Bastion - Hauptstadt Center - Sith Orden - Einganshalle
Tyrus wollte sich nicht aus dem Konzept bringen lassen, er wollte seinem Gegenüber klar machen, dass er nicht dumm war, dass er wusste worauf er sich da einließ. Die Sith zeigten keine Gnade, doch er realisierte nicht, dass sie auch Neuen gegenüber keine Gnade zeigten, sodass er einfach frei heraus aussprach, was er dachte, dass der Sith hören wollte.
“Etwas besseres? Nun Mylord, dies liegt im Auge des Betrachters...ich bin vielseitig und nicht auf den Kopf gefallen. Seit meiner Kindheit erfuhr ich das nur der Stärkste überlebt, und ich habe überlebt. Die Sith sind die Stärksten, hier wird mein Sinn fürs Überleben eine neue Dimension erhalten”
Er war mit seiner Antwort zufrieden, doch der Sith anscheinend nicht. Er kam direkt auf ihn zu, war ihm so nah, dass er sein Gesicht hätte berühren können. Er blickte in die schwarzen Augen, welche wie ein Abgrund zu der Seele ihm gegenüber schien. Der Sith konnte die Angst, die sich gerade in Tyrus breit machte spüren, es war die Angst vor dem Tod, eine Angst, die er nicht oft spüren musste. Doch er riss sich zusammen, versuchte sich von diesen Gedanken zu lösen, schüttelte sie ab, und versuchte dem Sith ein ernstes Bild zu bieten.
“Ein Sith, so sagt man, strebt nach Stärke, nach Vollkommenheit, er will sich von seinen Ketten befreien. Ich strebe nach den selben Prinzipien, ferner noch will ich diesem Orden dienen, um in seinem Namen für die Stärke in der Galaxie zu kämpfen. Meine Stärken und Fähigkeiten sind im Vergleich zu euch sicherlich nichts, und in der Macht möge ich derzeit vielleicht unterentwickelt sein ... doch betrachtet mich als heißes Eisen, welches durch eine meisterhafte Führung zu einem scharf geschliffenen Schwert werden kann”.
Ihm persönlich gefiel seine Antwort, und die Metapher mit dem glühenden Eisen welches man zum Schwert schmieden könnte. Es beschrieb, seiner Ansicht nach gut das Bild welches sich Tyrus von sich selber machte, und hoffte damit seine wahren Beweggründe verschleiern zu können. Es erschien ihm edler, für ein Ziel zu kämpfen, anstatt für persönliche Beweggründe, doch Tyrus hatte wohl nicht verstanden dass die Sith nach innen gerichtet sind, völlig auf die Verwirklichung seiner selbst, sodass diese Ziele, die von Rache träumten, wertvoller waren als die Stärke der Galaxie. Der Sith machte ihm dies klar, zeigte ihm den wahren Weg, indem er ihn aufforderte, seine wahren Beweggründe zu offenbaren.
“Ihr wollt meine wahren Beweggründe wissen? Mein Hass und mein Zorn auf meinen Onkel, auf das was er mir angetan hat, ich will Rache, Genugtuung, ich will ihn mit Tod und Verderben strafen, ich will ihn leiden lassen.
Tyrus’ Worte waren voller Hass, denn bei der Erwähnung seines Onkels wurde ihm klar, was er eigentlich wollte. Er war selber überrascht, dass er sich die ganze Zeit etwas vorgegaukelt hatte, sich selber belogen hatte, und dachte er würde dies auch bei dem Sith schaffen, der ihn jedoch wie eine Glasscheibe durchschaut hatte. Zuerst senkte er den Kopf, so als wolle er Reue zeigen, doch als ihn der Sith nach seinen Fähigkeiten befragte, hob er diesen wieder und sah dem Sith erneut in die Augen.
Meine Fähigkeiten ... nun, ich bin technisch gesehen nicht unwissend, kann also Reparaturen durchführen, ebenso hab ich schnelle Reflexe und bin gnadenlos, was durch meine Tätigkeit als Kopfgeldjäger verstärkt wurde.
Meine Stärken sind der Kampf ums Überleben, etwas anderes habe ich nie kennengelernt, ich weiß mich zu verteidigen, und ich denke, meine Emotionen werden eine Quelle der Energien der dunklen Seite sein, schließlich bezieht man sie durch solche Emotionen”.
Nachdem die Antworten des Siths kamen, überlegte Tyrus. Das Gespräch mit dem Sith rüttete stark an seinem Weltbild. Das erste was ihm klar wurde, dass alles was er sich mit Mühe aufgebaut hatte, seine wenigen Stärken die ihn bisher im Leben voran getrieben haben und sein Überleben gesichert haben, waren hier wertlos. All das, was er konnte, was ihn auszeichnete, war für den Orden unwichtig. Es schien ihm, als sei seine gesamte bisherige Existenz unwürdig, und doch, ein Hoffnungsschimmer gab, sollte er im Orden aufgenommen werden, würde er neu geboren werden, er würde sich einen Namen machen. Doch bis dahin würde es ein weiter Weg sein. Er war zuversichtlich, schließlich schätzte selbst dieser Sith seine Chancen so ein, dass es möglich wäre, dass er ein Jünger werden könnte, ferner, erklärte sich dieser Sith sogar dazu bereit ihn auszubilden, sollte er diese Prüfung schaffen.
Die Aufgabe jedoch, die ihm der Sith stellte, machte ihn zunächst stutzig. Er sollte ihn berühren? Wie sollte er das Anstellen? Der Sith war bestimmt schneller als er, und konnte noch dazu die Macht benutzen. Seine Rüstung jedoch, erschien ihm massiv und schwer, vielleicht würde dies ein Vorteil für Tyrus sein? Er begann den Sith zu umrunden, wollte eine Schwachstelle finden, irgendwas, was er sich zum Vorteil machen könnte. Die Aufgabe war schwerer als man es zunächst annahm, außer wenn man gewillt war Schmerzen zu ertragen.
Er wollte zunächst ausprobieren, ob er es sich zunutze machen könnte, dass der Sith die Rüstung anhatte, und somit einen Nachteil bei seiner Geschwindigkeit haben würde. Er umrundete ihn weiter, wobei der Sith ihn nicht aus den Augen lies, ihn ständig beobachtete. Er machte einen Satz nach vorne, wollte durch schnelle Schritte versuchen den Sith aus dem Konzept zu bringen, doch dieser schlug ihn einfach mit seinem Stab nieder. Der Schmerz der in durchfuhr krabbelte bis in die letzte Faser, da Tyrus nicht darauf vorbereitet war dass er so schnell zuschlug, ging er erst mal zu Boden. Er konnte auch nicht die Hand des Sith berühren, da dieser bereits zur Seite wich, bevor Tyrus sich überhaupt rühren konnte. Er rappelte sich auf, bevor der Sith erneut zuschlagen konnte, machte erst mal einen Satz nach hinten und überlegte seine Chancen erneut. Wie könnte er bloß die Verteidigung durchbrechen? Es war noch zu früh um an eine Niederlage zu denken, für ihn war es auch gar nicht möglich, schließlich war dies seine einzige Chance.
Er beschloss etwas neues auszuprobieren, wollte versuchen ihn durch Täuschungsmanöver auszutricksen, ihn versuchen mit Finten hereinzulegen. Er versuchte durch mehrere Sprünge zur Seite und angedeutete Versuche ihn anzufassen aus dem Konzept zu bringen. Er lief mehrere Zickzackreihenfolgen ab, doch jedes Mal konnte er nicht an dem schwingenden Stab seines Gegenübers vorbei, jedes Mal stoppte ihn ein Schlag oder ein Ausweichmanöver. Er versuchte es, immer und immer wieder, und merkte nicht wie die Zeit verflog und bereits eine Stunde vergangen war...
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