~ Pols Anaxes – Z-Palast – Weg zum Thronsaal – Nyx ~
Die beiden Defel hatten sich als, zwar etwas anstrengend, aber durchaus hilfreich und sehr nützlich erwiesen. Was die Informationsbeschaffung anging, waren sie ungeschlagen. Zumindest, auf ihrem Metier. Nyx selbstverständlich war was dieses Thema anging immer noch besser als diese Tiere. Nichtsdestotrotz musste man gestehen, dass es hauptsächlich deren Verdienst war, das sie die Nachricht erhalten hatten, dass man sie in den Thronsaal vorgeladen hatte. Bevor sie dieser Einladung allerdings nachgekommen war, hatte man alles zusammen getragen, was es über den Gouverneur zu wissen gab. Was sie beunruhigte war, das er wohl angeblich ein Sith war. Auch die Tatsache das man ihr einige Codes und dergleichen übermittelt hatte ließ sie skeptisch werden, ob sie wirklich zu einem Gouverneur kam, oder gar direkt vor ein imperiales Exekutionskommando. Die Zweifel der schwarzhaarigen Unterweltlerin jedoch waren zerstreut, ihre Gedanken wieder klar. Immer noch klar. Schon seit gestern Abend war sie wieder vollkommen ruhig. Nichts überschattete mehr ihre Gedanken, keine düstere Vorahnung, kein seltsam mulmiges Gefühl in der Magengegend. Sie war vollkommen ruhig. Gelassen, beinahe gelangweilt. Immerhin war sie Baroness Nyx Vale von Vulpter. Teilhaberin der Zrastrim Trading Corporation. Sie war bedeutend! Und dazu noch verdammt gut aussehend! Jaha! Schwingender schritte durchquerte sie daher auch die Korridore des ‚Z-Palastes’. Z-Palast, hatte sie vor ein paar Tagen gesagt. Klingt irgendwie seltsam, aber da der Gouverneur ja Zion heißt, machte es wiederum Sinn und würde zu dem Image passen, das die sith bis dato in der Galaxis pflegten. Megalomanie der obersten Stufe, gepaart mit Egoismus der absoluten Spitzenklasse und eine Arroganz, die von ihnen neu definiert wurde. Aber nun gut, da musste man eben durch. Und da sie ja hier ankam als offizielle Förderin des Imperiums, die zudem noch eine Filiale ihrer Firma hier auf Anaxes besaß, konnte er sein weder einfach so töten, einsperren, noch sonst etwas dergleichen mit ihr anstellen, was ihr nicht passte.
Unausweichlich kamen dann die Tore zum Thronsaal wieder. Nyx verlangsamte Ihre Schritte, blieb aber weiterhin in einem durchaus verführerisch, grazilen Bewegungsmuster. Nicht das sie erwartet, Eindruck auf den Gouverneur zu machen, schließlich war der ein Sith, von Sex hielt er wahrscheinlich soviel wie von Jedi. Das lenkte doch nur vom hassen hab.
Der Thronsaal hinter den Türen war erstaunlich leer und Nyx setzte eine verwundert, angewiderte Miene auf. Wie konnte man denn einen Thronsaal leer lassen? Wo waren die opulenten Tische für ein Festmahl, falls der Adel sich entscheiden sollte, zahlenmäßiger hier vorbei zu schauen? Wo die Tische, an denen Verträge ausgehandelt wurden? Plätze für Diener, Zuschauer bei kleineren Spektakeln die manch einer mit Sicherheit hier abhalten würde. Stattdessen nur ein Thron am anderen Ende. „War. Ja. Klar.“ Dachte die Agentin der Schwarzen Sonne und fixierte ihr Ziel, das sie, bevor sie wirklich in der Nähe war, sogar aufgehaltne wurde, näher zu betrachten. Zwar blieb sie stehen, wölbte jedoch eine Augenbrauch nach oben. Er gebot ihr mit einer simplen Hand, stehen zu bleiben? Sith! Keine Manieren, dachte die Baroness empört und der ‘Nyx-Teil’ in ihr musste kichern. Die folgenden Worte verschärften das bild, das sie bereits von ihm hatte nur noch und sorgten keines Falles für eine Verbesserung.
„Es ist auch schön euch zu sehen, Gouverneur.“ Spöttelte sie, auf die fehlende Begrüßung hin, immerhin war sie als Baroness Nyx Vale von Vulpter angekündigt worden und musste auch so behandelt werden. Vielleicht würde sie, nur aus Spaß natürlich, über ihren Mann eine Beschwerde formulieren lassen in der sie sich über die rüde Behandlung durch einen er imperialen Gouverneure beschwerte, einen bestimmten imperialen Gouverneur der zufällig Sith war und seinen Sitz auf Anaxes hatte. Der Kerl vor ihr war ein Sith, der hatte es nicht einmal anders verdient, wenn er sie begrüßt hätte. „Nun, wenn sie es wünschen, das ich nicht drum herum rede…“ Sie wand sich, eine kleine Pause einlegend ab und spazierte ein paar Schritte weit zurück, betrachtete die Wände, die vollkommen leer waren und nur von ein paar Fackeln gesäumt wurden, und wand sich zum sprechen noch einmal um. „…dann sollte ich dem wohl nachkommen. Mein Grund für den Besuch ist der, wie ihn jede Person von Adel hat, befindet sie sich auf einem Planeten, auf dem sich ein imperialer Gouverneur befindet. Man stattet einen Besuch ab, unterhält sich, geht zusammen essen und dergleichen mehr. Allzu lange sind sie wohl noch kein Gouverneur hier, was? Nun, sofern dem so ist, sollten sie schnell eines lernen, Gouverneur, der Adel kann mitunter sehr, sehr rachsüchtig werden. Wenn ich nicht eine derart wohlwollende Person wäre, würde ich meinen Mann bitten, eine Nachricht an den Großmoff zu senden, dass ich hier äußerst unfreundlich empfangen und nicht einmal begrüßt wurde.“ Langsam aber sicher, gefiel ihr dieser Redeschwall so gut, dass sie immer mehr in Fahrt kam. „Aber wie gesagt bin ich ja nicht derart… böswillig. Seien sie nur froh, das ich nicht die Gräfin von Yaga Minor bin, oder von Kuat weil sie sich dann schon jetzt sicher sein könnten, dass man ihnen ziemlich ans Leder wollte. Junger Mann, an ihrer Wortwahl, wenn sie den Adel empfangen, müssen sie wirklich noch arbeiten. Aber deswegen bin ich ja nun nicht hier.“ Mit einem Mal veränderte sich ihre Haltung wieder und sie schlenderte lässig auf den Sith zu. Die Weisung von eben, sie sollte stehen bleiben, hatte sie längst verdrängt und kam nun deutlich näher an den Gouverneur heran. Er konnte ihr nichts anhaben, sagte sie sich immer wieder, sollte er ihr wirklich etwas tun, würde sie als Opfer dastehen. Ihre Tarnung war perfekt, sie würde nicht auffliegen, selbst wenn er ihr etwas antat, beruhigte sie ihre Gedanken ein weiteres Mal.
„Aaaalso… Ich bin tatsächlich hier um ihnen einen Vorschlag zu unterbreiten. Vorweg will jedoch eines gesagt sein, ich bin in soweit versichert, das egal, mit was sie mir auch drohen, ihnen keinen Vorteil einbringen wird, wenn ich hier nicht mehr lebend oder unversehrt herauskomme, dann wird die Baronin Vale von Vulpter vermisst und unglücklicherweise zu ihnen verfolgt werden können.“ Da sie keine Lust hatte, das er weiter auf diesem Thema herumritt, da die simple Tatsache das er ein Sith war, sie schon nervös machte, wechselte sie schnell zum nächsten Thema. Ihre Gefühle, auf Grund jahrelanger Berufserfahrung jedoch verschlossen. Wenngleich das Zittern in ihrem Bauch nicht abzunehmen gedachte. „Und nun zum geschäftlichen. Sie haben in einer ihrer Sitzungen mit den ihnen zur Seite stehenden Beratern, mit Sicherheit feststellen müssen, dass ihre Unterwelt in zahlreiche…Splittergruppen aufweist, die alle mehr oder minder autark agieren. Nun, mir und meinen Geschäftspartnern ist dies ebenfalls aufgefallen und wir wollen ihnen in dieser Hinsicht aushelfen und ihnen das Angebot unterbreiten, die derzeitige Unterwelt zu übernehmen – mit übernehmen, meinen wir das wörtlich, aber verständlicherweise ist das ein etwas langwieriger Prozess – und sie sorgen, natürlich gegen ein entsprechendes Entgelt, das sich in Beteiligungen am Umsatz orientieren würde, dafür das, sobald wir dies erledigt haben, wir ungestört agieren können.“
~ Pols Anaxes – Z-Palast – Zion, Nyx ~