[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion| Center | Tempel der Sith | Domäne der Lernenden | Bibliothek] Janus, Kate, Mari, Selura, Venris, Mohan, Kronos, Mirili (NSC), Shim´rar, Alizee, Yadira
Ein schmales, amüsiertes Lächeln lag auf Janus´ Gesicht, neben dem goldenen Schimmern in seinen grünen Augen der einzige Hinweis darauf, wie unterhaltsam er es fand, dem verkrüppelten Jünger (Mohan) langsam aber sicher die Luft zum Atmen zu nehmen und ihn an die Schwelle des Todes zu führen. Der blasse Graf war Pragmatiker und seiner Ansicht nach ein Sith, der sich nicht von kleinlichen sadistischen Gelüsten von den wirklich wichtigen Dingen ablenken ließ, aber ab und an war es angemessen, sich ein wenig Vergnügen zu gönnen. Jünger waren kaum mehr als Dinge, Werkzeuge, die man nach Belieben benutzen und zerstören konnte, in ihrer ganzen Natur vollkommen entbehrlich. Es konnte von Vorteil sein, diesen niederen Kreaturen zumindest das Gefühl zu geben, sie wertzuschätzen, eine Taktik, die der Vollstrecker bei seinen fähigeren Dienern anwandte, um sich ihre Loyalität zu sichern, doch so etwas wie genuine Sympathie empfand Janus nur selten und wenn dann auf eine Art und Weise, die man wohl am ehesten mit der Bindung zu einem Haustier vergleichen konnte. Nützlich, vielleicht sogar gemocht, doch niemals auf Augenhöhe, daran gab es keinen Zweifel. Der verzweifelt nach Luft ringende Jünger war dazu da, um ihm zu dienen, so wie eines Tages alles Leben dem blassen Halb-Echani dienen sein würde. Macht begann im kleinen, mit der Kontrolle über einen anderen, dann über eine Gruppe anderer und immer so weiter, über Planeten und Organisationen bis hin zu Staaten und schlussendlich der Galaxis selbst. Wer nicht über einen einzelnen gebieten konnte, konnte auch nicht über das große Ganze gebieten, davon war Janus überzeugt. Das hier war ein Test, eine Prüfung für die versammelten Jünger und ganz besonders für Venris, der sich als ihr Anführer präsentierte. In dem Zabrak steckte Potential, das konnte der Graf spüren, er kam aus einem noblen Haus und war es gewohnt, andere zu leiten und zu inspirieren, deutlich war das zu erkennen. Bemerkenswerte Eigenschaften, auch wenn Janus nicht der Meinung war, dass der nichtmenschliche Spross irgendeiner Nebenlinie auf einer unbedeutenden Welt deshalb in den selben Kreisen verkehrte wie er, ein Graf von Taris. Dennoch, einen gewissen Respekt verschaffte sich der Gehörnte so, doch ob das genügen würde? Die Quälerei verlor langsam ihren Reiz und Janus überlegte, dem Krüppel einfach das Genick zu brechen und es so schnell zu beenden, doch zuerst wollte er eine Antwort, eine Reaktion. Und die bekam er auch, allerdings nicht von Venris, sondern von einem der anderen Jünger, einem Mirialaner (Craton), der die Tortur mit einer Mischung aus Abscheu, Furcht, Faszination und Mitleid verfolgt hatte, während der Rest der Gruppe weiterhin starr vor Schreck verharrte, sprang er auf und stützte drohend seine Fäuste auf den Tisch, während er mit funkelnden Augen zu Janus sah und forderte ihn auf – nein, befahl ihm -, den wimmernden Jünger entweder schnell zu töten oder frei zu lassen. Ob dieser an Wahnsinn grenzenden Verwegenheit war Janus für einen kurzen Moment bass erstaunt und wölbte eine Augenbraue, doch er würdigte den Nichtmenschen zunächst keines Blickes und verstärkte stattdessen seinen Griff um den Hals des Krüppels, so dass dieser nur noch lauter und mitleiderregender wimmerte, das Lächeln auf dem Gesicht des Grafen wuchs in die Breite. Glaubte dieser Narr wirklich, ihm Befehle erteilen zu können? Er würde ihn warten und in Unsicherheit und Angst leiden lassen, bis er sich ihm widmen würde. Neben dem Vollstrecker reagierte Kate belustigt auf die dreiste Aktion und meinte, der Mirialaner wolle wohl als nächster in den Genuss der ganzen Macht der Dunklen Seite kommen, passenderweise nutzte die braunhaarige Frau selbige, um den vorlauten Jünger mit einem schwachen Machtstoß wieder auf seinen Platz zu verweisen und spitz daran zu erinnern, dass er schon bald an der Reihe sein würde. Janus schenkte der Krath ein kurzes, wohlwollendes Nicken, die Reaktion war ausgezeichnet gewesen. Er hatte es nicht nötig gehabt, den Jünger selbst auf seinen Platz zu verweisen, das konnten schon niedere Sith für ihn erledigen.
Venris musste klar geworden sein, dass er angesichts dieser Ereignisse nicht ruhig abwarten konnte, der Zabrak warf sich in die Bresche und legte seine ganze Autorität und Würde in seine Stimme, als er Janus höflich und mit dem Tonfall eines Anführers ansprach. Der Graf richtete seine grünen Augen auf den Gehörnten und ließ Mohan im Hintergrund beiläufig zappeln. Venris bat tatsächlich um Gnade für den Jünger und behauptete, dieser sei sein Diener und würde seinen Befehlen gehorchen, weshalb er um für ihn wertvoll sei. Wagemutig ging der Zabrak sogar so weit, Bedingungen aufzustellen, was Janus´ Lächeln in ein wölfisches Grinsen verwandelte, bei dem seine weißen Zähne wie Dolche aufblitzten. Der Gehörnte besaß Mut, daran gab es keinen Zweifel, doch er nahm sich viel heraus. Zu viel. Aber vorerst ließ der Graf ihn reden, er war neugierig, wie der Jünger versuchen würde, sein Leben und das der anderen zu retten. Venris blickte zu der erstarrten Gruppe und schien nachzudenken, dann wandte er sich wieder an Janus und erklärte, dass er sich für diese armseligen Kreaturen einsetzte, weil er sie für fähige Diener hielt und er meinte, Janus sei ähnlicher Ansicht, was seine eigenen Untergebenen anging. Pragmatisch fügte der Gehörnte hinzu, dass es Verschwendung sei, sich die eigenen Diener zum Feind zu machen und man sie lieber bei Laune halten sollte. Weise Worte, die in der Tat den Überlegungen von Janus entsprachen, doch Venris beging bei allem Respekt einen entscheidenden Fehler: Er sprach mit dem Vollstrecker, als wären sie gleichgestellt. Doch Janus schwieg und genoss es, die Unsicherheit des anderen zu spüren, die Angst, ob seine Worte die richtigen waren. Als Entschuldigung für Craton brachte er vor, dass dieser neu sei und noch nicht richtig gedrillt worden wäre, unterwürfig bat er um Verzeihung und verbeugte sich, als er die Hoffnung äußerte, der blasse Aristokrat würde sein Potential und das der anderen erkennen.
Janus schwieg eine ganze Weile und ließ die Jünger im unklaren, bevor er leicht nickte, seine sonore Stimme hatte einen ruhigen, entspannten Klang, wie den eines Nexu, das schnurrend mit seiner Beute spielte, bevor es sie verschlang. Sein Gesichtsausdruck war schwer zu deuten und das Schimmern in seinen Augen verlieh ihm das Aussehen eines übernatürlichen Wesens, das über die Sterblichen zu Gericht saß.
„Ihr sprecht in der Tat wie der Anführer dieser Gruppe, Venris. Eure Worte sind gut gewählt und Ihr scheint zu verstehen, was es bedeutet, Jünger zu befehligen. Nun, beinahe. Denn wir wirklich begreifen würdet, dann würdet Ihr sicherlich auch wissen, dass für Fehler eines Untergebenen die Anführer die Verantwortung tragen müssen. Erlaubt mir, Euch das zu demonstrieren.“
Ein kaum merkliches Nicken in Richtung der eifrig bereitstehenden Selura genügte, die kahlköpfige Frau zog genüsslich lächelnd ihre von dem Grafen erhaltene Klinge aus dem Mantel und hechtete nach vorne, sie schlug dem Zabrak mit dem Griff der Waffe und verstärkt durch die Macht in den Magen und zwang ihn so auf die Knie, wie ein Todesengel verharrte die Rattataki neben ihm, ihr Schwert in der Hand und bereit, den entscheidenden Schlag zu führen. Mit Kälte in den Augen sah sie erwartungsvoll zu Janus und erklärte, dass sie den Gehörnten auf seinen Befehl gerne töten oder langfristig an seine Fehler ermahnen würde. Ihr Blutdurst war dem Vollstrecker wohlbekannt, doch dieses Mal überraschte sie ihn, als sie meinte, dass ihrer Ansicht nach die Jünger verschont werden sollten, um die Drecksarbeit zu erledigen. Nachdenklich betrachtete Janus das Gesicht der jungen Frau, auf dem ein sanftes Lächeln zu erkennen war. Sie strebte nach höherem, das sprach nur zu deutlich aus ihren Worten, und hielt es offenbar für eine Vergeudung ihrer Fähigkeiten, die wehrlosen Jünger zu töten, ihr gelüstete es nach würdiger Beute. Gebieterisch hob Janus die Hand und lächelte dünn, denn er spürte, wie sich eine vertraute Präsenz näherte, sein Schüler Matthew war in die Bibliothek gekommen und lautlos trat der Anzati näher, richtete ein paar spöttisch-scherzende Worte an Selura und nahm dann die Kapuze vom Kopf, während er sich respektvoll vor seinem Meister und Kate verbeugte. Janus nickte ihm höflich zu.
„Willkommen, mein Schüler. Ihr kommt gerade rechtzeitig, um Zeuge einer Demonstration zu werden. Doch ich spüre, dass Ihr mir etwas zeigen möchtet...nun, nur zu. Wir haben Zeit, nicht wahr?“
Der Graf verstärkte kurz den Griff um Mohans Hals, so dass dieser panisch keuchte, dann lockerte er ihn wieder, damit der Krüppel noch eine Weile durchhalten und gierig nach Luft schnappen konnte. Matthew dankte seinem Meister für das Geschenk, das er ihm gegeben hatte, und ließ dann sein Lichtschwert in die Höhe schweben, damit Janus es betrachten konnte. Wohlwollend beäugte der Vollstrecker die Waffe und drehte sie in der Luft, der Anzati hatte ganze Arbeit geleistet und ein hochwertiges Lichtschwert konstruiert. Natürlich kam es nicht an die Eleganz der Waffe des Grafen heran, aber dennoch, es war bemerkenswert. Der Sith lächelte dünn und legte seinen Daumen auf den Emitter, dann hob er die Waffe ein wenig und aktivierte sie. Mit einem Zischen entstand eine rote Klinge aus reiner Energie und tauchte die Umgebung in ein unheimliches Licht. Feierlich nickte Janus seinem Schüler zu.
„Kniet nieder, Matthew. Heute habt Ihr einen weiteren Schritt auf dem Weg zu wahrer Macht getan. Dieses Lichtschwert weist Euch als würdigen Schüler aus, als aufsteigenden Sith. Die Dunke Seite ist mit Euch. Erhebt Euch, mein treuer Schatten, und empfangt diese Waffe aus meinen Händen.“
Ruhig bewegte der Graf das Lichtschwert an beide Schultern des Schülers, deaktivierte es dann und hielt es Matthew entgegen. Ein Nicken, dann wandte sich Janus wieder den Jüngern und fixierte Venris, die Arme hinter dem Rücken verschränkt betrachtete er den Zabrak und lächelte dann dünn.
„Trotz Eurer Fehler besitzt Ihr Potential. Ich schenke Euch das Leben...wie auch Euren Dienern. Ich habe in der Tat Verwendung für fähige Jünger, das Rätsel dieses Zettels verlangt Aufmerksamkeit. Von diesem Moment an folgt Ihr mit. Ich bin Euer Leben. Ich bin Euer Tod. Dient mir treu und mit aller Kraft, und Ihr werdet an der Herrlichkeit der Dunklen Seite teilhaben und reich belohnt werden. Versagt oder übt Verrat, und Euer Leiden wird unermesslich sein. Und, Venris: Vergesst niemals, wer über Euch steht. Ihr mögt der Anführer dieser Gruppe sein, doch das macht Euch mir nicht gleich. Verneigt Euch...verneigt Euch vor Eurem Herrn und Meister.“
Janus legte seine ganze Kraft und Autorität in seine volltönende Stimme und verstärkte die Wirkung seiner feierlichen, salbungsvollen Worte noch mit der Macht, der Graf dehnte seine Aura in der Dunklen Seite aus und tauchte den Bereich der Bibliothek in Finsternis, griff hinaus und vermittelte den Jüngern einen Eindruck von der Stärke, über die er gebot. Schlussendlich, fast schon beiläufig ließ er Mohan los und gewährte dem Jünger wieder Luft. Am Rande bemerkte, dass sich noch jemand näherte, eine schwache, kleine Präsenz. Eine Jüngerin (Yadira), wie es schien. War sie aufmerksam geworden auf das, was hier geschah?
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