Aurea

Elysa

Fleet Commander
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Aurea
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[ Infos zum Planeten: Aurea (engl.) | Aurea (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Neue Republik ]

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Namhafte Lokalitäten
Crysallia – Sowohl die grüne, lebensfreundliche Welt als auch deren friedliche Hauptstadt sind über die Grenzen des corellianischen Sektors hinaus für ihre überaus filigranen Glasarbeiten bekannt. In der Architektur spiegelt sich diese Liebe zum Glas deutlich wieder, da es beinah überall verbaut ist. Farblose wie bunte Scheiben, umfasst von Stahl und Beton, zieren sowohl die hoch als auch die niedrig gebauten Gebäude.
Stand: Beitrag #3, 18.06.2017
Aiden Thiuro
 
[Aurea-System - ISD Avenger – Flaggbrücke] Admiralsstab und Vice Admiral Elysa Nerethin

Die Gefechtsformation fiel geschlossen zurück in den Realraum und die Taktikdisplays aktualisierten sich laufend, als die Sensoren immer neue Informationen aus dem System erfassten und verarbeiteten. Der erste Eindruck vermittelte, dass alles ruhig war, nicht das etwas Anderes zu erwarten wäre. Das Aurea System, welches man nach zwei Wochen endlich erreichte, lag am Rande des Corellia-Sektors, mit einem Hyperraumantrieb der Klasse 1 wäre man binnen einer halben Stunde im Corellia-System. Der ideale Ausgangsort, um den Befehlen ihres Vorgesetzten nachzugehen. ‚Alle Szenarien zur Sicherung des (Coruscant) Sektors in Betracht ziehen und sich darauf vorbereiten.’ Daher war man hier, um hoffentlich zu verhindern, dass Corellia fiel, denn in diesem Falle, wäre Coruscant niemals bedroht.

„Admiral, eine hereinkommende Prioritätsnachricht für sie... es ist der Imperator.“

Der Lieutenant Commander war sichtlich überrascht und rang um seine Fassung.

Genau diese bewahrte Elysa äußerlich souverän. Es war nicht unmöglich, dass Darth Allegious von ihrem Vorhaben erfahren hatte, es hatte sicherlich Möglichkeiten gegeben die vier Kampfgruppen, welche sie um sich gescharrt hatte – nachdem die Kampfgruppe um den Sternenzerstörer Vengeance sich vor wenigen Tagen anschloss – aufzuspüren, auch wenn sie gehofft hatte länger unentdeckt zu bleiben. Es gab nur eine Möglichkeit es genau herauszufinden.

„Stellen sie die Verbindung her.“

Mühelos fand sie die Ruhe und Entschlossenheit, welche die Crew von ihr erwartete. Niemand (hoffentlich) ahnte von ihrer freien Interpretation ihrer Befehle. Der offizielle Vermerk wäre: Auf Manöver.

„Mein Imperator.“

Sie lauschte den Worten des Imperators aufmerksam – wie jedes gute Subjekt es tun würde. Auch wenn Elysa es kaum für möglich gehalten hätte, fand sie sich in einer Position wieder, in der sie Allegious gerne Rat gab. In der er das Bild, was sie von ihm hatte, um die geringste Einheit besserte. Was durchaus weitere Fragen aufwarf, für die im Moment aber keine Zeit blieb.

„Das Imperium beruft sich seit dem wieder Entfachen der Kämpfe auf eine reine Verteidigungsstrategie. In der Defensive kann man jedoch keinen Krieg gewinnen, Mylord. Wir müssen selbst aktiv Operationen durchführen, um Logistik und Infrastruktur des Feindes zu stören oder zerstören, und ihn zwingen weitere Schiffe für Defensivaufgaben einzusetzen, solange wir keine entsprechende Flotte massieren können, um ihnen in einer offenen Raumschlacht entgegenzutreten. Und bei entsprechenden Bedrohungsanalysen sollten wir den Feind lieber im realistischen Rahmen überschätzen, statt zu unterschätzen.“

Unzweifelhaft spielte sie auf die vorherrschende politische Schönmalerei an, welche der Bevölkerung zwar Sicherheit suggerieren sollte, die reale Bedrohung jedoch auch in anderen Kreisen herunterspielen konnte.

„Auf strategischer Ebene operiert die Rebellion ungestört. Wir lassen sie aussuchen, wo und wann sie angreifen. Wenn der Feind Ort und Zeitpunkt eines Angriffs frei wählen kann, ist das Ergebnis für die Verteidiger in der Regel eine Niederlage.“

Mehr als einmal hatte sie diesen Einwand im Oberkommando vorgebracht, ergebnislos. Dennoch war er weder falsch, noch unangebracht. Vielleicht fand sie beim Imperator gehör. Ein Umstand, dem sie noch zweifelnd gegenüber stand.

„Flottenelemente aus dem galaktischen Süden zusammenzuziehen und entlang der corellianischen Handelsroute zu operieren, um die Logistik der Rebellen anzugreifen und ihnen die Raumhoheit streitig zu machen, und dadurch eine zweite Front zu eröffnen, halte ich für viel versprechend. Allerdings sollten unsere Kommandanten eine eindeutige Warnung erhalten, dass die zweite Flotte der Rebellen ihre jüngsten Gebietserweiterungen verteidigt und man mit entsprechend schwerer Gegenwehr rechnen muss, sobald sich der Feind darauf eingestellt hat. Dennoch stellt jede Konzentration feindlicher Schiffe abseits der Front für uns ein Gewinn dar. Eigeninitiative und Anpassungsfähigkeit an die taktischen Gegebenheiten sollten hier bei der Auswahl der entsprechenden Kommandanten Priorität haben. Es geht hier um reine Störungsoperationen, keine Rückeroberungen, offene Raumschlachten sind zu vermeiden, Feindkontakt sollte nur unter taktischer Überlegenheit stattfinden. Zeit für Rücksprachen mit dem Sektor- oder Oberkommando wird es keine geben, wenn wir in diesen Gebieten die Initiative erringen und halten wollen.“


Der größte Fehler wäre eine solche Operation aus der sicheren Entfernung und der Bequemlichkeit eines Hauptquartiers heraus zu kommandieren.

„Um die vorher bereits erwähnte massive Flotte zusammenzuziehen würde ich empfehlen im Braxant- (Bastion) und Prefsbelt-(Yaga Minor) Sektor Einheiten abzuziehen, da diese weit abseits der Front liegen und dennoch über Flottenkonzentrationen im Ausmaße von Kuat verfügen, sollte es ohne Weiteres möglich sein Kampfgruppen und Flottillen abzuziehen, ohne die Sektoren zu entblößen. Die nächstgelegenen Rebellenterritorien verfügen nicht über entsprechende Streitkräfte, geschweige denn die notwendigen Flottenstützpunkte, Reparaturdocks und Versorgungsdepots um einen langwierigen, offensiven Konflikt zu unterstützen. Das Risiko für die beiden Sektoren stufe ich basierend darauf als gering ein.“

Mehr als einmal hatte sie sich genau mit diesen Territorien, mit Bandomeer als Hauptquartier der vierten Flotte der Republik, vertraut gemacht. Elysa wusste um alle Stärken und Schwächen dieser Gebiete – insofern dem Imperium bekannt, wenn auch aus vollkommen anderer Intention, als dem Imperator zu berichten.

„Wenn ich eine weitere Empfehlung aussprechen dürfte. Die Nereus Kratas sollte zurück gehalten werden, um für die sich neu formierende Flotte als Flaggschiff zu fungieren. Mit dieser Flotte sollte es möglich sein aus einer überlegenen Situation und Stärke heraus die Schlacht zu suchen, statt das Risiko einzugehen, dass die Rebellen weitere Überraschungen für unsere Flotte bereithalten und die Nereus Kratas womöglich ebenfalls zerstören. Die moralischen Folgen allein wären katastrophal. Ein sofortiger Einsatz der Nereus Kratas mag genügen, um einen Vormarsch aufzuhalten, vieles hängt aber davon ab, was die Rebellen noch aufbieten können. Ihr strategisches Ziel wird die Eroberung der Kernwelten sein. Duro und Corellia sind nur ein erster Schritt, ich zweifle daran, dass sie uns bereits ihre volle Stärke gezeigt haben. Wenn wir die Nereus Kratas jedoch mit mit Flottenelementen von Bastion und Yaga Minor kombinieren, sagen wir bei Bilbringi, als auch die verfügbaren Sektorstreitkräfte vor Ort hinzufügen, sollte diese Streitmacht mit nahezu allem fertig werden, was die Rebellen zusätzlich zu dem was wir bereits gesehen haben noch aufbieten können. Diese Empfehlung birgt jedoch das Risiko von weiteren Gebietsverlusten in naher Zukunft für ein Stoppen dieses Vormarschs auf lange Sicht. Sobald dies geschehen ist, bietet sich eine Großzahl an Möglichkeiten.“

Wenn kein Dummkopf wie Cornell diese kommandierte.

„Als Flottenkommandant käme mir als Erstes Flottenadmiral Moresby in den Sinn, wenn man ihn überzeugen kann, aus dem Ruhestand zurück zu kehren.“

Moresby war erfahren und Realist genug sich nicht in irgendwelchen kleinlichen Problemen des Oberkommandos oder eines Sektorkommandos verzetteln zu lassen. Das Problem jedoch wäre ihn zu überzeugen in den aktiven Dienst zurück zu kehren. Dennoch wäre er die erste Wahl für Elysa.

„Danke für eure Empfehlungen Vice Admiral, ich überlasse euch hiermit wieder euren weiteren Pflichten.“

Mit diesen Worten hatte Allegious sie auch schon wieder entlassen und das Hologramm verschwand.

Wenn das mal keine interessante Entwicklung der Dinge war..., weiter sollte sie in diesem Gedankengang nicht kommen.

„Ma’am, die Systemflotte hat uns ein Notsignal von Corellia, ausgegeben an alle verfügbaren Streitkräfte übermittelt. Sie melden, dass der Kontakt vor kurzem ausgefallen ist.“

Die Operationszentrale legte die übermittelten Daten auf ihr Display. Ein feindlicher Supersternenzerstörer als auch Eskorte war bestätigt. Ebenso interessant war jedoch die Liste verbündeter Einheiten, sie war erschreckend kurz. Das feindliche Kommandoschiff – es musste einfach die Event Horizon sein – allein konnte es mit den Schlachtschiffen der Verteidiger aufnehmen. Sicherlich, Eskorten und Raumjäger würden das Verhältnis zugunsten des Imperiums kippen, aber es mussten noch weitere Feindeinheiten auftauchen.
Elysa hoffte nur, dass es noch nicht zu spät war das Ergebnis zu beeinflussen.

Die Avenger würde als Flaggschiff die Position der anderen Schiffe ihrer Formation und somit auch deren Austrittsvektor aus dem Aurea-System und ihren Eintritt ins Corella-System bestimmen. Die Formation beim Austritt würde die Gleiche wie beim Eintritt in den Hyperraum sein.


„Ops, alle hyperraumfähigen Raumüberlegenheitsjäger starten. Gefechtsbereitschaft für alle Schiffe ausgeben. Formation soll sich auf den nächsten Hyperraumvektor nach Corellia begeben.“

Die übermittelten Daten zeigten weitläufige Minenfelder und Elysa war versucht hinter diese zu springen, IFFs sollten das Geschwader sicher durchs Minenfeld bringen, aber man würde dennoch Zeit verlieren. Ein Sprung hinter das Minenfeld offenbarte jedoch die Möglichkeit mitten in eine feindliche Formation zu springen.


Bevor sie weitere Optionen in Erwägung ziehen konnte, wurde sie von der Sensorwacht auf mehrere Signale, welche gerade den dritten Mond von Aurea umrundeten, hingewiesen...

[Aurea-System - ISD Avenger – Flaggbrücke] Admiralsstab und Vice Admiral Elysa Nerethin
 
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[Aurea-System - ISD Avenger – Flaggbrücke] Admiralsstab und Vice Admiral Elysa Nerethin

„Identifizierung der Kontakte abgeschlossen. Ein verbündeter Kampfverband unter der Führung der Accuser.“

Ein Unteroffizier der Sensorwacht verkündete für alle Anwesenden, was Elysa auch aus der bereits aufgefrischten Anzeige des zentralen Taktikhologramms entnehmen konnte und sorgte damit auch für Entwarnung. Die Vice Admiral rechnete damit, dass die Republik nicht nur Corellia, sondern auch weitere Welten angegriffen hatte, um Einheiten zu binden und Corellia Verstärkung vorzuenthalten. Diese zusätzlichen Angriffe, als auch Scheinangriffe würden vermutlich große Teile der Sektorflotte binden. Wie es tatsächlich bei Corellia aussah vermochte sie somit nicht einzuschätzen.
Das jüngste Update zeigte den kommandierenden Offizier an, beziehungsweise in diesem Falle die kommandierende Offizierin. Commodore Alynn Kratas. Eine erfahrene und abgeklärte Kommandantin auf die sich Elysa jederzeit verlassen konnte, darüber hinaus galt sie in der Flotte zu Recht als eine ihrer Vertrauten. Dass die beiden Frauen auch in der Macht verbunden waren, war zwar nicht unbekannt, die wahre Bedeutung dahinter verschloss sich jedoch den meisten Offizieren.


„Einen Kanal öffnen.“

„Commodore Kratas, schließen sie in die Formation auf und betrachten sie hiermit ihren Kampfverband in mein Geschwader versetzt. Wenn Corellia noch zu retten ist werden wir das tun. Gut sie dabei zu haben. Nerethin Ende.“

Knappe Worte, aber die Zeit drängte. Somit konnte wieder das Problem des eigentlichen Eintritts in den Realmraum im Corellia-System vorherrschend. Das Notsignal war bereits eine Stunde alt, die Schlacht könnte längst vorbei sein und überlegene republikanische im System verweilen. Es lag nun also an ihr eine Entscheidung zu treffen wie sie bei Corellia vorgehen wollte und das in dem Zeitraum, bis ihre Schiffe den Sprungpunkt erreicht hatten.
Nunmehr fünf Kampfgruppen konnte sie nicht leichtfertig ins System führen. Als sie sich die Systemkarte projizieren ließ verwarf Elysa die Idee direkt bei Corellia aus dem Hyperraum zu treten. Stattdessen entschied sie sich dafür ihre Schiffe in Dralls Masseschatten aus dem Hyperraum treten zu lassen, so dass die ankommenden Schiffe von Corellia selbst aus nicht direkt wahrzunehmen waren. Mit ein wenig Glück, würde man auch die Hyperraumfluktuation nicht sofort oder vielleicht auch gar nicht bemerken.

Somit hatte sie also die Option bei Drall das lokale Informationsnetzwerk – Satelliten und Sensorstationen - zu nutzen, um die Feindbewegungen zu beobachten und eine mögliche Ausgangssituation analysieren, bevor sie hunderttausende Leben in die Schlacht warf. Falls sie es tat.
Elysa war sich ebenso bewusst, dass auch wenn sie Drall ständig zwischen ihren Einheiten und denen der Republik bei Corellia halten würde, eine Entdeckung durch Kundschafter welche an einem, für sie ungünstigem Rand des Systems stationiert waren möglich wäre. Selbst in so einem Fall sollte es ihr genügend Zeit geben im System die Lage zu analysieren und dann das weitere Vorgehen zu entscheiden. Von Aurea aus hatte sie schlicht nicht genügend Informationen zur Verfügung.

Sie tätigte einige Eingaben an ihrem Display, nichts weiter als einen groben Entwurf, um zu zeigen was sie erreichen wollte und reichte es zur Perfektionierung an die Navigation weiter.


„Unser Austrittspunkt muss so nahe wie möglich an Drall liegen.“
, schärfte sie dem zuständigen Navigationsoffizier noch einmal ein und nur wenig später erreichte man den Sprungpunkt. Knapp eine Stunde im Hyperraum trennte das Geschwader von ihrem Ziel im Corellia-System. Diese Zeit begann auch abzulaufen, nachdem die Schiffe in den Hyperraum eingetreten waren.

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Hyperraum auf dem Weg nach Aurea | an Bord der T6-Raumfähre | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)

Sich zur Meditation zurückzuziehen tat...gut. Dieses innere Eingeständnis war irgendwie befremdlich und verstärkte nur Alerons Eindruck, dass er sich zu verändern begonnen hatte. Es fiel ihm schwer, zu sagen, ob es eine Veränderung zum besseren oder schlechter sein würde. Er konnte nur sagen, dass eine Umkehr mittlerweile unmöglich geworden war. Noch vor wenigen Tagen hatte der Morellianer geglaubt, im Zweifel einfach seine Ausbildung abbrechen und in sein altes Leben zurückkehren zu können. Doch jetzt nicht mehr.

Diese Gewissheit verunsicherte ihn irgendwie. Aleron hatte unbekanntes Terrain betreten und damit war eines glasklar geworden. Er war praktisch wieder der 17-jährige, unerfahrene Junge, der damals sein Alter gefälscht hatte, um vom Rekrutierungsbüro nicht abgewiesen zu werden und der gar nicht verstehen konnte, zu was er sich eigentlich verpflichtet hatte und welche unvorstellbaren Aufgaben vor ihm lagen. Aber das machte die Sache auch irgendwie aufregend und spannend. Der Morellianer war außerdem niemand, der sich vor einer Herausforderung drücken würde. Sein Weg war damit endgültig festgelegt und Aleron war bereit, ihn zu seiner logischen Konsequenz weiterzuverfolgen.

In zwanzig oder vierzig Jahren konnte er sich immer noch etwas anderem zuwenden, sofern sich der Weg des Jedi nicht als der Richtige erweisen würde. Der Morellianer würde dann immer noch ein junger Mann sein und einen anderen Lebensweg einschlagen können. Vielleicht wäre es dann Zeit für eine akademische Laufbahn? Wieviele Doktortitel würde er wohl bis zu seinem einhundertsechzigsten Lebensjahr erreichen können? In 80 bis 100 Jahren könnten das so einige sein.

Spätestens dann würde er auch daran denken müssen, sich niederzulassen und eine eigene Familie zu gründen. Seine Mutter würde ihm sonst die Hölle heiß machen, wünschte sie sich doch Enkelkinder so sehr. Das brachte Aleron dazu, an seine Familie zu denken. Wie es ihnen wohl ergangen war? Er hatte sich schon einige Zeit nicht mehr bei ihnen gemeldet und sollte das bei Gelegenheit wieder tun. Er musste sie auf den neuesten Stand bringen, insbesondere was seinen Karrierewechsel anging. Es interessierte ihn aber auch, wie es seiner Familie ergangen war und wie die Geschäfte des Familienunternehmens liefen. Doch dafür war jetzt natürlich nicht die richtige Zeit, vielleicht nach der Mission nach Aurea.

Und dieser Gedanke brachte Aleron zurück in die Gegenwart. Der Morellianer begann, seine Umgebung um das Meditationskissen wieder wahrzunehmen. Er war allein und soweit er sagen konnte, hatte ihn bisher niemand in der Meditation versucht, zu stören. Die Hand seines gesunden Arms lag entspannt und mit der Handfläche nach oben gerichtet auf dem Knie. Über der Hand schwebten die beiden Übungswürfel und drehten sich im Kreis wie um einen unsichtbaren Gravitationspunkt zwischen ihnen.

Aleron saß im Schneidersitz und gemessen daran, dass seine Beine vollkommen eingeschlafen waren, musste er das schon eine ganze Weile tun. Wie lange? Schwer zu sagen. In dem kleinen Quartier gab es keine Chronometeranzeigen an den Wänden. Es musste jedenfalls schon ziemlich lange sein, wenn er so sehr das Zeitgefühl verloren hatte. Sicher einige Stunden. Diese Erkenntnis stimmte den Morellianer...missmutig. Offensichtlich hatte er sich wieder einmal in der Meditation verloren, wenn auch dieses Mal nur für eine gewisse Zeit. Dennoch bewies ihm das nur, dass er noch eine ganze Menge zu lernen hatte. Sich so in der Macht zu verlieren war gefährlich, war es doch buchstäblich möglich, zu verhungern oder sogar zu verdursten, wenn man nicht höllisch aufpasste.

Erfreulicher war da schon das, was sich zu seiner rechten zeigte. Alerons Machtfühler hatten ihn endlich erfolgreich durch das Labyrinth des Würfels mit der Kugel geleitet. Dafür hatte es zwar noch eine tiefe Meditation und mehrere Stunden gebraucht, aber der erste Schritt war gemacht. Jetzt musste er nur noch daran arbeiten, die Aufgabe schneller und vor allem bei vollem Bewusstsein zu lösen. Ähnlich sah es beim zweiten Würfel aus. Alle Flüssigkeiten hatten der Aufgabe gemäß ihre Beschaffenheit geändert, wurden aber wieder wie zuvor nur durch aktive Kontrolle in ihrem aktuellen Zustand gehalten. Er hatte also wieder Erfolg gemacht, war aber noch weit davon entfernt, die Aufgabe zu meistern.

Für den Moment war es jedenfalls genug. Aleron steckte die Würfel ein und atmete kurz durch, um mit einem kleinen Machtschub, die Nerven in seinen Beinen dazu zu bringen, wieder zu funktionieren. Das funktionierte auch ganz gut, sodass er direkt aufstehen konnte, ohne sich irgendwo festhalten zu müssen oder sofort wieder umzukippen. In den nächsten Minuten würde er zwar keinen Sprint einlegen können, aber der Morellianer hatte genug Kontrolle über seine Beine wiedererlangt, um aus dem Quartier herauszugehen.

Seine Wege führten ihn in die Kombüse an Bord, er musste noch das Geschirr abwaschen, bevor es zur Zubereitung der nächsten Mahlzeit ging. Aber in dem kleinen Raum erwartete ihn nur eine Überraschung. Aus einem ihm unerfindlichen Grund war hier schon alles sauber gemacht worden. Wer das wohl gewesen war? Tara vielleicht oder einer der Ranger. Sonst war ja niemand an Bord, soweit er wusste. Dann hörte er die Stimme der Togruta draußen auf dem Gang. Sie würden wohl bald landen. Also trat er aus der Kombüse heraus und gesellte sich zu Fabienne für die Dauer des Landevorgangs.

Die junge Frau schien nicht zu Gesprächen aufgelegt zu sein, also blieb Aleron einfach still. Kaum hatten sie aufgesetzt, sprang sie dann auch schon auf, um sich fertig für den Ausstieg zu machen. Aleron hatte es weniger eilig, kam jedoch nicht umhin über ihren Tatendrang zu schmunzeln. Er erinnerte ihn an sich selbst, auch wenn er sich heute mehr Zeit ließ. Viel brauchte er ja ohnehin nicht. Die Datapads für ihre Recherchen hatte er schon bei sich und auch das Lichtschwert hatte er genauso wie sein Komlink eingesteckt.

Aurea - Raumhafen - Landefeld 61 | an Bord der T6-Raumfähre | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)
 
Aurea - Raumhafen - Landefeld 61 | an Bord der T6-Raumfähre | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)

Die Turbinen des Schiffes surrten leise im Landeanflug. Lateef hatte das Steuer an sich genommen, um die Ankunft auf Aurea persönlich zu überwachen . Jeder Himmelskörper hatte seinen eigenen Rhythmus, seine eigene Schwingung. Aurea war da keine Ausnahme. Der Planet empfing sie mit feuchter, schwerer Wärme, wie eine lebendige Umarmung aus tropischer Luft.
Der Raumhafen von Aurea – oder vielmehr das, was man auf Coruscant als „Raumhafen“ bezeichnen würde – war eine weitläufige Ansammlung von Landeplattformen aus dunklem Metall, teils von Rankengewächsen überwachsen, die sich auf einer Anhöhe über dem dichten Dschungel erhoben. Einige Gebäude wirkten improvisiert, andere wiederum erstaunlich modern. Es war ein Ort, an dem Handelskarawanen, Abenteurer, Söldner, Händler und zwielichtige Gestalten aufeinandertrafen – wie der Atem eines lebendigen Planeten, rau, geschäftig und in ständiger Bewegung.

„Bereit machen zur Landung. In wenigen Minuten sind wir auf Plattform 61.“

Die Landung war butterweich. Die Raumfähre setzte kaum hörbar auf, während die Energie der Triebwerke langsam abebbte.

„Willkommen auf Aurea.“

Sagte Tara mehr zu sich selbst, dann wandte sie sich an ihre beiden Begleiter.

„Wir nehmen uns eine Stunde Zeit, um den Markt des Raumhafens zu erkunden. Beobachten, zuhören, wahrnehmen. Der Markt ist das Herz jedes Raumhafens – wer seine Schläge lesen kann, spürt die Richtung der Welt. Hier tummelt sich jeder Händler herum.“

Sie ließ die Rampe des Shuttles ausfahren, und sofort schlug ihnen der Duft des Ortes entgegen: exotische Gewürze, Schweiß, geschmortes Fleisch, feuchter Stein nach einem Regen. Stimmengewirr erfüllte die Luft, Rufe von Händlern, das Rattern von Lastendroiden, das Quietschen metallener Wagenräder über alten Bodenplatten. Die Hitze kroch unter ihre Kleidung, ließ die Stirn feucht werden – Tara straffte die Schultern.

„Ich weiß, das hier ist... nicht gerade komfortabel. Aber Orte wie dieser erzählen uns mehr als jede Datenbank. Augen auf. “

Als sie an einem Stand mit funkelnden Steinen und billigen Holodisc-Kopien vorbeigingen, tippte sie Aleron kurz gegen die Schulter.


„Aleron“

Sagte sie leise.

„Achte auf die Stimmung. Was fühlt sich falsch an? Was richtig? Verlass dich nicht nur auf deine Augen. Beobachte genau. Schon Kleinigkeiten könnten wichtig sein und unser erster Hinweis.“

Dann wandte sie sich an Fabienne:

„Du bist Soldatin, keine Spionin. Aber du kennst die Körpersprache von Leuten, die etwas verbergen wollen. Nutz das. Wenn hier jemand was weiß – dann wird er es nicht sagen, sondern verraten. Durch einen Blick. Eine Geste. Eine zögerliche Antwort, durch merkwürdiges Verhalten.“

Der Markt war ein Labyrinth aus Gängen und kleinen Plätzen, teils überdacht mit Segeltuch, teils offen unter der Sonne. Tara ließ sich Zeit, führte sie an Essensständen vorbei, an Droidenhändlern, einer improvisierten Cantina. Überall standen Transportkisten, aufgetürmt wie kleine Festungen. Rodianer, Twi'leks, Menschen, sogar ein alter Gamorreaner mit einem mechanischen Bein passierten sie. Niemand schenkte ihnen besondere Aufmerksamkeit – und genau das war gut.

Nach ein paar Minuten hielt Tara plötzlich inne und sah auf einen Platz mit einer zentralen Bühne. Eine Bothan-Händlerin pries lauthals Schmuckstücke aus alten Tempeln an – vermutlich Fälschungen.


„Wir bleiben in Bewegung“

Sagte Tara ruhig.

„Aber ab jetzt wird jeder Hinweis interessant. Bleibt nah bei mir. Und wenn sich was seltsam anfühlt – sagt es. Sofort.“

Dann warf sie noch einen Blick über den Platz. Die Hitze schien stärker zu werden, die Luft vibrierte förmlich vor Leben. Und irgendwo hier… war vielleicht der erste Hinweis auf das, was sie suchten.

„Willkommen auf dem Spielfeld“

Murmelte sie – fast mehr zu sich selbst.

Aurea - Raumhafen - Markt - Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)
 
Aurea - Raumhafen - Landefeld 61- Bei der Fähre- mit Aleron, Tara und Lateef (NPC)

Aurea war warm. Um nicht zu sagen heiss. Die Luft war dick von Feuchtigkeit und Fabienne war sich sicher, dass ihre Haare und Kleidung in spätestens in einer Stunde unangenehm an ihr kleben würden. Die beiden Jedi kamen kurz nach ihr auf die Landeplattform, gefolgt von Lateef, der auch erstmal tief durchatmete. Tara gab ihnen die Anweisung, den Markt am Raumhafen zu erkunden. Dort würde man alle Händler antreffen. Dann verteilte die Jedi konkretere Aufgaben. Der Auftrag für Aleron war Jedi-typisch eher kryptisch und Fabienne überlegte, ob Aleron mit verbundenen Augen über den Markt laufen sollte. Das würd sicher ein lustiges Chaos geben. Dann wandte sich die Jedi an sie und Fabienne lächelte.

"Ich bin Kampfpilotin, aber ich halt die Augen offen."

Damit ging es los. Der Markt war voll von unterschiedlichsten Wesen und Gerüchen. Bei einigen war Fabienne sich nicht sicher, ob es Körperausdünstung oder etwas war, dass zum Kauf angeboten wurde. An vielen Ecken wurde geschrien, sei es um Ware anzupreisen oder weil eine Feilscherei ausser Kontrolle geraten war. Teilweise waren die Gemüter genauso erhitzt wie die Luft zwischen den Ständen. Fabienne wusste, dass die Streitigkeiten zwischen zwei scheinbar konkurierenden Ständen oft nur Show waren und sie in Wahrheit zusammen gehörten. Wenn man die Händler beobachtete, konnte man das ganz gut erkennen. Es gab aber auch viel Trödel-Zeug hier. An einem Stand mit irgendwelchen antiken Staubfängern mahnte Tara, in Bewegung zu bleiben. Sofort drehte sich Fabienne um, ob hinter ihnen irgendwas Auffälliges war. Auch Lateef hatte sich umgedreht, aber da war nix Ungewöhnliches. Fabienne betrachtete Tara und Aleron, ob die beiden irgendwie nervös wirkten, aber auch da: Nichts. Aber irgendwas schien die Jedi doch aufgeschnappt zu haben. Warum sollte es sonst gerade AB JETZT spannend werden und nicht schon am Eingang des Marktes? Fabienne begutachtete die Stände auf der Suche nach irgendwas, dass nach Tier-Handel oder so aussah. Felle oder lebende Kleintiere? Typen, die irgendwo "desinteressiert" rumstanden? Tara hiess sie leise willkommen auf einem Spielfeld. Solang es ein Spielfeld und kein Minenfeld war, wars doch nur halb so wild.

Nach ein paar Metern kamen sie an einem Info-Stand vorbei. Sowas wär auch noch ne gute Tarnung, um Tiere oder so zu verhökern. Zumindest konnte man so abklopfen,wer wirklich Interesse an den Tieren hatte und wer nur mal so drüber schauen wollte. Fabienne studierte Wirtschaft nebenbei. Wie ein Geschäftsführer zu denken war eine tägliche Übung. Wenn sie also illegal Tiere anbieten wollen würde, wie würde sie es anstellen?

"Wenn ich illegal TIere verkaufen wollen würde, würd ich mich glaub mit so nem Info-Stand tarnen."

warf sie ein und sah die Jedi schulterzuckend an. So ein Info-Stand wär ne echt coole Idee. "Rettet die Tiere!", nur dass die Rettung dann daraus bestand, sie zu verkaufen. Tod oder lebendig. Fabienne begann, mehr nach Info-oder Spendenständen Ausschau zu halten, die einen auf Umweltretter oder Tier-Paten-Vermittlung machten. Irgendwie sowas in der Art.

Aurea - Raumhafen - Markt- mit Aleron, Tara und Lateef ( NPC)
 
Aurea - Raumhafen - Landefeld 61 | an Bord der T6-Raumfähre | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)

Endlich waren sie auf Aurea angekommen. Die brütende Hitze des tropischen Planeten drang sofort in das Schiff ein als die Laderampe gesenkt wurde und überzeugte Aleron davon, ohne die Überrobe den Planeten zu betreten. Selbst so würde er schnell genug anfangen, massiv zu schwitzen. Regelmäßig und viel Flüssigkeit aufzunehmen, würde wichtig bleiben, so lange sie hier verweilten.

Die Atmosphäre im Raumhafen und dem anschließenden Marktplatz war erwartungsgemäß geschäftig. Sofort prasselte eine Vielzahl von Geräuschen, Tönen und auch Düften auf sie ein und auch den Augen wurde so viel an Eindrücken geboten, dass es geradezu überwältigend war. Zum Glück hatte Aleron schon viele solcher Orte besucht und konnte daher mit dieser Flut an Sinneseindrücken umgehen. Es würde eine kurze Weile dauern, aber er wusste, dass sich sein Gehirn schnell an die chaotisch anmutenden Zustände hier gewöhnen würde.

Auf Taras Geheiß hin trennten sie sich, um möglichst viel Fläche abzudecken und so schwärmten die Togruta, der Morellianer und auch Fabienne aus, während Lateef zurück blieb, um ihr Schiff zu bewachen. Die drei achteten darauf, in der Sichtweite der anderen zu bleiben und konnten so einen guten Teil des Marktplatzes abdecken, während sie gleichzeitig auf die Sicherheit der anderen achten konnten.

Wie von Tara geheißen öffnete Aleron sich der Macht und ließ sich ganz von seiner Intuition leiten. Sofort durchfluteten ihn unzählige von der Macht getragene Eindrücke auf ihn ein und das Gefühl war schier überwältigend. Der Morellianer brauchte tatsächlich einige Minuten, um auch nur ansatzweise einen Sinn in der Sturmflut zu erkennen, die auf ihn einströmte. Aber schließlich gelang es dem Padawan, zumindest klarer zu erkennen, was in seinem unmittelbaren Umfeld vor sich ging, sodass Aleron auch ein wenig mehr aus den Gesprächen herausholen konnte, die er führte oder zumindest belauschte.

Die Leute wirkten insgesamt irgendwie...angespannt und verschlossen, ja furchtsam. Irgend etwas musste auf Aurea passiert sein, um die hiesige Bevölkerung erheblich zu belasten. Doch so richtig schien sich niemand dazu verleiten lassen zu wollen, irgend etwas genaueres zu sagen oder zumindest anzudeuten. Irgend etwas brodelte hier gewaltig unter der Oberfläche und obwohl der Morellianer keine außergewöhnlich große oder wachsame Polizeipräsenz feststellen könnte, schienen sich die Leute hier irgendwie beobachtet vorzukommen.

Auch in zivil gekleidete, zwielichtigere Aufpasser oder eine ungewöhnliche Anzahl an Kameras oder Beobachtungsdroiden schien es hier nicht zu geben oder zumindest hatte Aleron nichts dergleichen ausmachen können, bis die Zeit rum war und die drei wieder zueinander fanden, um ihre bisherigen Erkenntnisse miteinander zu teilen.

„Ich nehme eine ungewöhnliche Menge an Furcht wahr für einen so gewöhnlichen Ort wie einen Raumhafen und Marktplatz. Irgend etwas brodelt hier unter der Oberfläche, aber ich kann nicht so recht greifen, was.“

Früher hätte der Morellianer etwas so wages nie ernst genommen, aber seine Meisterin hatte eingefordert, auch nur den kleinsten Verdacht auszusprechen. Tara sprach dann noch einen direkteren Weg an und dem konnte Aleron auch einiges abgewinnen.

„Vielleicht sollten wir ein paar Flugblätter sammeln, um dann in die entsprechenden Läden zu gehen? Wir sollten uns nicht auf Zoohandlungen beschränken. Es gibt einige alte Traditionen alternativer Medizintechniken, die sich auf die eingebildeten oder tatsächlichen Effekte von Körperteilen seltener Tierarten stützen, was dann wieder zu eben diesen seltenen Tieren führt. Heilmittelgeschäfte könnten uns also auch zum Ziel führen.“

Und damit schaute er zur Togruta herüber. Das hier war ihre Mission, also würde Tara die finale Entscheidung treffen.

Aurea | Marktplatz neben dem Raumhafen | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und diverse Marktbesucher
 
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