Nereus Kratas
Naval Officer
[Bastion, Flottenkomplex, Büro]- Nereus, Perioma
Es gehörte zu den Vorzügen eines hohen Ranges, ein komfortabel, wenn nicht gar perfekt ausgestattetes Büro zur Verfügung zu haben. Allerlei technische Spielereien hatten die Ingenieure des Imperiums sich einfallen lassen, um den Oberkommandanten einer Flotte, die in der gesamten Galaxis präsent sein musste, zu unterstützen.
Das halb durchsichtige Hologramm dieser Galaxis, welches nun über Nereus’ und Periomas Köpfen schwebte, war ebenso detailliert wie beeindruckend. Wenn es einen prächtigeren Holoprojektor als den im Büro des Hochadmirals gab, so musste er sich im Thronsaal des Imperators befinden, um dem Herrscher jederzeit Überblick über sein Reich zu gestatten.
Nereus jedoch ging es vorerst nicht darum, die gewaltigen Dimensionen des Imperiums zu bewundern – nachdem er eine Reihe Berichte studiert hatte, wurde ein erheblich kleinerer Sektor der Galaxis genauer herangeholt, sodass nun einzelne Sterne und Systeme deutlich zu erkennen waren.
“Borleias’ Widerstand wurde hinweggefegt, Commodore... unsere Verluste waren gering...“ Ein Knopfdruck und weitere Planeten färbten sich blau.
“So gesehen hat die Hades lediglich einem Planeten einen Besuch abgestattet, der ohnehin bald gezwungen sein wird, sich der imperialen Kontrolle zu unterwerfen. Auch auf Alderaan weiß man, dass der Imperator keine Neutralität duldet, solange dieser Konflikt nicht beendet ist. Sie haben gar keine Wahl...“
„Werden alle Welten sich uns kampflos anschließen, Sir?“ Periomas Stimme verriet die Zweifel des Commodore.
“Natürlich nicht.“ Nereus schnaubte. “Selbst jene Welten, die isoliert dastehen, nicht zur Republik und nicht zum Imperium gehören, klammern sich zuweilen an verzweifelte Hoffnungen des Widerstands. Ihre Philosophie ist es, stehend zu sterben, anstatt vor dem Imperator kniend zu leben. Welch törichte Entscheidung. Schon bald wird die Flotte ihnen die katastrophalen Folgen ihres Stolzes vor Augen führen.“
Nereus beschrieb eine ausladende Geste.
“Das Imperium wird über den gesamten Kern der Galaxis herrschen, so wie es uns bestimmt ist. Dann dehnen wir uns aus, bis wir den Kreis vor Bastion schließen... die Rebellen und ihre Jedi-Verbündeten werden kein Schlupfloch mehr finden. Nirgendwo werden sie der Gerechtigkeit des Imperators entkommen können.“
„Es ist ein langer Weg, Sir.“
Der Hochadmiral nickte nachdenklich. Die Namen der Planeten... mit so vielen verband er Erinnerungen, kleine Gedächtnisfragmente, die vor dem überwältigenden Ganzen längst nichts mehr zählten. Er war nicht mehr jener idealistische Lieutenant, der – frisch von der Akademie – seine erste Fronterfahrung an Gorion Screeds Seite gesammelt hatte. Noch war er der Sternzerstörerkapitän, dessen Loyalität auf eine harte Probe gestellt worden war... all dies war nunmehr bedeutungslos. Es zählte der steinige Weg, der vor ihnen lag.
“Gewiss. Doch seit Corellia ist alles, was folgt, nicht mehr als eine Frage der Zeit...“
Das Hologramm erlosch. Noch waren die Pläne lediglich grob umrissen, doch Nereus war sich sicher, dass auch Phollow bereits danach trachtete, das Imperium unter seiner Herrschaft zu einer Herrlichkeit heranwachsen zu lassen, die alle seine Vorgänger bis in die Goldenen Zeiten weit in den Schatten stellte. Folgte die Galaxis einer Art Zyklus, so war es nun für das Imperium erneut an der Zeit, seinen Zenit aufzusuchen. Nur, dass es dieses Mal keinen oft beschworenen raschen Fall geben würde
Abwesend starrte Nereus auf einen vor ihm liegenden Datenblock, während der Rausch der bevorstehenden Siege und die sanfte Wirkung der Flüssigkeit in seinem mittlerweile halb geleerten Glas langsam in den Hintergrund traten. Noch immer flimmerte dort die Botschaft Phollows. Ein Gefangener – der wichtigste Gefangene, den das Imperium je gemacht hatte, wenn man von den oberen Chargen der Jedi absah – wartete immer noch darauf, aus seiner Isolation befreit zu werden. Viel hatte Phollow in seiner knappen Nachricht nicht verraten – nur, dass Kanzler Dorsk sich auf Bastion unter Arrest befand. Ob er abgeschnitten war von der Außenwelt? Fast war es für ihn zu hoffen, so entging ihm zumindest, wie die Scherben seiner Republik Stück für Stück vom Imperium aufgelesen und assimiliert wurden.
“Unser Sith-Gast verspätet sich, Ferrus... falls Commander Slayer ihn tatsächlich informiert hat. Ich denke, wir werden uns ein ganz eigenes Bild von unserem Feind machen... von seiner Schwäche.“
Denn das war, nach dem Orden der Jedi, der größte Fehler der Republik – ihre Regierung. Wie oft hatte ihre schlagkräftige Flotte reglos aufgrund politischer Ränkespiele verharren müssen, anstatt zuzuschlagen, wo sie gebraucht wurde? Während er sich erhob, runzelte Nereus die Stirn. Unterschied sich das Imperium darin tatsächlich so sehr vom Feind? Der aus Hochadmiralin Bavaris Kehle hervorsprießende Blutschwall beantwortete diese Frage zumindest für die Vergangenheit... doch im Gegensatz zur Republik hatte das Imperium alte Schwächen abgeschüttelt. Nicht zuletzt deswegen war Corellia gefallen.
„Erhoffen Sie sich neue Erkenntnisse, Sir?“
“Vielleicht...“ Nereus schmunzelte. “Vielleicht möchte ich auch einfach den nötigen Idealismus erahnen, sich ohne Macht und Einfluss an die Spitze einer korrupten, am Rockschoß der Jedi hängenden Regierung zu setzen.“
Die beiden Offiziere verließen das Büro des Oberbefehlshabers, vorbei an den Ehrenwachen, in Richtung des Bereiches im imperialen Zentralkomplex, in dem Dorsk inhaftiert sein musste...
[Bastion, Flottenkomplex, Gang]- Nereus, Perioma
Es gehörte zu den Vorzügen eines hohen Ranges, ein komfortabel, wenn nicht gar perfekt ausgestattetes Büro zur Verfügung zu haben. Allerlei technische Spielereien hatten die Ingenieure des Imperiums sich einfallen lassen, um den Oberkommandanten einer Flotte, die in der gesamten Galaxis präsent sein musste, zu unterstützen.
Das halb durchsichtige Hologramm dieser Galaxis, welches nun über Nereus’ und Periomas Köpfen schwebte, war ebenso detailliert wie beeindruckend. Wenn es einen prächtigeren Holoprojektor als den im Büro des Hochadmirals gab, so musste er sich im Thronsaal des Imperators befinden, um dem Herrscher jederzeit Überblick über sein Reich zu gestatten.
Nereus jedoch ging es vorerst nicht darum, die gewaltigen Dimensionen des Imperiums zu bewundern – nachdem er eine Reihe Berichte studiert hatte, wurde ein erheblich kleinerer Sektor der Galaxis genauer herangeholt, sodass nun einzelne Sterne und Systeme deutlich zu erkennen waren.
“Borleias’ Widerstand wurde hinweggefegt, Commodore... unsere Verluste waren gering...“ Ein Knopfdruck und weitere Planeten färbten sich blau.
“So gesehen hat die Hades lediglich einem Planeten einen Besuch abgestattet, der ohnehin bald gezwungen sein wird, sich der imperialen Kontrolle zu unterwerfen. Auch auf Alderaan weiß man, dass der Imperator keine Neutralität duldet, solange dieser Konflikt nicht beendet ist. Sie haben gar keine Wahl...“
„Werden alle Welten sich uns kampflos anschließen, Sir?“ Periomas Stimme verriet die Zweifel des Commodore.
“Natürlich nicht.“ Nereus schnaubte. “Selbst jene Welten, die isoliert dastehen, nicht zur Republik und nicht zum Imperium gehören, klammern sich zuweilen an verzweifelte Hoffnungen des Widerstands. Ihre Philosophie ist es, stehend zu sterben, anstatt vor dem Imperator kniend zu leben. Welch törichte Entscheidung. Schon bald wird die Flotte ihnen die katastrophalen Folgen ihres Stolzes vor Augen führen.“
Nereus beschrieb eine ausladende Geste.
“Das Imperium wird über den gesamten Kern der Galaxis herrschen, so wie es uns bestimmt ist. Dann dehnen wir uns aus, bis wir den Kreis vor Bastion schließen... die Rebellen und ihre Jedi-Verbündeten werden kein Schlupfloch mehr finden. Nirgendwo werden sie der Gerechtigkeit des Imperators entkommen können.“
„Es ist ein langer Weg, Sir.“
Der Hochadmiral nickte nachdenklich. Die Namen der Planeten... mit so vielen verband er Erinnerungen, kleine Gedächtnisfragmente, die vor dem überwältigenden Ganzen längst nichts mehr zählten. Er war nicht mehr jener idealistische Lieutenant, der – frisch von der Akademie – seine erste Fronterfahrung an Gorion Screeds Seite gesammelt hatte. Noch war er der Sternzerstörerkapitän, dessen Loyalität auf eine harte Probe gestellt worden war... all dies war nunmehr bedeutungslos. Es zählte der steinige Weg, der vor ihnen lag.
“Gewiss. Doch seit Corellia ist alles, was folgt, nicht mehr als eine Frage der Zeit...“
Das Hologramm erlosch. Noch waren die Pläne lediglich grob umrissen, doch Nereus war sich sicher, dass auch Phollow bereits danach trachtete, das Imperium unter seiner Herrschaft zu einer Herrlichkeit heranwachsen zu lassen, die alle seine Vorgänger bis in die Goldenen Zeiten weit in den Schatten stellte. Folgte die Galaxis einer Art Zyklus, so war es nun für das Imperium erneut an der Zeit, seinen Zenit aufzusuchen. Nur, dass es dieses Mal keinen oft beschworenen raschen Fall geben würde
Abwesend starrte Nereus auf einen vor ihm liegenden Datenblock, während der Rausch der bevorstehenden Siege und die sanfte Wirkung der Flüssigkeit in seinem mittlerweile halb geleerten Glas langsam in den Hintergrund traten. Noch immer flimmerte dort die Botschaft Phollows. Ein Gefangener – der wichtigste Gefangene, den das Imperium je gemacht hatte, wenn man von den oberen Chargen der Jedi absah – wartete immer noch darauf, aus seiner Isolation befreit zu werden. Viel hatte Phollow in seiner knappen Nachricht nicht verraten – nur, dass Kanzler Dorsk sich auf Bastion unter Arrest befand. Ob er abgeschnitten war von der Außenwelt? Fast war es für ihn zu hoffen, so entging ihm zumindest, wie die Scherben seiner Republik Stück für Stück vom Imperium aufgelesen und assimiliert wurden.
“Unser Sith-Gast verspätet sich, Ferrus... falls Commander Slayer ihn tatsächlich informiert hat. Ich denke, wir werden uns ein ganz eigenes Bild von unserem Feind machen... von seiner Schwäche.“
Denn das war, nach dem Orden der Jedi, der größte Fehler der Republik – ihre Regierung. Wie oft hatte ihre schlagkräftige Flotte reglos aufgrund politischer Ränkespiele verharren müssen, anstatt zuzuschlagen, wo sie gebraucht wurde? Während er sich erhob, runzelte Nereus die Stirn. Unterschied sich das Imperium darin tatsächlich so sehr vom Feind? Der aus Hochadmiralin Bavaris Kehle hervorsprießende Blutschwall beantwortete diese Frage zumindest für die Vergangenheit... doch im Gegensatz zur Republik hatte das Imperium alte Schwächen abgeschüttelt. Nicht zuletzt deswegen war Corellia gefallen.
„Erhoffen Sie sich neue Erkenntnisse, Sir?“
“Vielleicht...“ Nereus schmunzelte. “Vielleicht möchte ich auch einfach den nötigen Idealismus erahnen, sich ohne Macht und Einfluss an die Spitze einer korrupten, am Rockschoß der Jedi hängenden Regierung zu setzen.“
Die beiden Offiziere verließen das Büro des Oberbefehlshabers, vorbei an den Ehrenwachen, in Richtung des Bereiches im imperialen Zentralkomplex, in dem Dorsk inhaftiert sein musste...
[Bastion, Flottenkomplex, Gang]- Nereus, Perioma