Bastion

[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Audienzkammer des Grafen] Janus, Kate, Jarael, Darth Keebo, Eowyn, Kira, Shiqjat, Handlanger aller Art (NSC)

Ähnlich wie Brianna, versuchte Lady Guldur gar nicht erst zu verbergen, wie es um ihr Gemüt stand. Der wesentliche Unterschied war bloß der, dass ihre Worte sie Lügen straften. Beeindruckende Leistung, für den er bestimmt in die Geschichte des Ordens eingehen würde. Keebo konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen – eines, das seine Belustigung über diese Worte offen zeigte. Seine Antwort kam daher mit der gleichen amüsierten Stimme.
„Er wird früh genug davon erfahren und ich verspüre nicht den Drang eines kleinen Jungen, seinem Vater etwas präsentieren zu müsse, um ein Lob einzuheimsen.“ Diese Frau gab sich nicht einmal die Mühe, ihre Gefühle abzuschirmen. Brianna ging in die Rolle der Speichelleckerin über, die sie zuvor so vehement hatte von sich weisen wollen. Kira hingegen hielt mit ihrer Meinung Brianna gegenüber nicht hinter dem Berg. Was für eine seltsame Konstellation und Veränderung der bisherigen Ereignisse. Brianna die kuschte, Guldur, die stichelte, Janus der sich keine Blöße gab. Alles schien, wie in einem Holofilm. Maßgeschneiderte Rollen.

Kira hatte ihre nicht gut eingeübt, oder sie war so überheblich, dass sie die Widersprüche in denen sie sich verfing, gar nicht erkannte. Was sie Brianna ähnlicher machte, als Keebo lieb war.
Aus einer Jedi ließ sich keine mächtige Sith machen und doch wollte Guldur Kae beobachten? Erneut lächelte Keebo belustigt. Wie konnte sie jemand, der nicht zur Sith taugte interessieren? Vor allem, wo ihr Schüler, ein reinrassiger Sith doch so viel wertvoller war…
Dann aber versuchte Guldur Brianna herauszufordern und da hätte Keebo beinahe gelacht. Noch mehr, als Brianna plötzlich anerkannte, dass El‘mireth seine Gefangene war und es damit einzig und allein ihm oblag, zuzulassen wer was mit ihr anstellte. Das hielt Kira nicht davon ab, El’mireth auf den Boden zu drücken und sie somit am Gehen zu hindern. Diese hatte indes beschlossen, sich in Schweigen zu hüllen.

Was dann folgte, war für Keebo kaum nachvollziehbar. Guldur hatte ein Kind, das inzwischen erwachsen war? Sogar eine Kriegerin? Wollte er wissen, was das bedeutete? Die Alchemisten hatten seltsame Praktiken – doch experimentierten sie daran, Kinder schnell erwachsen zu werden lassen? Was für eine Kriegerin war die, die zwar äußerlich erwachsen war, in der aber ein Kind schlummerte? Schlimmer noch – wie konnte man einem Kind so etwas antun? Wie konnte eine Mutter so etwas zulassen? Keebo verbarg die aufwallende Abneigung in Perfektion. Zu oft hatte er in der Vergangenheit lernen müssen, auch seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten. Nicht nur Ian hatte ein Herz für Kinder, Darth Keebo hatte es auch. Die Mission damals, mit Torryn war unvergessen….

„Lady Guldur“, tadelte Keebo die andere schließlich, noch immer süffisant lächelnd. „Ist es nicht unter Eurem Niveau auf diese Art zu versuchen, Kae zu testen?“ Er sah betont auf El’mireth hinab.
„Was ist schon eine Verletzung, die mit Bacta wieder geheilt werden kann? Das hier wird nicht spannend, indem eine gefesselte Jedi zur Schau gestellt wird. Ein freundlicher Kampf ist kein Kampf, wie Ihr bereits sagtet,“ was ihn sie wieder ansehen ließ. Dabei war es überaus freundlich gewesen, Brianna vorzuwarnen, ihr keinen freundlichen Kampf zu bieten. „Ein Kampf unter solchen Bedingungen aber ist unehrenhaft. Es obliegt Lord Sturn, Kae zu prüfen. Auch ich liebe spannende Geschichten, und das von Euch geforderte Szenario würde mich, in dieser Situation langweilen.“ Das Amüsante aus seiner Stimme war gewichen, stattdessen betonte er das Wort genau so, wie er es meinte. Langweilen. In dieser Situation vor allem.

„Prachtstück, Eigentum…“ Der Dunkelhaarige schüttelte schließlich den Kopf, als er zu der Jedi sah. „Hörst du, was man von dir sagt?“ Ian war äußerst dankbar, dass sie nicht weiter die Rebellin spielte, doch Keebo musste etwas dazu sagen. „Vielleicht möchtest du erklären, wie du den Weg in unseren Orden gefunden hast. Indes,“ sein Blick wanderte von der Rätin zu Guldur, „habt die Güte El’mireth wieder los zu lassen. Sie hat heute schon so oft gekniet, dass ich befürchte, dass sie uns am Ende einen Vorwurf daraus machen könnte. Dabei wissen wir doch alle, dass ein erzwungener Kniefall nichts taugt…“ Erneut veränderte sich dann aber die Gruppenkonstellation als ein dunkel gekleideter Sith auf Janus zuging um ihn zu Allegious zu geleiten. „Möge die Macht Euch gut dienen“, verbeugte sich Keebo schließlich ein weiteres Mal vor Sturn und gab ihm so seine Erfolgswünsche mit auf den Weg.

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-- Sartinaynian System | Gasriese Alpha-88-0-8 | Mond 8-88-8-0 | Malles Festungskomplex | Ebene 1 | Eingangshalle | Xargon, Nergal, Thatawaya --


Xargon lies für einen kurzen Moment den Blick seiner eisblauen Augen auf dem Vogelwesen ruhen, nachdem er Nergal Weiteres zu diesen Visionen berichtet hatte. Er nickte kaum merklich und runzelte danach etwas die Stirn.

Ich mochte diese...Gabe nie besonders, Thatawaya. Sie ist vorallem gefährlich, da man den Bezug zu dem aktuellen Geschehen verliert. Wie gesagt, man bekommt nichts mehr von seiner aktuellen Umgebung mit.

Brummte der Schwarzschopf leise und seufzte. Unweigerlich kamen ihm die Bilder der eigenen und letzten Vision in den Sinn. Die Gefangennahme in einer anderen, fast sogar unwirklichen Realität. In einer fremden Realität, welche nicht unbedingt dem eigenen Geist gehörte. Es waren nur ein paar Sekunden, in denen Xargon wieder dieses Gefühl der Beklemmtheit verspürte. Das Gefühl der räumlichen Einengung, etwas was einem scheinbar die Luft zum atmen nimmt. Dieser Sog, welche ihn wie ein Strudel in eine ferne Welt zog – und diese fremden Stimmen, welche stets zu ihm wisperten, wenn er einen Gegenstand vor diesen Visionen berührte. Zeichen der Vergangenheit..

Xargon schüttelte kaum merklich den Kopf, als er an diese Minuten zurückdachte und hörte etwas entfernt die Stimme Nergals, welcher die Idee unterbreitete, das sich die Drei aufteilten. Dann nickte der Schwarzhaarige, es ergab durchaus an diesem Ort Sinn. Sie würden schneller beim Aufspüren der Informationen und Gegenständen sein, welche sie suchten. Noch einmal begutachtete der Kiffar mit einem kurzen Seitenblick das exotische Wesen, musterte Thatawayas Schnabel und ihre Krallen – sie würde wohl damit alleine zurecht kommen, auch wenn der Rest des Federkleides eher auf eine schmale Körperstatur hindeutete.


Natürlich, Meister!


Antwortete Xargon kurz und knapp. Informationen waren eine Ware, ein Handelsgut – warum diese Ware nicht nutzen? Dieser Ort, er hatte etwas Mystisches, vielleicht sogar Dunkles, etwas geheimnisvolles. Wie alt mochte dieser Komplex eigentlich sein? Die Bauweiße am Portal des Komplexes war dem Schwarzhaarigen unbekannt gewesen, welche Geheimnisse verbargen sich hier wohl noch? Verottend in einer unscheinbaren Ecke der endlosen Dunkelheit, und nur darauf wartend das Licht der Welt zu erblicken. Lauernd in den wabbernden Nebelschwaden, welchen diesen Ort in einen undurchsichtigen Schleier hüllten.Und wieder war es Nergal, welcher Xargon zurück zu dem aktuellen Geschehen brachte, indem er ihm einen der beiden Kommunikatoren aushändigte. Der Kiffar betrachtete das schwarzglänzende Ovale in seiner Hand für ein paar Sekunden, sichtlich hin und hergerissen zwischen der Ablehnung der Technik und dem Nutzen Selbiger. Mit einem Stirnrunzeln verstaute er das an diesem Ort so deplatziert wirkende technische Baustück und schaute Nergal noch hinterher, als dieser hinter den schwarz anmutenden Türen eines Turboliftes verschwand und sich in die tieferen Geschosse des Komplexes begab. Für einen Moment lies der Schwarzhaarige seinen Blick schweifen und entdeckte einen weiteren Gang rechts von sich, welcher von der gegenwärtigen Position und der schwarzen Treppe weg in die Dunkelheit führte. Er hatte also ebenfalls wie Thatawaya schon einen weiteren Weg erspäht, welcher von der derzeitigen Hauptkammer wegführte und für einen kurzen Moment beobachtete Xargon das Vogelwesen dabei, wie es ebenfalls in die Richtung des Ganges auf der gegenüberliegenden Seite blickte. Der Kiffar seufzte, und zog mit einer sanften Bewegung das Vibroschwert aus der auf den Rücken gehängten Scheide und näherte sich dann diesem Maul aus Dunkelheit. Dieser undurchdringlichen Schwärze...dieser gähnenden Leere.


Alte hellblau leuchtende Fackeln warfen ihre Schatten an die so matt glänzenden fast schwarzen Wände und bildeten ein ganz eigenes, bewegtes Leben. Eigene Geschichten, welche dieser Ort erzählte, eigene Bewegungen, nur durch einen einzigen Luftzug ausgelöst. Xargon folgte den tanzenden Schatten immer tiefer in die ersten Ausläufer des Ganges hinein und die Klinge des Vibroschwertes schimmerte silbern im Schein der Fackeln. Fast unheilvoll. Doch ob er tatsächlich allein war? Der Kiffar atmete hörbar durch die Nase ein und petzte misstrauisch die Augen zusammen. Dieses Gefühl, welches langsam in ihm hinauf kroch...dieses Gefühl, dass er hierher gehörte, dass er sich geborgen fühlte. Und doch nagte ein gewisser Zweifel an dem Gedanken. Der Schwarzhaarige beobachtete den Gang vor sich, beobachtete die Nebelschwaden, wie sie scheinbar eine Gestalt annahmen. Weiß und doch durchsichtig. Hatte sich der Gang eben verengt?

Ein leises Rauschen drang an sein Ohr, konstant, aber so leise wie das Rauschen des Wassers. Und diese Wärme, diese Hitze, welche er zugleich verspürte. ES wärmte ihn, zog über die kräftigen Arme hinweg und doch streichelte es angenehm. Das, was er jedoch vor sich sah, lies ihn für einen Moment anhalten. Dieses Bildnis, oder was auch immer es war, thronte bedrohlich aus dem Schwarzen hinaus. Fackellicht tanzte erneut auf den so feinen Konturen entlang...



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[ Bastion | Bastion-Center | Sith-Tempel | Park | Hügel] Venris Traja, Adria

Mohan probierte sein Versagen noch zu rechtfertigen, doch im Moment, nach all den Demütigungen, brauchte Venris etwas, auf das er seine Wut und seinen Zorn konzentrieren konnte, ohne irgendwelche Gefahren fürchten zu müssen. Und das war nun mal Mohan. So hörte er kaum zu, als dieser von seiner Krankheit und dem ganzen drum herum erzählte. Venris hatte gegen wilde Bestien gekämpft, hatte seinen alten Meister verloren und nur mit Glück nicht wieder ganz von unten begonnen. Er hatte schlimmeres als Mohan durchgemacht und war gestählt daraus hervor gegangen und nicht wie ein jämmerliches Häuflein Elend.
Adria mutmaßte, dass einige von seinen ehemaligen Anhängern nun vielleicht ebenfalls Schüler seien oder auch Tod, dass sie sich wohl andere Schüler suchen mussten. Venris schüttelte den Kopf.

,,Die Mission ist ja spätestens jetzt für uns beendet. Ich bin kein Jünger mehr, sondern dein Schüler, wenn ich von einem Sith nun Befehle annehme, dann von dir. Und Mohan tut das, was ich tue."

Überraschenderweise meinte er das tatsächlich auch ernst. Ganz angefreundet hatte er sich mit seiner Position noch nicht, doch Adrias Fähigkeiten waren den seinen überlegen und dass er sich unterordnen musste, hatte er mittlerweile verstanden, auch wenn er diesen Zustand vielleicht nicht liebte.

,,Auf deine Frage von gerade, es waren verschiedene Sith-Meister, unter denen wir dienten. Lady Lanesra zum Beispiel und ein Sith-Lord namens Sturm oder so ähnlich. Die Ereignisse überschlugen sich alle ziemlich schnell und ich wurde recht schnell von Lord Saphenus nach Korriban mitgenommen, bei diesem letzten Auftrag verschwimmen meine Erinnerungen also vielleicht ein wenig. Ich wüsste also noch nicht mal mehr hundertprozentig, an wen ich mich für den Auftrag wenden müsste."

Dann wollte Adria auch noch mehr über die Gruft erfahren, die Venris angesprochen hatte. Kurz ärgerte Venris sich, dass er soviel erzählt hatte, war es doch so etwas wie sein ganz persönlicher Rückzugsort. Nicht nur im tatsächlichen, räumlichen Sinne, sondern auch in gewisser Weise in emotionaler Hinsicht, verband er mit diesem Ort doch auch immer sein Abenteuer, seine Zeit mit Mirili, die ein Lichtblick in diesem neuen Lebensabschnitt von ihm gewesen war. Doch was war ihm denn anderes übrig geblieben, nachdem Mohan cleverer Weise das ganze Thema aufgerollt hatte.

,,Darth Arestia, gefürchtete Sith-Meisterin und Feind des Imperators . Er sperrte sie in die Tiefen der Katakomben, in der Hoffnung die Gefahr, die sie darstellte, für immer zu bannen. Doch ihre Macht war stärker, als man es dachte. Selbst über den Tod hinaus war sie in der Lage, Unheil zu stiften. Zumindest bis Mirili und ich ihr begegneten. Mirili arbeitete in der Bibliothek, es ist lange her, seitdem wir uns das letzte Mal sahen ..."


Venris unterbrach sich, um nicht auch hier zu viel zu sagen. Seine emotionale, gefühlvolle Seite musste ja definitiv nicht jeder kennen.
Auf Adrias Ermunterung hin, griff er nochmal zum essen, auch wenn er nicht halb so viel Appetit zu haben schien, wie sie. Doch ein wenig im Magen zu haben, konnte wohl nicht schaden. Dann wollte Adria natürlich auch noch die Gruft sehen. Hätte Mohan bloß nichts gesagt, hätten sie ihn am besten erst gar nicht getroffen, dann wäre dieser Ort sein eigenes, kleines Geheimnis geblieben. Aber naja, eine kleine Führung würde Adria ja hoffentlich nicht dazu ermutigen, ihr hübsches Apartment aufzugeben und in die Katakomben zu ziehen. Und Nein sagen konnte er ja ohnehin nicht.

,,Natürlich ich zeige es dir sofort morgen früh. Hoffentlich finde ich den Weg noch auf Anhieb, sonst muss Mohan wohl zeigen, wie gut sein Gedächtnis ist."

Venris aß schnell die letzten Reste seines Essens auf, schlang sie beinahe herunter, bevor er sich erhob. Es war vielleicht schon dunkel, doch ein wenig Training konnte auch jetzt nicht schaden. Er war kein Freund davon, mit einem vollgefressenen Magen einzuschlafen.

,,Können wir uns vielleicht nochmal die Techniken von heute Nachmittag anschauen? Ein bisschen Training vor dem wohlverdienten Schlaf schadet ja bestimmt nicht. Ich werde mich schonmal ein wenig warm machen und draußen auf dich warten, damit du in Ruhe aufessen kannst. Mohan kann mich ja begleiten, um einmal nochmal kurz die alten Zeiten gemeinsam aufzuwärmen."

Auf eine kurze Geste von Adria hin, verließ Venris, dicht gefolgt von Mohan die Hütte. Einige Meter von dieser entfernt begann er mit einigen Dehnübungen, bevor er ganz nebensächlich Mohan anblickte. Er versuchte einen so uninteressierten Eindruck wie möglich zu machen, versuchte nicht zu zeigen, wie wichtig ihm diese Frage war.

,,Apropos Mirili, von ihr hast du auch gar nichts mehr gehört oder sie vielleicht in der Bibliothek gesehen?"

[ Bastion | Bastion-Center | Sith-Tempel | Park | Hügel] Venris Traja, Mohan
 
Sartinaynian System-Gasriese Alpha-88-0-8 -Mond 8-88-8-0- in Malevolos Festung- mit Nergal und Xargon

Der Mann mit den schwarzen Haaren ließ Thatawaya an seinen Erfahrungen in Bezug auf Visionen teilhaben. Er beschrieb sie als beunruhigend, da sie alle anderen Wahrnehmungen übertönten, was sich die Fosh auch als sein unangenehm vorstellte.

“Dann bin ich froh, dass mich dieser Fluch nicht heimsucht. “

Zumindest glaubte sie, dass ihr sowas bisher noch nie passiert war. War die Macht wirklich derart bösartig, dass sie Lebewesen so quälte? Also, von sich aus? Zu was Personen fähig waren, die die Macht nutzen konnten, hatte sie ja bereits mehrfach am eigenen Leib erfahren dürfen. Ein Grund, warum sie diesem Weg jetzt ebenfalls folgte, auch wenn der Selbstschutz hier das primäre Ziel war. Der hünenhafte Sith mit dem entstellten Gesicht verhielt sich ganz anders, als Thatawaya die Sith kennengelernt hatte und sein äusseres vermuten ließ. Er bot ihr noch einmal seine Hilfe an, sollte sie bei einem Fund mal
nicht weiter kommen.

“Ich danke euch, Herr. “


Als nächstes verteilte er Holokommunikatoren, damit jeder in einer anderen Ecke des Gebäudes suchen konnte.

“Danke”


sagte sie noch einmal , als sie das kleine Gerät entgegennahm. Sie steckte ihn in den immernoch viel zu grossen Umhang. Sie musste da unbedingt was machen. Aber vielleicht, fand sie hier eine Option. Kurz darauf machte sich Lord Nergal mit wehendem Umhang auf den Weg tiefer ins Gebäude rein. Thatawaya und Xargon sahen ihm eine Weile nach, ehe die Fosh den Weg auf ihrer Seite einschlug. Sie war aufgeregt, aber nicht ängstlich. Den Oberkörper nach vorne geneigt bildete ihr Kopf mit ihrem Schwanz eine beinahe waagerechte Linie, die sehr wenig Luftwiderstand hatte. So konnte sie sehr schnell laufen und durch die hochgezogenen Krallen machte ihre leichte Gestalt auch praktisch keine Geräusche. Am lautesten kam ihr der Umhang vor, der hinter ihr her auf dem Boden schliff. Das Gebäude war sehr dunkel, mit vielen Ecken, in die das Licht nicht reichte. Die Wände selbst hatten grosse Teile, in die das Licht nicht reichte. Für viele mochten die Schatten beängstigend wirken, doch Thatawaya verhießen sie Sicherheit,weswegen sie sich genau dort aufhielt und die Schatten- wenn möglich- nicht zu lange verließ. An zwei Wächtern, die die Macht offensichtlich nicht nutzen konnten, kam sie so unerkannt vorbei. Trotzdem musste sie an jeder Ecke kurz innehalten und durchatmen. Irgendwas war hier, dass sie nicht sehen konnte. Aber die Luft selbst schien zu beben und das immer mehr, je weiter sie in den Flügel des Gebäudes reinkam. Gleichzeitig hatte sie das Gefühl, es mit jedem aufnehmen zu können, der ihr in den Weg trat. Allein ihr Verstand verriet ihr, dass das wohl eher Wunschdenken war. Nach ein paar Metern kam sie an eine offene Tür, die zu einem grösseren Raum führte. Geduckt huschte sie hinein und hinter einen Tisch. Im Raum waren zwei Personen, in schwarz gekleidet, die an Computern sassen und an irgendwas arbeiteten. Einer von ihnen hatte wohl das Rascheln ihres Umhangs gehört und drehte den Kopf in ihre Richtung. Thatawaya duckte sich und lauschte. Doch offensichtlich hatte der Mann sie nicht gesehen und arbeitete weiter. Von dem Computerraum ging eine weitere Tür ab und Thatawaya nahm den Umhang über den Arm und huschte rüber. Ein weiteres Büro, allerdings mit nur einem Schreibtisch darin. Dieser war mit schwarzem Leder bezogen. Im Hintergrund war ein Fenster,der den Blick auf einen der vielen Vulkane preisgab. Ein bedrohlicher aber auch schöner Anblick. Thatawaya war neugierig, aber nicht ganz dumm. Sie lief rasch ein paar Schritte in den Raum und dann wieder raus in eine dunkle Ecke , von der aus sie den Raum gut sehen konnte. Vielleicht war der Raum ja gesichert und sie hatte einen stummen Alarm ausgelöst. Wenn ja,würde wahrscheinlich schon bald jemand kommen und nach dem Rechten schauen. Und wenn dem so war, würde sie das Alarmsystem noch ein paar Mal auslösen müssen, um den Anschein einer Fehlfunktion zu erwecken. Vielleicht würde man das System dann abschalten und ihr damit freie Bahn bereiten.

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| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Domäne der Lernenden – Trainingsraum 7 |Craton Minara, Darth Angelus, Odile​


Sein Herz pumpte, sein Atem ging stoßweise während er mit der Schülerin von Darth Angelus die Klingen kreuzte. Seine noch nicht mal im Ansatz verheilten Verletzungen der vergangenen Zeit pochten mit jedem Herzschlag und es war nur eine Frage der Zeit bevor sein Körper den Forderungen seines Geistes nicht mehr würde folgen können. Doch noch war feuer in ihm und dieses feuer loderte aufgrund des Machtangriffes von Odile noch stärker in ihm. Er hatte sie dort wo er ihr einen finalen Streich verpassen konnte, wo er diese Duell für sich entscheiden könnte, doch anstatt das seine Klinge auf Widerstand traf, hieb er in leere.

Er spürte ihren Fall bevor er ihn sah, schwer schluckend drehte er sich auf den knien zu ihr herum, sein Lichtschwert erlosch. Ihr blick ging starr an die Decke und Darth Angelus kam zu ihnen herüber, energischen Schrittes. Craton schloss kurz die Augen, gleich würde er etwas erleben können, der Blick des Sith ließ den Mirialaner bereits die Qualen erahnen die ihn erwarten würde, doch stattdessen nahm der Krieger den Kopf seiner Schülerin behutsam in den Schoß und noch bevor Craton eine Entschuldigung stammeln konnte, herrschte ihn Darth Angelus bereits an er solle in der Krankenstation bescheid geben, denn er wolle dort auf keinen Fallen warten müssen.

Der Mirialaner nickte und schob sich rückwärts bevor er es schaffte auf die Füße zu kommen, kaum das er den Trainingsraum verlassen hatte, begann er zu rennen. Er versuchte so gut es ging anderen Wesen aus dem Weg zu gehen, auf das sein Lauf nicht verlangsamt werden würde. Es gelang ihm nur zum Teil, doch Wut brodelte in ihm herauf, auf sich und auf Odile, das sie sich mit diesem Schrei so übernehmen musste. Er würde das sicherlich ausbaden dürfen, er würde wieder für etwas bestraft werden, wofür er in erster Linie nichts konnte, höchstens im weitesten Sinne. Und so rammte er sich einfach seinen Weg durch eine Menschentraube um die Krankenstation zu erreichen, interessanterweise stellte sich ihm niemand nach dem ersten Rempeln in den Weg, ein blick in sein vor Aggression verzerrtes Antlitz genügte ihnen wohl.

In der Krankenstation angelangt, rief er sofort nach einem der Ärzte und ausgerechnet der alte Mann der ihn damals kurz nach seiner Ankunft im Orden behandelt hatte trat ihm unter die Augen. Craton Atmete tief durch, um zu Atem zu kommen und sprach dann:


“Hör gut zu kougine yae (alter Mann), gleich kommt Darth Angelus mit seiner verletzten Schülerin und wenn dir dein verderbtes Leben lieb ist stehst du sofort bereit ihr zu helfen. Bkoha biw? (Verstanden?) Jot ten bolla! (Dann los!)

Und mit diesen Worten scheuchte der Mirialaner den Arzt los, es war ihm egal ob dieser im Rang über ihm stehen könnte oder ob dieser sich über ihn beschweren würde. Er handelte auf direkten Befehle von Darth Angelus und das würde in diesem Falle sicherlich fast jeden ausstechen. Und wenn nicht, was wollten sie mit ihm machen, was der Krieger nicht bereits ihm antuen wollte? In gewisser weise war es ein befreiendes Gefühl, mit sicherer Folter oder Tot zu rechnen aber dennoch etwas von der Furch davor als herrisches Benehmen, Aggression und Drohungen weiter zu geben. Ob das auch anderen angehenden oder bereits weiter fortgeschritteneren Sith so erging?

Er grübelte noch, als der Maha kahkesa (Königsmörder) mit seiner Schülerin auf dem Arm die Krankenstation betrat. Der alte Mediziner eilte dem Paar bereits entgegen und Zwei Droiden legten die bewusstlose Schülerin auf eine Repulsortrage und brachten sie gefolgt von dem Arzt fort. Craton lehnte sich an eine der Wände und beobachtete Angelus, der wie ein gefangenes Tier auf und ablief. Der Mirialaner fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und rieb sich die müden Augen. Anscheinend nahm den Sith die Situation mit seiner Schülerin sehr mit. Das konnte nichts gutes für Dopa Maskey bedeuten. Sollte der Arzt zurück kehren und schlechte Neuigkeiten haben, würde… ja was würden dann sein? Sollte er sich jetzt schon einmal auf die Abwehr und Flucht vorbereiten? Sollte er es einfach ertragen und auf das beste hoffen? Sollte er zu dem Mann hinüber gehen und mit ihm reden? Gerade als sich der ehemalige Schmuggler anschickte sich von der Wand zu lösen um zu Darth Angelus herüber zu schreiten, kam der alte Arzt zurück und unterhielt sich leise mit dem Sith-Krieger.

Kaum das der Ritter den Mediziner mit einem Nicken entlassen hatte, erfasste sein Blick den Mirialaner. Der Blick des Maha kahkesa (Königsmörders) bohrte sich in den Blick von Dopa Maskey, keiner von beiden zuckte oder blinzelte für eine Gefühlte Ewigkeit. Craton schluckte schwer, doch er würde jeden Angriff ertragen, nicht zurückweichen. Doch was Darth Angelus dann in diesem düsteren Gang zu ihm sagte er staunte ihn und brachte ihn mehr aus dem Gleichgewicht als es jeder Angriff hätte tuen können. Er sorgte sich anscheinend noch um seine Schülerin, das war an dem Tonfall zu erkennen wie er ihren Namen aussprach, doch das wichtigste war das er sich von diesem Rückschlag nicht aufhalten lassen würde und das er ihn Craton Minara zu seinem Schüler machen wollte. Der Mirialaner blinzelte einmal ungläubig, schließlich dacht er bis eben noch das sich gleich unsichtbare Finger um seinen Hals schließen würde und langsam und genüsslich das Leben aus ihm heraus pressen würden. Doch stattdessen eröffnete ihm Darth Angelus das er ihn zu seinem Schüler machen würde.


“Ich danke euch. Was ist euer Begehr MaLorda?“

Noch immer überwältigt ob der Chance und der noch nicht erfolgten Bestrafung, stand
Craton vor seinem Meister und erwartet Anweisungen, Lektionen und Weisheiten. Alles das was ihm so lange bereits versprochen wart doch immer vorenthalten wurde.



| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Domäne der Lernenden – Gang vor der Krankenstation |Craton Minara, Darth Angelus​
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Darth Angelus, Craton Minara

Darth Angelus konnte sie genau fühlen, die Befürchtung seines neu auserkorenen Schützlings vor einer Bestrafung. Und ja, so mancher Sith hätte gewiss diesen Weg gewählt, sich am Trainingspartner von Odile zu rächen, ohne den es ja gewissermaßen nie zu diesem bedauernswerten Verlust gekommen wäre. Doch der adelige Krieger sah das anders: Odile hatte in ihrer Stärke Schwäche gezeigt und Craton Minara hatte in seiner Schwäche Stärke gezeigt. Dass die Adelige sich an ihrer noch ungerechtfertigten Überzeugung von ihren eigenen Fähigkeiten irgendwann verschlucken würde, war unausweichlich gewesen, daher war es auch vollkommen egal, ob ihr Craton gegenüberstand oder irgendwer anders. Dieser wiederum hatte ihrem Machtschrei getrotzt und das Duell letztlich für sich entscheiden können, trotz seines schwachen Zustandes und dem plötzlichen Impuls der geschickten aber törichten Kontrahentin. Und trotz seiner offensichtlichen Angst vor der Reaktion ihres Meisters hatte er Angelus' Befehl ausgeführt und auf dessen Urteil gewartet, ohne Nachzugeben. Vor dem Ritter stand ein Rohdiamant, für den es nur noch ein wenig Feinschliff benötigte, um den Sprung aus der Schülerschaft zu schaffen. Dafür hatte der Sith gestern gesorgt, als er die Schwäche der gespaltenen Persönlichkeit des Mirilianers durchbrochen hatte. Mit seinem neu erweckten Fokus und der Gier nach dunklem Wissen würde es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Darth Angelus seinen ersten Schützling fertig ausgebildet haben würde. Craton musste nur seine Stärke bewahren.

Die Reaktion des Schülers auf die zugegebenermaßen Überraschende Ankündigung von Darth Angelus bewegte sich in einem Spektrum zwischen Erleichterung, Überraschung und Entschlossenheit. Und seine schnelle Reaktion zeugte von den Qualitäten eines begierigen Schülers, der die Position unter seinem Meister deutlich ernster nahm als so manch anderer. Der Krieger nickte zufrieden und fuhr sich für einen Augenblick nachdenklich über das Kinn. Für dieses Szenario hatte er noch nicht vorplanen können. Also entschied er sich, vorerst aus dem Gegebenen zu schöpfen und seine durch die Macht verstärkte Stimme zu erheben, um zu folgenden Worten auszuholen:

"Mein Begehr? Viel wichtiger ist doch, was dein Begehr ist.."

Die beiden Männer standen sich im mittlerweile menschenleeren Gang vor der Station gegenüber und fast schon herausfordernd blickte Darth Angelus seinen neuen Schüler an.

"Du bist an mich herangetreten mit der Forderung nach dunklem Wissen im Austausch für dein blutiges Handwerk. Doch gestern habe ich dir einen noch weitaus wichtigeren Dienst erwiesen, als ich dich dazu gebracht habe, dich von den Ketten des Dopa Maskey zu befreien, der deinen Willen und deinen Drang nach Freiheit korrumpiert hat. Du hast meine Schülerin eine vernichtende Niederlage im Kampf zugefügt und ihrem zerstörerischen Ausbruch standgehalten. Ich spüre eine neue Stärke und Entschlossenheit in Dir, die es mir leicht machen wird, dich zu einem wahrhaftigen Krieger zu formen. Dir fehlen nur noch ein paar wenige aber umso bedeutsamere Lektionen. Feinschliff, wie manch einer es nennen würde..."

Für ein paar Augenblicke ruhte der fast schon stolze Blick des Meisters auf seinem neuen Schützling. Dann setzte er sich ohne weitere Worte zu verlieren in Bewegung. Ihr Weg führte sie auf direktem Wege zurück in den Trainingsraum, in dem sich das Duell zwischen Craton und Odile abgespielt hatte. Dort angekommen konnte Darth Angelus immer noch Überreste der Aura von Odile spüren. Schwach, schmerzerfüllt und dennoch standhaft bis zum letzten Atemzug. Mit einem Ausdruck des Bedauerns hob er ihre noch an der selben Stelle liegende Trainingsklinge auf, um sie durch die Macht verstärkt Craton zu zu werfen. Ein beiläufiger Test seiner Reflexe. Die andere Klinge hob er selbst auf, um sie aktiviert in der Hand zu wiegen und mit einer eleganten und dennoch aggressiv anmutenden Drehung durch die Luft schwingen zu lassen.

"Ihr beide habt den Sinn meiner Lektion vorhin nicht begriffen, wie es scheint. Ich hatte euch angewiesen, langsam zu agieren und die Bewegungen eures Gegenübers durch die Macht zu antizipieren. Doch stattdessen seid ihr wie zwei Barbaren aufeinander losgegangen."

Mit einer unmittelbar darauf aus dem Nichts folgenden Bewegung schleuderte Darth Angelus seine Klinge in Richtung seines Schülers. Wie ein Sägeblatt rotierend schoss sie auf Craton zu, nur um kurz vor dem Aufprall wieder zurück in die Hand des Kriegers zurück zu gleiten.

"Nutze die dunkle Seite der Macht, um den Angriff deines Gegenübers schon im Ansatz zu erkennen. Nutze sie, um die Grenzen der Physik auszuhebeln und Angriffe zu starten, gegen die sich nur ebenbürtige Anwender der Macht zu verteidigen vermögen. Kanalisiere deine Emotionen und werde eins mit dem Kampf."

Darth Angelus zwirbelte seine Klinge ein weiteres Mal die Luft und richtete sie anschließend herausfordernd in Richtung Craton. Der Mirilianer hatte das Potential, ein Kämpfer ohne wahrhaftige Schwächen zu werden. Er konnte die Stärke seines Meisters, die sich in erbarmungslosen und dennoch eleganten Attacken manifestierte, mit der Wendigkeit und Leichtfüßigkeit eines Assassinen verbinden. Alles, was er hierfür benötigte, war die dunkle Seite der Macht. Und genau diese galt es nun in Craton zum Leben zu erwecken, also schoss Darth Angelus mit einem unmenschlich schnellen Satz nach vorne, um seinen Schüler mit einer Serie aus harten und schnellen Schlägen nur so einzudecken. Die Winkel der Angriffe änderten sich beinahe im Sekundentakt und machten eine Defensive nahezu unmöglich, ohne von der Macht Gebrauch zu machen. Der Krieger merkte schnell, dass Craton in dieser Hinsicht ungeübt war. Mit vier aus allen möglichen Richtungen folgenden Hieben durchbrach er die Defensive des Schülers in dem Moment, in dem er es für angemessen erachtete. Ausgelaugt erlag Cratons Widerstand schließlich am schwachen Griff seiner Klinge, der mit jeder Parade nachließ und schließlich dazu führte, dass er seine Waffe verlor und auf die Knie fiel.

"Die Künste eines Sith-Kriegers lassen sich nicht mit den Reflexen eines Normalsterblichen kontern. Für Odile mag es gereicht haben, doch ich bin Darth Angelus, der Schlächter von Kal Fraan!"

Provozierte er Craton, um seine Wut und Entschlossenheit zu erwecken. Seine Worte zeigten Wirkung, als der Schüler sich erhob und mit einer anderen Haltung präsentierte. Die Erschöpfung stand ihm ins Gesicht geschrieben, doch seine Bewegung und Präsenz in der Macht deuteten darauf hin, dass die dunkle Seite der Macht ihn stärkte. Genau die richtigen Voraussetzungen. Mit etwas abgebremsten, aber dafür umso präziseren stichartigen Attacken griff Darth Angelus nun abermals an. Eine Folge von präzisen Stichen konnte Craton abwehren oder ausweichen, wonach der Krieger einen Schritt nach hinten machte und kurz innehielt:

"Verteidige dich nicht nur, sondern greife mich gleichzeitig an. Ich spüre Schmerz und Enttäuschung in dir. Dein Weg war steinig und mit Ungerechtigkeiten und Opfern gepflastert. Nutze deine Wut..."

Dieses Mal überließ der Krieger seinem Schüler den ersten Zug. Mit festem Stand wie eine Statue, aber dennoch lauernd wartete er den Angriff Cratons ab.



Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Darth Angelus, Craton Minara






 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | auf dem Weg zum Audienzkammer des Grafen] Kira, Shiqjat

Sein Start als Schüler war bisher doch recht interessant gewesen. Den Aufenthalt in der Zelle mal außen vor gelassen war er doch ein paar Schritte vorangekommen. Er hatte Dinge über seine Meisterin herausgefunden die er wenn nötig vielleicht später gebrauchen konnte. Er hatte sich durch die Aufnahme als Schüler das Recht zum tragen einer Waffe verdient und war nicht mehr ganz so wehrlos wie zuvor. Zwar hatte er auch da das gestohlene Schwert gehabt aber die Gefahr für diesen Besitz bestraft zu werden, war doch recht hoch gewesen. Alles in allem ein vielversprechender Start. Doch es sollte noch besser werden.

Gekleidet in eine kuttenähnliche Robe folgte Shiqjat seiner Meisterin durch die Gänge. Der schwarze Stoff raschelte beim Gehen leise über den Boden. Die Kapuze sorgte dafür das sein Gesicht zum Großteil in den Schatten verborgen lag. Die Tentakel um sein Kinn waren jedoch zu sehen und auch seine Gelben Augen reflektierten das Licht so das sie aus der Schwärze zu glühen schienen. Einen Effekt den er schon früh zu Schätzen gelernt hatte. Es ließ ihn unheimlich und ungreifbar erscheinen. Die Wände waren schmucklos und die meisten Gänge wirkten eher dunkel und bedrückend. Doch dann kamen sie an ihrem Ziel an und betraten einen Raum in dem es vor Gästen nur so wimmelte. Die Dunkle Seite war hier sehr deutlich zu spüren. Viele der Anwesenden waren stark in der Macht und versteckten das auch nicht. Er folgte seiner Meisterin und nahm beim Eintreten die Kapuze ab. Stumm folgte er Kira und beobachtete wie sie sich verhielt. Bis jemand ihn direkt ansprach hielt der junge Sith-Schüler sich zurück und prägte sich ein was sich für ihn zu lohnen schien. Doch dann Sprach ihn Graf Sturn direkt an. Seine Gelben Augen begegneten dem Blick des ehemaligen Schülers seiner Meisterin und kurz war Shiqjat versucht eine sehr Herablassende Antwort zu geben. Doch dann besann er sich eines Besseren und zog die Mundwinkel zu einem Lächeln hoch.


Wie ihr sehr treffend sagtet ist es von Vorteil reinen Blutes zu sein. Schon allein durch diese Tatsache wird meine Verbindung zur Dunklen Seite gestärkt. Ich bin mehr als willens mein Potential auszubauen und jene die niederer Geburt sind zu überschatten.“


Er trank einen Schluck aus dem Glas das er in der linken hielt. Er löste den Blick von den Augen seines Gegenübers und verfolgte wieder das Geschehen im Raum.

[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Audienzkammer des Grafen] Kate, Jarael, Darth Keebo, Eowyn, Kira, Shiqjat, Handlanger aller Art (NSC)
 
| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Domäne der Lernenden – Gang vor der Krankenstation |Craton Minara, Darth Angelus​


Sie Standen sich gegenüber, den anderen musternd, ja geradezu taxierend, nach Schwächen suchend, als Meister und Schüler. Und als dann Darth Angelus seine von der Macht verstärkte Stimme erhob, die in dem Menschenleeren Gang wiederhallte, schrak der Mirialaner nicht zurück, zuckte nicht einmal mit der Wimper. Die Aussage des Sith verhöhnte den vorigen Ausspruch des Schülers fast. Es ginge nicht darum was das Begehr des Meisters sei viel wichtiger wäre es was er, Craton Minara begehren würde. Denn schließlich war er es gewesen, der mit der Forderung nach dunklem Wissen an den Ritter des Imperators heran getreten war. Er war es gewesen der einen Handel vorgeschlagen hatte und auch er war es den es nach Fertigkeiten in der Macht verlangte.

Das ihm Darth Angelus mit dem Anderen geholfen hatte, war richtig und anscheinend eine Etappe gewesen um mehr zu werden, als nur ein Jünger der dunklen Seite. Mehr als nur ein Diener der Arroganz anderer, mehr als nur ein Dieb im Verborgenen. Doch als ihm der Maha Kahkesa (Königsmörder) stolz erklärte er habe ihn von den Ketten des Anderen befreit und das er noch Feinschliff benötigen würde um das zu werden was er sich unter einem Schüler und späteren Sith Krieger vorstellte. Entgegnete der Schüler leise murmelnd, mehr zu sich selbst als zu seinem Meister:


“Ich bin Dopa Maskey. Ich habe mir seinen Namen verdient und ihn mir genommen.“

Ob es ein trotziges beharren auf etwas war oder nur eine Bestätigung für sich selbst, er wusste es nicht. Doch er hatte es sagen müssen, damit sich diese gesamte Situation wahr anfühlte und nicht wie eine Illusion.

Darth Angelus setze sich in Bewegung und führte seinen Schüler erneut in den Trainingsraum, in dem er noch vor kurzem mit Odile die Klingen gekreuzt hatte. Dort hob er eines der Übungslichtschwerter auf und warf es dem Mirialaner überraschend zu. Dieser Reagierte instinktiv, fing den ihm entgegen geschleuderten Griff auf, doch drehte sich halb mit der Bewegung der Waffe mit um sie auch wirklich sicher zu fangen. Das Summen einer Aktivierten Lichtschwertklinge sorgte dafür, das Craton seine Aufmerksamkeit wieder seinem Meister zuwand. Dieser hatte das andere Schwert aktiviert und wirbelte gerade die scharlachrote Klinge durch die Luft.

Darth Angelus führte aus, das sie den Sinn seiner Lektion nicht verstanden hätten, denn anstatt die Bewegungen des andren mit der Macht vorher zu ahnen, hatten sie wie die Wilden aufeinander ein gedroschen. Craton schluckte schwer, würde jetzt die Bestrafung kommen? Und wie aus dem Nichts wirbelte die Lichtschwerklinge seine Meisters auf ihn zu. Reflexartig aktivierte der Mirialaner seine eigenen Klinge und versuchte sie zwischen sich und das wirbelnde Geschoss zu bringen, während er gleichzeitig sein Gewicht auf seinen hinteren Fuß verlagerte um sich sollte es nötig sein einfach fallen zu lassen. Doch die Klinge hielt kurz vor ihm inne und flog zu seinem Meister zurück.

Er solle sich die dunkle Seite der Macht zu nutze machen, er sollte die Grenzen des denkbar möglichen überschreiten, er sollte seine Emotionen bündeln und ein mit dem Kampf werden. Eine wunderbare Ansprache von Darth Angelus, doch wie sollte er das tun? Verflucht noch eins, er hatte etwas Theorie vermittelt bekommen, aber das war doch etwas vollkommen anderen, oder? Der Ritter des Imperators wirbelte die Klinge noch einmal durch die Luft, dann schien er eine Art Salut anzudeuten und mit übermenschlicher Geschwindigkeit kam er auf den Schüler zu. Craton schaffte es gerade noch den ersten Angriffen Paroli zu bieten, weil er mit etwas ähnlichem gerechnet hatte, doch nicht mit dieser Intensität. Mit mühe konnte er gerade so mit den Angriffen seines Meister Schritt halten, doch lange würde er diese Tempo nicht durchhalten. Sein bein begann wieder zu Pochen und mit jedem Atemzug merkte er wie er langsamer wurde. Dann schien seine Sicht zu verschwimmen als sein Meister ihn aus vier Richtungen Zeitgleich bedrängte. Sein Lichtschwert entglitt seinen schweißnassen Händen und er stürzte auf die Knie, vor Schmerzen von den Treffern der Übungsklinge schreiend.

Drohend über ihm aufragend, belehrte ihn sein Meister, die Künste eine wahren Kriegers der Sith könnte man nicht mit dem können eines Normalsterblichen aufwiegen. Für Odile vermochte das können des ehemaligen Schmugglers noch gereicht haben, doch nicht um Darth Angelus den Maha Kahkesa (Königsmörder), den Scharfrichter Kal Fraans aufzuhalten.

Zu sich selbst ein:


“Steh auf.“

zischend. Stemmte sich der Schüler wieder auf die Füße, seine Kiefer waren schmerzhaft aufeinander gepresst. Trotzig aktivierte er seine Lichtschwerklinge und ging in eine hohe Ausgangsstellung, die Augen geschlossen. Die Kiefermuskulatur des Mirialaners begann Sichtbar zu arbeiten, als schwer atmend versuchte seine Wut, seine Enttäuschung und seine angestauten Aggressionen versuchte in die Bahnen zu lenken die sein Meister von ihm verlangte. Dann kam der erste Angriff und Craton reagierte, er hatte ihn einen Sekundenbruchteil vorher gespürt und seine Abwehr war dem Streich entgegen geflogen ohne das er überhaupt daran gedacht hatte. Dann den Nächsten und wieder einen. Ein grutuales Knurren entstieg seine Kehle, als vor seinem inneren Augen nicht Darth Angelus die Klinge führte, sondern jemand anderes.

Die nächst Anweisung seines Meisters war das er sich nicht nur verteidigen sollte, sondern auch Angreifen müsse. Und dazu müsse er seine Wut nutzen. Tief und schwer atmete der Schüler durch, sah vor seinem inneren Auge das Ziel seiner Wut, das Ziel der Ungerechtigkeit und Enttäuschung und als er seine Augen wieder öffnete, brannte ein Feuer in ihnen, das noch nie jemand bei dem sonst so spitzbübisch dreinblickenden Mirialaner gesehen hatte. Mit einem Schrei der vom Hass verzerrt war, begann er eine Serie aus Angriffen. Kraftvoll geführte beidhändige Hiebe, wie aus dem Nichts umgelenkte Stiche und Finten. Doch Darth Angelus war immer zur Stelle um zu parieren oder sich aus dem Angriff heraus zu drehen. Es wirkte fast so als spiele er mit dem Schüler, was diesen noch wütender Machte, da er das Ziel was er verletzen wollte, nicht treffen konnte. Darth Angelus war hier nicht einmal die Person der Craton schaden wollte, er war mittel zum Zweck. Und da er ein Ritter des Imperators war, würde er dies auch wissen. Vermutlich amüsierte es ihn sogar, das es gar nicht so viel gebraucht hatte, das der Schüler den Zugang zu diesem in ihm wohnenden Reservoir an Energie aufzustoßen vermochte.

Craton wusste nicht ob sein Meister dem Parieren und ausweichen überdrüssig wurde, doch nach einem Kraftvollen Ausfall des Schülers, begann der Meister mit seinen Angriffen. Er trieb den Mirialaner durch den Raum, doch nur bis diese seinen Rhythmus wieder gefunden hatte. Und ab diesem Moment war es wie ein Wild geführter Tanz, Dopa Maskey ahnte die Angriffe seines Meisters immer früher voraus, während sie sich mit Hieben, Stichen und Schlägen eindeckten. Ja selbst Craton mit seinen unterentwickelten Machtsinnen spürte das Pulsieren von Energie zwischen den beiden Kontrahenten und er fühlte sich freier als jemals zuvor. Er holte gerade zu einem beidhändigen Überkopf geführten Schlag aus, als ihn eine Kraft von den Füßen riss und durch den Raum schleuderte. Ähnlich wie das was Odile bei ihm versucht hatte, doch stiller und um ein vielfaches kraftvoller.

Er landete auf dem Rücken, schlitterte noch etwas über den Boden, Wutentbrannt schlug er mit der flachen Hand auf den Boden und schrie seine Frustration hinaus. Keuchend kam er wieder hoch und stieß mit jedem Atem stoß die Worte:


“Bringt… mir… das… bei….“

hervor.


| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Domäne der Lernenden – Trainingsraum 7 |Craton Minara, Darth Angelus​
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Darth Angelus, Craton Minara

Mit dem nötigen Druck und der angemessenen Härte konnte ein Sith-Schüler Fortschritte machen, für deren eigentliche Komplexität und Umfang normalsterbliche Wesen gewöhnlicherweise Lebzeiten benötigten. Meister "gewöhnlicher" Kampfkünste mussten so ihr Leben lang Techniken erlernen, die den Künsten eines jungen Sith dennoch nicht gewachsen waren und genau diese Sicherheit war einer der springenden Punkte, die Darth Angelus aus seiner eigenen Schülerschaft mitgenommen hatte. Er hatte als Schüler nicht einmal fünfzehn Trainingseinheiten absolviert und es trotzdem vollbracht, sich die Kunst des Umgangs mit der dunklen Seite der Macht anzueignen und in wenigen Wochen zu einem beeindruckenden Krieger zu transformieren. Es war die Stärke in der Macht, in der sich der Fortschritt eines Lehrlings der Sith am Ehesten messen ließ, und weniger irgendwelche besonderen Meilensteine der Ausbildung und besondere erlernte Techniken. Entscheidend war hierbei, die dunkle Seite der Macht zu verstehen und den richtigen mentalen Bezug zu dieser zu finden, was natürlicherweise seine Zeit in Anspruch nahm und immer erst zum Ende der Ausbildung hin in den eigentlich wertvollen Erfolgen gipfelte. Craton, wie er gestern noch vor den dunklen Ritter getreten war, hätte Jahre als Schüler zubringen können und dennoch niemals das Zeug gehabt, seine Ketten zu sprengen und dieses Geschwür aus seinem Geist zu vertreiben, welches ihn versklavte. Hätte er einen Narr zum Meister gehabt, hätte seine Ausbildung noch Ewigkeiten keine nennenswerten Fortschritte machen können, doch der Mirilianer hatte Glück, dass das Schicksal ihn unter die Fittiche des Bezwingers von König Kal Fraan geführt hat.

Denn die Methoden des Meisters zeigten schnell Wirkung und mit jeder verstrichenen Sekunde wirkte Craton sicherer im Kampf. Darth Angelus konnte den Zorn seines Schülers spüren, der in alle Richtungen schoss und die dunkle Atmosphäre des Trainingsraumes neben der finsteren Aura des dunklen Ritters komplettierte. Die Augen des Schülers flackerten bedrohlich auf, als Darth Angelus begleitet von einem düsteren Lachen der nun deutlich schnelleren und kräftigeren Offensive mit einer eisernen Defensive begegnete. Er antizipierte die Schläge des Tätowierten und blockierte sie mit donnernden Paraden. Den besonders kräftezehrenden und wuchtigen Hieben wich er mit recht simplen Ausweichmanövern aus, was Craton nur noch mehr reizte. Doch war immer noch Luft nach oben und Craton nicht am Maximum angelangt, was Darth Angelus zum Anlass nahm, um mit einem anhaltenden selbstsicheren Grinsen auf den Lippen seinerseits zur Gegenoffensive auszuholen und Craton in nur wenigen Sekunden rückwärts durch den Raum zu treiben und mit jeder seiner folgenden Attacken spürte er, wie das in Craton entfachte Feuer zunahm.

In seiner finalen Dynamik gab es keine klar verteilten defensiven oder offensiven Parts mehr, viel mehr deckten sich die beiden Duellanten mit harten Attacken ein, nur um im nächsten Sekundenbruchteil wieder auszuweichen und sofort wieder zum Angriff auszuholen. Es war ein feuriger Kampf, den Darth Angelus ziemlich genoss. Nach einigen Minuten gewährte er Craton durch einen etwas passiveren Stand die Chance, seine Offensive zu verstärken, oder war es eine Finte? Mit einer herausfordernden Geste trieb er den athletischen Fastmenschen dazu, einen beidhändigen vertikalen Hieb zu probieren, eine Einladung, die sich der Mirilianer sich nicht zweimal machen ließ. Denn genau diesen Moment nutzte der Ritter, um zur nächsten Lektion überzuleiten und seinen Schüler mit einem schnellen Machtstoß wegzuschleudern. Sein Schützling kam mehrere meter weiter hinten mit dem Rücken auf dem Boden auf, wo er wutentbrannt aufschrie und seinem Zorn freien Lauf ließ. Mühsam richtete er sich wieder auf und sprach genau das aus, worauf sein Meister abzielte.

"Der Eifer des Kampfes ist der schnellste Weg, um die Kunst der Dunklen Seite der Macht zu begreifen. Und genau deshalb sind deine Fortschritte erstaunlich, Craton. Nutze ihn, deinen Zorn und jede erdenkliche in deinem Geist verankerte Quelle, um die Stärke der Macht wie einen reißenden Fluss durch deine Adern zu treiben. Wir sind Sith und verstecken uns nicht vor unseren Emotionen!"

...denn dies war den Machtnutzern der anderen Seite überlassen. Darth Angelus stimmte seine Worte darauf ab, Craton nicht zur Ruhe kommen zu lassen und diesen ruhelosen Antrieb in seinem Inneren nur weiter herauszufordern.

"Ich habe dir gerade demonstriert, wie du einen Kampf nicht nur führen, sondern auch kurz und schmerzlos für dich entscheiden kannst. Das Ganze nennt sich Machtstoß, doch so weit bist du noch nicht, auch wenn mich dein Ehrgeiz amüsiert."

Es war genau dieser auf den ersten Blick undurchschaubare Mix aus Lob und im nächsten Augenblick folgenden Provokationen, die Darth Angelus von seinem eigenen Meister erlernt hatte. Es war ein Spiel mit den Emotionen seines Schülers, welches einzig und allein dem Zweck diente, das Feuer in ihm nur weiter zu schüren. Der Krieger wandte sich von seinem Schützling ab, um am anderen Ende des Raumes nach einem geeigneten Gegenstand zu suchen. Aus einem gekühlten Behälter griff er nach einer vollen Wasserflasche, aus der er sich einen Schluck genehmigte, nur um den Rest des Inhalts der Flasche vor den Augen seines Schülers auf den Boden zu schütten. Mit einem kurz aufflackernden Leuchten in den Augen beobachtete der Sith, wie das Wasser unter seine Stiefel floss, ehe er die leere Plastikflasche Craton direkt vors Gesicht hielt.

"Hier, zerquetsch diese Flasche. Doch nutze dafür nicht deine Muskeln, sondern deinen Geist. Nimm deinen eisernen Willen, um dieses wertlose Stück Plastik zu zerquetschen. Bündle all deinen Zorn und richte ihn auf den Gegenstand!"

Darth Angelus wartete ein paar Augenblicke ab und meinte, einen Ausdruck der Verwunderung in Craton zu spüren. Also lachte der Ritter auf und trieb seinen Schüler nur weiter an dessen Grenzen:

"Nach all dem Leid, welches dir widerfahren ist, all den Risiken und Enttäuschungen, die du dennoch irgendwie überwunden hast, deinen Ketten, die du gesprengt hast, soll es ein verdammtes Stück Plastik sein, an welchem du scheiterst, Dopa Maskey? Du willst, dass ich dir eine anspruchsvolle Machttechnik beibringe und verzweifelst im Antlitz von Müll? Ich glaube nicht! Worauf auch immer dein Zorn gelenkt ist, fokussiere die Flasche...sie weigert sich, sich deinem Willen zu unterwerfen und niemand sonst. Sie ist nur ein wertloser Gegenstand und du bist ein Sith! Na los, komm schon, vernichte sie!"


Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Darth Angelus, Craton Minara
 
[Sartinaynian System – Gasriese Alpha-88-0-8 – Mond 8-88-8-0 – Darth Malevolos Festungs-Komplex – Turbolift-Kabine – Richtung unterste Ebenen] – Nergal

Nergal konnte nur vermuten was ihn in den unteren Ebenen dieses Komplexes erwarten würde. Wenn er Pech hatte, würde nichts weiter als einfache Vorräte und Lagerräume für alle möglichen anderen Dinge aufwarten. Und da war dieses nagende Gefühl das er sich unnötiger Weise in die unteren Ebenen begeben hatte. Zumal sie nach Beweisen für den Verrat des Cathar suchten. Warum also sich mit dem weltlichen Tand abgeben? Abgesehen davon... war da lediglich die Dunkle Seite die ihn zu rufen schien. Locken. Verleiten. Und genau das war auch der Punkt der ihn zweifeln ließ. Die Dunkle Seite war alles andere als ein gerade Weg. Geschweige denn das sie fernab von harmlos war. Tückisch wie ein Raubtier lauerte sie einem jeden Machtnutzer auf. Immerzu.

Tief durchatmend ging sein Atem schwer durch die Maske, die seine untere Gesichtshälfte verdeckte. Noch immer war es nur die notdürftige Reparatur des Duros die sie am Laufen hielt. Er würde das ändern müssen. Bald. Zwar hatte der neue Handlanger seines Verbündeten gute Arbeit geleistet, doch die grundlegende Architektur des Gerätes war nicht mehr in Ordnung und er konnte spüren das das Atemgerät nicht auf voller Leistung funktionierte. Obschon er im Moment die üblichen Schmerzen, wenn er ungefilterte Luft einatmete, nur sehr, sehr vage verspürte.

Nergal, die massigen Arme, einer ein gepanzertes kybernetisches Imitat, vor seiner breiten Brust verschränkt und tief in Gedanken nicht nur über seinen aktuellen Zustand, sondern auch den seiner Ausrüstung und vor allem das aktuelle Vorhaben versunken, wurde aus eben diesen Gedanken gesogen, als sich die Türen des Turbolifts, dessen Anhalten er nicht einmal bemerkt hatte, zischend vor ihm öffneten. Sofort schlug ihm Hitze entgegen. Sehr große Hitze die, die ihm das atmen praktisch sofort zu erschweren schien. Mit einem Blick auf den kleinen Bildschirm an seinem Unterarmpanzer, rief Nergal mit zielsicherer Geste ein paar Menüs auf, zuständig für die Steuerung der wenigen, aber doch vorhandenen Funktionen seines Körperpanzers. Unter anderem war er in der Lage eine gewisse Kühlung oder Wärme zu nutzen, sodass er extremste Wetterbedingungen auf exotischeren Welten nicht direkt oder ungefiltert ertragen musste.

Trotzdem bildeten sich praktisch sofort die ersten Schweißtropfen auf seiner Stirn. Und im ersten Moment stellte Nergal es auch überhaupt nicht in Frage, das der Schweißtropfen an der Braue über seinem unlängst zerstörten Auge, ihn zu stören begann, als besäße er noch beide Augen. Die Realisierung dessen brachte ein tiefes Poltern aus seinem Körper hervor, dass sich als amüsiertes Lachen herausstellte, während er zugleich mit einer massiven Pranke von Hand kurz über die Braue der leeren Augenhöhle wischte. Die Kapuze seines Umhanges zurückschlagend, wanderte der Blick des zyklopischen Sith hin und her, als er die lautlos verharrende Turbolift-Kabine verließ. Interessanter Weise, wie er feststellte... hatte Nergal mit seinen Vermutungen Recht behalten. Nicht nur befanden sich hier Lagerräume aller Art, so wie es schien... sondern auch das Rufen der Dunkelheit, das ihn überhaupt erst diesen Weg hatte einschlagen lassen, war berechtigt gewesen, dass er ihm folgte.

Allerdings handelte es sich weniger um ein weiteres Stockwerk, als um eine breite, offene Fläche die hier und da durch Säulen und wenige Wände unterteilt, aber vor allem gestützt zu werden schien. Die Hitze war ihm für einige Herzschläge lang ein Rätsel, doch als er feststellte, dass er hier sehen konnte, nicht wegen einer künstlichen Lichtquelle, sondern einer natürlichen, die zugleich auch der Grund für die Hitze zu sein schien... wurde ihm einiges klarer. Die Vulkan übersäte Landschaft des Mondes hatte bei der Ankunft sowohl auf dem Mond, als auch hier an diesem Komplex unzweifelhaft für ein erheblich wärmeres Klima gesorgt und er hatte den Lavastrom der sich auf die Festung zu geschlängelt und unter ihr verschwunden war nicht vergessen. Dies hier, was er nun sah, mussten die Rest oder zumindest Teile dieses Lavastroms sein. Im hinteren Drittel des weitläufigen Bereiches zog sich ein träger Storm eben jener Lava quer durch das Fundament der Festung. Eine Brücke, obgleich von Hitzeschilden beschirmt, sowie der größte restliche Teil der Räumlichkeiten, hielten sie doch nicht die gesamte Hitze ab.

Zwar verleiteten all die Kisten, Container und anderen Behältnisse dazu sie einzeln zu überprüfen. Inne zu halten und seine Aufgabe bis ins kleinste genau auszuführen. Den sprichwörtlich letzten Stein umzudrehen, bis alles mindestens einmal durch seine Hände gewandert war. Aber... weder hatte er den Rest des verbliebenen Jahres Zeit, noch schien sich hier unten etwas von immenser Wichtigkeit zu verbergen. So zumindest lautete eine erste Einschätzung, nachdem Nergal seine Sinne auszuweiten begann und zu ermitteln versuchte, ob sich nicht vielleicht doch etwas entscheidendes hier unten versteckte. Oder besser... versteckt gehalten wurde.

Viel offensichtlicher wurde dabei, dass im hinteren Bereich, die Brücke über den Lavastrom überquerend, das eigentliche Zentrum dieser Ebene zu liegen schien. Und so machte sich der Sith auf um genau diesen Bereich anzusteuern.

Es dauerte nicht lange, da Nergal sich von nichts ablenken ließ. Alles was hier sonst noch gelagert war, ignorierte er gekonnt. Im gleichmäßigen Rhythmus, den seine Schritte auf dem blankpolierten Gestein anschlugen, erreichte er sein Ziel nur wenig später. Und wurde aus dem ersten Anblick nicht schlauer, als er es vorher gewesen war. Aus dem Stein der auch den Boden, die Wände und die Decke darstellte, aus dem man diese ganze Ebene hier scheinbar gehauen hatte, wie es schien, hatte man, so vor ihm, auch einen Thron und einen dahinter befindlichen Sarkophag gehauen. Viel auffälliger und das Auge gefangen haltend allerdings war der Umstand, dass sich auf jenem steinernen Thron ein Skelett befand. Sitzend, als wäre er beim warten auf wen oder was auch immer, dem Tode erlegen und langsam dahingewelkt. Rüstungsteile und Stofffetzen die Kleidung oder Körperanzug unter einer einstmals kompletteren Rüstung gewesen sein mochte, hingen hier und da noch am Leib. Der Unterkiefer nur noch einseitig am Rest des Schädels befestigt, würde vermutlich eines Tages auch dort nicht mehr halten und in den Schoß des Vergangenen fallen.

Die Szenerie wirkte so grotesk und seltsam, auf Grund des Sarkophags, der hinter dem steinernen Thron aufragte. Verziert mit bis in die filigrane Ebenen reichende Level der Details, die sich auf beiden Gebilden teils wiederholten oder ähnelten und vielleicht Teile einer vergangenen Sprache darstellten. Darüber hinaus allerdings... war der Sarkophag nicht mehr abgedeckt, sondern jemand, oder etwas hatte die massive Steinplatte, ohne sich um deren Unversehrtheit zu kümmern herunter gestoßen. Teilweise zerbrochen und gesplittert lagen die Überreste hinter dem Sarkophag. Der Sarkophag selbst... Leer. Nichts als Staub und Schatten befanden sich noch darin. Näher kommend, aber aus einem Impuls heraus nichts berührend, beugte er sich leicht nach vorne. Versuchte mehr zu erkennen, doch abgesehen von einer dunklen Präsenz die, so schien es Nergal für einen Moment, dort in dem Sarkophag eingesperrt gewesen sein musste, gab es nichts weiter zu erkennen. Sich aufrichtend, warf er einen Blick auf die skelettierten Überreste auf dem Thron.

Gab es hier einen Zusammenhang? Gab es irgendeine genauere Bedeutung die er nicht sofort erfasste, oder derer sich Malevolos eventuell habhaft gemacht hatte? Das verbliebene Auge verengend und es nicht sofort ausschließend, dass der Cathar hier irgendetwas getan hatte, trat Nergal ein paar Schritte in einem Halbkreis, sodass er den Blick sowohl auf den Sarkophag, als auch den Thron richten konnte. Langsam trat er näher und näher an den Thron, streckte seine linke Hand langsam aus um sie fast schon zärtlich auf der Armlehne des Thrones und dem dort befindlichen verwesten Überresten des Armes des Skeletts abzulegen. Sich konzentrierend, vor allem aber die Macht in sich sammelnd, um sie nur wenig später in einem gezielten Vorstoß gegen die Überreste zu richten, wappnete er sich. Doch sein Dorn-artiges vordringen blieb ohne Reaktion. Und die Überraschung darüber hätte ihn beinahe die Hand wieder zurück ziehen lassen. Doch noch während er sich wunderte, ob er falsch gelegen hatte und wie oder was er dann tun konnte, brandeten die Bilder über ihm ein. Nein. Nicht nur Bilder. Eindrücke. Geräusche. Emotionen. Ein Strudel aus allem was ein Lebewesen empfinden konnte. Trauer. Hass. Verzweiflung. Liebe. Mitleid. Freude. Schadenfreude. Schallendes Gelächter. Schreie. Schluchzen. Wutentbranntes, verzweifeltes Schreien, das aus tiefster Trauer und Verwundung geboren worden war. Mehrere Stimmen die durcheinander redeten. Lachten. Grölten. Gemeinsam sangen. Ein Gespräch. Einsamkeit. Stille, aber konzentrierte Arbeit. Fokussierung auf ein klares Vorhaben. Wut. Hass. Lachen. Tränen. Der salzige Geschmack von Verlust. Heiße, brennende Vergeltung. Lachen. Angestrengte Schreie. Verzweifeltes Schreie. Schmerz. Wut. Freude. Angespanntheit, als würden die eigenen Nerven gleich zerreißen. Und dann...

...begann sein Verstand die Bilder zu entziffern. Öffnete sich weiter dem Strom an Eindrücken, die über ihn herein brandeten. Und Nergal wurde fortgespült von einem Leben, dass er kannte und doch nicht selbst gelebt hatte.


[Sartinaynian System – Gasriese Alpha-88-0-8 – Mond 8-88-8-0 – Darth Malevolos Festungs-Komplex – Unterste Ebene – ins Gestein gehauener Saal] – Nergal
 
[Sartinaynian System – Gasriese Alpha-88-0-8 – Mond 8-88-8-0 – Darth Malevolos Festungs-Komplex – Unterste Ebene – ins Gestein gehauener Saal] – Nergal

Kreischend jagte der Schuss an seinem Kopf vorbei. Schuss? Was? Wo? Für einen Moment war er verwirrt. Vergessen war alles um ihn herum. Doch das darum herum wollte ihn nicht aus seinen Fängen lassen. Und wie sollte das auch schon gehen? Er war schließlich mitten in einer Schlacht! Nein. Oder? Doch, doch. Er würde es sich nicht nehmen lassen, diesen letzten triumphalen Sieg über die Jedi und ihre Lackeien nehmen zu lassen. Nicht nachdem er so hart dafür gearbeitet hatte, dass sie endlich soweit kamen. Nein... Er würde nicht aufhören, ehe nicht alle verdammten Anhänger der Republik und des Ordens der Hellen Seite der Macht besiegt waren! Oder er wäre nicht Lord Voscatha Erlek! Darth Radec II.! Anführer der Sith im Krieg und Meister des Gemetzels!

Der Name erschien ihm falsch. Völlig falsch. Nicht sein eigener. Der Name eines anderen. Aber wer war er?

Bevor eine weitere Frage und neue Zweifel aufkommen konnten, wurde er erneut von einem weiteren Blasterschuss davon abgelenkt. Und er tauchte wieder ab ins Kampfgeschehen dieser entscheidenden Schlacht. Hob die Arme, sodass kurz seine muskulösen, roten Oberarme durch sein Sichtfeld wanderten, nur um dann in einer hackenden Bewegung sein Lichtschwert nach unten zu reißen und einen Soldaten der feindlichen Streitkräfte praktisch entzwei hieben. Zufrieden materialisierte sich ein wölfisches Grinsen auf seinem, Gesicht, das nicht sein Gesicht war. Enerviert versuchte er diese Gedanken loszuwerden, hatte aber nur bedingt Erfolg damit. Eine Explosion riss ihn wieder ins hier und jetzt, das seine Gedanken nicht als das hier und jetzt anerkennen wollten.

Meter um Meter musste er sich vorarbeiten. Sith die ihm nur vage bekannt waren kämpften an seiner Seite. Ein Trupp Soldaten in schwarzen Körperpanzern folgte ihm, zusammen mit weiteren Einheiten der gewöhnlicheren Streitkräfte. Mit einem fletschen seiner Zähne, zwei scharfe Eckzähne gaben ihm ein noch wilderes Aussehen, als seine reinblütige Sith Abstammung sowieso schon, für einen Herzschlag wusste er nicht ob bewusst angefeilt, oder auf natürliche Weise so gewachsen und dann wurden die Gedanken von der Druckwelle einer erneuten Explosion hinfort gejagt. Ein Detonator. Nah. Zu Nah. Wütend riss er eine Hand hoch, packte die Überreste der Explosion und schleuderte sie dem Feind entgegen, nur um wenig später mit einem kurzen Sprint und einem darauffolgenden Sprung zu folgen...

Er landete mitten in einer feindlichen Einheit. Überraschung. Schock. Entsetzen flackerten in den Sterblichen auf. Und dann Schmerz. Verzweiflung. Angst. Er konnte sie praktisch riechen. Sauer. Abstoßend. Angst. Er rümpfte die Nase, während der Rest seines Gesichts nichts als Verachtung ausstrahlte. Während seine goldenen Augen das pure Gegenteil in die Welt hinaus strahlten. Freude. Regelrechtes Ergötzen an der Gewalt die ob seiner Hand gegen den Feind gerichtet wurde. Ein harsches auflachen konnte er nicht zurückhalten. Doch abrupt brach die Freude ab. Wurde durch Schmerz ersetzt. Schock. Überraschung. Und dieses Mal war er es, der sie verspürte.

Mit einem Ruck, der sich anfühlte als würde er den Boden unter den Füßen verlieren, schlug Nergal die Augen wieder auf. Seine Atmung war beschleunigt. Mehr Schweiß stand ihm auf der Stirn. Doch mit einem kurzen um sich geworfenen Blick, war klar das er wieder fest im hier und jetzt war. Und doch... Nergals Hand wanderte zu seiner Magengegend. Dort wo der plötzliche Schmerz aufgetreten war. Er konnte noch immer ein gewisses Gefühl des Unwohls dort vernehmen. Auch die stinkende Angst der einfachen Soldaten hing ihm noch in der Nase. Und das obwohl er seine Luft noch immer nur gefiltert einatmete. Kurz überprüfte er den Sitz der Maske und mit ein paar schnellen Tastenbefehlen ob die Integrität seines Körperpanzers noch gewährleistet war. Aber außer einigen Minuten hatte er nichts verloren. So schien es zumindest.

Ein paar Mal tief ein und ausatmend beruhigte er seinen Körper wieder und richtete den Blick seines Auges auf die skelettierten Überreste auf dem Thron. Darth Radec II. Ein Name der nicht sonderlich bekannt war, aber dennoch ausreichend gewichtig genug war, das Nergal ihn irgendwo schon einmal vernommen hatte. Ausschlaggebend war, dass es sich um einen Anhänger der Sith handelte, der nicht nur vor ein paar Generationen oder Jahrzehnten gelebt hatte... Es mussten Jahrhunderte vergangen sein, seit er unter den Lebenden gewandelt war. Der Scholar und Lernende Teil in ihm war fasziniert. Wollte mehr darüber in Erfahrung bringen wie die Überreste des Sith hier gelandet waren, vor allem nachdem er eine augenscheinliche Erinnerung an eine Schlacht durchlebt hatte, in der er verwundet worden war. Aber dazu hatte er im Moment keine Zeit. Er war hier um Malevolos für den Orden der Wächter zu überführen. Endgültig. Das Mysterium dieses Sith und seiner letzten Ruhestätte würde er sich aufheben müssen.

Doch er kam nicht umhin sich weiter Gedanken darüber zu machen. Hatte Malevolos ebenfalls Visionen oder Erinnerungen des verstorbenen Sith empfangen? Hatte es am Ende sogar mehr mit diesem Sith auf sich? Steckte hier vielleicht die Quelle von Malevolos Verrat? Auch wenn Nergal daran nicht glaubte, war es durchaus nicht auszuschließen und bis er nicht klare Beweise für das Gegenteil gefunden hatte, konnte er es nicht völlig ausschließen. Jetzt schon dagegen sprach allerdings das Malevolos in keiner Weise so gewirkt hatte, als wäre er von irgendetwas oder jemandem besessen gewesen. Was zwar für die tückische Natur des Geistes hätte sprechen können, doch gerade einen anderen Achtnutzer zu übernehmen und dann auch noch einen derart mächtigen wie Malevolos... Nergal konnte sich nicht vorstellen das dergleichen ohne Folgen möglich wäre. Oder aber... grübelnd inspizierte er ein letztes Mal Thron und Sarkophag. Oder aber der Cathar war schon seit sehr langer Zeit nicht mehr er selbst gewesen?

Noch einmal blickte er zurück, doch mit einem Kopfschütteln wand er sich ab und steuerte den Turbolift an. Es würde letztendlich keinen Unterschied machen. Nicht für die Öffentlichkeit. Nicht für das was Draconis und er getan hatten um ihn der Gerechtigkeit zuzuführen. Es änderte nichts, außer das Malevolos, wäre er möglicher Weise er selbst geblieben, vielleicht niemals gefallen wäre. Niemals Verrat am Imperator oder einem anderen Sith begangen hätte. Aber dann... wäre er auch nicht hier. Nichtsdestotrotz... sinnierte der muskulöse und riesenhafte Krieger des Ordens der Sith, als die Turbolifttüren sich vor ihm öffneten... würde er die Geschichte des Sith genaue in Augenschein nehmen. Für ein erstes würde er schlicht und ergreifend einen genaueren Blick auf das Material werfen, was er in diesem Komplex finden würde. Sofern es sich um persönliche Aufzeichnungen des Cathar handeln würde. Vielleicht war innerhalb dieser eine Veränderung auszumachen. So könnte er diese Theorie bestätigen... oder endgültig aus dem Weg räumen.

Und so setzte sich der Turbolift wieder in Bewegung. Kurz kehrten seine Gedanken zu der Erinnerung, die er einer Vision gleich durchlebt hatte, zurück. Es wäre allein schon interessant herauszufinden in welchem Konflikt dieser Kampf stattgefunden haben mochte. Ganz offensichtlich hatten sich Jedi und Sith auch dort bekämpft. Unterstützt von Einheiten unter dem jeweiligen Befehl der Machtnutzer. War es schon Imperium und Republik gewesen? Oder andere Machtinstitutionen, denen die Orden beiseite gestanden hatten, oder wie im Falle des Imperiums und der Sith das eine oder andere Mal in der langen Geschichte der Galaxis vorgekommen, die Sith als Herrscher des weltlichen Reiches. Noch weitaus mehr involviert und mehr integriert in die Hierarchie ihres Reiches, als sie das heute waren.

War es vielleicht diese Vergangenheit gewesen, die Malevolos angetrieben hatte? Oder war es schlicht und einfach die eigene Verblendung, der eigene, egoistische Wille nach mehr Mach, der ihn angetrieben hatte? Tief durchatmend, wischte er sich ein letztes Mal kurz über die Stirn. Die Hitze hatte deutlich nachgelassen und die vereinzelten Schweißtropfen auf seinen gepanzerten Fingern, waren das letzte und einzige Überbleibsel und Anzeichen mit welchen Bedingungen er dort unten konfrontiert gewesen war. Kurz rieb er die Fingerspitzen der ersten drei Finger seiner Hand aufeinander. Beseitigte so jedes Anzeichen das die Schweißtropfen jemals existiert hatten. Furcht... Furcht war ein widerlicher Gestank...


[Sartinaynian System – Gasriese Alpha-88-0-8 – Mond 8-88-8-0 – Darth Malevolos Festungs-Komplex – Turbolift – Richtung Obere Ebenen] – Nergal
 
| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Domäne der Lernenden – Trainingsraum 7 |Craton Minara, Darth Angelus​


Der Kampf zwischen Meister und Schüler wogte hin und her, Stoß, Parade, Gegenstoß. Volte folgte auf Ausfallschritt und Drehungen auf Finten. Ob sich der Meister zurück hielt konnte der Schüler nicht beurteilen, schließlich war er nur mit ihm in diesem Raum, doch in seinem Geist stellte er sich jemand anderem. Eine Person auf die er seine Wut konzentrieren konnte, jemand den er Hassen gelernt hatte und aus diesen Emotionen sog er seine Kraft. Sein Bein schmerzte, egal, seine Schulter protestierte unter der Anstrengung, geschenkt. Es gab nur eins im Geist des Mirialaners, seinen Feind vernichten, ihn zu zerquetschen und vor sich kriechen zu sehen.

Doch dann wurde er von den Füßen gerissen, segelte durch den Raum und mit einem Schrei lösten sich Wut und Frustration aus ihm. Wäre es ihm fast so wie Odile ergangen? Die sich mit solch einem Ausbruch übernommen hatte? Er schüttelte den Kopf um den Gedanken fort zu schieben während er sich erhob. Sein Meister lobte ihn für seine Fortschritte, er ermutigte ihn seinem Zorn nachzugeben und ihn heiß durch seine Adern rauschen zu lassen. In Emotionen würde ihre Stärke liegen, denn ein Sith würde sich nicht vor ihrer Macht verstecken.

Während Darth Angelus weiter ausführte, zündete Craton seine Klinge erneut und kam näher an seinen Meister heran. Doch dieser sagte schlichtweg das er noch nicht so weit sei und das sein Ehrgeiz ihn amüsieren würde. Ein Raubtier haftes Grinsen über zog das Antlitz des Mirialaners vor allem als sich sein Meister von ihm abwandte. Craton atmete tief durch, konzentrierte sich auf den Rücken des Ritters des Imperators er versuchte so viel seiner Wut wie er aufbringen konnte auf seine nächste Bewegung zu konzentrieren. “Adtahia mi…“ (“Schau mir zu...“), dachte sich der Schüler während er seine Faust in Richtung des Meisters stieß und versuchte seine Wut mitzuschicken. Doch wenn es funktioniert hatte, so ließ sich Darth Angelus nichts anmerken.

Stattdessen genehmigte er sich einen Schluck aus einer Flasche, nur um dann den Rest auf den Boden zu gießen. Neugierig kam der Mirialaner näher als sein Meister ihn anwies die Flasche zu zerdrücken. Fragend wanderte eine Augenbraue Cratons in die Höhe. Er deaktivierte die Klinge seines Lichtschwertes und trat noch einen Schritt auf Darth Angelus und die Flasche zu. Er solle seinen Zorn bündeln und ihn gegen den Gegenstand richten. Wie? Craton konzentrierte sich, fokussierte die Flasche mit seinem Blick, doch sein Geist wanderte immer wieder zu einem anderen Bild. Ein Bild das er am liebsten verdrängen würde, er wie er aus einem zertrümmerten Wandschrank gehoben wurde. Wie ihm langsam die Luft abgeschnürt wurde und er verzweifelt nach seinem Blaster tastete.

Dann donnerte die Stimme seines Meisters durch den Raum, verhöhnte ihn, das er es nicht einmal schaffen würde Müll zu vernichten. Warum solle er ihm dann andere Dinge beibringen? Andere Geheimnisse verraten? Der Mirialaner Atmete hörbar durch und dann schoss seine Hand nach vorne. Er berührte die Flasche nicht, doch begann sie sich hörbar knackend zu verformen, wie in seiner Vorstellung der Schwanen gleiche Hals der Person die vor dem Wandschrank über ihm aufgeragt hatte. Ein zufriedenes Knurren entrang sich seiner Kehle als die Flasche immer weiter zerrückt wurde, nicht mit einem mal, sondern langsam und fast bedächtig wirkte es wie sich Falten auf ihrer Oberfläche bildeten und sie nach und nach in sich zusammen gedrückt wurde. Craton hielt dieses Gefühl fest, diese Situation, in der Hilflosigkeit zu Wut wurde. Hieraus konnte er schöpfen, zumindest für den Moment, er konzentrierte sich weiter, es musste doch möglich sein noch mehr mit diesem Stück Mülle anzustellen.

Raub tierhaft bleckte der Schüler die Zähne als er die nun nahezu gänzlich zerdrückte Flasche gepackt hielt und versuchte sie mit diesem Griff aus den Fingern seines Meisters zu reißen. Der Widerstand hierbei war gering, da Darth Anglus die Flasche nur hielt und nicht fest hielt. Kurzzeitig schwebte das Stück Müll zwischen den Beiden Männern, bevor Dopa Maskey ihm einen Stoß gab und es in Richtung der Kühleinheit segelt. Erneut Atmete der Schüler durch, rollte mit seinem Nacken um dann seinen Meister herausfordern anfunkelte.


“Zeigt mir mehr, Maha Kahkesa!“ (Königsmörder)


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Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Darth Angelus, Craton Minara

Craton war viel weiter, als er es vermutlich selbst wusste. Er nutzte jeden der kleinen geschickt eingefädelten Handgriffe seines Meisters, um in der dunklen Seite der Macht stärker zu werden und das Prinzip der Nutzung dieser zu verinnerlichen. Es war Darth Angelus ein Leichtes, die Emotionen seines Schülers nach Belieben zu kontrollieren und Craton beinahe minütlich von einem neu gewonnen Hoch wieder zurück in ein tiefes Tal fallen zu lassen. Er konnte spüren, wie es im Geist des Mirilianers brannte und wie der Wille nach Macht als Öl im Feuer fungierte, ähnlich wie Rückschläge aus vergangenen Tagen. Viel fehlte nicht mehr. Nur noch ein wenig Feinschliff.
Die Wut des Fastmenschen schoss mit einem gewaltigen Impuls durch den Raum, als Craton die zwischen den beiden schwebende Flasche mit einem kräftigen Stoß aus dem denkbar leichten Machtgriff des Ritters beförderte. Mit einer Neigung des Kopfes sah Darth Angelus, wie das Stück Plastik am anderen Ende des Raumes aufkam, dann wandte er sich wieder Craton zu. Mit einem langsamen Klatschen und einem zufriedenen Nicken würdigte er den Erfolg seines Schülers, der ohne weitere Umschweife nach mehr forderte. Der Krieger dachte kurz nach und entsann sich der bevorstehenden Zeremonie seiner Majestät Darth Allegious, zu welcher er erscheinen würde, womöglich gemeinsam mit seinem neuen Schüler. Jetzt, wo Odile schon halbtot auf der Station lag, wäre es eine ziemliche Blamage gewesen, auch den nächsten Schüler durch seine Trainingsmethoden zu verlieren. Die Zeit bis dahin konnten sie dennoch auf jeden Fall sinnvoll verwenden, um die bisherigen Trainingseinheiten zu intensivieren. Doch zuvor gab es noch eine andere Sache.

Mit einer eleganten Bewegung rückte er den schwarzen Fellumhang über der makellos glänzenden schwarzen Rüstung zurecht, während er seinen Schüler prüfend von Kopf bis Fuß musterte.


"Wegen Odile's suizidaler Arroganz bist du mein neuer Schüler. Das bedeutet, dass nicht nur ich dir gegenüber verpflichtet bin, sondern auch du mir. Du bist nun meine rechte Hand und wirst mich auf Schritt und Tritt begleiten, sowohl im Kampf, als auch zu formellen Anlässen. Und als meine rechte Hand wirst du nicht mehr durch den Tempel wandern wie ein verarmter Schmuggler von irgendeiner Scheißlochwelt, sondern deinem Stande angemessen."

Mit einer abwertenden Handgeste deutete der Sith auf den zerlumpten Aufzug des Fastmenschen.

"Ich bin zeitnah auf einer Zeremonie seiner Majestät Darth Allegious geladen. Ob du mich begleiten wirst, wird bald genug aufkommen, doch so oder so werden wir dich nun ausrüsten."

Mit diesen Worten drehte sich der Krieger um, um den Trainingsraum vorerst zu verlassen. Ihr Equipment ließ er dort, da er heute noch mit dem Training fortfahren wollte. Der Wiedereinstieg nach der etwas abrupten Pause würde zeigen, inwieweit Craton seine Lektionen verinnerlicht hatte. Seite an Seite mit seinem Schützling schritt er durch die Gänge der Domäne der Lernenden, bis sie sich im Lift in die oberen Etagen der Domäne der Wissenden befanden. Wortlos wartete Darth Angelus, ehe sich der Lift zischend öffnete und sie auf direkten Wege die Rüstkammer des Ordens aufsuchten. Odile hatte er ganz zu Beginn ihrer kurzen Ausbildung in die untere Kammer gesandt, um selbstständig nach einer Rüstung und einem Übungsschwert zu suchen, doch für Craton hatte er etwas anderes im Sinn. Mit einem kalten Nicken begrüßte er den aufsichtigen und finster dreinblickenden Wächter, ein Hüne sonders gleichen, der sofort den Ritterorden an seiner Brust erkannte und ihnen Einlass und freien Zugang gewährte. An einer Wandhalterung standen Meister und Schüler nun vor einer Vielzahl an verschiedenen Umhängen, Rüstungsteilen und anderweitigen Kleidungsstücken.

"Du bist ein Kämpfer leichtfüßiger Natur, wie es scheint. Eine schwere Rüstung ist wohl nichts für dich. Schau dich um, wäge ab, worin du dich am stärksten fühlst und greif zu. Ich bin in wenigen Minuten wieder da."

Nach dieser unmissverständlichen Ansage verschwand Darth Angelus, um sich in sein Quartier zu begeben, auf der Suche nach etwas ganz bestimmten. Da er noch nicht Zeit hatte, sich wirklich wohnlich einzurichten, dauerte die Suche ein etwas an, doch schließlich wurde er in einer der von den Dienern abgestellten Boxen fündig. Mit einem finsteren Grinsen wog er das gute Stück in seiner Hand, ein vertrautes Gefühl, welches er nur mit einem wohltuenden Gefühl der Finsternis assozierte. Dann begab er sich zurück zu Craton und wartete ab, bis sein Schüler mit seiner Wahl fertig war. Die Vibroklinge hielt er in einem blutroten Tuch gehüllt in seiner rechten, als er vor seinen Schüler vortrat.

"Sehr gut. Und doch bedeutet die beste Rüstung nichts ohne eine tödliche Waffe in deinen Händen."

Schwungvoll entfernte er das Tuch, um seine ehemalige Waffe zu enthüllen. Die schmuckvoll verzierte, sündhaft teuer gefertigte und aus Cortosis geschmiedete Klinge, die durch einen Vibro-Generator verstärkt wurde.

"Mit dieser Klinge habe ich dutzende Yevethaner zu Fall gebracht. Ich habe in ihrem Blut gebadet. Ihrem König, Kal Fraan, habe ich durch einen Schwung ebendieser Waffe das Haupt vom Leib getrennt. Bis du ein Lichtschwert angefertigt hast, wirst du sie tragen, wenn du mir im Kampf zur Seite stehst. Allzu lange wird es nicht mehr dauern, ehe ich einen Auftrag des Zirkels der Extinktoren erhalte. Wohin auch immer dann meine Reise gehen wird, wirst du mich begleiten, Craton. Du wirst gegen unsere Feinde kämpfen und bestehen...oder mit wehenden Fahnen untergehen. Was auch immer geschehen mag, du wirst dabei dieses Schwert schwingen und mit der Anmut eines Sith in die Schlacht ziehen."

Die Augen des Kriegers funkelnden beim Gedanken daran, ein weiteres Mal im Namen seiner Majestät Blut vergießen zu dürfen. Ohne Grenzen und jedwede Hemmung, mit voller Gewalt und Leidenschaft.

"Und nun zurück zum Training."

Sie brachten den Tag nach einigen kräftezehrenden Einheiten zu Ende. Im Großen und Ganzen fühlte sich Sabar in seiner Einschätzung bestätigt: Craton war ein ausgezeichneter Schüler, der seine Anweisungen befolgte und ein großes Potential inne trug. Die Lektionen von vorhin hatte er nicht nur verinnerlichen können, sondern auch gemeinsam mit seinem Meister weiterentwickeln können. Es war schon spät Abends, als der Ritter vor seinen schweißgebadeten Schüler trat und sich mit folgenden Worten verabschiedete.

"Morgen früh, zur selben Zeit und dem selben Treffpunkt wie heute. Erscheine voll gerüstet, denn unser Weg wird uns hinunter in die Katakomben führen. Oder ich erhalte zuvor noch einen Marschbefehl von den Extinktoren. In jedem Fall wird es Zeit, an lebenden Objekten zu üben.."

Darth Angelus grinste wölfisch, ehe er von dannen zog und seinen Schüler mit dieser Ansage zurückließ.


Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Darth Angelus, Craton Minara







 
Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Janus' Audienzkammer - mit Ian, Janus, Brianna, Kate, Jarael, Kira, Shiqjat, NPCs

Brianna schien es für einen Scherz zu halten, was den Status ihrer Tochter betraf. Kira lächelte überheblich.

"Dein Horizont ist nach wie vor so klein wie die einer Jedi, Brianna. Adria ist längst kein Kind mehr, sondern eine junge Frau. Du müsstest mich besser kennen, dass ich mit Kindern nichts anfangen kann. Sith-Alchemie verlieh meinem Kind Reife und Stärke."

Meinte Kira und holte beiläufig ihr Kom heraus und projizierte eine kleines Holobild ihrer Erwachsenen Tochter Adria Guldur.

"An deiner Stelle wäre ich vorsichtig gegenüber ihr. Sie hat schließlich viel von ihrer Mutter."

Sagte sie stolz und grinste Brianna amüsiert an.

"Du weißt noch so wenig über die dunkle Seite, Brianna... ."

Spottete sie.

"
Sicher, dass Janus dich wegen deiner Fähigkeiten an deiner Seite hat und nicht nur wegen deinem ...seltenen Körper der zufällig oder eher...beiläufig machtsensibel ist?"

Stichelte Kira weiter und sah sie fast mitleidig an, als wäre sie nur ausgewählt worden wegen ihrer Herkunft und nicht ihrer Fähigkeiten.
Kira trat näher an sie heran.

"Vielleicht will er nur deinen Körper zum Genuss oder nur als beiläufiges Schmuckstück an seiner Seite? Wenn du die Leistung nicht erbringen kannst und ihn beschämst...wird er dich wegwerfen wie gebrauchtes Vieh. Vielleicht wird er dir eher überdrüssig als du denkst. Vergiss nicht. Ich kenne Janus und seine Eigenheiten länger als du. Er war mein Schüler."

Flüsterte sie der Echani süffisant grinsend zu. Jene versagt dann auch prompt bei einer doch eher einfachen Aufgabe, der Jedi Schmerz zuzufügen. Brianna weigerte sich mit knappen Worten.
Kira grinste gewinnend.

"Ich wusste es... . Aus dir spricht nur Schwäche , Brianna. Aus dir spricht nach wie vor die helle Seite. Mit dieser Einstellung wirst du nie zur Größe gelangen, die uns Sith genügen wird. Eine so einfache Aufgabe...und du versagt bereits bei unserem ersten Treffen. Das ist wahrlich.... bedauerlich... ."

Die Jedi (Eowyn) zeigte sich dagegen geschlagen. Sie wirkte plötzlich fast gebrochen. Sie fügte sich ihrem Schicksal. Kurz hatte sie einen flehenden Blick zu Brianna gesehen, doch nun war ihr Blick gesenkt.

"Diese Jedi hier fügt sich eher ihrem Schicksal, als du Brianna. Du windest dich immer noch aus den Rufen der dunklen Seite. Wenn du eine Sith sein willst, dann füge dich deinem Schicksal, so wie diese Jedi hier ihrem als eine Leibeigene!"

Gespielt enttäuscht wandte sich Kira für den Moment ab und wandte sich an Janus, dem sie noch eine Antwort schuldig war.

"Ich bin eben keine Frau, die immer verfügbar ist. Im Verborgenen erlangt man manchmal schneller an Macht, mein lieber Janus."

Janus wandte sich dann auch an ihren Schüler Shiqjat und warnte ihn vortrefflich vor. Kira nickte ihm nur zustimmend zu, da sie sich auch ein wenig geschmeichelt fühlte. Ja, sie duldete keine Fehler. Danach widmete sie sich wieder der Echani zu, da Janus nur wenig Schutz für seine Schülerin bot. Ganz im Gegenteil. Er wurde anscheinend zum Imperator persönlich gerufen und verschwand. Kira verabschiedete sich nur mit einem Grinsen, welches sie schnell wieder mit Brianna teilte, um ihr zu zeigen, dass das Spiel noch nicht vorbei war.

Leider spielte einer ihr Spiel nicht so recht mit und dies war der Eigentümer dieser Jedi. (
Darth Keebo)
Er schien
Brianna beizustehen und versuchte sie indes davon zu überzeugen, dass ihr erzwungenes Schauspiel langweilig wäre. Sogar Mitleid für diese Jedi sprachen aus seinen Worten heraus, was das erneute erzwungene Knien bedeutete.

Kira sah den Mann für einen Moment fassungslos an.

"Was ist nur aus diesem Orden geworden... . Ich muss zugeben, dass ich doch ein wenig enttäuscht bin. Zuerst hielt ich euch für einen starken Sith, der es schaffte eine Jedi-Rätin hier her zu schaffen. Jetzt schwindet euer Bild langsam und Stärke wird mit Schwäche getauscht. Schade. Ihr habt also wirklich vor, auch diese Jedi-Rätin zu bekehren, wenn es euch so wichtig ist wie oft sie erzwungen kniet?"

Kira's Abneigung zu dieser Einstellung war deutlich erkennbar.

"Es obliegt Janus, Kae zu testen? Das sehe ich anders. Es interessiert ihn nicht, sonst wäre er nicht fort. Für ihn ist Brianna doch nur eine temporäre Konkubine."

Kira schüttelte belustigt den Kopf und tastete dann nach Eowyn's Hals in der Macht, sowohl auch nach einem ihrer Handknöchelchen. Zuerst brach sie einen kleinen, doch sicher schmerzhaften ,Handknochen mit der Macht und würgte dann die Frau mit ihren unsichtbaren klauen.

"Brianna.... . Sie wird keine bleibenden Schäden zurück behalten. Was ist daran also so schwer? Und...kannst du das hier mit ansehen oder greifst du mich jetzt aufgrund von Mitgefühl an?"

Kira grinste gewinnend und sah kurz zu Keebo.

"Keine Sorge, sie bleibt deine Gefangene und bleibt soweit unversehrt."

Eowyn wurde in der Zeit blass/bläulich im Gesicht.

"
Das hätte so nicht kommen müssen. Eine Ohrfeige hätte gereicht, Brianna und ich hätte dir deinen neuen Status abgenommen."

Stichelte Kira weiter aus Neugierde, ob Brianna wirklich noch sowas wie Mitgefühl empfand und ob der Hass auf sie sie übermannen würde und sie zum Angriff übergehen würde. Vielleicht konnte sie die junge Frau weiter zur dunklen Seite treiben oder aufdecken, dass sie immer noch eine schwache Jedi war. Egal wie...für sie war das Spiel äußerst amüsant.

"Shiqjat? Wie siehst du das? Kannst du dieser Jedi hier eine einfache Ohrfeige geben, während ich sie würge?"

Wandte sie sich beiläufig an ihren reinrassigen Schüler.


Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Janus' Audienzkammer - mit Ian, Brianna, Kate, Jarael, Kira, Shiqjat, NPCs
 
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Seinen Erfolg mit der Flasche quittierte sein Meister mit einem langsamen, fast abfälligen klatschen. Fast so als wäre das was der Mirialaner ihm gerade gezeigt hatte keine Leistung gewesen wäre sonder das mindeste was man von ihm erwarten konnte. Würde das nun immer so sein? Er würde sich übertreffen, aber seinem Meister würde es höchstens amüsieren? So als hätte er ihm bereits alle Geheimnisse offenbart aber er der ehemalige Schmuggler war einfach zu dämlich es anzuwenden? Dann rückte der Ritter des Imperators seinen Umhang zurecht und begann etwas von Verpflichtungen zueinander zu erzählen. Und sein Aufzug war ihm wohl ein Dorn im Augen, er würde sich seinem Stande angemessen kleiden müssen.

Der Handbewegung seines Meistes folgend blickte Craton an sich hinab, er fand jetzt nicht das er zerlumpt aussah, höchstens etwas mitgenommen vom Training. Aber Geschmäcker waren ja auch verschieden oder? Nun kam Darth Angelus auf eine Zeremonie des Imperators zu sprechen und egal ob er ihn begleiten würde oder nicht würde er anders ausgestattet werden. Craton schluckte trocken, so langsam hatte er nach dem intensiven Training durst. Doch er Rang sich einige Worte ab.


“MaLorda, was genau meint ihr definiert meinen Stand und den Euren? Welcher Art wird die Zeremonie des Imperators sein? Nicht das ich unabsichtlich in ein Fettnäpfchen trete...“

Der Mirialaner ließ die Worte seines letzten Satzes verklingen während er seinem Meister aus dem Trainingsraum heraus folgte. Gemeinsam durchschritten sie die Gänge, bestiegen einen Turbolift und endeten in der Rüstkammer des Ordens. Der Wächter musterte den Mirialaner grimmig doch brachte er seinem Meister mehr als nur die formelle Ehrerbietung da, die Craton sonst gegenüber Kriegern im Orden gesehen hatte. Darth Angelus führte ihn vor eine Wand an der Rüstungen jedweder Art ausgestellt waren. Umhänge aus Armorweave, Armschienen aus Ledris, Brustpanzer aus Plasteele und ganze Harnische aus Durastahl. Der Ritter des Imperators wies auf die Rüstungsteile und hieß ihm sich eine Rüstung zusammen zu stellen. Er empfahl ihm auf seine Beweglichkeit zu achten, da er den Mirialaner als leichtfüßigen Kämpfer erlebt hatte. Und dann entschwand sein Meister und ließ Craton mit den Rüstungen und seiner Entscheidung zurück.

Der Mirialaner entledigte sich seiner Tunika und schritt die Wand langsam ab. Ein Mantel aus gestepptem Ledris und Armorweave schien ihm die passende unterste Rüstungslage zu sein, leicht und flexibel. In einem Schwarz das Licht zu verschlucken schien, mit rotem Futter und einem ebenso farbenen Zierstreifen auf dem Ärmel. Dazu ein Oberbrustpanzer mit Schulterschützern aus Plastoid und Armschienen aus dem selben Material. Ledrishandschuhe mit Dünnen aus Durastahl bestehenden Klauen, die Beine würde er ungepanzert lassen um seine Bewegungen nicht mehr als nötig zu verlangsamen, er trug ja hohe Stiefel. Kurs überlegte der Sith-Schüler ob einen Helm dazu wählen sollte, doch als er sich eines dieser Ungetüme übergestülpt hatte, entschied er sich rasch dagegen. Es würde Situationen geben, wo ein Helm sinnvoll und vor allem Hilfreich war, doch nicht jetzt, im Falle des Falles würde er sich sicher noch einen besorgen können.

Craton schloss gerade seinen Gürtel über dem Mantel, als sein Meister mit einem roten Tuch zurückkehrte. Schwungvoll präsentierte er ihm eine Klinge, mit der laut eigener Aussage dutzende Feinde getötet hatte und er sollte diese Klinge nun führen. Zumindest bis er ein eigenes Lichtschwert konstruiert hatte. Er würde seinem Meister mit dieser Waffe in Händen beistehen und siegen oder untergehen. Mit einem leichten Kloß im Hals streckte der Schüler beide Hände nach der Klinge aus um sie an sich zu nehmen. Ein Kribbeln durchflutete seine Hände als er den Griff der Waffe berührte. Ihm war als hörte er einen Echoenden Schrei wiederhallen, sah kurz grau häutige Wesen mit nahezu Skelettartigen Zügen. Und er verspürte Zorn, unbedingten alles vernichtenden Zorn.

Craton keuchte auf, hatte er gerade einen wiederhall der Emotionen gespürt die sein Meister hatte als er dieses Schwert im Kampf geschwungen hatte? Der Mirialaner starte noch immer auf die Waffe in seinen Händen als sein Meister bereits die Waffenkammer wieder verließ und ihn anwies zum Training zurück zu kehren.

Im Trainingsraum ging die Unterweisung mit unverminderter Intensität weiter. Der Einzige wahrnehmbare Unterschied war, das Craton nun die ehemalige Klinge seines Meisters führte um sich an sie zu gewöhnen. Zunächst hatte der Mirialaner befürchtet die Klinge würde sich schwer und Plump in seinen Händen anfühlen, zumal er höchstens mit Messern und Dolchen mal geübt hatte und nicht mit Schwertern. Doch war die Klinge leicht, flexibel und robust zugleich und keineswegs schwer. Auch flossen nun ohne Anweisung immer mehr Machttechniken in den Schlagabtausch mit ein und auch das Blocken selbiger… oder im Falle Craton dem versuch des Blockens. Zumindest trieben ihn die Machtstöße seines Meisters nur noch nach hinten und warfen ihn nicht mehr halb durch den Raum.

Irgendwann beendete Darth Angelus das Training für den Tag und wies seinen Schüler an ihm morgen, zur selben Zeit hier wieder voll gerüstet zur Verfügung zu stehen. Er sollte in den Katakomben am lebenden Objekt üben. Ein gemurmeltes:


“Ja Kotka (Meister). In die Katakomben Kulte jagen.“

entrang sich seiner trockenen und heiseren Kehle. Seine Meister grinste Raub tierhaft und verschwand mit wehendem Umhang, während sein Schüler vor Erschöpfung einfach auf den Boden sank. Das Schwert seines Meisters über die Beine gelegt. Schwer atmend fuhr er mit seine Händen über sein schweißgebadetes Gesicht und durch die durchtränkten Haare. Von Null auf Lichtgeschwindigkeit in nicht einmal zwei Tagen. Zur Lockerung rollter er mit dem Kopf und den Schultern, er sollte zusehen, das er sich Wusch und Schlaf bekam, sonst würde ihn die Erschöpfung umbringen und kein Wesen aus den Katakomben…



Am nächsten Morgen fühlte sich der Mirialanische Sith-Schüler schon besser, zwar hatte er Träume von Blut, Schlacht und Gemetzel gehabt, doch lag das sicherlich an der Nähe zu dem von seinem Meister aufgeladenen Schwert. Es war geradezu als würde sich die in ihm befindliche Wut vervielfachen wenn der die Klinge auch nur berührte, was sicherlich von Vorteil sein konnte. Vor dem Trainingsraum wartete er geduldig auf seinen Meister, um ihm nachdem er ihn begrüßt hatte einige Fragen zu stellen. Zwar in einem höflichen ton, zumindest ging Craton davon aus das dies einer war, doch wollte er mehr über seinen Meister erfahren.


“Darth Angelus, verzeiht mir solch indiskrete Fragen, doch wo habt ihr eine solche Klinge her? Und wie kommt es das ihr Persönlich zu einer Zeremonie des Imperators eingeladen seid? Da unsere Beziehung rein Geschäftlicher Natur begonnen hat, wünscht ihr vielleicht auch etwas über mich zu erfahren?“

Diesmal hatte er darauf geachtet möglichst alles in Basic auszusprechen, nicht weil er eine Reaktion wie bei einer gewissen Sith Lady erwartete sondern weil er das unbestimmte Gefühl hatte, das Darth Angelus Huttisch nicht wirklich sprach und ihm dieses Gespräch recht wichtig war.


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Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - Quartier - Darth Angelus

In seinem Quartier angekommen, ließ sich Darth Angelus erschöpfter hinter seinem massiven Tisch nieder, als er es sich zuvor und während seines Weges durch die Gänge des Tempels hatte anmerken lassen. Die Fortschritte seines neuen Schülers waren tatsächlich schon am ersten Tag beachtenswert, was wohl vor allem daran lag, dass Craton längst kein Frischling mehr war. Er hatte bereits eine Ausbildung unter einer anderen Führung genossen und augenscheinliche einige wertvolle Kenntnisse aus dieser Zeit mitnehmen können. In den ruhigen Momenten des späten Abends legte der Krieger nachdenklich seine Stirn in Falten, während er durch sein Fenster auf den stockfinsteren Vorplatz des Ordens blickte. Im Grunde hatte er keine Ahnung, wer Craton überhaupt war. Er wusste nicht, woher sein Schüler kam, wie er seinen Weg zu den Sith gefunden hatte, wer ihn zuvor ausgebildet hatte, was seine Ziele waren, sondern kannte ihn einzig und alleine durch einen Auftrag, nach dessen Vollendung er ihn genauso gut hätte beseitigen können. Im Grunde investierte er sowohl Vertrauen als auch große Mühen in einen Fremden, den er nach einem unerfreulichen Zwischenfall mit seiner eigentlichen Schülerin spontan unter seine Fittiche genommen hatte. Ein Status quo, den er nicht aufrechtzuerhalten gedachte, sondern sich stattdessen vornahm, Licht ins Dunkel zu bringen. Zumindest in diesem einen Fall. Der Ritter würde alles über seinen neuen Schüler erfahren und das alsbald.

In Erwartung einer Nachricht der Extinktoren tigerte der Sith noch einige Minuten unruhig durch sein Quartier, ehe er sich schließlich seiner schwarz glänzenden Rüstung entledigte und in einen Schlaf der unruhigen Art fallen ließ. Dunkle Träume, verbunden mit Zusammenfall einiger wichtiger und gerade erst entstandener Konstanten im Leben des jungen Kriegers, ließen ihn immer wieder schweißgebadet aufschrecken und wieder erschöpft einschlafen. Es schien Darth Angelus, als würde er vor seinem Auge sehen können, wie alles um ihn herum bald zusammenfallen würde, wo es doch erst im Begriff war, so richtig zu beginnen. Zumindest spielte sein neuer Schüler keine Rolle in diesen Bildern, was ihn etwas beruhigte. Doch als der Krieger in der Früh schwerfällig aus dem Bett stieg, wusste er, dass er außerhalb dieser vier Wände - und eigentlich nicht einmal innerhalb dieser - auch nur ansatzweise irgendeinen Hauch von Schwäche zeigen durfte. Folglich zog er sich seine makellose schwarze Rüstung über, über der er an diesem Morgen einen besonders schweren und aus zahllosen Schichten gefertigten schwarzen Umhang mit zwei güldenen Medaillons befestigte. Als der Ritter sein Quartier verlassen hatte und durch die noch leeren Gänge des Ordens schritt, blieb dieser edle Umhang über seinen Schultern aufgrund seines Gewichts absolut bewegungslos. Die Pracht des Sith-Kriegers war kaum zu übertreffen, der die rechte Hand in lässiger Haltung auf dem Knauf seiner Lichtklinge legte.

In den unteren Ebenen, vor dem Trainingsraum, wartete Craton bereits, der seinen Meister begrüßte. Darth Angelus musterte seinen Schüler für ein paar Augenblicke. Es war kein Vergleich mehr zu gestern, als er zerzaust und übermüdet aufschlug. Seine neue leichte Rüstung saß wie eine zweite Haut und der beidseitige Stoff des Mantels innerhalb dieser war so unbefleckt wie die sündhaft teuer gefertigte Klinge, deren dunkle Aura Darth Angelus schon einige Gänger weiter gefühlt hatte. Der überraschend stolze Anblick seines Schützlings ließ ihn die Erscheinungen letzter Nacht schnell vergessen. Und darüber hinaus ergriff der Fastmensch eine Initiative, die sich der Krieger selbst vorgenommen hatte, doch bei der er noch um die passende Wortwahl haderte. Im Trainingsraum stand er dem etwa gleichgroßen Mirilianer gegenüber und hörte geduldig seinen Fragen zu.

"Bevor ich zu Darth Angelus, Bezwinger der yevethanischen Rebellion, Schlächter von Kal Fraan und Ritter im Orden seiner Majestät Darth Allegious aufgestiegen bin, war ich Graf Sabar Muraenus von Dubrillion. Die Klinge habe ich mir vor meiner Reise nach Bastion für teures Geld anfertigen lassen, um für meine Schülerschaft gewappnet zu sein. Ein ehemaliger Schüler unseres Imperators, Darth Sting hat sich meiner angenommen, und an seiner Seite habe ich gegen die Yevethaner bei Koornacht gekämpft. Ich habe dem Tod ins Auge geblickt, doch zur Leidenschaft der Finsternis gefunden, mich von meinen Ketten befreit und von meinem Meister in den Stand des Kriegers erheben lassen. Und hier stehe ich nun."

Durch seine ritterliche wie düstere Pracht, den wiederhallenden Klang seiner Stimme und das wiederkehrende Funkeln in seinen Augen wirkte es mehr wie eine epische Ansprache denn eine aus Sicht mancher womöglich überfällige Vorstellung. Die Ereignisse auf Dubrillion verschwieg Darth Angelus natürlich, ebenso wie vor Odile, seiner Schwester und jeder anderen Seele. Nicht weil er sich schämte, ganz im Gegenteil, sondern aus Gründen der Sicherheit und zwar nicht nur seiner eigenen.

"Und nun zu dir, Craton. Wer bist du, was hat dich hierher geführt und wie verlief dein bisheriger Weg als Novize der dunklen Seite der Macht?"

Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Darth Angelus, Craton Minara
 
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Kaum das er seine Fragen an Darth Angelus, seinen Meister formuliert hatte, führte dieser ihn erneut in den Trainingsraum. Würde er Antworten erhalten? Oder würde sein Meister einfach mit dem Training fortfahren, so als müsse er auf die Fragen dieses untergebenen nicht antworten? Doch nein, der Ritter des Imperators baute sich vor dem Mirialaner auf und schien sich seine Antworten auf die Fragen sehr gründlich zu überlegen. Dann jedoch begann er mit stolz geschwellter Brust und einem Pathos zu sprechen, das er auch in einem Propaganda Holo hätte vorkommen können. “Gibt an wie eine Tüte Msqitos.“ fuhr es Craton durch den Kopf. Doch sein Meister fuhr unbeirrt fort, er sprach davon das er ein Graf gewesen sei bevor er Darth Angelus wurde. Er wäre der Schüler eines Darth Sting gewesen, der hingegen ein Schüler des Imperators höchst selbst war. Er hatte im Koornacht-Cluster Tod und verderben verbreitet, die Finsternis liebkost und war nun hier als Sith-Krieger. Das Schwert was er dem Mirialaner überreicht hatte, war eine Sonderanfertigung die er noch als Graf Sabar Muraenus in Auftrag gegeben hatte. Als sein Meister mit diesem Teil der Ansprache geendet hatte, verhallte seine Stimme in der dunklen Halle die der Trainingsraum darstellte.

Craton hatte das unbestimmte Gefühl das es da noch mehr gab, was wissenswert über Graf Muraenus, Darth Angelus den Maha Kahkesa (Königsmörder) war. Doch mustertete er den Kräftigen Mann vor sich nur ohne dahingehend seine Vermutungen und Fragen zu äußern. Dafür würde es sicherlich noch einen passenden Moment geben… Schließlich waren Geheimnisse auch ein Teil der Macht eines Sith.

Nun war es an der Reihe Imperialen Ritters seine Fragen an seinen Schüler zu formulieren, Graf Muraenus wollte wissen wer er war, was ihn zum Orden geführt hatte und wie sein bisheriger Weg verlaufen war. Ein Grinsen verzog den Mund des Mirialaners bevor er zu sprechen begann:


“Ich bin nichts nach euren Maßstäben, ich war ein Dieb, ein Schmuggler und ein Herumtreiber. Ich habe damit überlebt, mich bei Hutten einzuschmeicheln, Pfeffersäcke übers Ohr zu hauen und Dinge zu vollbringen die andere nicht konnte, geschweige denn zu denken wagten. Und so bin ich auch beim Orden gelandet, ich hatte einen Auftrag angenommen ein kleines Kunstwerk von einer vergessenen Welt zu besorgen und nun ja es lief nicht ganz so wie es geplant war.“

Craton brach kurz ab und fuhr sich mit der behandschuhten Hand über sein Kinn, dabei überlegte er wie er den Rest formulieren sollte und was davon so wichtig war das er es Darth Angelus mitteilen musste und was er verschweigen konnte.

“Die Figurine zu beschaffen klappte so wie geplant, doch nicht mehr meine Flucht aus dem Ordens-haus auf Thule. Ich bekam ein Angebot das ich nicht ausschlagen konnte und landete hier. Nach einigen kleineren Erledigungen für einen anderen Grafen...“

Der Mirialaner stockte kurz und strich sich noch einmal die Haare nach hinten, bevor er gewinnend lächelnd fortfuhr.

“… Wurde ich für eine Mission ausgewählt, bei der es zum Zerwürfnis mit mir und … einer Sith-Lady kam… meiner damaligen Meisterin. Sie hat Dinge getan, die sie wohl tun musste für die Mission und ich habe Dinge getan um zu überleben und … er … half mir zu überleben.“

Als Craton den anderen erwähnte, zeigte er auf seinen Kopf und grinste Raubtier artig, wobei seine Augen kurz schelmisch aufblitzten.

“Den Rest kennt ihr eigentlich oder wünscht ihr das ich mehr ins Detail gehe? Alles was die Mission betrifft, kann und darf ich nicht mehr ins Detail gehen… Ich hoffe ihr versteht.“

Craton atmete tief durch und schluckte trocken nachdem er geendet hatte. Er fühlte sich als hätte er sich noch ein kleines Stück befreit, fast so als wären die Ketten die der andere um ihn gelegt hatte nicht alle gewesen die ihn banden. Und erst das erzählen seiner Geschichte, das Urteil eines wahren Meisters könnte dafür sorgen, das er sich dieser letzen Fesseln entledigte. Gedankenverloren strich er über den Knauf der Klinge die ihm sein Meister übergeben hatte während er auf eine Reaktion des Grafen Muraenus, seines Meisters wartete.


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Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Darth Angelus, Craton Minara

Eine Sache, die dem Krieger an diesem Morgen positiv auffiel, war dass Fernbleiben seines Schülers von irgendwelchen Floskeln aus der huttischen Unterwelt, aus der er seinen eigenen Aussagen nach stammte. Der Krieger hatte es sich gestern noch verkniffen, Craton zurechtzuweisen und ihm auf die eine oder andere Art zu verdeutlichen, dass der Orden der Sith kein Ort für kriminellen Abschaum war, der in Rätseln sprach. Für kriminellen Abschaum, der nicht in Rätseln sprach vielleicht doch, aber dieses Thema schien vorerst ohnehin vom Tisch. Denn anscheinend ist es dem Fastmenschen selbst aufgefallen, dass seine verbalen Ausflüge ins Huttische Darth Angelus missbehagten. Seine Aussagen bestätigten, was Darth Angelus ohnehin schon vermutet hatte; vor seinem Beitritt in den Sith-Orden war Craton ein Taugenichts, ein schwächlicher Kleinkrimineller, der vor den schleimigen Hutten gebuckelt hatte und sich gerade so über Wasser halten konnte. Die Augen des Kriegers flackerten orange auf, als er zu folgenden Worten ansetzte:

"Die Tage, in denen du innerhalb der Nahrungskette unterhalb der Hutten standest, sind längst gezählt. Du bist schon jetzt mächtiger, als jedes dieser unzivilisierten Tiere. Dir fehlt nicht mehr allzu viel, um ihre Existenzen nur mit einem beiläufigen Handgriff beenden zu können. Oder sie zu unterwerfen und unter deiner Stiefelspitze zu kontrollieren."

Ein kaltes Lächeln huschte über seine Lippen, ehe er seine Ausführung erweiterte:

"Im Orden der Sith spielt deine Abstammung keine Rolle, sondern einzig und allein deine Stärke und Überlebensfähigkeit. Dekadenz und falscher Stolz führen hier zu einem raschen Tod."

Eine schmerzhafte Lektion, die der Sith selbst durch die Klauen und Hände seines Meisters und des geistesgestörten Kriegers Darth Sikarius erfahren musste. Sabar Muraenus hatte eine lange Zeit gebraucht, um sich dieser simplen Tatsache bewusst zu werden, so lange, dass es ihn einige Male beinahe das Leben gekostet hatte. Die markante Narbe unterhalb seiner Brust, zugefügt durch einen brachialen Schwertwurf von Sikarius, stellte damals den Wendepunkt in seiner Sicht auf die Dinge dar. Damals hatte er als Schüler am Ende der Nahrungskette gelernt, was die Phrase "fressen oder gefressen werden" im Sith Orden und auf den Schlachtfeldern der Sith-Krieger überhaupt bedeutete. Der einzige Titel, der Darth Angelus nun noch etwas bedeutete, war der des Ritters seiner Majestät. Denn für diesen hatte er mit Blut bezahlt.

"Ich werde dafür sorgen, dass Odile diese Lektion ein für alle mal begreift, so sie wieder aus dem Koma erwacht."

Craton fuhr fort und erzählte von seinem eher spontanen Beitritt in den Orden. Als er von Erledigungen für einen "anderen Grafen" sprach, versteinerte sich die Miene des Ritters für einen kurzen Augenblick. Abgesehen von irgendeinem unbedeutenden Titel innerhalb irgendeiner noch unbedeutenderen Scheinwelt hatte er rein gar nichts mit irgendwelchen anderen Adeligen gemeinsam. Sie waren schwach, genauso wie sein toter Vater und der Rest seiner genauso toten Familie. Doch ehe er seinen Schützling korrigieren konnte, der kurz stockte und gefällig lächelte, erzählte dieser etwas von einem Zerwürfnis mit seiner damaligen Meisterin. Der Krieger fuhr ihm dabei sofort ins Wort:

"Ein Zerwürfnis mit einer Sith-Lady? In diesem Fall kannst du dich glücklich schätzen, noch unter den Lebenden zu weilen. Mein Meister hätte ein Zerwürfnis nicht geduldet, nicht einmal im Traum. Und selbiges gilt für mich; wer es nicht gerade schafft mich zu töten, der steht unter mir und zwar bis zum Tag, an dem ich ihn in den Stand des Kriegers erhebe...oder an dem er seinen Tod im Versuch findet, dorthin zu gelangen."

Bei der finalen Anmerkung des Fastmenschen, dass diese Stimme in seinem Kopf ihm half, gingen Darth Angelus einige Lichter auf. Er hatte mit Dopa Maskey verbal gerungen und schließlich triumphiert, indem er Craton dazu bringen konnte, sich dieser Ketten zu entledigen. Doch die Tatsache, dass diese Stimme ihn lebendig in und vor allem durch ein Zerwürfnis mit einer ausgebildeten Sith geführt hatte, erklärte die Hartnäckigkeit, mit der sich diese Krankheit im Kopf des Mirilianers zu halten vermochte. Der geschmeidige Schüler erkundigte sich, ob er noch weiter ins Detail gehen sollte, jedoch mit dem Hinweis darauf, dass seine vorherige Mission unter einer Art Geheimhaltung lag. Darth Angelus blickte kurz um sich. Er wartete noch immer auf einen Boten und/oder eine Nachricht des Zirkels und bis diese eintraf, sprach eigentlich nichts dagegen, noch etwas mehr über Craton zu erfahren. Der Mann hatte sich offenbar mächtige Feinde gemacht und so sehr sich Darth Angelus auch nach dem Kampf um Leben und Tod sehnte, wollte er diese Personen nicht unbedingt gegen sich aufbringen.

"Du bist mein Schüler und stehst unter meiner Fittiche. Und wie es mir scheint, hast du dir mächtige Feinde gemacht. Die Sith-Lady...ist sie bereits nach Bastion zurückgekehrt? Und der Graf von dem du sprachst, ist er ein Sith und in dieser unerfreulichen Angelegenheit involviert? Falls dem so ist, sollten wir dein Training intensivieren, um dich für den Fall der Fälle zu wappnen."


Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Darth Angelus, Craton Minara











 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne des Imperators | Vor dem Audienzsaal | Janus, Darth Praeconis (NSC), Leibgardisten des Imperators

Wenn es so etwas wie das hell strahlende Zentrum der Galaxis gab, dann war dieser Ort davon am weitesten entfernt. Hier gab es kein Licht – kein Licht. Die Finsternis war omnipräsent, eine alles verschluckende Schwärze, die nicht einmal einem Funken gestattete, für einen winzigen Moment zu leuchten. Als sich die massiven stählernen Tore zum Thronsaal des Imperators mit einem unheilvollen Knarren langsam öffneten und der Bote des Herrschers Janus bedeutete, einzutreten, konnte selbst der ausgesprochen selbstbewusste Graf nicht leugnen, dass er für einen Augenblick fröstelte. Sein Körper und sein Geist sagten ihm, dass es hier kälter war, und dennoch lag eine beinah fiebrige Anspannung in der Luft, eine Unruhe wie vor einem gewaltigen Gewitter. Aber es gab kein Zurück und kein Zögern. Was auch immer geschehen würde, würde geschehen, sein Aufstieg oder sein Untergang, und beides würde der Vollstrecker erhobenen Hauptes erleben. Ein kurzes, höfliches Nicken in Richtung von Darth Praeconis dann setzte sich Janus in Bewegung, würdevoll-elegant und festen Schrittes überquerte er die Schwelle zum Thronsaal und sank mit geneigtem Kopf auf die Knie, während sich hinter dem massiven Tore wie das Maul eines hungrigen Rancors schlossen. Niemand stand unaufgefordert in der Gegenwart des Imperators, niemand verweigerte ihm den Respekt, der dem Meister der Dunklen Seite und Herrscher des Galaktischen Imperiums gebührte. Nicht einmal dann, wenn man Teil einer Verschwörung zu seinem Sturz war. Ganz besonders dann nicht. Tatsächlich musste Janus sich einen Fehler eingestehen, als er in der Dunkelheit ausharrte und nachdachte, denn der Imperator war nicht bloß ein Meister der Dunklen Seite. Er war die Dunkle Seite, der Abgrund in jedem Lebewesen, die leise Stimme, die von Macht, Herrschaft und Wissen flüsterte und den Pfad zu ungeheuren Kräften verhieß. Im Vergleich zu ihm war selbst ein erfahrener Sith wie der schlanke Halb-Echani nur der Schatten eines Schattens. Und doch... Geduldig wartete Janus ab, trug eine stoische Miene zur Schau und konzentrierte sich ganz auf die Herrlichkeit des Thronsaals und die omnipräsente Finsternis. Stille lag in der Luft und auch die unter einer schwarzen Robe mit Kapuze verborgene Gestalt auf dem Thron im Zentrum des Raums zeigte keine Regung, nur das unheilvolle rote Glimmen zweier Augen erinnerte daran, dass dort jemand – etwas – war. Darth Allegious schien so sehr mit den Schatten eins zu sein, dass Janus sich fragte, wo die Dunkelheit begann und er aufhörte. Vermutlich war das der falsche Ansatz. Es gab keinen Anfang. Kein Ende. Wie eine Spinne im Netz saß dort das wohl mächtigste Wesen der Galaxis und trotz aller Arroganz fühlte Janus einen kalten Klumpen in seinem Magen, der Vollstrecker wandte all seine geistigen und körperlichen Kräfte auf, um von der schieren Präsenz des Herrschers nicht erdrückt zu werden.

Janus vermochte nicht zu sagen, ob dies eine letzte Prüfung war, ob der Imperator ihn in diesen Momente betrachtete und seine Bemühungen, Seele und Fleisch vor seinem absoluten Zugriff zu bewahren, auf ihren Erfolg bewertete. So oder so, der ehrgeizige Aristokrat wandte alles auf, was ihm zur Verfügung stand. Jahre des Trainings und der Ausbildung, die Erinnerungen an Kämpfe und Intrigen, Verrat und Treue, Aufstieg und Fall, all dies zog vor seinem inneren Auge vorüber. Seine Ankunft auf Bastion. Die Unterweisung durch Kira Guldur. Korriban, der Bürgerkrieg, die Ernennung zum Krieger, seine Schüler, seine Begegnung mit dem Tod und die eisige Hand, die nach ihm gegriffen hatte. Wiedergeburt und Erhebung. So vielen Prüfungen, denen er sich gestellt hatte, so viele Herausforderungen. Sie würden nicht die letzten Hürden sein. Janus biss unwillkürlich die Zähne zusammen und ballte eine Faust, als der Druck auf ihn zunahm, sich ins schier unerträgliche steigerte...und dann nachließ, just als die Stimme des Imperators erklang. Ein Zischen, ein Schnurren, mechanisches Surren und rasselnde Klänge, und nichts davon schmälerte die schiere Macht, die darin lag. Es war eine Stimme, die jederzeit den Tod von Millionen und die Auslöschung ganzer Welten befehlen konnte.


„Willkommen, Graf
Janus Sturn. Vollstrecker meines Ordens – meines Willens. Erhebt Euch.“

Der Graf tat wie ohne zu zögern wie geheißen, vermied es allerdings, den Imperator anzustarren. So eine grobe Unhöflichkeit gehörte sich nun wirklich nicht. Erneut herrsche einige Augenblicke Stille und Janus fühlte sich wie ein Insekt, das von einem neugierigen Forscher unter einem Vergrößerungsglas betrachtet wurde, um festzustellen, ob es der weiteren Beschäftigung lohnte oder besser zerquetscht werden sollte. Es war eine bemerkenswerte Umkehrung der Verhältnisse und die Ironie dahinter entging selbst dem eitlen Fastmenschen nicht. Dennoch wahrte er eine stolze, aristokratische Haltung – frei von Hochmut und voller Respekt, aber ohne Kriecherei und Furcht. Rot glimmende Augen richteten sich auf ihn und nach einer kurzen Pause fuhr Darth Allegious fort. Der Imperator klang nachdenklich, prüfend – aber es lag keine Unsicherheit in ihm.


„Alle Sith streben nach Macht. Es liegt in unserer Natur, über uns hinauswachsen zu wollen, mehr zu werden als das, was wir sind. Und so wie wir stärker werden, werden auch die Herausforderungen größer, denen wir uns stellen müssen. Wir werden – wir alle, vom niedrigsten bis zum höchsten Sith – werden jeden Tag geprüft, jeden Tag in neue Kämpfe geworfen. So auch Ihr. Ich habe Euren Weg verfolgt. Euren Aufstieg in meinem Orden. Nun werdet Ihr erneut aufsteigen, Graf
Sturn. Mit Wort und Tat habt Ihr Euren Wert demonstriert und Euch über viele erhoben. Nur noch wenige verbleiben, die den gleichen Rang wie Ihr bekleiden. Heute werden es weniger werden. Doch nur die Würdigen wähle ich aus...und die Treuen.“

Von unsichtbarer Hand getragen schwebten ein Dolch und eine Schale durch die Dunkelheit und verharrten vor Janus in der Luft und der Vollstrecker neigte ehrerbietig den Kopf. Er verstand, was zu tun war – die Stimme des Imperators war nicht nur in seinen Ohren erklungen und ohne Zweifel oder Furcht griff der Aristokrat nach dem Dolch. Ein schwarzer Griff aus Obsidian, eine gezackte, rot leuchtende Klinge, in die okkulte Symbole eingeritzt waren, die er – zumindest teilweise – als Worte der Macht in der alten Sprache der Sith erkannte. Darth Allegious hob eine Hand und Janus tat es ihm gleich, als der Imperator zu sprechen begann, wiederholte der Graf instinktiv seine Worte.


„So wie Macht in unserem Geist liegt, liegt Macht im Blut. Gemeinsam beschreiten wir den dunklen Pfad zu Erkenntnis und Stärke, als ein Orden und ein Reich. Unsere Treue gilt dem Orden und dem einen, der ihn führt, denn Er ist der Meister der Dunklen Seite und somit unser aller Meister. Heil dem Imperator, Heil dem Herrn der Sith! Mögen wir, die Seine Auserwählten sind, ihm stets mit Treue und Hingabe dienen – oder möge unser Blut uns für unseren Verrat verdammen. Dies schwöre ich, Graf Janus Sturn, Lord des Dunklen Ordens und Vollstrecker Seines Willens, und entbiete meine Ehre meinem Herrn, Imperator Darth Allegious – möge Seine Herrschaft ewig währen.“


Eine sakrale Stimmung lag in der Luft, als Janus den Treueschwur mit Hingabe und Eifer vollzog und in einem letzten Akt seine Hand um den Dolch schloss, so dass dieser brennend in seine Haut schnitt und sein Blut in die Schale tropfen ließ. Der Graf fühlte ein Frösteln am ganzen Körper, das nur Sekunden später von großer Hitze verdrängt wurde, einem fiebrigen Gefühl des Triumphs und der Stärke. Respektvoll verneigte er sich und bot dem Imperator Dolch und Schale dar, welche dieser mit einer beiläufigen Handbewegung wieder davon schweben ließ.


„Verlasst diesen Ort nun als Lord der Sith und vergesst niemals Eure Worte. Große Veränderungen werfen ihren Schatten voraus und all jene, die treu zu mir stehen, werden schon bald die Früchte der vieler Jahre der Entbehrungen und Opfer ernten. Die Neue Republik wird fallen. Die Jedi werden fallen. Sie werden ersticken an ihrer eigenen blinden Moral und den Dolch führen, der ihr Herz trifft. Und auf den Trümmern ihrer Träume wird ein neues Imperium die Galaxis beherrschen...dann werden wir ihn wirklich haben, den Frieden.“


Der Imperator nickte und hinter Janus öffneten sich die massiven Tore des Thronsaals. Der frisch beförderte Lord sank noch einmal auf die Knie und neigte den Kopf, dann erhob er sich und verließ mit dem Gesicht zum Herrscher den Thronsaal. Erst, als sich dessen Tore wieder schlossen, wagte Janus wieder, zu atmen, und er schwieg. Schwieg, als er die Domäne des Imperators und die stummen roten Wächter hinter sich ließ. Schwieg, als er einen der Balkone des Tempels betrat und hinaus auf das Lichtermeer Bastions blickte. Erst dann – erst als ihm wirklich gewahr wurde, was gerade passiert war und dies bedeutete, begann der Graf, zu lächeln. Zu lächeln und zu lächeln und zu lächeln...und nachdem seine stoische Maske genügend Risse bekommen hatte, zerbrach sie vollständig und mit in den Nacken gelegten Kopf begann Janus zu lachen, ein befreites, ein triumphierendes, ein donnerndes Lachen, das hinaus in die Nacht hallte und seinen Aufstieg verkündete.


[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Balkon | Janus
 
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Er erzählte, erzählte von früher, gefühlt aus einem anderen Leben. Von einer anderen Person, um das zu bemerken benötigte der Mirialaner den Hinweis seines Meisters nicht einmal. Er würde nun über den Hutten stehen, vor denen er einst gebuckelt hatte. Doch hatte er wirklich gebuckelt? Oder hatte er ihnen nur das zu sehen gegeben was sie sehen wollte? Ähnlich wie seine ersten Tage im Orden der Sith, er war wie ein Häufchen Elend durch die Flure und Hallen geschlichen und hatte die anderen dabei beobachtet. Darth Angelus führte weiter aus das Dekadenz und falscher Stolz in den Tod führen würden und im Orden Abstammung keine Rolle spielen würde, nur die Fähigkeiten in der Macht. Ein bitteres lächeln umspielte die Lippen des Mirialaners als er an die gesammelten Werke der Dekadenz und des falschen Stolzes im Orden dachte.

Während die Gedanken des Schülers ein wenige abschweiften, erwähnte Graf Muraenus das er Odile diese Lektion unbedingt verinnerlichen lassen wollte, so sie wieder aus ihrem selbstverschuldeten Koma erwachen würde. Als Craton in seiner Erzählung bei seinen ersten Wochen und Monaten seines Aufenthalts im Tempel angekommen war, versteinerte sich der Blick seines Meisters. Anscheinend hatte etwas oder jemand den er erwähnt hatte ihn erzürnt. Doch als er die Mission und sein Zerwürfnis mit seiner ehemaligen Meisterin erwähnte, schien Darth Angelus zu explodieren. Denn er schnitt ihm das Wort ab, ungläubig fragte er nach ob Craton wirklich von einer Sith-Lady geredet hatte. Und wenn ja, das der Mirialaner von Glück reden konnte das er noch unter den Lebenden weilen würde. Sein Meister hätte kurzen Prozess mit ihm gemacht und ein eben solches Verfahren drohte der Ritter des Imperator nur seinem Schüler an. Er würde entweder zum Sith-Krieger werden oder bei dem Versuch sterben, nicht mehr und nicht weniger.

Halb amüsiert, verzog Craton das Gesicht als er zu einer Antwort ansetzte.


“Vielleicht bin ich einfallsreicher als ich aussehe, Meister. Vielleicht klammere ich mich mehr an das Leben als andere oder vielleicht konnte sie sich meiner nicht so entledigen wie sie es wollte, mit Jedi als Zeugen. Und so überließ sie es einer Vollstreckungsbehörde auf einem hinterwäldlerischen Planeten.“

Die Stimme des Mirialaners troff nur so vor abscheu, als er wieder an die Szenen auf Lothal zurück dachte. Wenige Tage, die ihn nicht nur sein Leben sondern auch fast seinen Verstand gekostet hatten. Sein Meister blickte sich in dem Raum um als würde er noch jemanden erwarten während Craton von seiner Heimkehr nach Bastion erzählte oder besser gesagt erwähnte das von da an sein Meister eigentlich alles wüsste. Auf seine Nachfrage, ob er noch mehr erfahren wollen würde, entgegnete Darth Angelus. Das er Craton nun als der Schüler des Imperialen Ritters unter seiner Oberhoheit stehen würde und das er befürchtet das sich der Mirialaner mächtige Feinde gemacht habe. Er erkundigte sich ob die Sith-Lady bereits nach Bastion zurück gekehrt sei und ob der Graf den er erwähnt hatte ein Sith sei und ob er mit dieser gesamten Angelegenheit etwas zu tun hätte. Wenn dem nämlich so wäre, müssten sie das Training intensivieren.

Craton entfuhr fast ein Schnauben als er kurz darüber nachdachte, ob sein Meister es gerade etwas mit der Angst zu tun bekam. Doch nein, er wollte sich sicherlich nur gut vorbereiten, schließlich waren Informationen viel wert vor allem wenn man mehr davon hatte als der Gegner. Langsam begann der Fastmensch zu sprechen:


“Lady Li… Die Sith-Lady ist meines Wissens nach noch nicht nach Bastion zurück gekehrt. Wenn sie dem ursprünglichen Plan folgen, kommt sich auch nicht allzu rasch wieder hier her.“

Craton räusperte sich kurz und rollte mit dem Kopf um die sich langsam anbahnende verspannung seines Nackens zu lockern, bevor er fortfuhr.

“Der Graf von dem ich sprach ist ein Sith, schließlich hat er seine Kräfte eindrucksvoll in der Bibliothek zur Schau gestellt. Aber Graf Sturn ist nach allem was ich weiß nicht in die Mission eingeweiht und ob meine ehemalige Meisterin nichts besseres zu tun hat als ihrem Liebhaber mitzuteilen das sie sich ihres Schülers entledigt hat. Und das während eines laufenden Auftrags, in heikler Sache… Ich weiß es wirklich nicht Meister.“

Der Mirialner hielt nachdenklich inne und kratze sich am Kopf, dann jedoch hellte sich sein Blick auf, so als wäre ihm gerade siedend heiß etwas eingefallen. Spitzbübisch grinsend trug er sein Anliegen vor.

“Aber was das sich Wappnen betrifft, wie kann ich einen Würgegriff mit der Macht abwehren? Das schien eine der Lieblingstechniken von meiner ehemaligen Meisterin zu sein. Vielleicht wäre das ein Schlag für sie wenn es nicht bei mir klappen könnte.“

Boshaft grinsend stand der ehemalige Schmuggler vor seinem Meister, ihm war vollkommen bewusst das er ihn im Prinzip dazu aufgefordert hatte ihn mit der Macht zu würgten. Nachdem er ihm erklärt hatte wie man sich aus einem solchen Griff befreien konnte. Craton spürte wie in ihm die Anspannung aber auch eine gewisse Erwartung anwuchs, was würde nun geschehen? Würde sein Meister seine Bitte ablehnen? Würde er ihn einfach so würgen und ihn selbst auf eine Lösung kommen lassen? Oder würde er ihm hinweise geben und dann mit der Tortur beginnen?


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