Bastion

[ Weltraum Imperium / Hyperraum richtung Bastion / "Silver Light" ] Chiffith, Janus, Fel, sowie Droiden

Wütend kniff Fel die Lippen zusammen, als er die herablassenden Worte des Grafen vernahm. Für ihn musste es jedoch wirklich so gewirkt haben, als wäre Fel schwer von Begriff. Doch der Denker war immer noch verhindert und so fiel ihm keine geistreiche Erwiderung auf die Verachtung in dem Kommentar des Grafen ein. Stattdessen murmelte er nur ein paar Worte, dass er eine wissenschaftliche Erklärung gewollt hatte, doch ließ es dann dabei bewenden. Sicher würde das Thema früher oder später wieder aufkommen. Spätestens wenn er selbst damit begann unschuldige Trauben zum Platzen zu bringen. Dafür fand er jedoch beim Thema totale Zerstörung der Galaxis seine Zunge wieder

„Alles töten um ein Gott zu sein? Wenn alles tot ist, wer kann einen dann noch verehren? Götter leben von Verehrung. Wer braucht vergessene Götter an die niemand mehr glaubt – oder glauben KANN. Vor allem ist dein göttliches Glück nur von kurzer Dauer, wenn du dabei selbst draufgehst. Da sind einzelne Morde viel effektiver, auch wenn sie trivial erscheinen mögen. Ein Großer Knall wird dich vielleicht sehr glücklich machen, doch ist das auf einmal zu empfindende Glück limitiert. Genug Morde mit Zeit dazwischen wird dir in Summe mehr Spaß machen“

Was war schon das Wesen eines Gottes? Ein Gott wurde gefürchtet, angebetet, um Rat gefragt. Opfer wurden dargebracht um ihn zu besänftigen. Ein Gott handelte willkürlich, stellte unsinnige Gesetze auf, die seine Subjekte zu befolgen hatten, doch ließ er sich auch scheinbar zur Ruhe bringen, wenn die Anbeter für ihre angebliche Sünde Buße taten. Die Milde und Strenge des Gottes konnte dabei variieren, doch ließ er immer genug Wesen am Leben, um seinen Kult zu erhalten. Fel war sich nicht sicher, was jemand wäre der alles Leben auslöschte, doch ganz sicher war er kein Gott.

Es war gut, dass der Mörder schon so früh eine wesentliche Schwäche des Grafen erkannt hatte. Später, wenn sich die Gelegenheit dazu bieten würde, wäre dieser Sucht nach ultimativer Macht und der Größenwahn die offensichtlichsten Punkte, wo man einen Hebel ansetzen konnte. Vorausgesetz, der Graf überlegte es sich jetzt nicht in letzter Sekunde noch anders und nahm das ihm angebotene Steakmesser nicht an.

Doch die Sorge des Mörders war unbegründet. Der Graf machte Anstalten das ihm dargebotene Messer anzunehmen, doch in diesem Moment betrat Chiffith den Raum. Still empfand der Mörder Bewunderung für den riesigen Wurm. Die Verletzungen, die der Sith-Schüler hingenommen hatte, sahen nach wie vor schrecklich aus, doch war er schon wieder auf den Beinen und schaffte es sogar seinen Unwillen über das Überlebens des Mörders auszudrücken. Fel wollte grade zu einer bissigen Bemerkung ansetzen, doch da sprach schon Janus.

Mit einem Nicken nahm Fel die rhetorische Frage des Grafen hin und erhob sich zusammen mit ihm, das symbolische Messer nach wie vor ausgestreckt. Was würde nun passieren? Das beiderseitige Erheben legte mehr eine ritualische Handlung nahe, als ein simples Abnicken eines verbalen Vertrags. Doch wie würde diese aussehen? Schon in der nächsten Sekunde kam die Antwort. Mit einem Ruck unsichtbarer Hände, der den Denker Pein erfüllt aufheulen ließ, den Fel jedoch größtenteils überspielen konnte, löste sich das Messer aus seinen Fingern und schwebte langsam auf seinen Gegenüber zu. Dann jedoch, mit einer überraschender Abruptheit änderte es seine Flugrichtung und flog stattdessen auf Fels Gesicht zu.

Zur Seite!

Nein. Das würde schwach erscheinen

Kaum hatten die beiden Persönlichkeitsdrittel diese kurzen Sätze ausgetauscht, da bohrte sich die glänzend graue Klinge zitternd in die Holzvertäfelung hinter ihm. Ein scharfer Schmerz an seiner Wange und ein heißer Tropfen, der von der schmerzenden Stelle hinablief, sagten ihm, dass der Graf getroffen hatte.

Der Vertrag wurde mit Blut besiegelt. Er ist rechtskräftig

Was?!

Ruhig, Kleiner. Du hast keine Ahnung

Kurz stritten die beiden noch, doch dann beruhigten sie sich. Der Graf hatte zu Ende gesprochen und nun war es an Fel, ebenfalls etwas zu sagen.

„Das werde ich tun. Ich akzeptiere deine Bestrafungen und werde lernen dir ebenbürtig zu sein. Aller Schmerz wird mich lehren besser zu werden“

Demütig neigte er den Kopf. Der Moment hatte etwas Feierliches. Es war ein Moment bar jeden Zorns, bar jedes Hasses, doch wirkte dieser Zustand wie die Ruhe vor dem Sturm. Als würden seine Emotionen sich darauf vorbereiten mit nie geahnter Macht zurückzukehren. Wie eine Flutwelle das Wasser zurückzog, bevor es mit ungeheurer Zerstörungskraft zurückkahm.

Janus beendete den Moment und trat, sich elegant von seinem neuen Schüler abwendend, einen Schritt von seinem Platz weg und verkündete, dass Bastion bald erreicht sein würde, und dass man sich bis dahin ein wenig hinlegen solle. Der Vorschlag war gut. Fel war zwar wach, doch spürte er immer noch eine bedeutende Müdigkeit in seinen Knochen, die nur durch ausgiebiges Schlafen behoben werden könnte.

Synchron verließen die Anwesenden den Speiseraum, wobei Chiffith ihn noch drohend darauf hinwies, dass er Fel töten würde, käme dieser ihm zu nah. Der Wurm klang zwar, als sei er ganz und gar nicht zum Scherzen aufgelegt, doch konnte Fel sich einen Kommentar nicht verkneifen

„Keine Sorge. Ich kuschle eher selten mit wildfremden Würmern…“

Nicht sicher, ob der Lamproid ihn gehört hatte, folgte er dem Medidroiden, der ihn zu einem winzigen Raum mit einer kargen Pritsche führte. Fel legte sich hin und spürte noch, wie die Maschine eine kleine Nadel in den Arm schob, bevor er auch schon eingeschlafen war.

Der Mörder verbrachte die nächsten Stunden und auch den größten Teil des Tages, den das Schiff in Quarantäne verbringen musste, schlafend, oder zumindest im Halbschlaf. Der Schlaf war tief und erholsam, doch wurde er trotzdem Stunde um Stunde von schrecklichen Visionen seiner selbst geplagt, die ein älteres und reiferes Ich zeigten, als er es von Blicken in den Spiegel gewohnt war. Die Träume zeigten ihn, wie er mordete, folterte, brandschatzte und Furcht verbreitete. Seltsamerweise machten diese eigentlich gewohnten Bilder ihm im Schlaf Angst. Er verspürte Ekel und Abscheu von der bleichen, gelbäugigen, rothaarigen Fratze, die ihm aus allen Ecken seines Traumes gleichgültig oder hassverzerrt entgegenstarrte. Solange er schlief, kämpfte er gegen ein omnipräsentes Gefühl der Übelkeit beim Anblick toter und verstümmelter Wesen und schreckliche Schreie hallten durch seinen müden Geist wieder.

Schließlich wachte er endgültig auf und erhob sich. Die Pein seiner Träume war nur noch eine angenehm schwache Erinnerung und er fühlte sich wie neu geboren. Mit knackenden Gelenken streckte er sich und verließ er sein Quartier und stieß auf Janus und Chiffith, mit denen er zusammen das Schiff verließ und in einen Landspeeder stieg.

Nach einer kurzen und schweigenden Fahrt stiegen sie schließlich aus und stiegen die Stufen zu einem riesigen und dunklen Gebäude hoch. Das Wuchtige Bauwerk schien eine sinistere und bedrückende Atmosphäre auszuatmen, während die drei die Stufen hinaufstiegen

Dieser Ort ist…böse

Sollte uns doch gefallen

Ohh jaa

Zusammen betraten sie die Eingangshalle und das Gefühl sich in den Rachen eines schlafenden Ungeheuers zu begeben verstärkte sich merklich. Bevor irgendetwas anderes geschah, begab man sich in eine Art Krankenstation, wo der Graf seine Nase richten ließ und die Verbände Fels und Chiffiths gewechselt wurden. Bei der Gelegenheit, tauschte man die auffällig weißen Bandagen im Gesicht des Mörders gegen mattschwarzen Stoff aus, der irgendwie an seiner Haut zu kleben schien. Das Ganze war nun nicht mehr so klobig und würde anderen Anwesenden im Orden einen besseren ersten Eindruck verschaffen.

Dann verließen sie die Station und tauchten wirklich in die Tiefen des Gebäudes ein. Während der Graf voll Stolz über das Gebäude als den ‚Nexus der Dunkle Seite‘ und als ‚Tempel‘ sprach, beobachtete Fel die Wesen die sich an den Wänden drängen und scheu Janus‘ Blick auswichen. Die meisten waren Menschen, doch gab es hier auch da Aliens, die mit Tentakeln, Hörnern und vielfarbiger Haut auf sich aufmerksam machten. Insgeheim fragte Fel sich, ob es ihm wohl erlaubt war sich hier und dort eines dieser Wesen zu krallen und ein wenig Spaß zu haben.

Fel wollte grade Janus Aufforderung Fragen zu stellen nachkommen, da meldete sich Chiffith zu Wort, an den Ebenfalls ein Satz gegangen war und belehrte Fel darüber, was es bedeutete ein Schüler zu sein. Plötzlich und vollkommen unerwartet untermalte der Wurm seine Belehrung dadurch, dass er eine Ausführung dadurch, dass er eine seiner verbliebenen Klauen tief in Fels Oberschenkel grub. Der Mörder keuchte überrascht auf und stützte sich an einer Wand ab, um nicht von plötzlichem Schmerz übermannt umzuknicken.


TÖTE DAS MISTÜCK!

Hässliche Ausgeburt eines Rakghouls! Aber er ist zu stark…

Wie gerne hätte Fel jetzt diesem hässlichen Wurm den bandagierten Hals umgedreht. Zumindest hätte er ihm liebend gern gegen den immer noch verbundenen Armstumpf getreten, doch beides würde wohl in seinem Tod enden. So unangenehm die Worte des Lamproiden auch waren, sie enthielten doch einen Kern Wahrheit. Er war Schüler und musste sich stärkeren unterwerfen…bis er stark genug wäre sie zu töten…

Doch die Worte Chiffiths legten nahe, dass hier schon ein gewisser Racheakt ausgeführt worden war. Anscheinend hatten die Fallen des Würgers doch noch ins Schwarze getroffen. Mit einem zähnefletschenden Grinsen, das eher nach einer Grimasse aussah wandte er sich dem Lamproiden zu und ignorierte die Wunde an seinem Oberschenkel

„Du hast Recht, Chiffith. Ich bin schwach. Aber das ist kein Dauerzustand. Ich werde nicht sterben und wenn es soweit ist, werde ich zu dir kommen. Aber jetzt noch nicht“

Als wäre nichts gewesen wandte sich Fel, den Schmerz und das frische Blut ignorierend an Janus

„Ich gehe mal davon aus, dass deine Freunde hier im Tempel genauso denken wie du und versuchen die Macht über die Galaxis an sich zu reißen. Wie kann so ein Ort funktionieren? Ich meine, es wäre doch furchtbar einfach aus dem Orbit eine Bombe abzuwerfen und alle Konkurrenten auszuschalten?“

Mit einer Hand zeigte Fel auf einige Jünger, die sich in Respektvoller Entfernung und außer Hörweite an eine Wand drängten

„Diese da. Welchen Rang haben sie inne? Wie mächtig sind die Leute hier? Wie viele deines Ranges gibt es, wie viele Höherrangige und welches sind überhaupt die Ränge? Wer steht an der Spitze?“

Mechanisch ratterte Fel alle Fragen runter, die ihm spontan einfielen

„Haben alle die gleichen Fähigkeiten, oder gibt es Spezialisierungen? Der Orden gehört, zum Imperium, richtig? Wie offiziell ist er und welche Machtstellung bekleidet er? Welche Macht haben seine Mitglieder? Haben die Sith ebenbürtige Feinde und wie stark sind diese? Und das Wichtigste: Wann geht mein Training los?“

[ Bastion / Sith-Tempel / Gänge ] Chiffith, Janus, Fel und einige Jünger
 
[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria +Bero vs. Rorrik (NPC), Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]


So stand Bero im großen Trainingsraum, dem nicht gerade hübschen Fleischberg entgegen. Seine Spieß-Waffe hielt er nun fester und blickte seinem Gegner entgegen. Vermutlich war dies bis jetzt sein 'größter' Kampf in seinem Leben aber als Sith sollte so etwas vermutlich nix besonders mehr sein, dachte sich Bero und hörte was Rorrik zu ihm sagte. Die Provokationen ließen die Wut in Bero nur noch mehr steigen. Voller Wut lief Bero immer wieder ein paar Meter hin und her,dabei fixierte er Rorrik. Sein Kiefermuskel spannte sich, innerlich häufte sich seine Wut und der Hass gegenüber seines Gegners. Der Bitarus wartete noch vielleicht würde sein Kontrahent ihn ja Angreifen doch er tat dies wohl nicht. Kurz flog sein Blick zu Nheria ob sie den Muskelprotz attackieren würde, doch anscheinend wartete sie auch noch.

"Was? Sie steht auf dich?? Dabei habe ich mir doch sooo große Hoffnungen gemacht.."

Sagte Bero mit Ironischem Ton und grinste unverschämt, da machte sich Bero auch schon zum Angriff auf. Mit seiner Spieß Waffe versuchte er Rorrik in die Brust zu stechen der allerdings wich gekonnt aus. Da Bero nun nah genug am narbenköpfigen Typ stand versuchte der seine Chance zu nutzen und wollte Bero einen Schwinger von der Seite geben, nahe zu von Automatisch und ohne drüber nach zu denken ließ sein Körper ihn ausweichen. Mehrere schlag abtausche geschahen nun, jeder allerdings ohne einen Treffe. Bero konnte sich anfangs ganz gut halten mit dem Ausweichen jedoch machte seine Kondition immer mehr Schlapp, was man immer deutlicher an seinen Bewegungen sehen konnte, die immer langsamer und nicht mehr so gekonnt wie anfangs waren. Rorrik schlug weiter vor sich hin und konnte einen Treffer an Beros Schulter machen, woraufhin er sich auch seitlich drehen musste. Bero konnte dennoch seine Spieß-Waffe in den Arm seine Gegners rammen, der daraufhin aufschrie und den kurzen Schmerzschub in einen gewaltigen Schlag gegen Beros Brust weiterleitete. Kurz hörte der Bitarus es Knacken, da lag er auch schon auf dem Boden und hustete Blut. Keuchend und mit schmerzverzerrten Blick schaute er zu Nheria, immerhin war Rorrik damit beschäftigt den Spieß aus dem Arm zu ziehen. Ein Hustenanfall der Blut mit sich brachte erlitt Bero. Mit einem zugekniffenen Auge Blickte der junge Bitarus durch den Raum, ihm kam alles wie in Zeitlupe vor, sein Blick flog zu der blassen Sith die alles Beobachte und dann zu Rorrik dem mit dem Spieß am 'Kämpfen' war.



[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria +Bero vs. Rorrik (NPC), Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]
 
[: Sartinaynian-System | Bastion | Bastion Center :||: Militärhauptquartier | Sternjägerbereich | Turboliftkabine :||: Captain Aiden Thiuro :]

Zwischen den gigantischen Wolkenkratzern funkelte das Grün. Seitdem Imperator Arthious Bastion zur imperialen Thronwelt ernannt und dessen Nachfolger, Lord Phollow, diesen Status zudem noch gefestigt hatte, hatte man auf der Welt massiv Terraforming betrieben. Dadurch glich die planetare Hauptstadt, Bastion Center, schon seit gut einem Jahrzehnt mehr und mehr einem Paradies, das der Mensch in all der Ödnis selbst geschaffen hatte. Dieser Sichtweise war jedenfalls Aiden Thiuro, ein Einheimischer, der seine Heimat gerade durch die Glasfront des Turbolifts betrachtete. Womöglich ging seine Meinung in diesem Punkt mit der der meisten „Außenwelter“ komplett auseinander. Sie sahen in Bastion größtenteils noch immer allein die karge Landschaft des restlichen Planeten, statt der strahlenden Metropole. Offenbar hatte Bastion noch lange nicht zu Welten aus den Core Worlds wie das kultivierte Alderaan aufgeschlossen. Ein bisschen hing das Outer Rim noch immer an dieser Welt, obwohl sich das Imperium um das Gegenteil redlich bemühte.

Doch soweit dachte der Staffelführer des „Wolve Squad“ gar nicht. Insgeheim war er nämlich bloß froh darüber, dass er dieses Mal seine Heimatwelt besuchen konnte ohne erneut eine große Schlacht in dessen Orbit schlagen zu müssen. Beiläufig rüttelte der Bastioner an seiner Schirmmütze. Bei der Dienstkleidung hatte man der bekannten Elitestaffel des Imperialen Sternjägerkorps tatsächlich eine kleine Individualität gelassen: Ihre Ärmel besaßen zusätzlich einen breiten, roten Streifen. Dadurch hoben sie sich deutlich vom Rest der vielen Myriaden an imperialen Piloten ab, der untrennbar mit der ansonsten allgegenwärtigen Uniformität bei den Streitkräften verbunden war. Jedoch bewertete der Captain diesen „Luxus“ nicht über. Schließlich beobachtete höhere Ebenen dafür viel mehr die Schritte der „Wolves“ als bei anderen TIE-Staffeln. Ihr Fokus war somit Fluch und Segen zugleich.

Begleitet von einem glockenartigen Ping-Geräusch hielt auf einmal der Turbolift. Zischend schoben sich die Türen zur Seite und gaben somit die Sicht auf einen verwaisten Korridor frei. Nirgends war irgendein (uniformierter) Mitarbeiter des militärischen Hauptquartiers momentan zu sehen. Ohne zu Zögern trat der Elitepilot aus der Liftkabine nach draußen auf den Gang. Da die Ebene der Führung des Imperialen Sternjägerkorps noch „Neuland“ für ihn war, musste sich der Captain erst einmal auf einem skizzenhaften Lageplan orientieren. Wo lag bloß Feskins Büro? Nachdenklich kratzte er sich am Hinterkopf, während zur selben Zeit der aufmerksame Blick seiner eisblauen Augen fix über die Darstellung wanderte. Zum Glück besaß der Lageplan auch interaktive Elemente, weshalb sich die Suche für Aiden letztendlich deutlich verkürzen ließ. Nachdem er sich das Büro des Chief Marshal hatte anzeigen lassen, setzte er seinen Weg fort.

Die freundliche Sekretärin bat ihn kurz zu warten. Doch bevor Aiden überhaupt auf dem bequemen Sofa, das man für Wartende vorsorglich bereit gestellt hatte, Platz genommen hatte, holte ihn auch schon ein Protokolldroide wieder ab. Offenbar wollte der Chief Marshal nicht die Zeit des Captains sinnlos vergeuden. Dadurch verbesserte sich insgeheim die Meinung des erfahrenen Bastioners über den Vorgesetzten, der sich bisher nicht als Freund der „Wolves“ gezeigt hatte. Denn bisher hatte der neue Staffelführer der imperialen Elitestaffel eher das Gefühl gehabt, dass Allvyn Feskin mehr am Zerschlagen dieser Staffel gelegen war als an deren raschen Wiederaufbau. So hatte der ranghöhere Sternjägeroffizier beispielsweise kurz nach der verlorenen Schlacht um Corellia sofort angeordnet, dass Jacen Foster, der bisherige Anführer des „Wolve Squad“, von der Einheit abgezogen wird und man dafür stattdessen Aiden die Leitung überließ. Weitere, verdiente Mitglieder hatten im gleichen Atemzug ebenso die Staffel verlassen müssen. Dementsprechend war dem Bastioner am Ende bloß sein ehemaliger Flügelmann als erfahrenes Mitglied geblieben.

Zielstrebig führte ihn der Droide, der einem Humanoiden nachempfunden war, zum Büro. Während das mechanische Ding ihn kurz ankündigte, wartete der „Alphawolf“ selbstverständlich geduldig. In diesem Moment fand sich sogar kurz die Zeit, um sich etwas genauer umzusehen. Holos mit äußerst prächtigen Landschaften hingen an der ansonsten recht kahlen Wand. Fliegende TIE-Modelle waren meist im goldenen Schnitt zu sehen. Da Aiden in künstlerischen Sachen überhaupt nicht bewandert war, wusste er das natürlich nicht. Begeistern konnte er sich dennoch dafür. Doch kurz bevor er sich eingehender mit einem Bild beschäftigen konnte, informierte ihn der Protokolldroide darüber, dass er nun das entsprechende Büro betreten dürfe. Selbstverständlich ließ sich der athletische Mensch in diesem Fall nicht zwei Mal bitten und folgte umgehend der Erlaubnis.

Hinter der Tür breitete sich sofort ein überaus geräumiges Büro aus. Ein massiver Schreibtisch zog auf Anhieb den Blick des eintretenden Aiden auf sich. Ganz unwillkürlich musste der Staffelführer an sein Büro in der Sternjägerbasis denken. Verglichen mit diesem „palastartigen“ Raum glich sein momentaner Wirkungsbereich wie ein kläglicher Käfig. Schließlich besaß der Bastioner in seinem Büro leider keinen Platz, den er einfach mit Leere verschwenden konnte. Bei ihm hatte anscheinend jeder einzelne Quadratmillimeter eine angedachte, unveränderliche Aufgabe, während hier fröhlich der Verschwendungssucht gefrönt wurde. Hinter einer kühlen, beherrschten Miene versteckte Aiden seine Überraschung. Langsam ging er auf den breiten Schreibtisch, hinter dem Feskin saß, zu. Den anderen Gast (Cain T. DéSkalz) bemerkte er dabei erst jetzt. Irgendwie erinnerte ihn der Fremde an Kyras männliches Gegenstück. Doch dessen Anwesenheit verfehlte ihre Wirkung nicht. Insgeheim geriet der Staffelführer des „Wolve Squad“ leicht aus dem Konzept.

Feskin schien diese aufkeimende Unsicherheit bemerkt zu haben. Denn auf einmal sagte der Chief Marshal mit gelassener Stimme:
„Nehmen Sie ruhig Platz, Captain Thiuro. Darf ich Ihnen Officer DéSkalz vorstellen?“

Innerlich noch immer mit seiner Verwunderung ringend, nahm Aiden Platz. Während er sich setzte, musterte er den Fremden aufmerksam. Die Tattoos und dessen etwas längeres Haar beförderten den Pilot Officer bei dem Captain schlagartig in die gedachte Schublade, die nicht gerade für glänzende Sternjägermitglieder gedacht war. Irgendwie „unprofessionell“ wirkte der menschliche Unbekannte auf den gut zwei Jahre älteren Bastioner. Seit jeher hatte der Staffelführer des „Wolve Squads“ das Protokoll förmlich verinnerlicht. Zwar legte er den Abschnitt über das Äußere meist etwas lockerer aus, wenn sich die Einheit im Kampfeinsatz an der Front befand, aber traf das auf DéSkalz zu? Der Captain ließ den (missbilligenden) Blick allmählich zu Feskin wandern. Was bezweckte der Chief Marsahl mit der Anwesenheit dieses Piloten? Natürlich schwirrten schon mehrere Vermutungen im Kopf des Bastioners herum, aber noch hatte er keine richtigen Anhaltspunkte, um diesen Gedanken irgendeine Wahrscheinlichkeit zu geben. Er stocherte förmlich im Dunkeln.

Der Chief Marshal, ein sportlicher Sternjägeroffizier mit blondem, kurz geschnittenem Haar, fuhr in diesem Moment selbstbewusst fort.
„Laut den Berichten, die mir vorliegen, kommen Sie mit Ihrem Auswahlverfahren sehr gut voran, Captain. Die ersten Kandidaten haben Sie erfolgreich aussortiert und nähern sich so allmählich dem optimalen Ergebnis für Ihre Einheit.“ Flüchtig funkelten dessen grau-blaue Augen listig auf. „Das sind sehr gute Nachrichten, Captain.“

„Ja, die Leistungsunterschiede zwischen den Kandidaten werden – wie von Anfang an angedacht – zunehmend kleiner, Sir“, entgegnete Aiden umgehend, wobei er einen winzigen Hauch Misstrauen aus seiner Stimme nicht heraushalten konnte. „Jedoch sind alle Resultate bisher bloß in Simulatoren erzielt worden, da meine Einheit noch immer nicht über die TIE-Defender verfügt, die man mir vor ein paar Wochen via Befehl zugesichert hatte.“

Seelenruhig lehnte sich Feskin zurück, derweil sein Kopf verständnisvoll nickte. „Ich erinnere mich dunkel an diesen Passus in den Marschbefehlen. Ihre bisherigen Maschinen haben Sie ja bei Rendili zurückgelassen.“ Eine Kunstpause folgte. Beinah beiläufig griff der ranghöhrere Offizier nach einer Flimsiplast-Seite. „Nur ungern möchte ich Sie vertrösten, Mr Thiuro, aber ich muss Ihnen ja nicht nicht erst erklären wie überaus komplex und langwierig die Produktion solch moderner Sternjäger ist. In meinen Augen ein deutliches Indiz für die verfehlte Politik seitens Vice Admiral Nerethin...“ Eine weitere Kunstpause folgte. „Aber liegt Ihnen nicht ein Angebot seitens der KOMENOR vor? “

Erneut überraschte der Chief Marshal den Staffelführer der „Wolves“ eiskalt. Denn allem Anschein nach war der indirekte Vorgesetzte gut, äußerst gut informiert. In seinen Berichten hatte der Captain nämlich mit keinem Wort etwas darüber erwähnt, dass Sage Doha, der derzeitige Verbindungsmann zur KOMENOR, anfangs ein spezielles Angebot unterbreitet hatte. Um die Einheit auch in Zukunft propagandistisch „nutzen“ – besser: ausschlachten – zu können, wollte diese Organisation „selbstlos“ die Beschaffung der Maschinen vornehmen. Genügend Beziehungen besaß die KOMENOR – daran zweifelte Aiden keine Sekunde. Doch woher wusste Feskin von dieser Offerte? Einen Spion in den eigenen Reihen schloss der Captain aus, weil ihm Doha diese Sache in einem Vier-Augen-Gespräch unterbreitet hatte. Spielte der KOMENOR-Kontakt etwa ein doppeltes Spiel? War er etwa genauso an den Chief Marshal herangetreten?

Bevor der Captain darauf eine Antwort fand, ergriff der ranghöhere Offizier noch einmal das Wort:
„Nun. Wirklich von Belang ist dieses Angebot sowieso nicht mehr. Während sich Nerethin weiterhin fern ihrer eigentlichen Aufgaben aufhält, habe ich mich dieser unsäglichen Sache angenommen.“ In just diesem Moment schob er die Flimsiplast-Seite in Aidens Richtung. „Captain, im Gegensatz zu Nerethin dulde ich keinerlei Verrat unter meinem Kommando. Ihre Absichten mochten zwar ehren gewesen sein, aber – anders als bei der Sith – heiligt bei mir der Zweck nicht die Mittel. Haben Sie mich verstanden, Thiuro?“ Binnen weniger Sekunden schien die Atmosphäre zwischen den beiden Offizieren eisig geworden zu sein. „Koensayr hat, auf meine Anweisung hin, heute eine komplette Staffel TIE-Defender auf den Weg nach Bastion geschickt. Zudem befehle ich Ihnen hiermit, dass Tanaka auf unbestimmte Zeit vom Dienst in Ihrer Einheit freigestellt wird. Ihren Platz nimmt dafür Officer DéSkalz ein. Er ist ein echtes Ausnahmetalent. Sie werden es nicht bereuen, Captain.“

Jäh schien Aiden die Kontrolle sowohl über das Auswahlverfahren als auch seine Staffel verloren zu haben. Unbemerkt hatte sich der Chief Marshal in eine günstige Position gebracht und bis zu diesem Augenblick gewartet. Eine echte Wahl hatte der Captain nicht. Widerstand konnte er nicht leisten. Eine Sackgasse. Allvyn Feskin hatte bei den „Wolves“ nun einen Fuß in der Tür. Mehr als jeder andere Offizier in der Führungsebene mischte er sich in die unmittelbare Politik der Staffel ein – ausgenommen vielleicht Fleet Admiral Horvic deVries. Automatisch ballte der Bastioner seine Hände zu Fäusten. Bloß sein eiserner Wille hielt in diesem Moment seine Miene davor zurück seine Fassungslosigkeit in aller Deutlichkeit zu zeigen. Bevor er als Staffelführer seine Einheit überhaupt in einen Einsatz geführt hatte, hatte er sie schon aus der Hand gegeben. Ihm war bewusst, dass das nicht sein letzter Besuch in diesem Büro sein würde. Sollte der Chief Marshal tatsächlich nach der Ressortleitung greifen, wie überall angenommen wurde, dann hatte Aiden schon jetzt jegliche Unabhängigkeit der „Wolves“ achtlos verspielt. Ein wurmender Gedanke.

[: Sartinaynian-System | Bastion | Bastion Center :||: Militärhauptquartier | Sternjägerbereich | Chief Marshal Feskins Büro :||: Captain Aiden Thiuro mit Chief Marshal Feskin und Pilot Officer DéSkalz :]
 
[Bastion | Sith-Orden | Gänge | Janus, Leto Fel und Chiffith, einige Jünger

Die kühlen und recht dunklen Korridore des Sith-Ordens erinnerten Janus immer wieder an eine Grabkammer, allerdings musste er zugeben das er sich hier umgeben von der dunklen Seite der Macht und ehrfürchtigen Jüngern sehr viel besser fühlte als im verzweifelten Überlebenskampf gegen eine Horde Rakghoul. Die vergleichsweise ruhige Atmosphäre half dem schlanken Sith-Krieger nachzudenken, insbesondere über sein Gespräch mit Leto Fel. Die Diskussion im Speisezimmer hatte ihm Spaß gemacht, er hatte allerdings eine Erwiderung auf die Ausführungen des Würgers auf später aufgeschoben, da er sich etwas müde gefühlt hatte und erst noch einmal gründlich nachdenken wollte.

Mit gemessenen Schritten und hocherhobenem Kopf ging der elegant gekleidete Graf durch die Gänge, gefolgt von dem mit einem neuen, weniger auffälligen Verband versorgten rothaarigen Menschen und dem Lamproiden Chiffith. Es erinnerte ihn ein wenig an die Grundlage eines ebenso alten wie populären Witzes. Ein Graf, ein Serienmörder und ein Lamproid betraten eine Bar…nun ja, Janus konnte sich vorstellen wie es weiterging und lächelte dünn in sich hinein. Seine Stimme war leise und selbstsicher als er die Diskussion mit dem Würger fortführte.


„Erinnert Ihr Euch daran was Ihr über das Wesen eines Gottes gesagt habt ? Ihr habt recht wenn Ihr sagt das ein Gott Verehrung braucht, er braucht Wesen die an ihn glauben. Aber was definiert einen Gott weiterhin ? Drei Dinge: Er ist allwissend, allgegenwärtig und allmächtig. Es geht nicht darum, dass ein Gott die Galaxis zerstören muss um seine Allmacht zu demonstrieren. Es geht darum, dass er es tun KANN. Versteht Ihr den Unterschied ? Wenn seine Anhänger wissen das ihr Gott jederzeit jeden einzelnen von ihnen auslöschen könnte, dann fürchten und respektieren sie ihn. Sie werden alles tun um in seiner Gunst zu bleiben. Das ist es, Fel. Furcht und die Hoffnung am Leben zu bleiben und belohnt zu werden wenn man nur tut was der Gott von einem verlangt.“

Zufrieden mit seiner Antwort lächelte der blasse Halb-Echani dem Würger zu. Neben dem rothaarigen Menschen meldete sich nun auch Chiffith zu Wort, der Wurm bestätigte Janus Aussage das im Orden nur diejenigen überlebten und stärker wurden die bereit waren ihre Schwäche zu überwinden. Nach diesem gezischten Kommentar hielt der Lamproid unvermittelt inne und wandte sich direkt an Fel. Janus blieb ebenfalls stehen und drehte sich interessiert um. Chiffith verkündete das das Dasein eines Schülers aus Unterwerfung und Schmerz bestand und rammte dann wie aus dem Nichts eine seiner Klauen in den Oberschenkel des Würgers, was einiges an Blut verursachte und sicherlich schmerzhaft war.

Souverän und gelassen sah dem zu, der Lamproid wollte sich damit also für die Verletzungen durch die Fallen des Rothaarigen schützen und erklärte das nur Fels Status als Schüler des Kriegers ihm das Leben rettete. Amüsiert wölbte Janus eine Augenbraue und lächelte den beiden anderen Sith zu. Fel reagierte mit einer schmerzhaften Grimasse, aber er schaffte es sich nicht allzu viel anmerken zu lassen und erklärte dem Lamproiden das er sich dafür rächen würde sobald er stark genug war.


„Sehr anschaulich, Chiffith. Ja, dass Leben eines Schülers besteht aus Opfern. Aber denkt stets daran wofür Ihr diese Opfer bringt.“

Höflich nickte Janus dem Wurm zu und wollte seine Unterhaltung mit Fel gerade fortsetzen als sich Chiffith zischen an den Sith-Krieger wandte, der Lamproid meinte dass ihm Janus noch etwas schuldete und schien es ernst zu meinen. Ruhig drehte sich Janus zu dem grauen Wurm um und nickte ihm dann wohlwollend zu.

„In der Tat, mein Freund. Ohne Euch wäre diese Jagd wohl kaum erfolgreich gewesen und Ihr habt dafür große Strapazen auf Euch genommen. Ihr sollt wissen das Ihr damit in meiner Gunst steht und meine Dankbarkeit ist ein seltenes und wertvolles Geschenk. Was also wünscht Ihr, Chiffith ? Soll ich Euch mit weiteren Geheimnissen der Macht vertraut machen, oder verlangt Ihr eine materielle Belohnung ? Ich würde mich freuen wenn wir unsere Kooperation in eine langfristige Allianz verwandeln könnten.“

Angesichts des Erfolgs der Jagd und seiner sicheren Rückkehr war der Graf in guter Stimmung und bereit den Lamproiden für seine Hilfe zu belohnen. Selbstverständlich hatte der blasse Fastmensch dabei auch den Hintergedanken Chiffith längerfristig an sich zu binden. Der Wurm war ein nützliches Werkzeug und ein mächtiger potenzieller Verbündeter. Und beides würde Janus brauchen wenn er in der Hierarchie des Ordens nicht nur stagnieren und überleben, sondern aufsteigen wollte. So sehr der Graf auch von seinen eignen Fähigkeiten überzeugt war, so war er doch auch Pragmatiker und Realist. Was auch immer Chiffith verlangen würde, es würde ein kleiner Preis für einen derart nützlichen Helfer sein.

Während der Krieger dem Lamproiden Zeit zum Nachdenken gab wandte er sich wieder an seinen neuen Schüler. Der Würger hatte in der Tat einige Fragen und schien sehr neugierig zu sein. Janus lachte leise und hob dann beschwichtigend die Hand.


„Ich werde all Eure Fragen beantworten, Fel. Ja, die meisten Sith streben nach Macht, aber nicht jeder hat unbedingt die Herrschaft über die ganze Galaxis als Ziel. Manche haben andere, persönliche Ambitionen und gieren nach Wissen, Artefakten oder Kampf. Wir gehören zwar alle zum Orden, aber das bedeutet nicht das wir alle exakt gleich denken und handeln.“

Der dunkelhaarige Halb-Echani machte eine kurze Pause damit der Würger auch seinen Erklärungen folgen konnte und auch damit Janus selbst sichergehen konnte das er alles richtig beantwortete. Kurz warf er einen amüsierten Seitenblick zu Chiffith.

„Vor kurzem hat mich Chiffith ebenfalls gefragt, wie ein Orden von ehrgeizigen, egoistischen und gefährlichen Lebewesen denn funktionieren kann. Es ist vergleichsweise einfach. Wir Sith wissen das wir zusammen unsere Feinde eher besiegen können und das Kooperation gewisse Vorteile mit sich bringt. Gleichzeitig werden durch den stetigen Machtkampf die Dummen und Schwachen aussortiert und jeder einzelne Sith dazu getrieben stärker und mächtiger zu werden. Und selbst wenn es jemand schaffen sollte das Ordensgebäude zu vernichten, die Sith würden weiter existieren. Nicht jeder Sith ist hier, viele sind der Galaxis unterwegs und theoretisch kann jeder Machtbegabter sich der dunklen Seite zuwenden, das Wissen der Sith zu seinem machen und ein neuer Rivale werden. Ein Sith der versucht jeden anderen zu beseitigen hätte schon bald so viele Feinde das er diesen Plan niemals würde umsetzen können. Würde man also die Konkurrenz wirklich ausschalten wollen,, dann müsste man jeden einzelnen Machtbegabten in der Galaxis töten, und dazu besitzt momentan niemand die Fähigkeit, einmal davon abgesehen das wir Sith uns sehr gut zu wehren wissen.“

Sein Schüler wies auf einige der in respektvollem Abstand stehenden Jünger und stellte noch eine ganze Reihe von weiteren Fragen. Höflich lächelte der Graf und warf einen kurzen Blick auf die sich an eine Wand drängenden Jünger.

„Das sind die niedrigsten Wesen im Orden, auch als „Jünger“ bekannt. Ein Jünger ist jemand der machtbegabt ist und Teil des Sith-Ordens werden will, aber noch keinen Meister gefunden hat der ihn ausbildet. Manche kamen so wie ich von sich aus hierher, andere wurden von unseren….Anwerbern entdeckt. Mächtig ist wohl keiner von ihnen, auch wenn einige durchaus interessante Fähigkeiten und Talente haben. Manche Jünger werden niemals einen Meister finden und den Rest ihres Lebens in dieser armseligen Lage verbringen, viele werden auch von anderen Jüngern oder höherrangigen Sith getötet. Niemand würde wegen einem toten Jünger auch nur blinzeln.“

Spöttisch grinste der blasse Fastmensch einem der Jünger zu und enthüllte seine weißen Zähne, bevor er sich wieder Fel zuwandte. Es war für Janus schwer sich vorzustellen das auch er selbst einmal ein Jünger gewesen war, wenn auch nur für kurze Zeit.

„Sobald ein Meister einen Jünger auswählt um ihn auszubilden wird dieser zu einem Schüler. Das ist der Rang, den Ihr und Chiffith jetzt bekleidet. Sobald ein Schüler seine Ausbildung abgeschlossen hat wird er zum Krieger ernannt und kann nun selbst einen Schüler ausbilden. Das geht über die Ränge Vollstrecker und Fürst dann weiter während man Erfahrung sammelt und mächtiger wird bis zur Spitze des Ordens, an der unser Imperator Darth Allegious steht.“

Nachdenklich verschränkte Janus die Arme hinter dem Rücken, seine grünen Augen musterten Fel als würde er versuchen in den Würger hineinzusehen.

„Wie viele Krieger, also Sith meines Ranges, es gibt ist mir nicht bekannt. Auch über die genaue Zahl aller Sith kann ich Euch nichts sagen, aber Ihr könnt sicher sein dass wir im Vergleich zu den gewöhnlichen Lebewesen eine recht kleine Gruppe sind. Je höher der Rang, desto weniger Wesen mit diesem Rang gibt es. Die Fähigkeiten von Sith sind sehr unterschiedlich und können auch bei dem selben Rang stark variieren. Spezialisierungen gibt es in der Tat, etwa auf den Kampf mit dem Lichtschwert oder den Einsatz der Macht, mit der man fast alles tun kann. Es gibt sogar spezielle Zirkel, beispielsweise Hexer oder Alchemisten die sich ganz einer bestimmten Anwendung der Macht verschrieben haben.“

So gut er konnte versuchte Janus die vielen Fragen des Würgers zu beantworten und war erfreut über dessen Neugier. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht als er versuchte die nächste Frage zu beantworten.

„Nun, gehört der Orden zum Imperium oder gehört das Imperium zum Orden ? Wer an der Spitze des Sith-Ordens steht ist gleichzeitig auch Herrscher über das Imperium. Wir sind ein Teil des Imperiums und das Imperium ist ein Teil von uns. Der Orden ist in den Augen der gewöhnlichen Bürger eine fast schon mythische Organisation und wir besitzen große Macht. Ihr dürft allerdings nicht erwarten das Ihr bloß aufgrund Eurer Zugehörigkeit zum Orden beispielsweise dem Militär oder der Verwaltung Befehle erteilen könnt. Wir sind nach wie vor Bürger des Imperiums, wenn auch keine normalen.“

Natürlich sprach nichts dagegen sich durch die Zugehörigkeit zum Orden gewisse Vorteile zu verschaffen, aber gerade bei neuen Sith musste man wohl betonen das sie nicht alles tun und lassen konnten was wie wollten.

„Aufgrund unserer Machtfähigkeiten stehen wir Sith weit über gewöhnlichen Lebewesen, aber das bedeutet nicht das wir unverwundbar sind. Eine ausreichende Zahl von gut ausgebildeten und bewaffneten Feinden kann selbst für einen Sith-Krieger gefährlich werden. Wirklich ebenbürtig sind uns allerdings nur die Jedi, da auch sie die Macht nutzen können. Der Orden der Jedi ist unser Gegenstück und unser größtes Hindernis bei der Eroberung der Galaxis. Wo wir sind, da sind Jedi meist nicht weit um uns zu stoppen, wie wir auf Taris gesehen haben.“

Das Gesicht des Grafen verriet kurz einen gewissen Ärger als das Wort auf die Jedi kam. Diese nichtsnutzigen und naiven Narren wären ohne die Macht nichts weiter als leichte Beute, aber mit der Macht waren sie trotz ihrer lächerlichen Moral und Beschränkung gefährliche Gegner. Als Fel fragte wann denn sein Training losging lächelte Janus dem Würger undeutbar zu.

„Eure Ausbildung hat bereits begonnen, mein Schüler. Bevor Ihr zu einem Sith werden könnt müsst Ihr erst verstehen was ein Sith überhaupt ist und woher wir unsere Kraft beziehen. Ihr habt Euch bei unserer letzten Unterhaltung eine genauere Erklärung der Macht gewünscht, und die sollt Ihr haben.“

Mit einer beilläufigen Geste hob Janus die Hand und ließ damit sein Lichtschwert vom Gürtel in die Höhe schweben. Zufrieden lächelte als der elegante Griff vor seinem Brustkorb innehielt.

„Wie ich schon sagte, versucht Euch die Macht als ein gewaltiges Energiefeld vorzustellen. In jedem Lebewesen steckt ein Teil dieser Energie, und dieser Teil ist von Wesen zu Wesen unterschiedlich, er bildet eine individuelle Aura. Die meisten Lebewesen sind passiv Teil der Macht, aber einige bestimmte verfügen über einen größeren Anteil an ihr und über die Gabe diesen größeren Anteil der Energie in sich selbst anzuzapfen und zu kanalisieren, so wie ich es gerade tue. Manche Spezies, Ikotchi beispielsweise, verfügen von Natur aus über eine gewisse Affinität zur Macht. Die Einsatzmöglichkeiten der Macht sind schier unbegrenzt, man kann mit ihr Materie manipulieren, den Verstand anderer Wesen verändern und sogar in die Zukunft blicken.“

Der Sith-Krieger lächelte und ließ sein Lichtschwert wieder an seinen Gürtel zurückschweben.

„In gewisser Weise ist die Macht ein Werkzeug das es seinem Nutzer erlaubt die Galaxis um sich herum zu verändern. Wir Sith vertreten die Philosophie das die Macht ein Werkzeug ist um sich selbst Vorteile zu verschaffen und andere dazu zu bringen einem zu dienen, wir wollen frei sein und unseren Gefühlen freien Lauf lassen, ohne Rücksicht auf andere. Dieses Konzept nennen viele die „Dunkle Seite“, da wir Emotionen wie Gier, Hass und Zorn nutzen um die Macht in uns zu verstärken. Die Jedi wiederum sind der Ansicht das die Macht dazu genutzt werden sollte um anderen zu helfen und ihnen zu dienen, insbesondere den Schwächeren und Hilfsbedürftigen. Sie beziehen ihre Kraft aus Emotionen wie Mitleid, Nächstenliebe und Mitgefühl und glauben dass sie ihre eigenen negativen Emotionen kontrollieren sollten. Dieses Konzept nennt man die „Helle Seite“. Aber egal wie man es nun nennt, schlussendlich sind Sith und Jedi zwei Seiten der selben Medaille. Ohne die Macht wären wir nicht das, was wir heute sind.“

Gelassen drehte sich Janus zu Chiffith und nickte dem Lamproiden aufmunternd zu. Erneut würde der Wurm ihm dabei helfen können einem neuen Mitglied des Ordens seine Grundlagen zu erklären.

„Chiffith, mein Freund, bitte zitiert den Kodex unseres Ordens. Er sollte unserem neuen Mitglied helfen zu verstehen was wir sind.“

Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen und einem entspannten Ausdruck in seinem blassen Gesicht und seine grünen Augen starrte Janus an dem Lamproiden und Fel vorbei in die Dunkelheit des Ganges und wartete darauf die vertrauten Worte zu hören.

[Bastion | Sith-Orden | Gänge | Janus, Leto Fel und Chiffith, einige Jünger
 
[Bastion | Sith-Tempel | Gänge] Chiffith, Janus Sturn, Leto Fel

»Es gibt keinen Frieden, nur Leidenschaft.
Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.
Durch Stärke erlange ich Macht.
Durch die Macht erlange ich den Sieg.
Durch den Sieg zerbersten meine Ketten.
Die Macht wird mich befreien.«


Chiffith rezitierte das Mantra der Sith ohne Zögern und ohne Stocken. Man hatte es ihm intensiv genug eingetrichtert, damit sich die Worte festsetzen, doch langsam aber sicher begann er auch ihren Inhalt und Sinn zu begreifen. Was das anging, war die zurückliegende Mission sehr hilfreich gewesen.

Janus Sturns Antworten hatte er konzentriert gelauscht. Es waren dieselben Fragen, die auch er vor kurzem erst gestellt hatte - Leto Fel war offenbar viel früher als er selbst darauf gekommen, dass in diesem Wissen über den Sith-Orden die eigentliche Macht lag. Nun hatte der Lamproid die Möglichkeit, noch einmal abzugleichen, ob er es auch wirklich verstanden hatte. Janus sagte nichts, das ihn überraschte oder ihm neu war - abgesehen von ein paar Vokabeln, denn mit seiner gewählten Ausdrucksweise trieb der Graf Chiffiths Basickenntnisse einmal mehr an ihre Grenzen, aber inhaltlich konnte er gut folgen. Das war ein Ergebnis, das ihn selbstverständnlich sehr zufriedenstellte.

Unterdessen machte er sich seine Gedanken dazu, was er von dem Sith verlangen konnte. Er war zuvor zwar zu dem Schluss gekommen, dass dieser ihm etwas schuldete, hatte bisher aber keine Entscheidung gefällt, was er für eine angemessene Gegenleistung hielt. Er dachte nun darüber nach, wovon er am meisten profitieren würde. Für Reichtum und Besitz hatte er keine Verwendung: Der Orden stellte ihm bereits die wenigen grundlegenden Dinge zur Verfügung, die er zum Überleben brauchte. Zum Anhäufen von Schätzen hatte er keine Ambitionen. Auch Technik wie Droiden, Computer und Fahrzeuge brauchte er nicht, er konnte ohnehin nicht mit ihnen umgehen. Interessanter war da schon der Zugang zu Wissen. Kurz kam Chiffith der Gedanke, was wohl sein Meister dazu sagen würde, wenn er auf diese Weise seine Kenntnisse weiterentwickelte. Aber Darth Draconis hatte sich ohnehin schon seit einer ganzen Weile nicht mehr um seinen Apprentice gekümmert, alle Fortschritte der letzten Wochen hatte er sich selbst erarbeiten müssen. Auch hatte der Imperator ja gesagt, dass er eine Weile ohne seinen Meister auskommen musste. Draconis brachte ihn nicht mehr voran - durfte er zulassen, dass er ihn stattdessen sogar ausbremste? Nein. Er war hier, um zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Er diente dem Sith, damit dieser ihn weiterbrachte. Erfüllte dieser seinen Teil des Handels nicht, sah Chiffith keinen Grund, sich weiter nach seinen Bedürfnissen zu richten. Nur musste er dafür sorgen, dass er ausreichend gegen Darth Draconis' Zorn gewappnet war, wenn dieser irgendwann bemerkte, welche Freiheiten sich sein Schüler herausnahm. Ein Grund mehr, den eigenen Fortschritt zu beschleunigen, anstatt ihn zu bremsen.


»Ich will Wissen«, sagte er nun, da Fels Fragen beantwortet waren. »Bringt mir etwas bei!«

Was genau, darüber mussten sie ich noch einig werden. Aber eine grobe Vorstellung hatte der Lamproid. Er war auf der Reise nach Taris dem Tod so nahe gekommen wie noch selten zuvor. Er hatte viel zu viele Wunden erlitten, die ihn ohne die Macht mit Sicherheit getötet hätten. Wahrscheinlich standen ihm in Zukunft mehrere solcher Erlebnisse bevor, sicherlich auch noch gefährlichere und schlimmere. Er musste sich also besser gegen die Gefahren wappnen. Hier gab es, wie er wusste, Möglichkeiten, doch sein Lehrmeister hatte ihm diese bisher nicht offenbart - wahrscheinlich auch, um zu verhindern, dass sein Schüler sich gegen Strafmaßnahmen zur Wehr setzen konnte. Aber wenn er in Zukunft gegen Jedi kämpfen wollte, musste Chiffith vorbereitet sein.

»Zeigt mir einen Schutz. Wie ich mich besser verteidigen kann. Gegen Bomben. Und Blaster. Das geht, oder?« Er dachte dabei zum Beispiel an die Barriere, mit der Brianna die Wucht der Explosion gedämpft und von sich abgehalten hatte. Diese oder eine ähnliche Fähigkeit hätte ihm sicherlich gute Dienste erwiesen, auch im Kampf gegen die bewaffneten Soldaten.

»Oder...« Ihm war noch eine weitere Möglichkeit eingefallen. »Oder helft mir ein Lichtschwert zu bauen. Ich brauch
eins, wenn ich Jedi töten will!«


Das hatte ihm die Begegnung in der Unterstadt von Taris bewiesen. Die kleine, schwache und unentschlossene Talery hatte ihn mit einer Lichtklinge, die nicht einmal ihre eigene war, erfolgreich auf Distanz gehalten. Es war eine schreckliche Waffe, mit der selbst ein Schwächling ihm die Vorteile nahm, mit der die Natur ihn ausgestattet hatte. Er fragte sich, wie die Begegnung wohl ausgegangen wäre, wenn er sich zuvor mit Torryns Hilfe eine Waffe gebaut hätte, wie es geplant gewesen war. Aber diese Abmachung war nun wohl geplatzt. Vielleicht war aber auch Janus in der Lage, ihn dabei anzuleiten.

»Sucht es Euch aus.«

[Bastion | Sith-Tempel | Gänge] Chiffith, Janus Sturn, Leto Fel
 
Kashyyyk | Kepitenochan | Station des pantorianisches Arztes und Spion des Imperiums Trebor Amus | Trebor und Cryus


Nachdenklich stand Cryus am Fenster, dass ihm einen weiten Blick in eine riesige Baumhauslandschaft offenbarte. Das bisschen Himmel, was zwischen dem dichten Blätterwerk hervorlugte war dunkel und grau. Deutlich hörte der Arkanianer das ächzen der Bäume im starken Wind und sogar das Haus in welchem er sich befand bewegte sich leicht. Es war ein fantastisches Schauspiel, dass sich Cryus Augen bot. Wie aus Kübeln ergoss sich starker Regen in grauen Fäden vom Himmel und untermalte den Ausblick mit einem starken prasselndem Geräusch. Immer wieder wurde es unterbrochen einem plötzlichen Aufleuchten, wenn ein Blitz krachend den Himmel durchzog und irgendwo auf der Oberfläche einschlug.
Mit den leeren, pupillenlosen Augen auf dem Naturschauspiel schossen Cryus unzählige Gedanken durch den Kopf. In gewisser Weise hatte er genau in diesem Moment das was er sich immer schon gewünscht hatte: Freiheit. Niemand zwang ihn zu irgendetwas und er konnte tun und lassen was er will. Genau das jedoch, brachte allerdings auch diverse Unsicherheiten mit sich, denn was sollte er jetzt tun, wo ihm prinzipiell alle Türen offen standen? Was gab es zu tun? Etwas in ihm gab sich nicht mit dieser Situation zufrieden. Nicht war greifbar, worauf es hinzuarbeiten galt, es war alles so leer. Immer wieder hallten dem Arkanianer die Worte seines Retters Trebor in den Ohren. Die Sith. Cryus kannte den Orden, hatte seine Geschichte studiert und wusste auch diverse Ansichten, die von vielen diesem Orden von Machtnutzern entgegengebracht wurde. Sie waren nicht immer sonderlich gut und oft auch mit Furcht oder auch Hass verbunden. Doch auch die Stärke der Sith wurde gepriesen, denn ansonsten, so dachte zu Mindest Cryus, gab es keinen Grund sich vor ihnen zu fürchten. Dem entgegen stand jedoch ebenfalls ein Orden. Die Jedi. Hüter des Friedens, wie sie sich nannten. Hilfsbereit und warmherzig, das Gute vom Guten. Der Arkanianer konnte sich niemanden vorstellen, der so töricht und selbstlos handeln würde, ohne jemals zu wissen, was man als Gegenleistung erhalten würde, oder ob man überhaupt ein bekam. Dass es Individuen gab, die gar so selbstlos waren, dass es sie nach so etwas nicht einmal verlangte, daran dachte Cryus nicht einmal.
Das bekannte Geräusch einer sich öffnenden Tür erklang hinter ihm und langsam, fast unheimlich wandte der Arkanianer den Blick zu dem Neuankömmling, dessen blaue Haut ihn als Pantorianer identifizierte. Es war Trebor, der Arzt, der ihm Obdach bot und ihm ebenso das Leben bewahrt hatte, als sein abstürzendes Shuttle im Begriff war auf Kashyyyk einzuschlagen. Das war nun fast 3 Monate her und die Vielzahl von narben auf Cryus Körper hatten sich mittlerweile sehr sauber geschlossen. Es waren in der Tat viele Narben, auch Brandnarben, die er bis ans Ende seines Lebens mit sich führen würde, sie ließen ihn fast wie einen Veteranenkrieger wirken, der er jedoch nicht war. Trebor nickte ihm zu, Cryus rührte sich nicht, er schien auf etwas zu warten.


"Ich habe etwas gefunden, Cryus. Morgen kannst du aufbrechen, wenn du willst, du wirst dort hervorragend hinpassen, glaub mir!", sprach Trebor zufrieden und ein ebensolches Grinsen umspielte seine Lippen. Der Pantorianer legte seinen regennassen Mantel nieder und gesellte sich zu seinem gast, der lediglich leicht genickt hatte und dann seinen Blick wieder auf das Unwetter richtete, das draußen wütete. Er wusste nicht was er davon halten sollte. An sich war es eine spannende Sache den Umgang mit der Macht zu lernen, doch gleichzeitig hatte der Arkanianer ein ungutes Gefühl. Keine Angst, aber Misstrauen. Tiefes Misstrauen in Trebor, sowie in die ganze Angelegenheit selber. Dagegen konnte er nichts machen, es war einfach sein Wesen und seine Vergangenheit hatte dafür gesorgt, dass sich dieser Charakterzug tief in sein Wesen eingebrannt hatte.

"Was ist? Freust du dich nicht?", harkte Trebor noch einmal nach, der ein wenig verwundert dreinblickte, als er überhaupt keine Regung auf Cryus Gesicht erkennen konnte, "Ich bin mir sicher, du wirst dort alles haben was du brauchst. Ich habe dir ein Schreiben aufgesetzt, dass es für dich unproblematisch machen sollte Zugang zum Tempel der Sith zu bekommen. Sorge bitte dafür, dass es der dort zuständige Geheimdienstoffizier bekommt, hörst du, das ist wichtig!"
Der Nachdruck mit dem er sprach belustigten Cryus, der erkannte, dass es Trebor vermutlich nur um eine Beförderung, Auszeichnung oder sonstige Ehre ging, weil er glaubte mit ihm einen dicken Fisch an der Angel zu haben. Was kümmerte es den Arkanianer, was aus dem Pantorianer wurde? Zwar hatte er ihm das Leben gerettet, doch das hieß nicht, dass sie gleich die besten Freunde werden mussten. Andererseits wäre es mit Sicherheit nicht ungünstig die Fürsprache eines eventuell bekannten Mitglieds des Imperiums mit sich zu führen.

"Ich rede mit dir, Cryus!", riss ihn Trebor erneut aus den Gedanken und Cryus seufzte genervt.
"Ja doch!", murmelte der Angesprochene zurück und nach einigen Sekunden stapfte er zum Tisch hinüber und griff sich das Datapad, ohne es anzusehen und verstaute es in seinem spärlichen Gepäck, dass aus nichts weiter bestand als ein paar leichte Kleidungsstücke sowie einigen Credits.
"Hier ist dein Ticket. Du fliegst zuerst nach Taris, dann nach Bastion. Dort wird sich dir dann alles Weitere erklären, wenn du nach Sithtempel fragst."
Wieder nickte Cryus nur unauffällig und griff nach dem Fahrschein, der ihm die Überfahrt ermöglichen sollte.
"Bitte gern geschehen...", sprach Trebor noch verächtlich hinterher, während das Ticket ebenfalls im Rucksack verschwand, "Deine Manieren sind jedenfalls schon eines Sithmeisters würdig... Unverschämtes Pack."
Cryus hob den Blick und der Pantorianer vermutete, dass die leeren, weiß leuchtenden Augen des Arkanianers auf ihn gerichtet waren, was man jedoch nie mit Sicherheit sagen konnte. Die kalte des Anblicks ließ seine Gesichtszüge für einen kurzen Moment versteinern und er hob beschwichtigend die Hände.
"Ich habe gar nichts gesagt, Cryus, ehrlich! Sie nur zu, dass du morgen früh um Null Sechshundert an Startrampe 94 bist, sonst sitzt du hier noch eine Weile fest und ich glaube dass ich das nicht will und du genauso wenig."
Cryus nickte.
"Ich werde dort sein."


Am nächsten Morgen erschien der Arkanianer wie vereinbart an Startrampe 94, wo sich eine recht große Ansammlung von Spezies aller Art versammelt hatte, die am Eingang einer nach dem Anderen ihr Ticket für die Überfahrt nach Taris präsentierten. Ausdruckslos stellte sich Cryus hinten an die Schlange an und ließ seinen Blick durch die Menge gleiten. Das gestrige Unwetter hatte sich bereits gelegt, nur noch der Boden war etwas schlammig, was sich an seinen schwarzen Stiefeln deutlich abzeichnete. Vor ihm in der Reihe stand ein kleiner Sullustaner, der sich nach kurzer Zeit du ihm umdrehte und ihn mit seinen beiden großen schwarzen Augen zu mustern begann. Als Cryus die Inspektion bemerkte, erwiderte er den Blick und die beiden so gegensätzlich erscheinenden Sehorganpaare verbanden ihre Blicke für einige Sekunden miteinander. Irgendwann machte der Sullustaner einen Schritt zur Seite und bedeutete dem Arkanianer vorzugehen. Warum wusste Cryus nicht, nahm das Angebot jedoch ohne Umschweife an. Komischerweise begann sich dieser Vorgang noch einige Male zu wiederholen. Ängstlich ließen ihn einige Personen passieren, ehe er an einen großen Wookiee gelangte, der sich zwar ebenfalls einmal umwandte, aber lediglich einmal brüllte und dann den Blick wieder nach vorne richtete. Mit gerunzelter Stirn bedachte Cryus alle ihm nachfolgenden individuen, die ihn zuvor vorgelassen hatten. Er wusste gar nicht, dass er so eine fremde, furchteinflößende Gestalt abgab, was ihn allerdings auch nicht sonderlich tangierte. Immerhin hatte es ihm einiges an Zeit erspart, die er ansonsten mit Warten verbracht hätte. Wenn er erst einmal das Schiff betreten hatte, würde sich mit Sicherheit eine Beschäftigung finden.

Die Passagierräume des Frachters waren ziemlich geräumig, wenngleich das Schiff von außen betrachtet doch recht klein gewesen war und keinen sonderlich modernen Eindruck machte. Was Modernität allerdings anbelangte, war Cryus ohnehin sehr verwöhnt denn immerhin hatte er beinahe sein ganzes Leben auf der Heimatwelt jener Spezies verbracht, welche mit zu den fortschrittlichsten der Galaxis gehörte: seiner eigenen Spezies, den Arkanianern. Wenngleich ihre Methoden alles Andere als fortschrittlich waren, besaßen sie doch mit die führenden Forscher der bekannten Welten, was nicht selten in Arroganz mündete. Damit allerdings hatte Cryus wenig am Hut. Es war schließlich nicht so, dass er gute Erfahrungen mit den Seinen gemacht hatte, ganz im Gegenteil, er hasste sein Volk. Abgrundtief und dieser Hass war fest in ihm verankert, beinahe schon ein einnehmender Teil seiner Seele. Die Triebwerke starteten und alles begann zu vibrieren, wie er es bereits kannte. Immerhin war Cryus noch nicht oft mit einem Sternenschiff geflogen und auch dieses Mal war es ein besonderer Anblick, als die Wälder von Kashyyyk immer kleiner wurden und man nach einem kurzen Moment der Schwerelosigkeit die Atmosphäre des Planeten verließ. Die Temperatur sank spürbar schnell, doch Arkania war eine sehr kalte Welt und als Arkanianer kümmerte ihn das folglich wenig. Doch nach dem Hyperraumsprung gab es nur noch wenig zu sehen, außer eine bläulich-weiße Mauer aus vorbeiziehenden Sternsystemen, welche schnell ihren Reiz verlor. Etwas gelangweilt ließ Cryus seinen Blick über die zugestiegenen Passagiere gleiten. Die Meisten hatten sich in gebührendem Abstand zu ihm platziert, was den Arkanianer allerdings nciht störte, so hatte er zu mindest Platz seine Beine auszustrecken und sich über mehrere Sitze hin auszubreiten. Es gab nicht viel zu sehen. Der Sullustaner saß reglos in einer anderen Ecke des Raumes, Menschen waren überall verteilt und auch einige Wookiees hatten Platz genommen. Ein Großteil versuchte irgendwie zu schlafen, der Rest unterhielt sich leise oder las etwas. Cryus hatte nichts zu lesen dabei und auch ebenso keinen Gesprächspartner... nicht dass er Lust gehabt hätte jetzt ein ausladendes Gespräch zu führen, jedoch blieb ihm nur noch wenig übrig außer die zäh fließende Zeit mit Schlafen zu überbrücken. Natürlich erst, nachdem er etwas gegessen hatte, denn sein Körper verbrauchte unheimlich viel Energie. So nahm der Arkanianer etwas zu sich und versuchte etwas Schlaf zu finden. Lose Bilder zogen an seinem geistigen Auge vorbei. Bilder von seinen Vorstellungen von Bastion und dem Tempel der Sith. Mit jeder vergangenen Sekunde wuchs seine Neugierde, was ihn wohl dort erwarten würde und ob er in der Tat dort hinpassen würde, wie es zuvor Trebor gesagt hatte. Im Moment blieb ihm nichts anderes übrig, als auf diese Aussage zu vertrauen, wenngleich er das ohnehin nicht tat. Viel mehr ging er ihrem Inhalt nach und prüfte diesen, als ihr zu vertrauen.


"In Kürze erreichen wir Taris, wir bitten alle Passagiere dort auszusteigen, dies ist das Ende unserer Reise. Wir hoffen sie hatten einen angenehmen Aufenthalt in den Schiffen der DecentTravel-Corporation."

Der Klang dieser mechanischen Stimme riss Cryus aus seinem Halbschlaf. Sofort schreckte er hoch und versuchte sich zu orientieren, doch es hatte sich beinahe nichts verändert seitdem er eingeschlafen war. Auch eine kurze Kontrolle seines Gepäcks zeigte an, dass nichts abhanden gekommen war und sich alles noch an seinem Platz befand. Ein Großteil der Reisenden erwachte aus einem ungemütlichen Schlaf und machte sich daran, ihre Siebensachen wieder zusammenzusuchen. Der Arkanianer warf einen abschätzenden Blick durch das Fenster und sah einen Planeten, dem sie immer näher kamen. Das war also Taris. Von hier oben gab der Planet wenig her. Das Meiste war unter einer regen Wolkenschicht verborgen und überhaupt, es war dort kein langer Aufenthalt geplant. Beinahe 2 Stunden nach seiner dortigen Ankunft, wartete bereits ein weiteres Passagierschiff auf ihn, was ihn von hier auf direktem Wege nach Bastion bringen sollte.
Wieder durchflogen sie in einem Moment kurzer Schwerelosigkeit die Atmosphäre des Planeten, dessen Wärme Cryus kurz blendete. Nur langsam gewöhnten sich seine Augen an den Schein, während sich das Schiff in Richtung Raumhafen absenkte, bis es schließlich landete und der Antrieb verstummte. Schon beinahe hatte der Arkanianer diese angenehme Stille vergessen, die ihm jetzt wie eine große, breite Leere vorkam, ohne das surrende Geräusch des Antriebs. Er stieg aus, folgte der breiten Masse und trug sich in alle möglichen Listen ein, bis man ihn endlich durch eine Schranke passieren ließ und ihm den Weg zu seinem Weiterflug wies. Es war nicht weit, jedoch musste sich Cryus eine ausführlichen Leibesvisitation und Gepäckkontrolle unterziehen, ehe man ihn zur vereinbarten Startrampe vorließ, um jetzt erst sein Ticket zu präsentieren. Es lief eigentlich alles wie zuvor ab. Seine unheimliche Erscheinung ließ ihn erneut einige Plätze nach vorne wandern, doch diesmal nicht so viele wie noch zuvor aus Kashyyyk. Aber immer noch genug, um im ersten drittel der Wartenden schnell auf das wartende Raumschiff zu gelangen und einen bequemen Platz zu suchen. Dieses Mal sollte der Flug nicht sollte der Flug nicht sol lange dauern... Immerhin musste er diesmal auch nicht durch die halbe Galaxis reisen. Im Vergleich zur vorherigen Reise war dies sogar nur noch ein Katzensprung.
Ohne viel Aufmerksamkeit auf seine Mitreisenden zu verschwenden, fieberte Cryus nur noch dem Start und dem baldigen Erreichen seines Zieles entgegen, was sich nun auch endlich bald in Aussicht stellen würde. Mit einem ähnlichen Heulen und Surren starteten die Triebwerke und das Shuttle machte sich auf den Weg nach Bastion in den Braxant-Sektor. Das Herz des Imperiums, wie man auch manchmal hörte. Und tatsächlich, die Dauer des Fluges war nicht zu vergleichen mit der des vorherigen Ausflugs. Schon nach wenigen Stunden erreichte man das Ziel der Reise und um Cryus schwarze Lippen formte sich ein siegessicheres Grinsen. Jetzt war er tatsächlich gespannt, was auf ihn wartete.


Die Passagiere, bestehend aus einigen imperialen Offizieren und unscheinbaren Zivilisten verließen das Schiff, um gleich von einer Gruppe Sicherheitsleute in Empfang genommen zu werden. Dort wurden sogleich allerhand Personalien überprüft und Cryus hatte bereits das Schreiben von Trebor zur Hand, was sich einer der Männer aufmerksam durchließ, sich an einen Vorgesetzten wandte, der den Arkanianer separiert vom Rest wegführte.

"Ihr wollt also zum Sith-Tempel?"
Cryus nickte.
"Das ist gut, neue Schüler werden, wie ich hörte immer gebraucht!"
Die Beiden kamen in einen Bürokomplex, wo man eine Kopie des Datapads erstellte und an den Geheimdienst weiterleitete, während man Cryus und das Original zu einem Transit mit direktem Weg zum Sithorden brachte. Etwas nervös wartete er, bis die kurze Fahrt vorüber war.


Bastion | Sith-Tempel | Vorplatz | Cryus
 
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Bastion | Sith-Tempel | Vorplatz | Cryus



Cryus stieg aus dem Fahrzeug des geheimdienstlichen Transitservice aus, ohne sich noch ein einziges Mal umzudrehen und bei seinem Chauffeur zu bedanken, der außerhalb seines Sichtfeldes nur verärgert den Kopf schüttelte. Der Arkanianer jedoch bedanke sich niemals. Er kannte so etwas wie Dankbarkeit nicht. Woher auch? In seiner Kindheit gab es nie etwas, wofür er sich hätte bedanken können und so hielt er es auch jetzt nicht für nötig. Darüber hinaus war in seinen Augen für so etwas wie Dankbarkeit eine Beziehung zu einer anderen Person nötig, der man sie entgegenbrachte. Allerdings pflegte es Cryus eben solche Beziehungen nicht einzugehen... Bisher hatte er auch nie wirklich eine Chance dazu. Was jedoch weitaus mehr seine Aufmerksamkeit beanspruchte als das philosophieren über Dankbarkeit, war der Tempel, der sich über einen weiten Vorplatz nach oben gen Himmel erhob. Es war ein imposantes Bauwerk und von einem Umfang, den er noch nie zuvor gesehen hatte. Nur langsam bewegte sich Cryus über den weiten Platz, während er noch gegen das Jucken in seinen Augen kämpfte, da auch hier wieder ein unangenehme Wärme herrschte, die ihn ein wenig blendete. Einige Personen befanden sich vor dem Tempel und ungewollt zog der Arkanianer mit seiner fremden Erscheinung doch einige Aufmerksamkeit auf sich. Viele der Anwesenden hielten inne in dem was sie taten und musterten den sonderbaren Neuankömmling, der die seltsamen Blicke zuerst gar nicht bemerkte. Als er den Blick jedoch senkte und seine leeren Augen über all die Individuen fuhr, die ihn angafften, fiel ihm der gravierende Unterschied auf. Cryus war gekleidet in ein weißes Hemd und helle Hosen, was den ohnehin sehr hellen Teint noch unterstrich und von den Haaren einmal ganz abgesehen. Nur seine Lippen und seine Augenhöhlen erwiesen sich als schwarze Punkte und damit als jene Farbe, die rund 90% der Anwesenden verhüllte. Der Arkanianer blieb stehen und legte die Stirn in Falten. Ein Zabrak und ein Mensch standen unmittelbar neben ihm und warfen ihm einen unfreundlich abschätzenden Blick zu.
"Seid ihr Sith?, fragte Cryus ohne Umschweife mit gleichgültiger, erhabener Stimme und lenkte seine leeren Augen auf die Beiden. Der Zabrak verschränkte die Hände hinter dem Rücken, während der Mensch selbiges vor der Brust tat.
"Wer will das wissen?"
"Ich", antwortete der Arkanianer dreist, jedoch ohne sonderlich verändert zu klingen. Der Zabrak ging auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen. Er war ein wenig kleiner als Cryus, doch sehr breit und kräftig gebaut, was durchaus einen bedrohlichen Eindruck hinterlassen würde, wenn man etwas darauf gab.
"Du hältst dich wohl für besonders witzig, was?"
Auf die Worte des Gehörnten folgte unmittelbar ein Schlag in die Magengegend, der der Arkanianer stöhnend umknicken ließ, wo bereits die zweite Faust auf ihn wartete, die ihn diesmal mitten im Gesicht traf. Erneut stöhnte er kaum hörbar auf und stolperte, sich die blutende Nase halten, zwei Schritte zurück.
"Hier hat man Respekt vor den Stärkeren, Freundchen!, der Zabrak folgte Cryus die zwei Schritte und verdunkelte Miene und Stimme, "Ist das klar?"
Langsam ließ Cryus die leicht mit Blut beschmierten Hände sinken und offenbarte seine leicht schiefe Nase, aus welche ebenso von kleinen Blutgerinnseln verziert wurde. Sein Blick war kalt und die leeren Augen schienen den Zabrak zu verschlingen.
"Mach das noch einmal und du wirst es bereuen, Zabrak.", erwiderte der Arkanianer genauso dunkel, woraufhin es für einen Moment so schien, als entglitten dem Angesprochenen, sowie seinem menschlichen Freund die Gesichtszüge, ehe sich Zorneslinien darauf abzeichneten. Ohne ein weiteres Wort flog die Faust ein weiteres Mal auf Cryus zu, doch diesmal war er vorbereitet. Mit der bloßen, offenen Hand fing er die heranschnellende Faust ab und bewahrte sein Gesicht vor weiterem Schaden, doch darauf ließ er es nicht beruhen. Unter Aufbringung seiner gesamten Kraft, was durchaus eine Menge war, drückte er zu. Die Augen des Zabrak weiteten sich vor Schmerz, als urplötzlich seine Handknochen zu knirschen begannen. Zuerst veränderte sich das Gesicht von Cryus nicht, doch kurz nachdem er begann zuzudrücken, ergriff der Zorn von ihm Besitz. Sein Ausdruck verdüsterte sich und der unbändige Hass auf diesen Idioten verstärkte sich. Langsam fuhren seine Lippen nach oben und entblößten eine Reihe perfekter, weißer Zähne, die vor Anstrengung aneinander knirschten. Doch der Zorn und der unbändige Wille diese Hand zu brechen wurde abrupt unterbrochen. Wie von Geisterhand gelang es ihm plötzlich nicht mehr Luft zu holen. Cryus wollte atmen, mit aller Kraft, doch es gelang ihm nicht. Sein Blick fiel auf die noch freie Hand des Zabrak, welche vor ihm eine Würgeposition eingenommen hatte, ihn aber selber sich berührte. Vor Schreck riss der Arkanianer die Augen auf, als auch noch seine Füße den Boden unter sich verloren und er emporgehoben wurde. Röchelnd versuchte er sich den Kragen zu weiten und das nahe Ersticken irgendwie abzuwenden. Seine Maßnahmen waren es nicht, die ihn vor dem Tod bewahrten, als er von allen unsichtbaren Mächten entlassen zu Boden fiel und nach Luft zu schnappen begann, die erfrischend wieder den Weg in seine Lungen fand. Es war der Mensch gewesen, der den Zabrak unterbrochen hatte
"Schluss jetzt mit dem Mist, Karkk'oh. Das bringt wirklich niemandem was! Deine ständigen Streitereien gehen mir langsam auf die nerven. Und du, Fremder, benimm dich wenn du mit uns sprechen willst. Wir sind Sith. Was willst du und wer bist du? Bist du ein neuer Jünger?"
Es dauerte eine kurze Weile, bis Cryus wieder den Atem hatte, um eine Antwort zu formulieren. Das war also diese macht gewesen, die in kontrollierter Form noch beeindruckender wirkte, als in den all den Geschichten. Für ihn war klar, dass er alles darum geben würde so etwas zu lernen. Der Arkanianer nickte matt, während er sich noch leicht schwankend erhob und sich einige schneeweiße Strähnen aus dem Gesicht wischte.
"Man... Man hat mir gesagt, hier könnte ich ausgebildet werden."
Er holte das Datapad von Trebor heraus, in dem alle Informationen bezüglich seines Ausbildungsgesuchs gespeichert waren, zusätzlich zu einer Empfehlung. Der Mann überflog die Daten und staunte nicht schlecht...
"15.000 Midi-Chlorianer..., murmelte er perplex vor sich hin, ehe er den Kopf hob und Cryus das Pad zurückgab, "Geht in den Tempel, sucht dort einen Krieger. Ich bin gerade auf dem Weg zu einer Mission, weshalb ich euch nicht begleiten kann. Aber ich bin mir sicher, ihr werdet den Weg finden."
Cryus nickte. Mittlerweile gab es keine Spur mehr von dem vergangenen Kampf, außer das getrocknete Blut auf seinem weißen Hemd. Noch einmal fiel sein Blick auf den Zabrak, der nur verächtlich schnaubte und dann mit seinem Meister an ihm vorbeischritt. Der Arkanianer schaute ihnen nicht hinterher, sondern machte sich sogleich weiter auf den Weg Richtung Tempel. Auf den Stufen wurde er von so etwas wie Wachpersonal angehalten, die zuvor bereits alles mit angesehen hatte. Auch sie prüften das Datapad und natürlich sein Gepäck und das was er am Leib trug. Als sie nichts fanden, ließ man ihn passieren. Im Empfangsbereich des Tempels trug er sich in eine Besucherliste ein, bevor er auf der Suche nach einem Sith-Krieger die Gänge durchschritt. Den Schmerz in seiner Nase ignorierte er vorerst, dafür war auch noch später Zeit. An einer Kreuzung hielt er inne. Vor ihm, in einem abzweigenden Gang, erkannte Cryos drei Gestalten. Zwei waren menschlich, die andere glich mehr einem Wurm.


Bastion | Sith-Tempel | Gänge | Cryus, Chiffith, Janus Sturn und Leto Fel
 
[ Bastion / Sith-Tempel / Gänge ] Chiffith, Janus, Fel und einige Jünger

Zu Fels Überraschung brachte Janus die Thematik des Gottes wieder hoch. Der Mörder hatte eigentlich gedacht, dass er es bei dem Stand belassen würde, den die Diskussion innegehabt hatte, bevor sie von der Rekrutierung Fels unterbrochen worden war. Doch das Thema schien den Grafen mehr zu interessieren, als es den Anschein gehabt hatte. Offenbar hatte er auch einige Zeit zum Nachdenken gehabt, da er nun eine These zum Besten gab, die Fels eigenen Gedanken überraschend nahe kamen.

„Ich denke, mit dieser Überlegung hast du Recht, Janus. Verehrung entsteht aus Angst. Angst entsteht aus Illusion, oder einer wirklich existenten Fähigkeit Schaden anzurichten. Ein Gott braucht Verehrung und demnach auch die Angst seiner Jünger. Gut zu wissen, dass du dich wieder auf dem Boden der Rationalität bewegst“

Fel grinste. Auch wenn er sich als Schüler des Grafen zurücknehmen musste, ganz ohne Sticheleien würde es nicht abgehen. Vermutlich wäre es anders, wenn der Denker dauerhaft die Kontrolle übernehmen würde, doch das würde der Würger niemals zulassen und so spielten Tendenzen von Fels eigentlicher Persönlichkeit mit herein, die es einfach nicht lassen konnte, Sticheleien und Seitenhiebe im Minutentakt abzuschießen. Man konnte nur hoffen, dass Fel diese Schwäche nicht irgendwann zum Verhängnis werden würde.

Gespannt hörte er zu, wie Janus sich zu Chiffith umwandte und ihn über die Natur die als Schüler zu bringenden Opfer belehrte. Natürlich musste man darauf achten wofür man Opfer brachte, doch was dies in einer Meister-Schüler-Beziehung nicht irgendwo klar?


„Das verstehe ich nicht ganz, Janus. Inwiefern soll man darauf achten, wofür man Opfer bringt? In der Ausbildung ist das doch sonnenklar. Man bringt Opfer um Weiser zu werden und sich mehr Wissen anzueignen. Oder hast du allgemein gesprochen?“

Schließlich war es soweit. Der Graf wandte sich der Beantwortung des Meers aus Fragen zu, den Fel auf seinen Meister losgelassen hatte. Mit immer noch schmerzendem Bein hörte er aufmerksam zu, auf der Suche nach einer Gelegenheit um einzuhaken, sollte der Graf Punkte unklar lassen. Mit kühlen, kalkulierten Worten erklärte er, wie ein machthungriges Gebilde wie der Sith-Orden existieren konnte. Das ganze klang plausibel. Stark vereinfach konnte man wohl es wohl so ausdrücken, wie seine Mutter es mal in einem völlig anderen Kontext ausgedrückt hatte: ‚Das Monster und die Hexe bringen sich gegenseitig nicht um, weil beide zu den Bösen gehören‘

Der Spruch beinhaltete Weisheit, das Fel jetzt, auch wenn er damals nicht besonders viel darauf gegeben hatte. Wenn ein gemeinsamer Feind, wie in diesem Fall die Jedi auftrat, würde sich die andere Seite zu einem ähnlich starken Gebilde zusammenschließen, um dem Feind etwas entgegenzusetzen. Dabei war es egal ob diese Seite sich gegenseitig beneidete und belauerte, um gegenseitige Schwächen aufzutun. Alle wurden aus Angst oder Respekt vor dem Kollektiv zusammengehalten und wer aus der Reihe tanzte wurde beseitigt. Praktisch und zielführend.

Was Janus über die Kreaturen an den Rändern ihres Blickfeldes sagte, gefiel Fel sogar noch mehr. Offenbar würde niemand auch nur mit der Wimper zucken, wenn er seinen Drang befriedigend, den ein oder anderen ‚Jünger‘ verschwinden ließ.

„Dieser Ort gefällt mir immer mehr“

Antwortete Fel sich mit einem hungrigen Grinsen auf den Lippen dem Grafen

„Weite Wege sind immer ein wenig…ermüdend“

Niemand kümmerte sich um einen Jünger. Es sei denn dieser hatte interessante Talente, auf die ein höher gestellter Sith aufmerksam werden konnte. Es sprach für Fel, dass er diesen Rang niemals inne gehabt hatte. Der Graf war extra den weiten Weg ins neu republikanische Gebiet gekommen um einen geistig fast gesunden Serienmörder anzufangen. Er hätte sich ohne Probleme einen machtbegabten Schüler aus dem Bodensatz des Ordens zu fischen, doch er war zu Fel gekommen! Dass der Mörder dabei fast umgekommen, was umso mehr für ihn sprach. Er war offensichtlich besser als alles was hier herumkreuchte. Der Mörder warf den sich in den Schatten herumdrückenden Wesen einen verächtlichen Blick zu. Sie standen genauso unter ihm, wie die zahlreichen Wesen von Taris. Es war gerechtfertigt, dass solange er hier war, viele durch seine Hand sterben würden.

„Gewöhnliche Lebewesen in Überzahl können also zukünftigen Göttern gefährlich werden. Sehr interessant“

Schließlich kam es dazu, dass Janus begann zu erklären was diese ominöse ‚Macht‘ eigentlich sei. Wie er es erklärte, hörte es sich sehr nach Magie an. Ein Energiefeld, dass alles umgab, das jedoch nur manche Lebewesen anzapfen konnten.

„Gibt es eine wissenschaftliche Erklärung für dieses Phänomen, oder ist es schlicht und einfach Magie unter anderem Namen?“

Die erste Unterweisung in der Dunklen Seite ließ dann auch nicht allzu lange auf sich warten. Der Graf erklärte, dass die Dunkle Seite von negativen Emotionen gelenkt wurde, wie zum Beispiel Zorn oder Hass. War das vielleicht ein Indiz dafür, warum Fel zur Zeit der Jagd zu solch übermenschlichen Dingen fähig gewesen war? Ein normaler Mensch hätte es im verletzten Zustand niemals geschafft zehn Ebenen lang vor einer Horde hungriger Rakghoul zu fliehen! Hatte er seine Magie geweckt ohne es zu wissen?

Unmöglich! Der Graf erzählt uns etwas vom Pferd und betrügt uns!

Unwahrscheinlich. Nur weil deine Logik das nicht erfasst, kann es das durchaus geben

Aber es ist MAGIE! Und das kann es nicht geben!

Ich sage dir: Er sagt die Wahrheit!

Wie es sich nun auch immer verhielt, Fel musste mitspielen. Was hatte er schon zu verlieren, wenn der Graf tatsächlich log? Wenn er die Wahrheit sagte, dann würde er bald über eine Macht gebieten, von der er nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Auch der Kodex schien dafürzusprechen. Auf Janus‘ Aufforderung hin hatte Chiffith ihn rezitiert

„Der Sieg zerbricht meine Ketten? Welche Ketten sollte der Sieg zerbrechen? Geht es wieder um deine Motivation ein Gott zu werden, mehr zu sein als das Gewöhnliche? Wird die Macht mich also vom Alltäglichen befreien?“

Zunächst die Zeilen, die das interessanteste beinhalteten hinterfragend sah er den Grafe intensiv an. War die Philosophie der Sith wirklich so einfach? Aus dem Alltäglichen, dem Kampf ums Überleben, Leidenschaft zu ziehen. Aus der Leidenschaft dazu innere Stärke und Entschlossenheit zu ziehen, mit dieser wiederum die Macht zu erlangen, seine Feinde zu besiegen und dann ins Ungewöhnliche aufzusteigen?

„Die Jedi ziehen ihre Stärke aus Mitleid und Nächstenliebe, hast du gesagt? Wie kann es sein, dass solche schwachen Emotionen der Kraft der Zerstörung ebenbürtig sind? Aufbau dauert immer länger und nimmt mehr Zeit und Kraft in Anspruch, als Vernichtung. Sind Jedi so mächtig, oder benutzen Sith ihre Kraft lediglich falsch und vergeuden ihr Potenzial? Nur so aus Interesse. Wie lautet der Kodex der Jedi? Ich gehe einfach mal davon aus, dass sie einen eigenen Kodex haben“

[ Bastion / Sith-Tempel / Gänge ] Chiffith, Janus, Fel und einige Jünger
 
[Bastion | Sith-Orden | Gänge | Janus, Leto Fel und Chiffith, einige Jünger

Die Diskussion mit seinem neuem Schüler war für Janus eine interessante Angelegenheit und half dem Sith-Krieger seine eigenen Überlegungen besser zu ordnen. Fel äußerte sich zustimmend zu Janus These über die Wirkung von Furcht und das Wesen eines Gottes und meinte spitz das der Graf sich nun wieder auf dem Boden der Rationalität bewegte.

Ein amüsiertes Glitzern erhellte die grünen Augen des schlanken Halb-Echani und er lachte leise in sich hinein, ein Lächeln auf den Lippen. Seine sonst eher ruhige und glatte Stimme hatte einen gewissen belustigten Unterton, wirkte aber keineswegs spöttisch, sondern mehr unterhalten und zustimmend.


„Ich werde diese Aussage eines wahnsinnigen Serienmörders als Kompliment werten, auch wenn sie eine gewisse Ironie zeigt. Die Frage ist, gelten für Wesen wie uns überhaupt die Gesetze von Logik und Rationalität ? Wenn jemand die Macht besitzt die Grundfeste der Galaxis zu verändern sind solche Begriffe nicht viel mehr als schlichte Worte, keine bindenden und unumstößlichen Gesetze.“

Zufrieden lächelte Janus und das Glitzern in seinen Augen verblasste nur langsam als er wieder etwas ernster wurde. Der Würger hakte nach und wollte offenbar eine genauere Erklärung darüber, was der Sith-Krieger vorhin mit „Opfern“ gemeint hatte und welchem Zweck sie dienten. Fel schien davon auszugehen das diese Opfer zumindest in der Ausbildungszeit einzig und allein dem Zweck dienten stärker und weiser zu werden.

„Ja, das ist der primäre Zweck von Opfern, jedenfalls während Eurer Ausbildung. Es geht mir allerdings mehr um die Motivation für diese Opfer, um diese Frage: Wofür wollt Ihr stärker und weiser werden ? So mancher Sith verliert sich in der Dunkelheit und vergisst warum er ursprünglich an diesen Ort kam. Wer sein Ziel aus den Augen verliert ist nur noch eine leere Hülle und wird zu einem Werkzeug, das von anderen benutzt wird. Macht und Wissen sind nutzlos, wenn man sie nicht gezielt anwenden kann um seine Träume zu erfüllen und sein eigener Herr und Meister zu sein. Darum geht es.“

Diese Erklärung war eine der Grundlagen für Janus Vorgehen. Was nützte es ihm mächtig und klug zu sein wenn es ihm seinem Ziel, der Herrschaft über die Galaxis zu erringen nicht näher brachte ? So mancher Sith hatte sich in dem Streben nach Macht und Wissen für ewig anderen unterworfen oder war ein Sklave seiner eigenen Emotionen geworden, unfähig zu langfristigem Denken und nur für den Moment lebend. Dieses Schicksal wollte der ehrgeizige Graf um jeden Preis vermeiden, und darum war es so wichtig stets daran zu denken was er schlussendlich erreichen wollte.

Janus Erklärung über den Sinn des Ordens schien dem rothaarigen Menschen einzuleuchten, jedenfalls stellte er dazu keine Fragen und wirkte zufrieden. Es war auch einleuchtend, so wie sich Jäger zu einem Rudel zusammenschlossen um größere Beute zu erlegen verbanden sich die Sith um ihre Feinde effektiver bekämpfen zu können. Es war ein pragmatischer und sinnvoller Ansatz und daher auch etwas was der Krieger nicht groß hinterfragte. Nur ein Wesen das wirklich absolute Macht besaß konnte die Galaxis alleine kontrollieren, und selbst das stimmte nicht ganz, denn auch dann würde dieser Herrscher Werkzeuge und Helfer brauchen. Die Spitze einer Pyramide brauchte ein Fundament um nicht herabzustürzen.

Wohlwollend nahm der dunkelhaarige Fastmensch das hungrige, mordlustige Grinsen Fels zur Kenntnis als sie auf die Jünger zu sprechen kamen. Der blasse Sith war sich sicher das die Bevölkerung des Ordens schon bald etwas ausgedünnt werden würde, zumindest bei den untersten Mitgliedern. Auch wenn ihm die pure Mordlust des Würgers in gewisser Weise fehlte, so war sie für den Grafen doch nützlich und machte Fel vorhersehbar und kontrollierbar. Belustigt wölbte Janus eine Augenbraue und warf einen Blick auf die Jünger, von denen einige sichtbar blasser geworden waren und nun eine gewisse Eile an den Tag legten entweder verschwinden oder möglichst großen Abstand zu den mächtigeren Sith beizubehalten.


„Sehr erfreulich, mein Schüler. Auch wenn ich persönlich der Meinung bin das dieses Gebäude eine Modernisierung vertragen könnte, so ist der Orden doch ein hervorragender Ort um zu lernen, zu kämpfen und zu jagen. Generationen von Sith vor uns wussten diesen Tempel zu schätzen, und heute sollte es nicht anders. Ich würde es allerdings begrüßen wenn Ihr Euer Leben nicht unnötig riskiert. Immerhin habe ich einiges investiert um Euch an diesen Ort zu bringen, Fel, und ich erwarte mir davon einen Gewinn.“

Der verächtliche Blick des Würgers in Richtung der verbliebenen Jünger überzeugte auch die meisten noch anwesenden Kreaturen davon das es eine gute Idee war lieber zu gehen, es blieben aber auch noch genügend Mutige oder schlichtweg Verrückte übrig die bereit waren für eine Chance auf einen Platz als Schüler alles zu riskieren. Fel würde aufpassen müssen, aber solange er sich an die schwächeren Jünger hielt war das Risiko wohl sehr gering. Der Würger fügte noch hinzu das es interessant war das gewöhnliche Lebewesen in großer Anzahl selbst einem Sith gefährlich werden konnten. Höflich lächelte der Krieger, die Arme hinter dem Rücken verschränkt und seine Stimme ruhig und gelassen.

„Simple Mathematik, Fel. Quantität hat ihre eigene Qualität und in großer Zahl kann beinnah alles gefährlich werden. Denkt daran, wenn Ihr Euch hier…umseht. Ein Jünger allein ist nichts, aber zehn oder zwanzig von ihnen können einen unerfahrenen und kaum ausgebildeten Sith-Schüler leicht überwältigen, wenn er nicht vorsichtig ist. Für einen Platz als Schüler würden sie alles tun, wie ein Verdurstender für Wasser. Vergesst das nicht.“

In einer wegwerfenden Geste hob Janus die Hand in Richtung der Jünger und bedeutete seinen beiden Begleitern dann höflich sich in Bewegung zu setzen. Während sie weiter die dunklen Gänge durchquerten fragte Fel neugierig ob es denn eine wissenschaftliche Erklärung für die Macht gab oder ob sie schlicht Magie unter anderem Namen war.

„Nun, wo hört das eine auf und wo fängt das andere an ? Magie ist das was wir noch nicht wissenschaftlich erklären können. Viele Forscher glauben das bestimmte Zellen, bekannt als Midi-Chlorianer, für die Macht verantwortlich sind. Aber das ist nicht die einzige Theorie und es ist durchaus möglich das noch andere Kräfte am Werk sind.“

Erklärte Janus was er über die Macht wusste. Für ihn persönlich war die Quelle der Macht nur insofern interessant als das man sie manipulieren konnte. Auf seine Aufforderung hatte Chiffith hilfreich wie eh und je den Kodex der Sith zitiert. Dies veranlasste Fel dazu weitere Fragen zu stellen, der Würger besaß eine gesunde Neugier. Janus ließ ihn einen Moment zappeln und antwortete dann entspannt.

„Das kommt ganz darauf an welche Ketten Ihr sprengen wollt, mein Schüler. Ja, mir geht es in der Tat darum mich von den Ketten des Gewöhnlichen zu befreien, aber das ist keine allgemein gültige Sache. Jeder Sith hat andere Ketten, von denen er sich befreien will. Ein Teil der Ausbildung besteht darin zu erkennen was diese Ketten sind und dann zu lernen wie man sich von ihnen befreien kann. Das ist es, was ich vorhin meinte. Wenn Ihr wisst wovon Ihr Euch befreien wollt, dann wird jedes noch so große Opfer Euch leicht fallen weil Ihr wisst warum Ihr tut was Ihr tut. Aus diesem Wissen entspringt die Stärke die Fesseln der gewöhnlichen Existenz abzustreifen und zu etwas Größerem zu werden.“

Fel schien von dem Kodex fasziniert zu sein und sein Blick ruhte fest auf Janus, der selbstsicher lächelte, sein blasses Gesicht entspannt und ruhig. Der Rothaarige hatte noch weitere Fragen und wollte wissen wie die Jedi trotz ihrer Schwäche mit den Sith mithalten konnten und er vermutete richtig das auch die Jedi ihren eigenen Kodex hatten. Aus dem Gedächtnis und so ruhig als wäre es ein Gedicht zitierte Janus das Bekenntnis seiner erbitterten Feinde.

„Es gibt keine Gefühle, nur Frieden.
Es gibt keine Unwissenheit, nur Wissen.
Es gibt keine Leidenschaft, nur Gelassenheit.
Es gibt keinen Tod, nur die Macht.“


Die Andeutung eines verächtlichen Grinsens huschte über das Gesicht des dunkelhaarigen Sith-Kriegers in dem dunkelblauen Anzug, verschwand aber rasch wieder und machte einem nachdenklichen Gesichtsausdruck Platz.

„Diese Überzeugungen bilden den Kodex der Jedi. Wie also können Wesen die derart naiven und lächerlichen Überzeugungen anhängen uns so viel Ärger machen ? Es ist einfach. Stellt Euch die Macht wie einen Blaster vor. Ihr könnt diese Waffe benutzen um Euch selbst und andere zu verteidigen, oder Ihr könnt sie nutzen um andere zu unterwerfen und zu töten. Für die Waffe selbst spielt Eure Motivation keine Rolle. Die Jedi haben Zugriff auf die selbe Kraftquelle wie wir, ihre Verbindung zur Macht wird durch ihre Überzeugungen nicht geschwächt. Aber was sie schwächt sind ihre Hemmungen die Macht wirklich zu entfesseln, sie ohne Rücksicht einzusetzen. Deswegen sind Jedi lästig und durchaus gefährliche Gegner, aber sie sind niemals in der Lage die Galaxis zu beherrschen und uns auszulöschen. Ihnen fehlt etwas, das mindestens so wichtig ist wie die Macht selbst: Der Wille, sie wirklich einzusetzen.“

In dem Gefühl den Unterschied deutlich gemacht zu haben ließ Janus seinem Schüler etwas Zeit um über diese Erklärungen nachzudenken und wandte sich an Chiffith. Der Lamproid äußerte nun seinen Wunsch das der Krieger ihm etwas beibringen sollte und präzisierte das er entweder wissen wollte wie man die Macht zum Schutz einsetzen konnte oder wie man ein Lichtschwert bauen konnte. Anerkennend nickte der elegant gekleidete Fastmensch dem Wurm zu.

„Das sind gute Ideen, Chiffith. Da ich der Meinung bin das man nur das lehren sollte was man wirklich beherrscht werde ich Euch helfen ein eigenes Lichtschwert zu bauen. Mit meiner Hilfe werdet Ihr diese mächtige Waffe bald Euer eigen nennen können und ich werde Euch sogar die ersten Schritte im Umgang mit ihr beibringen.“

Erwiderte Janus selbstsicher und in gönnerhafter Haltung. Die Wahl war ihm leicht gefallen, denn über die Anwendung der Macht zum eigenem Schutz wusste er recht wenig. Mit der Konstruktion eines Lichtschwerts und vor allem mit dem Umgang damit hingegen kannte er sich aus. Seine eigene Waffe war zwar ein Geschenk gewesen und nicht selbst gebaut, aber einige Zeit vor und nach seiner Prüfung hatte er neugierig recherchiert wie man diese Waffe baute, er wollte genau verstehen wie sie funktionierte um sie optimal einsetzen zu können. Sein eigenes Lichtschwert konnte Chiffith als Inspiration dienen und ihm helfen diese Waffe zu bauen. Janus würde darauf achten das der Lamproid keine Fehler machte und notfalls korrigierend eingreifen.

In guter Stimmung angesichts des ergiebigen Gesprächs mit Fel und der Tatsache das er mit Chiffith wohl einen fähigen Verbündeten gefunden hatte lächelte Janus den beiden anderen Sith beinnah abwesend zu, die Arme hinter dem Rücken verschränkt schloss er kurz die Augen um die Aura des Ordens ganz auf sich wirken zu lassen, seine Machtsinne tasteten seine Umgebung ab und er genoss die Stärke der dunklen Seite an diesem Ort wie ein erfrischendes Bad nach einem harten Arbeitstag. Etwas weiter den Gang hinunter fiel ihm eine Präsenz auf (Cyrus), die etwas stärker wirkte als die übrigen Jünger, von denen einige sich nach wie vor in respektvollem Abstand zu der Dreiergruppe aufhielten und der ein oder andere wohl hoffte nützliches aufzuschnappen.


[Bastion | Sith-Orden | Gänge | Janus, Leto Fel und Chiffith, einige Jünger, Cyrus in einiger Entfernung
 
[ Bastion / Sith-Tempel / Gänge ] Chiffith, Janus, Fel, sowie ein entfernter Cyrus und einige Jünger

„Beachte, dass sich Wahnsinn und Rationalität keineswegs ausschließen. Für einen Wahnsinnigen erscheinen die verrücktesten Dinge als rational, oder auch die rationalsten Dinge als verrückt. Oder auch nicht. In meiner Zeit in der Anstalt habe ich einen Houk getroffen, der einen perfekt ausgearbeiteten und absolut logischen und durchdachten Plan hatte, den Kanzler zu ermorden und sich selbst zum Alleinherrscher über die Republik zu machen. Armer Irrer. Er hatte kalkuliert festgenommen und ein paar Jahre im Gefängnis zu kriegen. Dass man ihn aber als Verrückt abstempeln würde und lebenslang – was wie ich bemerken muss sehr kurz war – einweisen würde, hatte er nicht bedacht“

Zwar war Fel und der Houk in Einzelhaft gewesen, doch hatte man den Gefangen alle paar Wochen eine Stunde zugestanden, in denen sie ihre sozialen Kontakte pflegen durften. Durch einen Maschendrahtzaun und mit einem Dutzend anwesenden Wachmännern hatten die beiden reden dürfen und so hatte der Houk Stunden, um Stunden damit verbracht seinen Plan zu erläutern und alle Facetten dieses vor seinem Gegenüber auszubreiten. Es war ein sehr interessantes Ereignis gewesen. Nicht zuletzt weil es der intelligenteste Vertreter dieser Spezies gewesen war, der Fel je untergekommen war. Zumindest bis zu dessen ominösen Tod zumindest. Interessant, wie einige geschickte Manipulationen den schwachen Geist dazu überreden konnten, gegen eine Übermacht zu rebellieren…

„Auch wenn jemand die Macht hat zu verändern und zu zerstören, sollte er trotzdem rational und logisch. Purer Wahnsinn führt zu unüberlegten Handlungen und zu Fehlern. Was glaubst du wie man mich erwischt hat?“

Motivation zum Opfern. Für einen Schüler war das Ziel seine Ausbildung abzuschließen. Der Graf hatte Recht, wenn er sagte, dass man ein Ziel brauchte. Wenn Fel es tatsächlich schaffte diese Macht zu erreichen, musste er dann nicht seine Prioritäten neu bedenken? Morden machte nur dann richtig Spaß, wenn das Opfer eine Chance hatte, wenn seine Kräfte nur knapp unter denen seines Mörders lagen. Anderes war Spielerei. Der herbeigeführte Tod des Houks, oder die toten Zilkins hatten Spaß gemacht, doch keinesfalls befriedigt. Doch wenn Fel so stark wurde, wie es die Dunkle Seite erlaubte, dann würde das Finden befriedigender Opfer sich als schwer zu erweisen. Zwangsläufig würde er seinen Meister finden und getötet werden, oder, falls er stark genug war, alle in frage kommenden Individuen ausrotten. Der Graf hatte Recht, wenn er sagte, dass die Ausbildung dazu diente ein Ziel zu finden.

„Wer sich in der Dunkelheit verliert, dessen Feuer ist erloschen. Feuer wird durch Leidenschaft entfacht und Leidenschaft durch den Kampf. Der Kodex hat Recht, wenn er soviel preisgibt. Sogar die Jedi folgen ihm, wenn auch unwillig. Sie verfolgen ein Ziel, und verfolgen dies mit Leidenschaft“

Natürlich würde erst am Ende des Weges das vermehrte Risiko bestehen, ein Opfer zu finden, das sich als zu stark erwies und Fel tötete. Bis dahin ging es darum sich nicht zu verschätzen, was die Wahl der Opfer anging und das hatte er nicht vor. Unwillkürlich lachte er ein bezauberndes unschuldiger-kleiner-Jungen Lachen, als der Graf ihn genau darauf hinwies

„Das Leben bietet viel zu viele Möglichkeiten, als dass man es zu früh verlieren sollte. Das hat mir unsere kleine Eskapade auf Taris gezeigt. Oh Wunder der Galaxis. Ich hätte nie diesen Ort, oder die Macht kennen gelernt, wenn du mich tatsächlich erwürgt hättest. Es gibt viel zu viel zu tun, zu entdecken, zu töten, als dass ich dass ich mich an einem zu starken Individuum verschwenden würde“

Oder an vielen. Wie der Graf richtig bemerkte, bestand stets die Möglichkeit, dass viele Hasen sich zusammenschlossen um, den Wolf zu überrennen. Das hatte er nur allzu gut am eigenen leib erfahren, als ihm die Sicherheitskräfte nachgejagt waren. Fünf oder zehn hätte er Problemlos in den Lüftungsschächten abgehängt, doch die Hundertschaft, mit Kathhunden und Netzen bewaffnet, hatte ihn schließlich problemlos einfangen können.

„Aber wie genau ist ihre Motivation? Ein Sith wird wohl kaum zähneknirschend seinen hart erkämpften Schüler opfern, um einem anderen anzunehmen, der alle seine Freunde braucht um diesen aus dem Weg zu schaffen? Werden die Jünger keine Angst haben zur Vergeltung vernichtet zu werden, bevor der Sith sich einen würdigeren Schüler sucht? Aber abgesehen davon werde ich natürlich vorsichtig sein. Wie gesagt das Leben bietet viel zu viel Potential“

Zwar war des Grafen Erläuterung zum Thema Theorien zur Macht wenig zufriedenstellend, doch sah er ein, dass wohl nicht mehr aus seinem Meister herauszubringen war. Der Ansatz mit den Zellen war immerhin schon ein Anfang und so war der Denker ein wenig weniger Angespannt, da man zumindest Versuche unternahm dieses unglaubliche Phänomen zu erklären

„Es gibt also verschiedene Theorien. Hast du vielleicht eine Ahnung, wo ich mehr Informationen darüber bekommen kann? Ich denke ich könnte besser mit der Macht umgehen, wenn ich zumindest ansatzweise verstehe wie Magie funktioniert“

Dass es für den Denker eine Qual darstellte etwas zu beobachten, dass er nicht verstand, musste hier niemand wissen. Sicher wäre es für anwesende Jünger ein Vorteil zu wissen, dass es Fel fast schon körperliche Schmerzen bereitete, die Macht zu nutzen, wenn der Denker ähnliche Qualen ausstehen musste.

Fel musste fast loslachen, als der Graf den Kodex der Jedi rezitierte. Wie konnten vernünftige Lebewesen sich so einen Unsinn aus den Fingern saugen und dann auch noch daran glauben?! Es gab keine Gefühle? Pah, lächerlich! Jedes Wesen fühlte, außer den schlimmsten Soziopathen vielleicht. Es gab nur Frieden? Allein, dass Jedi kämpfen lernten, zeigte, dass eine Lüge war. Keine Unwissenheit, nur Wissen? Diese Jedi schienen ja sehr von sich überzeugt zu sein, wenn sie glaubten alles zu wissen und auch der Rest war nicht besser. Ziele führten zu Leidenschaft, und dem Tod konnten selbst Machtbegabte nicht von der Schippe springen, wie Janus selbst gesagt hatte.


Jedi scheinen wirklich ein idiotisches Pack zu sein…

Wie schaffen die es überhaupt zu überleben, wenn die so weltfremd sind?!

„Das…ist das lächerlichste, was ich je gehört habe, Janus. Wie schaffen diese Leute es überhaupt neue Mitglieder zu bekommen? Allein schon so ein weltfremder Kodex sollte doch alles abschrecken und zu den Sith schicken!“

Doch es gab sie und das war von Bedeutung. Janus Vergleich der Macht mit einem Blaster schien plausibel und die Macht der Jedi zu erklären. Doch schien sich auch dort wieder eine Schwäche der Jedi zu zeigen. Die Macht zu nutzen um die Galaxis zu verändern konnten sie nicht, da sie sich scheuten sie einzusetzen. Und aus diesem Grund konnten sie die Sith nicht auslöschen, so Janus. Einleuchtend.


Doch auch Chiffith wollte etwas lernen und bat den Grafen ihm etwas beizubringen. Der Graf willigte ein und kündigte an ihm etwas über den Bau von ‚Lichtschwertern‘ beizubringen.

„Lichtschwerter? Sind das die bunten Leuchtestäbchen, mit denen du und die Jedi herumgelaufen seid? Was ist so besonders daran?“

Irgendetwas schien den Grafen abzulenken und Fel sah sich um, um die Quelle dessen zu erfahren. Alles wirkte wie vorher. Die Jünger, die wenigen mutigen, die nach Fels Morddrohung noch da waren, hielten respektvollen Abstand und drückten sich in den Schatten herum, in ihren dunklen Roben fast mit den Schatten verschmelzend. Naja. Die meisten trugen dunkle Roben. Ein grade angekommener trug in überraschendem Kontrast dazu fast weiße Kleidung mit einer roten Schärpe, mit der er sich merklich von den anderen abgrenzte. Auch seine Haltung wirkte anders. Aufrechter und weniger…respektvoll…

Dieser da ist anders. Mächtiger als die anderen

Woher weißt du das, Großer?

Ein Gefühl. Ich…spüre es…irgendwie…

Fel verengte das von der Maske unbedeckte Auge zu einem Schlitz und strich seine eigene dunkle Robe glatt, mit der man ihn auf der Krankenstation versorgt hatte und wandte sich, mit der Hand auf den Neuankömmling deutend, an Janus

„Apropos, eigener Tod durch Selbstüberschätzung, du erinnerst dich was du mir über zu starke Jünger gesagt hast. Irgendwas sagt mir, dass ich mich nicht frontal mit diesem da anlegen sollte. Liege ich richtig, oder werde ich nach deinen Worten ein wenig paranoid?“

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Janus Gesprächspartner gab zu Bedenken das sich Wahnsinn und Rationalität nicht zwangsläufig gegenseitig ausschlossen und erzählte zur Bekräftigung dieser These eine Anekdote über einen seiner Mitinsassen in der Anstalt auf Taris, der offenbar einen brillanten Plan ausgeheckt hatte den Kanzler der Neuen Republik zu ermorden und doch in als Irrer eingesperrt worden war. Der Graf vermutete wohl nicht zu unrecht das der Würger dafür verantwortlich war das der Houk seine lebenslange Verwahrung nicht allzu lange überlebt hatte. Lächelnd warf Janus einen Seitenblick zu Chiffith und fragte sich ob der Lamproid dieses Gespräch auch so unterhaltsam fand wie er.

„Ein armer Irrer, in der Tat. Aber die Lebewesen die die Geschichte verändern sind selten stabil. Stellt Euch vor, er hätte Erfolg gehabt und wäre tatsächlich Herrscher über die Republik geworden. Niemand würde ihn dann verrückt nennen, sondern er würde als Visionär in die Geschichte eingehen. Der einzige Unterschied zwischen Wahnsinn und Nicht-Wahnsinn ist der Erfolg.“

Fel verwies darauf das auch diejenigen die über die Macht verfügten besser rational und logisch vorgehen sollten, denn blinder Wahn führte nach Ansicht des rothaarigen Mörders zu Fehlern wie seiner eigenen Festnahme. Lobend lächelte der blasse Halb-Echani seinem Schüler zu und nickte kaum merklich.

„Richtig. Ein gewisses Maß an Wagemut, Vision und Kreativität, welches der Pöbel auch gerne als Wahnsinn bezeichnet, ist sicherlich hilfreich. Aber wer blind in seinem Wahn gefangen ist und nicht mehr weiß was ihm kurz- oder langfristig schaden oder nützen wird, dessen Leben wird bald enden und er wird in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.“

Und wenn der schlanke Sith-Krieger in dem eleganten dunkelblauen Anzug eins nicht vorhatte, dann war es als Niemand aus dieser Galaxis abzutreten. Nein, Janus Name würde einst in den Geschichtsbüchern stehen und von zahllosen Lebewesen ehrfürchtig geflüstert werden, voller Bewunderung für diesen einzigartigen und weit blickenden Visionär, der es geschafft hatte die gesamte Galaxis seinem Willen zu unterwerfen. Dieser Gedanke zauberte ein Grinsen auf das Gesicht des ehrgeizigen Fastmenschen und er lachte leise in sich hinein.

Aufmerksam hörte der Krieger zu als sein Schüler wieder das Wort ergriff und verschob den angenehmen Gedanken seine großartige Zukunft vorerst beiseite. Es galt noch einiges zu tun. Fel erkannte richtig das wer sich in der dunklen Seite verlor kein Feuer mehr besaß um seine Ambitionen wirklich zu erfüllen, und das Leidenschaft aus Kampf und Konkurrenz entstand. Außerdem verwies er darauf das in gewisser Weise selbst die Jedi dem Kodex folgten, denn auch sie kämpften für ein Ziel, eine aus ihrer Sicht bessere Galaxis. Amüsiert lächelte Janus dem Würger zu und lachte kurz.


„Ich glaube Ihr habt gerade eine wunderbare Beleidigung für diese selbstgerechten Narren formuliert, Fel. Die Jedi sind Heuchler, nichts weiter. Jedes ehrgeizige gewöhnliche Lebewesen ist wertvoller als diese selbsternannten Verteidiger von Frieden und Gerechtigkeit, die ihre Gabe verschwenden.“

Der Würger reagierte nun auf Janus Ratschlag sein Leben nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen mit einem Lachen das man in Werbung für Kinderspielzeug hätten verwenden können und meinte dann, dass das Leben zu viele Möglichkeiten bot um jung zu sterben, was dem Rothaarigen durch die Ereignisse auf Taris klar geworden war. Fel wirkte dankbar oder zumindest zufrieden damit das der Graf ihn nicht getötet hatte und der Würger so die Macht und den Orden kennen lernen durfte und deshalb würde Fel darauf achten sich nicht mit einem zu starken oder mit zu vielen Gegnern anzulegen.

„Sehr erfreulich das zu hören, mein Schüler. Ich öffne anderen stets gerne die Augen für die Macht und die dunkle Seite. An meiner Seite werdet Ihr mehr erreichen als die meisten Wesen auch nur zu träumen wagen. Der Orden belohnt die Starken und Klugen, und ich verfahre ebenso.“

Neugierig und offensichtlich darauf bedacht alle Eventualitäten abzuklären fragte der Mörder warum sich denn Jünger zusammenschließen sollten um ihn zu töten wenn sie doch mit Vergeltung rechnen mussten. Janus reagierte mit einem lässigen Schulterzucken und lächelte Fel an als wäre dieser ein wehrloses Banthajunges und er ein hungriger Krayt-Drache.

„Es gibt viele Gründe warum manche Jünger Euch töten wollen. Manche von sind mindestens so mordlustig wie Ihr und würden es aus reinem Vergnügen tun ohne sich um die Konsequenzen zu scheren. Wieder andere würden wohl hoffen mich durch eine solche Tat davon zu überzeugen das Ihr eben doch kein würdiger Schüler seid. Und ein besonders kluger und starker Jünger würde Euch zusammen mit anderen angreifen um sich einen Vorteil zu verschaffen und mich durch Gerissenheit zu beeindrucken. Nicht, dass es viele Jünger gibt die derart gut planen können.“

Meinte Janus trocken und warf den in dunklen Roben gehüllten Gestalten ein Grinsen zu. Fel bekräftigte seinen Entschluss vorsichtig zu sein und sein Potenzial nicht zu vergeuden, was den Grafen zu einem anerkennenden Nicken veranlasste. Der Würger lernte schnell, das war sehr erfreulich. Und auch seine Neugier war unerschütterlich, er wollte mehr über die verschiedenen Theorien zur Macht wissen und meinte das er dann besser benutzen könnte. Nachdenklich runzelte der Sith-Krieger die Stirn und überlegte.

„Eine lobenswerte Einstellung, auch wenn Ihr Euch nicht zu sehr in Theorie verrennen solltet. Durch die praktische Anwendung werdet Ihr schon bald einiges über die Macht erfahren. Aber wenn es Euch hilft, dann würde ich vorschlagen in den Archiven und der Bibliothek des Ordens nachzusehen. Es gibt auch einige frei verfügbare wissenschaftliche Arbeiten, soweit ich weiß. Und falls Ihr noch mehr wissen wollt bin ich bereit mit einem höherrangigen Sith zu sprechen, ich habe ohnehin vor meine Position im Orden zu stärken.“

Antwortete Janus gönnerhaft. Wenn es Fel half stärker zu werden war er bereit diese Recherche zu unterstützen, aber natürlich würde er darauf achten was der Würger in Erfahrung brachte und falls nötig einschreiten. Ihr nächstes Thema schien den Rothaarigen sichtlich zu amüsieren, Janus konnte sehen das sich Fel davon abhalten musste zu lachen als der Graf den Jedi-Kodex zitierte. Sein Schüler bezeichnete als das weltfremdeste das er je gehört hatte und fragte ungläubig wie es die Jedi mit diesen lächerlichen Ansichten überhaupt schafften Mitglieder zu gewinnen. Erneut zuckte Janus mit den Schultern und lächelte, seine Mundwinkel amüsiert verzogen.

„Ein berühmter Forscher sagte einst, dass nur zwei Dinge unendlich seien: Das Universum und die Dummheit, und bei dem Universum war er sich nicht sicher. Für uns klingen die Überzeugungen der Jedi so lächerlich wie sie sind, aber vergesst nicht das der Jedi-Orden zur Republik gehört und ihre Ideale sich in gewisser Weise überschneiden. Den Großteil ihrer blinden und naiven Rekruten gewinnen die Jedi aus der verblendeten Bevölkerung der Republik und den üblichen Narren die sich in dieser Galaxis tummeln. Aber vergesst nicht, die Jedi mögen naiv und blind sein, aber vermutlich sind sie gerade deshalb gefährlich.“

Nach seiner Antwort auf Chiffiths Wunsch meldete sich Fel erneut zu Wort und erkundigte sich was Lichtschwerter denn waren, er bezeichnete sie als Leuchtstäbchen und fragte was denn so besonders daran sei. Janus warf dem Lamproiden einen amüsierten Seitenblick zu und lachte dann kurz auf, seine Stimme war voller trockener Ironie.

„Nun ja, Fel, diese „Leuchtstäbchen“ sind in der Lage Euch in einer einzigen Bewegung zu zerteilen wie ein heißes Messer Butter teilen kann, und diese Schwerter können mit ihren Energieklingen selbst massives Metall durchtrennen. Ah ja, und sie sind auch das Symbol schlechthin für Sith und Jedi gleichermaßen, und nur Machtnutzer können sie wirklich effektiv einsetzen. Obwohl ich zugeben muss das sie auch als improvisierte Lampe ganz nützlich sind, von daher habt Ihr wohl nicht ganz Unrecht.“

Nach dieser trockenen Erklärung schloss Janus noch immer lächelnd die Augen und ließ die Aura des Ordens auf sich wirken. Einer der Jünger (Cyrus) war ihm als stärker als die anderen aufgefallen, und gerade als der Graf neugierig die Augen öffnete wies Fel mit der Hand auf die Quelle dieser ungewöhnlichen Präsenz. Janus grüne Augen studierten den Neuankömmling, der zwar etwas weiter weg war als die anderen Jünger, aber durch seine weiße Robe mit einer roten Schärpe fiel er aus dem für Jünger so üblichen Muster, und das war nicht das einzig ungewöhnliche an dem Fremden, er war leichenblass und hatte langes weißes Haar. Bei der Spezies war sich Janus nicht absolut sicher, aber er glaubte es mit einem Arkanianer zu tun zu haben. Interessant.

Fel strich sich über seine dunkle Robe und deutete erneut auf den den Fremden (Cyrus) und Janus drehte sich ein Stück um ihn nicht aus den Augen zu lassen. Der Würger fragte ob es sich bei diesem Jünger um einen von denen handelte von denen er sich lieber fernhalten sollte oder ob er einfach nur paranoid war. Der Sith-Krieger lächelte seinem Schüler mysteriös zu, sein Gesicht eine undeutbare Maske.


„Schon möglich, dass er für Euch gefährlich sein könnte. Fragen wir ihn doch.“

Meinte der Graf hörbar amüsiert, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und richtete sich auf. In seinem eleganten dunkelblauen Anzug fiel er in dem Gang nicht weiter auf als er gefolgt von seinem Schüler und Chiffith mit langsamen, würdevollen Schritten auf den ungewöhnlichen Jünger zuging, sein Kopf war erhoben und seine ganze Haltung spiegelte seine aristokratische Herkunft und Machstellung im Orden wieder. Als er sich dem Jünger bis auf einige Schritte genähert hatte begann der Krieger zu sprechen, laut genug um verstanden zu werden, aber doch so genau und geschickt artikuliert das seinem Gegenüber klar wurde das er es mit einer Autoritätsperson zu tun hatte.

„Seid gegrüßt, Jünger. Mein Schüler und ich haben uns gerade über Euch unterhalten und da es unhöflich ist über andere hinter deren Rücken zu sprechen würde ich gerne Euren Namen erfahren und wissen warum Ihr hier seid. Ich gehe Recht in der Annahme das ich Euch als ein neues Mitglied des Ordens begrüßen darf, oder ?“

Sprach Janus den unbekannten Jünger (Cyrus) mit angeborener und anerzogener Höflichkeit an und neigte minimal den Kopf, was gegenüber einem Jünger bereits eine enorme Geste der Höflichkeit darstellte. Allerdings unterließ es der Krieger vorerst sich und seine Begleiter vorzustellen. Falls sich der Jünger als uninteressant erweisen würde wollte er nicht das ihm dieser im Orden hinterherlief oder ihn unnötig aufhielt. Geduldig und gleichmütig wartete der blasse Halb-Echani auf eine Antwort.

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OP: Willkommen beim PSW und dem Sith-Orden, Cyrus ! :)
 
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Cryus verharrte an seiner Position. Das Licht im Tempel war sehr matt und schwach gehalten, was an manchen Ecken eine völlige Dunkelheit hinterließ und die dunkle Kleidung der Anwesenden geradezu aufsaugte. Aufmerksam versuchte er dem Gespräch einige Fetzen abzugewinnen, was jedoch in reichlich eigenartigen Gesprächen mündete, welche der Arkanianer nicht verstand, bis man auf seine eigene Person zu sprechen kam.

"Apropos, eigener Tod durch Selbstüberschätzung, du erinnerst dich was du mir über zu starke Jünger gesagt hast. Irgendwas sagt mir, dass ich mich nicht frontal mit diesem da anlegen sollte. Liege ich richtig, oder werde ich nach deinen Worten ein wenig paranoid?", fragte ein rothaariger Mann (Fel), mit einer Art Maske, die es teilweise unmöglich machte in sein Gesicht zu schauen. Der Klang seiner Stimme jedoch hatte etwas so unheimlich, dass sich Cryus nicht wirklich wohl bei dem Gedanken fühlte, dass dieser von Konfrontation sprach. Er hatte bereits vor den Tempeltoren gesehen, wozu diese Macht fähig war und bisher kannte er auch noch kein Mittel sich davor zu schützen. Langsam senkte der Arkanianer den Blick, dass seine weißen, leeren Augen sichtbar lumineszierten und wartete auf eine Antwort, bereits auf alles gefasst.
"Schon möglich, dass er für Euch gefährlich sein könnte. Fragen wir ihn doch.", antwortete daraufhin ein junger Mann (Janus) von bleicher Haut, nicht ganz so bleich wie Cryus' doch definitiv nicht normal menschlich, wenngleich er den Mann im ersten Augenblick für einen Ebensolchen gehalten hätte. Auf den zweiten Blick jedoch war etwas fremdartiges an ihm, dass der Arkanianer nicht zu deuten vermochte. Cryus wusste lediglich, dass dieser Mann eine Art von Lehrerposition innehatte, also eine Respektsperson sein musste. Als er sich zu ihm umwandte, ballten sich die Hände des Arkanianers augenblicklich zu Fäusten. Anscheinend war hier Gewalt nicht unüblich, wie er aus diversen Gesprächsfetzen vernommen hatte und warum sollte sie auch vor ihm Halt machen? Es war keine Angst die Cryus verspürte, während dieser Sith auf ihn zuging, in einer Art, die mehr an einen König erinnerte, als an einen Priester des Bösen. Viel mehr war es Vorsicht, die er walten lassen ließ, denn man schien nie wissen zu können und Vertrauen brachte Cryus ohnehin niemandem entgegen... Schon gar nicht einem Fremden.
"Seid gegrüßt, Jünger. Mein Schüler und ich haben uns gerade über Euch unterhalten und da es unhöflich ist über andere hinter deren Rücken zu sprechen würde ich gerne Euren Namen erfahren und wissen warum Ihr hier seid. Ich gehe Recht in der Annahme das ich Euch als ein neues Mitglied des Ordens begrüßen darf, oder?"
Einfach alles an dieser Aussage bestätigte die Annahme der Schüler-Meisterbeziehung, wenngleich die Rolle dieses eigenartigen Wurmes (Chiffith) noch immer nicht geklärt wurde. Cryus erkannte den Wink allerdings nicht, dass sich dieser Mann (Janus) mit seinem wohl gewählten Tonfall als eine Person erwies, der Respekt entgegen gebracht werden sollte. Woher auch? Jeder, der sich bisher in seinem Leben als Respektsperson erwiesen hatte, nutzte lediglich Schmerzen und Bestrafung, um Cryus eben diese nahezubringen. Aus diesem Grund nickte der Arkanianer einfach mit dem Kopf, so wie er eigentlich jeden begrüßte. Begrüßungen waren für ihn immer recht lästig gewesen, da diese ebenfalls bisher in seinem Leben einfach keinen Nutzen erbracht hatten. Am Ende tat er es nur, weil sein Gegenüber dies auch getan hatte.
"Cryus... Mein Name und ja, ich bin neu hier."
Der Arkanianer machte eine kurze Pause und musterte den Mann ein weiteres mal. Er sah aus, als würde er irgendetwas erwarten und nach einigen Sekunden zuckte Cryus einfach mit den Schultern und machte eine fragende Geste.
"Ich hab keine Ahnung wie das hier läuft... wie auch immer du dich nennst...Bist du einer von diesen Sith-Kriegern?"
Das seine legere Art zu sprechen hier womöglich absolut fehl am Platze war, daran dachte Cryus nicht einmal. So hatte er bisher mit jedem geredet und bisher gab es auch keinen Grund dies zu ändern. Er wollte nicht respektlos erscheinen, sondern war einfach er selbst... Unbeirrt von Etikette.

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[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria +Bero vs. Jünger, Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]

„Hiesige Zirkel?“

Wiederholte die Sith ungläubig und fixierte Jolina für einen Moment und dachte einen Moment lang nach. Es war ihr peinlich sich so wenig mit dem Sith Orden auszukennen, denn immerhin zeigte sie damit eine weitere Schwäche. Irgendwie hatte sich der Orden seit ihrer Abstinenz stark verändert.

„Welche Zirkel? Was schwebt dir da vor? Und eigentlich klingt es nicht mal schlecht. Ich meine, warum nicht versuchen? Wenn du mitkommst, werden sie mir sicher helfen! Immerhin gehörst du zum Imperator! Ein Vorteil, den ich gerne ausspielen möchte! Das heißt, du wirst mitkommen! Ob dir das passt oder nicht.“

Sagte die Sith schließlich streng nach einigen Überlegungen.

„Ich lasse Adria natürlich die ganze Zeit bei mir! Ich lasse sie nie alleine! Entweder ich trage sie mit mir im Orden rum oder bin in unserem Quartier. Sie wird doch wohl nicht an die frische Luft wollen? Ich meine…Spazierengehen ist doch eher was für alte Leute… mit ihren Hilfsdroiden.“

Meinte Kira abfällig, da sie dazu nun überhaupt keine Lust hatte.

„Erzähle mir einfach mehr von den Zirkeln. Das klingt eigentlich ziemlich interessant und dann erledigt sich das Problem mit Adria vielleicht von selbst und sie wird ruhiger und reifer!“

Meinte die Sith optimistisch und grinste zufrieden.

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[Bastion | Sith-Tempel | Gänge] Chiffith, Janus Sturn, Leto Fel

Janus Sturn fällte seine Wahl und sagte Chiffith zu, ihn beim Bau eines Lichtschwertes anzuleiten. Dieser war sehr zufrieden mit dem Handel. Denn er wusste: Er konnte es als Sith niemals weit bringen, wenn er nicht in der Lage war, gegen bewaffnete Jedi beziehungsweise andere Sith anzutreten und ihren Lichtklingen etwas Gleichwertiges entgegenzusetzen. Seit dem Gespräch, das er mit Torryn vor einiger Zeit über diese Thematik geführt hatte, gab es in seinem Kopf ein Bild von der Waffe, die er bauen wollte. Kein kurzstieliges Schwert, das er mit seinen unflexiblen Klauen und den im Vergleich zum Gesamtkörper kurzen Armen kaum wirkungsvoll einsetzen konnte, sondern eine lange Lanze. Diese konnte er vor sich strecken, um Gegner auf Distanz zu halten, Angriffe zu parieren oder die Verteidigung aufzubrechen, und dann seine eigenen tödlichen Waffen - vor allem den Giftschwanz - zum Einsatz bringen. Hätte er wie ursprünglich geplant mit Torryn diese Lichtlanze gebaut und sie auf Taris schon dabei gehabt, dann wäre Talery jetzt tot, ebenso wie Brianna, und wahrscheinlich auch Leto Fel. Nun war es nur wichtig, darauf zu achten, dass der Graf sein Wort auch hielt. Er würde damit leben müssen, dass der Lamproid noch eine Weile in seiner Nähe blieb, bis dieser Handel eingelöst war. Sollte das zu seiner Zufriedenheit geschehen, dann hatte Chiffith nichts dagegen, Sturn auch bei künftigen Gelegenheiten wieder nützlich zu sein. Wie wertvoll es sein konnte, mächtige Verbündete im Orden zu haben, begann er mittlerweile ebenfalls zu begreifen.

Nur halb achtete er auf das Gespräch zwischen Janus und seinem neuen Schüler. Sie sprachen in der mittlerweile beinahe gewohnten, wortreichen Weise über die Macht, die Sith und die Jedi, brachten dabei jedoch keine besonders neuen und interessanten Aspekte zur Sprache. Chiffith mischte sich nicht ein und widmete sich stattdessen lieber seinen eigenen Gedanken. Im Moment drehten diese sich um seine Zukunft. Die nähere, denn so ambitionierte beziehungsweise größenwahnsinnige Pläne wie der Graf hatte er nicht. Ein Gott zu werden, gehörte nicht zu seinen Wünschen, denn er glaubte nicht an Götter. Sie waren Hirngespinste, nichts weiter, und der Lamproid hatte nicht vor, ein Hirngespinst zu werden. Die Macht, die er anstrebte, war viel weltlicherer und naheliegenderer Natur. Sein nächstes Ziel war es, seine Selbständigkeit zurückzuerlangen. Auf der Taris-Reise war er auf den Geschmack gekommen. Zwar hatte er Janus als Anführer akzeptiert und gut daran getan, seinen Rat zu befolgen, doch letztlich hatte er für sich selbst entschieden, was er tun wollte und was nicht. Es hatte die Erinnerung daran wachgerüttelt, dass er nicht immer ein Diener gewesen war. Als er beschlossen hatte, die Sith zu suchen, um einer von ihnen zu werden, hatte er die Sklaverei auf sich genommen, doch sie sollte nicht das Ziel sein, nur ein notwendiges Übel auf dem Weg dorthin. Er wollte sich so schnell wie möglich aus dem Bund mit Draconis lösen, von dem er schon lange nicht mehr so profitierte, wie er es wünschte. Wenn er erst einmal selbst ein Sith-Warrior war, dann gab es zwar immernoch eine Menge mächtige Individuen, die in der Hierarchie über ihm standen, doch er gehörte niemandem mehr und konnte selbst enscheiden, wem er sich unterwarf. Dem Imperator, selbstverständlich, aber nicht mehr einem Lehrmeister, der selbst nur ein Diener war, sich jedoch als uneingeschränkter Herrscher über Chiffiths Schicksal aufspielte. Doch es gab nur einen Weg, sich aus der Schülerschaft zu lösen: Er musste schnell so mächtig werden, dass Draconis gar keine andere Wahl blieb, als seine Stärke anzuerkennen. Wenn er erst einmal ein Lichtschwert besaß, dazu machtvolle Verbündete im Tempel, und außerdem seine Fähigkeiten im Umgang mit der Macht weiter verfeinerte, musste sein Meister akzeptieren, dass er der Schülerrolle entwachsen war, und ihn zum Krieger machen.

Darum drehten sich seine Gedanken, während die beiden Humanoiden ihre Zeit damit verplemperten, darüber zu fachsimpeln, welche Beleidigung wohl am besten zu den Jedi passte.


›Sollen sie ruhig‹, dachte er. ›Wer bellt, beißt nicht. Leto wird mich nie erreichen und Janus werde ich vielleicht schon bald überflügeln.‹

Ein anderes Individuum zog die Aufmerksamkeit der kleinen Gruppe auf sich - ohne ein Wort, nur durch seine Präsenz. Chiffith fühlte sich beobachtet und wandte seinen Blick dem Neuankömmling zu, den er zuerst für einen Sith hielt, doch als er genauer hinsah und auch andere Sinne neben seinen Augenfühlern bemühte, korrigierte er seine erste Einschätzung weit nach unten. Der blasshäutige Humanoide (kein Mensch, aber menschenähnlich) war vermutlich machtsensitiv, doch einen mächtigen Eindruck machte er nicht. Seine Talente waren wohl noch ungeschult und daher genauso viel wert, als hätte er sie überhaupt nicht. Dennoch hatte er eine ungewöhnliche Ausstrahlung. Interessanterweise schien er sogar dem Würger einen gewissen Respekt einzuflößen, obwohl der dreiste Bursche sich bisher von Janus, Chiffith, den Jedi und den Rakghoulen ziemlich unbeeindruckt gezeigt hatte.

Der Lamproid war schon eine ganze Weile im Tempel und hatte zahlreiche Jünger kommen und gehen sehen. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sein Meister ihn ausgeschickt, um eine Gruppe fähiger Kandidaten zusammenzustellen, die Darth Draconis mit einer nicht näher benannten Aufgabe betrauen wollte. Es war nicht einfach gewesen, ein Dutzend Jünger zu finden, von denen Chiffith glaubte, dass sie den Ansprüchen seines Herrn genügten. Doch diesen hier hätte er wohl sofort mit in die nähere Auswahl genommen. Er schien kräftig und gesund zu sein und er hatte nicht diesen dumpfen, selbstverlorenen Ausdruck im Gesicht, der viele schwächere Individuen befiel, wenn ihr Aufenthalt im Tempel sie mit der Zeit an den Rand des Wahnsinns führte. Obwohl humanoid und damit zweifellos körperlich unterlegen, weckte der Fremde auch Chiffiths Interesse. Während Sturn auf ihn zuging und ihn ansprach, folgte auch der Lamproid. Er schlängelte sich nah an den Fremden heran und ließ seine lange Zunge bis auf wenige Zentimeter an ihn heran schnellen, um seinen ungewöhnlichen Geruch aufzunehmen.


»Ja, Janus Sturn ist ein Sith« , zischte er mit seinem starken Akzent. »Ich bin Chiffith. Und der ist Leto Fel. Wir gehör'n auch zum Orden.«

Dabei kroch er halb um den Mann, der sich als Cryus vorgestellt hatte, herum, um ihn von allen Seiten zu betrachten - und ihn dabei nach Möglichkeit ein wenig aus der Ruhe zu bringen, wodurch man immer viel über andere erfahren konnte.

»Es läuft hier so: Du bist kein Sith, also dienst du den Sith. Du kriegst kleine Aufgaben. Wenn du die gut machst, kriegst du größere. Und dann, wenn du noch lebst, macht dich ein Sith zu seinem Schüler. Vielleicht. Wenn du stark genug bist. Wenn nicht, gehst du unter. Wie die da.«

Er zeigte dabei mit der peitschenden Schwanzspitze auf zwei blasse, gebeugte Wesen in zerschlissenen Roben aus billigem Stoff, der einmal schwarz gewesen war: Einen Twi'lek und einen Rattataki. Sie schleppten irgendein technisches Gerät, vielleicht ein unbrauchbar gewordenes Modul einer Luftumwälzungsanlage oder so etwas. Die Last zwang sie beinahe in die Knie: Es war Droidenarbeit, die sie verrichteten. Dabei machten sie einen kränklichen, hoffnungslosen Eindruck.

»Sie sind schon lange hier. Und sie bleiben. Bis sie tot oder fast tot auf dem Müll landen.«

Chiffith hatte keinerlei Mitleid mit Wesen wie ihnen. Er verabscheute Schwäche. Wer es nicht schaffte, sich über deren wertloses Leben zu erheben, der verdiente auch nichts besseres. Und diese beiden, das war eindeutig, hatten längst die Kraft und den Willen verloren, etwas aus sich zu machen. Der Lamproid würde nicht einmal ihr Fleisch fressen, wenn er dem Verhungern nahe wäre.

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Während Cryus auf eine Antwort wartete, musterte er die Anwesenden ein wenig mehr. Bei keinem konnte er auch nur im geringsten ablesen, was in ihnen vor sich ging. Sie alle strahlten gewisse Eigenarten aus, die gefährlich wirkten. Böse. Dunkel. Doch das kümmerte den Arkanianer nicht. Cryus blickte nur auf sich selbst. Andere waren ihm egal.
Seine Augen fielen plötzlich auf dieses eigenartige Wurmwesen (Chiffith), dass sich auf ihn zu schlängelte. Etwas angewidert von dem Anblick rümpfte Cryus die Nase.


"Ja, Janus Sturn ist ein Sith. Ich bin Chiffith. Und der ist Leto Fel. Wir gehör'n auch zum Orden., antwortete das Wesen in einem unverkennbaren Akzentvor der Person, an die seine Frage eigentlich gerichtet war. Dieser Chiffith gab in der Tat eine eigentümliche Erscheinung ab. Cryus war sich nicht sicher, doch er vermutete den Wurm als einen Lamproiden. Die sechs klauenbewährten Extremitäten an dem eigentümlichen Körper, umhüllt von ledriger, grauer Haut und die negativ anmutende Mundpartie deuteten darauf hin. Vor einigen Jahren hatte der Arkanianer einmal von dieser Spezies gelesen und mit ihnen war nicht zu spaßen. Dennoch wich Cryus nicht zurück, während sich der Wurm um ihn herumschlängelte. Es war zwar in der Tat ein unangenehmes Gefühl, denn er wusste, nein er konnte es förmlich spüren, dass dieser Lamproid mit ihm spielte. Lediglich verfolgten die leeren Augen des Arkaniers seine Bewegungen, doch das konnte niemand sehen, denn er besaß keine Pupillen.

"Es läuft hier so: Du bist kein Sith, also dienst du den Sith. Du kriegst kleine Aufgaben. Wenn du die gut machst, kriegst du größere. Und dann, wenn du noch lebst, macht dich ein Sith zu seinem Schüler. Vielleicht. Wenn du stark genug bist. Wenn nicht, gehst du unter. Wie die da.Sie sind schon lange hier. Und sie bleiben. Bis sie tot oder fast tot auf dem Müll landen."

Chiffith fuhr fort mit seinen Ausführungen und Cryus folgte nun seinen Bewegungen mit dem Kopf. Es gefiel ihm gar nicht, wie dieser Wurm mit ihm sprach und die Wut begann schon wieder in ihm zu brodeln. Ganz besonders als er das Wort dienen in den Mund nahm. Und sein Blick auf die angesprochenen Schüler verriet ihm, dass er eher sterben würde, als sich so zu erniedrigen. Einmal die Freiheit erreicht, gab er sie nicht so leicht auf. Und dieser Chiffith würde ihn nicht daran hindern. Cryus vierfingrige Hände erhöhten den Druck in seinen Fäusten, dass die Knöchel knackten.

"Ich diene niemandem, Wurm. Weder Sith, noch sonst irgendwem. Nur mir selbst. Und mir ist auch völlig egal, was ihr mit denen da macht...", dabei zeigte er auf die Schüler, die Chiffith bereits zuvor erwähnte,"Mich interessiert nur, was ihr mir beibringen könnt. Von mir aus könnt ihr sie auch jetzt umbringen und aufessen, nur ich werde nicht so enden. Wenn die sich das gefallen lassen sind die Idioten selber Schuld. Ich bin bereit zu lernen und zu trainieren oder sonst was zu machen, aber eure Sklavenarbeit könnt ihr selber machen... oder euren ausgemergelten Gestalten die Plackerei in die Schuhe schieben."

So unsanft Cryus Worte auch waren, sie waren die Wahrheit. Er sprach wie zuvor einfach gerade heraus was er dachte. Dabei kam er sich auch kein bisschen aufmüpfig vor oder hatte Angst vor den Folgen, so würde er sogar mit dem Imperator höchstpersönlich reden. Förmlichkeiten waren in den Augen des Arkanianers nur ein Hindernis, dass unnötig Zeit kostete.

"Also, wie geht's jetz' weiter?"


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Belustigt hörte Chiffith dem Neuankömmling zu. So eine Haltung wie er hatten viele, die hierher kamen. Sie wollten Macht bekommen und lernen, aber ihre Freiheit dabei nicht aufgeben. Auch er selbst war so gewesen, einsmals, lange Zeit bevor ihm Lo'Tsodnuth eine erste echte Chance gegeben hatte, sich zu beweisen. Er hatte einige harte Lektionen lernen müssen, bis er endlich bereit gewesen war, seinen Platz ganz unten in der Hierarchie des Ordens einzunehmen und anzuerkennen, dass der Weg nur von unten nach oben führen konnte. Denn kein Sith war bereit, seinen Rang mit einem Schwächeren zu teilen, nur weil dieser keine Lust hatte, sich unterzuordnen.

Dementsprechend bestand seine Reaktion aus einer Reihe dumpfer, abgehackter Töne, mit denen er ein abfälliges Lachen imitierte. Er befand sich nun hinter Cryus, so dass dieser ihn nur wieder in sein Blickfeld bekommen konnte, indem er Leto und Janus den Rücken zuwandte. Neuerdings fand der Lamproid Gefallen an solchen Psychospielchen. Sie waren viel angenehmer, wenn man selbst der Spieler war.


»Du wirst dienen!« knurrte er dann. »Alle Schwachen dienen den Starken. Die Starken herrschen, die schwachen unterwerfen sich oder sterben.«

Er kroch nun vollends um den Humanoiden herum, bis er von der anderen Seite wieder in sein Blickfeld kam, und richtete dann seinen Oberkörper und den Hals auf. Seine dolchartigen Fresswerkzeuge zuckten, als er weitersprach:

»Hier bist du einer von den Schwachen. Die da« - sein Kopf zuckte abermals in Richtung der Lastenträger, die mit dem Maschinenteil gerade um eine Ecke verschwanden - »sind mehr wert als du, denn die sind nützlich. Aber du willst nur was haben. Du willst Wissen haben und willst nichts geben. Warum soll ein Starker einem Schwachen was schenken? ...Oder glaubst du, du bist schon einer von den Starken?«

Auf das Angebot, ihn zu töten und aufzufressen, ging Chiffith nicht ein. Aber er behielt es durchaus als Möglichkeit im Hinterkopf.

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Wieder hörte Cryus dem Wurm zu der einen eigenartigen Eindruck machte, nachdem er seine Antwort vernommen hatte. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, weiter um ihn herumzuschlängeln. Aber auch jetzt ließ sich der Arkanianer nicht davon einschüchtern. Auch wenn das Gefühl nach wie vor unangenehm war. Als Chiffith mit seiner Antwort fertig warm konnte Cryus nicht umhin einmal laut aufzulachen.

"Du verstehst es nicht, Wurm, oder? Es ist mir vollkommen egal, ob du mich für stark hältst oder nicht. Das sind Dimensionen, die mich nicht interessieren. Stark oder schwach. Für mich zählt nur frei oder nicht und ich habe nicht vor diesen Status aufzugeben. Was mich aber nicht davon abhält mich anzupassen. Hergekommen bin ich nicht, um irgendjemandem meinen Willen aufzuzwingen oder irgendwann zu herrschen... Das ist mir alles scheißegal. Sollen sich andere damit beschäftigen. Mir geht es dabei nur um mich selbst. Wissen und diese magische Macht. Ich bin durchaus bereit Aufgaben zu übernehmen, Wurm, und meinen Nutzen bin ich ebenso bereit unter Beweis zu stellen. Aber ich bin nicht willenlos wie diese Fleischsäcke dahinten. Solche Arbeiten kann jeder noch so minderwertige Niemand erledigen. Wenn ihr eure Schüler danach auswählt, könnt ihr in jedem Gesinderaumhafen tausende finden."

Cryus spuckte einmal verächtlich aus und legte den Kopf schief, während sich seine leeren weißen in die so gegensätzlich schwarzen des Lamproiden bohrten.

"Ob ich nun stark in deinen Augen bin oder schwach... Das ist mir völlig egal. Auch ob du dich selber für stark hältst und meinst über mich herrschen zu müssen... das ist mir genauso absolut einerlei."


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Der Graf war weise. Weiser als es auf den ersten Blick den Anschein gehabt hatte. Vielleicht konnte Fel sogar noch mehr von ihm lernen als den bloßen Umgang mit der Macht. Eines stand jedenfalls fest: Wenn Fel seinen Meister eines Tages töten wollte, musste er auf jedes gesprochene Wort achten, um sich selbst alles Brauchbare anzueignen und auch um die Schwächen zu finden, die sich zweifellos unter allem verbargen. So konnte er des Grafen letzte Bemerkung unter Weisheit abspeichern. Wie dieser grade bemerkt hatte, bestand der Unterschied zwischen Wahnsinn und geistiger Gesundheit im Erfolg.

„Zweifellos wahr. Ein wenig Verrücktheit führt dazu die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, als dem engen kleinen Fleckchen, auf dem sich der Rest der großen dummen Banthaherde, die die Galaxis bevölkert, drängt“

Zwanglos ging das Gespräch weiter und Janus gratulierte Fel sogar, eine äußerst treffende Beleidigung für Jedi gefunden zu haben. Leicht lächelte der Mörder, doch insgeheim fragte er sich, warum es wohl einen verrückten Serienmörder im Tempel gebraucht hatte, um Janus diese simple Wahrheit erkennen zu lassen. Offenbarte sich hier einen weitere Schwäche des Grafen? Überschätzte er womöglich die Stärke und Weisheit seiner Gegner und gestand dieser Lüge der Jedi mehr Wahrheit zu, als sie beinhaltete.

Möglich war auch, dass grade diese Schwäche sich durch den maßlosen Hochmut und die Selbstüberschätzung des Grafen negierte. Er sah sich jetzt schon als unheimlich überlegen über alles Leben in der Galaxis, doch zog er seine unmittelbaren Gegner auch auf dieses Podest. Wirklich interessant. Vielleicht brauchte es am Ende jemanden unerwartetes, der Janus sein Ende bereitete. Jemand der nicht machtsensitiv war und damit unterschätzt wurde. Natürlich würde dieser jemand, wenn es einst soweit war, nicht die komplette Arbeit erledigen. Fel hatte versprochen, dass er selbst den letzten Schlag tun würde und er gedachte dieses Versprechen nicht zu brechen, wie jenes das er Kargash gegeben hatte.

Das Echsenwesen hatte letztendlich doch triumphiert. Fel hatte ihm versprochen es zu häuten und damit all sein Jaggarnath zu nehmen. Stattdessen hatte er ihn lediglich mit einem Gleiter zermalmt, bespuckt und von Rakghoul zerreißen lassen. Immer noch eine Schande im Glauben des Trandoshaners, doch lange nicht so groß wie das Häuten und so war Kargash dennoch im festen Glauben gestorben, im Jenseits nicht gänzlich unbedeutend zu sein. Wut durchflutete den Mörder beim Gedanken daran. Eines war sicher. Ein weiteres Mal würde er das Versprechen nicht brechen!

Mit einem hungrigen Lächeln antwortete Janus nun auf Fels Frage, warum genau andere Jünger ihn versuchen würden zu töten. Die Antwort klang plausibel, genau wie das meiste was der Graf von sich gab. Offenbar konnte die Motivation zu einem Mord von simpler Mordlust, bis zu ausgewachsener Erfolgsgeilheit reichen. Beides nach war nachvollziehbar, obwohl ersteres Fel bekannter vorkam.

„Vielleicht sollte ich dann sondieren wer die besser planenden und Stärkeren sind und sie rechtzeitig vernichten bevor sie mir gefährlich werden können…“

Sinnierte Fel leise genug, als dass die umstehenden Jünger kein Wort des Gesagten verstehen konnten. Töten war sicherlich eine Option. Auf der anderen Seite könnte man sie sich auch mit Versprechungen gewogen machen und dann gegen die anderen ausspielen. Aber das war doch…Fel war noch keine zwei Stunden hier, da zog er schon in Betracht andere Wesen zu betören um sie in persönliche Intrigen einzuspannen, anstatt sie eigenhändig zu annihilieren. Lag es an diesem Ort, oder hatte der Graf auf Taris etwas Komplexeres in Fel geweckt als simple Mordlust? Was es auch war, es führte zu einem angenehmen Gefühl, zumindest auf Seiten des Denkers. Wurde dadurch ein Gleichgewicht hergestellt, zwischen Instinkt und Logik, die zu einem noch viel tödlicheren Mix wurde, als was in der Vergangenheit vorgeherrscht hatte? Fel wusste es nicht, doch würde die Zukunft zeigen wie er sich entwickelte.

„Soviel Wissen, wie du mir beschaffen kannst, Janus. Alles was mir helfen kann die Macht nachvollziehen zu können. Keine Sorge ich verrenne mich schon nicht in der Theorie. Ich bin ja quasi gezwungen sie regelmäßig in der Praxis anzuwenden…“

Hungrig grinste er und dachte an das letzte Mal dass er es getan hatte und stellte überrascht fest, dass ihn beim Gedanken daran wieder eine Art Leere überkam, die sich nun deutlich bemerkbar machte. Es war nun schon wieder fast zwei Tage her, seit er Kargash, sein letztes Opfer getötet hatte. Noch länger war es sogar her, dass er sich hatte richtig Zeit nehmen können. Viel zu lange. Das Gefühl, dass er hatte war kein Hunger, doch es kam sehr nahe dran.

Schließlich beantwortete Janus auch Fels Frage nach den Lichtschwertern und sang sogar ein halbes Loblied auf die Waffen, die Jedi und Sith gleichermaßen benutzten. Im Gegensatz zu Chiffith gefiel Fel die Idee eines eigenen Lichtschwerts nicht im Entferntesten so gut. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, wie er mit einer Licht abgebenden, lärmenden Waffe, deren einziger Pluspunkt es war, dass sie Metall schneiden konnte, herumzulaufen. Wenn man Opfer so einfach zerteilen konnte, wo blieb da der Spaß?! Ein gutes Messer war mindestens genauso brauchbar und machte viel mehr Vergnügen. Für Metallwände konnte man immer noch Sprengstoff verwenden und als Sith erkannt zu werden, wäre höchstens für ein derart geltungssüchtiges Wesen wie den Grafen von Bedeutung.

„Irgendwie lässt mich diese Beschreibung jetzt kalt, Janus. Für euch mag die Waffe womöglich ideal sein, doch ich bevorzuge kalten, harten Stahl, denn kitschig bunten Stäben, die Opfer viel zu leicht und schnell vom Leben zum Tode befördern können“

Mit leicht hinkenden Schritten – Chiffiths kleine Lektion von vorhin schmerzte immer noch – folgte Fel seinem Meister und dem Lamproiden, als sie sich drohend dem bleichen Neuankömmling näherten. Interessiert betrachtete Fel den seltsam geisterhaft wirkenden Nichtmenschen, denn als solchen erkannte man ihn aus der Nähe. Das Wesen hatte einen vollkommen menschlichen Körperbau und überragte Fel um mindestens einen Kopf. Auch Janus kam nicht ganz an die Körpergröße des Wesens heran.

Aufmerksam schaute Fel in die weißen, auf Janus fixierten, pupillenlosen Augen, während der Graf ihn mit üblicher spöttisch-kalter Höflichkeit begrüßte. Der Mörder erwartete, dass der Jünger sich nun auf die Knie sinken lassen würde, oder sich sonstwie demütig zeigen würde. Stattdessen versteifte Fel sich, als der Bleiche sich als Cyrus vorstellte und den Grafen fragte ob er ‚einer dieser Sithkrieger‘ wäre.

Ärger durchflutete Fel. Der Neuankömmling hatte sich absolut unhöflich gegenüber seinem Meister gezeigt und zu allem Überfluss auch noch versäumt ihn zu ihrzen. Der einzige Niedrigere, der das Recht hatte ‚du‘ zu Janus zu sagen war Fel! Und er hatte sich dieses Recht hart erkämpft – er wäre fast gestorben dabei!


Bringen wir die Ratte um…

Du hast grade selbst gesagt, dass er zu stark ist!

Ist mir egal. Mit einem Überraschungsangriff wird er nicht rechnen

Während der Würger und der Denker ihren geistigen Disput ausfochten, meldete sich Chiffith zu Wort, der einen für seine Verhältnisse sehr freundlichen Versuch unternahm, Cyrus das Konzept von Respekt gegenüber Höheren im Sithorden zu erklären. An Fel hatte er lange nicht so viele Worte verschwendet, wie sein immer noch schmerzender Oberschenkel bewies. Doch das Bleichgesicht schien resistent gegenüber allem guten Zureden zu sein, da er auch Chiffith eine patzige Erwiderung gab. Dieser Nichtmensch bewegte sich auf verdammt dünnem Eis. Wenn Chiffith beschloss, dass es genug der Frechheiten sei, würde Cyrus nicht einmal mehr ‚Sith‘ sagen könne, so schnell wäre er Geschichte!

Während Fel beobachtete, wie der Lamproid sich langsam um Cyrus herumschlängelte und auf ihn einredete, wuchs mit jedem Wort, das der Nichtmensch antwortete, die Wut des Mörders. Mit einem drängenden Ziehen meldete sich nun auch sein Hunger nach Mord zurück. Mit jeder Sekunde wurde die Stimme des Denkers leiser, die ihn beschwor es dabei zu belassen und die des Würgers lauter, die brüllend den Tod des Bleichgesichts forderte.

Mit unbewegtem Gesicht trat Fel einen Schritt nach vorne, bis sein Körper nur noch wenige Zentimeter von seinem Gegenüber entfernt war. Mit einem arktischen Blick aus seinem unverdeckten Auge, der nichts von seinem Vorhaben preisgab, sah er Cyrus an und sprach:


„Du hast es immer noch nicht verstanden, oder Bleichgesicht? Hier wirst du dich deinen Höheren unterwerfen. Du wirst ihnen die Stiefel lecken, bis man dir sagt, dass du aufhören darfst. Und eines Tages, wenn du überlebst, darfst du vielleicht frei sein“

Der Blick des Mörders fiel auf das kleine Rinnsal aus getrockneten Blut, dass die weiße Robe Cyrus‘ verunzierte

„Ach, diese Lektion wurde dir heute also schon mal beigebracht? Und trotzdem stehst du hier und beleidigst einen Sithkrieger mit deiner bloßen Anwesenheit und beschimpfst eines der tödlichsten Wesen der Galaxis? Das muss aber eine ganz besondere Art von Dummheit sein…“

Nachdenklich streckte er den Finger aus, und fuhr fast schon zärtlich sanft mit dem Fingernagel die bleiche Kehle seines Gegenübers entlang

„Wie wohl deine Robe in blutrot aussehen würde… Denk dran…du hast keinen Meister, der dich beschützt…“

Scheinbar besänftigt mit der Drohung wandte Fel sich ab. Dann jedoch, ohne Cyrus eine Chance zu geben zu antworten, fuhr er herum und rammte ihm sein Knie zwischen die Beine. Keuchend klappte das Bleichgesicht nach vorne, wo sein Gesicht bereits von einer gut gezielten Faust erwartet wurde. Mit einem vernehmlichen Knacken wurde sein Kopf in die andere Richtung gerissen und mit einem dumpfen Geräusch fiel sein Körper hintenüber auf den harten Steinboden des Ganges. Die Zähne gebleckt und mit einem irren Glimmen in den Augen stand Fel über ihm, zu seiner vollen Größe aufgerichtet.

„Schade nur, dass dieses Wissen dir nicht mehr viel bringen wird“

Zischte Fel euphorisch. Die seltsame Kraft, die er vor jedem Mord verspürte rauschte durch seine Adern. Früher hatte er sich dies nie erklären können, doch inzwischen war es ihm klar. Das musste die Macht sein, von seiner Leidenschaft erweckt, ihm zu dienen! Blitzschnell kniete er sich neben den Kopf des Bleichgesichts und wie zwei eiserne Klammern schlossen sich seine Finger um dessen Hals.

„Dein Tod kommt von Fel. Dem Würger von Taris“

Zischte er ins Ohr seines Opfers, und stemmte sich gegen die sich heftig wehrenden Arme des Nichtmenschen, während er immer stärker zudrückte…

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Nachdem der Lamproid geendet hatte und Cryus ihm seine Antwort gegeben hatte, meldete sich jener halb vermummte, rothaarige Mann zu Wort, den Janus zuvor als Leto Fel betitelt hatte. Seine gesamte Erscheinung machte einen leicht labilen Eindruck und auch seine Worte und Taten unterstützten dieses Bild. Der Arkanianer wurde dieses Gerede von Unterwerfung langsam Leid. Schon früher hatte man versucht ihn dazu zu zwingen und als er jung war hatte man ihn gebrochen, doch jetzt? Jetzt hatte Cryus seine Courage schon lange wieder zurück erlangt. Niemals würde er sie wieder aufgeben, noch so widrig könnte man ihn behalten. Sein Zorn würde nur wachsen und wachsen und sich am Ende in einer Flut von Gewalt über seinen Peinigern ergießen... oder eben anderen. So war es bereits auf Arkania gewesen. Als wäre es gestern gewesen, erblickte Cryus das Gesicht des Zabraks vor seinem geistigen Auge, seinem ersten Opfer. Erblickte den Todeskampf in seinen Zügen. Den Willen zu überleben, den er nur mit seinem, über all die Jahre aufgestautem Hass brach und ihm das Leben einfach nahm. Als die Finger des Rotschopfes (Leto Fel) sanft über seinen Hals streiften, musste Cryus mit sich Kämpfen dem Mann nicht selbst den Hals umzudrehen, so sehr brodelte es in ihm. Vermeintlich entschärfte sich die Situation und der Arkanianer wollte lediglich zu einer Antwort luftholen, als sich Fel gänzlich unvermittelt umwandte, ihm sein Knie zwischen die Beine stieß und schließlich seine Faust in das Gesicht Cryus' fliegen ließ. Erneut brach die Wunde in seiner Nase auf, während er schmerzerfüllt zu Boden sank. Doch die Nase war eher weniger Ursprung seiner Schmerzen. Wie kein anderer Schmerz zog sich die Pein aus seinem Unterleib nach oben und raubte ihm unschön den Atem.

"Schade nur, dass dieses Wissen dir nicht mehr viel bringen wird", diese Worte vernahm Cryus nur beiläufig, während ihn sein Schmerz betäubte. Kraftvoll schlossen sich zwei Hände um seinen Hals und drückten mit aller Kraft zu. Es war dem Arkanianer unmöglich seinen Drang nach Sauerstoff zu befriedigen, nicht einmal im ersten Augenblick sich zu wehren, während sich Fel gleichzeitig auf seine Arme stützte.

"Dein Tod kommt von Fel. Dem Würger von Taris", zischte sein Gegner ihm mit einer Genugtuung ins Ohr, die Cryus beinahe rasend vor Wut machte. Seine Lungen schrien nun nicht mehr nach Atemluft. Das einzige, was er nun noch imstande war zu sehen war seinen unbändigen Hass. So würde er nicht enden. Niemals. Dafür war er nicht Jahre durch die Hölle gegangen auf Arkania und hatte nicht um sein Leben auf Kashyyyk gekämpft. Seine leeren Augen fixierten Fel und aus seinen Zügen wich der Todeskampf und nichts als blanker, urtümlicher Zorn fand sich dort wieder. Cryus ganzer Körper spannte sich, während sein Sichtfeld langsam verschwamm. Langsam, ganz langsam hob er mit seiner übermenschlichen Kraft Fel empor, der sich noch immer auf seine Arme stützte und mit aller Kraft seinen Hals umklammert hielt. Sein Körpergewicht war kein unüberwindbares Hindernis, doch sein Fortschritt war zu langsam. Das Sichtfeld des Arkanianers wurde immer dunkler und dunkler, während er seinen Peiniger immer weiter und weiter emporhob... Er musste es einfach schaffen, sterben würde nicht so... NEIN! Mit einem Impuls aus letzter Kraft und unbändigem Willen schaffte es Cryus Fel mit einem Ruck über sich hinüber zu befördern und so sich dem todbringendem Würgegriff zu entwinden. Dieser rollte sich geschickt ab, während der Arkanianer wacklig auf die Beine fand und noch immer keuchend nach Luft schnappte, während seine Sicht langsam wiederkehrte. Cryus war schutzlos vor weiteren Angriffen. Er sah nichts und wenn dann nur verschwommen, schnappte krampfhaft nach Sauerstoff und sein ganzer Körper zitterte von dieser unmenschlichen Anstrengung. Fel hingegen war frisch und hatte nicht viel hinnehmen müssen. Einem weiteren solchen Angriff würde Cryus wohl erliegen, doch er würde kämpfen. Er hatte bewiesen, dass er nicht ganz so einfach zu töten war wie gedacht. Blut lief in dünnen Rinnsalen aus seiner Nase über seine bleiche Haut, troff noch weiter auf sein weißes Hemd. Krächzend versuchte der Arkanianer das Wort zu ergreifen.

"Ganz so einfach ist es nun doch nicht... Würger, presste er hervor und taumelte nach hinten, um sich an der Wand abzustützen. Seine Knie zitterten und der Schmerz saß noch immer tief in Hals und Lenden. Halbblind vor Sauerstoffmangel erwartete Cryus den nächsten Angriff, doch er wusste, dass es diesmal kein Entrinnen geben würde. Kampflos allerdings würde er sich nie ergeben.


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OP: So ich habe jetzt ein paar Angriffe vorweggenommen, aber ich hoffe das ist okay :D

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Es gab zwei Arten von Gegnern. Zum einen diejenigen die ein wenig zappelten, schrien, bettelten, weinten, die in ihrem Leben keinen einzigen Kampf ausgefochten hatten und auch im Angesicht des Todes nicht bereit waren ihre Muskeln anzuspannen und zu versuchen ihren Gegner wider aller Wahrscheinlichkeit zu Fall zu bringen. Fels Mutter hatte zu dieser Kategorie gehört. Sie hatte nicht einmal den Versuch unternommen sich zu wehren, bevor der Müllschlucker sie zerquetscht hatte.

Auf der anderen Seite gab es jene, die bis zum bitteren Ende fochten, egal wie die Wahrscheinlichkeit stand, lebendig aus einer Situation herauszukommen. Fel gehörte zu dieser Kategorie. Im Angesicht von zwei Jedi und zwei Sith, die ihn durch die tarisianische Unterwelt gejagt hatten, hatte er aufrecht gestanden. Immer und immer wieder war er aufgestanden, hatte die schlimmsten Verletzungen hingenommen, war jedes Mal im festen Glauben zu sterben aufgestanden, um so viele von ihnen wie möglich mit in den Tod zu reißen. Fast wäre er zusammen mit dem Grafen zusammen eine riesige Verkehrsrotunde hinab in den Tod gestürzt, er hatte Janus‘ versuch überlebt ihn zu erwürgen und war allen seinen Anstrengungen zum Trotz entkommen. Halb Wahnsinnig und mit dem letzten Bisschen seiner Lebensenergie, hatte er eine Horde Rakghoul auf seine Gegner gehetzt. Und nach allen diesen Strapazen hatte er überlebt, mehr als er je zu hoffen gewagt hatte.

Zu dieser anderen Seite, zu der Gruppe der Kämpfer gehörte auch Cyrus. Wild wehrte er sich, doch Fel verstärkte nur seinen Druck auf den Hals seines Gegners. Langsam schienen die pupillenlosen Augen des Arkaniers matter zu werden, während er spürte wie das Leben aus dem schwereren Körper unter ihm wich. Seltsamerweise erinnerte das Fel daran, als er selbst sich in eben dieser Position auf der wenig stabilen Plattform über einem tiefen Abgrund befunden hatte. Auch er hatte einen aussichtslosen Kampf gegen die sorgfältig manikürten Finger gekämpft. Er wusste wie ein Wesen sich in dieser Situation fühlte.

Plötzlich verloren seine Hände den Halt und er flog durch die Luft. Geschickt rollte er sich ab und fuhr herum. Zitternd und keuchend hatte Cyrus es geschafft sich auf die Beine zu hieven und stand ihm nun mit bluttriefender Nase gegenüber. Offensichtlich hatte auch er es in einem letzten Anflug von Kampfgeist geschafft, seinen Gegner von sich zu werfen. Würgend schaffte er es sogar ein paar Worte an ihn zu richten, bevor er sich taumelnd an der Wand hinter sich abstützen musste.

Mit manischem Glimmen im unbedeckten Auge entblößte der Mörder seine makellos weißen Zähne und sah seinen Gegner an. Das war ein Kampf wie er ihn wollte. Das war sogar fast besser als ihn zu Tode zu martern. Dieser Gegner war Fel fast ebenbürtig, doch hatte er keine Chance mehr zu gewinnen. Fel hatte den ersten Angriff gehabt und ihn gewinnbringend eingesetzt. Er selbst war nach Taris wieder ausgeruht und wurde nur leicht durch seine Verbände und die frische Wunde Chiffiths beeinträchtigt.


„Es ist doch immer schön ein wenig Kampfgeist in der Beute festzustellen. Deine Erzeuger haben gute Arbeit geleistet. Dein Blut ist wild. Aber das wird mich nicht abhalten“

Mit einem katzengleichen Satz war er bei seinem Gegner und hatte ihm einen Schlag in den Magen versetzt. Erneut krümmte sich das Bleichgewicht, war diesmal jedoch vorbereitet. Ein weißhaariger Schädel traf Fel an der Maske und ließ ihn vor Schmerz aufheulen, als er formlich fühlte wie die jungfräuliche Haut des verbrannten Gewebes aufplatzte. Taumelnd stolperte er rückwärts und sah aus dem Augenwinkel eine geballte Faust auf sich zufliegen.

Blitzschnell versuchte sie mit einem Arm aufzufangen, traf jedoch nicht richtig. Ein flammender Schmerz flammte in seinem Unterarm auf, als die Faust abgelenkt wurde und ihn statt in den Bauch an die Brust traf. Der Schmerz war zwar da, aber erträglich. Mit einem wütenden Fauchen setzte Fel hinterher und schaffte es sogar hinter die Verteidigungslinie Cyrus‘ zu kommen. Mit beiden Händen packte er das lange weiße Haar und riss den Arkanier daran herum, sodass dieser zu Boden taumelte.


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