Alle guten Teile sind drei ?!?

Der Artikel hat ein paar schwache und ein paar gute Momente. Das TESB als die beste Episode bezeichnet wird, ist logisch. TESB ist in allen Bereichen der beste Film der Saga. "Regie-Analphabet George Lucas" ist schon ein wenig hart, denn schließlich hat der Mann auch ANH, THX1138 und American Graffiti gedreht. Und das Lucas an allen Drehbüchern der OT mitgeschrieben hat, wird auch gerne vergessen. Das Lucas mittlerweile nicht mehr der begnadeste Regisseur und Autor ist, leugne ich nicht, denn dann müßte ich mir selbst etwas vormachen. Aber immerhin hat der Mann mal gut angefangen, ehe er seinen Faible für CGI und kruden Humor entwickelt hat.

Erstmal hat so gut wie jeder TPM vergessen und was bitte soll Jar Jar für ein Meilenstein sein?Sag bitte nicht für ein CGI Creature..

Ja, doch... natürlich ist die Animation nach heutigen Maßstäben schon wieder überholt. Aber damals war Binks immerhin die erste CGI Kreatur, die quasi eine Hauptrolle hatte.

Ich sehe eben schon, wie Spaceball sagte, daß bei den beiden Trilogien auf die selbe Art vorgegangen wurde: Effekte an erster Stelle, Story an zweiter Stelle...

Da halte ich dagegen. Bei der OT mußte Lucas noch Kompromisse eingehen, weil er die technischen Möglichkeiten nicht hatte. Letztendlich hat ILM mehr geschaffen, als man damals für möglich gehalten hat. Bei der PT hat man in einigen Szenen das Gefühl, Lucas hat sich erst FX ausgedacht und dann eine Story um diese Ideen herumgeschrieben. In etwa wie John Woo, der für Mission: Impossible 2 erst die Actionszenen im Kopf hatte, und dann sowas wie eine Story konstruierte.
 
Also zunächst zum "Flummi-Yoda": Ich verstehe nicht, wie Yoda zu diesem Spitznamen kommt. Bei Kampf gegen Dooku springt er einige Male, da er sich aufgrund seiner Größe nur so schnell fortbewegen kann. Und deswegen tun manche Leute so, als würde er wie wild von einem Ende des Raumes zum anderen "hüpfen". Ein gutes Beispiel für unverdiente PT-Kritik.
"Flummi-Yoda", oder Floda, wie ich ihn jetzt nenne, ist doch einfach nur eine überspitzte Kritik an der grundsätzlichen Idee, Yoda vom weisen, aber unbeweglichen Jedi-Meister zum Martial Arts-Hero mutieren zu lassen. Hat nichts mit unverdienter Kritik zu tun, denn manche Leute haben nun mal mit dem Konzept ein Problem und weisen mit dieser humoristischen Hyperbel sehr treffend darauf hin.
Das hat mit der PT ansich nichts zu tun. Wäre dasselbe in RotJ passiert, würde ich das da genauso kritisieren, so wie die Ewok-Teddyschlacht oder die billige Max Reebo-Puppe.

Unabhängig davon denke ich, du verstehst Minza einfach falsch.
Ich hingegen denke, dass ich Minza in manchen Hinsichten sehr gut verstehe. Ich habe ein paar tausend ihrer Beiträge gelesen und glaube, mir anmaßen können zu sagen, dass ich ihre Art (im Forum) ein wenig kennen gelernt habe.
Und nicht alles davon gefällt mir, und das äußere ich dann ggf. auch.

Master Kenobi schrieb:
Da halte ich dagegen. Bei der OT mußte Lucas noch Kompromisse eingehen, weil er die technischen Möglichkeiten nicht hatte. Letztendlich hat ILM mehr geschaffen, als man damals für möglich gehalten hat. Bei der PT hat man in einigen Szenen das Gefühl, Lucas hat sich erst FX ausgedacht und dann eine Story um diese Ideen herumgeschrieben. In etwa wie John Woo, der für Mission: Impossible 2 erst die Actionszenen im Kopf hatte, und dann sowas wie eine Story konstruierte.
Danke, perfekt ausgesprochen. Das war einer der Punkte, auf den ich ursprünglich noch zu sprechen kommen wollte, es mir dann aber erspart habe, damit ich mich dann nicht wieder in irgendwelchen Vorwürfen der Polemik wiederfinde.
 
Nur, daß Master Kenobi die Sache auch noch höflich formulierte und du wieder mit seltsamen Sprüchen der Provokation aufwarten mußtest ;)
Schon alleine, daß du gerade wieder öffentlich über mich diskutierst, als wäre ich hier nicht im Gespräch beteiligt... ach, egal.


Die Szenen, bei denen zuerst die FX überlegt und dann die Geschichte drumherumgesponnen wurde, fühlen sich zum Teil auch so für mich an, doch sehe ich vergleichbare Szenen schon in TESB und RotJ (Asteroidenfeld, Schlacht um Endor)... und wenn man sich dann noch ansieht, wie sich das Drehbuch im Laufe der Zeit veränderte, neue Szenen hinzukamen und alte wegfielen, kann man 99% dieser Vermutungen wieder ausklammern.

Lucas wollte ein Effektfeuerwerk erschaffen und wenn man ihm vorwerfen will, daß er damals noch nicht die Mittel hatte, dann okay... werfen wir ihm das vor. Ich glaube aber, daß er schon damals mit den FX so Amok gelaufen wäre, hätte er die Möglichkeiten dafür vorgefunden ^^
 
Lucas wollte ein Effektfeuerwerk erschaffen und wenn man ihm vorwerfen will, daß er damals noch nicht die Mittel hatte, dann okay... werfen wir ihm das vor. Ich glaube aber, daß er schon damals mit den FX so Amok gelaufen wäre, hätte er die Möglichkeiten dafür vorgefunden ^^

Sehr gut formuliert und exakt getroffen.

Dazu möchte ich dann nochmal den Beitrag von Micah Giiett kommentieren.
Ich stimme dir da eigentlich voll und ganz zu.
Was Star Wars für uns war, war doch zu allererst die Effekte. Lichtschwertkämpfe, Raumschlachten, Bodenschlachten, Coole Rüstungen Atemberaubende Schausplätze. Hinzu kam der ein oder andere Inovative Charackter. Leia? Nein, übliche Märchen Prinzessind. Luke? Ok er war unsere Heldenfigur, aber das ist der Märchenprinz auch. Darth Vader? Auf jedenfall. Han Solo? Eigentlich der typische Bandit und Maker aus der Fanatasywelt, gepaart mit lockeren Sprüchen und einem Hauch Moderne.
Mehr war Star Wars zu beginn nicht, denn die Handlung zeigt doch in ANH, TESB und ROTJ nicht viel innovatives.
Als wir dann Älter wurden konnten (nein Wollten) wir aber unser Star Wars nicht aufgeben, weil es uns so Faziniert hat und noch tut. DIe Effekte Entschuldigen wir, dafür haben wir unsere Liebgewonnen Figuren und die ein oder anderen Effekte können sich immer noch mehr als sehen lassen. Die Story ist immer noch nicht Umfangreicher, das muss jeder zugeben.
Die PT hat dann alle Enttäuscht die eben genau so ein Satr Wars erwartet haben. Aber Lucas hat, wie vorher auch immer, auf Effekte gesetzt. Die Story von TPM ist immerhin schon Umfangreicher als die OT, hat aber noch kein wirklichen zusammenhang. AOTC und ROTS schlagen die OT in sachen Handlung bei weitem.
Was fehlte waren einfach die Liebgewonnenen Characktere. Desshalb glaube ich auch das die Fans die sich sehr mit dem EU beschäftigen auch besser mit der PT klarkommen, da sie es gewohnt sind mit anderen Charakteren klar zu kommen.
Ich kann da die PT abneiger schon verstehen, nur ihr dauerndes Miesgemache nicht. In sachen "Geschichten- Erzählen" will ich Lucas keinen Vorwurf machen, das hat er in der PT sehr gut gemacht, er hat bloß bei Cahrakteren ein unglückliches Händchen, und trotzdem gelangen ihm richtig gute Charaktere wie Obi Wan oder Count Dooku. Vor allem ersterer.
Um das nochmal zu unterstreichen muss man sich doch nur die neue Generation der Star Wars gucker angucken. Die sind halt erst 10 - 14 . Ja und? Älter waren wir doch auch nicht damals. Sie mögen Star Wars und keiner der "Alten Hasen" hat das recht sie wegen ihres Alters zu Diskriminieren. Vorher sollte man evt. überlegen ob die evt nciht für die neue Generation gemacht sind.
Star Wars ist ein Film seiner Zeit. So ist die PT halt auch, denn die Effekte sind genau wie damals, bis an die Grenzen gegangen. Die 10-14 Jährigen von heute sind die Fans die wir damals waren und so wird Star Wars denk ich mal seinen Kult behalten, denn es gibt auch "Alte Hasen" die die PT sehr gern gucken (Nech Riker, da ist nichts mit nach 5 Jahren vergessen)!
Wäre es heute nicht üblich Filme mit Effekten zu überladen, wäre die PT schon heute ein Meilenstein und keiner würde meckern.
Ich hoffe es wird klar was ich ausdrücken möchte!
 
Hinzu kam der ein oder andere Inovative Charackter. Leia? Nein, übliche Märchen Prinzessind. Luke? Ok er war unsere Heldenfigur, aber das ist der Märchenprinz auch. Darth Vader? Auf jedenfall. Han Solo? Eigentlich der typische Bandit und Maker aus der Fanatasywelt, gepaart mit lockeren Sprüchen und einem Hauch Moderne.

Ich möchte nur mal kurz anmerken, dass auch die PT wie die OT auf größtenteils eindimensionale Charaktere setzt.

Mehr war Star Wars zu beginn nicht, denn die Handlung zeigt doch in ANH, TESB und ROTJ nicht viel innovatives.
Als wir dann Älter wurden konnten (nein Wollten) wir aber unser Star Wars nicht aufgeben, weil es uns so Faziniert hat und noch tut. DIe Effekte Entschuldigen wir, dafür haben wir unsere Liebgewonnen Figuren und die ein oder anderen Effekte können sich immer noch mehr als sehen lassen. Die Story ist immer noch nicht Umfangreicher, das muss jeder zugeben.
Die PT hat dann alle Enttäuscht die eben genau so ein Satr Wars erwartet haben. Aber Lucas hat, wie vorher auch immer, auf Effekte gesetzt. Die Story von TPM ist immerhin schon Umfangreicher als die OT, hat aber noch kein wirklichen zusammenhang. AOTC und ROTS schlagen die OT in sachen Handlung bei weitem.

Naja, im Grunde ist die Handlung der PT nicht wirklich komplexer, umfangreicher oder gar innovativer als die der OT. Beide Trilogien haben imho simple Geschichten. TPM ist in einigen Teilen auch genau wie ANH aufgebaut.
Wo ist die Handlung von TPM umfangreicher/komplexer als die der gesamten OT? Wenn du damit die Politikszenen meinst, dann hat ANH aber auch sowas in der Art. Nach ROTS finden da die größten politischen Umwälzungen statt(nämlich so wichtige, dass da in TESB und ROTJ nichts mehr in Richtung Politik geben kann). In TPM sehe ich zwei Jedi-Ritter, die eine Königin retten, wegen eines beschädigten Raumschiffs nach Tatooine fliegen, dort Anakin Skywalker aufgabeln und ihr Schiff reparieren. Dann geht es nach Coruscant, wo Palpatine dann mit Hilfe von Amidala Kanzler wird. Dann fliegen die Helden zurück nach Naboo, töten den Sith und Anakin zerstört das Droidenkontrollschiff. Natürlich wird hier und da ein bisschen auf zukünftige Ereignisse hingewiesen, aber das ist bei ANH in kleineren Teilen auch der Fall(zumal hier noch die Vergangenheit erklärt werden muss).
 
Ich möchte nur mal kurz anmerken, dass auch die PT wie die OT auf größtenteils eindimensionale Charaktere setzt.



Nein, die PT-Charaktere haben wesentlich mehr Tiefe. Beispiel Obi-Wan: In der OT ist er nur ein netter alter Mann, in der PT ist er ein überforderter Lehrer, der verzweifelt versucht, seinen "arroganten" Schüler, den er eigentlich nur widerwillig angenommen hat, unter Kontrolle zu halten, dabei aber nicht merkt, dass er teilweise die selben Fehler hat. Ironischerweise werden die beiden erst durch den Krieg zu Freunden, doch kaum kommen sie miteinander aus, wird diese junge Freundschaft grausam zerstört. Obi-Wan muss mitansehen, wie sein Freund, sein Bruder, zum Mörder wird und ist schließlich gezwungen, ihn zu "töten". Wo gibt es in der OT einen einzigen Charakter, der da mithalten kann? Und alle anderen PT-Hauptcharaktere haben ebenfalls sehr viel Tiefe (außer Jar Jar, der leider der Tollpatsch bleibt und nicht einmal durch die Schlacht von Naboo ein ernsterer Charakter wird). Sei es nun Qui-Gon, der weise Rebell oder Padme, die ihr Leben lang "regelkonform" gelebt hat und nun eine verbotene Beziehung eingeht, mit jemandem, der schließlich alles und jeden, inklusive ihr, verrät und vor ihren Augen zum Monster wird. Dazu kommt die herrlich subtile Bosheit von Palpatine und natürlich Anakin, der den Begriff "Charakterentwicklung" ganz neu definiert. In der OT ist Luke der einzige Hauptcharakter mit Tiefe, Han und Leia sind simple Klischees, Obi-Wan ist nichts besonderes (allerdings ist er in der OT auch nicht wirklich ein Hauptcharakter), Vader beginnt erst am Ende von TESB damit, Tiefe zu zeigen. Ein Charakter, der wirklich eine gelungene Entwicklung durchmacht, ist Lando. Er ist allerdings ein Nebencharakter, wodurch seine Rolle kleiner ist als die der lebenden Klischees.




Naja, im Grunde ist die Handlung der PT nicht wirklich komplexer, umfangreicher oder gar innovativer als die der OT. Beide Trilogien haben imho simple Geschichten. TPM ist in einigen Teilen auch genau wie ANH aufgebaut.
Wo ist die Handlung von TPM umfangreicher/komplexer als die der gesamten OT? Wenn du damit die Politikszenen meinst, dann hat ANH aber auch sowas in der Art. Nach ROTS finden da die größten politischen Umwälzungen statt(nämlich so wichtige, dass da in TESB und ROTJ nichts mehr in Richtung Politik geben kann). In TPM sehe ich zwei Jedi-Ritter, die eine Königin retten, wegen eines beschädigten Raumschiffs nach Tatooine fliegen, dort Anakin Skywalker aufgabeln und ihr Schiff reparieren. Dann geht es nach Coruscant, wo Palpatine dann mit Hilfe von Amidala Kanzler wird. Dann fliegen die Helden zurück nach Naboo, töten den Sith und Anakin zerstört das Droidenkontrollschiff. Natürlich wird hier und da ein bisschen auf zukünftige Ereignisse hingewiesen, aber das ist bei ANH in kleineren Teilen auch der Fall(zumal hier noch die Vergangenheit erklärt werden muss).



Natürlich ist die Handlung der PT wesentlich komplexer. Gerade beim Vergleich zwischen TPM und ANH kann man das gut feststellen. Oberflächlich betrachtet reisen in der Tat die Helden in beiden Filmen von Ort zu Ort und gewinnen am Ende eine Schlacht. Aber bei ANH steckt nichts dahinter. In TPM hingegen ist die ganze Bedrohung durch die Handelsföderation nur (wie der Titel verrät) ein Phantom. Und somit sind auch die ganzen Bemühungen, sie zu beenden, letztendlich vergebens. Die eigentliche Handlung besteht darin, dass Palpatine den Unmut der Föderation über die Besteuerung ausnutzt, um eine Krise heraufzubeschwören, die es ihm ermöglicht, den amtierenden Kanzler in Verruf zu bringen und zu stürzen, was nur der erste große Schritt seines Meisterplans zur Unterwerfung der Republik ist. Das ist der Kern der Handlung, hinzu kommen Anakins Geschichte und Padmes Bemühungen, ihr Volk zu retten. Bei ANH ist die Geschichte linear, die politische Ebene spielt nur in einer einzigen Szene eine Rolle.


Was die Innovation angeht, ist die PT erst Recht überlegen. In der OT gibt es klassisches Gut gegen Böse, nichts besonderes (aber deswegen natürlich noch lange nichts schlechtes). In der PT bringt sich der Hauptbösewicht durch geschickte Intrigen an die Spitze der "guten" Regierung und führt insgeheim die Bedrohung von außen, die Separatisten, an. Er kontrolliert beide Parteien und den gesamten Krieg. Das gibt es nicht oft in Fiktionen. Außerdem ist es bemerkenswert, dass die Republik nicht einfach im Krieg besiegt und von den "Bösen" übernommen wird (was ANH-Niveau wäre), sondern allmählich zum Imperium umgewandelt wird. Die Senatoren werden nicht mit Gewalt gezwungen, Palpatine als Imperator anzuerkennen, sie werfen ihm diese Position quasi hinterher. Es hat es geschafft, so beliebt zu werden und die Separatisten so bedrohlich erscheinen zu lassen, dass man ihm freiwillig immer mehr Macht überlassen hat, die Ernennung zum Imperator war fast nur noch Formsache. Das ist, besonders für SW-Verhältnisse, sehr innovativ. Ebenfalls innovativ (zumindest für SW) ist der Untergang der Jedi. Sie gehen nicht heldenhaft unter sondern werden von ihren eigenen Truppen heimtückisch erschossen. Zudem sind Mace und Yoda (und eventuell einige andere Ratsmitglieder) nicht gerade unschuldig an dieser Katastrophe. Sie haben Anakin mit ihrer strengen, geradezu herzlosen Art und diesem dämlichen "Ein-Jedi-darf-keine-Gefühle-haben"-Schwachsinn ja regelrecht auf die "Dunkle Seite" getrieben. Was haben wir also in der PT? Jedi, die keine fehlerlosen Helden sind, eine korrupte Republik, die langsam zum Imperium wird und einen Krieg, in dem nicht Gut und Böse, sondern zwei Parteien, die beide nur ausgenutzt werden, gegeneinander kämpfen. Das nenne ich innovativ, insbesondere für Star Wars.
 
Nein, die PT-Charaktere haben wesentlich mehr Tiefe. Beispiel Obi-Wan: In der OT ist er nur ein netter alter Mann, in der PT ist er ein überforderter Lehrer, der verzweifelt versucht, seinen "arroganten" Schüler, den er eigentlich nur widerwillig angenommen hat, unter Kontrolle zu halten, dabei aber nicht merkt, dass er teilweise die selben Fehler hat.
Ben ist in der OT nur ein netter alter Mann? Aber nein.
In ANH ist er ein ruhiger und gelassener Held, der in aussichtslosen Situationen (Kampf gegen Vader) noch unerschütterliche Zuversicht ausstrahlt und sich opfert. Noch tiefer wird seine Rolle dann in TESB und RotJ, wo wir erfahren, dass er Luke belogen und bei Anakins Ausbildung versagt hat. Außerdem ist er seinem ehemaligen Schüler gegenüber so kaltherzig, dass er nicht an eine mögliche Bekehrung glaubt und Vaders Vernichtung für die einzige Möglichkeit hält. Nix da mit alt und nett.
So simpel, wie du ihn hier zeichnest, ist sein OT-Charakter sicher nicht gestrickt und das weißt du auch.

Ironischerweise werden die beiden erst durch den Krieg zu Freunden, doch kaum kommen sie miteinander aus, wird diese junge Freundschaft grausam zerstört. Obi-Wan muss mitansehen, wie sein Freund, sein Bruder, zum Mörder wird und ist schließlich gezwungen, ihn zu "töten". Wo gibt es in der OT einen einzigen Charakter, der da mithalten kann?
Vader?

Natürlich ist die Handlung der PT wesentlich komplexer. Gerade beim Vergleich zwischen TPM und ANH kann man das gut feststellen. Oberflächlich betrachtet reisen in der Tat die Helden in beiden Filmen von Ort zu Ort und gewinnen am Ende eine Schlacht. Aber bei ANH steckt nichts dahinter. In TPM hingegen ist die ganze Bedrohung durch die Handelsföderation nur (wie der Titel verrät) ein Phantom. Und somit sind auch die ganzen Bemühungen, sie zu beenden, letztendlich vergebens. Die eigentliche Handlung besteht darin, dass Palpatine den Unmut der Föderation über die Besteuerung ausnutzt, um eine Krise heraufzubeschwören, die es ihm ermöglicht, den amtierenden Kanzler in Verruf zu bringen und zu stürzen, was nur der erste große Schritt seines Meisterplans zur Unterwerfung der Republik ist. Das ist der Kern der Handlung, hinzu kommen Anakins Geschichte und Padmes Bemühungen, ihr Volk zu retten. Bei ANH ist die Geschichte linear, die politische Ebene spielt nur in einer einzigen Szene eine Rolle.
Kann ich jetzt auch nicht so zustimmen. In ANH wird erwähnt, dass die politische Lage nicht sehr entspannt ist und dass die Rebellion Sympathien im Senat genießt. Später wird der Senat selbst aufgelöst und allenthalben diskutieren die Gouverneure, wie sie vorgehen können, um die Galaxis in Zaum zu halten und auch von Leia hören wir, dass die Sternensysteme aufgrund der politischen Situation dem Imperium durch die Finger zu schlüpfen drohen.
Der einzige Unterschied hier ist lediglich, dass ANH den Schwerpunkt auf die Action legt, statt diese im Grunde ohnehin uninteressant anzusehenden Szenen auch noch optisch umzusetzen. Zum Glück! Denn die Senatsszenen in TPM und AotC stachen vor allem durch ihren hohen Langeweile-Faktor hervor.

Was die Innovation angeht, ist die PT erst Recht überlegen. In der OT gibt es klassisches Gut gegen Böse, nichts besonderes (aber deswegen natürlich noch lange nichts schlechtes). In der PT bringt sich der Hauptbösewicht durch geschickte Intrigen an die Spitze der "guten" Regierung und führt insgeheim die Bedrohung von außen, die Separatisten, an.
Sowas Ähnliches habe ich schon ein paar Jahre vor der PT gesehen, in "König der Löwen".

Außerdem ist es bemerkenswert, dass die Republik nicht einfach im Krieg besiegt und von den "Bösen" übernommen wird (was ANH-Niveau wäre), sondern allmählich zum Imperium umgewandelt wird. Die Senatoren werden nicht mit Gewalt gezwungen, Palpatine als Imperator anzuerkennen, sie werfen ihm diese Position quasi hinterher. Es hat es geschafft, so beliebt zu werden und die Separatisten so bedrohlich erscheinen zu lassen, dass man ihm freiwillig immer mehr Macht überlassen hat, die Ernennung zum Imperator war fast nur noch Formsache. Das ist, besonders für SW-Verhältnisse, sehr innovativ.
Hier haben sicherlich ein paar historische Beispiele als Vorlage gedient. Beim Bürgerkrieg aus ANH hingegen war es eher die patriotische und idealisierte Darstellung eines derartigen Konflikts.
Das eine ist in seiner Umsetzung märchenhaft, das andere eher realistisch, aber wirklich innovativ sind beide nicht, da in der Menschheitsgeschichte schon oft gesehen.

Ebenfalls innovativ (zumindest für SW) ist der Untergang der Jedi. Sie gehen nicht heldenhaft unter sondern werden von ihren eigenen Truppen heimtückisch erschossen.
Dass Star Wars sich vom einstigen heldenhaften Märchen zum eher realistisch Epos entwickelt hat, mag einer vielleicht innovativ nennen. Ich nenne es eher eine Veränderung, die einfach mit dem Zeitgeist gekommen ist und der nicht wirklich Star Wars oder George Lucas zugrunde liegt.
Der klassische Heldentod wäre das OT-Niveau gewesen, weil OT eben märchenhaft konzipiert ist. Während die PT eher zumindest versucht, realitätsnäher zu sein und zu wirken. Daher ist es auch hier nicht verwunderlich, dass die Geschichte, die voll von Meuterei und Dolchstößen in den Rücken ist, auch hier als effektive Vorlage diente.

Was haben wir also in der PT? Jedi, die keine fehlerlosen Helden sind, eine korrupte Republik, die langsam zum Imperium wird und einen Krieg, in dem nicht Gut und Böse, sondern zwei Parteien, die beide nur ausgenutzt werden, gegeneinander kämpfen. Das nenne ich innovativ, insbesondere für Star Wars.
Wirklich innovativ sind beide Trilogien nicht, da sie sich auf Konzepte stützen, dort aber nicht viel Neues bieten. Wie gesagt ist die PT in ihrer Machart einfach anders, nämlich eher realismus-orientiert; aber dass gerade dort dann wieder ein Gut gegen Böse-Klischee wie ein auserwählter Held zu finden ist, strotzt nicht gerade vor Innovation.

Im Endeffekt würde ich also sagen, dass beide Trilogien in unterschiedliche Kategorien fallen, und sich dort jeweils an bekannten Elementen bedienen. Innovation spüre ich da in keinem der beiden Fälle wirklich, sodass es letztendlich nur auf den Geschmack ankommt: ob man Star Wars lieber als Märchen oder als realitätsorientiertes Werk hat. Bei mir ist es das Märchen, drum finde ich die Polit-Szenen der PT öde und die magisch angehauchten Märchenmomente gut.

Minza schrieb:
Nur, daß Master Kenobi die Sache auch noch höflich formulierte und du wieder mit seltsamen Sprüchen der Provokation aufwarten mußtest ;)
Ich fand deine Aussage auch bereits provokant, dementsprechend meine Reaktion.

Schon alleine, daß du gerade wieder öffentlich über mich diskutierst, als wäre ich hier nicht im Gespräch beteiligt... ach, egal.
Ich habe mit Micah Giiett gesprochen, ich weiß nicht, wie ich da deine Beteiligung an der Diskussion mehr hervorheben hätte sollen. Ich kann dir lediglich anbieten, an meine Beiträge zukünftig unten immer ein "Gell, Minza?" anzufügen, damit du mehr in meine Gespräche miteinbezogen wirst, das erscheint mir jedoch nicht uneingeschränkt sinnvoll.

Gell, Minza? (<< siehst du? Das passt irgendwie nicht.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Du weißt schon, was ich meine ;)


Ich sehe Ben in der OT aber auch nicht als eine so eindimensionale Figur, wie sie hier beschrieben wird. Schon alleine durch seine Offenbarungen in Episode V und VI wird er zu einer sehr komplexen Figur, auch wenn sich hier der Zuschauer die meisten Gedanken selber machen muß und es ihm nicht auf der Leinwand präsentiert wird.

Das einzige, was ich da wirklich ähnlich sehe ist der Wandel des Schwarz-gegen-Weiß-Denkens zu einem sehr grau schattierten Freund/Feind-Bild, das natürlich viele Altfans vor den Kopf stieß.
Da muß man aber auch bedenken, wann diese Filme gedreht wurden... sie spiegeln nämlich auch die politische Lage ihrer Entstehungszeit wieder. Kann man übrigens auch in den Romanen und Comics wiederfinden. Bis vor kurzem war hier auch noch ein sehr ausgeprägtes s/w-Denken vorhanden (gutes Beispiel: Thrawn Trilogie), das aber nach Episode II immer mehr verschwand... nun haben wir Filme, in denen sich keiner mehr als "unschuldig" oder "durch und durch gut" betiteln könnte und wir haben Literatur, in der sich Selbstmordattentäter aus dem Volke mit ihren Bombendrohungen Gehör verschaffen.
Das spiegelt halt die derzeitige politische Lage wieder... das s/w-Denken der 80er Jahre ist nunmal vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, die PT-Charaktere haben wesentlich mehr Tiefe.

Ewan McGregor hat in AOTC und ROTS wirklich alles rausgeholt, was er aus der Rolle rausholen konnte. Aber Obi-Wan hat allein in ANH mehr Tiefe als in den kompletten PT zusammen.

Wenn ein Charakter gar keine Tiefe hat, dann Padmé. Tiefe hat nur ihr Kleiderschrank. "Bist Du ein Engel", will Anakin in TPM wissen, und wenn Lucas ihr noch Flügel verpaßt hätte, wäre sie einer gewesen. Padmé ist übertrieben herzensgut wie 99% aller deutschen Volksmusikanten, sonst nichts. Sie will den Frieden, sie ist zu jedem nett, wahrscheinlich hat sie auf Naboo sogar Frösche und Gungans über die Straße getragen und letztendlich stirbt sie an gebrochenem Herzen, weil ihr Anakin böse geworden ist. Das ist nicht nur im Bezug auf Leias Aussage in der OT geradezu peinlich, sondern auch noch ekelhaft verkitscht. Da hat ja sogar Binks mehr Tiefe...
 
"Flummi-Yoda", oder Floda, wie ich ihn jetzt nenne, ist doch einfach nur eine überspitzte Kritik an der grundsätzlichen Idee, Yoda vom weisen, aber unbeweglichen Jedi-Meister zum Martial Arts-Hero mutieren zu lassen. Hat nichts mit unverdienter Kritik zu tun, denn manche Leute haben nun mal mit dem Konzept ein Problem und weisen mit dieser humoristischen Hyperbel sehr treffend darauf hin.


Tut mir leid, dass ich etwas verspätet auf diesen Punkt eingehe.
Martial Arts Hero? Weil er einige Male springt? Eine merkwürdige Ansicht. Und ich nehme mal an, dass nicht nur die Art, wie Yoda kämpft, gemeint ist, sondern auch die Tatsache, dass er überhaupt kämpft, stimmt's? Ich werde nie verstehen, warum manche glauben, Yoda würde dadurch abgewertet, dass er sich (wie jeder andere Jedi) verteidigen kann.



Ben ist in der OT nur ein netter alter Mann? Aber nein.
In ANH ist er ein ruhiger und gelassener Held, der in aussichtslosen Situationen (Kampf gegen Vader) noch unerschütterliche Zuversicht ausstrahlt und sich opfert. Noch tiefer wird seine Rolle dann in TESB und RotJ, wo wir erfahren, dass er Luke belogen und bei Anakins Ausbildung versagt hat. Außerdem ist er seinem ehemaligen Schüler gegenüber so kaltherzig, dass er nicht an eine mögliche Bekehrung glaubt und Vaders Vernichtung für die einzige Möglichkeit hält. Nix da mit alt und nett.
So simpel, wie du ihn hier zeichnest, ist sein OT-Charakter sicher nicht gestrickt und das weißt du auch.


Ruhig und gelassen zu sein, macht einen Charakter noch nicht tiefgründig. Ein Held zu sein, schon gar nicht. Da ist mehr notwendig. In ANH ist Obi-Wan tatsächlich nur der nette alte Mentor des Helden, wobei ihm im Vergleich zu Yoda oder z.B. Albus Dumbledore das gewisse Etwas fehlt. Dumbledore ist bereits in den ersten HP-Büchern, in denen auch er "nur" die Rolle des unfehlbren Mentor einnimmt, durch seine unterhaltsame, kauzige Art etwas besonderes. Bei Obi-Wan in ANH kann ich nichts besonderes feststellen. Er ist halt einfach da.


Dass er Luke belügt, wird ihm nicht als Fehler oder auch nur als fragwürdige Tat angerechnet. Luke macht ihm nur in TESB Vorwürfe, in ROTJ tischt Obi-Wan ihm eine (meiner Meinung nach lächerliche) Erklärung für sein Verhalten auf und schon ist die Sache gegessen. Es gibt kein "Tut mir leid, dass ich dir nicht die Wahrheit gesagt konnte, aber ich dachte, du seist noch nicht bereit, damit klarzukommen. Ich wollte nicht, dass du es auf diese Weise erfährst.", Obi-Wan glaubt das Richtige getan zu haben und Luke macht ihm fortan keine Vorwürfe mehr sondern gibt sich nach anfänglicher Skepsis ("Von einem gewissen Standpunkt aus?") damit zufrieden. Das Einzige, das Obi-Wan etwas Tiefe verleiht, ist seine Schuld wegen Vaders fehlgeschlagener Ausbildung und seine Angst, Luke auch noch an die "Dunkle Seite" zu verlieren. Beides spielt nur in einer einzigen Szene eine Rolle. Das reicht nicht. Und von Kaltherzigkeit kann ich bei ihm keine Anzeichen erkennen. Nur weil er glaubt, dass Vader verloren ist und nicht gerettet werden kann (was bei Vaders Verbrechen auch nachvollziehbar ist), unterstellst du ihm, er sei kaltherzig?




Nach fast zwei Dritteln der OT. Ein bisschen spät. Am Ende von TESB und in ROTJ ist Vader/Anakin ein sehr tiefgründiger Charakter, das kann man nicht bestreiten. Aber in ANH und dem Großteil von TESB? Fehlanzeige.



Kann ich jetzt auch nicht so zustimmen. In ANH wird erwähnt, dass die politische Lage nicht sehr entspannt ist und dass die Rebellion Sympathien im Senat genießt. Später wird der Senat selbst aufgelöst und allenthalben diskutieren die Gouverneure, wie sie vorgehen können, um die Galaxis in Zaum zu halten und auch von Leia hören wir, dass die Sternensysteme aufgrund der politischen Situation dem Imperium durch die Finger zu schlüpfen drohen.
Der einzige Unterschied hier ist lediglich, dass ANH den Schwerpunkt auf die Action legt, statt diese im Grunde ohnehin uninteressant anzusehenden Szenen auch noch optisch umzusetzen. Zum Glück! Denn die Senatsszenen in TPM und AotC stachen vor allem durch ihren hohen Langeweile-Faktor hervor.


Du sagst es doch, der Schwerpunkt liegt auf der Action. Die politische Handlung in ANH ist nicht sehr umfangreich. Nur bei der Beratung auf dem Todesstern ist sie wirklich vorhanden. Dass politische Szenen uninteressant sein sollen, sehe ich ganz anders. Gerade die Senatsszenen in TPM und AOTC sind doch alles andere als uninteressant und langweilig. Ich liebe es einfach, wie Palpatine hier meisterhaft alle für seine Zwecke missbraucht. Der Sturz von Valorum beispielsweise ist eine Szene, in der Palpatines Genie und Hinterhältigkeit sehr gut zur Geltung kommen. Und da die PT in den letzten Jahren der Republik spielt, war eine politische Handlung sowieso unverzichtbar. Außerdem bin ich ehrlich gesagt froh darüber, dass TPM kein pausenloses Actionspektakel wie ANH ist.



Sowas Ähnliches habe ich schon ein paar Jahre vor der PT gesehen, in "König der Löwen".


Das war etwas vollkommen anderes. Die Hyänen waren keine wirkliche Bedrohung für die Löwen und schon gar keine, die es nur dank Scar gab (anderes als die Separatistenbewegung, die ohne Palpatine und Dooku nie existiert hätte). Scar wurde nicht zum König, da man es aufgrund einer Bedrohung (die ja gar nicht vorhanden war) für nötig hielt, sondern weil er nach Mufasa und Simba der nächste in der Thronfolge war. Und zwei verfeindete Seiten gleichzeitig kontrolliert hat er nie. Im selben Moment, in dem er zum König wird, tauchen die Hyänen auch schon auf und Scar vereint die beiden Rassen miteinander. Palpatine ist hingegen gleichzeitig Oberster Kanzler der Republik und geheimes Oberhaupt der Separatisten, der Anführer zweier Parteien, die miteinander im Krieg liegen.



Hier haben sicherlich ein paar historische Beispiele als Vorlage gedient. Beim Bürgerkrieg aus ANH hingegen war es eher die patriotische und idealisierte Darstellung eines derartigen Konflikts.
Das eine ist in seiner Umsetzung märchenhaft, das andere eher realistisch, aber wirklich innovativ sind beide nicht, da in der Menschheitsgeschichte schon oft gesehen.


Ich habe nicht behauptet, dass es so etwas in der Realität nie gegeben hätte. Aber eine solche Geschichte in einer mystisch angehauchten und märchenhaften Welt wie der SW-Galaxie zu erzählen, ist innovativ. Die OT verband Mystik und Science Fiction, die PT geht noch weiter und ergänzt Elemente aus griechischen Tragödien und der realen Politik. Diese Kombination gibt es sonst fast nirgendwo (wenn überhaupt). Es gibt viele Geschichten über Fantasiewelten und Märchenhelden oder politische Intrigen und tragische Schicksale. Aber beides zusammen gibt es nicht oft. Die Jedi, deren Untergang unrühmlich und unheldenhaft ist, sind keine realitätsnahen Personen (Soldaten, Agenten, Politiker), die man oft in Fiktionen so sterben sieht, sondern Märchenhelden. Und dass Märchenhelden unrühmlich und realistisch sterben und daran auch noch teilweise mitschuld sind, gibt es nicht oft.



Dass Star Wars sich vom einstigen heldenhaften Märchen zum eher realistisch Epos entwickelt hat, mag einer vielleicht innovativ nennen. Ich nenne es eher eine Veränderung, die einfach mit dem Zeitgeist gekommen ist und der nicht wirklich Star Wars oder George Lucas zugrunde liegt.
Der klassische Heldentod wäre das OT-Niveau gewesen, weil OT eben märchenhaft konzipiert ist. Während die PT eher zumindest versucht, realitätsnäher zu sein und zu wirken. Daher ist es auch hier nicht verwunderlich, dass die Geschichte, die voll von Meuterei und Dolchstößen in den Rücken ist, auch hier als effektive Vorlage diente.


Ein weiterer Grund dafür, dass die PT, insbesondere für SW-Verhältnisse innovativ ist. Realitätsnahe Geschichten, besonders, was den Tod von Helden angeht, sind gar nicht so häufig. In vielen Fiktionen sterben zwar Good Guys, für gewöhnlich allerdings auf recht heldenhafte Weise. Besonders Hauptcharaktere kommen normalerweise um, weil sie ihr Leben opfern (ich sage nicht, dass das schlecht ist, aber innovativ ist es halt nicht). In der PT gibt es keine solchen Hauptcharakter-Toden. Qui-Gon stirbt, weil Maul ihn einfach überwindet und besiegt, Shmi wird entführt und zu Tode gefoltert, Mace stirbt (?) durch Anakins Verrat. Gerade der Tod des Letzteren zeigt, dass die PT für eine moderne Fiktion ungewöhnlich ist. Mace ist vollkommen wehrlos als Palpatine ihn mit seinen Blitzen angreift und schreit auch noch vor Schmerz und Entsetzen. Kein sehr ruhmreicher Tod.



Wirklich innovativ sind beide Trilogien nicht, da sie sich auf Konzepte stützen, dort aber nicht viel Neues bieten. Wie gesagt ist die PT in ihrer Machart einfach anders, nämlich eher realismus-orientiert; aber dass gerade dort dann wieder ein Gut gegen Böse-Klischee wie ein auserwählter Held zu finden ist, strotzt nicht gerade vor Innovation.


Inwiefern ist Anakins Schicksal als der Auserwählte ein Klischee? So oft gibt es das gar nicht mal. Außerdem (und das ist das Entscheidende) wird gerade dieses "Klischee" hier auf eine Art und Weise benutzt, die sehr innovativ ist. Auserwählte Helden gibt es öftersmal (als Klischee würde ich trotzdem nicht bezeichnen), aber wie oft kommt es vor, dass der Hauptbösewicht eben diesen Auserwählten unter seine Kontrolle bringt? Dass der große Hoffnungsträger selbst zu der Bedrohung wird, die er abwenden sollte? Dass die mächtigste Waffe des Guten zur Waffe des Bösen wird und das genaue Gegenteil von dem bewirkt, das in der Prophezeiung angekündigt wurde. Das ist nicht der klassische und schon gar nicht der klischeehafte Weg eines Helden. Andere Auswerwählte haben zwar mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen, machen Fehler, zwiefeln an ihrer Bestimmung und ihren Fähigkeiten. Aber sie kommen nie ganz von ihrem Weg ab und erreichen schließlich ihr Ziel. Gerade deswegen ist die PT innovativ. Anakin ist kein Harry Potter, er ist das Gegenteil.



Im Endeffekt würde ich also sagen, dass beide Trilogien in unterschiedliche Kategorien fallen, und sich dort jeweils an bekannten Elementen bedienen. Innovation spüre ich da in keinem der beiden Fälle wirklich, sodass es letztendlich nur auf den Geschmack ankommt: ob man Star Wars lieber als Märchen oder als realitätsorientiertes Werk hat. Bei mir ist es das Märchen, drum finde ich die Polit-Szenen der PT öde und die magisch angehauchten Märchenmomente gut.


Magische Momente gibt es in der PT auch (und meiner Meinung nach sogar mehr).


Zum Schluss möchte ich allerdings noch eine Lanze für die OT, die du ja ebenfalls als nicht innovativ bezeichnest, brechen. Ihre Handlung ist zwar nicht originell, wohl aber ihr Konzept. Klassische Elemente (Edle Ritter, gefangene Prinzessinen) mit futuristischen und mystischen zu vereinen, war eine bahnbrechende Neuerung. Neben den Effekten wohl der Grund dafür, dass ANH so erfolgreich war. Ritter kannte man, Sciene Fiction ebenfalls und Übernatürliches auch. Aber Ritter mit übernatürlichen Kräften im Weltraum? Das war etwas neues. Daher finde ich, dass du beide Trilogien in Sachen Innovation unterschätzt. Denn gerade Innovation ist doch eine der großen Stärken von Star Wars. Bekannte Elemente aus unterschiedlichsten Fiktionen wurden geschickt miteinander kombiniert und mit neuen Ideen verfeinert. Altes wurde auf neue Weise genutzt und Neues hinzugefügt. Das nenne ich innovativ.



Ich sehe Ben in der OT aber auch nicht als eine so eindimensionale Figur, wie sie hier beschrieben wird. Schon alleine durch seine Offenbarungen in Episode V und VI wird er zu einer sehr komplexen Figur, auch wenn sich hier der Zuschauer die meisten Gedanken selber machen muß und es ihm nicht auf der Leinwand präsentiert wird.



Deshalb halte ich ihn ja für nicht besonders tiefgründig. Wir hören zwar, was er alles erlebt hat, aber die Auswirkungen davon auf ihn sehen wir kaum. Es ist nicht genug, einen Charakter schwierige Dinge erleben zu lassen, sie müssen sich auch auf ihn auswirken. In der PT tun sie das: Wir sehen, wie überfordert Obi-Wan ist, welche Fehler er macht, wie für ihn mit Anakins Verrat eine Welt zusammenbricht, welche Qualen es ihm bereitet, gegen seinen Bruder zu kämpfen. In der OT hingegen rechtfertigt er seine Lügen. Sie werden nicht als Fehler zugegeben und behandelt. Außerdem erzählt er einfach nur, wie er bei Anakins Ausbildung versagt hat. Seine Schuldgefühle, seine Trauer und Enttäuschung und seine Sorge um Luke werden nur angedeutet.


Ewan McGregor hat in AOTC und ROTS wirklich alles rausgeholt, was er aus der Rolle rausholen konnte.


Das würde ich eher über Sir Alec Guiness und seine Rolle in der OT sagen. Ein großartiger Schauspieler wurde verschwendet. In der PT wurden die Schauspieler besser genutzt. Sie wurden nicht übermäßig gefordert, aber auch nicht unterfordert.


Aber Obi-Wan hat allein in ANH mehr Tiefe als in den kompletten PT zusammen.


Obi-Wan hat in ANH Tiefe?


Wenn ein Charakter gar keine Tiefe hat, dann Padmé. Tiefe hat nur ihr Kleiderschrank. "Bist Du ein Engel", will Anakin in TPM wissen, und wenn Lucas ihr noch Flügel verpaßt hätte, wäre sie einer gewesen. Padmé ist übertrieben herzensgut wie 99% aller deutschen Volksmusikanten, sonst nichts. Sie will den Frieden, sie ist zu jedem nett, wahrscheinlich hat sie auf Naboo sogar Frösche und Gungans über die Straße getragen und letztendlich stirbt sie an gebrochenem Herzen, weil ihr Anakin böse geworden ist. Das ist nicht nur im Bezug auf Leias Aussage in der OT geradezu peinlich, sondern auch noch ekelhaft verkitscht. Da hat ja sogar Binks mehr Tiefe...


Übertrieben herzengsgut? Sie will nur das Beste für ihr Volk, das ist nicht übertrieben. Und sie ist mehr als "nur" ein guter Mensch. Sie geht ausgerechnet mit dem Hoffnungsträger der Jedi eine verbotenene Beziehung ein. Die Regeln des Jedi-Ordens in Bezug auf Gefühle sind zwar unsinnig, aber dennoch sind es Regeln, die Padme wissentlich bricht. Das ist moralisch nicht verwerflich, aber doch fragwürdig. Lange ringt sie mit sich, ist sich unsicher, ob sie Anakin tatsächlich liebt. Dann im Angesicht des Todes gibt sie es endlich zu. Doch nachdem Anakin grausame Verbrechen begangen hat (nicht das Tuskenmassaker, das war nicht wirklich ein Verbrechen), ist sie durch ihre Liebe so sehr geblendet, dass sie trotzdem mit ihm zusammen sein will. Blind läuft sie in ihr Verderben, da sie viel zu spät erkennt, dass Anakin auch vor ihr nicht mehr halt macht. Und schließlich stirbt sie an ihrer Trauer, obwohl sie gerade zwei Kinder zur Welt gebracht hat. ( Für diese "Schwäche" wird sie ja von einigen Fans heftig kritisiert.) Wie passen diese Dinge mit der ach so fehlerlosen Padme, von der du redest, zusammen?

Vergleich mal Leia, die in der gesamten OT fast gar keine Wandlung durchmacht, damit. Und Leia ist nichtmal eine flache, aber herzensgute Person, wie du es Padme unterstellst. Viel schlimmer: Sie ist eine bösartige Göre. Das ist sie zu Beginn der OT und bleibt sie bis zum Schluss. Nur ihre Beziehung zum ebenfalls platten Han ändert sich im Verlauf der Trilogie immer mehr. Da braucht Padme keinen Vergleich zu scheuen.
 
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Man kann die Sache immer so hin und her drehen, wie man möchte, und ich verstehe, dass du als jemand, der die PT lieber hat, diese Trilogie auch verteidigst. Das ändert aber nichts an den Punkten, die ich und auch MK gebracht habe; und abgesehen davon verstehst du mich auch teilweise falsch.

Da ich jetzt nicht mehr so viel schreiben möchte, verbleibe ich einfach damit, dass beide Trilogien IMO sehr unterschiedlich sind und aufgrund der unterschiedlichen Schwerpunkte, die sie setzen, schwer miteinander zu vergleichen sind. Daher ist es nicht leicht, mit beiden Werken etwa gleich viel anfangen zu können.
 
Man kann die Sache immer so hin und her drehen, wie man möchte,


Wieso drehe ich die Dinge hin und her? Ich habe einfach eine andere Sichtweise. Das heißt doch nicht, dass ich mir alles zurechtbiege.


und ich verstehe, dass du als jemand, der die PT lieber hat, diese Trilogie auch verteidigst.


Im Moment verteidige ich sie überhaupt nicht, sondern äußere nur, wie ich sie sehe.


Das ändert aber nichts an den Punkten, die ich und auch MK gebracht habe;


Das klingt so, als wären es unumstößliche Tatsachen. Wieso sind eure Punkte etwas, auf das ich nichts erwidern darf? Z.B. das, was Master Kenobi über Padme geschrieben hat, ist in meinen Augen einfach nicht zutreffend und ich habe auch geschrieben warum.


und abgesehen davon verstehst du mich auch teilweise falsch.


Das tut mir leid. Aber ich weiß jetzt leider nicht, wo genau ich dich missverstanden habe. Könntest du mir das genauer erläutern? (Wenn du dazu keine Lust hast, ist das natürlich auch in Ordnung. Ich will dich bestimmt nicht zu etwas zwingen.)


Da ich jetzt nicht mehr so viel schreiben möchte, verbleibe ich einfach damit, dass beide Trilogien IMO sehr unterschiedlich sind und aufgrund der unterschiedlichen Schwerpunkte, die sie setzen, schwer miteinander zu vergleichen sind. Daher ist es nicht leicht, mit beiden Werken etwa gleich viel anfangen zu können.


Das sehe ich ähnlich.
 
Wieso drehe ich die Dinge hin und her? Ich habe einfach eine andere Sichtweise. Das heißt doch nicht, dass ich mir alles zurechtbiege.
Du missverstehst. Wir könnten die Sache Star Wars als Medaille ständig hin und her drehen, und jeder betrachtet seine bevorzugte Seite und schildert die Vorzüge dieser; und das könnte noch lange so weitergehen.
Ich meinte nicht, dass du dir was zurecht drehst. Da habe ich mich schlecht ausgedrückt.

Im Moment verteidige ich sie überhaupt nicht, sondern äußere nur, wie ich sie sehe.
Aber gegen Vorwürfe wie MKs platte Padmé vorhin verteidigst du die PT dann eben, weil du es anders siehst. Ist ja auch legitim.

Das klingt so, als wären es unumstößliche Tatsachen. Wieso sind eure Punkte etwas, auf das ich nichts erwidern darf? Z.B. das, was Master Kenobi über Padme geschrieben hat, ist in meinen Augen einfach nicht zutreffend und ich habe auch geschrieben warum.
Hm, ich meinte, dass deine Argumentation wohl nicht viel an unseren Standpunkten, die wir geäußert haben, ändern wird. Siehe bei mir die Politikszenen, die ich in TPM und AotC langweilig finde, obwohl du das anders siehst, oder eben Master Kenobis Meinung über Padmé.
Hier treffen Standpunkte aufeinander, die nicht durch ausreichende Erklärung auf einen gemeinsamen Nenner kommen werden, sondern die vermutlich auch so verbleiben werden, wie sie zur Zeit sind.
Wenn ich noch ein paar Mal darauf plädiere, wie toll ich ANH finde, wirst du den Film dadurch trotzdem nicht mehr mögen, denn was ich hier bspw. als Bonus anführe (Actionszenen) empfindest du gar nicht als so ein Bonus.

Das tut mir leid. Aber ich weiß jetzt leider nicht, wo genau ich dich missverstanden habe. Könntest du mir das genauer erläutern? (Wenn du dazu keine Lust hast, ist das natürlich auch in Ordnung. Ich will dich bestimmt nicht zu etwas zwingen.)
Bei dem Beispiel mit den magischen Momenten, die ich bevorzuge, beispielsweise. Da habe ich mich auf die PT bezogen, aber aus deiner Antwort entnehme ich, dass du verstanden hast, dass ich damit die magischen Momente der OT meinte.
Aber ist schon okay, ich drücke mich zur Zeit ein wenig unpräzise aus, ist also nicht deine Schuld.
 
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