Bastion

:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: Orden der Sith :|: Domäne der Lernenden – Medi-Station :|: Lyra und Marishka + Feeorin-Arzt

Zugegeben, für einen Moment hatte Marishka nicht damit gerechnet das Lyra die nötigen Worte herausbringen würde, die den Feeorin Arzt dazu bewegen würden ihr zu helfen. Geschweige denn überhaupt etwas zu sagen. Doch als sie sich dann, in definitiv sinister angehauchter Art und Weise das erforderte was sie benötigte, war die ehemalige Bastioner Studentin schon ein wenig beeindruckt. Oder war das Stolz? So recht wollte es sich nicht einordnen können. Vielleicht freute sie sich auch nur mit Lyra mit, das die so erfolgreich agiert hatte. Ob der anschließende Starr-Wettbewerb seitens des Feeorin dazu gedacht war Lyra zu testen und zu sehen ob sie einknickte, konnte Marishka nur vermuten, war sich aber nicht vollkommen sicher. Es war zum Schluss auch der nichtmenschliche Medi-Techniker, der dem Verlangen der scheinbar so resoluten Jüngerin nachgab.

Bei der Auflistung dessen was Lyra benötigte, hatte Marishka dann doch zugegebener Maßen ein wieder etwas stärker gewordenes flaues Gefühl im Magen. Sie hätte sich früher nach dem Wohlbefinden von Lyra erkundigen sollen. Gerade wo sie doch einander den Rücken freihalten wollten. Andererseits hatte sie nur die ersichtlichen Folgen der Platzwunde und ein paar Schürfungen wirklich gesehen. Der Rest hatte sich unter Kleidung versteckt ihrem Wissen entzogen. Und eine gesammelte Auflistung jetzt, wirkte vielleicht auch einfach nur wie mehr, als es eigentlich war. Trotzdem. Auch das Lyra gerade jetzt etwas weiß um die Nasenspitze geworden war, ließ sich gut und gerne als Einbildung abtun. Vielleicht wollte ihr schlechtes Gewissen nur dafür Sorge tragen, dass es noch eine ganze Weile länger existieren durfte, bevor es von anderen Dingen abgelöst wurde.


Als der Feeorin sie dann tiefer in die Medi-Station führte um die Behandlung zu beginnen, hielt Marishka sich im ersten Moment ein wenig zurück. Ihr Blick wanderte immer wieder zurück zu der Trennwand, hinter der Lyra mit dem Feeorin verschwunden war. Marishka hatte er im letzten Augenblick noch einen finsteren Blick zugeschossen, ganz so als wolle er sie gemahnen nicht noch irgendetwas widerrechtlich mitzunehmen. Ein Gedanke der sich ihr auch erst auftat, als die Augen des Feeorin die ihren auf so finstere Art und Weise trafen. Gerade jetzt machte sich jener Gedanke besonders breit in ihrem Kopf. Marishka war allerdings erfolgreich darin sich nicht verleiten zu lassen. Zumal sie auch nicht unbedingt die größten Kenntnisse davon hatte was was war, im Bereich des medizinischen Materials. Sie würde eine Packung Schmerzstiller noch von herkömmlicher Erkältungshilfe unterscheiden können, oder Bacta-Pflaster von herkömmlichen Vertretern ihrer Art... aber sonst? Unversehens wurde der Raumtrenner nach einer Weile zur Seite gezogen. Die Prozeduren die der Abgeschiedenheit bedurften waren wohl vorbei. Lyra selbst wirkte auch so als habe sie sich noch einmal ein wenig der Wundpflege gewidmet. So deutete Marishka die noch etwas feuchten Haare der jungen Frau jedenfalls.


Die sich sogleich auch noch einmal bei Marishka bedankte. Als sie ansetzte und etwas erwidern wollte, durchbrachen einige laute Geräusche die, dem Klang und der Art nach, eigentlich nur von draußen kommen konnten, aber auch zugleich nicht völlig so wirkten. Das hatte sich fast angehört wie... Nein. Unmöglich, oder? Lyra sprach aus was auch Marishka ins Gesicht geschrieben stand. Einzig der Feeorin war nicht sonderlich davon abgelenkt oder beeindruckt worden. Während Marishkas Blick also für einen Moment versuchte die Wand und Decke zu durchbohren, ehe sie mit einem Schulterzucken und fragend nach oben gezogenen Augenbrauen zu Lyra blickte, war es der Medi-Techniker, der zumindest eine vage Form von Antwort lieferte, indem er einfach in Richtung der Wand und weitestgehend des dahinter liegenden Himmels gestikulierte.


Da der Blauhäutige aber keine weitere Zeit verschwenden wollte, machte er sich recht unmittelbar an die Versorgung von Lyra. Mit der größten Verletzung beginnend, widmete er sich erst ihrem Kopf und arbeitete sich dann nach und nach weiter vor. Die kleineren Verletzungen mit einer Art Spray überziehend, erhielten die damit nicht nur einen heilenden Bacta-Film, sondern wurden auch leicht versiegelt um ein neuerliches eindringen von Schmutz zu verhindern. Die Platzwunde erhielt zum Abschluss noch ein Bacta-Pflaster, das über einen längeren Zeitraum hinweg, die heilende Wirkung des Namensgebenden Heilmittels, auf die Wunde einwirken lassen würde. Marishka war gerade dabei sich einfach umzusehen und versuchte sich zu erinnern wo der Feeorin welche Mittel hergenommen hatte, als unverhofft nicht nur ihr, sondern auch Lyras Comlink mit einem Ton den Erhalt einer Nachricht signalisierten. In den ersten Sekunden nach eintreffen der Nachricht versuchten ihre Gedanken noch zu ergründen, von wem sie wohl stammen könnte. Doch dann verschwanden nach und nach alle anderen Gedanken bis nur noch einer alleine stand.


Darth Draconis hatte ihnen das Comlink gegeben.


Fast kam sie sich wie eine Zuschauerin im eigenen Körper vor, als ihre schlanken Hände das kleine Gerät hervorholten und die Nachricht aufriefen, die der neue Herr und Meister ihnen gesandt hatte. Sie hatte nicht damit gerechnet so bald schon von ihm in Anspruch genommen zu werden. Auch das sie augenscheinlich außerhalb des Ordens agieren sollten war überraschend. Doch als einer der obersten Schlussteine im Herrschaftsgefüge des Imperiums, war es wohl nur zu erwarten, dass sich Sith auch außerhalb des Tempels bewegten. Aber gerade der letzte Teil ließ Marishka kurz stoppen. Und dann noch nur diesen Teil lesend, verengten sich nicht nur ihre Augen, sondern ihre ganze Miene bekam etwas angestrengt nachdenkendes. Sie sollte Lyra im Auge behalten? Beinahe wäre der Blick der ehemaligen Studentin zu der anderen jungen Frau gewandert. Doch Marishka war sich nicht sicher, was die aus ihrem Blick würde lesen können und insgeheim verfluchte sie sich selbst dafür, das diese Nachricht Zweifel und Unsicherheit in ihr hervorrief. Vor kurzem hatten sie sich quasi geschworen gegenseitig den Rücken frei zu halten!


Wobei...

Moment.

Lyra war diesem Ruul gefährlich geworden? Konnte es sein das sie das gemeint hatte, als sie auf Marishkas Frage hin nur ein Aneinandergeraten mit den falschen Personen erwähnt hatte? War dieser Fremde, der für dieses mysteriöse Vorhaben die Weisungsgewalt inne hatte der Verantwortliche, dass Lyra nun ebenfalls bei den Sith weilte? Marishka konnte es nicht länger unterdrücken und sah auf. Suchte den Blick von Lyra, während sie das Comlink wieder verstaute. Hinter jeder neuen Biegung des Weges lauerten neue Unwägbarkeiten. Über die Marishka nicht gerade glücklich war. Alles andere als das. Und doch... sie hatte Lyra ein Angebot unterbreitet, einen Vertrauensvorschuss geliefert, den sie einzuhalten gedachte. Wenngleich auch eher zurückhaltend, fast schon schüchtern, hatte die junge Frau bisher nicht den Eindruck erweckt in irgendeiner Form falsches Spiel mit ihr zu treiben. Und die Annahme das Lyra nur hier war um sie selbst zu testen, war zwar irgendwo im Bereich des möglichen, doch sie selbst war einfach zu unbedeutend, als das es dieses Vorgehen gerechtfertigt hätte. Oder?


Egal. Unsicherheit und Unentschlossenheit würden sie zu nichts bringen. Lyra war diejenige, von der sie bisher am meisten mitbekommen hatte, diejenige der sie in dem allen hier wenn überhaupt, am meisten vertrauen würde. Obschon sich sofort der nagende Gedanke was geschehen würde wenn sie hier in eine bewusste Falle lief sich in ihr breit machte. Vielleicht könnte sie auch einfach tun was er verlangte, ohne das sie Lyra damit ans Messer liefern würde? Immerhin sollte sie ja nur Ausschau halten ob sich etwas ereignete. Wenn sie mit ihrer Einschätzung von Lyra richtig lag, würde also gar nichts geschehen. Innerlich zu sich selbst nickend, trug sie genau diese Geste nach außen und nickte Lyra zu. Sie würde sich nicht einfach so umentscheiden. Dieser Ruul war jetzt der Fremde. Abwarten und sehen wie sich die Dinge entwickeln würden.


Doch hinter alle dem war auch eine leise, fast nicht zu hörende Stimme. Ein so sanftes Säuseln, das es auf einer leichten Brise einer späten Sommernacht verloren gegangen wäre. Die Erinnerung daran, das es Draconis war, der ihr Wissen geben konnte. Das es Draconis war, dessen Hand sich schützend über ihr ausgebreitet hatte. Ganz egal ob er es aus purer Herzensgüte tat, oder aus weitaus weniger altruistischen Gründen. Er hatte es getan. Und wenn sie vorankommen wollte, weiter den Weg der Sith beschreiten wollte, dann würde sie das nur durch Draconis schaffen. Nicht Lyra. Und nicht diesen Ruul. Der Weg zur Macht führte hinweg über die Schwachen und hinfort vom Schicksal der Zaghaften und Versager.


Aber als sie Lyra nach einem Herzschlag und schließen und öffnen ihrer Augen wieder anblickte, war das verführerische Flüstern wieder ins Nichts entschwunden. Versunken unter tosenden und dunklen Wogen. Marishka nickte Lyras Ausspruch ab und wollte sich im nächsten Moment schon mit ihr zum gehen abwenden, da kehrte sie sich noch einmal um und nagelte nun ihrerseits den Feeorin mit einem unnachgiebigen Blick fest.


„Wir benötigen außerdem für die anstehende Mission unseres Herrn noch Schmerzstiller und ein paar von den Vitaminen oder aufbauenden Mitteln, zum mitnehmen. Und ein paar Verbände. Oder Bacta-Pflaster.“

Zwar war der Medi-Techniker nicht unbedingt erfreut, aber auf die Gefahr hin sich einem hochrangigen Sith zu verwehren, entschied er sich unter undeutlichem dahingebrumme, der Forderung nachzugeben. Letzten Endes hatte Marishka auch nichts allzu spezielles oder wertvolles eingefordert. So schlurfte der Feeorin zu einem recht großen Schrank, der durch ein kleines Tastenfeld gesichert war und werkelte einen ganzen Moment in der weit geöffneten Tür herum. Vereinzelt war das leise Klirren und Rascheln von mit Tabletten gefüllten Behältern zu hören und das Knistern in Folie verpackten Verbandszeuges. Nach einem Moment hatte er einige Dinge auf einem seiner Arme angesammelt und den Schrank schnell hinter sich schließend, drückte er daraufhin alles was er hervorgeholt hatte, Marishka in die Hände. Sie ließ sich zu einem schnellen Danke hinreißen und verließ dann mit Lyra die Medi-Station, bevor sie die Geduld und Nerven des Medi-Technikers noch weiter strapazierten. Wer wusste schon wie oft sie es dort mit derart aufmüpfigen Jüngern und Schülern zu tun hatten?

Wieder auf den dunklen Gängen des Ordens angekommen, hielt Marishka nach ein paar Schritten die sie mit Lyra zur Seite gemacht hatte inne und begann die ganzen Dinge durchzugehen. Ein kleiner Behälter mit Vitamintabletten und ein ebenso geformtes kleines Fläschchen mit einer ganzen Hundertschaft an Schmerzstiller-Tabletten. Ohne groß darüber nachzudenken, hielt sie Lyra beide mit einer Hand hin.


„Hier.“ Meinte sie bloß mit einem Zwinkern.

Und ging dann den Rest der noch in ihren Armen befindlichen Dinge durch. Allerdings stellte sich das als nicht weiter viel heraus. Nur zwei mittlere Packungen Bacta-Pflaster, ein paar Verbände um die Pflaster etwas besser zu schützen ein paar Tücher die zur Wundreinigung steril verpackt waren. Marishka versuchte das ganze so gut es ging für sie und Lyra aufzuteilen, ehe sie ihren Anteil in zwei der Taschen ihres Gürtels verstaute und den Rest dann wieder an Lyra weiter reichte.


„So. Wollen wir doch mal sehen wer oder was dieser Ruul ist, hm?“

Der Weg den sie dieses Mal zurücklegen mussten, war etwas weiter und führte beide Frauen, nachdem sie die zuvor im Archiv entliehenen Schriften auf ihrem Quartier verstaut hatten, zurück in die oberen Ebenen des Ordens. Wie hatten sie es noch gleich genannt? Die Domäne der Oberen. Pompös, aber auch entsprechend aussagekräftig, wie Marishka befand. Den Hangar hatten weder Lyra noch sie betreten, weshalb Marishka ihr Datapad hervor kramte um einen der Pläne des Ordens zu konsultieren. Und nicht verloren zu gehen. Nicht das es am Ende hieß, dass sie unnötig lange gebraucht hätten. Im Hangar ankommend, der in seinen Dimensionen sogar das Archiv irgendwie geringer erscheinen ließ, wenn sie sich da zurück erinnerte, befanden sich mehrere Schiffe und an einigen davon waren sogar Wachen postiert. Doch nur an einem, wartete eine weitere Kreatur. Ob das Ruul war? Im näher kommen stellte sich der Fremde als Angehöriger der Duros heraus und wirkte ein wenig... abwesend? Kramte er da in seinen Taschen? Kurz verengten sich Marishkas Augen misstrauisch und sie warf Lyra einen knappen Blick zu. Auf der Schiffsrampe stehen und von beiden Wachen flankiert, warf der Duros jedoch schon ein gewisses Bild. Allerdings... Marishka wusste das der Executor einen Schüler hatte der nicht dieser Duros war. Was allerdings nicht bedeuten konnte, dass er schon länger in den Diensten des Sith stand und so seine Seniorität auf diesem anstehenden Vorhaben verdient hatte. Trotzdem... er war nicht Draconis Schüler und damit im Rang auf einer Stufe mit Lyra und Marishka. Ein Umstand den sie sich selbst einschwor, nicht zu vergessen.

Ruul? Das ist Lyra, ich bin Marishka. Unser gemeinsamer Herr, Darth Draconis, hat uns zu euch geschickt.“

Bei jenen Worten schienen selbst die Wachen zu beiden Seiten der Rampe, von denen sie noch immer ein gutes Stück entfernt waren, nicht zu weit jedoch um die Stimme zu erhaben, etwas zu entspannen. Marishka kam nicht darum herum den Duros einer genaueren Musterung zu unterziehen. Er war zwar an und für sich größer als sowohl Lyra und Marishka, aber überragte sie nun auch nicht vollkommen, dennoch hatte sein verbleiben auf der Schiffsrampe einen guten Teil zu seinem Aufragen gegenüber den beiden Frauen beigetragen. Er musste der erste Vertreter seiner Spezies sein, mit dem Marishka bisher zu tun bekam. Daher fragte sie sich für einen Moment ob seine Rasse über irgendwelche Besonderheiten verfügte, konnte sich allerdings nicht erinnern. Was sie jedoch nicht deuten konnte ob ihr einfach nur das Wissen darüber fehlte, oder es tatsächlich keine Besonderheit gab, wie manch andere Rasse die über Telepathie oder irgendwelche absonderlichen Giftdrüsen verfügte...

Viel präsenter war allerdings der Gedanke, das er hoffentlich nicht mit diesem Schiff nach Center zu fliegen gedachte. Der generelle Verkehr der Stadt und bis sie einen Landeplatz zugewiesen bekämen... einzig und allein erneut, wie auch eben auf der Medi-Station, die Karte ihres Gönners zu spielen, würde da bei einer Beschleunigung helfen. Allerdings... sie sollten etwas stehlen. Und zerstören. Geheimhaltung für wen sie da vorgingen wäre vielleicht besser, als ein schnelleres vorankommen. Also besser ganz auf das Schiff verzichten.


„Da wir einen...“ Kurz wanderte ihr Blick zu den Wachen die neben der Rampe positioniert waren und sich seit ihrer Ankunft kaum gerührt hatten. „...eher leisen Auftritt hinlegen sollen, wenn man unsere Ziele bedenkt, sollten wir keines Falls das Schiff nehmen. Ich glaube näher am Eingang stehen Speeder bereit für die vorübergehende Nutzung.“

Es war zwar gut möglich, das er Duros das bedacht hatte, doch die Tatsache das er sie derartig empfangen hatte. Noch immer auf der Rampe des Raumschiffs stehend, hatte in dem Fall bei Marishka den falschen Eindruck geweckt. Und letzten Endes hatte Draconis ihr Wissen über die Stadt selbst als in der Nachricht hervor gehoben. Allerdings, so kam ihr gerade der Gedanke... hatte er ihnen allen die gleiche Nachricht gesandt? Den Wortlaut den sie noch in Erinnerung hatte durchgehend, konnte Marishka zu keinem klaren Ergebnis kommen, da sie sich einfach nicht an alles erinnerte. Vielleicht. Vermutlich aber nicht. Was ebenfalls bedeuten konnte das...

Sith. Schatten. Rauch. Blendung. Zwietracht und Neid. War es das worauf sie sich eingelassen hatte, als neues Leben? Und doch... da war, letzten Endes immer, als ultimatives Ziel... die Macht. Und ihre Kontrolle über sie. Das Wissen, sie zu nutzen. Jetzt wo sie eine so spielende Demonstration gesehen hatte, wie könnte sie widerstehen?


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[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Gänge - Niphira, Darth Draconis]



Es war zu erwarten gewesen. Ihr Auftrag war klar. Es war eine simple Sache welche allerdings recht schnell kompliziert werden könnte. Wer wusste schon wer ihr Gegner werden würde. Vermutlich würde es nicht so leicht werden. In der Tat hatte Niphira nichts anderes erwartet. Wer auch immer der Feind war, war stark genug um Draconis mit dem Rücken zur Wand zu stellen. Ihn gar ein wenig aus der Bahn zu werfen. Etwas was die Schülerin zuletzt bei ihm in den Katakomben gesehen hatte. Langsam zog Niphira ihr Schwert ein wenig raus und fuhr mit dem Daumen über die Klinge als wolle sie ihre Schärfe prüfen. Die gesamten Anweisungen waren keine Überraschung wenn man logisch darüber nachdachte. Ihr Blick war finster. Allerdings schwieg Niphira bei den Anweisungen. Nur hin und wieder erlaubte sich Niphira ein Nicken. Sie lächelte ein wenig.

“Ich habe keine Angst heute zu sterben. Sollte es passieren, dann war ich schlicht nicht gut genug… Und zu Euch aufschließen? Dann übertrete ich die vorige Anweisung.”


Sie schaute nun Draconis in die Augen. Sie lächelte und schob ihr Schwert wieder komplett in die Scheide und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Langsam und ein wenig rastlos lief die Schülerin auf und ab. Sie lauschte den weiteren Anweisungen. Niemals würde Niphira einen Kampf ausweichen. Sollten Nergal und Draconis fallen würde sie so lange weiter kämpfen bis die Gegner oder sie besiegt waren. Daher war es für Niphira schon fast eine Beleidigung als Niphira hörte was Draconis von ihr forderte für den Fall, dass er vor ihr sterben würde. Kurz ballten sich ihre Hände zu Fäusten. Es war ein Zeichen von Schwäche. Jedes Wort war einfach nur Beschiss. Langsam atmete Niphira durch und zog dieses Mal ihr Schwert ganz. Sie erhob das Wort und jedes Wort bebte gerade so vor Entschlossenheit.

“Ihr werdet nicht sterben. Niemals! Selbst wenn eure Hülle heute ihren Dienst erledigt haben sollte… Werde ich nicht aufhören zu atmen… Bis euer Tod gerächt wurde. Ihr werdet nicht sterben solange euer Erbe durch mich weiter existiert!”


Sie hatte den Arm mit dem Schwert in der Hand ausgestreckt. Schließlich die Klinge vor ihr Gesicht geführt wie bei dem Schwur vor einem sportlichen Schwertkampf. Mit einer überraschend schnellen und fließenden Bewegung verschwand die Klinge wieder in der Scheide. Wer sich mit den Gepflogenheiten des Schwertkampfes auskannte hätte den Schwur in ihren Worten erkannt. In diesem Moment war Niphira allerdings egal ob Darth Draconis diese Geste verstand oder auch nur gut hieß. Es war ihre Art Loyalität auszudrücken. Respekt und den Willen ihrem Meister zu dienen. Egal was käme. So verneigte sich Niphira ein wenig und schaute Darth Draconis mit einem Lächeln an, welches ihren Blutdurst mehr als nur deutlich wieder gab. Niphira war bereit. Sollten Draconis und Nergal sterben würde sie fliehen. Aber nur so lange bis sie selbst stark genug wäre ein Attentat gegen diesen Darth Malevolos zu führen. Auch wenn es noch nicht ihre Spezialität wäre. Die Schülerin wusste wie man sich lautlos bewegte, wenn sie denn wollte. Ihr Blick war fest auf Darth Draconis gerichtet. Auf seine Frage hin winkte Niphira ab.

“So lange ich daran glaube, dass wir diesen Tag überleben… Tut nicht so als wären wir wie Vieh auf der Schlachtbank. Eine Schlacht verliert man zuerst im Kopf! Also sollten wir unserem Feind mit erhobenem Haupt gegenübertreten und nicht anfangen unsere Schwächen schon am Anfang zu präsentieren.”


In Niphiras Stimme schwang ihre Überzeugung mit. Sie würde niemals eine einfache Niederlage akzeptieren. Sie würde den größtmöglichen Schaden anrichten. Ihre Arbeit wäre erst getan wenn diese Schlacht siegreich gewesen wäre. Daher war die Frage der Möglichkeit einer Niederlage nicht einmal vorhanden.

“Eine Sache wäre da noch… Das mit den Blitzen würde ich gerne noch lernen. Dann bin ich zufrieden.”

Man merkte, dass Niphira nicht einmal darüber nachdachte zu verlieren. Sie war komplett davon überzeugt gewinnen zu können. Es war möglicherweise genau dieser Wille, der ihr ermöglicht hatte zumindest kurze Zeit vor ihrer Ausbildung gegen ihren Vater auf Cathar zu bestehen. Der Unterschied zu damals war allerdings, dass die Schülerin inzwischen um einiges stärker geworden war. in jedem Bereich war sie vorangeschritten. Jetzt war es an der Zeit die Früchte des Trainings zu ernten. Ein leichtes Grinsen umspielte ihre Lippen als sie das augenscheinliche Zwischenziel erreicht hatten. Daher suchte Niphira den Blick zu ihrem Meister.


“Wenigstens kann ich mich nun etwas aufwärmen bevor ich meine Mutter auf den Pfad ihres Untergangs schicke!”


Damit war für die Schülerin alles gesagt. Es dauerte auch nicht lange bis eine ihr vertraute Gestalt näher kam. Mit einem erfreuten Lächeln verneigte sich Niphira ihrer Position entsprechend vor Nergal und nickte seinem Schüler zu als dieser vorgestellt wurde. Wieder einmal zeigten sich die Ähnlichkeiten zwischen Niphira und Nergal. Das was dieser Mann sagte passte am Ende ironischerweise genau zu dem was Niphira gedacht hatte. Ja. Es würde ein großartiger Tag werden. Sie würden siegreich sein. Die Schülerin musterte den Kiffar mit Namen Xargon kurz und nickte anerkennend. Er war gut trainiert wie es schien. Allerdings nicht so übertrieben wie zum Beispiel ein Agatosh. Wahrscheinlich würde der Kiffar eine gewisse Geschmeidigkeit besitzen. Das war gut. Sie wären also auch zu zweit. Es wäre spannend wie gut Xargon kämpfen würde. Allerdings schien dieser noch kein Lichtschwert zu besitzen. Niphira umfasste den Griff ihrer Vibroklinge. Sollten die beiden Executoren fallen glaubten sie doch wohl kaum, dass die beiden Schüler eine Chance hätten zu entkommen. Es war regelrecht unmöglich wenn es dazu käme. Es blieb also nur Kämpfen oder sterben. Auch Niphira würde alles geben. Würde erst ruhen bis der Feind im Staub lag und sich nicht mehr würde wehren können. So oder so… Heute würde jemand sterben. Niphira würde es sicher nicht sein. Ein Schwertkampf war immerhin auch irgendwie ein Tanz... Und Niphira konnte kaum erwarten wieder zu tanzen...

[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Gänge - Niphira, Darth Draconis, Nergal, Xargon]
 
[Bastion - Bastion Center - Auf dem Weg in die Innenstadt - Gleiter] Darth Angelus, Odile Lemaire, Chauffeur (NPC)

Odile Lemaire war wirklich keine Person, die viel auf die Meinungen ihrer Mitmenschen gab - sie wußte um ihren Wert. Wußte, wie großartig sie war. Zwar gab sie durchaus vor sich selbst zu, dass sie das Erlebnis in den Katakomben erschüttert hatte und sie an einen Punkt gekommen war, an dem sie ohne die Hilfe ihres Meisters wohl verloren gewesen wäre. Aber zum einen war die Begegnung mit dieser Dunkelheit eine ganz wundervolle Erfahrung gewesen, aufwühlend und auf eine überwältigende Weise erregend, zum anderen war das nun ein weiterer Ansporn, Darth Angelus nachzueifern. Um dem noch einmal nahe zu kommen. Inmitten in dieser wirbelnden Dissonanz zu stehen, die Kälte zu spüren und ihr standzuhalten.


Am Fenster ihres Gleiters zog die schillernde Skyline der Metropole vorbei, ohne dass Sabar noch einmal das Wort an sie gerichtet hatte. Zwar schien er in recht gelöster Stimmung eingestiegen zu sein, aber irgendetwas war auf der Fahrt gekippt und hatte ihn in ein dumpfes Brüten versetzt, das die Härchen in ihrem Nacken und an ihren Armen dazu brachte, sich aufzustellen. Eine Spannung wie vor einem Gewitter hing in der Luft und ließ Darth Angelus' Schülerin mit einer gewissen, ungeduldigen Neugier den Kopf heben. Als ihr Meister seinem Unmut endlich Luft machte, war die elegante Tapani darüber fast erleichtert, auch wenn sie sich zusammennehmen mußte, um nicht vor der heftigen Tirade zurückzuzucken, die über sie rollte. Deren Ziel überraschte sie dann doch, ebenso wie seine Wortwahl. Dass Sabar einen solch tiefen Groll gegen die Klasse hegte, aus der er und sie selbst stammten, hatte sie nicht geahnt. Gegen ihren Willen fühlte sie sich getroffen und ganz unangenehm berührt von dieser Attitüde, auch wenn es absolut unvorstellbar war, dass Sabar sie persönlich damit meinte. Schließlich war ihr Erfolg ausschließlich auf ihre herrausragende Virtuosität und ihr außergewöhnliches Talent zurückzuführen. Nun... vielleicht hatten ihr Name und ihre Herkunft auch die ein oder andere Tür geöffnet. Aber durchgegangen war sie schließlich immer alleine, oder? Dennoch: Der Stich saß, und zornige Empörung ließ Odiles edle Züge zu einer Maske erstarren, die in ihrer eisigen Schönheit so unnahbar und erhaben wirkte, wie ein Gletscher im Sonnenschein.

'Hätte nicht... wäre nicht...' - Was für ein pathetisches Lamento das doch war! Sabars Groll ärgerte sie, zumal sie spürte, dass er sie für etwas verantwortlich machen wollte, dessen Ursprung vermutlich viel tiefer saß. Ihre Nasenflügel hatten sich fast unmerklich geweitet und ihre grünen Augen einen Hauch verengt, als sie sich langsam zu ihrem Meister umwandte und ihn mit sorgsam kontrolliertem Zorn ein schmales Lächeln schenkte.


"Nun... Meister... Dann sollte ich wohl froh darüber sein, dass es so gekommen ist und das Eternal Dawn noch steht. Es wird mir eine Freude sein, Euren Auftrag zu erfüllen und die übrigen Gäste im Auge zu behalten."

Das... sollte nicht zu schwer sein. Schließlich tat sie das schon ihr ganzes Leben lang. Ihre Gegenüber beobachten und einschätzen. Schwächen suchen, die Brüche in den Masken, die Wahrheit hinter den höflichen Lügen. Und dabei niemals - nicht für einen einzigen unvorsichtigen Augenblick - selbst die Contenance missen lassen. Als der Gleiter vor dem "Table" hielt, wurde Odiles Lächeln einige Grade wärmer, denn trotz Sabars Ausbruch war sie nicht bereit, irgendjemanden mit der Nase auf die gegenwärtige Verstimmung zu stoßen, die zwischen ihr und Darth Angelus gerade herrschte. Da es ihren Meister ohnehin nicht zu kümmern schien, ob sie ihm folgte, ließ sie ihn vorweg stürmen und folgte ihm zwar eilig, aber nicht ohne dabei auf Würde und Anmut zu verzichten. Sie war sich ihres Standes bewußt und selbst in ihrer Rüstung bedurfte es keines zweiten Blickes, um den Alten Adel zu erkennen, mit dessen Gestus und Haltung sie geboren war. Nur kurz nach ihrem Meister erreichte die Tapani ebenfalls die Dachterrasse und steuerte den Tisch an, an dem er gerade platz nahm. Mit geöffnetem Hemd, dem Ritterorden auf der entblößten Brust und einer nicht wirklich liebenswerten Begrüßung für seine Schwester (Valeria) und deren Begleitung (Davis Moxley).

Noch während Odile die beiden mit vollendeter Höflichkeit grüßte, begann sie schon bei Valeria und ihrem... Anhängsel (Moxley) mit den ihr aufgetragenen Beobachtungen. Sabars Schwester hatte sie schon früher am Tag getroffen und sie bemerkte sowohl die Tatsache, dass sie für diesen Anlass ihre Garderobe nicht gewechselt hatte, noch die nicht ganz perfekt sitzende Frisur und die leicht geschwollenen Augen. Valeria hatte sich zwar alle Mühe gegeben, aber ihren Gemütszustand konnte sie nicht verbergen. Nicht vor ihr. Ihr Begleiter fühlte sich an diesem Ort sichtlich nicht zuhause und sein raues Auftreten führte Odile - anders als bei Sabar, der aus irgendeinem Grund gegen seine Herkunft rebellierte - schlicht darauf zurück, dass er nicht hierhergehörte. Warum er dennoch an diesem Tisch saß und in welcher Beziehung er zu den beiden Geschwistern stand, würde sich noch zeigen. Bis dahin.. gab es hier noch einige andere interessante Gäste, denen Darth Angelus' SChülerin gerade ihre Aufmerksamkeit schenken wollte, als sich das Comlink ihres Meisters mit einem Piepton bemerkbar machte...

[Bastion - Bastion Center - Innenstadt - 'Table' - Dachterrasse] Darth Angelus, Odile Lemaire, Valeria Muraenus, Davis Moxley, andere Gäste
 
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Bastion - Bastion Center - Innenstadt - 'Table' - Dachterrasse- Darth Angelus, Odile Lemaire, Valeria Muraenus, Davis Moxley, andere Gäste

Auch wenn Darth Angelus äußerlich den Eindruck eines heranziehenden Gewitter erweckte, dass in jedem Moment begleitet von Blitzen, Donnern und Hagel aus den Wolken zu brechen drohte, geschah dies nicht aus heiterem Himmel. Ganz im Gegenteil, es geschah zu einem gewissen Grad zwar durchaus aus seiner ablehnenden Haltung dem späten Dinner in diesem Edelrestaurant gegenüber heraus, doch viel mehr eigentlich deshalb, um seine Schülerin zu testen. Ihre Ausbildung und Einweisung in die dunkle Seite der Macht verstand er nicht nur als wichtige Aufgabe als Sith-Krieger und Ritter im Orden seiner Majestät, sondern auch als gewaltige Herausforderung. Es war schwer, aus einer filigranen Adeligen der Gattung noblesse oblige eine Kriegerin zu formen, eine verheerende Kreatur der Finsternis. So überraschend wacker und zäh sie sich während des ersten kleinen Übungskampfes vorhin auch gezeigt hatte und so beeindruckend sie sich an seiner Seite durch die drückende Kälte der Katakomben gekämpft hatte, schienen dieses Methoden nicht wirklich zu fruchten und den Zorn, der irgendwo in ihr schlummern musste, zu wecken. Ausgerechnet eine Lappalie, nämlich die kurze Tirade des Ritters über die Verlogenheit und Falschheit der High Society, war es, die Odile ganz offensichtlich reizte. Sabar konnte spüren, wie sehr seine Worte sie ärgerten und ihr zusetzten. Schon seit dem Beginn ihrer gemeinsamen Zeit hatte es sich Darth Angelus zum ersten großen Ziel gesetzt, seine Schülerin zu beobachten und herauszufinden, wie sie tickte. Darum ließ er ihr einige Freiheiten und ging vergleichsweise umgänglich mit ihr um. Und schon jetzt begann seine Strategie Früchte zu tragen und die selbstsichere Fassade der Adeligen leicht zu bröckeln. Äußerlich erweckte sie vielleicht nach wie vor einen gefassten und makellosen Eindruck, doch was in ihrem Inneren vorging, konnte Darth Angelus ganz genau spüren. Er hatte Odile genau dort, wo er sie haben wollte und das mehr oder weniger aus einer spontanen Situation wie dieser heraus.

Allein diese Erkenntnis erhellte seine Laune ein wenig, kurz nachdem er sich gesetzt und die anderen beiden 'begrüßt' hatte. Valerias Antwort auf seine Frage hin ließ ihn vollkommen kalt. Im Grunde war es ihm nämlich relativ egal, was Valeria mit sich anfing und dass sie den Söldner Davis Moxley an ihre Seite holte. Der Krieger hatte sich vorgenommen, all diese nebensächlichen Belange auf sich beruhen zu lassen und sich von nun an ausschließlich auf das Wesentlich zu konzentrieren. Seine Schwester war auf ihre Art nützlich, denn sie würde da sein, um den Namen der Familie Muraenus wieder aufzuwerten. Auf welche Art das geschehen würde, darüber würden sie zu einem späteren Zeitpunkt noch ein Wort verlieren. Sabar wusste schon in etwa, was er für seine letzte lebendige Blutsverwandte im Sinn hatte. Auf die Ansage Davis hin, treu ergeben wie eh und je für sie da zusein, grinste Darth Angelus nur finster.

"Herzlichen Glückwunsch"

War bloß seine Antwort. Zwischendurch warf der Sith einen Blick auf seine deplatziert wirkende Schülerin, die seit sie hier saßen, still war. Augenscheinlich hatte sie seinen Auftrag für bare Münze genommen, denn ihre Augen wanderten durch die Scheiben zur Terrasse ins Innere, von wo das erheiterte Gelächter der drinnen sitzenden Gäste ertönte. Sie war nach wie vor wütend, das konnte er spüren. Und als Valeria schließlich auspackte, was zur Hölle das alles überhaupt sollte und ihm den Schlüssel zu dem Gleiter hinüber schob, mit dessen Kauf er sie beauftragt hatte, ließ er den dunklen Schatten, der über seine dunkle Aura die ganze Zeit über ihnen schwebte, urplötzlich fallen. Er nahm mit der einen Hand den Schlüssel aus Valerias Hand, um ihn einige Male geschickt um seine Finger gleiten zu lassen und berührte mit der anderen ihre zierliche Hand. Für einen Moment übertönte der grüne Ton in seinen Augen das bedrohliche Rot, als er einmal durch die Runde blickte und sein bis jetzt unangetastetes Glas hob.

"Seht ihr? Genau das meinte ich, als ich vor nicht allzu langer Zeit von unserer netten, kleinen Familie gesprochen habe. Du bist wahrhaftig ein Schatz, Schwesterherz."

Den schwarzen Schlüssel mit dem martialisch eingravierten mandalorianischen Symbol ließ er in der Innentasche seines Sakkos verschwinden, als plötzlich sein Comlink piepte. Der Sith hob kurz seine Hand und sah auf das Gerät. Es war Dopa Maskey, der ihn zu kontaktieren versuchte. Blitzschnell schoss Darth Angelus aus seinem Sitz und begab sich zehn meter weiter zum Gelände der Terrasse, unter der die Prachtstraßen Bastion Centers in der Nacht in all ihrer Pracht aufflackerten. Er nahm den Anruf an und hielt das Com an sein Ohr, wo er die leise und auffällig angeschlagen wirkende Stimme seines Verbündeten hörte. Er meinte eine Mitfahrgelegenheit zu benötigen und mit diesem Belang Darth Angelus auf den Geist gehen zu müssen. Beinahe überhörte dieser den anschließenden Satz, dass seine Sorge nicht mehr sei. Schon jetzt? Entweder spielte dieser Malefikant irgendein Spielchen mit ihm, oder er war noch um einiges effizienter und abgebrühter, als er ohnehin schon den Eindruck auf Sabar gemacht hatte. Der Krieger wartete ein paar Momente und ging die Optionen durch, die ihm einfielen. Er könnte das Dinner abrupt beenden und Lady Samara benachrichtigen, ihren Einfluss zu nutzen und den Mirilianer abholen zu lassen, nur um selber unverzüglich zum Sith-Orden aufzubrechen und den Bericht des Auftragsmörders anzuhören. Aus der Ferne hörte Sabar erst jetzt den Klang verschiedener Sirenen, ehe plötzlich aus dem Nichts eine Kolonne von Gleitern der örtlichen Sicherheits- und Feuerkräfte mit Blaulicht und lautem Geheule an ihm vorbei schossen. Darth Angelus hielt mit der freien Hand das Ohr zu und fuhr um sich, um zu den anderen zu blicken. Was hatte dieser Kerl nur veranstaltet? Solange der Captain tot und als bedrohlicher Zeuge beseitigt war, konnte es Darth Angelus jedoch letztlich recht sein. Anstatt also aufgebracht zu reagieren und dem Mirilianer über Com-Funk eine gehörige Ansage respektive Absage zu erteilen, antwortete er mit klarer und leiser Stimme.

"Warte bei Deinem Standort und rühr dich nicht vom Fleck! Ich komme"

Augenblicklich beendete er das Gespräch, um mit eiligen Schritten an den Tisch zurückzukehren und sich rasch sein Sakko überzuziehen.

"Entschuldigt mich. Ich bin bald zurück."

Mit diesen Worten verschwand Darth Angelus, ohne sich auch nur umzudrehen. Auf seinem Weg nach drinnen hielt er nach einem der Kellner Ausschau. Er griff den erstbesten an dessen Schulter und forderte ihn leise auf, ihm einen sauberen Smoking in seiner Größe aus dem Hause zu leihen, wie er das anstelle sei ihm dabei völlig schnuppe. Der Bedienstete stimmte im Anblick der rot leuchtenden Augen des Sith höflichst zu, ohne erst mit seinem Vorgesetzten zu diskutieren und verschwand für nicht mehr als eine Minuten in einem Hinterzimmer, ehe er mit einem in Plastik eingehüllten weißen Smoking zurückkehrte. Mit einem eiligen Nicken dankte Darth Angelus, um nach draußen zu verschwinden und mit etwas Nachdruck seinen Gleiter vorfahren zu lassen. Sabar hatte kaum Zeit, das bestialische Chassis des Buirk'alor bestaunen zu können, stattdessen schwang er sich unter den Flügeltüren hinters Steuer und gab sogleich Zunder. Wie ein schwarzes Geschoss jagte Darth Angelus den mandalorianischen Gleiter vom Gelände des 'Table' und durch die ersten Schluchten der Innenstadt. In den Scheiben reflektierte das Blaulicht einer weiteren Kolonne von Rettungskräften, doch augenscheinlich bewegten sich diese in die komplett entgegengesetzte Richtung. Und zwar dorthin, wo der Sith-Orden lag. Der Sith aktivierte die Navigation zum Standort Dopa Maskey's und pushte die Anzeigen auf den Armaturen seines neuen Gefährts ans Limit. Seine Machtfertigkeiten erlaubten es ihn, auf jede kleine Nuance blitzschnell zu reagieren und mit einem eigentlich vollkommen unmöglichen Tempo durch die engen Hochhausschluchten der Innenstadt zu donnern. Ein paar wenige Abzweigungen später verließ er die Innenstadt und war auf dem Weg nach Bonetown. Alles was nun zählte war, rechtzeitig zu Dopa Maskey zu gelangen. Dessen Festnahme würde einer totalen Katastrophe gleichkommen.
Seit dem Anruf waren nicht einmal zehn Minuten vergangen und als sich Darth Angelus dem Zielort mit voller Geschwindigkeit näherte, bremste er aus voller Beschleunigung heraus ab, um am Rand der verlassenen Straße anzuhalten. Im Schatten zweier Häuser erkannte er die schlanke Silhouette des
Nichtmenschen und schwang die Tür auf. Vom Sitz des Beifahrers nahm er den in Plastik gehüllten Smoking und stieg aus, um sich dem Mirilianer zu nähern, der übel zugerichtet und vollkommen zerlumpt war. Er hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten, dennoch drückte ihm der Sith die Tüte in die Arme.


"Hier zieh dir das über, diese Lumpen an deinem Körper nimmst du mit in den Gleiter, die wirst du nachher vernichten. Ich habe keine Ahnung, was Du angestellt hast, doch eine Rückkehr in den Tempel ist noch zu riskant, also wirst du mich auf ein Dinner begleiten. Versuch den Schmerz zu überwinden. Nutze ihn, um Kraft darauf zu schöpfen, das ist nicht allzu schwer."

Unruhig blickte der Krieger um sich, doch die Straße war nach wie vor verlassen und sie die einzigen Seelen weit und breit an der frischen Luft. Er wartete, bis der Schüler sich umgezogen hatte, ehe er mit eiligen Schritten zum Gleiter zurücklief und einstieg. Sein Verbündeter nahm neben ihm Platz und augenblicklich startete Darth Angelus die tosenden Motoren und drückte durch. Aus den Lautsprechern tönte laute Musik, die Sabar erst herunterregelte, als sie dieses heruntergekommene Viertel vor Bonetown verlassen hatten. Das schwarze Geschoss nun merklich langsamer steuernd warf Darth Angelus seinen prüfenden Blick zur Seite.

"Drinnen werden wir nicht darüber reden können, also bleiben uns nur ein paar Minuten. Ich gehe schwer davon aus, dass dieser blauhäutige Captain tot ist...also, wie hast Du es angestellt? Und hat die Unruhe in der Stadt nahe des Sith-Tempels etwas damit zutun?"


Als sie bald wieder die Zufahrt zum Table erreicht hatten, stiegen die beiden Männer aus, deren edler Aufzug eine willkommene Tarnung darstellte. Der Mirilianer hatte sich während der Fahrt so gut es ging den Dreck und das Blut aus dem Gesicht und von den Händen gewischt. Während der Gleiter also zum zweiten Mal in dieser Nacht im unterirdischen Hangar der Anlage geparkt wurde, schritten die beiden Sith durch das Lokal zurück auf die Dachterrasse, wo die anderen sie mit sichtlich verwirrten Mienen erwarteten. Zum Glück waren sie die einzigen in diesem Bereich des Lokals. Darth Angelus deutete auf den letzten freien Platz neben dem seinen und setzte sich zwischen Odile und Dopa Maskey hin.

"Odile, du kennst unseren Freund ja bereits. Valeria, Davis, das ist Dopa Maskey, ein Bekannter und Verbündeter aus dem Sith-Orden. Maskey, das sind meine bezaubernde Schwester Valeria Muraenus und ihr Leibwächter Davis Moxley."

Die spontane Konstellation war genauso unangenehm, wie zu erwarten.

"Er hatte eine kleine Auseinandersetzung vor einer Bar in Bonetown, nichts allzu Bewegendes."


Bastion - Bastion Center - Innenstadt - 'Table' - Dachterrasse- Darth Angelus, Odile Lemaire, Craton Minara, Valeria Muraenus, Davis Moxley, andere Gäste










 
Bastion - Center - Orden der Sith - Domäne der Lernenden – Medi-Station - Lyra und Marishka

Gut ausgerüstet, mit den aufgeteilten Medikamenten und dem Verbandszeug, beschritten Lyra und Marishka die Gänge. Lyra wusste nicht, wie sie sich dafür wappnen sollte, was sie womöglich erwarten würde. Ein dunkler Sog breitete sich vor ihr aus und sie hatte das ungute Gefühl, im nicht entkommen zu können. Obwohl erst wenige Stunden vergangen waren, bildetete sich um Lyra ein feines Netz aus zarten Strunkturen, die sie immer weiter an diesen Ort zu binden versuchten. Lyra fühlte sich anders als sie hier war. Die schwere die auf ihr lastete, hatte also doch nicht nur mit ihren Verletzungen zu tun. Es war dieser fremartige Ort, der sie zu sich ziehen wollte. Mit diesem Auftrag sollte das Fundament für all das Elend gelegt werden, dem sie noch ausgesetzt sein würde und dieser Gedanke machte ihr Angst. Musste sie womöglich in Zukunft noch schlimmeres tun, als nur zu stehlen um sich als würdig zu erweisen. Die Gänge führten scheinbar ziellos durch den Komplex, bis sie endlich den Hangar erreichten. Es war kein Vergleich zu dessen was Lyra aus Bonetown kannte und sie sah sich staunend um, die Dimensionen dieses Ordnen waren beachtlich, aber nicht Vorteilhaft für ihr Unterfangen. Konnten die Wachen, wirklich jeden Winkel dieser Einöde kontrollieren? Jedes System hatte seine Schwachstellen und Lyra nahm sich fest vor, sich nicht entmutigen zu lassen. Nur mit dem Stein und einigen Verbandszeug in den Taschen, fühlte sie sich nicht wie der mächtige Held, der dem Imperium die Stirn bieten konnte, aber vielleicht, war es genau diese Schwäche, die sie stark machen würde. Lyra musste die kleinen Schritte zum Ziel fokussieren und das Ziel war, diese Mission zu überleben, Ruul zu hintergehen und womöglich sogar ein wenig von Draconis Gunst zu sichern, um endlich aus dem Schussfeld zu geraten. In einer Welt voller Gier und Macht zu überleben. Das Marishka ihr einen Teil der Medikamente gegeben hatte, war für Lyra eine große Geste.

Immer wieder ertappte sie sich dabei, wie die naive Hoffung, dass Marishka sie nicht verraten würde, ihre Kehle hinaufkroch. Naivität war nie eine Schwäche von Lyra gewesen, dennoch konnte sie das Gefühl nicht abschütteln, Marishka schon ewig zu kennen. Langsam fragte sie sich, ob sie ihren Geist manipuliert hatte, oder anders in ihre Gedanken eingedrungen war, um sie positiv zu beeinflussen. Diesen Wesen, die sich Menschen nannten, traute Lyra alles zu.
Als sie weiter auf den Hangar hinaus schritten, erblickte Lyra Ruul. Wie schon davor, war sein Gesicht unergründlich und es fiel Lyra schwer, nach wie vor, zu verstehen, was in ihm vorging. Hatte diese Auseinandersetzung wirkliche Spuren in ihm hinterlassen, oder war es nur der einfältige Wunsch, etwas Gutes in den Menschen zu sehen? Plötzlich drängte sich in Lyra die Frage auf, ob auch Ruul mit ihr Fliehen würde, ob er vielleicht nur nicht den Mut dazu hatte, ob er gepeinigt von Draconis, jegliche Kraft verlassen hatte um so ein Unterfangen zu wagen? Wieder tauchte Draconis in ihren Gedanken auf, der wie ein dunkler Schatten über all dem schwebte. Verheißungsvoll, einnehmend und kontrollierend. Wie ein dichter Nebel aus süßem, schwerem Weihrauch, der ihren Verstand träge werden ließ. Sie durfte nicht zulassen, dass er in ihren Geist eindrang und sie womöglich kontrollieren würde wie Ruul, oder vielleicht auch Marishka. Langsam schaute sie zu den beiden hin und her, als Marishka sie vorstellte. Sollte Lyra tatsächlich feststellen, dass die beiden nicht vollkommen auf der anderen Seite angekommen waren, gäbe es vielleicht sogar die waghalsige Chance, beide zu retten, sowie sich selbst. Doch dies schien zurzeit noch ein weit entfernter Traum, nun musste sie sie sich auf die Mission konzentrieren.


Ruul sollte dieses Vorhaben leiten und Lyra wusste noch nichts genaueres. Etwas zu stehlen, konnte unter Umständen zu einer extremen Herausforderung werden und sie hatte, weder die passende Kleidung noch kannte sie sich aus, in diesem fremden Terrain. Diese lange, einfältige Robe, wäre merklich ungeeignet um sich lautlos zu bewegen, ihre abgetragene und dadurch lautlosen Stiefel, waren neuen, harten gewichen und Lyra überlegte fieberhaft, wie sie ihre neuen Schwächen ausgleichen sollte.
Ruuls unergründliche Miene fokussierte die beiden und Lyra war sich nicht sicher, inwieweit der Grünling sich mit diesem neuen Arrangement anfreunden konnte, schließlich hatte sie vor einigen Stunden noch versucht sich gegenseitig weh zu tun.


„Ich finde Marishka hat recht. Je weniger Aufmerksamkeit, desto besser für uns.“ Sagte Lyra trocken und zog die verhasste Robe aus. Nur in schwarzer Unterkleidung stand die da und warf ihre Robe über die Schulter. Die enge, anschmiegsame, schwarze Hose und das langärmlige Oberteil, würden für den Moment reichen. Sie wollte sich dadurch nicht auf der Mission behindern lassen.


„Also Ruul, was genau sollen wir nun tun?“ fragte Lyra und musste sich auf die Unterlippe beißen, um ihre provokante Stimme zu zügeln.

Bastion - Center - Orden der Sith - Domäne der Oberen - Hangar - Ruul und Lyra und Marishka + vereinzelt postierte Wachen
 
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Ruul wartete eine gefühlte Ewigkeit. Einerseits, weil er viel zu früh in Stellung gegangen war, um eine möglichst imposante Erscheinung mimen zu können, andererseits weil die Jüngerinnen etwas auf sich warten ließen. Der Grünhäutige hatte kein echtes Gespür für gesellschaftliche Gepflogenheiten und noch weniger war er bewandert in xenosozialen Verhaltungsstudien. Wenig abseits seiner Werkstatt interessierte ihn wirklich und typische Eigenarten weiblicher Exemplare anderer Spezies waren ihm fremd. Überdies hatte er auch wenig echten Spürsinn für die Abläufe im Orden. Umso besser war es da für ihn, dass Darth Draconis sich zu seinem Schutzpatron aufgeschwungen hatte. Selbiger, als echte Institution im Orden, bereitete dem Duros eine bis dato nicht erhoffte Rückendeckung. Ungeachtet seiner selbstgewählten Isolation, brachte die Unterstützung durch den Erhabenen einen wahren Zugewinn an Reputation. Er musste lediglich den Namen des Sith nennen und schon öffnete man ihm Tür und Tor. So geschehen zumindest bei den Gardisten und dem medizinischen Personal. Viel mehr Kontakt zu anderen Kulturschaffenden hatte Ruul seit der Kurz-Expedition in den Katakomben nicht erfahren.

Seine Gedanken begannen sich neuerlich zu verfinstern, als er an die tiefen, morbiden Eingeweide des Tempels der Sith dachte. Die dort gemachten traumatischen Erfahrungen konnte er schlichtweg nicht vergessen, ja nicht einmal verdrängen. Die Allgegenwärtigkeit der erlebten Schrecken plagte ihn weiterhin. Wann immer er ein Schlurfen vernahm, zuckte er angsterfüllt zusammen, panisch daran denkend, in welch grotesker Weise sich die dort hausenden wandelnden Toten bewegt hatten. Ihre eckigen, unnatürlichen und jedweder physikalischen Gesetzmäßigkeit spottenden Bewegungen hatten sich als Mahnmale des Schreckens in sein Erinnerungsvermögen gebrannt. Niemals wieder war er in der Lage, die zerfallenden, verwesenden und verrottenden Gesichter dieser zu Unleben erhobenen Schreckensgestalten zu vergessen. Die Katakomben hatten sein Leben, sein Schicksal eingehend geprägt, ihn gezeichnet und seinen Geist vernarbt. Nun musste er darben und leiden, verfolgt von den nebulösen Schatten des eigenen Verstandes, der überdies noch von einer mächtigen Präsenz berührt worden war.

Nie zuvor war Ruul so froh über die Ankunft zweier Fremder gewesen, wie in dem Moment, als er sich in der Vergangenheit zu verlieren drohte. Er sah Bewegung an den Panzerschotts, die in das Ordensgebäude führten. Auch die beiden Gardisten, die ihn flankierten, bemerkten es und strafften sich sofort. Niemand wollte im Angesicht von möglichen höherrangigen Sith ein schlechtes Bild abgeben. Niemand wollte Anlass zu Strafe oder Bestrafung liefern. Innerlich wappnete sich der Duros auf das Bevorstehende. Er war als Leiter dieser Unternehmung auserkoren. Ihm hatte Darth Draconis erneut das Vertrauen ausgesprochen. Es galt - wahrscheinlich - delikate Informationen zu löschen, die den Erhabenen eventuell belasteten. Diese Art von Tätigkeit barg zwar keine große technische Herausforderung, brachte den Nichtmenschen aber in die Verlegenheit sich außerhalb seiner Komfortzone zu bewegen. Und das auch noch in Begleitung zwei Unbekannter.

Die weiblichen Wesen kamen näher, wirkten auf die Entfernung nicht übermäßig auffällig und ... dann sah Ruul SIE. Die Verräterin war hier! Die Lügnerin erdreistete sich zu erscheinen. Ehedem noch freundlich als 'Findelkind' vom Grünling bezeichnet, hatte sie ihre verlogene Fratze letztlich offenbart. Sie, die Unaufrichtige, die Schwindlerin, die Betrügerin. Sie, die falsches Zeugnis ablegte. Ruul wurde ganz blümerant, die Welt schien sich zu drehen und er musste sich konzentrieren, um nicht ungeschickt herumzutaumeln. Wieder fühlte er sich, als sei er erneut in den Katakomben - allein, verlassen, hilflos und schwach. Wieso nur wurde er auf diese Art und Weise heimgesucht? Neuerlich geplagt? Wieso ausgerechnet sie, die sein Vertrauen hatte bersten lassen wie morsche Knochen? Das war keine Prüfung des Universums, das war ein vielfacher Fluch, eine plagenhafte Seuche. Er spürte förmlich wie ihr verräterischer Atem seinen Leib emporkroch, um sich über den Mund Zugang zu seinem Innersten zu verschaffen.

Die Nicht-Lügnerin ... oder NOCH-Nicht-Lügnerin ergriff im Moment seiner Marter kurzerhand das Wort. Auch das war frevelhaft, denn ER war der Leiter dieses Unterfangens. Oh, welch Ungerechtigkeit. Ruul, der Spielball des Schicksals, in den widerlichen Klauen von Hinterlist und Frevel. Die eine, die Verräterin, war die 'Herrin der Lügen', ihre silberne Zunge verlockend zwar, aber Gift geifernd und Galle speiend. Die andere, die Frevlerin, war die 'Herrin der Impertinenz', deren offenkundige Arroganz ein undurchdringlicher Schild war. Das war kein gerechtes Leben ... das war Folter und Drangsal.

>>Oh, ich kenne sie bereits ... und auch Du bist mir jetzt bekannt ...<<, keifte er in unschöner Tonart, derweil er auf das silberzüngige Findelkind ohne Gewissen deutete. Mochte die Frevlerin, Marishka, ruhig annehmen, er wäre ein willfähriges Werkzeug des Erhabenen ... sie alle würden noch erzittern vor dem, was aus Ruul werden sollte. Ihm war großes ... JA, MEIN KIND! SAG ES! AKZEPTIERE ES! NIMM ES ALS WAHRHEIT HIN UND DANN IN DICH AUF! ... rasch vergrub er die Hände erneut in den Taschen seiner Robe, betastete die dort aufbewahrten Werkzeuge und Baustoffe, während die grässlichere der Inneren Stimmen wieder zu neuer Kraft kam. Das konnte nichts Gutes bedeuten.

>>Natürlich werden wir nicht das Schiff des Gebieters nehmen. Uns ist ein Weg der Heimlichkeit bestimmt, Jüngerin!<<, reagierte er bärbeißig. Ihm musste man doch nicht sagen, wie so etwas ablief. Er hatte ... nein .. hatte er? Vermischten sich jetzt schon die Gedanken seines dunklen Unterbewusstseins mit den eigenen, den wahrhaftigen Erinnerungen? Wurde er langsam wahnsinnig? Er musste sich konzentrieren. Darth Draconis hatte ihm die Leitung übergeben, er war verantwortlich für die erfolgreiche Umsetzung der Mission und er sollte am Ende eine Beurteilung über die Jüngerinnen abgeben. Genau so würde es auch geschehen. Der Duros räusperte sich, atmete dabei zu tief ein und begann beim Sprechen zu rasseln.

>>Mein Herr ...<<, begann er, ehe die Lügnerin ungeduldig dazwischensprach und ihn so in seinem Vortrag unterbrach. Gerade dann, als er zu einem wunderbaren Monolog ansetzen wollte. In seinem Kopf hatte er sich einen fehlerfreien Vortrag zurechtgelegt, doch nun war alles dahin. Und wieder einmal war SIE daran Schuld. Sie war sein Untergang, seine Verdammung. Sie war eine Plage, geschaffen dazu ihr Umfeld mit Verwüstung und Verheerung zu überziehen. Der Duros war sich fast sicher, dass die ganze Unternehmung wegen ihr zum Scheitern verurteilt war. Und wem würde man das letztlich anlasten? Natürlich, dem nichtsnutzigen Mechaniker. Er, der so viel geben wollte und doch immer wieder zu Boden geschleudert wurde. Er, dessen Aufstieg von der Ungerechtigkeit des Schicksals vereitelt wurde - in Verkörperung der Lügnerin.

>>So gebt halt Acht und lauscht meinen Worten! Mein HERR, Draconis, wünscht, dass wir uns eines sensiblen Themas annehmen. Ihr habt vom Erhabenen einen Hinweis darauf bekommen, um was genau es geht? Und wählt Eure Worte mit Bedacht, denn wir wissen nicht, auf wessen Gehör wir hier treffen.<<, ermahnte der Duros. Soviel hatte er immerhin schon verstanden, dass die Sith sich gegenseitig selten trauten. Er selbst traute ohnehin nur seinem Herrn, denn alle anderen enttäuschten ihn über Kurz oder Lang. Angefangen bei unbedeutenden Jüngern wie dem Schatten in den Katakomben, endend beim lügnerischen Findelkind. Sie alle kannten nur Verrat, Hinterlist, Betrug und Heimtücke.

RICHTIG SO! ZEIG IHNEN, DASS DU WEIT ÜBER IHNEN STEHST! DU BIST AUSERKOREN SIE ZU LEITEN, DU BIST ERWÄHLT WORDEN! DEMONSTRIERE DEINE STÄRKE, MACH SIE DIR UNTERTAN!, grollte die dunkle Stimme seines Geistes. Doch Ruul durfte jetzt nicht auf ihn hören. Die beiden trugen die Kluft des Ordens, auch wenn die Verräterin sich ihrer teilweise wieder entledigte, was wiederum bedeutete, dass sie dasselbe Amt wie er innehatten. Dem Rang gemäß waren sie einander ebenbürtig, auch wenn der Erhabene ihn zum Leiter erwählt hatte. Er durfte sich keine Fehler leisten, die zusätzliche Erschwernis durch die beiden Jüngerinnen war groß genug.

>>Nein, nein ...<<, sprach er, leiser werdend als sich dabei ertappte mit sich selbst zu sprechen. Ein stummer Fluch ging über seine fleischlosen Lippen, gefolgt von einem rasselnden Husten - denn wieder hatte er in seiner eigenen Überraschung zu tief eingeatmet. Das anfänglich prächtige Bild seiner Erscheinung bekam Risse und alterte rasant. Dennoch war er bereit für die Mission. Er deutete in Richtung der Gleiter, die Marishka erwähnt hatte, hustete weiter und humpelte von der Rampe herab.

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Was redete er da eigentlich? Warum redete er jetzt einen so für sie so belanglosen Kram, wenn gerade ihr ganzes Leben zusammen gebrochen war? Ach ja, richtig... sie hatte ihn gefragt. Aber was hatte er geantwortet? Sie hatte ihm nicht zugehört und fühlte sich mies dabei. Kurz lachte sie wieder freudlos auf. Sie konnte sich NOCH MIESER fühlen als bisher? Wunderbar zu sehen, dass es noch immer weiter abwärts ging.

Brücke eines Kriegschiffes“, das blieb kurz hängen. Was hatte der alte Toral nochmal über seinen Goldneffen erzählt? War der nicht auch in der Flotte? Und da verfolgte Toral Junior sie schon, bevor sie ihn überhaupt kannte. Wieder kam ein fremdartiges Lachen von Treeya und dabei liefen ihr kurz die Augen über und erst, als sie eine Träne an ihrer Wange herunter laufen spürte und Scytales nun fast stechend besorgten Blick auf sich spürte, wurde sie sich gewahr, wie sie sich da eigentlich gerade gab. Und merkte, dass er sie etwas gefragt hatte.

Es ist ... schon ok, ich hab ein paar schlechte Nachrichten bekommen heute Abend. Familiäre Angelegenheiten, das konnte ich nicht mit Natali besprechen.“ Hatte er nicht auch nach Odile gefragt? Hatte er das? Nunja, es war nicht falsch, sie zu erwähnen.

Odile spielt heute ein Konzert.“ Ein Konzert, auf das sie selbst hätte gehen sollen. Warum war sie nicht gegangen? Irgend einen Grund hatte es gegeben.

Aber das ist ausgefallen, ich weiß gar nicht, wo Odile ist,“ fiel es ihr ein und sie merkte an seinem Blick, dass er sie vermutlich grade für hochgradig geistesgestört hielt. Sie musste der Freundin eine Comnachricht schreiben, sobald sie wieder etwas klarer war.

Es tut mir Leid,“ setzte sie also ein drittes Mal den verzweifelten Versuch an, ein wenig seriös zu wirken „ich hatte einen furchtbaren Tag – zumindest nach Sonnenaufgang.“ Sie versucht einen etwas zotigen Scherz beizumischen, um irgendwie die Lage zu retten und hoffte, dass ihr Gegenüber sich ein wenig entspannen würde. Sie lehnte sich zurück, doch in jedem Moment, in dem sie die Augen schloss, sah sie die Szenerie im Restaurant wieder vor sich. Gedemütigt. Hilflos. Unsicher. Allein. All diese Gefühle, die sie hasste.

Darf ich ein paar Stunden hier bleiben?“, fragte sie also schließlich, lehnte sich ergeben in der Couch zurück und blickte ihm zum ersten Mal am heutigen Abend wirklich in die Augen. Es verwirrte sie, dass er sie wirklich ohne zu zögern abgeholt hatte. Sie kannten einander nicht und dennoch war der fremde Gegenüber gerade die einzige Seele auf ganz Bastion, der sie gerade ein wenig vertraute.

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-- Bastion | Center | Sith Tempel - Domäne der Oberen | Trainingsraum in Nergals Gemächern | Xargon, Nergal --





Sicherlich war der Kampfdolch keine Waffe für einen richtigen Kampf und Nergal war sich dessen bewußt. Der fragende Blick seines Meisters sprach Bände, Xargon verstand dies allerdings. Der Dolch selber, eine Waffe mit grauen aber fein bearbeiteten Griff und scharfer Klinge, war in einer seltenen Flüssigkeit geschmiedet worden Man nannte sie auch Phriik, das Metall hatte sogar die Angewohnheit, Lichtschwertklingen standhalten zu können. Der Schwarzhaarige wußte durch die alten Geschichten, welche man sich im Clan so erzählte, dass sich Phriik mit dem so üblichen Durastahl verband und zu einer verbesserten Einheit wurde. Aber es würde nicht reichen, nicht in einem Lichtschwertkampf. Der Kiffar war sich sicher, dass sein Meister genau so dachte, ein Blick in seine Augen genügte. Die darauf folgende Aussage Nergals, der Befehl, bestätigte die Gedanken des Schwarzhaarigen nur. Er schaute nur dem weg flitzenden Twilek hinterher, welcher sich eifrig daran machte, die Befehle seines Herren umzusetzen. Es war durchaus bemerkenswert, wie schnell Ralsk für sein Alter immer noch rennen konnte und anerkennend zog der Schwarzhaarige eine der Augenbrauen nach oben.


Nergal gebot ihm, ihm zu folgen. Offenbar gefiel es ihm ganz und garnicht, dass Xargon nach wie vor keine geeignete Waffe hatte. Wenn er ganz ehrlich war, gefiel es ihm selbst nicht. Hier in den Gemächern seines Meisters mochte es zwar weitaus sicherer sein als in den endlosen Weiten der Galaxis, aber man fühlte sich nach wie vor nackt. Dieses Lichtschwert, welches er vor wenigen Minuten noch in der Hand gehalten hatte, es war bemerkenswert gewesen. Dieses fast fehlende Gewicht, mit welchem es in der Hand lag. Diese Leichtigkeit, mit welcher diese rot leuchtende, flackernde Klinge durch die Luft zu schweben schien. Diese Eleganz, mit welcher es durch den Raum schnitt, dieses so typische Surren. Eine gute Waffe, und doch überraschte sie den Kiffar in ihrer Handhabung. Er vermisste den Schwerpunkt einer Vibroklinge, eines festen Materials. Vielleicht war es einfach nur Gewöhnung, vielleicht war es das Unbekannte, welches dieses Lichtschwert immer noch in sich trug. Die Eingewöhnung würde wohl einige Tage in Anspruch nehmen und Xargon, er betrachtete unterdessen neugierig Nergals Handlungen. Dieser öffnete eine der Schubladen seiner Waffensammlung. Xargon seufzte, denn er ahnte schon, was kommen würde – dennoch hätte er keine Probleme damit gehabt, einfach zur Waffenkammer des Ordens zu gehen und sich eine angemessene Waffe zu holen.



Der Schwarzhaarige beobachtete den Sith, wie er zwischen den Klingen zu wählen schien. Schließlich warf der Kiffar selber einen Blick auf die Schwerter, betrachtete diese musternd. Kaum Verzierungen, konzentrierter Durastahl. Zweifellos stabil und handlich. Beide Klingen würden ihren Zweck erfüllen. Schließlich kam es dazu, dass Nergal ihm eine der beiden Klingen anbot. Xargon nickte langsam und griff danach, wog die Waffe ein wenig in der Hand. Sie lag gut, mit einer wunderbaren Geraden. Dann drehte er sie für einen Moment im Kreis, auch hier, schien die Klinge ihren Schwerpunkt sauber zu verlagern. Sie WAR sehr gut!




Eine gute Klinge, Meister! Ich glaube, sie wird mir hervorragende Dienste leisten.


Während er den Blick noch für einige Sekunden auf das Vibroschwert gerichtet hatte, bemerkte Xargon scheinbar nicht das Piepsen von Nergals Kom. Erst das Knurren, welches der Kehle seines Meisters entwich, lies den Schwarzhaarigen wieder zu dem Sith blicken. Wieder glaubte er, die Kampfeslust und das Feuer der Schlacht in den gelborangenen Augen seines Meisters erkennen zu können, bevor dieser erneut zu einer Erklärung ansetzte. Der Kiffar nickte langsam, es würde also wohl oder übel auf einen Kampf hinaus laufen. Die Vorzeichen waren bereits da gewesen. Nergal schien angespannt, aus welchem Grund jedoch, dass konnte Xargon höchstens vermuten. Man sah dem Sith tatsächlich die Anspannung an, welche ihn wohl vor einem Kampf heimsuchte. Vorallem vor einem offenbar Wichtigen.


Fast wäre dem Mann mit den Dreadlocks die sich nähernde Wache entgangen, welche einen durchaus ansehnlich verziertes Dolchschaft in seinen Händen hielt. Die Klinge selber, spitz zulaufend und mit Haken bewehrt, befand sich nach wie vor in der ledernen Schneide, welche einst sein Vater hergestellt hatte. Sie bestand aus einem recht schmucklosen, braunem Leder, höchstens etwas 25cm lang. Der Griff der Waffe, er war reichhaltig mit Mustern verziert. Am oberen Ende befand sich ein eingearbeitetes Kreuz unter dem Parierschutz und dieser wiederrum war mit kreisförmigen Schlangenmustern verziert. Weitestgehend schmucklos war jedoch die Farbgebung, denn die Waffe war in metallischem Silber mit gelegentlich schwarz eingefärbten Schattierungen gehalten, keine Edelsteine zierten den Griff oder auch die Klinge selber. Soweit sich Xargon noch erinnern konnte, war dieser Dolch auch mit einer speziellen Legierung versehen, welche sogar Lichtschwertern standhalten konnte. Er versuchte, sich den Namen ins Gedächtnis zu rufen, Phliik, Pyiek oder war es Phriik? Der Kiffar runzelte die Stirn, als er den Dolch betrachtete, welcher nach wie vor in der Hand der Wache ruhte. Er griff nach ihm und heftete den Dolch samt Scheide an den schwarzen Gürtel an seiner Hüfte. Dann nickte er der Wache dankend zu, woraufhin diese sofort kehrt machte um an ihren zugewießenen Platz zurück zu kehren.


Erneut ergriff Nergal das Wort, Xargon nickte, während die eisblauen Augen den Kontakt zu seinem Meister suchten. Insgeheim hoffte der Kiffar jedoch, dass es nicht so weit kommen würde, das Nergal sein Leben lies. Auch wenn seine Ausbildung bisher recht kurz gewesen war, so hatte er seinen Meister recht schnell akzeptiert. Ungewöhnlich schnell, aber zurecht, wie die Lektion vorhin bewießen hatte. Es hatte gepasst, das Verständnis zwischen den Beiden. Diese Art, wie Nergal ihn unterwies. Er würde hier noch viel lernen können, sofern sein Glück es so wollte. Nur nach wenigen Minuten setzten sich die beiden erneut in Bewegung. Flott, fast sogar stürmisch bewegten sie sich vorwärts. Xargon folgte seinem Meister, versuchte sich dabei jedoch an die erste Lektion in der Macht zu erinnern. Diese Festung, welche er aufgebaut hatte. Die Lava, welche ihn durchflossen hatte. Welche er sich bildlich vorgestellt hatte, wie sie das schattenhafte Gebäude umrundete. Erneut spürte er diese Hitze in sich, dieses Feuer, welches so sehr in seiner Seele brannte.




Die Schritte des Kriegers waren energisch, zielgerichtet. Er trat genau dort auf, wo er auftreten wollte. Wo er es für richtig befand. Spannung durchzog seinen Körper, strafte seine Muskeln, zwang ihn gerade zu gehen. Die mächtigen Schulterpartien des Kiffar, sie waren keinesfalls eingefallen, sondern nur etwas nach hinten gebeugt. In entspannender Haltung, geduldig auf ihren Einsatz wartend. Xargon trug ein ärmelloses schwarzes T-Shirt, was den Blick auf die sehr kräftigen und ästhetisch wirkenden Armmuskeln ermöglichte. Die Vibroklinge seines Meisters hatte mit einem braunem Tragegurt auf dem Rücken des Schwarzhaarigen ihren Platz gefunden und auch sie steckte in einer schützenden Halterung aus braunem Leder. Beide bogen um die Ecke und Xargon musterte die in dunklen Stein gehauene Statue und die zwei Lebewesen vor ihr. Der eine schien älter, etwas mager, die andere Person jedoch war jung und eher weiblich, mit schwarz-roten Haar. Für eine Sekunde sah Xargon dann zu Nergal, als er die beiden Personen vorstellte.


Der Kiffar verbeugte sich vor dem ihm fremden Sith und seiner Schülerin. Förmlich, aber nicht zu tief und er hielt den Blickkontakt. Es dauerte nicht lange, bis er sich wieder zu seiner vollen Größe aufrichtete.


Es ist mir eine Ehre, Euch und eure Schülerin kennen zu lernen, Mylord.



Sprach er mit fester Stimme und sah dann zu seinem Meister, als dieser wieder das Wort ergriff. Nergal hatte sich im Gegensatz zu der Situation im Trainingsraum verändert. Man sah das Feuer in seinen Augen lodern, in Xargon machte sich das Gefühl breit, dass sich sein Meister bereits nach diesem Kampf sehnte.



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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Statue des Darth Phollow :: Darth Draconis, Niphira Minora und Sith

Fatalismus dieser Form hatte Darth Draconis vorher selten gesehen. Der Todeswunsch war stark in seiner Schülerin, wenn sie wirklich dachte, dass sie sehenden Auges in den Tod ging und nicht sich zurückziehen würde. Es war ihm egal, ob der eine Befehl den anderen auflöste. Niphira hatte zu tun, was er ihr sagte. Das war nicht der Moment die Klügere zu spielen, mit einem Gegner wie Darth Malevolos gab es keine normalen Gesetze. Doch dem Sith blieb keine Zeit auf die Worte seiner Schülerin zu antworten, auch wenn er sie gerne zurechtgewiesen hätte. Sie würde fliehen müssen und Darth Cruciatos oder Nergal kontaktieren müssen, wenn der Fall der Fälle eintreten würde. Es ging hier nicht um Vanitas, sondern um das nötige Dekorum, dass sie benötigen würde, um ihn eines Tages dann zu rächen. Sie würde sich anders in den Orden integrieren müssen. Doch das alles blieb zwischen dem Meister-Schüler-Gespann ungesagt, denn Nergal kam. Zur großen Überraschung des Pfählers war Nergal jedoch nicht alleine, denn er wurde von einem Mann mit dunklerem Teint begleitet. Dessen Körperhaltung, seine schwache Aura sowie seine Zurüchaltung, auf die Bewegungen Nergals achtend, entlarvten ihn zusammen mit der Vorstellung des Titanen als Schüler desselben.

Zwei Schlächter verbeugten sich in Ehrerbietung tief voreinander, der eine die Geisel Corellias, der andere die von Dathomir. Es war das Treffen von tausenden Geistern, die auf ihren Seelen lasteten. Sie mussten sich nicht in einem elendig langen Protokoll verwickeln. Sie hatten bereits zusammen auf der Nir’Taj während des Sith Schisma gekämpft, hatten auf Coruscant die Inquisitorin Kezia zur Strecke gebracht und mehr Jedi und ihren Sympathisanten das Leben ausgelöscht, als viele, die in den Gängen dieses Ordens wandelten. Mit einem wohligen Schauder dachte Darth Draconis an das zurück, was auf dem Tempeldach von Coruscant geschehen war. Nicht zuletzt Kezias Flehen. Er war Teil davon gewesen. Sie waren vereint in ihrem Hass auf die Jedi, in ihrer Ignoranz gegenüber dem ihnen geltenden Todeswunsch so vieler anderer und verbunden im Willen diesen Ort zu reformieren.

„Xargon Raknar, hm?” wiederholte der Sith Meister den Namen des neuen Scholaren seines Verbündeten und besah sich den Humanoiden. Anhand der traditionellen Gesichtsbemalung und des dunklen Teints hätte Draconis auf einen Kiffar getippt, doch sollte man nie voreilige Schlüsse ziehen. „Die Ehre ist ganz meinerseits. Ich hoffe euch ist zudem bewusst, welche Ehre es ist, von diesem Titan des Sith Ordens zu lernen. Ich werde eure Laufbahn mit Interesse verfolgen.“

Er wandte sich von den überaus muskulösen Akolythen der dunklen Seite ab, um den Meister anzusprechen. Xargon würde sich beweisen müssen, sollte er das kommende Gefecht gewinnen, würde er ihn als einen der ihren anerkennen. Doch bis dahin war er ein Welpe, der erst noch seinen Biss beweisen musste. Nergal hingegen, dieser Apex Predator in den Hallen der Sith, war genau der Titan den Darth Draconis für seinen kommenden Kampf gegen Darth Malevolos brauchte.

„Die Geschehnisse… haben sich überschlagen.“ Bei diesen Worten konnte sich der Herr der Schatten ein maliziöses, dünnlippiges Lächeln nicht unterdrücken. Der Fall des Cathar würde zu einem seiner Kunststücke werden, wenn dieser Sturz tatsächlich funktionieren sollte. „Ich bin auch über diese Wendung überrascht, doch sollten wir die Situation ausnutzen.“

Den richtigen Moment auszunutzen war das Alpha und Omega, der Anfang und das Ende. Besonders wenn sie es mit einem Sith zu tun haben würden, der in ihrer Liga spielte. Das war keine gewöhnliche Konfrontation, das war ein Treffen zwischen Sith, die an der Stelle zu Größerem waren. Ihre Macht gehörte zu den stärksten im Tempel von Bastion. Schierer Wille, schierer Hass, schiere Kraft. Die Komponenten des Untergangs. Die drohenden Schatten des Todes eilten voraus, als die Schatten von Draconis und Nergal an die Wand geworfen wurden, nur wesentlich kleiner als das Abbild des gefallenen Imperators, Darth Phollow. Der Cathar würde ihnen zum Opfer fallen, doch mussten sie klug vorgehen. Darth Malevolos war trotz seiner geschwächten Position immer noch ein Sith Exekutor des Sith Ordens. Das war kein Kämpfer, den man im Schlaf besiegte, von Sinnen seine Klinge in die Brust rammte und danach davon stolzierte. Heute würde Blut fließen. Viel Blut und verbranntes Fleisch.

„Darth Malevolos wird höchstwahrscheinlich in seinem Hangar in der Domäne der Oberen landen, um direkt zum Thronraum des Imperators zu stürmen und ihn davon zu überzeugen, dass die Nachricht eine Fälschung war. Das müssen wir verhindern.“

Wenn Malevolos den Imperator auf seiner Seite wissen würde, wäre das Komplott gescheitert. Darth Allegious, so musste es Draconis am eigenen Leib erfahren, ließ solche Intrigen ausspielen, mischte sich nicht ein. Er erntete nur die Lorbeeren in Form der Sieger. Der Halbnoghri hielt sich bedeckt und ließ die Sith unter ihm sich ihren eigenen Konflikten widmen, er selbst schwebte über den Dingen. Einem eifersüchtigen Gott aus alten Mythen gleich, ließ er nur Feuer und Schwefel herabregnen, wenn es seine eigene Herrschaft gefährdete, jedoch nicht diejenige der Sith unter seiner Ägide. Hätte der Cathar seinem einstigen Schutzpatron jedoch Beweise geliefert, dass er hinter dem Komplott steckte, so würde die Scharade beendet sein. Es galt daher schnell vorzugehen, schoss es ihm noch durch den Kopf, bevor er die Arme hinter seinem Rücken verschränkte und wieder den Blick des Sith Meisters vor ihm suchte.

„Der direkte Vorstoß wird wahrscheinlich unsere beste Option sein. Im Hangar stellen, dort seinen Weg blockieren und ihn neutralisieren. Im Anschluss sein Quartier durchsuchen. Dort bin ich mir sicher, dass wir kompromittierendes Material finden.“

Erneut erlaubte der Sith sich ein Zucken der Mundwinkel, ein flüchtiges, fahles Lächeln, dass von seinen Augen nicht getrieben wurde. In seinen Augen loderte die Abscheu vor diesem Verräter an seinem eigenen Orden. Nicht weil er vermeintlich Darth Allegious verraten hatte, sondern weil er ihn verraten hatte. Statt gemeinsam sich gegen den damaligen Feind im Corellian Run zu verbünden, hatte ihn diese niederträchtige Großwildkatze den Kath-Hunden zum Fraß vorgeworfen. Schlimmer noch, er hatte die Intrige eingeleitet und durchgeführt.

„Wir sollten von unserem Rang Gebrauch machen. Als Executoren seiner Majestät führen wir den Willen des Imperators aus. Einen Verräter zu stellen ist in seinem Willen, daher sollten wir uns beim Stellen auf Darth Allegious berufen.“

Eine Erklärung, die auch den Schülern helfen sollte, die hierarchischen Verhältnisse im Orden der Sith zu verstehen. Sie hatten eine ungeheure Machtfülle im Tempel der Sith, doch mit dieser Machtfülle ging Verantwortung einher. Es war eine Verantwortung, die weit über den normalen Kodex hinausging, weit darüber hinaus ging neue Schüler auszubilden und die Zahl der Sith zu mehren. Sie waren die Nacht, die Jäger und Schatten ihrer Feinde, das Heil des Galaktischen Imperiums lag in der Mündung ihrer Lichtschwerter, ihre Klinge sprach im Notfall Recht und Gesetz.

„Das wird zwar auf Darth Malevolos keinen Eindruck machen. Doch auf jede Holo Cam, die dort auf uns gerichtet sein wird. Eure Anwesenheit, Lord Nergal, wird dem Ganzen Legitimität verleihen.“

Zumindest war das sein Plan. Sie würden sich unter Beobachtung befinden. Mit Sicherheit würden auch die Sith im Orden sich, wie Hyenax um sie versammeln, darauf wartend, dass sie sich über die Reste des Kampfes hermachen konnten, das Aas verschlingen durften. In den Untiefen der dunklen Seite lauerte so mancher Jäger und Aasfresser, auch gegen diese würde sich das Duo und ihre Schüler wappnen müssen. Man wusste nie, welche erratischen Kräfte in genau diesen Momenten zutage trafen.

„Habt ihr Einwände, alter Freund?“

Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck betrachtete der Sith seinen Verbündeten. Dieser Mann war allein durch seine Statur imposant. All diese Muskeln, die Größe, die Zeichnungen der dunklen Seite. Sie waren wie Orden, die an seinem Körper hingen, Ehrenbezeichnungen Bogans für seine Dienste, für seine Hingabe und seine Kraft.

Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Statue des Darth Phollow :: Darth Draconis, Niphira Minora, Nergal und Xargon Raknar
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Bastion, Sith-Tempel – Hangar der Ebene der Oberen – außerhalb der „Birthright“ – Keebo >:(, Eowyn :sleep:, Kate :cautious:, Jonah :sneaky:, Jarael :cautious:, Janus :unsure: und Brianna

Ian bekam mehr und mehr das Gefühl, das Brianna ihre Rolle nicht spielte – sondern wirklich diese überhebliche, gedankenlose Person war, die sie von Anbeginn präsentierte. Ein Umstand den
Ian beängstigend fand. Keebo hingegen reizte. Diese Frau wusste nicht, wann es besser war, den Mund zu halten, nicht einmal ihre Mimik hatte sie unter Kontrolle. Seinerzeit hatte ähnliches Verhalten dafür gesorgt, dass Keebo eine Menge hatte einstecken müssen. War Brianns wirklich so aufbrausend, war es nicht verwunderlich, dass sie nicht befördert worden war. Für ihren gespielten Übertritt mochte ihr Auftreten perfekt sein, doch was war, wenn sie sich selbst korrumpierte? Was, wenn die Dunkelheit in ihr, die so spürbar war, die Oberhand gewann? Dann brachte Brianna Eowyn in Lebensgefahr und gefährdete die ganze Mission. Das hingegen reizte Ian, schlimmer noch, fachte es das an, was Ian aufzugeben versprochen hatte. Das lodernde Feuer der dunklen Seite das so spürbar bei ihr war, Keebo spürte es auch in sich. Deutlicher als er wollte. Womit sie beide die Mission gefährdeten. Erkenntnis oder Selbstgeständnis? Was auch immer es war, es schien einen winzigen Riss in dem Dunkelhaarigen entstehen zu lassen. Einen kleinen Spalt. Etwas, das da nicht sein durfte.

Durch Einsatz der Macht ging Brianna zu Boden, nicht, ohne ihm eine mentale Nachricht zurückzusenden, die ihr störrisches Verhalten einmal mehr unterstrich. Ihre aufmüpfige Antwort war der beste Beweis ihrer Dummheit, die sich abzustreiten versuchte. Und sie hörte nicht auf. Sie spielte mit Feuer. Nicht nur mit dem, was ihr innewohnte und mit Keebos, nein. Brianna war nicht weitsichtig genug zu erkennen, dass sie ihn mit ihrem Verhalten beinahe in Zugzwang brachte. In einer anderen Konstellation hätte Keebo ihr diesen beißenden Spott nicht durchgehen lassen dürfen. Vor Jüngern hätte sie sich solche Worte nicht wagen dürfen. Ian sollte immun gegen ihren Spott sein, doch er war es nicht. Keebo sollte sie für diesen bestrafen. Doch wenn Keebo reagierte, fachte er das Dunkle in Brianna an und wenn dieses Feuer ausbrach, was würde geschehen? Der Riss wurde größer, als Keebo seinerseits ein spöttisches Lächeln aufsetzte.

„Warst du bis eben nicht noch erpicht darauf, Speichel zu lecken oder dich zu verhalten wie ein Parasit, um aufzusteigen?“ Auf der Suche nach einem Wirt um sich vollzusaugen. Eine Antwort wartete Keebo gar nicht erst ab, als die kleine Gruppe sich in Bewegung setzte, um den Hangar zu verlassen und Keebo tat gut darin, Brianna zu ignorieren. Sturn war ihr Meister und lehrte er Brianna nicht in Zurückhaltung gab es genug Sith, die ihm zur Seite stehen würden. Ohnehin, als sie den Hangar verließen und den Tempel wirklich betraten, war Brianna nur noch eine Randerscheinung. Was eben nur leicht zu spüren gewesen war, traf Keebo nun wie eine Wand. Da war so viel Düsternis und Dunkelheit, so viel Altbekanntes und für Sekunden fühlte selbst Keebo sich ausgeliefert von all den Eindrücken, derer er sich nicht erwehren konnte. Als wäre er von eisiger Kälte in sengende Hitze getreten. Wie dutzende Stimmen die auf ihn einredeten, manche laut, manche leise, manche schrill, manche dumpf. Sie alle schwollen zu einem Crescendo an.
Ich habe dich gewarnt, trat eine neue Stimme hinzu, verdrängte die anderen und die Ader in Keebos Arm begann leicht aber unangenehm zu prickeln. Ein kleiner Vorbote.

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[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center - Apartment] Treeya, Scytale

Sein Blick wechselte von ungläubig über verwirrt bis hin zu überrascht. Hätte er sie vielleicht einfach ignorieren sollen? Sie dort stehen lassens sollen, neben dem Restaurant, und mitten im strömenden Regen? Angespannt beobachtete er seinen Gast. Ihren Versuch die Lage mit einer Anspielung auf die letzte Nacht zu lockern nahm er mit einem künstlichen Lächeln zur Kenntniss.

Ihre Stimme hatte die Selbstsicherheit verloren, mit der sie bisher ihm gegenüber auftrat. Sie brauchte sichtlich einen Moment um sich zu sammeln. Er blickte solange weg, spürte aber das es ihr deutlich Kraft kostete, sich zurückzuhalten.

Auf die Frage hin, ob sie denn noch ein paar Stunden bleiben könnte, nickte er.


"Unter einer Bedingung: Du erzählst mir hier und jetzt was los ist - wir hatten eine Nacht zusammen und ganz ehrlich, ich weiß nicht wieso ich dich abgeholt ab vorhin... wir kennen uns nicht einmal wirklich. Du kannst mir jetzt alles erzählen, alright? Vermutlich werden wir hiernach getrennte Wege gehen, so funktioneren One-Night-Stands nunmal und da wird nichts passieren."

Harsche, aber wahre Worte. Aus seiner Sicht.

"Kannst dich gerne über deine Famlie bei mir auslassen, ich kenne sie nicht..."

Sie begann zu zittern und zu schluchzen. Tränen kullerten ihre Wangen hinab. Sie griff nach ihrer Sonnenbrille, wollte Schutz suchen vor seinem Blick, wollte sich abkapseln. Er hielt ihre Hand auf, woraufhin sich ihr Kopf zu ihm drehte. Seine Augen suchten die ihren, auch wenn ein Meer an Tränen das zu verhindern versuchte. Beinahe unhörbar flüsterte Scytale:

"Shhh, es ist alles gut",

während er sie in den Arm nahm, der verzeifelten Treeya dabei Halt und Schutz zugleich bot. Was eine seltsame Situation, überlegte er, während sie ihren Kopf in seiner Schulter vergrub.

[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center - Apartment] Treeya, Scytale
 
[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Gänge] – Darth Draconis & Niphira + Xargon & Nergal

Hätte er bis hier hin noch angenommen Darth Draconis hatte nichts mit dem Aufruf zum Kampf gegen das Joch des Imperators zu tun, hätte dessen zwar nicht übermäßig aber doch ausdrucksstark zur Schau getragene Freude über aktuelle Ereignisse den letzten Ausschlag gegeben. Belustigt kam sein Atem in einem kurzen Stoß, was alles an Reaktion war, zu der er sich auf die Worte des Executors vor ihm hinreißen ließ.

Eine Gelegenheit die sich bot ergreifen, war eine der zentralen Säulen im Leben eines Sith. Nicht immer boten sie sich als direkte und unmittelbar eintretenden Geschehnisse. Manchmal musste man regelrecht suchen und ergründen, wo sie sich auftun würde, doch in krude und einfache Worte, die jeder verstehen würde, selbst wenn er kein Wissen um die Macht und ihre Wirkungsweisen besaß, war es eine vom Grund auf wahre Aussage.

Draconis und Nergal hatten in ihrem Leben schon viele solcher Momente erlebt. Viele solcher Gelegenheiten ergriffen. Was nicht zuletzt der Grund dafür war, das sie noch immer hier waren. Am Leben, aber allem voran auch weit fortgeschritten im Studium der Dunklen Seite. Erfahren im Gebrauch der Macht. Dort wo Nergal sich jedoch auf einen sehr direkten Einsatz seiner Kräfte spezialisiert hatte, schien Draconis seine Netze weiter auszuwerfen. Nergal würde niemals so weit gehen und ihn im Kampf zu unterschätzen. Er war mindestens so mächtig wie er selbst und verfügte vermutlich über einen Fundus an Techniken in der Macht, die Nergal auf eine harte Probe stellen würden. Auch gerade deswegen war die Vereinigung ihrer Kräfte ein kluger Schritt. Das beide ähnliche Ansichten und auch Ziele hatten sorgte für eine solide Basis, die in ihrem Fall vermutlich sogar für ein gewisses Vertrauen sorgte, dass Nergal im Umgang mit anderen Sith nicht aufbringen konnte.

Gezeichnet von einem Leben das er voll und ganz seinem Dasein als Sith gewidmet hatte, hatte Nergal sich einen entsprechenden Ruf angeeignet. Dort wo andere bekannt waren für ihre silberne Zunge, oder die geschickten Intrigen die sie woben, war er, wie Draconis es so treffend benannt hatte, der Titan des Sith Ordens. Der Schlächter von Corellia der die Jedi Basis als erster Sith überhaupt gestürmt hatte, um damals noch, im Namen seines Meisters Tod und Verderben unter die Jedi zu bringen. Selbst der Tod hatte ihn nicht halten können. Die Dunkle Seite hatte Pläne für ihn, fürwahr. Und dieser Weg, dieser Pfad der lange Zeit so klar vor ihm gelegen hatte, hatte vor geraumer Zeit zu schwinden begonnen. Unsicherheit. Zweifel. Aber seit ihrem ersten Treffen seit langer Zeit, hatten sich diese Unsicherheiten in Luft aufgelöst. Hatte er nur auf dieses Treffen... diesen Pakt... der geschmiedet worden war, gewartet?

Darth Draconis und Nergal. Der Leviathan der Dunklen Seite und der Titan des Ordens. Pfähler und Schlächter in unheiliger Allianz miteinander vereint. Es konnte nichts anderes als ein Zeichen sein. Zufälle waren nur die Sicht eines uneingeweihten Lebewesens auf die Galaxis. Uninitiierte die nicht hinter die Fassade des Materiellen blicken konnten. Zufälle waren das Wirken der Macht, beeinflusst durch die Taten derjenigen, die über sie gebieten konnten. So wie die Sith darauf aus waren sich selbst neu zu erschaffen, waren sie als Herren des eigenen Schicksals auch die Architekten ihres eigenen Verderbens. Auf jede Aktion folgt eine Reaktion. Dunkel und Hell. Man musste nur dafür sorgen, das wenn das Pendel umschlug, man nicht derjenige war, der davon mit in die Vergessenheit gerissen wurde.

Und hier und heute würden die beiden Executoren dafür sorgen, dass es einen anderen treffen würde.

Der Einschätzung konnte Nergal nicht widersprechen. Der Imperator hatte sich schon bevor er überhaupt den Thron bestiegen hatte, als pragmatischer Denker erwiesen. Erst wenn er zu einer Entscheidung forciert werden würde, würde man sein handeln fürchten müssen. Für den Augenblick agierten sie, so treffend formuliert, unter seiner Ägide. Sie waren Vollstrecker seines Willens. Zustimmend grollte es aus der Brust des Sith und er drückte seine Zustimmung, abschließend nach seinen Worten mit einem Nicken aus.


„Zusammen mit jener... Botschaft und seiner hastigen Rückkehr, ist es Malevolos, der sich rechtfertigen muss. Wir sind es, die Seinen Willen ausführen. Wir sind es, die unseren Orden von Verrätern reinigen.“ Und beide waren darin durchaus erprobt. Eine Vergangenheit die tatsächlich sogar medial bekannt war. Oder zumindest erneut bekannt werden würde, sollten die aktuellen Ereignisse lokale Nachrichtensender auf den Plan gerufen haben. Und ein abstürzendes Raumschiff im Luftraum des Ordens? Kein Reporter diesseits von Coruscant würde in den Orden selbst vorgelassen werden, aber Sperrzonen konnten von Kameras mit ausreichender Vergrößerung umgangen werden... „Die Bringschuld läge bei ihm, aber wir können es kaum zulassen einen Verräter zu Wort kommen zu lassen.“

Das die Chance auf eine Einigung bestünde, war allerdings viel zu unwahrscheinlich. Eben darum waren sie darauf aus den Weg des Cathar direkt abzuschneiden. Denn hastig zurückkehrenden Sith davon abzuhalten, sich in welcher Form auch immer, in neuen Intrigen zu ergehen, die seinen alten Freund nur noch weiter verdammen würden. Mit diesem Schritt, den sie beide gehen würden, würden sie seinen Namen rein waschen und dem Theater ein für alle Mal ein Ende setzen. Malevolos hatte sich das falsche Opfer gesucht. Und vor allem den schlechtesten Zeitpunkt. Hätte er vor Monaten zugeschlagen, hätte Nergal, der einige der alten Sith-Welten bereist hatte, erst jetzt davon erfahren. Immerhin weilte er er seit kurzem wieder im Schoß des Ordens.

Sein Blick wanderte zu dem gehauenen Gesicht des ehemaligen Imperators Phollow, unter dessen totem und doch wachsamen Blick sie sich trafen. Phollow und Menari. Eine Gedanke begann sich irgendwo im Hinterkopf Nergals zu formen, der jedoch noch bevor seine bedeutungsschwere erkannt werden konnte, verdrängt wurde.


„Nein.“ Schüttelte er erneut den Kopf und hatte indessen die Arme verschränkt, noch während sein Blick sich von der Statue abwandte und wieder zu Draconis wanderte. „Wir sollten nur damit rechnen, das sein Schüler ihn dort sehr wahrscheinlich ebenfalls in Empfang nehmen wird.“

Zwar waren Draconis und er auch nicht allein, aber der Status ihrer Schüler konnte sich nur bedingt mit einem Sith-Warrior messen. Selbst wenn dessen Beförderung noch recht nah in der jüngeren Vergangenheit liegen würde. Allerdings brachten die beiden Executoren selbst auch ein nicht zu verachtendes Kampfpotenzial ins Feld. Das eine Konfrontation unausweichlich war, war sicher gegeben. Malevolos würde sich nicht einfach davon abbringen lassen Draconis nicht mehr zu behelligen. Der Cathar hatte sich in seinem Hass auf einen eigentlichen Verbündeten Sith verrannt. Gerade ob solcher Dinge hatte es seiner Zeit, eigentlich, eine Generalamnestie gegeben. Um die Sith daran zu erinnern das der wahre Feind, dort draußen war.

Aber war es denn jemals wirklich anders gewesen Es hatte immer jene gegeben, die sich über den Dingen sahen. Die nicht Herr über sich und ihre Emotionen waren... und so gingen sie über kurz oder lang, an die Dunkle Seite verloren. Menari war einer der absolut wenigsten gewesen, der es wahrlich verstanden hatte die Rage zu meistern, sich allerdings nicht selbst zu verlieren. Wo stünde der Orden heute, wäre er noch unter ihnen? Oder Exilis? Für zwei volle Herzschläge ließ er die Frage in seinen Gedanken stehen, ehe er sie hinweg fegte. Vergangenheit. Staub. Die Ereignisse von damals hatten sie alle geformt, aber würden heute keine Auswirkung auf die kommenden Geschehnisse haben...


[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Gänge] – Darth Draconis & Niphira + Xargon & Nergal
 
[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Gänge - Niphira, Darth Draconis, Nergal, Xargon]



Niphira wusste dass sie ihrem Meister widersprochen hatte. Eigentlich war ihre Anmerkung eben das gewesen. Eine Anmerkung. Keine Aussage, dass sie nicht versuchen würde im Sinne ihres Herren zu handeln. Kurz zusammengefasst war für Niphira die allgemeine Aussage hinter den Anweisungen klar. Sie sollte kämpfen. Allerdings nicht gegen jene Person welche sich mit ihrem Meister und Nergal anlegte. Ihre Aufgabe wäre es die Entourage des Feindes von den beiden Executoren fern zu halten. Idealerweise würden sie siegreich sein. Umgekehrt hatte ihr eigenes Überleben scheinbar bei dem Ganzen die höchste Priorität. Ein Umstand der nicht schlimm war. Auf der anderen Seite nicht in den Kopf der Schülerin wollte. Zumindest der Gedanke wie ein Feigling einfach zu fliehen wirkte auf sie einfach nur falsch. Doch am Ende hieß es den Auftrag ihres Herren zu erfüllen. Egal was kam. Nachdenklich wanderte daher ihr Blick auf den Rücken Darth Draconis. Es war ein merkwürdiges Gefühl, dass der heutige Tag das Potential barg, dass ihre gemeinsame Reise hier ein Ende nehmen würde, welches weder sie noch der Executor so geplant hatten. Es war möglicherweise sein Ende. Das Ende dieser Reise. Und sie war wieder einmal wie ein undankbares, verzogenes Gör gewesen. Langsam ballten sich Niphiras Fäuste. Trotz ihrer Barrieren und kompletten Abschirmungen konnte man geradezu ihre Wut aus ihr heraus triefen spüren. Es war wie ein Fass das überlief. Nein. Weder sie noch Nergal, noch Draconis würden heute sterben. Sie würde alles dafür tun. Alles. Ihr egal was man ihr entgegen setzte. Kampflos würde die Schülerin nicht aufgeben. Weder sich selbst, noch ihren Meister. Es würde bald so weit sein. Mehr als warten konnte sie nicht. Sie hatte sich verneigt von dem Schüler als man ihn vorgestellt hatte. Sie hatte Nergal den gebührenden Respekt gezollt. Nun besprachen sich die beiden Executoren und Niphira selbst konnte nicht anders als wiederholt die eigene Klinge zu prüfen.

Am Ende war es eine einfache Geschichte. Es ging um Verrat. Der Feind musste mächtig sein, wenn beide Meister so vorsichtig wären. Würde der Feind ähnlich mächtig wie die beiden Anwesenden sein, dann wäre die Sache klar. Simpel. Auf der anderen Seite. Wenn einer von ihnen fiel… Wären sowohl Xargon als auch Niphira nur mehr Spielzeuge. Sie wären im Weg. Ein Gedanke der die Schülerin rasend machte. Es hatte sich nichts geändert! Das Training… Umsonst! Sie war immer noch ein verdammtes Gizka. Sie konnte sich nicht einmal eigenständig gegen irgendwen wehren. Sie war wieder nur ein Schutzloses Individuum. Ein Anker der die Sith hier an diesem Ort nur bremsen würde. Einfach nichts hat sich geändert. Rein gar nichts! Selbst Ruul hatte die Katakomben besser überstanden als sie! Warum hielt dieser Sith überhaupt an ihr fest… Wenn seine Schülerin eindeutig nutzlos war. Ein unbrauchbares Werkzeug. Es war frustrierend. Einfach nur frustrierend. Und dass die Herren gerade redeten und redeten während Niphira zunehmend auf heißen Kohlen saß und ihr eigener Geist sie mit diesen Dingen strafte. Mit diesen Gedanken… Es war die Hölle. Soweit Niphira es verstand wollten die beiden Executoren einen direkten Schlag führen. Entweder war Draconis sich seiner Sache sicher… Oder aber verzweifelt. Was davon es war konnte Niphira nicht ausmachen. Nur was es bedeutete. Sie als Schülerin wäre wohl das erste Ziel. Oder halt der Schüler von Nergal. Daher wären sie bei einer direkten Konfrontation besser auf der Hut. So lange es allerdings nicht dazu kam, dass sie eingreifen sollten, wäre es besser sich zurück zu halten. Wunder passierten immer wieder. Auch wenn es nicht oft geschah.

Es wurde über die Möglichkeit eines Schülers gesprochen, der den Feind in Empfang nehmen könnte. Das wäre vermutlich dann die Aufgabe, der Kampf den Niphira führen müsste. Wäre sie überhaupt in der Lage irgendetwas auszurichten? Am Ende war sie schließlich ein Nichts. NIcht der Rede wert. Im Gegenteil. Sie hatte Draconis durchgängig nur Scherereien gemacht. Probleme gemacht anstatt sie zu lösen. Wäre es überhaupt sinnvoll mit ihnen zu gehen? Sie musste. Ob sie wollte oder nicht. Dazu musste sie versuchen irgendwie die nötige Zeit zu schinden damit die beiden Sith die Chance hatten ihren Widersacher zu bezwingen. Wer wusste schon was ihnen gegenüber stehen würde. Unweigerlich musste Niphira an die letzten Situationen denken wo sie eigentlich nur eines getan hatte. Versagen. Sie hatte gefehlt an so vielen Punkten, dass der Druck welcher sich in ihr aufbaute dazu führte, dass sie Mental fast zerbrach. Was sollte sie tun? Wie sollte sie handeln? Gab es überhaupt eine sinnvolle Antwort darauf? Fragen derer sich die Schülerin keine Antworten geben konnte. Eher zog sie sich Mental langsam wieder zurück. Versuchte irgendwie einen klaren Kopf zu bekommen. Aber es war nicht möglich. Mit jeder Sekunde die ihr Kopf mehr darüber nachdenken konnte wurde es schlimmer und schlimmer. Was konnte eine Schülerin wie sie, eine Person die eigentlich nichts sinnvolles beitragen konnte, überhaupt in der anstehenden Situation machen? So viele Fragen. Und keine Antworten. Die Angst abermals zu versagen war da. Greifbar. Beherrschte ihre Gedanken. Doch am Ende musste sie es schaffen. Egal was kam. Ein weiteres Versagen wäre das Ende. Ein weiteres Versagen würde Niphira entweder umbringen oder sie ihren Meister kosten. Beides war einfach… nicht… AKZEPTABEL! Niphira ermahnte sich. Sie musste sich zusammenreißen. Wenn sie jetzt schon aufgab, dann brauchte sie später nicht einmal ihre Klinge ziehen! Sie musste es schaffen. Versagen war keine Option. Verlieren eine Katastrophe. Und doch war da immer noch das Warten. Das Warten darauf, dass es endlich weiter gehen würde.



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Und auch du bist mir jetzt bekannt. Sollte das eine Drohung sein? Obschon allein die Tonlage des Aliens irgendwie eher den Hang zur völlig übertriebenen Grandeur des eigenen Selbst oder eine nicht zu verkennende Portion Wahnsinn vermuten ließ. Schlimmer wäre ja eigentlich nur noch, wenn er sich in fälschlicher Annahme des ersten, vollauf letzterem Unterworfen war. Nichtsdestotrotz zuckte Marishkas Blick zur an die Seite zu Lyra, die augenscheinlich mit dem Duros bekannt war. Was ihre Gedanken von eben zu bestätigen schien. Die falschen Leute mit denen sie sich eingelassen hatte, waren dieser Duros und Draconis gewesen. Was im Großen und Ganzen aber nichts änderte. Zumindest von Marishkas Standpunkt aus Lyra betreffend. Immerhin war sie vermutlich mit Ruul zusammen gestoßen, als Marishka noch in ihrer Zelle gesteckt hatte. Genauso gut aber könnte der Duros auch einfach nur... irre sein und Lyra für irgendjemanden halten, der sie gar nicht war.

Immerhin reagierte Lyra eher... wenig auf diesen Ruul. Wieso genau hatte der die nominelle Anführerschaft erhalten? Es konnte jedenfalls nicht wegen seiner wohlklingenden Stimme und seiner Fähigkeit mit anderen zu kommunizieren gewesen sein.


War der Dorus vielleicht schon deutlich länger in den Diensten des Executors? War dieses... Auftreten vielleicht nur eine Scharade um sich dann in späteren Gesprächen bei Draconis anzubiedern und Lyra und sie schlecht dastehen zu lassen? Und wenn er wirklich schon länger in den Diensten des Executors stand... was wusste er über die Macht? Hatte er schon Lektionen in deren Umgang erhalten? Andererseits... vielleicht hätte er das auch direkt eingesetzt. Dagegen zu halten war, dass er vielleicht auch einfach keine Technik kannte, die man so einfach einsetzte. Oder zumindest öffentlichkeitswirksam einsetzen konnte. Zu was versetzte einen die Macht noch in die Lage? Offensichtlich konnte man damit irgendwie spüren ob ein anderes Wesen ebenfalls dazu fähig war sie zu benutzen. Und Gefühle, konnte man die wahrnehmen? Vage erinnerte sie sich an Kommentare und Blicke der Sith mit denen sie bisher zu tun gehabt hatte, die einen entsprechenden Schluss zuließen. Dann war die Frage, sollte das möglich sein, würde an damit auch ihre Gedanken offen legen können? Gedankenlesen?


Misstrauisch verengten sich kurz ihre Augen. War es wirklich so abwegig das er sich dergestalt verstellte? Ruul, der übertrieben Theatralische. Sein vehementes Abschmettern, oder eher gesagt eigentlich ja bekräftigen ihrer Worte nicht das Raumschiff zu nehmen, quittierte Marishka nur mit einem wenig sagenden, oder für jemanden wie ihn vielleicht auch eher vielsagenden Schnauben. Wozu dann auf der Rampe warten? Nur damit er sich für einen Moment vor ihnen erheben konnte? In ihren Augen zeugte so etwas ja eher von schwachem Ego. Da war die Position von Bittsteller und Gönner die Draconis in seinen Gemächern geschaffen hatte eher wirkungsvoll. Auch dort arbeitete er mit einem solchen räumlichen Gefälle. Für einen Herzschlag schien es, als würde es ihr kalt den Rücken herunter laufen, doch so schnell wie der Eindruck gekommen war, war er auch wieder vorüber. Der Unterschied war... der Sith der sich zu ihrem Gönner aufgeschwungen hatte, war weitaus eher dazu befähigt sich in eine solche Rolle zu begeben. Allein in dessen Nähe zu sein war... furchteinflößend und berauschend zugleich. Marishka wollte auch so eine Wirkung auf andere haben. Allein durch die bloße Präsenz die Gedanken und Gefühle anderer in der Hand halten. Gefangen genommen in der dunklen Umarmung ihrer Aura. Wieder schlich sich ein kribbeln ihr Rückgrat hinab. Dieses Mal jedoch weitaus wohliger. Fast war da ein Sehnen, als es gegangen war.


Das Lyra ihn dann unterbrach als er erneut ansetzte, ließ Marishkas Mundwinkel kurz zucken, weiter reagierte sie allerdings nicht. Während das ganze Gebaren dieses Duros aber immer absurder wurde. Er ließ sich nicht lange bitten und fuhr dann, energischer fort. Allerdings war seine Betonung seines Herrn dann doch wieder... Ruul hielt sich zweifelsfrei für den überlegenen Part in diesem Gespann. Und wieso sollte er auch nicht... er WAR auserkoren die Führung bei diesem Unterfangen zu übernehmen. Und doch... das jemand der so... seltsam auftrat als Anführer erkoren wurde, wollte Marishka nicht so recht in den Kopf. Aber da war nach wie vor die Möglichkeit, das alles das auch wieder nur irgendeine Form von perfidem Spiel war. Oder? Es sollte eigentlich absurd sein so etwas zu inszenieren... aber bei allem was sie bisher hier gelernt und gesehen hatte?


Mit einem angedeuteten Kopfschütteln ließ sie daher alles was sie ob seiner Hervorhebung das Draconis sein Herr allein sein mochte im Raum stehen, während sie zugleich das Wort wieder an sich nahm.


„Unser Herr, hat uns entsprechend informiert. Vielleicht sollten wir derartige Besprechungen generell außer Reichweite potenzieller Mitwisser führen.“

Eine Braue nach oben gewölbt, ließ Marishka das aufkommende, wenn auch nicht sonderlich laute oder gut verständliche Selbstgespräch des Duros unkommentiert. Als er sich dann aber aufmachte und ihnen aufzeigte in Richtung der erwähnten Speeder zu gehen, warf sie Lyra einen fragenden Blick zu, der gefolgt wurde von einem kurzen weiten ihrer Augen, das ein offensichtliches 'Wo zur Hölle findet man solche Exemplar?' ausdrückte und einem abschließenden Augenrollen. Dieses ganze Unterfangen konnte heiter werden. Die einzige Hoffnung war, das der Sith diesen Duros nicht auserwählt hatte, weil er einfach die nötige Dramaturgie eines Anführers mit sich brachte, sondern weil er wirklich etwas konnte. Sie hätte Lyra gefragt, da sich die beiden scheinbar kannten. Immerhin war seine Reaktion auf die junge Frau neben Marishka recht... eindeutig... gewesen.

Der übertrieben Theatralische Duros machte den ersten Schritt und mit einem kurzen recken ihres Kopfes ließ Marishka Lyra den Vortritt, ehe sie sich neben ihr einreihte. Sie kannte diesen Typen und Marishka war versucht danach zu fragen, aber in seiner Anwesenheit über ihn zu sprechen... das würde nur wer weiß was zu Tage fördern.


Am Gleiter angekommen packte sie Lyra einfach am Arm und zog die junge Frau mit sich auf die Rückbank des Gleiters, wo sie sich demonstrativ ein Bein über das andere schlagend und die Arme vor der Brust verschränkend nieder ließ. Marishka hatte die Chance auf dieses Leben bekommen... sie würde sich nicht von einem übermäßig theatralischen Duros einschüchtern lassen. Sie war regelrecht versessen darauf mehr über die Macht zu lernen. Und wenn das bedeutete sich mit diesem Ruul zu arrangieren, würde sie das tun. Aber der Fakt das er, als Jünger der Anführer war, würde sie ihm gegenüber nicht unterwürfig werden lassen. Letzten Endes stellte er ebenfalls einen Konkurrenten auf das dar, was sie wollte. Und er würde sich anstrengen müssen um sie zu verdrängen. So viel war sicher...


„Wenn wir die Arthious-Gedächtnishalle meiden und die Haller der Imperatoren umgehen, geraten wir nicht in die Hauptverkehrsadern von Center. Hinter der Halle der Imperatoren müssen wir sehen wie es weiter geht. Eventuell zu Fuß, wenn wir etwas Abseits der Halle der Völker und Kulturen landen.“

Die Adresse ihres Zielortes lag zentraler als Marishka das von einer Sith Einrichtung gedacht hätte. Abseits genug allerdings um nicht inmitten von Touristenmassen zu versumpfen. Zwar war gerade die Halle der Völker und Kulturen definitiv ein Magnet für solche, aber dank eines eigenen Landefeldes, wurde praktisch die gesamte Touristenmasse über die Shuttleservice der jeweiligen Reiseveranstalter durch diese geschleust. Und es gab hier und da ein paar Ecken, wo man seinen Speeder tatsächlich sogar preiswert stehen lassen konnte. Es gab sogar noch jene Plätze, die gar keine Credits forderten und als heißbegehrte Geheimtipps unter den auf Bastion und vor allem in Center lebenden Bewohnern galten. Für einen Moment wollten ihre Gedanken ihr glauben machen, das sie ja ach so schnell an all das gedacht hatte. Aber vor wenigen Tagen hatte sie sich noch mit eben diesen Dingen herumschlagen müssen. Jetzt... jetzt musste sie sich keine Gedanken mehr machen wo sie ihren Gleiter abstellte. Jetzt waren ihre Gedanken damit beschäftigt den übermäßig theatralischen Duros im Auge zu behalten und sich noch immer zu fragen... ob er nicht doch nur eine gute Show ablieferte.

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Orbit von Bastion ▼ VT-49 "Apotheosis Omega" ▼ Darth Malevolos und Crew

In den Wäldern von Cathar gab es kaum eine Bestie, die der namensgleichen Spezies gefährlich werden konnte. Bereits früh übten sich jedes Löwenjunges darin seine Jagdinstinkte auszubauen, zu schärfen und die Sinne zu trainieren um ein glorreicher Jäger zu werden, der in einer Blutjagd sein Können bewies. Darth Malevolos war bereits in jungen Jahren ein ausgezeichneter Jäger gewesen. Seine erste Blutjagd hatte er im zarten Alter von fünfzehn Jahren erfolgreich bestanden. In ihrer Kultur war es ein Zeichen der eigenen Reinigung von der Dunkelheit eine solche Blutjagd zu bestehen. Doch nicht für ihn. Im Blutrausch hatte Darth Malevolos gelernt, worin die wahre Stärke der Galaxis bestand. In der Natur des Krieges. Die Natur des Konfliktes. „Frieden ist eine Lüge“ besagte die erste Zeile des Sith Kodex und kaum ein Satz resonierte stärker in seiner mächtigen, von Fell umhüllten Brust, wie diese Offenbarung der dunklen Seite. Es war unumstößlich. Frieden und Seelenheil waren etwas, dass es nur für schwache Kreaturen gab. Sich nicht dem Konflikt hinzugeben, die Krallen zu schärfen, die Zähne zu blecken, sich stattdessen hinter hohen Mauern zu verschanzen war ein Zeichen von Schwäche. Derjenige, der dem Kampf entsagt, der den Frieden sucht, ist verloren. Es gab keinen Zweifel daran, dass jeder Konflikt ausgetragen werden musste, denn nur so wuchs die eigene Macht in der dunklen Seite. Sie war ein Leuchtfeuer, dass ihn wie eine Motte zum Licht zog.

Doch der Jäger hatte zum ersten Mal seit sehr langer Zeit das Gefühl nicht die Oberhand zu haben. Nicht er war der Jäger, sondern der Gejagte. Er reagierte, statt zu agieren. Allein dieser Wechsel ließ den hünenhaften Cathar innerlich wie äußérlich toben. Seine goldgelben Augen mit der geschlitzten Pupille wanderten zur zerstörten Konsole seines thronartigen Kommandosessels im Cockpit der Apotheosis Omega, bevor sie wieder das All um die Thronwelt des Imperiums fokussierten. Wut und Hass kochten in seinen Adern, ein gefährliches Gebräu bei seinem Temperament. Zu gut konnte er sich vorstellen, wer hinter dem Komplott steckte. Er musste es sich eigentlich gar nicht vorstellen, er wusste es einfach. Es musste dieser Welpe, dieser niederträchtige und verlogene Darth Draconis sein. Ausgeburt des Outer Rims, eine elendige Gestalt, die es gewagt hatte ihren schwächlichen Kopf bei Anaxes zu erheben und ihm seither ein Dorn in der Tatze gewesen war.


„Mylord, wir erreichen den Tempel in zehn Minuten.“

Mit einem tiefen, grollenden Brummen nahm Malevolos diese Nachricht zur Kenntnis. Bereits nach dem Fall aus dem Hyperraum hatte die mächtige planetare Verteidigungsflotte Kontakt aufgenommen. Der Status seiner Codes war eine Grauzone geworden. Der Status SEINER Codes. ER, der er doch die Faust des Imperators war, wurde auf einmal in Zweifel gezogen. Man ließ ihn nicht einmal direkt mit dem Imperator in Verbindung treten, stattdessen erhielt er nur Weiterleitungen zu seinem Vizier. Eine schleimige Kreatur, die Darth Malevolos am liebsten genauso wie diesen Kath-Hund Draconis vernichtet hätte. Er war ein Cathar der Tat, sodass er sich nicht von solch einer Profanität aus dem Konzept bringen ließ. Dreistigkeit und die Fähigkeit die Geister mit schwacher Willenskraft zu beugen hatte der Cathar seine Kräfte benutzt, um sich Zugang zu Bastion zu verschaffen. Sein eiserner Wille war es, der ihn hatte soweit kommen lassen und niemand würde ihn davon abhalten vor seinen Herrn und Meister zu treten und dort das Gelübde, wenn es sein musste, in Blut neu abzugeben. Nur die absolute Stärke des Imperators erkannte der Cathar an. Er, der sich gegen den Schismatiker Janem Menari behauptet hatte. Er war der einzige, der es wert war, Sith genannt zu werden, der es wert war das Knie seiner mächtigen Schenkel zu beugen. Nur ihm gegenüber würde Darth Malevolos Rechenschaft ablegen. Solange der Imperator auf seiner Seite war, würde er in Sicherheit vor jedem Angriff dieses Emporkömmlings sein und dann würd er zum Gegenangriff übergehen.

Der VT-49 setzte zur Landung im Hangar der Domäne der Oberen im Tempel der Sith an. Wie ein mächtiger Raubvogel schwang sich das kleine Kriegsschiff der Sith Flotte vom stark frequentierten Himmel der imperialen Thronwelt herab, als würde es im Begriff sein seine Beute zu packen und zu verzehren. Die Landevorrichtungen ausgefahren war die Apotheosis Omega wie ein riesiger Greif, majestätisch, gefährlich und erhaben. Dampf stieß aus den Landedüsen, verwirrte Techniker eilten herbei. Es war nicht lange her, dass die Apotheosis Omega Bastion verlassen hatte. Zu früh kam sie wieder, was ihre Dienstpläne völlig durcheinanderbrachte. Schlimmer noch, die Kennung des Schiffes hatte mit dem Zirkel der Wächter zu Konflikten geführt. Im Chaos des vergangenen Angriffs war vieles im Unklaren, doch das Chaos war auch dehnbar, nutzbar. Allein die Tatsache, dass der Cathar umgehend zurückgekehrt war und die Thronwelt auch im Allerheiligsten anfliegen konnte, war eine gewisse Machtdemonstration in den Augen des Felinoiden.Langsam senkte sich die Rampe des VT-49, begleitet wurde das Zischen der Hydraulik vom Geräusch der Schubdüsen, die ihren Druck abließen. Nachdem sich die Rampe gesenkt hatte, traten vier Jünger hervor, bildeten ein Spalier um eine kniende Gestalt herum. Es war ein muskulöser Chagrianer, der einst der Faust des Imperators als Schüler gedient hatte, doch mittlerweile selbst zum Krieger der Sith aufgestiegen war. Die Jünger, die Darth Malevolos vorausschickte, waren die aussichtsreichsten Kandidaten auf den Platz seiner Schattenhand.

Schließlich trat er selber hinaus. Jede seiner Bewegung wurde von den Servos seines Exoskeletts mit dem entsprechenden mechanischen Geräusch begleitet. Sie ächzten unter seinem Gewicht, unter der schieren Macht seines Körpers, die sie gefangen zu halten schienen und gegen den sich das Fleisch, unerbittlich, gegen den Durastahl drückte. Ein schwarzer Umhang mit goldenen Bordüren, der seine linke Schulter zur Hälfte bedeckte, gab ihm ein besonders majestätisches Äußeres. Die bronzefarbene Mähne war gekämmt, umgab ihn wie die Korona einer hell scheinenden Sonne und verlieh ihm das Antlitz eines Sonnengottes aus längst zurückliegenden, archaischen Zeiten. Der Blick des Cathar fiel auf die knieende Person. Seine mächtigen Pranken bedeuteten dem muskulösen Nichtmenschen, dass er sich aufrichten sollte.

„Erhebt euch, Darth Igrax.“

Der Chagrianer tat wie ihm gehießen wurde und schlug dennoch in Ehrerbietung mit der Faust auf seine rechte Brust. Die Hörner stand wie zwei gespitzte Waffen ab, bereit jeden Gegner seines Meisters aufzuspießen. Loyalität und Unterwürfigkeit spiegelten sich in den von der dunklen Seite gezeichneten Augen.

„Mein Gebieter.“ sagte Darth Igrax und senkte dabei nochmal den Kopf.

„Berichte, hast du Lord Nergal erreicht?“

Es blieb nicht viel Zeit und Malevolos wollte Tatsachen schaffen. Er wollte seinen Feind vernichten und die Schmach, die dieser ihm hier beibringen wollte, abwenden. Wer weiß, vielleicht konnte er den Titanen sogar auf seine Seite ziehen? Soweit es der Cathar wusste, stand auch Nergal in der Gunst des Imperators.

„Ja Mylord, doch er schien uneinsichtig.“


„Ah, dann ist es wohl Verrat.“ stellte Darth Malevolos mit einer gewissen Verbitterung in der Stimme fest.

„Ich habe alle Vorkehrungen treffen lassen, mein Gebieter. Auf euren Zeichen sind wir bereit loszuschlagen.“

Dies wiederum nahm der Cathar mit Genugtuung wahr. Gerade als er seinem treuen Schüler auf diese Nachricht antworten wollte, spürte er es. Besser gesagt sie. Eine tosende Gewitterwolke, eine Katastrophe die sich anbahnte. Der Ruf des Blutes, die Verlockung des Todes. Die dunkle Seite würde heute sich an einem weiteren Opfer ergötzen, es war an der Zeit vom Gejagten wieder zum Jäger aufzusteigen. Es war Zeit. Die Entscheidung war da.

Bastion ▼ Domäne der Oberen ▼ Sein persönlicher Hangar▼ Darth Malevolos, Darth Igrax, Jünger vs. Darth Draconis, Nergal, Niphira Minora und Xargon Raknar
 
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Die dunkle Seite der Macht belohnte die Mutigen, die Rücksichtslosen. Nicht weil sie nach irgendwelchen Maßstäben in einem irgendwie gearteten Recht waren – ein jeder Akolyth der dunklen Seite befreite sich von moralischen Hindernissen, denn sonst würde er in ihnen ertrinken – sondern weil es der Weg der Stärke war. Es war der Weg der Natur. In der freien Wildbahn wurde man nicht für moralisches Verhalten belohnt, dort halt nur das Gesetz des Fressens und gefressen werden. Es war ein Dogma, dass sich in den Grundprinzipien des Daseins als Sith widerspiegelte. Intrigen und Machinationen, wie es Darth Draconis gegen seine Nemesis durchführte, gehörten zu den alltäglichen Proben und Tests, welche Bogan seinen Dienern auferlegte. Der Intrigant um seine Fähigkeiten in dieser Kunst zu schulen, der Betroffene, um seine Stärke zu offenbaren sich auch in Unterzahl wehren zu können. Egal wer verlieren würde, die dunkle Seite gewann immer, denn sie schenkte quasi die frei gewordenen Kapazitäten in der Macht dem neuen Günstling… nur um die Akolythen erneut zu testen. Ein fortwährender Kreislauf, geprägt von Aufstieg und Fall, Vertrauen und Missgunst, Leben und Tod. Es war das, was diesen Orden am Leben erhielt, denn es war eine Selektion sondergleichen. Beinahe wäre auch er, Darth Draconis, dieser Selektion zum Opfer gefallen, doch war Bogan ihm gnädig, vergaß nicht die zahlreichen Tribute des Todes, die der Pfähler der dunklen Seite geschenkt hatte, und hatte ihn lange genug am Leben gelassen, um heute seine Rache an diesem Cathar nehmen zu können. Der Rache Hass kochte seit Jahren lodernd in seinem Blut. Wie ein schwarzes Gift gärte es in seinen Venen und je näher die Stunde kam, in der er endlich, verdammt nochmal endlich seine Klinge in dem Fell des Cathar versenken konnte, würde er die Erlösung erhalten, nach der er sich so sehr sehnte. Die Erlösung der vollendeten Rache. Früher oder später muss jedes Verlangen sich der finalen Mattigkeit gegenübersehen: Der Wahrheit. Lange hatte der Schlächter von Dathomir diese Wahrheit vor sich hergeschoben, vor ihr die Augen verschlossen, doch in seinem Innersten wusste er es von Anfang an. Lange bevor Physik und Psychologie geboren wurden war es der Schmerz, der Materie desintegrierte und Seelen verdarb. So hatte dieser Wunsch, mehr als alles andere, die Gedanken des Sith Executors vergiftet. Draconis sehnte sich nach der Konfrontation, denn sie gab ihm den Durchhaltewillen. Er zehrte vom Hader und war ein Produkt des Konflikts. Obwohl es nicht lang her war, dass er in den Katakomben bereits sein Lichtschwert gezogen hatte, war es heute ein Kampf, den er willentlich suchte. Ein Kampf, den er herbeisehnte.

„Dann ist es beschlossene Sache. “

Der Terror dieser Worte sollte noch lange in der Macht nachbeben, denn ihre Tragweite umfasste nicht nur das Leben eines Cathar, sondern einer ganzen Pyramide von Wesen, die von diesem Wesen abhängig waren. So wie er seine eigenen Diener hatte, die er auf eine Mission gegen die Exklave des Antagonisten geschickt hatte, so musste auch Malevolos über entsprechende Schützlinge verfügen. Die Abhängigkeit, in die man sich durch solche Gefüge begab, war die große Stärke und Schwäche der Sith, zugleich. Die schiere Masse an willigen Geistern, die vor einem Herrn das Knie beugten, war erhebend, geradezu belebend. Die Macht, die man in den Fingern hielt, die Geister selbst verfolgte, wenn er nicht physisch anwesend war, zeugte von wahrer Macht. Doch machte es auch abhängig. Wollte man das, was man sein Eigen nannte schützen, begab man sich als Sith auf das Glatteis. Man machte sich angreifbar, verwundbar. Es konnte einem einen Stich versetzen, von dem man sich nicht erholen würde. Darth Draconis würde zuschlagen und alles auslöschen, was Darth Malevolos angefasst haben würde. Gnade würde er nur kennen, wer bedingungslos sich seinem Willen unterwarf. Das war kein bloßer Kampf. Das war kein bloßer Fixpunkt in der Existenz des verfeindeten Sith Executors. Darth Draconis würde über dieser Kreatur eine damnatio memoriae ausrufen.


„Möge die Macht uns gute Dienste leisten.“

Entschlossenheit. Wut. Zorn. Sie strahlten von ihm ab wie die Korona einer schwarzen Sonne, die im Begriff war alle Planetoiden in ihrem Umkreis mit einer Strahlung zu vernichten, die wie das Glutfeuer der sieben corellianischen Höllen brannte. Ein letztes Nicken in Richtung des Titanen, ein letzter, geradezu herausfordernder Blick in Richtung seiner Schülerin und ein kurzer Blick aus den lodernden sterbenden Sonnen, die seine Augen waren, den er an Xargon richtete, bevor er befand, dass sie bereit waren. Es war an der Zeit Geschichte zu schreiben. Wie die vier Weisen von Dwartii, die in grauer Vorzeit die Gesetze kodifizierten, marschierten die vier Akolythen Bogans mit unnachgiebiger Entschlossenheit durch die Gänge des Tempels, in Richtung des Hangars, dessen Kodierung ihm Darth Cruciatos übermittelt hatte. Sie begegneten Dienern, Schülern, Droiden, doch sie alle wichen vor der Aura dieser Bestien der dunklen Seite zurück. Der Leviathan Bogans suchte den Konflikt mit der Faust des Imperators und auch wenn die Sith, die ihnen begegneten, von diesem Konflikt nicht direkt etwas spürten, wussten sie dank der HoloNet Berichterstattung, dass heute kein normaler Tag im Ordensgebäude war. Sie waren wie eine Sturmflut, die sich ergoss, ein Miasma voller Abneigung, Ekel und Hass der seinen Weg unerbittlich durch die gewölbten, spitz zulaufenden Gänge des Ordens bahnte. Im fahlen rötlichen Licht der Tempelbeleuchtung wirkten sie bereits, als hätten sie im Blut ihrer Feinde gebadet.
Es war der Ruf des Mordens, dem die vier Sith folgten, der Ruf der älter war als jeder Hyperraumantrieb, als jeder Wolkenkratzer, sogar als die Götter selbst. Am Anfang war nicht das Wort, sondern Gewalt. Die Schöpfung ist ein Fehler, die Existenz der Menschen Sünde und in diesem Moment fühlte sich Darth Draconis als eine Art Erwählter, der dazu auserkoren wurde, das dunkle Werk der Kehrseite der Macht in die eigene Hand zu nehmen. Im Prinzip scherte es den Sith in diesem Moment wenig ob er lebte oder starb, praktisch jedoch war er zu impertinent, um zuzulassen, dass es der Cathar war, der ihn zu Fall bringen würde. Es war seine eigene Sturheit, die ihm verbot anzuerkennen, wenn ein profanes Gesetz sich ihm in den Weg stellte und so würde er sich auch nicht davon abbringen lassen zu verfolgen was er wollte. Er wollte alles. Die Manifestation des Willens, das Bringen in die Existenz der eigenen Wünsche war das Urprinzip der Sith Magie und so fühlte sich Darth Draconis von diesen abscheulichen, arkanen Energien der dunklen Seite durchwebt, als würde sein gesamter Körper zu ihrem Taktschlag pulsieren. Sein Herz, verdorben und von der Last der Existenz gebrochen, suchte den Konflikt. Frieden ist eine Lüge, ein Dogma, dass die Sith dazu brachte seit je her die Kehle des anderen zu öffnen um dem dort zu findenden Abgrund nach Lösungen zu finden. Er würde dieses Dogma eines Tages brechen. Doch nicht heute. Heute war der Tag der Rache und der Genugtuung. Es war der Tag, an dem er wieder den Platz einnehmen würde, der ihm Zustand und an dem er jenen richten würde, der für seinen Fall vor so vielen Jahren verantwortlich gewesen war.

Der in seiner Kampfmontur gerüstete Darth Draconis kam, in Begleitung von Nergal und ihren Schülern, wie ein Sturm in den Hangar. Umliegende Techniker kannten die Vorzeichen einer Katastrophe, waren für die Macht nicht unempfänglich und konnten das hier bald kauterisierende Blut sowie den Geschmack von Ozon auf ihrer Zunge schmecken, sodass sie ihre Werkzeuge einfach fallen ließen und schauten, dass sie Land gewannen. Von dieser Angst beflügelt, kam der Sith seiner Beute gefährlich nahe und blieb doch gut fünftzehn Meter von ihm entfernt. IHM. Dem Fokus seines Hasses. Dem Avatar seines Zornes, der sich wie ein Geschwür durch seinen gesamten Körper zog. In einem früheren Leben hätte er sich von Raserei getrieben auf den Cathar gestürzt. Der Hass traf seinen Blick und wurde erwidert. Auch Darth Malevolos, mit verschränkten Armen, kreuzte seinen Blick und ließ aus seinen mächtigen Lefzen ein erschütterndes Grollen vernehmen.


„HALT! Im Namen seiner Majestät, Darth Allegious, fordere ich euch auf die Waffen niederzulegen, Darth Malevolos!“

Seine Stimme, gebieterisch und von der Macht verstärkt, klang als würde ein Krayt Drache selbst zu einem ohrenbetäubenden Ruf ansetzen. Basshaltig und von einem Jährzorn durchdrungen, der voller Bitternis, Missmut und Groll angereichert war, dessen einzelne Oktaven von einem Hader durchdrungen waren, machte sich in dem Hangar wie eine Welle des Hasses breit.

„Euch auch, Chagrianer.“ fuhr Darth Draconis fort, das Lichtschwert mit einem lauten Zischen zum Leben erwacht. Die rote, nach Tod und Verderben dürstende Plasmaklinge auf den Cathar und den Chagrianer abwechselnd gerichtet, eine Aufforderung, von der alle Beteiligten wussten, dass sie niemals wahrgenommen werden würde.

Mit einem leicht erhobenen Kinn blickte Darth Draconis den Cathar an als dieser seine Hände an seinen Gürtel führte und zwei karmesinrote Lichtschwertklingen in jeweils einer Hand zum Leben erwachten. Auch der Chagrianer packte seine Lichtlanze und aktivierte sie mit dem markanten „snap-hiss“. Seine Schläfe pochte. Im Rhythmus der Raserei, des Haders und der dreifaltigen Wut. Die Bestie der dunklen Seite, die er schon zum letzten Mal auf der Kolanda Station gespürt hatte, war wieder da. Während die Katakomben ihm ein zischendes, verführerisches Schuppentier in die Venen gelegt hatten, war es wieder da. Die Bestie in seinem Herzen, der Leviathan, der mit seinem gehörnten Haupt gegen die Stäbe seines Käfigs schlug. In blinder Raserei darum bettelte freigelassen zu werden, um Fleisch von Knochen und Gliedmaßen von Körpern zu trennen.

„Ihr habt den Imperator verraten, euch als ein Relikt der Vergangenheit offenbart und glaubt nun wieder in den nährenden Schoß des Galaktischen Imperiums zurückkehren zu können?“

Mit einem Griff in die Macht, der schneller als jede Barriere der beiden Sith war, packte sich Darth Draconis einen der vier versammelten Jünger. Vom Boden erhoben, schrie der Stenax auf, riss ihm mit einem gewaltigen Schrei aus der Kehle des Nichtmenschen die Flügel aus dem Leib. Weitere Machtranken suchten ihren Weg, verfingen sich wie Harpunen in der Kreatur, schnallten sich um seinen Leib und drückten zu. Sie drückten, bis die ersten Knochen splitterten. Das Geräusch der brechenden Knochen wurde von einem gellenden Geschrei begleitet, einem Ruf nach Erlösung im Tod. Erst als die Wangenknochen splitterten, die Augäpfel von entsprechenden Splittern perforiert wurden und sich Rippen und die Splitter dessen ihren Weg in die Lunge bahnten, erlosch das Geschrei in einem gurgelnden Geräusch. Blut floss und machte ein widerlich platschendes Geräusch, als der deformierte Fleischkerker auf dem Boden aufschlug und lediglich die letzten Signale des Hirns Gliedmaßen zucken ließen, wo schon lange kein Leben mehr herrschte.

„Niemals.“

Das Verdikt war gesprochen. Nun war es an der Zeit es auszuführen.


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Bastion - Center - Orden der Sith - Domäne der Oberen - Hangar -Ruul, Lyra und Marishka


Lyra folgte Ruul und Marishka zu den Speeder und beobachtete dabei, wie Ruul sich unruhig umsah. Sie spürte, dass er ihr nicht vertraute, er schien auch nicht besonders erfreut gewesen, sie zu sehen. Wie auch, wenn sie ihn kurz vorher aneinandergeraten waren. Das Bacta-Plaster diente zur Erinnerung.

Lyra fragte sich, was er wohl für eine Aufgabe er von Draconis erhalten hatte. Hatte er womöglich den Auftrag erhalten, die beiden anderen Jünger im Auge zu behalten? Sie konnte sich nur zugut vorstellen, wie der buckelnde Ruul Draconis alles brühwarm berichten würde und es widerte sie bereits in ihrer Vorstellung an. Wie er ihm jede Entscheidung und jede Verhaltensweise der beiden Frauen, schildern würde und dadurch nur weiter aufsteigen würde.
Diese Obsession, die Ruul für Draconis offensichtlcih an den Tag legte, konnte sie nicht nachvollziehen. Abseits von seinem schönen Gesicht und seiner gar unmenschlichen Aura, war er eine Kreatur der Dunkelheit, die nur darauf wartete zuzuschlagen. Seine beängstigende Art sich in ihrem Geist aus zu breiten und sie zu verwirren, war wohl mit eine, seiner gefährlichsten Fähigkeiten. Lyra konnte sich nicht vorstellen, welche süßen Versprechungen Draconis Ruul gemacht hatte, aber sie schienen vermutlich ebenso süß wie die ihren gewesen zu sein, sonst würde Ruul sich wahrscheinlich nicht so pedantisch an Draconis Anweisungen halten. Diese Abhängigkeit widerte Lyra an, allein die Vorstellung, dass er nun ihr Gebieter war, war beängstigend und erstickend zu gleich. Wenn sie die Gedanken zu ließ, formte sich bereits seine Hand um ihre Kehle und drückte gnadenlos zu. Sie musste dringend diese Angst besiegen, denn das Einzige was sie fühlte, wenn sie in Draconis Augen sah, war ein Schwall an Emotionen die sich in einem Sturm aus Angst und Adrenalin in ihrem Körper festsetzten und diese Gefühle gefielen Lyra ganz und gar nicht. Sie lösten Dinge in ihr aus, die sie nie zuvor gefühlt hatte und die jenseits von all dem was sie kannte, begraben lagen. Sie veruschte ihren Geist zu befreien und schaute erneut zu Ruul, der eine willkommene Abwechslung zu ihrem Gedankenchaos darstellte. Erneut lagen ihre blauen Augen, auf dem Grünling,


Sie fragte sich unweigerlich ob der Duros, sie überhaupt aus den Augen lassen würde. Wenn sie ihren Plan in die Tat umsetzten wollte, dann musste sie sich schleunigst davon abhalten, ihre Antipathie gegenüber Ruul zu zeigen. Sie wusste, nicht wie sein Geist funktionierte, welche Abneigungen und Wünsche in seinem inneren kochten, aber Lyra war sich sicher, dass sie nach und nach schon herausfinden würde, wie sie sich ihm gegenüber Verhalten sollte. Welche Tricks funktionieren würden. Den Lyra war eine Gefangene und hatte viel Zeit.
Bis dahin, würde sie sich ruhiger geben und sich vorsichtig herantasten. Beschloss sie. Immerhin hatte sie es schon einmal geschafft, auch wenn sie damals die Ahnungslosigkeit auf ihrer Seite hatte. Diese Unschuld, war Ruul zwar bereits genommen worden, aber es sprach sicher nichts dagegen es weiterhin zu probieren. Die kommende Mission, kam Lyra zunehmed wie ein Test vor, wenn drei Personen dafür nötig waren, war es sicherlich keine allzu einfache Aufgabe, der sie sich würden, stellen müssen.


Auf dem Weg zu dem Speeder, holte Lyra auf und Schritt nun leicht hinter Ruul und Marishka. Während sie ihre Augen schweifen ließ
Lyra fing Marishkas Blick und grisnte schelmisch. Ruul, war schon ein sonderbares Wesen, aber viel mehr freute es sie, dass Marishka ebenso empfand.
Welche Ausrüstung hatten sie? bestand die Mission in einem lautlosen kommen und gehen, oder wäre Gewalt nötig? Ruul, sah nicht danach aus, als hätte er irgendwelche Waffen dabei, oder sonst irgendeine Art von Verpflegung. Ging es vielleicht um eine kurze Mission? Angespannt trottete sie zum Speeder und wartete auf Ruuls Anweisungen. Sie kannte sich nicht aus und konnte nicht viel dazu beitragen, ihre Stunde würde später kommen und Lyra sah auf ihre rechte Hand. Ihre meistgenutzte Hand, war immer noch grün und blau, voll von Hämatomen. Langsam drückte sie sie zur Faust und öffnete sie wieder. ihre Bewegungen waren noch zu plump und langsam und sie spannte und entspannte daher ihre Hand erneut. Ihre Muskeln waren unbeweglich und sie fragte sich, ob sie genug Adrenalin zusammenkratzen konnte. Zurzeit fühlte sich Lyra stumpf und betäubt. Nur zu gern, ließ sich Lyra auf die Rückbank ziehen und beobachtete das Treiben. Unachtsam ließ sie ihre Robe neben sich auf den Sitz gleiten und fixierte ihr Haar in einem Knoten.


„Ruul, was genau sollen wir stehlen?“ fragte Lyra frei heraus. „Vor allem, bringen wir es hinter uns.“ Angespannt schaute sie zwischen Ruul und Marishka hin und her, es war ein langer Weg, bis sie aus ihnen schlau werden würde.


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[Bastion :: Center :: Wohnkomplexe :: Apartment :: Wohnzimmer] Treeya, Scytale

Was hatte sie eigentlich erwartet? Einfach ein wenig hier zu sitzen und dann würden sich sämtliche Planeten wieder in der gewohnten Umlaufbahn drehen? Als würde morgen Lortan Toral anrufen und mit bräsiger, gönnerhafter Stimme lachend erklären, es sei alles nur ein Scherz gewesen? Nein, der junge Mann ihr gegenüber war anscheinend der einzige, der vernünftig reagierte und das wusste sie auch, dennoch trafen seine Worte sie wie eine Lasersalve. Sie war nicht darauf vorbereitet gewesen, dass er so klare, vernünftige, aber auch harte Worte zu ihr sagte. Warum traf sie dieses „getrennte Wege gehen“ gerade so? Er hatte vollkommen Recht, genau so funktionierte das. Aber das war noch lange kein Grund, ihm Interna ihrer Familie preiszugeben, es gab Regeln, die waren so tief in sie eingebrannt, dass sie nie auf die Idee kommen würde, einfach Fremden solche intimen Geheimnisse anzuvertrauen.
Vielleicht sollte sie doch mit Natali reden... aber sie konnte sich fast vorstellen, wie diese reagieren würde, sobald das Wort Hochzeit fiel. Sie würde sofort ihre Zwillingsschwester kontaktieren und nur noch über Schuhe, Kleider und Kuchen reden und wahrscheinlich nicht einen einzigen Gedanken daran verschwenden, ob das Nesthäkchen der Reeds auch nur irgendetwas davon wollte. Während sie an die schreckliche Vorstellung der ganzen Vorbereitungen dachte, die man da irgendwann von ihr verlangen würde, legte sich eine unsichtbare Hand um ihren Hals. Auf einmal wurde ihr gewahr, dass ihre Welt nie wieder die selbe sein würde, sie würde nie wieder dort hinausgehen und nach Csilla zurück kehren und fröhlich weiter studieren – Feiern, bis in die Nacht in der Bibliothek lernen, Freunde treffen, hin und wieder einen netten, jungen Mann mit nach Hause nehmen und noch vor dem Frühstück rauswerfen, alleine Fertigtiramisu futternd auf die Lichter von Csaplar blicken. Nein. Nie mehr. Ihr Leben, wie sie es kannte, hatte jetzt hier heute Abend geendet.
Treeya schnappte nach Luft und ein Schluchzen entfuhr ihrer Kehle. Ihr wurde schlecht und sie presste kurz die Fingerspitzen gegen ihre blassen Lippen, doch alles, was aus ihrem Mund kam war ein weiteres Schluchzen und rasch wollte sie sich wenigstens noch ihre Sonnenbrille auf die Augen drücken, doch Scytale hielt ihren Arm fest. Seine Hand war so warm, dass es fast wehtat. Schließlich gab sie es auf, gegen die Tränen etwas zu unternehmen, die aus ihren Augen rannen. Sollte er doch denken, was er wollte. Eigentlich war es ohnehin egal, was jetzt noch passierte. So ließ sie es auch zu, dass er sie in den Arm nahm und sie vergrub ihren Kopf erschöpft in seiner Schulter. Vielleicht war es doch das Beste, heute Abend nicht alleine mit allem zu sein. Sie wüsste nicht, was sie tun sollte, wenn sie mit all den Gedanken, die in ihrem Kopf explodierten, jetzt in einem verlassenen Hotelzimmer sitzen würde.

Ich hatte dir doch gesagt, ich sei geschäftlich auf Bastion,“ hörte sie sich murmeln „heute Abend habe ich ein wichtiges Geschäftsessen gehabt. Der Plan war, dass ich nach dem Studium mit Hilfe meiner Familie und anderer Investoren eine eigene Firma hochziehen kann. Aber heute hab ich den Preis dafür erfahren. Und der ist verdammt hoch.“

So, bis hier hin und nicht weiter. Keinen Satz weiter. In keinem Fall auch nur einen einzigen Satz. Doch er blicke sie nur fragend an, während er die Umarmung nicht lockerte. Keinen einzigen Satz weiter.

Der Preis dafür bin ich.“

Keinen. Verdammten. Weiteren. Satz.

Das Problem ist, dass ich eigentlich schon zugesagt habe, ohne diesen Preis zu kennen.“

Halt den Mund, Mädchen! Eine innere Stimme brüllte ihr diesen Satz ins Gesicht und diese Stimme klang wie immer nach ihrer Mutter. Wer verriet hier eigentlich gerade wen? Wenn, dann war sie es doch, die verraten worden war. War sie denn vollkommen bescheuert, nach all dem zu ihrer Familie zu halten? Rede jetzt nicht weiter.

Während ich also fröhlich geplant habe, wie ich denn meine momentanen Forschungen im Studium weiter führen und irgendwann sinnvoll einsetzen kann, hat meine Mutter einfach eine Ehe für mich arrangiert – mit einem nahen Verwandten eines der Finanziers und Teilhaber der Firma. Ich komm aus der Nummer nicht mehr heraus,“ sprudelte es mit einem Mal aus der völlig verzweifelten Treeya heraus. Es hatte keinen Sinn, ihr Schädel würde explodieren, wenn sie noch weiter versuchen würde, das Ganze irgendwie mit sich selbst auszumachen. Sie legte ihre Stirn an seine Schulter und seinen Hals und seine Wärme kam ihr erneut kurz unangenehm vor, bis ihr klar wurde, dass sie vom ewigen im Regen stehen wahrscheinlich einfach nur ein paar Grad unter der normalen Körpertemperatur war. Einfach nur hier die Gegenwart von jemand anderem, den sie sicherheitshalber nie wieder sehen würde, zu spüren, ließ sie ein wenig ruhiger werden. Sollte er sie jetzt ruhig verurteilen, es war ihr egal.

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Weltraum Imperium, Orbit von Bastion, im Landeanflug, allein unterwegs in Saphenus`Raumschiff: Adria und Venris


Sie wurde durch ein Klopfen und Venris`Stimme geweckt. Sie wären vor Bastion. Adria hatte tief und fest geschlafen. Sie rappelte sich beschwingt auf. Erfrischt und erholt und mit sich im Reinen setzte sie sich zum Landeanflug neben ihn. Sie ließ Venris einfach machen. Die Tochter zweier Sith hatte das selbst schon als Kind alles getan. So schwer war das alles nicht, wenn man den Autopiloten anließ. Man musste einen Schüler fordern. Einen Schüler?...Adria wischte den Gedanken weg. Sie war selbst noch eine Schülerin! Sie musste jemanden finden, der sie beförderte. Und, wenn sie zum dunklen Lord höchstpersönlich gehen würde? Immerhin hatte er aus ihr die jüngste Ritterin seiner dunklen Herrlichkeit gemacht!? Sie spürte den Orden auf ihrer Brust liegen. Oder, ob sie Darth Sting aufsuchen sollte? Er kannte sie gut, waren sie lange Zeit gemeinsam einen Weg gegangen. Einen Siegreichen! Fragen über Fragen! Sie wollte sich nicht zermürben lassen. Schluss erstmal damit! Die dunkle Seite der Macht würde es schon fügen! Sie musste dem nur Vertrauen schenken!

Sie kamen dorthin zurück, wo Adrias Geschichte anfing. Man spürte die Dunkelheit, die der Planet bis in den Orbit verströmte und ein leichtes Kribbeln auf der Haut verursachte. Ein Machtkribbeln. Die Tochter der Dunkelheit genoss es und ließ sich davon kitzeln. Sie war jetzt im Hier und Jetzt, voll und ganz. Adria spürte außerdem diesen Sog, der sie wie magisch anzog und zu sich rief.


“Kannst du die dunkle Seite der Macht spüren, Venris?”,

fragte sie den Jünger, so wie es eine Mentorin, eine Meisterin mit ihrem Schüler tat.

“Sie ruft nach uns! Sie greift nach uns!”

Doch dann spürte Adria noch etwas anderes. Ihr Gesicht verhärtete sich. Das konnte nicht sein? Offenbar doch! Sie war hier und hatte nicht nach ihr gesucht? Typisch!

Sie tauchten in die Atmosphäre ein. Der Tempel ihres Ordens kam näher. Die dunkle Seite der Macht und die von ihr ausgehende Kälte und Finsternis wurde immer stärker spürbar, dass man sie fast schmecken konnte, doch nicht nur dieses Gefühl nahm zu. Sie landeten.

Adria betrat die Landeplattform und damit heimatlichen Boden und sog die Heimatluft ein. Dann rief Adria ihre Mutter, die sie so sehr spürte, mental:


“Mutter, komm zu mir. Ich bin hier!”

Zu Venris sagte sie dann eindringlich, das keinen Widerstand zuließ:

“Komm!”,

und verließ den Südhangar in Richtung Hauptein-und ausgang. Sie blieb erst stehen, als sie wieder draußen war. Sie brauchte frische Luft! Und Platz. Sie schickte ihren Machtsinn zu ihr und hielt Ausschau, wer sie begleitete. Ihr Blick richtete sich unterdessen auf Venris.

“Ich habe jetzt ein Familientreffen! Ich werde meine Mutter gebührend empfangen und ihr meine Liebe ausdrücken. Du kümmerst dich um ihre Begleitung und hältst diese von uns fern. Ich kann meine Mutter spüren, und dass sie gleich da ist. Es scheint ihr Schüler zu sein! Er ist genauso wenig ausgebildet wie du. Er dürfte kein Problem darstellen.”

Dann griff sie zu ihrem Lichtschwert mit der scharlachroten Klinge, mit der sie hunderte, wenn nicht tausende Yevs getötet hatte und gemeinsam mit Sabar ihren Anführer. Sie ließ ihr Lichtschwert erstmal noch unaktiviert und drehte sich dem Haupteingang zu. Dennoch würde sie die Klinge gleich aktivieren. Sie war fest entschlossen, das Unvermeidliche zu tun. Hass und Zorn über zwanzig geraubte Lebensjahre und eine Kindheit im Labor durchrollten sie und waren der Äther für ihren Entschluss. Kira, ihre Rabenmutter, würde heute durch ihre Hand sterben! Der Grund: Kindswohlgefährdung höchsten Grades! Was sie ihr angetan hatte, war einzigartig!

Dann war sie da. Sie sah ihre Mutter kommen. Entschlossen und mit finsterem Blick sah sie ihr entgegen und verdichtete ihre Machtrüstung. Es war schon ein seltsamer Anblick, denn Mutter und Tochter wirkten wie zwei Schwestern, die höchstens zwei Jahre auseinander waren. Adria rief ihrer Mutter mit fester Stimme entgegen:


“Hallo Mutter, verwundert mich zu sehen? Du dachtest wohl, ich hätte dein Alter längst überholt, wäre längst ergraut und dann zu Staub zerfallen! Mein Meister hat mich gerettet, was du nicht hinbekommen hast, weil es dich nicht interessiert hat! Dafür wirst du heute sterben!”

Adria aktivierte ihre Klinge. Unheilvoll knisterte sie und verlangte nach Blut. Es gab wohl nicht Schwereres, als gegen Freunde oder gar gegen die eigene Familie anzutreten und zu kämpfen. Adria legte Macht verstärkt die letzte Distanz zu ihrer Mutter im Eiltempo zurück, doch sie fiel ihr nicht um den Hals, sondern schlug mit der Klinge ihres Lichtschwertes nach ihr. Für Adria war der Schlag allerdings befreiend. Doch ihre Mutter wich aus. Adria rannte die Statue in ihrer Nähe hoch, einer der Statuen, die den Weg zum Haupteingang säumten, und schrie dabei:

“Mag sein, dass du stärker in der Macht ausgebildet bist, doch glaube mir, nichts geht über eine starke Motivation!”

und stieß sich oben kraftvoll mit der Macht ab und machte einen Salto über den Kopf ihrer Mutter und stieß dabei kopfüber erneut zu, in fester Absicht, ihre Mutter zu töten. Ein Entschluss, der sich seit langem in ihr geformt hatte.


Bastion, vorm Haupteingang des Tempels der Sith auf der Prachtallee mit den Statuen: Adria mit Kira, Venris mit Shigjat
 
| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion – nahe Bonetown – nahe Niriz Plaza, 123te Straße | Craton Minara


Wie lange wartete er nun schon? Minuten? Stunden? Wie lange verbarg er sich schon im Schatten zwischen den Hochhäusern? Doch langsam beschlich ihn ein ungutes Gefühl, was wenn er nun ans Messer geliefert wurde? Was wenn er nun der Zeuge war der verschwinden musste? In seinem Zustand wäre es doch ein leichtes ihn auszuschalten. Mit dem Speeder vorbei kommen, ihn umblastern, dann seine Leiche in die Rettungskapsel werfen und sie ausbrennen lassen.

”Hey kae pin! Jeejee doth doe kankee bai tytung pinepua.” (“Reiß dich zusammen! Wir sind jedem Häscher überlegen.“) „Und was ist mit Angelus? Er ist ausgebildet, ich nicht.“ „Pioye goo hatkocanh nan che uba cahtane…“ („Als würde er dich persönlich holen kommen…“)

Aber zumindest sollte er zusehen, dass er nicht völlig wehrlos war. Also setzte der Mirialaner seine Schulter gegen eine der Häuserwände, holte tief Luft und drückte dann ruckartig mit der Schulter gegen die Wand. Und mit einem Gnurpsen schoss ein Schmer durch seine Schulter, die ihm einen Urschrei entlockte. Ihm wurde heiß und kalt, sein Sichtfeld verengte sich und er rutschte am rauen Permabeton hinab.

Ein Infernalisches Dröhnen kam auf ihn zu und Craton stemmte sich mühsam wieder auf die Beine. Ein Bolide hielt kurz darauf an der Stelle die er dem Maha kahkesa (Königsmörder) am Comlink genannt hatte. Und tatsächlich war es der Sith der sich aus dem Gefährt schälte. „Pioye goo hatkocanh nan che uba cahtane…“ („Als würde er dich persönlich holen kommen…“) hallte es noch einmal in Cratons Geist nach. Doch der Sith stürmte nicht mit einem aktivierten Lichtschwert auf ihn zu oder es tasteten unsichtbare Finger nach seiner Kehle. Nein er hatte sogar an neue Kleidung gedacht, wie aufmerksam von ihm. Der Mirialaner sollte diese alten Lumpen ausziehen um sie später zu entsorgen. Der Tempel der Sith sei momentan zu riskant, hieß es, was dem Renegaten ein Raubtierhaftes Grinsen entlockte. Stattdessen sollte der den Sith-Warrior auf ein Dinner begleiten. Ach deswegen die neue Kleidung, eine Kombination mit weißer Jacke, fast wie ein livrierter Kellner.

Während sich der Renegat aus seinem Overall schälte und dabei vor Schmerzen das Gesicht verzog und leicht schwankte, spürte er die Hand des anderen Mannes auf seiner Schulter. Nur kurz aber kräftig, so dass er sein Gleichgewicht wieder fand. Danach wartete Darth Angelus mit einem Ratschlag für ihn auf, er solle seinen Schmerz überwinden, ihn nutzen um Stärke daraus zu ziehen. Grandios und wie sollte das genau von statten gehen? Nachdem Craton seine Kleidung gewechselt hatte, noch einmal von Husten geschüttelt wurde und er den Auswurf in die Gasse gespuckt hatte, folgte er dem Sith ins innere der Gleiters. Dieser hatte laut Musik aufgedreht und brauste durch die Straßen, schneller als es wahrscheinlich unauffällig gewesen wäre. Doch nachdem sie die Ausläufer von Bonetown verlassen hatten, drosselte Darth Angelus die Geschwindigkeit und die Lautstärke der Musik.

Er wies darauf hin das sie drinnen, wo auch immer das sein mochte nicht über die Ereignisse reden könnten. Und es verlangte ihn danach zu erfahren ob Captain Do‘Tar nicht mehr war. Und ob der Mirialaner für die Unruhen in der Stadt verantwortlich war. Dopa Maskey musste grinsen, was sich zu einem heiseren Lachen steigerte bevor er zu sprechen begann:


“Dem Chiss sind seine Lügen im Halse stecken geblieben und dann kam er wohl auf die törichte Idee sein Schiff auf den Tempel der Sith fallen lassen zu wollen. Ach und wusstet ihr, das egal was er gegen euch in der Hand gehabt haben mochte, ihm, einem Paktierer mit einem Verräter am Imperium, eh kein glauben geschenkt werden würde?“

Erneut begann der Mirialaner zu lachen, dunkler und dreckiger als zuvor. Es amüsierte ihn wirklich wie sich alles am Ende gefügt hatte. Dann fiel sein Blick auf sein Hände, dreckig und mit verkrustetem Blut versehen, im Spiegel des Speeders, sah sein Gesicht aus als hätte wäre er unter eine Stampede von Nerfs geraten. Und so wollte der Sith mit ihm zu einem Dinner? Craton kramte sein zuvor ausgezogenen Shirt hervor und versuchte mit Speichel so gut es ging, Dreck und Blut von sich zu bekommen.

“Das Beste wäre wohl wenn ich eine Nasszelle aufsuche bevor wir beim Dinner erscheinen.“

Merkte er noch an, doch Darth Angelus lenkte den Boliden bereits in die Garage eines Nobel Restaurants. Als die Beiden durch das Lokal schritten, zupfte der Mirialaner im vorbeigehen eine Hai-ka Blume aus einem Bukett und befestigte sie an seiner weißen Jacke. Dann strich er sich noch einmal die Haare nach hinten, bevor sie die Terrasse erreichten. Dort saßen die Schülerin des Sith, eine hübsche junge Frau und ein kräftig wirkender Mann. Angelus wies ihm einen Platz zu und stellte die Anwesenden wie auch ihn vor. Also war die hübsche junge Frau die Schwester des Sith und der Kräftige Mann ein Professioneller Beschützer, interessant. Nachdem der Mirialaner sich knapp verbeugt hatte und einen Handkuss bei den beiden Damen angedeutet hatte, nahm er mit einem gewinnenden Lächeln Platz. Er musste schon einen Seltsamen Anblick abgeben, in seinem sauberen und neuen Aufzug aber mit zerschundenem Gesicht und leicht humpelnd. Denn obwohl er versuchte den Schmerz zu nutzen oder ihn zu unterdrücken, ganz gelingen wollte es ihm nicht. Als dann Darth Angelus noch anmerkte, das Craton eine kleine Auseinandersetzung vor einer Bar in Bonetwon hatte, fügte der Renegat mit fast entschuldigender Geste hinzu.

“Ich bin solchen Dingen einfach zu ungeschickt. Wäre Darth Angelus, euer Bruder nicht gewesen, wer wüsste was mir nicht noch alles zugestoßen wäre.“

Hierbei versuchte Dopa Maskey wirklich verängstigt auszusehen, währender Valeria fest in seinen Blick nahm.

“Doch möchte ich keineswegs euren Abend ruinieren, tut einfach so als sei ich gar nicht anwesend.“

Erneut setzte der Mirialaner ein freundliches und gewinnendes Lächeln und versuchte es über den gesamten Tisch erstrahlen zu lassen.


| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion – Bastion Center – Innenstadt – ‚Table‘ – Dachterasse | Craton Minara, Darth Angelus, Odile, Valeria, Moxley​
 
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