniformen und dem, was sie symbolisierten. Das hier war der Feind. Das waren die Leute, vor denen sie immer zu in acht nehmen mussten, vor denen sie durch die halbe Galaxis geflohen waren und Friedensvertrag hin oder her, Feind blieb Feind. Die Gegenseite schien zudem ein ähnliches spontanes Misstrauen gegenüber Roben entwickelt zu haben und das war nicht die Art von Aufmerksamkeit, in der Brianna sich gern sonnte. Eine Frau mit ihrem Aussehen, gekleidet in eine silbern schimmernde Robe, das schrie geradezu ‚hier, sieh mich an‘, aber scheinbar gab es hier nur Banausen. Die kollektive Banausenschaft verteilte die republikanische Delegation auch noch in der ungünstigsten möglichen Kombination auf die bereitgestellten Organa-Speeder. Es wurde einfach nur immer besser.

Natürlich setzte sich die Echani so weit wie nur irgendwie möglich von Fensa weg, aber die Möglichkeiten in dieser Hinsicht waren nun einmal überaus begrenzt. Die meiste Zeit der Fahrt beschränkte sie sich darauf, aus den Fenstern auf ihrer Seite des Speeders zu starren und die in der Tat eindrucksvolle Landschaft zu betrachten. Gut, die Felder im Vordergrund, an denen sie vorbeirauschten hatten es ihr weniger angetan, doch das dahinter liegende Juran-Gebirge (Brianna hatte den Namen auf die Schnelle auf ihrem iKom nachgeschlagen) übte einen großen Reiz auf sie aus. Dasselbe galt eigentlich auch für das Meer, welches auf der anderen Seite lag, doch das war Fensas Richtung und deshalb sah sie nicht hin – bis der Senator sie unvermittelt ansprach.

Bevor ihr überhaupt in den Sinn kam zu antworten, fragte sich die silberhaarige Jedi, was er mit seiner Frage bezweckte. Spielte er auf ihre launische Begrüßung der ignoranten Organa-Abgesandten an, als sie die Hangarbucht der Ilum für ‚beeindruckend‘ erklärt hatte? Die Tusnelda reiste zu allem Überfluss ebenfalls mit ihnen. Versuchte er sie deshalb in eine Falle zu locken, dass sie irgendetwas Falsches über den Planeten oder die Gegend sagte und sich blamierte? Oder schleimte er nur bei der Organa-Tussi? Vielleicht gefiel sie ihm ja, Brianna hielt sie allerdings für ziemlich durchschnittlich, vor allem nach den Maßstäben, die Politiker an Hostessen üblicherweise anlegten, in ihrer Galaxissicht jedenfalls. Doch sie hatte das Gefühl, ihn nicht einfach ignorieren zu können, es sah schlecht aus. Die erste Antwort die ihr in den Sinn kam war, kleinlich darauf hinzuweisen, dass man bei Alderaan die letzte Silbe betonte und nicht etwa die mittlere, wie er es getan hatte [OP]:P[/OP] und die zweite war ein ‚sehr viel schöner jedenfalls als Metellos, so viel steht fest‘, doch das brachte sie alles nicht weiter.

Es war nicht Briannas Art, sich zu drücken. Also brachte sie es über sich, stellte sich dem ‚Kampf‘ und sah den ihr so unsympathischen Menschen an. Hinter ihm sah sie in der Ferne das Meer im Sonnenlicht funkeln. Hinter sich selbst wusste sie die schneebedeckten Zacken der Berge. Das machte die Antwort einfach.


„Alderaan könnte ein so toller Ort zum Leben sein. Diese Gegend hier hat zwei Dinge, die ich sehr liebe, nahe beieinander, das Meer und die Berge. Es erinnert mich an Eshan, meine Heimat,“


Ganz wahrhaftig waren Briannas Worte nicht. Eshan fühlte sich so ganz und gar nicht wie ihre Heimat an, allerdings hatte es ihr landschaftlich sehr gefallen. Das Umland von Kogetsu war der Apalis-Küste hier nicht unähnlich, nur dass das Platzangebot auf Alderaan ungleich großzügiger. Aber ihre Lebensgeschichte ging weniger Fensa noch Miss Nur-Politiker-Sind-Wichtig Organa etwas an.

„Wenn da nur nicht der schwelende Konflikt und die imperiale Besatzung wären… beides will so gar nicht in diese paradiesische Landschaft passen.”


Das schien Miss Ignorant auf den Plan zu rufen, ihre Gastgeberinnenrolle nicht ganz zu vergessen. Sie bot ihnen, wie es den Anschein hatte, Branntwein aus der Minibar des Speeders an.


„…Das hier ist alderaanischer Cognac, hergestellt aus den Trauben aus den Organa-Weingütern hier an der Apalis-Küste. Ein edler Tropfen für Kenner – bedienen Sie sich.“

Das war natürlich sooo klar. Hätten die nicht einfach die verdammten Trauben in ihrer Naturform einpacken können? Die hätte Brianna mit Begeisterung verzehrt, aber Schnaps? Sie winkte folgerichtig ab:

„Danke, sehr freundlich, aber leider trinke ich nicht.“


Noch eine Weile später erreichten sie den Organa-Palast, ein riesiges Gebäude, welches selbst wie ein kleiner Berg wirkte. Man brachte sie und die Passagiere des zweiten Speeders in eine monumentale Eingangshalle, offenbar gebaut um einschüchternd zu wirken, während Organa-Bedienstete sich bemühten, ihr Gepäck in die Quartiere der republikanischen Delegation zu bringen. Bei den Imperialen, und wahrscheinlich auch im proimperialen Teil Alderaans, hätte man hier eine ebenso monumentale, einschüchternde, formelle Begrüßung abgehalten, doch das war nicht der Fall. Stattdessen verloren sich in der riesigen Halle diverse Grüppchen von Leuten, zum stark überwiegenden Teil Menschen, in unterschiedlichen bunten Uniformen, während man sie selbst über ein ähnlich opulentes Treppenhaus nach oben in den Konferenzbereich. Brianna fand all die zur Schau gestellte Pracht und Verschwendung gelinde gesagt zum kotzen, hütete sich aber, sich etwas anzumerken und tat so, als würde sie sich für die Büsten vergangener Organas und Gemälde organascher Reichtümer interessieren.

Man brachte sie in ein kleineres Besprechungszimmer neben dem eigentlichen Konferenzraum, wobei ‚klein‘ relativ war. Es handelte sich um den Raum der Organa-Delegation, wo sich überwiegend Personen in derselben zeremoniellen Uniform aufhielten wie die Tussi, die sie vorstellte:

„Meine Damen und Herren, die republikanische Delegation ist eingetroffen!“

Einige Leute trugen jedoch andere Kleidung, so etwa ein sehr attraktiver junger Mann, der sich Brianna näherte und ihr mit einem leichten Knicks die Hand küsste.


„Mein Name ist Leilo Organa und es ist mir eine Freude, Euch hier im Schloss meines Vaters willkommen zu heißen, schöne Dame.“

Die Echani zeigte eines ihrer schönsten Lächelns.


„Das heißt Ihr seit ein Prinz? Ich habe noch nie einen waschechten Prinzen kennengelernt – ich glaube, ich werde rot. Ich fühle mich überaus geschmeichelt, Eure Bekanntschaft zu machen, Prinz Leilo. Wenn es mir erlaubt ist, mich vorzustellen, ich bin Brianna Kae, Jedi-Ritterin, und das ist meine Padawan Bailee Troisi. Vielleicht kennt Ihr mich ja vielleicht ja von meiner Arbeit als Heilerin auf Coruscant.“

Ich kenne Euch, Ritterin Kae,“


Ließ sich eine andere Stimme aus der Nähe vernehmen und bevor sie sich umdrehte wusste Brianna bereits, womit sie es zu tun hatte. Ein Caamasi! Männlich, wenn der fehlende Schnabellack und ihr Heilerinnengefühl hierbei etwas aussagten.


„Und ich freue mich, einen weiteren Caamasi kennenzulernen. Ihr seit erst der zweite Caamasi, dem ich begegne.“

Das alles war nicht einmal gelogen, Brianna freute sich wahrhaftig. Durch ihre ehemalige Padawan Talery fühlte sie sich dem kleinen Völkchen Vogelwesen verbunden und deren Schicksal war auch das einzige, was ihr an der ganzen leidigen Mission nicht egal war.

„Ich weiß. Ich bin Selagos It'Kla, das Oberhaupt der Caamasi-Gemeinde auf Alderaan. Dass es nun eine Caamasi bei den Jedi gibt ist ein großes Thema in unserer kleinen Gemeinschaft. Auch wenn Ritterin It'Kles nicht von Alderaan stammt, sind wir Euch dankbar, dass Ihr dies möglich gemacht habt. Ich hoffe, es geht ihr gut. Ich hörte, sie war ebenfalls auf Coruscant?“

Talery bzw. Ritterin It'Kles geht es gut und sie hat Galactic City in Richtung einer anderen diplomatischen Mission verlassen, über deren Details ich leider nicht sprechen darf.“


Und genau das war das Dumm, Dümmere, Dümmste an der ganzen Mission. Ihre Caamasi-Freundin wäre als die Diplomatischere hier, wo es sogar um Caamasi ging, besser aufgehoben, wohingegen Brianna als heilerische Vordenkerin den Kolto-Deal auf Manaan besser hätte beurteilen können. Außerdem war Fensa hier, nicht auf Manaan.

„Das ist schön…“

„Ich unterbreche Euch nur ungern, aber mein Vater möchte einige Worte an euch richten,“


Erklärte Prinz Leilo und deutete in eine Richtung. Dort öffnete sich die Menge wie von selbst, als Holt Organa, dem Oberhaupt des Adelshauses und Wortführer der prorepublikanischen Kräfte auf Alderaan auf die republikanische Delegation zukam.

„Wir setzen das Gespräch später fort, okay? Ich würde gerne mehr über die Situation der Caamasi auf Alderaan erfahren,“


Erklärte Brianna noch schnell, gerade bevor der Herzog eintraf. Holt Organa war ein Mensch in den Fünfzigern, für sein Alter nicht unattraktiv und erkennbar Leilos Vater. Als ob es sein müsste, setzte sich Tusnelda Organa noch in Szene und warf ein ‚Lord Organa!‘ in den Raum, als ob es nicht selbsterklärend war. Die Echani verbeugte sich artig wie der Rest, eine Geste, die der Adelige erwiderte.

„Senator Fensa, verehrte Jedi, willkommen auf Alderaan!“


Dabei sah der Herzog keineswegs nur Fensa an, sondern genauso auch die Jedi und Brianna bildete sich ein, dass sein Auge einen Moment an ihr hängen blieb. Es war beruhigend zu wissen, was sich bei Leilo bereits angedeutet hatte: dass im Hause Organa die Manieren sich offenbar mit dem Rang verbesserten.

„Ich freue mich, dass Ihr alle hier seit und unserem Hilferuf gefolgt seit, obwohl ich Euch lieber unter anderen Umständen in unserer Heimat begrüßte hätte. Ich muss Ihnen keine lange Erklärung über die aktuelle Situation auf Alderaan geben, die Ihnen hinlänglich bekannt sein dürfte…“

Die Silberhaarige nickte automatisch und freute sich insgeheim diebisch darüber, dass dies offenbar nicht bei allen hier der Fall war.


„Aber ich möchte dennoch betonen, dass Alderaan an einem der kritischsten Momente in seiner jüngeren Geschichte angekommen ist. Lange Zeit lebten die Häuser die Menschen und die Killiks in Harmonie miteinander. Auch die Caamasi hießen wir bekommen und sie bereicherten unsere Kultur. Doch nun erleben wir zum ersten Mal in Jahrhunderten in größerem Umfang bewaffnete Auseinandersetzungen auf unserer friedliebenden Welt. Die Killiks lassen sich die Unterdrückung durch das Imperium nicht länger gefallen und die Lage in ihren Territorien droht zu eskalieren. Das gewaltsame Vorgehen gegen unsere insektoiden Mitbürger ist Brennstoff für die Flamme des menschlichen Widerstands. Aufgrund des mangelnden Erfolges der imperialen Truppen gegen die mit Guerillataktiken vorgehenden Killikschwärme befürchten wir eine großangelegte Militäraktion gegen sie, was das Ende des Alderaans wäre, wie wir es kennen. Bisher schreckt das Imperium davor zurück, denn Moff Dafonar und seine Vorgesetzten wissen nur zu gut, dass dies die Situation in den Städten endgültig explodieren ließe. Vielleicht hält Venris Thul ihn auch zurück, denn er weiß so gut wie ich, sobald das Imperium die militärische Keule zückt, werden wir einen offenen Bürgerkrieg auf unserer schönen Welt erleben und das ist etwas, woran kein Alderaaner, nicht einmal die Thul, auch nur in seinen schlimmsten Alpträumen gedacht hätte.“

Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Besprechungsraum der Organas – NPCs, Fensa, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Bailee und Brianna
 
Alderaan - Raumhafen - an Bord der Ilum - Suite – Bailee, Brianna, Tenia und Akani


„Ich glaube nicht, dass mangelnde Erfahrung eine Rechtfertigung dafür ist, nur Wert auf sein eigenes Leben zu legen. Nicht mal ich habe so eine Ansicht gehabt“,
gab Tenia bestimmt zurück. Sie stellte außerdem die Frage in den Raum, ob inzwischen jeder Beliebige dem Jediorden beitreten konnte.
„Nun, nachdem der blauhäutige, rotäugige, schweigsame Chiss aufgenommen wurde, schätze ich ja“, meinte Akani mit schwachem Lächeln.
„Ich stimme dir aber zu. Letztlich kann man zwar nur sein Bestes geben, aber das erweckt leider auch kein Virus-Opfer wieder zum Leben, wenn man kein Heilmittel findet…“, antwortete er dann auf ihren Kommentar, der Erinnerungen an die letzte Mission weckte.
„Ich werde mich jedoch trotzdem noch mit meinem Urteil gedulden.“

Im Gleiter herrschte erwartungsgemäß eine angespannte Atmosphäre.
„Ich wusste gar nicht, dass deine Berufung die eines Diplomaten ist“, sprach Tenia Steven an. „War das noch vor oder erst nach Thyferra?“, bevor sie sich eines der Gläser vom Tablett der Offiziellen nahm. Ihre Betonung war dabei ziemlich deutlich.
„Ich habe nicht gewusst, dass du Teil dieser Mission bist“, antwortete Steven. Sein nächster Satz war offenbar zu viel für Tenia. Die Nullianerin umkrallte ihr Glas so fest, dass es knackte. Sie entschuldigte sich bei der Dame und stellte es ab, bevor ein Signalton ihre Aufmerksamkeit auf ihr Komlink lenkte.
Die restliche Fahrt verlief mit eher erzwungener Höflichkeit und wurde nur etwas durch die Dame in ihrer Begleitung aufgelockert, welche hin und wieder kleine Anmerkungen zu ihrer Umgebung und dem Planeten im Allgemeinen machte.


An ihrem Ziel angekommen, stiegen die Senatoren, Agenten und Jedi mit Begleitung aus.
Der Organa-Palast ragte vor ihnen allen auf. Das gesamte Gebäude war in einem hellen Blau gehalten und wirkte durch die in den Himmel schießenden Türme noch größer.
Die Empfangshalle, in welche die Gruppe geführt wurde, war ähnlich gewaltig und wurde nur zum Teil von Personen ausgefüllt, die herumstanden und sich unterhielten beziehungsweise ihren Aufgaben nachgingen.
Die Dame aus Akanis Gleiter kam ihrer eigenen Aufgabe weiterhin pflichbewusst nach und zeigte von Zeit zu Zeit auf ein bestimmtes Stück Dekoration, welches sie kommentierte, während sie alle durch den Palast liefen.


Zuletzt kamen sie in einem kleinen Raum an, wo sie bereits erwartet wurden. Einer der anwesenden ging sofort auf Brianna zu und hauchte einen Kuss auf ihre Hand, während er sich als Leilo Organa vorstellte.
„Das heißt, Ihr seid ein Prinz? Ich habe noch nie einen waschechten Prinzen kennengelernt – ich glaube, ich werde rot. Ich fühle mich überaus geschmeichelt, Eure Bekanntschaft zu machen, Prinz Leilo. Wenn es mir erlaubt ist, mich vorzustellen, ich bin Brianna Kae, Jedi-Ritterin, und das ist meine Padawan Bailee Troisi. Vielleicht kennt Ihr mich ja von meiner Arbeit als Heilerin auf Coruscant“, säuselte die Jedi zurück.

Akani unterdrückte ein Grinsen und fragte sich, ob er ebenfalls etwas Blut in seine Wangen pressen sollte, für den Fall, dass der waschechte Prinz auch seine Hand küsste.
Ein Caamasi ergriff als nächstes das Wort und stellte sich als Selagos It’Kla vor. Er erwähnte eine Jedi, die seiner Spezies angehörte.


„Ich unterbreche Euch nur ungern, aber mein Vater möchte einige Worte an Euch richten“, sagte da jedoch Leilo, bevor sich eine größere Unterhaltung entwickeln konnte.
Sein Vater traf in diesem Moment auch ein und hieß die Gruppe willkommen, welche sich im Gegenzug fast synchron verbeugte.

„Ich freue mich, dass Ihr alle hier seid und unserem Hilferuf gefolgt seid, obwohl ich Euch lieber unter anderen Umständen in unserer Heimat begrüßte hätte. Ich muss Ihnen keine lange Erklärung über die aktuelle Situation auf Alderaan geben, die Ihnen hinlänglich bekannt sein dürfte…“

Nope, dachte Akani, zuckte jedoch nicht mit der Wimper. Er hoffte schlicht, dass er in der nächsten Zeit ein paar Dinge diesbezüglich aufschnappen würde. Oder vielleicht wusste Tenia mehr als er…

„Aber ich möchte dennoch betonen, dass Alderaan an einem der kritischsten Momente in seiner jüngeren Geschichte angekommen ist. Lange Zeit lebten die Häuser die Menschen und die Killiks in Harmonie miteinander. Auch die Caamasi hießen wir bekommen und sie bereicherten unsere Kultur. Doch nun erleben wir zum ersten Mal in Jahrhunderten in größerem Umfang bewaffnete Auseinandersetzungen auf unserer friedliebenden Welt. Die Killiks lassen sich die Unterdrückung durch das Imperium nicht länger gefallen und die Lage in ihren Territorien droht zu eskalieren. Das gewaltsame Vorgehen gegen unsere insektoiden Mitbürger ist Brennstoff für die Flamme des menschlichen Widerstands. Aufgrund des mangelnden Erfolges der imperialen Truppen gegen die mit Guerillataktiken vorgehenden Killikschwärme befürchten wir eine großangelegte Militäraktion gegen sie, was das Ende des Alderaans wäre, wie wir es kennen. Bisher schreckt das Imperium davor zurück, denn Moff Dafonar und seine Vorgesetzten wissen nur zu gut, dass dies die Situation in den Städten endgültig explodieren ließe. Vielleicht hält Venris Thul ihn auch zurück, denn er weiß so gut wie ich, sobald das Imperium die militärische Keule zückt, werden wir einen offenen Bürgerkrieg auf unserer schönen Welt erleben und das ist etwas, woran kein Alderaaner, nicht einmal die Thul, auch nur in seinen schlimmsten Alpträumen gedacht hätte.“

Na bitte, da habe ich schon etwas aufgeschnappt,
dachte Akani. Immerhin hatte der Herzog die Anwesenden zumindest grob ins Bild gesetzt.

Der Chiss blieb seinem bisherigen Verhalten treu und schwieg fürs Erste. Organa hatte zwar betont jeden Einzelnen der Delegation angeschaut, während er gesprochen hatte, was Akani positiv aufgefallen war – nun, der Mann war Herzog, natürlich wusste er darauf zu achten -, aber Fensa war in diplomatischer Sicht sicherlich am Besten von ihnen geeignet, eine angemessene Antwort zu geben. Oder jemand anders. Der Padawan würde zunächst abwarten.


Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Besprechungsraum – NPCs, Fensa, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Bailee und Brianna
 
~ Alderaan – Apalis-Küste – Richtung Schloss Organa - Gleiter - Fontaine, Steven, Tenia und Akani ~

Die ruhige Fahrt an der Apalis-Küste stand in einem starken Kontrast zu der Stimmung an Bord des kleinen, aber durchaus eleganten Gleiters. Stevens Plan, ein Gespräch mit Tenia aus dem Weg zu gehen schien alles anderes als auf zu gehen. Seine Entschuldigung stieß auf taube, oder viel mehr angespannte, geladene Ohren und löste nun anscheinend eine Kettenreaktion aus.
Steven musste nicht einmal in der Macht hinausfühlen um zu erkennen, dass die Nullianerin gereizt war, ja sogar wütend. Nullianer und Menschen hatten da anscheinend eine ähnliche Anatomie und Stevens Talent als diplomatischer Beobachter erlaubte es ihm, auch kleinste Veränderung in der Mimik und Gestik seiner Gegenüber lesen und interpretieren zu können. Die Jedi-Ritterin konnte ihre eigenen Gefühle noch so gut abschirmen, diese kleinen unterbewussten Veränderungen Bedarfen einiges mehr an Übung um sie zu unterdrücken oder gar in eine komplett andere Gefühlslage zu verschleiern.
Tatsächlich war die Möglichkeit die Gefühle und Gedanken seines Gegenübers zu erahnen ein großer Vorteil in politischen Verhandlungen. Steven war stolz und dankbar für dieses Talent, welches durch die Macht anscheinend noch um ein vielfaches verstärkt wurde.
Auch wenn Steven noch am Anfang seiner diplomatischen Karriere stand, wusste er ganz genau, dass er nun keine Konfrontation mit Tenia anfangen durfte. Was für einen Eindruck sollte das auf die Alderaaner haben? Die Jedi waren hier um einen Konflikt zu vermeiden, wie sollten sie das können wenn sie nicht mal in ihren eigenen Reihen für Frieden sorgten!?


Tenias Wut schien sich weiter zu steigern. Sie hielt das Glas so fest bis es einen Sprung bekam und einschuldigte sich umgehend bei den Gastgebern. DAS war die Tenia die Steven kannte. Gefühlvoll. Das wollte sie nicht mehr sein? Sie wollte nicht mehr leidenschaftlich sein? Eine von diesen Kloster Jedi werden, welche ihre Gefühle unterdrückten und kaum noch mit Herzblut hinter einer Sache standen?
Sie warf ihm vor nicht viel besser als ein Sith zu sein, dabei war Steven alles andere als einer dieser blutdurstigen, machtbesessenen Vollidioten. Der Großteil der Sith war ein Haufen grober, brutaler Schläger! Steven war einfach ganz anders als diese besseren Handlanger.
Der Baron von Cirrus war Jedi! Vielleicht ein unkonventioneller, vielleicht ein leidenschaftlicher, aber was war daran so schlimm? Seine Loyalität galt der Republik, den Jedi und seiner Freunde. Und genau diese drei waren es welche er auf Thyferra beschützen wollte!



"Vielleicht sollten wir unser Gespräch auf einen ruhigeren Moment verschieben."

sagte der adlige Jedi-Ritter und blickte dabei ernst in Tenias Richtung. Sie würde seinen Blick wohl richtig einschätzen können. Am liebsten hätte er ihr gesagt sie soll sich jetzt mal zusammenreißen! Genau das was sie ihm vorwarf zeigte sie nämlich gerade selbst. Gefühle, Leidenschaft, unprofessionell handeln, die Mission in Gefahr bringen!


"Die Reise nach Alderaan war sicherlich für uns alle zehrend."

versuchte der Baron Tenias, für den neutralen Beobachter, ungewöhnliches Verhalten zu erklären. Nicht das noch jemand dachte die Republik schickte einen Jedi in ein Krisengebiet, der seine eigene Körperkraft nicht kontrollieren konnte. Steven hoffte nur inständig, dass die Nullianerin wenigstens ihre Zunge kontrollieren konnte. Wenigstens für diese Fahrt im Gleiter.
Aber es war vermutlich egal, was Steven nun sagte.. alles war in Tenias Augen falsch. Entschuldigungen, Beleidigungen, sogar das Schweigen an sich konnte in ihren Augen nur falsch sein. Selbst der geübteste Diplomat konnte bei einer so wütenden und zickigen Nullianerin nicht gewinnen.
Auch wenn das hier sehr schnell außer Kontrolle geraten konnte, erkannte Steven eine gewisse Komik in dieser Situation. Es erinnerte ihn an ihren Ausflug in den Pool.
Damals war es jedoch unschuldiges Genecke. Heute waren ihre Gefühle voll echter Abneigung.


Der Macht sei Dank dauerte die Fahrt mit dem Gleiter nicht mehr allzu lang und das Fahrzeug hielt vor einem riesigen Gebäude. Dies musste wohl der Organa-Palast sein! Gemeinsam mit der Gruppe aus dem ersten Speeder wurde die Delegation in eine imposante Eingangshalle geführt. Für viele mochte dieser Anblick wohl einschüchtern wirken, doch der Baron kannte es aus seiner Heimat, seiner Kindheit, seinem Zuhause. Auch sein Ahnen hatten Ciran Palace imposant und eindrucksvoll erbaut um Freunde zum Staunen und Feinde zur Ehrfurcht zu bringen.
Man führte die republikanische Abordnung in einen Konferenzraum und von dort aus in ein anliegendes Besprechungszimmer. Gemälde, Büsten und Statuen schmückten die Räumlichkeiten. Steven vermutete sicherlich richtig, dass es sich dabei um Vorfahren der Organas handelte. Er kannte es schließlich und lief in seiner Kindheit jeden Tag an den Abbildern seiner Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großvätern vorbei. Steven blieb jedoch nicht viel Zeit diese Büsten der Organas genauer zu betrachten, da man die Delegation nun offiziell begrüßte.
Ein junger Mann in auffälliger Kleidung näherte sich Brianna und küsste ihr die Hand. Ein Mann der das höfische Zeremoniell wohl zu verstehen musste und auch gleich die eigentliche Führung der Delegation erkannte. Steven beobachtete das Geschehen und konnte sich vorstellen, dass dies Brianna durchaus schmeicheln dürfte. Tenia war da anders. Zumindest in ihrer jetzigen Verfassung. Außer sie erkannte darin eine Gelegenheit um Steven Eifersüchtig zu machen. Doch das würde wohl wenig Erfolg haben, schließlich konnte und musste der Baron von Cirrus sich hier auf eine Mission konzentrieren.

Jedenfalls wusste Steven noch nicht, dass Brianna sich durch solche Kleinigkeiten beeindrucken ließ. War das vielleicht nur gespielt? Immer hin hatte sie vor kurzem erst einen richtigen Prinzen kennengelernt. Steven Crant!


Der charmante, junge Mann stellte sich als Leilo Organa vor. Wenn Steven die Informationen, die er vor der Mission erhalten, richtig im Kopf hatte, handelte es sich bei Leilo Organa um den Erben von Herzog Holt Organa. Er hatte somit den selben Rang wie Steven als Thronerben eines Herzogs. Vielleicht öffnete dies ganz neue Gesprächsmöglichkeiten und weckte Sympathien.
Nachdem Brianna von einem Caamasi ins Gespräch verwickelte wurde, wandte sich der Baron von Cirrus dem Prinzen von Alderaan zu.


"Es ist uns eine große Ehre, Eure Gäste zu sein, Hoheit."

erklärte der Jedi-Ritter und deutete eine dezente und respektvolle Verbeugung an. Die beiden Thronerben waren von gleichem Rand und somit war keiner in der Pflicht sich vor dem anderen zu verbeugen, aber als Gast ziemte es sich in Stevens Augen einfach den Gastgeber zu ehren.

"Baron Steven Crant von Cirrus, Jedi-Ritter der Republik."
stellte sich der Thronerbe mit stolz vor. Vielleicht hatte Leilo Organa noch nie zuvor von Cirrus gehört, das Herzogtum war trotz seiner wirtschaftlichen und militärischen Stärke verhältnismäßig klein und abgelegen. Dennoch gehörte Cirrus zu einem strategisch wichtigem Planeten und war eine regionale Größe im nördlichen Outer Rim.

Es blieb jedoch nicht viel Zeit für große Unterredungen, denn der Gastgeber persönlich traf nun ein. Herzog Holt Organa, ein Mensch mittleren Alters begrüßte die Republikaner ebenso freundlich wie sein Sohn.
Der Herzog von Alderaan erklärte kurz die Lage. Steven hatte schon vermutet das es deutlich angespannter war, als die Missionsdetails andeuteten. Allerdings hielt sich der Baron mit seinen Gedanken zurück und würde entweder Kae oder dem Senator den vortritt lassen. Er hatte an diesem Punkt der Mission noch nicht die Berechtigung sich als einer der ersten zu Wort zu melden. Steven kannte seinen Platz und die Etikette am Hof.
Dafür konzentrierte sich der Jedi-Ritter darauf Blicke zu Tenia zu werfen. Er konnte vielleicht Bürgerkriege verhindern, doch aus dieser Jedi-Ritterin wurde er wohl nicht mehr schlau werden. Steven bildete sich ein, dass sie es schwer hatte seinen Blicken auszuweichen und so warf er ihr ein trauriges Lächeln zu. Wie gern wäre er jetzt wieder in diesem Pool, als alles noch viel einfacher war.


~ Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Besprechungsraum der Organas – NPCs, Fensa, Fontaine, Brianna, Tenia, Akani, Bailee und Steven ~
 
[ Alderaan | Pallista-Raumhafen | auf dem weg zum ,,Organa-Palast" | Gleiter ]- Organa-Abgesandte (NPC), Rupert Fensa, Bailee und Brianna

Plötzlich überraschte die Ritterin den Senator. Entweder hatte die Umgebung hier einen wirklich, wirklich guten Einfluss auf sie und ließ sie endlich mal zur Ruhe kommen, oder sie hatte endlich eingesehen, dass sie sich nicht so aufzuspielen hatte. Kurz konnte man dem Senator seine Überraschung ansehen, doch es dauerte nur kurz, bis er wieder einen recht professionellen Gesichtsausdruck aufgelegt hatte. Die Jedi hatte sich wirklich um 180 Grad gedreht. Sie sprach davon, dass Alderaan ihr wirklich gefallen würde und gab dabei sogar recht private Infos, wie zum Beispiel ihre Heimatwelt preis. Eh er darauf noch etwas erwidern konnte, brachte sie dann noch die Imperiale Besatzung mit ins Gespräch und machte dabei auch einen recht professionellen Eindruck. Kurz witterte der Senator eine ,,Verschwörung". Das konnte doch nicht normal sein, sie musste irgendetwas im Schilde führen. Doch ihm fiel nichts ein, wie ihn diese Antworten in einem negativen Licht erscheinen lassen konnten. Vielleicht war diese neu gewonnene Freundlichkeit ja auch wirklich echt ... . Rupert traute dem ganzen nicht wirklich, antwortete jedoch trotzdem, alles andere hätte unprofessionell gewirkt.

,,Das Imperium schafft es wirklich, selbst die größte Idylle in einen furchtbaren Ort zu verwandeln, da stimme ich Ihnen zu. Bei Alderaan ist es zum Glück noch nicht ganz so weit."

Hier konnte man frei sprechen, über den Wolken und seine Meinung musste einfach heraus. Dann bot ihre Begleiterin ihnen auch noch einen besonderen Cognac an, der aus der Region zu stammen schien. Rupert bediente und bedankte sich sofort. Einem schönen Cognac konnte man einfach nicht nein sagen, vor allem, wenn es dann noch einer von einem Imperialen Planeten war, von dem ja soviel nicht in die Republik kommen konnte. Rupert nippte und musste ihrer Begleiterin voll und ganz zu stimmen.

,,Ein wirklich sehr edler Tropfen, da muss ich ihnen zustimmen."

Es dauerte nicht mehr lange und das Schloss der Organas erschien am Horizont. Für Rupert, einen Stadtmenschen durch und durch, war dieser Palast, inmitten der grünen Idylle wirklich eine pure Augenweide. Als sie endlich landeten, war sein Cognac leer und zusammen mit den anderen Delegierten betrat er eine wahrhaft pompöse Eingangshalle. Der Prunk und all dieser Überfluss, der ihm entgegenschlug, war wirklich überwältigend, wenn man so etwas denn mochte. Für Rupert war es schon zu viel des guten, wenn man bedachte, wie viele Menschen vor den Palastmauern unter der Herrschaft des Imperiums in Armut litten. Trotzdem tat er so, als schaue er sich fasziniert um, was wohl auch der Zweck dieser ganzen Inszenierung war.
Sie bewegten sich rasch zu einem, im Vergleich zurückhaltend wirkenden Konferenzraum, in dem mehrere, gleich gekleidete Personen bereits warteten. Ein junger Mann, der sich als Prinz des Hauses Organa herausstellte, begrüßte ausschließlich Brianna. Dies zeugte von schlechten Manieren, aber es war ja auch noch ein wirklich sehr junger Mann, der sich offenbar von all diesem Reichtum zu der Einstellung hinreißen ließ, dass sich alle ihm unterzuordnen haben und es auf wirklich Höflichkeit eh nicht ankomme. Dem ersten Punkt würde Rupert hier auf Alderaan ja auch noch zustimmen, doch der zweite Punkt lenkte Prinz Leilo Organa definitiv in ein schlechtes Licht.
Einige Mitglieder verwickelten sich in Gespräche. Der Jedi, den sie am Hangar erst getroffen hatten zum Beispiel mit Prinz Leilo und Brianna mit einem Caamasi. Rupert ließ lieber noch kurz seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Gleich würden sie wahrscheinlich eh, ganz offiziell von Holt Organa begrüßt werden.


Und tatsächlich, wie auf ein Stichwort, wandte sich nun der Prinz an alle Anwesenden und kündigte an, dass der Herzog nun eintreffen würde. Die Menge teilte sich und ein Mensch, ungefähr in Ruperts Alter, schritt durch den neu entstandenen Korridor hindurch. Holt Organa war wirklich eine Person, der man seinen Titel schon ansah. Als er sie begrüßte, fiel ihm auf, dass hier anscheinend keine Manieren fehlten, nein, der Herzog wandte sich an die ganze Gruppe und begrüßte sie. Der Herzog meinte noch, er müsse sie wohl nicht mehr großartig informieren. Es wäre eine kleine Blamage zuzugeben, dass das bei einigen Mitgliedern der Delegation nicht der Fall war. Also schwieg Rupert lieber. Als sein Blick zu Ritterin Kae wanderte, konnte man ihr schon fast ansehen, wie sehr sie sich über den umstand freute, dass sie wohl die einzig Wissende war. Seine verbesserte Einstellung ihr gegenüber, die noch von der Gleiterfahrt kam, verschwand so schnell, wie sie auch gekommen war.

Zum Glück schilderte der Herzog trotzdem kurz die Lage. Rupert hatte sie sich schlimm vorgestellt, doch das übertraf sogar seine Vorstellungen. Das Alderaan wirklich so knapp vor einem Bürgerkrieg stand, hatte er nicht geahnt. Es musste ihre Priorität werden, dass zu verhindern, wobei es vielleicht bei manchen Alderaanern noch mehr die Wut schürte, wenn sie erfuhren, dass die Republik lediglich eine kleine, fast ausschließlich diplomatische Delegation gesandt hatte. Sie mussten wirklich sehr vorsichtig vorgehen.
Da keiner dem Herzog antwortete, sah sich Rupert in dieser Verantwortung.


,,Es ist der Republik ein Bedürfnis, einer Welt wie Alderaan in einer so misslichen Lage zu helfen. Wir werden alles nur erdenkliche tun, um diesen Anforderungen gerecht zu werden, das können sie mir glauben, Herzog."

Da der Herzog ihn bereits beim Namen genannt hatte, ging er davon aus, sich nicht mehr vorstellen zu müssen. Er kam lieber direkt auf den Punkt.

,,Haben Sie bereits erste größere Maßnahmen getroffen, um diesen aufkommenden Bürgerkrieg zu verhindern oder bereits Pläne ausgearbeitet?"

Die Frage sollte für sich stehen. Er wollte damit auf keinen Fall den Herzog unter Druck setzten, sondern lediglich von ihm nochmals persönlich hören, ob bereits erste Maßnahmen getroffen wurden, weshalb er seine Frage auch so sachlich wie möglich stellte.

[ Alderaan | Organa-Palast | Konferenzraum ]- Holt Organa, Rupert Fensa, Bailee, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Brianna und NPCs
 
[ Alderaan | Organa-Palast | Konferenzraum ]- Holt Organa, Rupert Fensa, Bailee, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Brianna und NPCs


„Wir urteilen und beurteilen ständig, Akani. Das ist der Lauf der Dinge. Ein Urteil zu treffen ist wichtig, aber das bedeutet nicht, endgültig zu entscheiden.“ Man traf Entscheidungen, man beurteile Situationen. Immer. Urteile waren der ausschlaggebende Faktor um Entscheidungen zu treffen. Man verschaffte sich ein kurzes Bild der Lage, urteilte also und handelte. Warum auch immer das Wort zu negativ besetzt war, Urteile waren wichtig. Geduld war allerdings ebenfalls eine wichtige Sache. In diesem Punkt hatte Tenia wohl noch Lernbedarf, denn ihre Geduld mit Steven war schon jetzt zu Beginn am Ende. Stevens ernster Blick und sein Tonfall halfen da nicht. Ein ruhigerer Moment? Den konnte er sich in die Haare schmieren. „Ganz bestimmt,“ kam es demnach äußerst sarkastisch, als die Nullianerin ihren Blick wieder nach draußen wandte und den Palast erkannte, der ihr beinahe den Atem verschlug. Ein solches Gebäude hatte Tenia noch nie gesehen, es war groß und es sah so anders aus, als die Häuser auf Coruscant. Dieser Palast war schön und als sie ausstiegen, heftete sie ihren Blick daran. Wenn schon die Eingangshalle so pompös war, wie sah es dann wohl im Inneren des Palastes aus? Die Nullianerin wusste nicht, ob sie fasziniert, oder doch eher abgestoßen sein sollte. So viel Luxus. Das Treppenhaus, das sie betraten hing voller Bilder und stand voller Büsten und erneut waren es widersprüchliche Gefühle, die in der jungen Frau auftauchten. Wie konnte man sich so wichtig nehmen und überall Bilder von sich und seiner Familie aufhängen oder sich in Stein meißeln lassen? Auf Null gab es so eine Zurschaustellung nicht, dort erwarb man sich einen Namen der Bekanntheit erlangen konnte durch das, was man tat. Der Familienname hatte eine Bedeutung, aber niemand würde auf die Idee kommen, Gemälde aufzuhängen oder gar Büsten aufzustellen. Trotzdem kam Tenia nicht umhin, sich für einen zu langen Moment zu fragen, wie es wohl wäre, es gäbe ein Gemälde von ihr das andere bewunderten. Allerdings verwarf sie diesen Gedanken schnell wieder, nicht aber, weil sie ihn abstoßend fand, sondern weil sie derzeit ganz sicher gegen alles arbeitete, was ihr Rang und Namen gegeben hätte…

Der nächste Raum, in den sie geführt wurden, war ebenfalls sehr groß. Zwei Räume zusammen waren sicher so groß wie ein ganzes Nullianisches Baumhaus. Wie auch immer. Im Raum angekommen, waren da eine ganze Horde Personen und sie alle waren hochoffiziell gekleidet. Tenia war froh, ein Kleid zu tragen und doch fühlte sie sich unter so vielen Menschen alles andere als wohl. Dann trat auch schon ein junger Mann vor, der Brianna die Hand küsste und sonst niemanden eines Blickes würdigte. Leilo Organa, ein Prinz. Tenia wölbte eine Augenbraue, als sie bemerkte, wie dieser Prinz offenkundig gefallen an Brianna gefunden hatte und wie geschmeichelt diese davon wirkte, was Tenia absolut nicht nachvollziehen konnte. Der nächste der sich vorstellte, war ein Caamasi und Tenai fragte sich, ob dieser mit Talery verwandt war, denn ihre Nachnamen klangen sehr ähnlich, aber Tenia kannte sich mit den Gepflogenheiten der Gefiederten nicht aus, wusste nur, dass sie spezielle Nahrung aßen. Während Brianna das Zentrum des Geschehens zu sein schien, lenkte Steven, mit der Feststellung ein Baron zu sein, nicht unbedingt viel Aufmerksamkeit auf sich. Ihm fehlten wohl silberweiße Haare und Brüste, wie Tenia mit Genugtuung feststellte. Die Empfangsdame von vorhin stellte dann holt Organa vor, was die Aufmerksamkeit aller doch umlenkte. Was er von sich gab klang nicht anders als das, was auf Thyferra geschah. Insektoide Wesen die von Imperialen versklavt wurden. Das ließ sie ihren Blick zu Steven schweifen, der, warum auch immer lächelte. Hatte er gerade zugehört? Tenia wandte den Blick ab, sah wieder zu Holt Organa, als Senator Fensa das Wort ergriff. Eine Welt wie Alderaan brauchte also Unterstützung und zwar jede erdenkliche? Erneut wurden Tenias Gedanken düster. Das klang, als wäre jedes Mittel recht. Welchen Vorteil brachte Aldereaan der Republik? Auf Thyferra hatte sich republikanische Hilfe schließlich in Grenzen gehalten. Vermutlich lag der Unterscheid darin, dass auf Tyhferra noch kein Bürgerkreig bevorstand. Aber das war, da war die Nullianerin sicher, nur noch eine Frage der Zeit. Warum diese Unterschiede? Warum wurde hier geholfen? Weil es hier einen pompösen Palast gab, Prinzen und Herzoge, also vermeintlich besser gestellte? Waren nur diese Menschen es wert, Hilfe zu bekommen? Auf Null gab es keine Barone, Herzoge oder Prinzen und das war auch gut so.

„Thyferra leidet unter einer ähnlichen Problematik, vielleicht wäre ein Zusammenschluss mit einem Planeten wie diesem sinnvoll,“ warf auch sie daher ein, denn Fensa sollte nicht der einzige sein, der hier etwas zu seinem Besten gab.





[ Alderaan | Organa-Palast | Konferenzraum ]- Holt Organa, Rupert Fensa, Bailee, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Brianna und NPCs

 
Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Besprechungsraum der Organas – NPCs, Fensa, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Bailee und Brianna

Im Speeder fragte sich Brianna, ob sie etwas Falsches gesagt hätte. Denn, geradezu unerhört, Fensa und sie waren sich in einer Sache einig! Alderaan und das Imperium, dies betraf ganz direkt ihre Mission und damit war es natürlich positiv, einer Meinung zu sein. Trotzdem war es irgendwo unheimlich und andersherum hätte die Echani womöglich einen Grund und dann auch einen Weg gefunden, aus Prinzip anderer Meinung zu sein als ihr Mitreisender. Sie beschied sich damit, im Stillen Anstoß daran zu nehmen, dass der Politiker Alkohol zu sich nahm und somit potentiell seine Sinne trübte. Sie hatten auf Alderaan eine große Aufgabe vor sich und ihres Wissens nach null Hebel, wenn das Imperium sich spreizte, auf der diplomatischen Ebene jedenfalls und der Rest war ja nicht Fensas Aufgabe. Es sei denn, der Gute hätte irgendwelche Zusagen des Senats im Gepäck, von denen sie nichts wusste. Jedenfalls behandelte Brianna ihren außergewöhnlichen Körper wie einen Tempel und sie würde ihm niemals aus freien Stücken ein Gift, was Alkohol nun einmal war, zuführen. Sie missbilligte auch, wenn andere sich nicht genauso verhielten. Das hatte sie vorher zwar noch nie getan, doch jetzt war ein so guter Zeitpunkt, damit anzufangen wie jeder andere auch.

Ein Teil von ihr fragte sich wenig später, ob die Organas jemals tatsächlich Bedarf für ein Gebäude der Größe ihres Schlosses gehabt hatten oder ob es auf das beliebte ‚weil wir es uns leisten können‘ hinauslief. Wer hatte wirklich Verwendung für kathedralengroße Hallen und überbreite Treppen, auf denen Raumschiffe Platz gefunden hätten? Den Wunsch, Bildnisse ihrer Selbst aufzustellen konnte sie dagegen sehr wohl nachvollziehen und sie hoffte sehr, dass eines Tages eine beeindruckende Statue der mächtigen Jedimeisterin Brianna Kae den Jeditempel zieren würde. Leider waren derartige Verhaltensmuster im Orden weniger verbreitet als in den Kreisen, in denen sie gerade verkehrten. In diesem Besprechungsraum, den sie schließlich erreichten, lief auch niemand in Roben herum, die aussahen wie gebrauchte Knollensäcke. In einer derartigen Jedirobe wäre sich die Silberhaarige hier auch überaus fehl am Platze vorgekommen.

Komisch kam sich die Echani auch so vor, hier zu sein. Ob dies auch für Steven Crant galt, der Empfänge wie diesen sicherlich viel häufiger erlebt hatte? Sie bekam mit, dass er sich mit dem Prinzen austauschte, der über den Adelsrang des Jediritters offenbar nicht Bescheid gewusst hatte.


„Mir war nicht bewusst, dass die Jedi eine Person von Adelsrang nach Alderaan gesandt haben. Ich bitte, dieses Versäumnis zu entschuldigen, Baron,“

Erklärte der junge Mann.


„Sicherlich kennt Ihr von Cirrus manche der Herausforderungen, vor denen wir hier stehen. Viele Adelshäuser, unterschiedliche Interessen und leider steht dabei nicht immer das Wohl Alderaans im Vordergrund.“

Der Prinzip sah Steven mit Bedauern an. Als sein Vater zu sprechen begann, löste er sich von der kleinen Gruppe und kam im Vorbeigehen Brianna ganz nahe.

„Es wäre mir eine Freude, wenn Ihr mich anschließend auf einen kleinen Umtrunk in meine Gemächer begleiten würdet, meine Teuerste,“

Meinte er zweideutig und küsste Briannas Hand ein zweites Mal. Obwohl sein Blick einen Moment zu lange auf ihrer prächtigen Silbermähne hängen blieb, hatte die Angesprochene dennoch das Gefühl, dass er nicht das vordergründig Offensichtliche im Schilde führte. Die 27jährige bezweifelte, dass es jemandem auffiel, der Körpersprache nicht wie eine Echani lesen konnte, aber es schien ihr, dass er ihr gerade nicht an die Sportunterwäsche wollte. Sie hatten darüber spekuliert, dass die Organas insgeheim den Widerstand unterstützten. War das ein Versuch, Kontakt unter vier Augen herzustellen? Gehörte der Prinz womöglich selbst dem Widerstand an? Brianna tippte auf ja, aber falls sie sich irrte, wäre es ihr letzter Fehler, welchen er mit heilen Knochen erleben würde.


„Gerne doch,“


Sagte die Silberhaarige mit einem professionell geschmeichelt aussehendem Lächeln zu. Ganz klar war die Sache allerdings nicht, denn Leilo schien nunmehr geradewegs Tenia anzusteuern. Dort, das konnte Brianna sehen, begann Holt Organa, der Herzog persönlich, gerade ein Gespräch mit Fensa (was hieß, nicht mit ihr), was sie natürlich ärgerte. Schlimmer noch, ihr Prinz bog in Richtung des Senators ab und hieß ihn noch vor der Nullianerin willkommen. Anschließend übernahm sein Vater wieder das rhetorische Ruder.

„Dass die Republik unsere Rufe nicht ungehört verschallen lässt, freut uns außerordentlich, Senator. Pläne gibt es natürlich – ich denke, ich kann hier offen sprechen? Sicherlich ist uns allen klar, dass Alderaan unter der Knute des Imperiums nie wirklich frei sein wird. Dies ist das eigentliche Problem und alles andere nur Folgen davon. Die Alderaaner werden niemals überzeugte Imperiale sein, das weiß auch Moff Dafonar und seine Vorgesetzten und deshalb inszenieren sie auch diese Scheindemokratie im Hohen Rat von Alderaan. Solange das Haus Thul und seine Gleichgesinnten sich um Macht und Einfluss willen vor den imperialen Karren spannen lassen, können sie diese Scharade aufrechterhalten. Unser Ziel muss also sein, die Thuls und die anderen Häuser zu überzeugen. Wenn das Volk von Alderaan erst mit einer Stimme spricht, wird auch das Imperium sich nicht länger Änderungen verwehren können. Ich will nicht sagen ‚Loslösung vom Imperium‘, der große Wunschtraum, aber doch deutliche Verbesserungen. Gleiche Rechte für alle Bewohner Alderaans, vielleicht auch Selbstverwaltung der lokalen Angelegenheiten, und auf jeden Fall Frieden in unserer Zeit.“

Tenia verglich die Situation auf Alderaan indes mit der auf Thyferra, was beim Herzog zunächst Stirnrunzeln auslöste.


„Dort gibt es auch eine einheimische Spezies wie die Killiks, nicht wahr? Gibt es dort ebenfalls Auseinandersetzungen? Ich bin nur skeptisch, was eine Koppelung angeht, denn das Imperium wird seinen Griff um Thyferra nie lockern, oder irre ich mich?“


Nun schien Prinz Leilo den Zeitpunkt gekommen, selbst auf den Plan zu treten und bei Tenia anzubandeln, oder was er damit auch immer bezweckte.

„Ihr wart auf Thyferra, verstehe ich das richtig? Es würde mich sehr freuen, wenn ihr mir später, vielleicht bei einem Glas Wein in meinen Gemächern, alles über die Abenteuer dort erzählen würdet, die Ihr als Jedi zweifellos erlebt haben müsst.“

Inzwischen hatte Selagos It'Kla, der Caamasi, das Gespräch wieder aufgenommen.


„Oft heißt es, das Imperium wäre eine Zweiklassengesellschaft. Hier, auf Alderaan gibt es sogar vier Klassen. Da wären die Thuls und die übrigen Kollaborateure. Danach folgen die restlichen menschlichen Bewohner von Alderaan wie die Organas, die Aldes und all die anderen. Wir Caamasi sind wohl bestenfalls drittklassig, wie alle anderen Nichtmenschen außer den Killiks. Sie werden nicht einmal wie Personen behandelt, sondern wie Ungeziefer, das bekämpft werden muss.“

Brianna ging die Xenophobie des menschlichen Imperiums ohnehin gründlich gegen den Strich. Menschen vor allen Dingen hatten nun wirklich überhaupt keinen Grund, auf andere Spezies herabzusehen. Für sie waren Menschen genau genommen so etwas wie langsame, ungeschickte, schwächliche bunte Echani, die zweifelsohne keinerlei Recht hatten, sich für etwas Besseres zu halten. Über Killiks hatte die Echani-Jedi dagegen beim Studium des Hintergrundmaterials gelesen, während sie ihre Coruscant-Quarantäne abgesessen hatte, und es handelte sich dabei ihrer Meinung nach um bemerkenswerte Kreaturen mit einer faszinierenden Gesellschaft.

„Und das ist genau das Problem, nicht wahr?“

Echauffierte Brianna sich so laut, dass jede im Raum es hören konnte.


„Alle reden über die Killiks, aber hat schon einmal irgendwer darüber nachgedacht, dass man vielleicht auch mit ihnen reden könnte? Die Caamasi sind hier und das ist sehr gut so, aber wo sind die Killiks?“


Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Besprechungsraum der Organas – NPCs, Fensa, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Bailee und Brianna
 
Zuletzt bearbeitet:
Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Besprechungsraum – Fensa, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Bailee, Brianna und NPCs


„Es ist uns eine große Ehre, Eure Gäste zu sein, Hoheit“,
beteuerte Steven und stellte sich auch gleich vor. „Baron Steven Crant von Cirrus, Jedi-Ritter der Republik.“
Dies rief sofort eine Reaktion des Prinzen Leilo hervor.
„Mir war nicht bewusst, dass die Jedi eine Person von Adelsrang nach Alderaan gesandt haben. Ich bitte, dieses Versäumnis zu entschuldigen, Baron.“
Akani konnte nicht umhin sich zu fragen, wieso Leilo dies als ein Versäumnis betrachtete. Waren Adelige etwa in seinen Augen besser als jene aus anderen…Schichten?
Er hielt sich jedoch mit seiner Meinung zurück.

„Sicherlich kennt Ihr von Cirrus manche der Herausforderungen, vor denen wir hier stehen. Viele Adelshäuser, unterschiedliche Interessen und leider steht dabei nicht immer das Wohl Alderaans im Vordergrund.“
Anschließend driftete er in Richtung Brianna davon.

Fensa versicherte indes Holt Organa die Hilfe der Republik.
„Es ist der Republik ein Bedürfnis, einer Welt wie Alderaan in einer so misslichen Lage zu helfen. Wir werden alles nur Erdenkliche tun, um diesen Anforderungen gerecht zu werden, das können Sie mir glauben, Herzog.“
Er ließ eine Frage nach den bisherigen Maßnahmen folgen.
Holt gab eine in Akanis Augen eher schwammige Antwort. Sicherlich war das Schmieden von Plänen, die wahrscheinlich nicht nur die Zukunft eines ganzen Planeten, sondern auch die aller entfernt betroffener Parteien beeinflussen würden, kein Zuckerschlecken. Dennoch war die Aussage, er wolle gleiche Rechte für alle Alderaaner, Selbstverwaltung und Frieden erreichen, doch eher unnötig, oder? Dass Frieden ein Ziel war, musste man in den Augen des Chiss nicht betonen. Einem Plan am nächsten kam immerhin noch die Äußerung, die hohen Häuser Alderaans müssten davon überzeugt werden, an einem Strang zu ziehen und gemeinsam gegen das Imperium vorzugehen. Oder zumindest gegen die Herrschaft des Imperiums auf Alderaan.


Dann wandte sich Akani – und auch alle anderen – Tenia zu, als diese das Wort ergriff.
„Thyferra leidet unter einer ähnlichen Problematik, vielleicht wäre ein Zusammenschluss mit einem Planeten wie diesem sinnvoll.“
Ihr Padawan runzelte daraufhin nachdenklich die Stirn. Er überschlug die Distanz zwischen Alderaann und Thyferra im Kopf und nahm noch die Reisen hinzu, die Tenia und er zu beiden Planeten gemacht hatten – zugegeben über die Zwischenstation Lianna. Auch wenn er sich stark irren konnte, schätzte er doch, dass die Hyperraumreise selbst bei Nutzung der kartierten Routen mit einem durchschnittlichen Antrieb etwa eineinhalb Tage dauern würde. Eine nicht zu vernachlässigende Entfernung, die die gegenseitige Unterstützung der Planeten nicht gerade einfach machen würde. Auf der anderen Seite würde natürlich auch das Imperium auf diese Weise an beiden Orten gleichzeitig agieren müssen, wenn sich ein simultaner Aufstand Alderaans und Thyferras erreichen ließ. Die Idee war so gesehen also nicht schlecht…Akani musste dennoch eine leichte Übelkeit unterdrücken, als er an die Bilder von Thyferra dachte, die nach der Mission der Jedi auf dem Planeten durchs Holonet geschickt worden waren.

„Dort gibt es auch eine einheimische Spezies wie die Killiks, nicht wahr? Gibt es dort ebenfalls Auseinandersetzungen? Ich bin nur skeptisch, was eine Koppelung angeht, denn das Imperium wird seinen Griff um Thyferra nie lockern, oder irre ich mich?“, warf Leilo ein.
„In der Tat. Die Ureinwohner Thyferras heißen Vratix“, antwortete Akani und bemerkte in diesem Moment, dass sowohl Vratix als auch Killik insektoide Völker waren. Welch seltsamer Zufall…

„Bis vor einiger Zeit hätte die Antwort auf Eure andere Frage nein gelautet, da ein großer Teil der Vratix jeglichen Widerstand aufgegeben hatte. Einige…Vorfälle haben jedoch kürzlich zu neuerlichen Aufständen geführt.
Vermutlich sollte die Distanz zwischen Alderaan und Thyferra berücksichtigt werden, wenn über einen Zusammenschluss nachgedacht wird. Auf der anderen Seite dürfte die Distanz für das Imperium auch kein Vorteil sein“,
führte der Chiss aus.
Dann wandte er sich direkt an Leilo.
„Es ist außerdem fraglich, ob sich bei der Argumentation, dass das Imperium Thyferra nie freigeben wird, nicht eigentlich sämtliche weiteren Verhandlungen erübrigen sollten. Könnte man nicht schließlich dieselbe Frage auch auf Alderaan beziehen?“
Akani war klar, dass diese Aussage von den Anwesenden möglicherweise überaus negativ aufgenommen werden würde. Er hatte deswegen aber besonders darauf geachtet, sie nur an Leilo zu richten, um dessen Argumentation zu kontern, und außerdem absolut neutral zu sprechen, um deutlich zu machen, dass er hier nicht seine eigene Meinung wiedergab. Beinahe hätte man denken können, er hätte ein Referat über die Veränderungen der Mineralzusammensetzung örtlicher Steinbrüche gehalten…

Als Prinz Leilo daraufhin eine Einladung in seine Gemächer aussprach, musste der Chiss ein Blinzeln unterdrücken. Das Glas Wein klang etwas…seltsam. Außerdem ging aus der Wortwahl Leilos nicht so recht hervor, ob er seine Einladung auch Akani gegenüber ausgesprochen hatte oder doch nur Tenia meinte…Nicht dass die Ritterin nicht notfalls sehr gut allein mit dem Prinzen fertig wurde.

Selagos It’Kla sprach als nächstes. Er kritisierte die Klassengesellschaft, die auf Alderaan herrschte, und nannte hierbei nicht seine eigene Spezies als unterste Stufe, sondern die Killik.
Brianna tat sofort ihre Meinung diesbezüglich kund.

„Alle reden über die Killiks, aber hat schon einmal irgendwer darüber nachgedacht, dass man vielleicht auch mit ihnen reden könnte? Die Caamasi sind hier und das ist sehr gut so, aber wo sind die Killiks?“
Akani gestand sich gerne ein, dass dies ein sehr guter Einwand war. Er musste zugeben, dass ihm erst jetzt wirklich auffiel, dass tatsächlich kein einziger Killik anwesend war.


Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Besprechungsraum – Fensa, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Bailee, Brianna und NPCs
 
Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Besprechungsraum der Organas – NPCs, Fensa, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Bailee und Brianna

Prinz Leilo entschuldigte sich allen Ernstes bei Steven und da konnte Tenia nicht anders, als die Augen zu verdrehen. Ein Adeliger Jedi, was für eine besonders, tolle Ehre und da verdrehte sie gleich wieder die Augen. Steven gefiel diese Art von Aufmerksamkeit bestimmt. Jemand der erkannte, wie überaus wichtig Steven war. Tenia hätte Gift und Galle speien können, als sie das Gespräch mitbekam und sich gedanklich Stevens Antworten vorstellen konnte. Herausforderungen. Natürlich. Auf Thyferra war es sicherlich eine enorme Herausforderung gewesen, Michael nicht zurückzuhalten einen imperialen zu töten. Und bestimmt war es eine noch größere Herausforderung gewesen, das Kom in die Hand zu nehmen, um den Funkspruch zu erwidern. Vielleicht war es einfach eine Angewohnheit von ‚Adelshäusern‘ das eigene Wohl an erste Stelle zu setzen. Wenn ein Baron oder Prinz starb, war das schließlich das absolute Aus. Vielleicht war das bei Bienenvölkern so. Aber bei Menschen? Ganz sicher nicht. Besser, sie konzentrierte sich auf etwas anderes. Dieser Prinz schien reihum zu gehen und dabei blieb er erneut an Brianna hängen. Als Tenia hörte, was der Prinz diese fragte, hätte sie sich beinahe an ihrem Wasser verschluckt. Er fragte sie, ob sie ihn auf einen Umtrunk in ihren Gemächern begleiten wollte? Unmöglich würde Brianna dazu ihre Zustimmung geben. Als würde sie sich auf einen schleimig, schmierigen Prinzen einlassen! Aber da kam schon ihr Lächeln und das bedurfte nicht, dass Tenia die Antwort auch hörte, als sie ihren Blick abwandte und sich fragte, in welchen schlechten Holofilm sie hier geraten war. Wenn Schlafzimmerabenteuer mit zu dieser Mission gehörten, konnte Tenia bestens darauf verzichten. Allerbestes. Dieses ganze Tamtam ging ihr ohnehin auf die Nerven. Wie lächerlich war es, sich in einem Palast zu treffen, irgendwelche ekelhaften alkoholischen Getränke zu schlürfen und dabei um den heißen Brei zu reden. Wenn das hier ebenfalls zur High Society gehörte, konnte sie auch darauf verzichten. Viel zu deutlich spürte sie ihre wachsende Ungeduld. Des Prinzens Vater, wie Tenia sarkastisch feststellte, war gut darin zu reden. Gleiche Rechte für alle Bewohner. Natürlich. Deswegen waren hier auch Vertreter der Killiks anwesend. Weil deren Rechte so gleich waren. Genau wie die der Vratix. Davon hatte sich die Nullianerin selbst überzeugen können. Sie musste aufpassen, denn wenn sie noch öfter ihre Augen verdrehte, fiel das bestimmt auf. Auf der anderen Seite tranken hier einige Leute Alkohol und wer Alkohol trank, bildete sich so einiges ein, das wusste Tenia zur Genüge, die nichts schlimmer fand, als betrunkene Touristen. Aber zurück zu insektoiden Einwohnern. Sie musste die Vratix einfach erwähnen und was sie sagte, blieb nicht unkommentiert. Der Herzog verzog das Gesicht, aber sein Sohn ging auf das, was Tenia sagte, sogar ein. Akani kam ihr mit einer Antwort aber zuvor und eine bessere Antwort hätte die Nullianerin kaum geben können. Die Frage nach Thyferra blieb allerdings nicht die einzige, als Leilo sich erneut an Tenia wandte, mit einer Frage, die er Brianna zuvor sehr ähnlich auch schon gestellt hatte. So glitt Tenais Blick Sekunden zu Brainna, die ihre Einladung nicht ausgeschlagen hatte. Aber das, was Leilo da gefragt hatte, hieß doch sicher über alle Spezies hinweg das gleiche? Brianna hatte charmant gelächelt und zugesagt. Vielleicht hatte sie Hintergedanken, die gar nichts mit dem zu tun hatten, nach was Leilo wohl gefragt hatte? Hintergedanken. Augenblicklich ging Tenias Blick zu Steven in der Hoffnung, dass er gehört hatte, welches Angebot Tenia gerade unterbreitet worden war. Da setzte sie ihrerseits ihr charmantestes Lächeln auf, als sie beinahe unschuldig antwortete: „Es wäre mir ein Vergnügen.“ Sie behielt ihr Lächeln einen Moment länger, als notwendig, nur um sicher zu gehen. Dann wandte sie sich wieder dem Gespräch zu, das Brianna torpedierte, als sie laut und für alle hörbar Kritik daran äußerte, dass hier nicht ein einziger Kilik war. Das brachte ihr einen anerkennenden Blick der Nullianerin ein. „Vermutlich sind die Killik nicht einmal ‚drittklassig‘“ in den Augen der Anwesenden“, war Tenias Vermutung, die sie, anders als Brianna, eher leise von sich gab.


Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Besprechungsraum der Organas – NPCs, Fensa, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Bailee und Brianna
 
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Mit Interesse verfolgte Brianna, was Akani einige Meter von ihr entfernt über die insektoiden Bewohner Thyferras zu berichten hatten. Es überraschte sie, dass der einsilbige Chiss mit einem Male so gesprächig wurde. (Brianna wusste nicht, ob Akani sich selbst so sah, im Vergleich mit ihr, die das stete Bedürfnis empfand, der Galaxis ihre Meinung kundzutun, war er es jedenfalls.) So weit sie es beurteilen konnte, schien er auch sehr gut über die Vratix Bescheid zu wissen und was er sagte, fand sie auch auf Alderaan bezogen durchaus bemerkenswert. Eine Zeitlang hatte Ruhe geherrscht, dann war der Konflikt jedoch wieder aufgebrochen. Glaubte das Imperium – und die menschlichen Alderaaner, den Eindruck konnte man haben – wirklich, das Problem dauerhaft lösen zu können, indem man die Killiks unterdrückte? Was Akani berichtete, deutete auf das Gegenteil hin und was Brianna über die hiesige Insektenrasse wusste, ließ sie annehmen, dass dies bei ihnen noch viel mehr galt. Ein kollektives Bewusstsein bedeutete doch vermutlich, dass jeder andere Killik es spürte, wenn einem Bewohner des Nestes Gewalt angetan wurde. Sicherlich würden die Killiks sich dafür rächen wollen (Brianna ging von sich selbst aus), was bedeutete, dass die Gewalt nie aufhören würde, bis die Insektoiden ausgelöscht waren oder die Menschen die Rechte der Killiks endlich akzeptierten.

Die Echani hatte nicht den Eindruck, dass die Organas ähnliche Gedanken hegten, jedenfalls nicht Holt und Leilo. Letzterer postulierte gar im Vergleich zu Thyferra:


„Ich fürchte ja. Genausowenig wie Thyferra wird das Imperium Alderaan niemals aus freien Stücken ziehen lassen.“

Wenn dem so wäre, dachte die 27jährige, wäre ihr Aufenthalt hier glatte Zeitverschwendung. Denn wenn man ehrlich war konnte die Republik (und sie erst recht) kein Interesse daran haben, für das Imperium deren interne Konflikte zu schlichten. Natürlich waren sie hier um zu sehen, welche Hebel es gab, um Alderaan loszueisen (und Caamas, wenngleich eher symbolisch, war es Brianna doch ein persönliches Anlegen, wegen Talery). Oder meinte Leilo eigentlich, dass er an eine gewaltsame Loslösung glaubte? Diesen Gedanken, eine mögliche Verbindung des Prinzen zum Widerstands, hatte sie bereits gehegt, als er ihr die sonderbare Einladung angetragen hatte (was zugleich den Grund darstellte, warum sein strahlendes Prinzenlächeln noch intakt war). Tenia schien das allerdings auch zu glauben, wenn sie sich nicht irrte. Ob die Nullianerin zu Gewaltätigkeit neigte, wusste Brianna zwar nicht, aber für derartig plumpe Einladungen vor versammelter Mannschaft für ein zweifelhaftes Tête-à-Tête war sie bestimmt nicht zu haben.


„Ich freue mich darauf,“


Flötete das Prinzlein und küsste Tenia galant die Hand, was die Silberhaarige ärgerte. Bei ihr hatte er das nämlich nicht getan. Aber es gab ja noch mehr Grund, sich aufzuregen. Brianna nahm sich vor, Akani und ggf. auch Tenia über die Vratix auszufragen, wenn sie wieder unter sich waren, um eine Argumentationshilfe in Ermangelung von Erster-Hand-Kenntnissen über Killiks (über welche auch sonst niemand der Anwesenden verfügte, wie sie vermutete). Denn als die Echani sich erdreistete, provokativ die Möglichkeit, mit den Killiks zu reden in den Raum warf, wurde dieser schlagartig totenstill. Jeder anderen wäre die plötzliche Stille peinlich gewesen, nicht aber der silberhaarigen Furie, die gerade dabei war, Fahrt aufzunehmen.

„Mit Verlaub, man kann mit den Killiks nicht verhandeln,“


Entgegnete der Herzog kühl und sah die Jediritterin dabei herablassend an. Einen kurzen Moment fragte sie sich, ob Fensa sich über sie lustig machen oder sie hassen würde dafür, doch im Grund war es ihr egal. Brianna war nicht gerade dafür bekannt, in einem Streitgespräch klein beizugeben, ob das nun der Rat war, ein Herzog oder sonst wer. Durch Tenias leise Anmerkung in Bezug auf Wert der Killiks in den Augen der Alderaaner fühlte sie sich erst recht bestätigt.

„Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe den Eindruck, dass Ihr es noch nicht einmal versucht habt. Sie sind vernunftbegabt. Ich habe einen Protokolldroiden auf dem Schiff, der über sechs Millionen Kommunikationsformen beherrscht. Da dürfte die passende dabei sein, nehme ich an,“

Erwiderte Brianna spitz und ließ Holt Organa dabei nicht aus den Augen. Sein Sohn war ihr nächstes Ziel. Leilo ins Visier nehmend fügte sie hinzu:


„Denkt Ihr wirklich, Thyferra und Alderaan stünden in den Augen des Imperiums auf derselben Stufe? Ich bin Jediheilerin und könnte Euch viel darüber erzählen, welche Bedeutung Bacta heutzutage hat. Thyferra ist der einzige Ort in der Galaxis, wo es hergestellt und es kommt in der Rangliste der imperialen Welten wohl irgendwo nach Kuat, aber nicht viel dahinter. Auf alderaanischen Branntwein könnten der Imperator und seine Armeen sicherlich ungleich leichter verzichten!“


Soweit sie wusste, hatte Alderaans Wirtschaft keinerlei Bedeutung für das imperiale Militär. Die strategische Bedeutung von Luxusgütern war sicherlich nicht sehr hoch. Daher stellte sich hier sehr wohl die Frage, wieviel diese Welt dem Imperium wirklich wert war oder ab welchem Punkt man sich fragte, ob der Planet die Mühe wirklich wert war (Brianna ging es im Grunde genauso). Eine entsprechende Gegenleistung der NR vorausgesetzt, könnte hier durchaus Bewegung in die Sache kommen. Freilich schätzten die Organas die Bedeutung ihrer Heimwelt offensichtlich sehr viel höher ein. Erneut setzte eine gewisse Stille ein, da der Herzog und die übrigen hochgestellten Persönlichkeiten zunächst nicht zu wissen schienen, wie sie mit dem Affront umgehen sollten.

„Den Protokolldroiden könnt Ihr auf dem Schiff lassen,“


Vernahm die Echani plötzlich eine leise neue Stimme. Eine Frau in Organa-Farben hatte sich der Jedi-Gruppe genähert, um sie anzusprechen.


„Man kann mit den Killiks reden, wenn man ihnen vermitteln kann, dass man keine Bedrohung für sie darstellt.“

Sie machte eine kurze Pause, als überlegte sie, wie sie fortfahren sollte.

„Vor Jahren entführten die Killiks meine Schwester, Heira Organa, und machten sie zu einer von ihnen, einer sogenannten Verbundenen. Vater suchte an fand sie, doch sie weigerte sich, zurückzukehren. Das hat er ihnen nie verziehen, aber ich sehe das anders. Ich bin Prinzessin Eila und ich freue mich, endlich jemandem zu begegnen, der in Killiks etwas anderes als Monster sieht.“

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Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Besprechungsraum der Organas – NPCs, Fensa, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Bailee und Brianna

Tenia lächelte noch einmal besonders, als Leilo seine Freude über ihre Zusage ausdrückte, auch wenn sie ihm lieber die Hand entzogen hätte. Sie kontne sich kaum geschemeichelt davon fühlen, die zweite im Bunde zu sein, die gefragt worden war, ob sie in seien Gemächer wollte. Aber sie musste den Schein wahren. Den vor Steven und den vor dieser Mission. Diplomatie voraus… Wobei das Gespräch einen Verlauf annahm, der kaum als ‚diplomatisch‘ bezeichnet werden konnte. Mit den Killiks konnte man also nicht reden? Tenia verdrehte die Augen. „Sie meinen wohl, Ihnen ist das bisher nicht gelungen,“ merkte sie spitz an und erwiderte den Blick des Alderaaners zwar nicht so herablassend wie dieser, aber durchaus kühl. Briannas Worte gingen in eine ähnliche Richtung, wenn sie auch weniger diplomatisch waren. Aber was schon Diplomatie? Um den Brei herumreden. Ich-Botschaften waren scheinfreundliche Du-Botschaften. Entweder man fand jemandem zum Kotzen. Oder nicht. Da musste man nicht damit beginnen zu beschreiben, dass das Verhalten einen geärgert hatte. Was für ein Schwachsinn! Glücklicherweise ergriff eine weitere Person, Prinzessin Eila, Partei für die Jedi und erklärte, dass man mit den Killik sehr wohl reden konnte, wenn man nicht als Bedrohung gesehen wurde. Na also. Nur weil ein aufgeplusterter Herzog seine Zeit eher damit verschwendete sein Schloss prunkvoll einzurichten, als Konversation zu führen, hieß das eben nicht, dass er seine Persönlichkeit ebenfalls gut eingerichtet hatte. Aber was war schon von jemandem zu erwarten, der vermutlich mehr Zeit in seinem Schloss verbrachte, als draußen? Das schien allgemein ein menschlicher Makel zu sein. Wälder zu roden, Häuser zu bauen und dann mit künstlichen Quellen für Luft zu sorgen. Sondernlich klug waren Entscheidungen von zivilisierten Völkern also nicht. Da waren Streitigkeiten mit anderen, die eher natürlich lebten vorprogrammiert.

„Dann könnte Heira unsere Vermittlerin sein?“, wollte die Nullianerin schleißlich wissen und warf dem Herzog einen abschätzigen Blick zu, ehe sie sich wieder an die Prinzessin wandte. „Wie können wir sie erreichen?“


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„Ich fürchte ja. Genausowenig wie Thyferra wird das Imperium Alderaan niemals aus freien Stücken ziehen lassen“, gab Leilo zurück.
Akani konnte gerade noch verhindern, dass ihm der Mund offenblieb.

Bitte?, dachte er.
„Bitte?“, fragte er dann auch laut nach.
„Also bevor ich jetzt falschen Vermutungen nachhänge, möchte ich mich doch nochmal erkundigen. Wir sind doch hier schon bei den Verhandlungen für eine Unabhängigkeit Alderaans vom Imperium, oder habe ich mich in der Hausnummer geirrt? Vielleicht verstehe ich Euch gerade falsch, mein Prinz, aber meint Ihr damit, dass das Imperium Alderaan nicht ohne Druck gehen lassen wird, oder dass das Imperium Alderaan nicht ohne Krieg gehen lassen wird? In letzterem Fall möchte ich mit Verlaub nämlich doch fragen, wozu dann Verhandlungen in die Wege geleitet wurden. Ich bin keineswegs ein Freund von Krieg, aber wenn der Erfolg diplomatischer Bemühungen von vorneherein ausgeschlossen werden kann, wieso stellt man derartige Bemühungen dann überhaupt an? Um den Schein zu waren? Um sich Zeit zu erkaufen?“

Akani bemühte sich, einen ruhigen Tonfall anzuschlagen und hoffte, seine Wortwahl wurde nicht als allzu offensiv aufgenommen, er konnte aber nicht umhin, seine Fragen deutlich zu stellen. Wozu waren denn dann Senatoren, Agenten und Jedi angereist, wenn die Verhandlungen zu nichts nutzten? Gut, Jedi konnte man auch im Krieg sehr effektiv einsetzen, obwohl der Padawan nicht wusste, ob der Orden dies gestatten würde, aber dass beispielsweise Senator Fensa – ohne diesen beleidigen zu wollen – auf dem Schlachtfeld die entscheidende Wende bringen konnte, wollte Akani doch herzlich bezweifeln. Er verstand beim besten Willen nicht, warum sie alle hierherbeordert worden waren.

„Vermutlich sind die Killik nicht einmal drittklassig in den Augen der Anwesenden“, merkte Tenia dann leise an, als über die Insektoiden gesprochen wurde.

Briannas lauterer Einwurf wurde prompt von Holt Organa beantwortet.
„Mit Verlaub, man kann mit den Killiks nicht verhandeln.“

„Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe den Eindruck, dass Ihr es noch nicht einmal versucht habt. Sie sind vernunftbegabt. Ich habe einen Protokolldroiden auf dem Schiff, der über sechs Millionen Kommunikationsformen beherrscht. Da dürfte die passende dabei sein, nehme ich an“, schoss die silberhaarige Jedi sofort zurück.

Dann nahm sie Akani jegliche Bedenken, er hätte zu aggressiv geredet, indem sie erneut den Alderaan-Thyferra-Vergleich herzog und Alderaan direkt unter sein Gegenstück stellte, welches schließlich Bacta lieferte.
„Auf alderaanischen Branntwein könnten der Imperator und seine Armeen sicherlich ungleich leichter verzichten!“
Akani gestattete es sich nur innerlich, zu grinsen. Gut, dass er sein endgültiges Urteil über Brianna noch nicht gefällt hatte, vielleicht hatte er sie nicht ganz richtig eingeschätzt bisher.

Von den alderaanischen Adeligen kam zunächst keine Antwort.
„Den Protokolldroiden könnt Ihr auf dem Schiff lassen“, ertönte da eine neue Stimme.
Eine Frau kam auf die Gruppe zu. Sie stellte sich als Prinzessin Eila vor, nachdem sie berichtet hatte, dass ihre Schwester Heira Organa von den Killiks entführt und wohl irgendwie von ihrer Sache überzeugt worden war – sie nannte sie eine
Verbundene. Sie betonte, dass mit den Killiks durchaus verhandelt werden konnte, wenn man es richtig anging.

„Dann könnte Heira unsere Vermittlerin sein? Wie können wir sie erreichen?“, fragte Tenia direkt nach, während sie Holt mit einem ungnädigen Blick bedachte.
„Ich sollte vielleicht auch noch einwerfen, dass wir von den Vratix ebenfalls nicht mit offenen Armen empfangen wurden. Geeinigt haben wir uns trotzdem. Wir sollten die Gespräche mit den Killiks nicht aufgeben, bevor wir sie überhaupt begonnen haben“, fügte Akani noch hinzu. Dabei überging er geflissentlich die Tatsache, dass es sämtlicher Überredungskunst Tenias und seiner selbst bedurft hatte, bis die Vratix trotz des Waldbrandes ihren Teil der Vereinbarung eingehalten hatten…


Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Besprechungsraum – Fensa, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Bailee, Brianna und NPCs
 
[ Alderaan | Organa-Palast | Konferenzraum ]- Holt Organa, Rupert Fensa, Bailee, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Brianna und NPCs

Während diesen kurzen Auftaktes schwenkte sein Blick kurz über den Rest der Delegation und er blieb an der Ritterin Kae hängen, die sich gerade mit Prinz Leilo zu unterhalten schien. Kurz blieb sein Blick an ihnen haften, doch als er Gesprächsfetzten heraushören konnte, die einen recht romantischen Verlauf deren Beziehung, ja vielleicht sogar mehr als das, andeuten und er sich kurz die Körpersprache der beiden besah, lenkte er schnell den Blick wieder weg von ihnen. Das war ja wirklich ungeheuerlich! Eine Jedi hatte ein moralisches Vorbild zu sein und solche Art von Beziehungen, wie die Ritterin wohl gerade eine begann, waren strengstens Verboten, soviel wusste er ganz bestimmt. Und wenn dieser Regelbruch dann noch mit einer Person wie Leilo Organa, dem Erben des Herzogs Organa vonstatten ging, war das skandalös. Er wollte nicht zu viel in solcherlei Dinge hineininterpretieren, doch das Bild, dass sich ihm da gerade gezeigt hatte, war schon ein recht eindeutiges gewesen. Ein Vorschnelles Urteil konnte er sich nicht erlauben, nicht hier, aber sollte sich sein Verdacht erhärten, müsste dies früher oder später Konsequenzen nach sich ziehen, soviel war man dem Jedi-Orden schuldig.

Er probierte das Gesehene ein wenig zu Verdrängen und konzentrierte sich wieder voll und ganz auf den Herzog, der sich über den Enthusiasmus und das Bestreben des Senators äußerst erfreut zeigte. Anscheinend war seine Idee gewesen, Alderaan dazu zu bringen, mit einer Stimme zu sprechen. Er wollte auch die noch Imperiumtreuen Häuser wie das Haus Thul auf seine Seite zwingen, um Änderungen zu erzwingen. Als er kurz den ,,Wunschtraum der Loslösung vom Imperium" zur Sprach brachte, glänzten Ruperts Augen. Ein solcher Schritt lag heute wohl noch in ferner Zukunft, doch wollte er mit all dem genau darauf hinarbeiten.

,,Ein durchaus guter Plan. Selbst dem Hause Thul wird klar sein, zu was der momentane Kurs des Imperiums auf Alderaan führen könnte und auch ihnen wird bei dem Gedanken daran wohl kaum wohl sein. Sobald Alderaan eine innere Geschlossenheit aufweist, kann dies selbst das Imperium nicht mehr ignorieren.
Ich stimme ihnen auf jeden Fall zu, dass wir dort unter anderem ansetzten müssen und mit der Präsens der Jedi, die diese Delegation begleiten, habe ich kein schlechtes Gefühl dabei."


Eigentlich hatte er noch überhaupt kein richtiges Gefühl davon. Er kannte das Haus Thul, ihre Einstellungen nicht. Jedi konnten durchaus hilfreich sein, aber was wäre, wenn es sich bei den Thuls um eine bereits zu sehr vom Imperium korrumpierten Dynastie handelte?

Der Vergleich einer der Jedi mit Thyferra brachte den Herzog kurz zum grübeln. Auch hier kannte Rupert nur die Eckdaten, doch war seiner Ansicht nach Thyferra eine Welt, die eine viel größere Bedeutung für das Imperium besaß als Alderaan. Natürlich wäre auch dort ein Eingreifen der Republik unter allen Umständen erforderlich gewesen, doch vielleicht war der Griff des Imperium einfach so hart gewesen, dass man ein solches Unterfangen als sinnlos abgelegt hatte.

Dann kam noch ein weiteres Thema auf den Tisch, die Klassengesellschaft im Imperium und im ganz speziellen hier auf Alderaan. Zuerst kamen selbstverständlich die Imperium treuen Menschen und je weniger menschlich man war, umso weiter sang man auch in der Klassengesellschaft herab, ein wirklich abartiges Konstrukt. Und dies war natürlich auch ein Thema für Ritterin Kae, die darin ein Problem sah, dass hier überhaupt kein Vertreter der Killiks anwesend war. Ein Gedanke, der durchaus nicht abwegig war, aber auf diesem Parkett mit etwas mehr Vorsicht und Zurückhaltung zu äußern war, als die Ritterin es soeben getan hatte. Außerdem hatte sie doch wohl kaum eine Ahnung davon, ob es nicht bereits Versuche gegeben hatte, mit den Killiks in Kontak zu treten. Sie war gerade noch nicht einmal einen Tag hier und meinte es wäre sinnvoll, Dinge mit einer vielleicht langen Hintergrundgeschichte in Frage zu stellen, ohne eine Ahnung von diesen Hintergründen zu haben. Die andere Ritterin sah dies anscheinend genauso.
Rupert war eigentlich eine Person, die Gleichheit über alle Maßen begrüßte, doch man sollte sich einfach nicht in alles einmischen, vor allem nicht hier und so dem Gastgeber ziemlich direkt gegen die Stirn stoßen, denn der Herzog sah anscheinend keinen Sinn darin mit Killiks zu kommunizieren. Doch auch eine solch ruhige Antwort hielt die Jedi nicht davon ab, sich weiter aufzudrängen. Nun meinte Rupert sich einschalten zu müssen.


,, Der Herzog wird bereits Erfahrungen mit Killiks gemacht haben und sich seine Meinung nicht ohne Hintergründe so gebildet haben. Ich würde es begrüßen, einen weiteren Versuch zu unternehmen, mit den Killiks in Kontakt zu treten, doch sind wir Gäste des Herzogs und nicht hier, um im eigenen Ermessen solche Probleme zu lösen, die Alderaan wahrscheinlich schon Ewigkeiten vor der Imperialen Besatzung hatte. Wir müssen uns auf das wesentliche fokussieren."

Richtete er sich teilweise scharf gegen die Jedi und probierte so ein gewisses Gleichgewicht wiederherzustellen und das Thema weg von solchen Uneinigkeiten zu leiten. Sollte er sich anbieten und würde man es ihnen erlauben, würde er gerne mit den Killiks sprechen, doch wenn nicht, musste man sich für den Moment damit zufrieden geben.

Doch seine Bemühungen wurden jäh unterbrochen, als eine weitere Person hinzutrat, Prinzessin Eila Organa, deren Schwester anscheinend Mitglied des Schwarmbewusstseins der Killiks war. Sie sah in den Jedi wohl Verbündete der Meinung, dass man mit Killiks die Kommunikation suchen sollte. Ritterin Lumiran meinte daraufhin, ob es nicht sinnvoll wäre, das deren Schwester als eine Art Vermittlerin dienen solle. Besaß den hier niemand eine Priese diplomatischen Feingefühls? Er würde sich erstmal zurückhalten und die Reaktion des Herzogs, ihres Gastgebers und Vater der schon von einigen zur Vermittlerin zwischen Killiks und Menschen gekürten Heira Organa war. Sobald die Delegation wieder einigermaßen alleine war, musste er über mehr diplomatisches Feingefühl sprechen, unbedingt.

Denn auch auf Prinz Leilo hatten es anscheinend alle soeben abgesehen, der sich wohl mit einer Bemerkung, die eine Gleichstellung von Thyferra und Alderaan andeute, recht unbeliebt gemacht hatte.
Sogar der junge Padawan drängte sich dem Prinzen sehr auf. Es war schön zu sehen, dass der junge Mann seine eigene Meinung hatte, doch manchmal sollte man diese vorsichtiger formulieren und nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen. Er sprach ganz unverfroren von Verhandlungen für die Unabhängigkeit, die dies hier in seinen Augen wohl sein sollten und sprach des weiteren noch davon, ob das Imperium Alderaan denn ohne Krieg gehen lassen würde.
Rupert wollte sich nicht zu sehr aufspielen oder eine zu große Uneinigkeit demonstrieren und so überließ er liber dem Herzog die Schlichtung dieser Angelegenheit, schaute sich aber zu seiner Delegation zumindest um und probierte ihr mit Gesten und Mimik zu zeigen, dass sie sich etwas mehr zurückhalten sollten, immerhin waren sie doch gerade erst angekommen.


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Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Besprechungsraum der Organas – NPCs, Fensa, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Bailee und Brianna

Was taten sie hier eigentlich? Brianna kam sich vor wie auf einer Cocktailparty und mochte dabei weder Cocktails noch Partys. Es wurde viel geredet, aber warum überhaupt? Alles was passierte war ein Kennenlernen und sich gegenseitig zu versichern, dass im Grunde alle einer Meinung waren. Es war eine Verschwendung ihrer knappen Zeit, hier einen auf Harmonie zu machen anstatt sich den Leuten zu stellen, die anders dachten und anzufangen, zu diskutieren. Ging es bei Diplomatie nicht eben darum, Konflikte zu lösen? Welchen Sinn hatte es dann, genau die Leute zu besuchen, mit denen man eh auf einer Wellenlänge lag? Um alderaanischen Wein abzustauben? Sogar das Treffen unter vier oder womöglich sechs Augen mit Prinz Leilo schien im Vergleich mehr Sinn zu machen. Falls ihm wirklich nicht der Sinn nach einem flotten Dreier stand, denn falls Brianna sich in ihrer Einschätzung irrte, hatte der junge Adelige sich zwei der unpassendsten Jedi überhaupt für sein Vorhaben ausgesucht.

Fensa schienen diese Umstände nichts auszumachen. Scheinbar war Senatorenzeit weniger wertvoll als Jedizeit oder er hatte einfach überhaupt kein Problem damit, weniger vom zeitlichen Aspekt noch von dem seiner eigenen Würde her, die Worte des Herzogs nachzuplappern. Erwartungsgemäß fand der oberste Organa Fensas Erwiderung toll. Wenn das Diplomatie war, fragte die Echanijedi sich erst recht, warum man sie hierher geschickt hatte und welcher Idiot dieses Team zusammengestellt hatte. Brianna fühlte sich hier so fehl am Platz wie nur irgendwo und trotzdem war sie am besten über die Hintergründe der Mission informiert worden. Durch Ahna, die Schatten-Rätin, welche diese sicherlich nicht geplant hatte.


„Exakt, Senator!“


Brianna hörte der Replik Holt Organas nur mit einem Ohr zu, während sie weiter ihren Gedanken nachhing.


„Die gesamte Strategie des Imperiums auf Alderaan basiert darauf, eine mehr oder weniger demokratisch legitimierte Regierung der Alderaaner hinter sich zu wissen, die die eigene Politik unterstützt. Solange der Anschein gewahrt ist, dass eine Bevölkerungsmehrheit hinter dem imperialen Kurs steht, gut. Anderenfalls bekommt das Imperium ein Problem. Die derzeitige Strategie wurde mit gutem Grund gewählt. Es ist schwer zu sagen, was man im Hause Thul wirklich denkt, doch Venris ist ein kluger Mann und sicherlich sieht er die Zeichen. Wenn er seine Meinung ändert, bricht die die gesamte Strategie von Moff Dafonar zusammen und das Imperium wird sich sehr genau überlegen müssen, was das kleinere Übel ist.“

Laber, Laber, Laber. Wenn Brianna richtig zugehört hatte, hatte Organa gerade selbst gesagt, dass mit ihm zu reden reine Zeitverschwendung war. Thul war der Mann, den sie brauchten. Sie fragte sich immer mehr, wer sich diesen Mist überhaupt ausgedacht hatte. In Gedanken ging die Echani die ihr bekannten Räte durch, inzwischen nicht wenige, und kam zu dem Schluss, dass nur Elliundi für diese, sie konnte es nicht anders ausdrücken, Strafexpedition verantwortlich war. Denn das war die einzige logische Erklärung, warum der Rat ausgerechnet Brianna auf eine Diplomatiemission zu eingebildeten Edelleuten schickte. Es war die Retourkutsche für das offene Einfordern des Meisterinnenrangs, bei dem sie abgeblitzt war. Von wegen ‚keine Gefühle, nur Frieden‘ – das war ein Racheakt, wenn der Rat sich je zu dergleichen herabgelassen haben sollte. Die Echani musterte Tenia eine Weile. Es war offenkundig, dass es der Nullianerin nicht anders erging. Auch sie schien eine Frau der Tat zu sein und war hier, zusammen mit dem Diplomaten Steven Crant, für den sie eine schwer übersehbare Abneigung hegte. Automatisch dachte sie darüber nach, was die Nullianerin in Elliundis Augen wohl ‚verbrochen‘ haben musste. Die Mission auf Thyferra, möglicherweise?

Im Gegensatz zu diesen Männern fühlte sich Brianna der resoluten Brünetten recht nahe, die zudem ihre Meinung in Bezug auf die Killiks teilte. Vielleicht hielten die Insektoiden von der Umgangsweise und den Gepflogenheiten des Hochadels ähnlich viel wie Tenia und sie. Die Silberhaarige mochte keine Diplomatin sein, aber dass man mit einer vernunftbegabten Spezies abgeblich per se nicht verhandeln könne, wollte nicht in ihren Kopf, ob das den Organas nun gefiel oder nicht.

Zwischenzeitlich hatte sich Akani mit dem Prinzen unterhalten und dabei offenkundig gemacht, dass er über den Inhalt der Mission nicht genau im Bilde war. Was für ein abstoßendes Spiel trieb Elliundi hier, die Teilnehmer mit so unterschiedlichem Informationsstand auszustatten? Was bezweckte der Quermianer damit? Zum Glück schien sich Leilo darin zu gefallen, dem jungen Chiss die Welt zu erklären, seine wenigstens.


„Oh nein, um Unabhängigkeit geht es leider nicht, oder noch nicht. Venris Thul ist der gewählte Vizekönig von Alderaan und nur er könnte solche Verhandlungen ins Rollen bringen, nicht wir Organas. Auch nimmt der Moff gar nicht an diesen Verhandlungen Teil. Wie weit das Imperium letztendlich gehen würde, um eine Unabhängigkeit von Alderaan zu verhindern weiß ich nicht. Ich denke aber, dass sie es sich sehr genau überlegen würden, bevor sie einen offenen Krieg auf unserer Welt anzetteln, wenn die Alderaaner die Unabhängigkeit anstreben. Nicht einmal die imperiale Zensur kann einen solchen Vorgang totschweigen und das Signal an ähnliche Welten im Imperium wäre meiner Ansicht nach fatal. Ich sage nicht, dass man uns einfach ziehen lassen würde, lehne mich aber so weit aus dem Fenster zu behaupten, dass man uns nicht um jeden Preis halten würde.“


Für Brianna klang es ein wenig so, als versuchte das Prinzlein ein wenig, seinen vorherigen Vergleich zu relativieren und natürlich, wie konnte es auch anders sein, fühlte sich Oberlehrer Fensa derweil berufen, die Wogen im Raum zu glätten. Dabei bedurften all diese selbstgefälligen Menschen nichts mehr als aufgerüttelt zu werden. Sie in ihren Dogmen zu bestätigen, war nicht die richtige Therapie für die hohen Herrschaften. Soweit sie wusste hatte der Senator sogar recht mit seiner Einschätzung, dass der Konflikt zwischen Menschen und Killiks schon uralt war. Sie wusste auch, dass Adelige viel Wert auf Tradition legten, denn diese war der einzige Grund für ihren Status und ihr Ansehen. Aber wenn etwas seit Äonen nicht funktionierte, war es doch überfällig, die eigene Strategie zu ändern und etwas Neues zu versuchen. So berichtete auch Akani im richtigen Moment, wie die Jediritterin fand, passenderweise von den Erfolgen mit den Vratix auf Thyferra.

An der Körpersprache war für eine Echani leicht ablesbar, wie sich die Fronten zwischen den beiden Lagern ausbildeten. Holt Organa, Rupert Fensa und die Mehrheit der anwesenden Organas suchten den Schulterschluss gegen Akani, Tenia, Brianna und – die wohl schlimmste Übeltäterin von allen – Eila Organa, die ihrem Vater vor allen Leuten widersprochen hatte. Ihr Bruder, Prinz Leilo, wirkte unentschlossen, vielleicht hatte er doch bloß Sex im Kopf. Dagegen kannte Brianna die Caamasi Talery-sei-Dank gut genug, um zu wissen, dass auch deren Vertreter, Selagos It'Kla, auf ihrer Seite stand und sie warf Steven einen Blick zu um herauszufinden, wo er sich wohl wiedererkannte.


„Ganz recht, Senator Fensa.“

Allein die wiederholte gönnerhafte Zustimmung brachte Brianna bereits auf die Palme. Eila und sie warfen dem Politiker wie dem Herzog unisono einen verärgerten Blick zu.

„Meinen Vorfahren und ich stellt sich schon wesentlich länger als den anwesenden Jedi und meiner reizenden Tochter die Herausforderung, mit den aggressiven Killiks umzugehen. Sie sind nicht die Vratix und Alderaan ist nicht Thyferra. Sie an einen Verhandlungstisch zu bringen ist unmöglich und Heira, meine verlorene Tochter, wird uns dabei nicht helfen können. Nach ihrer Entführung wurde sie einer Gehirnwäsche unterzogen und wir haben auch keine Möglichkeit mehr, mit ihr in Kontakt zu treten.“

„Nicht deiner Meinung zu sein ist nicht gleichbedeutend mit ‚einer Gehirnwäsche unterzogen‘ worden oder naiv zu sein, Vater! Warum sagst du den Vertretern der Republik nicht, warum wir meine Schwester, deine Tochter, nicht mehr erreichen können?“

Holla, Eila fuhr ganz schön starke Geschütze auf, dachte Brianna. Holt Organa schien kurz davor, die bislang sorgfältig gewahrte Fassade der Fassung einzubüßen. Er schien um seine Beherrschung zu ringen, dachte aber nicht an eine Erwiderung.

Er hat versucht, sie mit Gewalt und gegen ihren Willen aus dem Nest zu holen. Deshalb haben wir keinen Kontakt mehr zu ihr. Die Killiks beschützen sie – vor uns!“

Plötzlich durchfuhr ein Geistesblitz Brianna. Sie fragte sich, ob schon einmal wer denselben Gedanken gehabt hatte, aber die Idee, so plötzlich sie gekommen war, ließ sie nicht mehr los.

„Kommen es häufig vor, dass Menschen entführt und zu Verbundenen gemacht werden, Prinzessin Eila?“

Fragte die Silberhaarige die junge Alderaanerin halblaut und diese schüttelte den Kopf, genau wie sie vermutet hatte.

„Also nein, und als es dennoch passiert ist es ausgerechnet ein hochrangiges Mitglied einer der bedeutendsten Adelsfamilien. Bin ich denn die Einzige, für die die gesamte Aktion wie ein verzweifelter Versuch aussieht, mit den Menschen Alderaans zu kommunizieren?“

Lehnte die Jediritterin sich nun zu weit aus dem Fenster? Vielleicht nicht aus der Sicht von allen Anwesenden. Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als würde sich der Caamasi-Vertreter Selagos It'Kla in dieser hochemotionalen Angelegenheit, in der es für ihn sicherlich mehr zu verlieren als zu gewinnen gab, vornehm zurückhalten. Umso mehr war Brianna überrascht, als dieser plötzlich die vogelartig-trillernde Stimme erhob.

„Ich weiß, dass dies ein sensibles Thema ist und wenn es mir gestattet ist, würde ich gerne meine Einschätzung des Killik-Problems vorbringen. Wir Caamasi möchten uns ungern nachsagen lassen, nicht alles getan zu haben, den Frieden auf Alderaan zu bewahren. Die Republik hat, wie bereits ausgeführt wurde, Leute entsandt, die bereits über Erfahrungen mit ähnlichen Spezies wie den Killiks verfügen. Soweit ich weiß, ist ihre Beziehung zu den Killiks noch unbelastet, genauso wie die der Caamasi. Für den Fall, dass ein Versuch einer neuerlichen Kontaktaufnahme unternommen werden sollte, wäre ich bereit, diesen zu begleiten.“

Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Besprechungsraum der Organas – NPCs, Fensa, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Bailee und Brianna
 
~ Alderaan - Schloss Organa - Besprechungsraum der Organas - NPCs, Senator Fensa, Agent Fontaine, Tenia, Akani, Bailee, Brianna und Steven ~

Prinz Leilo entschuldigte sich förmlich, nachdem ihm bewusst wurde, wen er vor sich hatte. Es war in der Tat etwas ungewöhnliches, dass ein Jedi Angehöriger der adligen Obrigkeit war, umso außergewöhnlicher war Stevens Rang als Thronfolger eines souveränen Planeten.
Somit kannte er zwar die innenpolitischen Auseinandersetzungen, welche der Prinz andeute nur zu gut, jedoch weniger die außenpolitische Problematik einer Annektierung durch das Imperium.


"In der Tat.. Die Obrigkeit auf Cirrus verstrickt sich leider nur zu oft in ihren eigenen Intrigen."

erklärte der Ritter mit einem mysteriösen Ton und dachte nur zu gut an den Grund seiner plötzlichen Abreise von Cirrus. Einigen Mitgliedern des Adels gefiel es nämlich ganz und gar nicht, dass eines Tages ein Jedi der neue Herzog von Cirrus werden könnte und so gab es eine kleine Verschwörung rund um Stevens damaligen Padawan Michael Aeren. Es hatte einen Überfall und tote Cirresen gegeben, zwei gute Gründe die Heimat vorerst eine Weile zu meiden, ehe sich die Wogen geglättet hatten und das ganze einigermaßen neutral aufgeklärt worden war.

Mit einem Lächeln entschuldige sich der Prinz und ging schnurgerade auf Brianna zu. Steven konnte nicht hören, worum es bei der Unterhaltung ging, doch das charmante Lächeln von Brianna ließ viel Platz für Interpretationen. Wie leicht ließ sich die silberhaarige Jedi-Ritterin wohl auf Abenteuer ein? War dies nur ein freundliches Lächeln oder hegte sie Sympathien für den Prinzen? Leilo Organa war bisher ein Prinz wie er im Buche stand: gutaussehend, charmant, wortgewandt. Eigentlich fehlte nur noch das weiße Ross um das Bild perfekt zu machen. Zu perfekt für Stevens Geschmack. Aus irgendeinem Grund konnte er dem Prinzen nicht so wirklich trauen.. war es eine Vorahnung in der Macht oder standen ihm seine eigenen Gefühle hierbei im Weg?


Unterdessen debattierten die Anwesenden darüber, ob die einheimische Insektoidenbevölkerung in der Lage waren Verhandlungen zu führen. Steven wusste leider nicht viel über die Killiks, doch wenn sie ähnlich wie ihre entfernten Cousins auf Thyferra waren, würden Verhandlungen möglich, aber äußert schwierig werden. Insektoide Wesen hatten oftmals einen anderen Weg zu denken und zu planen, vielleicht besaßen sie sogar noch ganz andere Gefühle als Humanoide, immerhin gab es bei vielen Völkern eine Art Schwarmintelligenz.
Langsam aber sicher stellte sich jedenfalls heraus, dass es nicht ohne die Killiks gehen würde. Sie gehörten zu Alderaan ebenso dazu wie die Organas, Camaasi, Antilles und was es hier sonst noch alles gab.


Dennoch konnte man die Abneigung des Herzogs gegenüber dieser Minderheit deutlich spüren. Wer mochte es einem Vater schon verübeln, wenn er seine Tochter an diese Wesen verloren hatte? Der Senator versuchte zu schlichten, doch Steven mischte sich nun auch ein.

"Verzeiht.. Vielleicht ohne Hintergedanken, aber sicher nicht frei von Emotionen. Ein Vater der augenscheinlich eine Tochter verliert, wird nicht unbefangen Erfahrungen sammeln."

Brianna warf allerdings den Einwand ein, dass es vielleicht auch nur ein Weg, mitunter ein letzter, verzweifelter, Versuch der Kontaktaufnahme war.
Möglich. Welchen Grund hätten die Killiks sonst gehabt, eine Prinzessin von Alderaan zu entführen? Was wenn sie mit den Menschen hier anders nicht in Kontakt kommen konnten. Das Imperium hatte überall seine Spione, Augen und Ohren würden jegliche friedliche Aktion wahrnehmen und eventuell den Killiks schaden.


Stevens Blick wanderte während der Diskussion durch die Reihen. Der Prinz hatte sich mittlerweile von Brianna gelöst und war bei Tenia gelandet. Ihr Lächeln sprach Bände! Steven versuchte das Geschehen aus dem Augenwinkel zu beobachten. Seit wann ließ sich die Nullianerin denn von einem schleimigen Typen wie diesem Prinzen einlullen? Tenia stand also plötzlich doch auf gesellschaftliche Ränge? Steven wusste nicht wieso, doch der Prinz schien ihm plötzlich noch vollkommen unsympathischer.

Die Diskussion über die Killiks war indess noch zu keinem Ergebnis gekommen, als die Caamasi Selagos It'Kla sich einmischte. Diese Caamasi waren eine interessante Spezies. Steven musste sich ein Lächeln unterdrücken, als er während der Worte der Caamasi ihre Ohren beobachtete. Diese kleinen Daunen, welche das Hörorgan des Wesens bedeckten, glänzten im Licht des Besprechungsraumes. Ein ungewohnt weicher und friedlicher Anblick in dieser von Krisen durchzogenen Welt. Sie bot sich als Vermittler zwischen Killiks und Menschen an. Vielleicht gar keine schlechte Idee.

"Ein neutraler Dritter kann diese Gespräche sicher entspannen."

dachte Steven laut nach.


"Ihr mögt Differenzen und aufgrund eurer Vergangenheit Abneigungen gegenüber den Killiks haben, doch sie gehören ebenso zu Alderaan wie euer Volk. Auch sie möchten keine Eskalation mit Euch oder dem Imperium riskieren, welche möglicherweise ihre Heimat zerstört."

Jedenfalls hoffte Steven dies. Es soll tatsächlich auch kriegerische Spezies geben, die den Sinn ihrer Existenz im Kampf sahen. Doch würde ein solches Volk hier auf Alderaan leben? Eine Welt, welche seit Jahrtausenden für seine Friedfertigkeit bekannt war.


~ Alderaan - Schloss Organa - Besprechungsraum der Organas - NPCs, Senator Fensa, Agent Fontaine, Tenia, Akani, Bailee, Brianna und Steven ~
 
Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Besprechungsraum – Fensa, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Bailee, Brianna und NPCs


Fensa lieferte genau die Gründe, die Tenia im Kopf gehabt hatte, als sie Ihrem Schüler sagen wollte, dass Jedi nichts mit Politik am Hut haben sollten. Fensa redete und redete und verlor sich dabei in Gewäsch. Das Imperium ignorierte eine Menge und Alderaan lag nun mal mitten in imperialen Gebiet. Was scherte das Imperium da eine innere Geschlossenheit? Tenia hatte gesehen, wie die Lage auf Thyferra war. Brachte die aufkeimende Geschlossenheit die Imperialen zum Umdenken? Nein! Fensa kroch dem Herzog in den Hintern, nichts weiter und Tenia rollte mit den Augen, was nicht besser wurde, als Holt Organa Fensas Worte auffing und von Gehirnwäsche zu sprechen begann. Offensichtlich hatte der Kerl große Probleme damit, wenn nicht jeder seinen Speichel leckte und dabei schien er bei seiner Tochter keine Ausnahme zu machen. Eila hingegen brachte Argumente ein, die sehr viel Aufschluss über die Situation gaben.

Biranna war nicht die einzige, die die ‚verzweifelte Aktion‘ als Versuch sah, mit den Alderaanern ins Gespräch zu kommen. Wenn zwei Parteien sich nicht treffen konnten, war eine Entführung eine Möglichkeit, zu einem Gespräch zu zwingen. Nicht unbedingt die beste Methode, aber eine, die Erfolg haben konnte. Genau wie neutrale Personen, wie eine Camaasi folgerichtig einwarf. Da konnte Holt sagen was er wollte und Fensa auf seiner eigenen Schleimspur ausrutschen. Hier war mit den anwesenden Jedi eine neue Möglichkeit geboten. Ein neutraler Dritter war perfekt. Bloß nicht, wen es sich dabei um Steven handelte, doch Tenia behielt diesen Kommentar für sich, warf ihm nur einen Blick zu, der alles und nichts sagen konnte, denn das, was er danach sagte, stimmte und wenn Thyferra nur ein furchtbarer Fehler gewesen war…

„Den Worten kann ich mich nur anschließen und wie Akani bereits sagte: Uns ist es damals auch gelungen die Vratix für uns zu gewinnen, obwohl sie uns anfangs nicht gerade mochten.“


Trotzdem hatten sie zueinander gefunden, nicht zuletzt auch dadurch, weil sie ihre Vorurteile in Zaum gehalten hatte. Warum also sollte das mit den Kiliks nicht gelingen? Am Ende kämpften sie alle gemeinsam für das gleiche Ziel und je mehr sie waren, desto besser.




Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Besprechungsraum – Fensa, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Bailee, Brianna und NPCs

 
Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Besprechungsraum – Bailee, Brianna, Tenia, Fensa, Fontaine, Steven, Akani und NPCs


Senator Fensa betonte, dass er absolut hinter der Idee stand, die Anstrengungen der Anwesenden darauf zu konzentrieren, die Unterstützung von Haus Thul zu bekommen.
Organa stimmte sofort zu und erklärte, dass das Imperium sich sehr bemühte, einen Anschein von Alles-ist-super zu wahren, wozu auch die Unterstützung der hohen Häuser gehörte. Er sprach seine Zuversicht aus, dass das Haus Thul überzeugt werden konnte.


Prinz Leilo war indes sofort zur Stelle, um Akanis Frage zu beantworten.
„Oh nein, um Unabhängigkeit geht es leider nicht, oder noch nicht. Venris Thul ist der gewählte Vizekönig von Alderaan und nur er könnte solche Verhandlungen ins Rollen bringen, nicht wir Organas. Auch nimmt der Moff gar nicht an diesen Verhandlungen Teil. Wie weit das Imperium letztendlich gehen würde, um eine Unabhängigkeit von Alderaan zu verhindern weiß ich nicht. Ich denke aber, dass sie es sich sehr genau überlegen würden, bevor sie einen offenen Krieg auf unserer Welt anzetteln, wenn die Alderaaner die Unabhängigkeit anstreben. Nicht einmal die imperiale Zensur kann einen solchen Vorgang totschweigen und das Signal an ähnliche Welten im Imperium wäre meiner Ansicht nach fatal. Ich sage nicht, dass man uns einfach ziehen lassen würde, lehne mich aber so weit aus dem Fenster zu behaupten, dass man uns nicht um jeden Preis halten würde.“


Akani unterdrückte ein Stirnrunzeln. Für ihn klang diese Antwort weder wie ein Ja noch wie ein Nein.

Fensa machte nun – durch die Blume – deutlich, dass er es nicht guthieß, wie die anwesenden Jedi sich allesamt für Gespräche mit den Killiks einsetzten. Er sprach sich zwar auch für diesen Vorschlag aus, versuchte jedoch offenkundig, seine Begleiter zu zügeln, die sich allesamt fast schon eine Konfrontation mit Holt Organa leisteten.
Dieser stimmte dem Senator zu und wischte sämtliche Vergleiche mit anderen Planeten und Spezies zur Seite. Offensichtlich verärgert ergriff Eila wieder das Wort.

„Nicht deiner Meinung zu sein ist nicht gleichbedeutend mit ‚einer Gehirnwäsche unterzogen‘ worden oder naiv zu sein, Vater! Warum sagst du den Vertretern der Republik nicht, warum wir meine Schwester, deine Tochter, nicht mehr erreichen können?“
Stirnrunzelnd starrte der Vater seine Tochter an, schwieg jedoch.
„Er hat versucht, sie mit Gewalt und gegen ihren Willen aus dem Nest zu holen. Deshalb haben wir keinen Kontakt mehr zu ihr. Die Killiks beschützen sie – vor uns!“

Brianna fragte direkt dazwischen, ob derartige Eingliederungen von Menschen in das Bewusstsein der Killik oft vorkamen, und zog überaus schnell den Schluss, dass dies wie ein Verzweiflungsakt der Killik wirkte, die Alderaaner zu Gesprächen zu bewegen. Akani hob leicht die Augenbrauen und verbarg gar nicht erst, dass er beeindruckt von der Jedi war.

It’Kla meldete sich zu Wort. Der Caamasi führte erneut an, dass die Republik bereits derartige Verhandlungen mit anderen Völkern geführt hatte, und stellte sich selbst auch gleich als Begleiter einer etwaigen Gruppe zur Verfügung, um mit den Killiks Kontakt aufzunehmen.
Steven merkte ebenfalls an, dass eine neutrale Fraktion hierbei von Vorteil war, und stellte die Vermutung auf, dass die Killiks keine kriegerischen Absichten hatten.
Holt Organa sagte noch immer nichts. Dem Mann war anzusehen, dass er mit sich und seiner Abneigung gegenüber der Spezies, die seine Tochter entführt hatte, rang.

Akani zögerte. Er war einer von zwei Padawanen in einer Gruppe von drei vollwertigen Jedi und einem Senator und wollte nicht wirklich für die ganze Gruppe reden. Dann gab er sich einen Ruck, schließlich schien es, als brauche Organa nur noch einen kleinen Schubs.

„Lord Organa, Ihr kennt Euch mit Sicherheit deutlich besser mit der Politik Alderaans aus als jeder von uns. Wenn Ihr zuversichtlich seid, das Haus Thul für Euch gewinnen zu können, so sollte dies nicht unversucht bleiben. Aber was kann es schaden, einen weiteren Versuch zu wagen, mit den Killik Kontakt aufzunehmen? Wie Ritter Crant bereits sagte, könnten die Gespräche mit den Killik deutlich anders laufen als bisher, wenn dieses Mal eine neutrale Gruppe dabei ist. Gestattet uns, diese Gruppe zu sein, gemeinsam mit Euch -“, sagte der Chiss, wobei er sich am Schluss an Selagos It’Kla wandte und dabei das Problem umging, nicht die korrekte Anrede für den Caamasi zu kennen, „- sofern Ihr Eure Entscheidung diesbezüglich nicht geändert habt.“

Er blickte wieder zu Organa.

„Ihr, mein Lord, könnt Euch währenddessen darauf konzentrieren, die Unterstützung weiterer Häuser zu gewinnen.“

Er warf nach einem Moment unauffällig einen fragenden Blick zu Fensa und hoffte, dieser würde ihn richtig verstehen. Akani wollte nicht laut vorschlagen, die Gruppe aufzuteilen, doch er konnte sich vorstellen, dass der Senator das nötige Wissen und die politische Erfahrung hatte, Organa bei seinem Bestreben zu unterstützen, Haus Thul auf seine Seite zu ziehen, während die Jedi die Verhandlungen mit den Killik aufnahmen. Kurz fragte er sich, ob Steven wohl ebenfalls derartige Erfahrung besaß, schließlich hatte der Jedi zuvor etwas von ähnlichen Problemen auf seinem Heimatplaneten erzählt, doch der Chiss wusste nicht genug über den Baron, um darauf eine Antwort zu finden.


Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Besprechungsraum – Bailee, Brianna, Tenia, Fensa, Fontaine, Steven, Akani und NPCs


OP: Sry, wenn es bei mir gerade zu Verzögerungen kommt, ich bin momentan mit meiner Bachelorarbeit am kämpfen :S Ich habe jetzt üb probiert, das Geschehen etwas zu beschleunigen, damit wir mal voran kommen mit der Mission. Ich wollte aber niemandem (!) vorschreiben, was er zu tun hat :)
 
[ Alderaan | Organa-Palast | Konferenzraum ]- Holt Organa, Rupert Fensa, Bailee, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Brianna und NPCs

Der Herzog stand hinter ihm. Bei dem Haus Thule konnte man also schonmal ansetzten. Allerdings betonte er auch, dass das Haus Thul eine gewisse Unberechenbarkeit an den Tag legte. Rupert hoffte, dass diese ihnen nicht zu sehr im Weg stehen würde. Immerhin würde auch das Haus Thule einige Vorteile davon erhalten, sich vom Imperium loszusagen, nun musste es ihnen nur noch glaubhaft versichert werden.

,,Dann setzten wir da an. Wurde bereits engerer Kontakt mit Venris Thul aufgenommen, sodass wir möglichst schnell weiter kommen?"

Die Zeit spielte in gewisser Weise gegen sie. Man musste die Fähigkeiten konzentrieren um möglichst schnell voran zu kommen, allerdings schien er der einzige zu sein, der das so sah. Der Rest der Delegation verstrickte sich anscheinend lieber in die Probleme des Hauses Organa mit den Killiks.
In der Zwischenzeit räumte Prinz Leilo noch etwaige Zweifel aus, was die Unabhängigkeit anging. Er machte klar, dass eine solche Entscheidung momentan noch gar nicht in der Macht des Hauses Organa lag. Außerdem brachte er auch den Punkt zur Sprache, wie viel das Imperium wohl geben würde, um Alderran in ihrem Territorium zu behalten.
Rupert würde sich außerordentlich freuen, wenn es wirklich zu einer Unabhängigkeit Alderaans und so zu einem Beitritt in die Republik kommen würde. Allerdings war er bereits zu lange in diesem Beruf tätig, um sicher zu sagen, dass ihre Mission hier so erfolgreich enden würde. Rupert hatte gewisse optimistische Züge, war aber vorrangig doch ein Realist. Wenn er sich die Delegation so anschaute, die kaum wirklich fähige Diplomaten beinhaltete und noch dazu bereits schon recht zerstritten war, kamen ihm doch gewisse Zweifel. Hier hatte man etwas eiligst über den Zaun gebrochen, etwas, was eigentlich einer langen Planung bedürft hätte.


Seiner zweiten Bemerkung fuhr dann auch noch der Jedi dazwischen, der erst am Raumhafen dazugestoßen war. Sein Punkt, dass der Herzog keineswegs unbefangen solche Erfahrungen gesammelt haben mochte, war zwar wahrscheinlich richtig, aber brachte sie doch auch nicht weiter! Rupert probierte hier als eine Art Schlichter zu fungieren, dies wurde jedoch anscheinend vor allem von seiner Delegation falsch aufgenommen.

,,Ganz ohne Zweifel liegt ihr da nicht falsch, es werden sich einige Vorurteile angesammelt haben, die rational nicht zu erklären sind. Doch ist es noch nicht unsere primäre Aufgabe, diesem Problem nachzugehen."

, probierte er nochmals deutlich seine Meinung hervor zu bringen. War er denn der einzige, der es so sah, dass es wichtigeres als diesen Missstand gab?
Der Herzog stellte sich auch nochmals hinter ihn. Anscheinend hatte er jedoch auch er die zentrale Bedeutung Ruperts Ansprache falsch verstanden. Rupert war keinesfalls der Ansicht, dass es unmöglich war, Konversation oder sogar Verhandlungen mit den Killiks zu führen, viel mehr sah er ihre Aufgabe wo anders und wollte sich nicht zu sehr auf dieses Thema festlegen. Die Killiks waren seiner Meinung nach einfach nicht im mindesten so entscheidend wie zum Beispiel das Haus Thul. Doch er wollte nicht so kleinkariert sein und das Thema noch weiter aufrollen.


Aber dies schien erst der Anfang für eine weit größere Diskussion zu werden. Prinzessin Eila schien der Meinung zu sein, dass ihre Schwester vollkommen freiwillig in diesem Nest war und Ritterin Kae stellte die Vermutung auf, dass es sich hier um nichts anderes als um einen verzweifelten Versuch der Kontaktaufnahme handelte.
Der Vertreter der Caamasi brachte dann die Idee auf, ebenfalls mit den Killikis in Kontakt zu treten. Vielleicht war das gar nicht mal so schlecht. Die Killiks konnten auch nützlich sein und vielleicht entspannte sich so zumindest die Lage ein wenig. Es konnte nicht schaden, die Delegation ein wenig aufzuteilen, vor allem, wenn es nachher beim Hause Thul so weiter ging, wie hier im Hause Organa.


Der Rest der Delegation schien einer recht ähnlichen Meinung zu sein, dass die Republik als Neutraler Dritter vielleicht neues Licht in die ganze Angelegenheit bringen konnte.
Der Padawan, der Rupert bereits positiv aufgefallen war, unterstütze diese Idee ebenfalls und brachte sie in äußerst gewählten Worten vor. Der Herzog könne sich in der Zwischenzeit mit den anderen Häusern beschäftigen. Vielleicht würde Rupert ihn begleiten, dass würde man später innerhalb der Delegation besprechen können.
Rupert nickte anerkennend und stellte sich neben den Padawan um dessen Worte zu bekräftigen. Eine solch zerstrittene Delegation brachte die Mission in keinerlei Weise weiter, da wäre es besser sich aufzuteilen, trotz Ruperts anfänglicher Meinung, alle Fähigkeiten auf eine Sache zu fokussieren.


,,Eine recht gute Idee würde ich sagen, selbstverständlich solange Sie einverstanden sind, Herzog Organa. Nicht nur das man so vielleicht gesellschaftliche Probleme verringern kann, vielleicht gelingt es ja auch, die Killiks aktiv auf unsere Seite bezüglich des Imperiums hier auf Alderaan zu ziehen.
Eine Aufteilung der Delegation könnte dazu führen, dass verschiedenste Probleme gleichzeitig ausgetragen werden könnten."


Erwartungsvoll blickte er den Herzog an. Vielleicht war er ja das entscheidende Zünglein an der Wage, da der Herzog ihm bisher doch recht positiv gegenüber gesinnt war.

[ Alderaan | Organa-Palast | Konferenzraum ]- Holt Organa, Rupert Fensa, Bailee, Fontaine, Steven, Tenia, Akani, Brianna und NPCs
 
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