Bastion

Bastion - Sartinaynian City - Schiffswerft des Imperiums - Norag's Schiff
Darth Nydak (Norag), Lilya und T1gA (NPC)

Die Zeit mit Lilya und seinem kleinen droidischen Freund waren schon recht seltsam, es fühlte sich wie ein richtige Familie an. Waren sie so etwas wie eine Familie geworden? Wenn das dieses Gefühl war, dann war es wunderschön und er hoffte, eines Tages frei von all seinen Ketten zu sein und einfach frei sein. Er lächelte als Lilya dem kleinen antwortete und nippte dann an seinen Tee und erst jetzt bemerkte er den leckeren Gerucht der vom Topf aus kam.

"Hast du gekocht? Vielen Dank! Ich habe wohl ein wenig die Zeit vergessen als ich den kleinen verbessert und repariert hatte."

Sagte er schief grinsend, aber dein Danke war ein ehrliches Danke und das merkte man ihm an. Das grinsen erlosch etwas als Lilya ihn eingehend ansah und runzelte kurz die Stirn und sah sich dann das Datapad an, es dauerte kurz bis er begriff was es zu heißen mag doch spätestens als die Worte von der Lethan ihn erreichten begriff er alles genau.

"Ich habe einen Vorschlag, wir essen in Ruhe und dann starten wir das Schiff und verschwinden von hier. Hast du ein Wunschziel fürs erste?"

Fragte er sie dann, einfach um zu sehen ob sie einen bestimmten Planeten bereisen wollte. Um einfach erst einmal weg von hier zu kommen. Es kann ja möglich sein. Oder? Sie war wohl sehr lange hier länger als Norag und das merkte man ihr an. Die Twi'lek fragte ihn dann ob er den Tisch decken kann und er nickte und stand auf und deckte den Tisch für die zwei. In dem Moment schien es wirklich so als seien die drei wie eine kleine Familie selbst der Droide half mit indem er alles auf den Tisch gerade rückte und der Zabrak lächelte. Wie ein Kind das von seinem Vater gelernt hatte. Oder von der Mutter.

Bastion - Sartinaynian City - Schiffswerft des Imperiums - Norag's Schiff
Darth Nydak (Norag), Lilya und T1gA (NPC)
 
Bastion- Sartinaynian City- Nebengasse- mit Brianna und Darth Makhaira

Ihre Idee mit der Agrarwelt kam nicht gut an. Bailee schnalzte mit der Zunge.

"Geht es beim Busse tun nicht darum? Etwas zu machen, was einen so richtig angurkt? Hab noch nie gehört, das jemand dafür in ein Wellnesshotel gegangen ist."

Gut, für jemanden,der ein Problem mit Ruhe und Freundlichkeit hatte, wär das vielleicht tatsächlich folter. Unwillkürlich huschte ihr Blick in Richtung des Sith-Tempels und sie stellte sie deren Bewohner vor, wie sie in nem Whirlpool und auf ner Massageliege vor Leid schrien und sich wandten, weil das ...zu gut für sie war. Sie musste dem Kopf schütteln um diese Bilder wieder loszuwerden. Vielleicht war doch irgendwas an dieser Kralle, dass ihr jetzt das Hirn verknotete.

Als sie auf den Aufbruch pochte- bevor die Pyramiden-Bewohner Bock auf Wellness bekamen und in die Strassen auszogen um Kinder zu fressen- zog Brianna sie auf, dass sie fit genug für ein Wettrennen wär. Bailee sah sie an und blinzelte.

"Bitte. Renn vor! Ich komm hinter dir her und sammel dich dann auf, wenn du dich verschätzt und auf der Nase landest."

Trotz allem würde sie Brianna nicht aus den Augen lassen und vor rennen. Sie würde sie nicht der Gefahr aussetzen, von jemandem gefunden zu werden, der sie nicht finden durfte. Aber es erfüllte sie mit Erleichterung, dass sie sich jetzt bewegten. Von irgendwo her nahm Brianna dann eine Tüte Algen-Cracker raus und fing an zu futtern. Ok, das war ein gutes Zeichen! Bailee griff dem Angebot ihrer Meisterin folgend in die Tüte und schob sich zwei der Cracker in den Mund.

"Das du sowas isst!"

staunte sie. Sie selbst war algigen Geschmack ja gewohnt, waren Algen doch ein fester Bestandteil der Ernährung ihrer Art.

"Toll. Jetzt hab ich Bock auf Algensalat."

grummelte sie dann, ehe sie das Schiff der Sith erreichten. Bailee staunte über den Schiffstyp.

"Das ist ein republikanisches Schiff! Wie seid ihr denn da dran gekommen?"

fragte sie, ehe die Sith sie an Board bat und zur Krankenstation führte. Dort lagen schon ein paar Sachen und Bailee sah sich neugierig um, während die Sith anfing, aus ihrer Vergangenheit zu erzählen. Dunkelheit in einem Kind? Ja gut. Wenn man überlegte, welche Wutanfälle Dreijährige hinlegen konnten und wenn man dagegen hielt , was Jedi über Wut und co sagten....aber dann wahr das nichts spezielles. Jedes Kleinkind konnte Wutanfälle bekommen. Jemandem deswegen den Werdegang zu blockieren war wiederrum ziemlich unreif von dem Erwachsenen. Es sei denn, die Mutter war so eine Teenie-Mutter gewesen. Dann war es wohl wirklich nur eine unreife Kurzschluss-Handlung gewesen. Die Erinnerungen blockiert? Das ging? Bailee sah Brianna fragend an- nicht das erste Mal, seit sie auf die Sith gestossen waren. Das klang ziemlich merkwürdig und Bailee hätte nicht schlecht Lust, die Mutter nach ihrer Version der Geschichte zu fragen.
Als die Sith geendet hatte, fragte sie sie nach dem Grund ihres Aufenthalts hier.

"Survival-Training"

murmelte Bailee leise in ihren nicht vorhandenen Bart. So ganz falsch war das ja nicht, wenn man bedachte, was sie waren, wo sie waren und was sie getan hatten. Ob Brianna das dann auf Coruscant auch so deklarieren würde? Hoffentlich war ihre Meisterin sicher vom Planeten runter gekommen. Nicht, dass am Ende alles umsonst gewesen war. Das wär wirklich die Krönung nach dem ganzen Aufwand.

Bastion- Sartinaynian City- Raumhafen- Schiff von Darth Makhaira- Krankenstation- mit Brianna und Darth Makhaira
 
Bastion- Sartinaynian City- Raumhafen- Niphiras Raumschiff- Krankenstation- allein

Sie war allein auf dem Schiff. Die Verbandsmaterialien waren auf der Med-Station und Marlis wusste nicht, ob Niphira noch aufgehalten wurde oder nicht. Sie atmete noch einmal tief durch und verliess nach einem letzten Kontrollblick die Krankenstation. Sie konnte die Zeit auch gut nutzen, um nach ihren Haustieren zu sehen. Sie wusste immernoch nicht, was das für eine Gattung war. Aber die kleinen, handgrossen Fellbälle waren witzig. Sie hatte ihnen Namen gegeben. Cupcake, die halb braun und halb weiss war. Stracciatella mit den dunklen Flecken und Brownie waren als weibliche Vertreter streng von den drei Männchen Cappucino, Spot und Donut getrennt. Als sie jetzt in die Boxen guckte, versuchte sich Spot durch die Duraglas-Trennwand zu graben und zu den Weibchen zu gelangen. Ein aussichtsloses Unterfangen und Marlis versuchte, ihn zu seinen WG-Partnern zum Futternapf zu setzen. Aber er rannte zur Trennwand zurück. Vielleicht war eines der Weibchen grad paarungsbereit? Der Arme. Aber Marlis wollte auch nicht gleich 60 Fellbälle haben. Darum nahm sie Spot wieder von der Trennwand weg und streichelte ihn ein bisschen.

"Du kannst nicht rüber, weisst du? Ich weiss ja noch nicht mal, was du für einer bist!"

Ein Frustrierter war er, soviel stand fest. Denn er versuchte, sie zu beissen und Marlis war überzeugt, dass sein Frust grad dabei war, in Wut und Hass auf die ganze Galaxie umzuschlagen, weil er nicht bekam, was er wollte. Sie schmunzelte und beschloss, sich was zu trinken zu holen und ihn einfach mitzunehmen. Vielleicht brachte eine andere Umgebung ihn auf andere Gedanken. Etwas,dass ihnen allen gut tun würde. Sie verliess das Nagerzimmer und hielt Ausschau nach Niphiras Katze. Nicht, dass die Spot für ihr Leckerli mit Spiel-Faktor hielt. Aber da hörte sie Stimmen aus der Krankenstation. Wann waren die denn angekommen? Neugierig näherte sie sich der Krankenstation, in der Niphira stand, von ihrem Werdegang erzählte und sehr niedergeschlagen aussah. Zumindest bis sie hörte, dass sie die beiden Jedi fragte, was sie hier machten. Marlis fühlte sich, als hätte sich ein schwarzes Loch unter ihr gebildet. Jedi? Ihr Blick wanderte zu Spot, der auf einmal sehr ruhig in ihrer Hand sass. Wahrscheinlich hat er ihren Schreck auch gespürt. Sie streichelte ihn kurz beruhigend und betrat dann die Krankenstation. In ihrem Kopf war gerade das lauteste Schweigen, dass sie seit langem gefühlt hatte. Marlis ging zu Niphira und gab Spot in ihre Hand, damit sie anfangen konnte zu arbeiten. Vorher musste sie sich aber gründlich die Hände waschen, was sie jetzt fast exzessiv tat. Nach einer Minute jedoch hatte sie sich wieder soweit gefangen, dass sie arbeiten konnte. Sie zog sich einen Kittel und Handschuhe an, desinfizierte sich noch einmal und wandte sich dann zu den anderen um.

"Ok. Fangen wir mit euch an?"

fragte sie die Mirialanerin und begutachtete ihre Wunden noch einmal, ehe sie anfing, den Wundbereich vorsichtig zu säubern.

"Ich hab Wundkleber für die tieferen Wunden dabei. Das sollte seinen Job tun, vor allem, wenn ich nochmal Wundnahtstreifen drüber lege. Wünscht ihr ein Lokal-Anästhetikum?"

Während sie auf die Antwort wartete und einen farb-und blutverschmierten Tupfer gegen einen frischen austauschte, warf sie Niphira einen Blick zu. Eine wortlose Suche nach Bestätigung und Rückhalt.

"Ihr seid Jedi?"

fragte sie, beinahe flüsternd. Die Vorstellung, dass sie das letzte Vermächtnis ihres alten Meisters nach Hause lassen konnte, fühlte sich genauso richtig wie schmerzhaft an. Aber das die Waffe nicht hier her gehörte, bewies die Tatsache, dass die Klingen jetzt rot waren.Es war nicht mit Absicht passiert, aber es war passiert. Natürlich konnte sie jetzt sagen: Passiert ist passiert, ich behalte die Waffe. Aber das wäre nicht richtig. Er gehörte nicht hier her und seine Waffe genauso wenig.Doch bevor sie diesen Schritt gehen konnte, brauchte sie Sicherheit. Als ob es sowas hier geben würde.

Bastion- Sartinaynian City- Raumhafen- Niphiras Raumschiff- Krankenstation- mit Niphira, Brianna und Bailee
 
Bastion – Bastion-Center – Straßen, auf dem Weg zum Raumhafen – Niphira, Bailee und Brianna alias Vin

Obwohl sie mit der Idee der Sith-Version des Agricorps nicht landen konnte, blieb Bailee dabei. Ihre Hartnäckigkeit ließ Brianna schmunzeln – da konnte frau leicht vergessen, in welcher heiklen Lage sie sich befanden. Aber so kannte sie ihre Padawan: aufgeben existierte nicht in ihrem Wortschatz und das war eine ihrer großen Stärken. Neben Loyalität, Humor und etlichen anderen, verstand sich. Die Sith Makhaira war da ein ganz anderer Typ. Sie offenbarte nicht, weshalb sie ihren Orden nicht verlassen konnte und ‚nie aufgeben‘ wäre in ihrer Situation wohl nicht der ideale Charakterzug. Vermutlich wäre es besser, sie würde die Sith eher aufgeben. Allerdings musste die Frau über eine bemerkenswerte innere Stärke verfügen, es dort so weit gebracht zu haben, ohne ein von der Dunkelheit korrumpiertes seelisches und moralisches Wrack zu werden. Sie schien sich ihre Menschlichkeit bewahrt zu haben, dachte Brianna, der es in Basic an einem weniger speziesistischen Begriff für das Wort fehlte. Sie wünschte der Menschenfrau, das so durchzuhalten, bis sie endlich bereit war, die Sith hinter sich zu lassen.

„Guter Plan! Ich für meinen Teil gedenke Bastion heute auf Nimmerwiedersehen zu verlassen,“

Verkündete Brianna im Wissen, dass eine Rückkehr für alle Zeiten ausgeschlossen war, selbst wenn sie es wollte. Vermutlich konnte sie von Glück reden, dass das Imperium ein Faible für groß inszenierte Schauprozesse hatte und sie nicht einfach tot sehen wollte. Auch so durfte sie sich wohl nirgendwo im imperialen Raum mehr blicken lassen. Einen Vorteil, den Makhaira hatte war, dass der Sith-Orden kein stramm militärisch organisiertes Regime war. Dafür gab es dort zu viele charakterstarke Individuen, die alle glaubten, sie wären die nächste Imperatorin, wusste die Echani. Frau konnte schon versuchen, da eine straffe Organisation überzustülpen, aber die scheiterte in der Praxis am chaotischen Wesen der Sith. Eine Schwäche, die die kleinwüchsige Dunkelhaarige offenbar mit Erfolg ausnutzte, sich selbst treu zu bleiben. Offenkundig war ihre Begleiterin (Marlis) eine Gefangene der Sith, der sie durch ihre kreative Interpretation von Anweisungen das Leben gerettet hatte.

„Das Mädchen, das Ihr zum Medikamente holen geschickt habt, sie ist eine Jedi?“

Fragte Brianna nach Bestätigung. Genau genommen hatte Niphira das ja nicht gesagt, aber eigentlich war es klar. Die Frau meinte über sich selbst, es wäre vielleicht ihre Art, den Sith-Orden weniger sadistisch zu machen.

„Viel Glück dabei! Ich habe nur das Gefühl, einige andere eures Ranges versuchen das exakte Gegenteil. Dafür musste ich nur sehen, wie meine Freundin und ihr Padawan zugerichtet waren. Grundlose Grausamkeit, das sind die Sith die ich kennengelernt habe. Es freut mich, dass es Ausnahmen wie euch gibt, aber ich frage mich, wie viele es da überhaupt gibt,“

Mutmaßte sie und folgte der Sith durch die Gassen der Hauptstadt. Brianna kannte diese durch ihren Aufenthalt auf Bastion ganz gut, aber die Schwarzhaarige hatte ihr da noch einiges voraus. Sie führte sie durch versteckte, schlecht einsehbare Wege, die sie größtenteils nicht kannte. Ihr Sinn für Richtungen und die dräuende Präsenz des Sith-Tempels als Kompassnadel sagten der Echani jedoch, dass die Andere sie in die richtige Richtung führte. Während Brianna und Bailee ihr folgten taten die beiden, was sie am besten konnten – sich kabbeln – und weil die Nautolanerin es auf das Wettrennen ankommen ließ, konnte die Jedi-Ritterin nicht mehr zurück. Sie sah sich schnell um, ob sie beobachtet wurden, schließlich war eine blutende Mirialan in Sith-Kleidung, die wie eine Gestörte durch die Gassen hetzte, ein guter Weg, um unerwünschte Aufmerksamkeit zu erregen. So früh am Morgen schien es in diesen verstecken Winkeln von Bastion Center aber noch sehr ruhig zu sein.

Also legte Brianna einen explosiven Start hin, dem aufgrund ihrer übermenschlichen Beinkraft niemand folgen konnte. Im Vollsprint setzte sie über diverse Müllcontainer und Hinterhoftreppen hinweg, nur weil sie es konnte, stoppte aber an der nächste Straßenkreuzung. Schließlich wollte sie aus bekannten Gründen keine Beobachterinnen. Während sie innehielt und auf Bailee und Makhaira wartete, wurde der 28jährigen klar, dass Sprinten eine blöde Idee gewesen war. Sie spürte, wie frisches Blut über ihren Rücken lief und die Seite von Sedros' Schnitt fühlte sich ebenfalls bescheiden an. Nach Lage der Dinge musste sie Bailee wohl doch gewinnen lassen und ihr im Schleichtempo zum Schiff folgen.

Die sportliche Betätigung machte obendrein hungrig (nicht dass Brianna das nicht ständig war). Ihre Padawan nahm das Algencracker-Angebot gerne an, wunderte sich dabei aber.


„Die Welt, auf der ihr geboren wurde, besteht praktisch nur aus Meeren, Bergen und Küstenstädten,“

Erklärte Brianna und vermied dabei gezielt den Namen ‚Eshan‘. Bei Bailee weckte der salzige Snack aber ebenfalls Erinnerung.

„Du auch? Meine Mutter machte großartigen scharfen Algensalat mit reichlich Knoblauch. Ich würde was dafür geben, den nochmal essen zu können.“

Alsbald erreichten sie unbehelligt den Raumhafen. Brianna staunte, mit wie wenig Federlesen Makhairas Sith-Identität die Türen zum Raumhafen öffnete. Damit war ein großer Schritt zur Flucht von Bastion bereits geschafft. Den Schiffstyp erkannte Brianna nicht, nur dass es wohl im Moment noch nicht flugbereit war. Bailee erkannte es dagegen als republikanisches Modell, was weitere Fragen aufwarf.

Ohne lange Umstände führte Makhaira sie in ihr Schiff hinein und tatsächlich sah es so aus, als bereitete sich da jemand auf eine längere Reise vor. Es schien ziemlich vollständig ausgestattet mit allem, was frau zum Leben brauchte und vor allem einer ganze Menge an Vorräten. Sogar eine Medistation gab es, die Sith wollte wohl wirklich in der Lage sein, für längere Zeit ohne Unterstützung von außen auszukommen.

In diesem Raum blieben sie und warteten auf Marlis, die Padawan. Brianna setzte sich gegenüber von Niphira auf die Kante einer Liege, dann erzählte sie Schiffseignerin von ihrer Vergangenheit, von ihrer Mutter, die Dunkelheit in ihr gespürt hätte.


„Wie eine Vision oder Vorahnung?“

Fragte Brianna zwischen, denn wie viel Dunkelheit konnte denn schon in einem unschuldigen Kind stecken? Wenn es nicht eine Vision oder ein Bruchpunkt wäre, fragte sich die Echani, was eine Mutter sonst zu so einem Schritt bewegen konnte. Bei der Erwähnung des Löschens von Erinnerungen spürte sie den fragenden Blick ihrer Padawan auf sich ruhen.

„Das geht, eine ziemlich fortgeschrittene Technik.“

Nichts, was die Jedi-Ritterin jemals beherrschen würde, der die geistigen Techniken so gar nicht lagen. Falls Bailee Interesse an so Kram hätte, müsste sie wohl wieder mal eine Padawan zu einer Aushilfslehrerin senden, die den Part übernahm. Aber Niphira… Brianna schnaubte. Eine Jedi-Mutter und ein Sith-Vater, was für ein Gespann. Die eine fügte kurzerhand dem Verstand ihres Kindes Schaden zu, der andere wollte sie gleich ganz töten.

„Irgendwas Verbotenes habt Ihr also als Kind miterlebt, ein Geheimnis, für das ein Vater seine eigene Tochter töten wurde. Das sind ja vielleicht Rabeneltern. Dafür habt Ihr Euch ja ganz gut geschlagen, denke ich. Aber ich nehme an, so wirklich beantwortet wurden die Fragen bei den Sith nicht?“

Schließlich wollte Niphira genau von dem Ort weg, an dem ihr Sith-Vater sie haben wollte. Das warf eine weitere Frage auf:

„Zu eurer Mutter bei den Jedi wollt Ihr aber auch nicht zurück?“

Makhaira befand, dass sie bei den Sith wohl an dem Ort war, an dem sie sein sollte, wie eine Art von Schicksal, das sie zu denjenigen führte, die die Hilfe einer Sith brauchten. Dabei berief sie sich auf ihre Version des Sith-Ordens, den frau durchaus so interpretieren konnte, fand auch die Echani:

„Ja gut, wenn man ‚kein Frieden‘ als die Erkenntnis versteht, dass Gewaltlosigkeit in einer realen Galaxis nicht funktioniert… ‚Leidenschaft‘ ist in meinen Augen nicht per se schlecht und der Rest… da geht es ja um das Erlangen der eigenen Freiheit, was mit allen anderen geschehen soll wird nicht erwähnt. Das ist vielleicht etwas egoistisch, aber von Mord und Brutalität steht da in der Tat nichts.“

Im Gegenzug wollte Niphira nun Dinge von ihnen wissen. Brianna zögerte, überlegte und musterte ihr viel kleineres Gegenüber. Bailee überbrückte die Pause mit dem ironischen Kommentar, dass sie zum Survivaltraining hier waren, was die Mundwinkel ihrer Meisterin kurz zucken ließ. Gut, sie hatte versprochen, auf dem Schiff alle Fragen zu beantworten… vielleicht verließ sollte sie sich wirklich ganz auf ihr Echani-Gespür, das keine Unaufrichtigkeit in der Frau spüren konnte. Die Bruchpunkte schienen sie ebenfalls nicht zu warnen, dann hieß das wohl, dass keine Gefahr bestand, einen gravierenden Fehler zu machen, oder?

„Survival-Training trifft es ganz gut. Ich werde vom Imperium gesucht, nicht weil ich Jedi bin, sondern als Person, wegen eines Mordes, den ich nicht begangen habe,“

Sagte Brianna die Wahrheit, von einem gewissen Standpunkt aus. Sie mochte ihrem Gegenüber vertrauen, aber der Umgebung musste sie das nicht unbedingt. Die Arbeiterinnen, die das Schiff aufmotzten, könnten die Räume verwanzt haben oder ähnliches.

„Ich kann mich nirgendwo im Imperium sehen lassen, deshalb die Maskerade. Ohne Lord Sturn hätte ich wohl niemals einen Fuß auf diese Welt der Dunkelheit gesetzt…“

Das stimmte wohl für ihre beiden Besuche auf Bastion…

„Ich weiß nicht, ob Ihr ihn kennt. Er ist vielleicht einer der moderateren Sith, der nicht so sehr zu sinnloser Brutalität neigt. Das hat ihn dennoch nicht davon abgehalten, meine Freundin und ihre Begleiterinnen in den Sith-Tempel zu entführen und seinen Untergeben zum Spaß zu überlassen. Eine Padawan ist wohl tot, jemand anderes spurlos verschwunden. Wir sind dort grauenhaften Monstrositäten begegnet, die einst fühlende Wesen waren und befürchten, dass ihm dasselbe Schicksal wiederfahren ist. Eines von denen hat mir die Verletzung auf meinem Rücken zugefügt.“

Brianna atmete tief durch um sich zu beruhigen. Es war nicht schön, daran denken zu müssen und weit weg von Kestrel und Q'Tahem zu sein machte es nicht besser. Solange sie bei ihnen war hatte sie gewusst, dass es ihnen gemessen an den Umständen gut ging. Jetzt konnte sie nur vermuten und hoffen. Sie prüfte das Chrono ihres iKoms.

„Sie müssten Bastion bereits verlassen haben, sind also in Sicherheit. Damit haben sie aber unsere Fluchtoption verbraucht, was bedeutet, dass meine Padawan und ich einen anderen Weg von dieser Welt herunterfinden müssen. Das ist aber alles müßig, solange unsere Verletzungen nicht behandelt sind, brauchen wir es gar nicht erst versuchen.“

Die Schülerin, Marlis, war inzwischen eingetroffen, weshalb die Echani diese ansah. Sie wollte mit ihr anfangen, obwohl Brianna es lieber gehabt hätte, sie würde sich stattdessen Bailee zur Brust nehmen. Schließlich war sie die Starke, die durchhalten konnte. Dass die Behandlerin sie für dringender hielt… schmerzte.

Bailee?“

Fragte Brianna und hoffte, dass diese ein Zeichen gab, dass sie zuerst versorgt werden wollte. Das blieb jedoch aus, weshalb diese begann, die Wunden der verkleideten Mirialan zu reinigen. Die Desinfektion brannte, doch da musste sie durch. Dass Marlis so klang, als kannte sie sich aus, war ein gutes Zeichen.

„Nein danke, schließlich bin ich keine verweichlichte Mirialan,“

Betonte sie. Betäubung brauchte sie nicht, pah! Durch Machtheilung konnte sie alle Verletzungen wegheilen, ohne dass etwas zurückblieb, doch das hieß nicht, dass sie nicht schon jede Menge eingesteckt hatte in ihrem Leben. Eine Wundbehandlung hielt Brianna allemal aus. Während Marlis mit der Arbeit anfing fragte sie, ob sie und Bailee wirklich Jedi waren.

„Ja – sie ist meine Padawan,“

Dabei deutete sie auf die Nautlolanerin.

„Eure Meisterin hat erzählt, Ihr wärt ebenfalls eine, Marlis. Ebenfalls eine Gefangene der Sith, oder sollte ich sagen ‚ehemalige‘? Ihr seid inzwischen aus freien Stücken bei ihr?“

Unter den Sith hätte es die Ex-Padawan sicherlich weit schlimmer erwischen können, aber ein gefährliches Pflaster war Bastion ja trotzdem. Brianna wusste selbst, dass die meisten Sith sie während ihrer Undercover-Zeit nie als Nicht-Mehr-Jedi akzeptiert hatten und das hatte nicht daran gelegen, dass sie so leicht zu durchschauen gewesen war. Freilich konnte sie Marlis in Niphiras Gegenwart schlecht fragen, ob sie nicht lieber mit ihnen kommen wollte.

Bastion – Raumhafen – Niphiras Schiff, Krankenstation – Niphira, Marlis, Bailee und Brianna alias Vin
 
Bastion- Atherious Boulevard- Sith Tempel- Dömäne der Lernenden- Das Mal :: Varyn Keth :: Seris Veynar, Cerus Vhal’Kor + 2 NPC Jünger


Varyn stand am Rand des Males, den Rücken gerade, das Datapad eng an die Seite gepresst, als könne er sich daran festhalten. Er war zwiegespalten. Ein Teil von ihm genoss es, wie die vier Neuankömmlinge die Atmosphäre in sich aufsogen – wie ihre Nervosität in flachen Atemzügen und nervösen Blicken nach außen drängte. Angst hatte einen Geschmack, und er hatte gelernt, ihn zu erkennen. Sie schmeckte metallisch, wie Blut auf der Zunge.

Doch unter diesem Genuss lag etwas anderes. Ehrfurcht. Ein kalter, ehrlicher Druck in der Brust, der jeden Anflug von Überheblichkeit erstickte, sobald er daran dachte, wer sie hier prüfen würde.

Das Mal war ein mittelgroßer Raum, der wie eine Höhle wirkte, als hätte der Tempel den Stein nicht vollständig gezähmt. Rohkantige Wände, dunkle Adern im Gestein, flackerndes Licht, das in Vertiefungen verschwand und den Raum größer wirken ließ, als er war. Dennoch passte alles in die Ordnung des Tempels: eingelassene Leuchten, kalte Metallkanten, geometrische Elemente, die wie Narben in die 'natürlichen' Formen geschnitten waren. Und über allem lag dieses Summen, nicht nur Maschinen, sondern etwas Tieferes, etwas, das man nicht hören, nur fühlen konnte.

Dann veränderte sich die Luft.
Es war kein Geräusch, das Varyn zuerst wahrnahm, sondern das plötzliche Verstummen von allem. Selbst das Brummen schien sich zurückzuziehen, als hätte der Tempel den Atem angehalten. Eine unnatürliche Stille legte sich über den Raum und machte jeden Herzschlag der Anwesenden zu einem Verräter.

Der Prüfer trat ein.
Eine Gestalt in schwarzen Gewändern, stellenweise zerrissen, als hätte sie Feuer und Klingen überlebt – doch trotz dieser Spuren von Verfall ging eine unantastbare Autorität von ihr aus. Vollständig verdeckt, die Kapuze so tief und dunkel, dass Varyn nicht einmal die Andeutung eines Gesichtes erkennen konnte. Es war, als hätte die Dunkelheit selbst eine Form angenommen.

Ein Schauer lief Varyn über den Rücken, obwohl er ihn schon oft gesehen hatte. Vielleicht gerade deshalb. Er wusste, was dieser Schatten bedeutete. Und obwohl keine Augen zu sehen waren, fühlte Varyn ihren Blick – nicht nur auf der Haut, sondern in seinem Inneren. Als würde etwas seine Gedanken aufbrechen und prüfen, wie morsches Holz. Die Macht glitt über ihn, tastete, wog, und hinterließ ein unangenehmes Kribbeln, das wie Scham wirkte.

Er senkte unwillkürlich den Blick.
Die vier Neuankömmlinge standen wie eingefroren. Angst verdichtete sich zwischen ihnen, und Varyn konnte nicht anders, als sie zu schmecken. 'Ja', dachte er kurz, 'ihr versteht langsam'.

Die Gestalt blieb vor ihnen stehen. Einen Moment lang sagte sie nichts. Die Stille wurde zur Drohung.
Dann sprach sie.
Die Stimme klang rau, alt, und sie trug einen gebrochenen, starken Akzent, als hätte jedes Wort erst durch Eis schneiden müssen, bevor es den Raum erreichte.


„So… das sind also neue… Opfer.“

Ein kurzes, trockenes Lachen, das keinen Funken Humor besaß.

„Ihr kommt in Tempel… mit Hoffnung. Mit Stolz. Mit Illusion.“


Eine Pause. Varyn spürte, wie sich die Macht um die Gestalt kräuselte, wie kalter Rauch.
„Ich bin Darth Judicar.“

Der Name fiel wie ein Urteil.

„Herr des Males. Prüfer. Und ich sage euch jetzt Wahrheit, da ihr sie nicht mehr vermeiden könnt.“

Er trat einen Schritt näher. Nicht schnell. Nicht bedrohlich in einer plumpen Weise. Bedrohlich, weil es schien, als würde der Raum selbst vor ihm zurückweichen.

„Ihr werdet Tempel nie wieder verlassen… so, wie ihr jetzt seid.“

Die Stimme wurde leiser, aber dadurch nur schlimmer.

„Einige von euch… werden Tempel gar nicht mehr verlassen. Nicht lebendig.“

Varyn schluckte trocken. Nicht, weil er überrascht gewesen wäre, er hatte diese Worte schon gehört, ein paar Mal, sondern weil sie jedes Mal aufs Neue anders schmeckten, wenn man selbst dabei stand. Wenn man selbst ein Teil der Runde war, auch wenn nur am Rand.

Darth Judicar ließ den Blick – diesen unsichtbaren, bohrenden Blick – über die vier gleiten. Varyn fühlte es, als würde man mit kalten Fingern über seine Wirbelsäule fahren.


„Ich sehe Schwäche.“

Sagte Judicar.

„Ich rieche sie. Ich schmecke Angst.“

Die Pause danach war genüsslich, als würde er genau das auskosten.

„Und Angst… ist gut. Angst ist ehrlich. Aber Schwäche… ist unverzeihlich.“

Er hob leicht die Hand, und Varyn spürte die Macht wie eine Klinge, die zwischen den Anwärtern hindurchzog – nicht verletzend, aber trennend, wie ein unsichtbarer Keil.

„Hier gibt es kein ‚wir‘.“

Fuhr Judicar fort, der Akzent brach die Worte hart.

„Hier gibt es nur, wer steht… und wer fällt. Wer nimmt… und wer wird genommen.“

Seine Stimme wurde einen Hauch dunkler.
„Wenn ihr glaubt, ihr könnt euch verstecken hintereinander… hinter Freundschaft… hinter Mitleid… dann ihr seid schon tot.“

Ein kurzes Schweigen. In diesem Schweigen schien es, als würde der Raum selbst lauschen.
„Ihr werdet lernen.“

Sagte Darth Judicar schließlich.

„Oder ihr werdet… dienen. Als Warnung. Als Beispiel.“

Er neigte den Kopf minimal, als sähe er bereits das Ergebnis vor sich.

„Und wenn ihr stark sein wollt…“

Die Stimme kroch wie Gift.

„Dann zeigt es. Nicht mit Worten. Nicht mit Bitten.“

Ein leises, raues Ausatmen.
„Zeigt es, wie Sith zeigen Stärke.“

Varyn spürte, wie sich die Spannung zwischen den Neuankömmlingen veränderte. Etwas wurde wach. Misstrauen. Instinkt. Das leise, hässliche Verstehen, dass es hier vielleicht nicht genügte, zu überleben, sondern dass man jemanden überleben lassen musste.
Darth Judicar schwieg wieder.
Und in dieser Stille war es plötzlich ganz klar, ‚Das Mal‘ hatte begonnen.



Bastion- Atherious Boulevard- Sith Tempel- Dömäne der Lernenden- Das Mal :: Varyn Keth :: Seris Veynar, Cerus Vhal’Kor :: Darth Judicar [NPC] + 2 NPC Jünger
 
Bastion | Imperium | Bastion Center | Sedros allein in der Gasse in der er auf Brianna und Bailee traf

Die Suche nach Spuren der Jedi erwies sich als furchtlos. Viel hatte der reinblütige Sith nicht, das ihm helfen könnte. Sicher, da war der Kloakengeruch. Aber es gab in diesem Labyrinth von Lager- und Fabrikationshallen unzählige Zugänge zur Kanalisation und Sedros hatte nicht wirklich vor, auf gut Glück sich da runter zu begeben. Also gab er die Suche schließlich auf und kehrte zum Sithtempel zurück, um sich erfolgversprechenderen Dingen zu widmen.

Zunächst aber musste er seine Hände von jeglicher Schuld reinwaschen. So unangenehm die Begegnung mit den Jedi auch gewesen war, er wollte ganz sicher nicht, dass ihm diese Sache noch auf die Füße fiel. Also schrieb
Sedros eine kurze Nachricht und sendete sie an seine Meisterin.

>Meisterin,

in der Stadt habe ich eine unerwartete Begegnung gehabt, die vielleicht eurer umgehenden Aufmerksamkeit bedarf. Teilt mir bitte mit, wann und wo ich Euch aufsuchen kann, dann werde ich Euch alle Details persönlich erklären.

In tiefer Ergebenheit Eurer unermesslichen Macht verweile ich unterwürfigst,

Sedros<

Als nächstes suchte Sedros die Werkstätten des Tempels auf und forderte ein Trio von DRK-1 Aufklärungsdroiden ein. Es hatte definitiv seinen Vorteil, einer mächtigen Sithexekutorin wie Kira Guldur zu dienen. Die Jünger bei der Warenausgabe stellten nicht allzu viele Fragen, sobald er ihren Namen fallen ließ. Der reinblütige Sith hatte diese Droiden noch nie persönlich benutzt, aber die Droidengehirne der schwebenden und bewaffneten Kugeln konnten zum Glück verbale Befehle entgegen nehmen und das offizielle Kartenmaterial der Hauptstadt war auch schnell in ihre Speicher hochgeladen.

„Geht, durchsucht das Gewerbegebiet nach Auffälligkeiten und erstattet mir Bericht. Insbesondere frische, von Lichtschwertern verursachte Schäden und offene Zugänge zum örtlichen Kanalisationssystem sind verdächtig.“

Damit waren die Droiden auch schon unterwegs. Ganz egal was als nächstes passierte, das schlimmste, was ihm passieren konnte, war eine ordentliche Tracht Prügel durch Kira bei ihrer nächsten Kampfübung. So hoffte Sedros jedenfalls. In der Zwischenzeit würde der reinblütige Sith sich seinen Übungen widmen. Es wäre ihm zwar lieber gewesen, die Archive nach ein paar Dingen zu durchsuchen, aber praxisbezogeneres hatte jetzt definitiv Priorität.

Also schloss sich Sedros in einem der Übungsräume mit einer ganzen Kiste an Munition für sein Lanvarok ein und begann mit Schussübungen mit dem Sithartefakt. Vom Unterarm aus und ohne richtige Zielvorrichtung zu schießen und ein Ziel zu treffen war schon schwierig genug. Die Wurfgeschosse aber gleichzeitig durch Telekinese so zu manipulieren, dass sie in unvorhersehbaren Flugbahnen flogen und trotzdem noch ihr Ziel fanden, war noch schwieriger. Das hatte sein kurzer Kampf mit
Brianna ausdrücklich gezeigt.

Nur ein Geschoss hatte die Jedi getroffen, während sie ein anderes hatte abwehren können und zwei weitere weit daneben geflogen waren. Das war ein erbärmliches Ergebnis und würde
Kira so wenig zufrieden stellen, wie es das ihn selbst tat. Also blieb nur rigoroses Training. Übungsziele gab es zum Glück mehr als genug und die über 200 Schuss Munition, die er sich in einer Kiste hatte aushändigen lassen, würden für ein paar Stunden Training ausreichen. Wenn sonst nichts, war das Training ein so guter Zeitvertreib wie einiges andere auch.

Bastion | Imperium | Sithtempel | Sedros allein in einem Trainingsraum
 
[ :: Bastion :: Sith-Tempel :: Pyramide der Extinktoren :: Kammer des Großzirkelmeisters :: ]
/Gouverneur Saphenus :: Darth Zion ::


Zion nickte und begleitete den Gouverneur bis zur Ausgangspforte seines Raumes. Seine Schritte waren ruhig, kontrolliert, jeder von ihnen Ausdruck eines bewusst gesetzten Endes dieses Gesprächs.

„Ich werde in den kommenden Tagen einen meiner Extinktoren nach Korriban entsenden.“

Sagte er mit seiner tief verzerrten Stimme.

„Er wird euch bei der Disziplinierung der Sklaven unterstützen. Zusätzlich kann ich einige Kontakte aus der zivilen Wirtschaft mobilisieren, um den Bau effizienter voranzubringen.“

Er hielt einen kurzen Moment inne, dann fügte er nüchtern hinzu.

„Es war mir eine Ehre. Bis bald, Gouverneur.“

Sein orangener Blick folgte dem Zabrak noch einen Augenblick, während dieser den Raum verließ. Erst als dessen Schritte verklungen waren, schloss Zion mit einer knappen Bewegung das Tor.

Die Stille kehrte zurück.
Zion wandte sich seinem Terminal zu. Mehrere neue Nachrichten waren eingetroffen – verschlüsselt, priorisiert, wartend. Er atmete tief ein, das leise Zischen seines Atemgeräts füllte den Raum, während er begann, die neuen Entwicklungen zu sichten.
Der nächste Zug war bereits gemacht worden.



[ :: Bastion :: Sith-Tempel :: Pyramide der Extinktoren :: Kammer des Großzirkelmeisters :: ]
/Darth Zion ::
 
[ Bastion – Center – Sith-Tempel – Domäne der Lernenden – Quartier ] Agatosh

Der Schlaf ließ ihn nicht sanft los. Er riss nicht die Augen auf, sondern schaltete zurück in den wachen Zustand – ein kontrollierter Übergang, wie das Einrasten eines Mechanismus. Der Atem hinter der Halbmaske ging gleichmäßig, doch etwas in ihm war bereits wach, bevor der Körper es war: ein fremder Hinweis im Raum. Ein Störfaktor. Und dann sah er sie. Das Leder lag auf dem Kissen neben seinem Kopf, nur wenige Zentimeter von seiner Schläfe entfernt: die Maske aus Zekks Quartier – kalt, steif, noch immer durchsetzt von dem, was man nicht benennen musste, um es zu verstehen.

Agatosh blieb reglos liegen. Kein Zucken, kein Laut. Nur die leblos glühenden Augen bewegten sich minimal, als er die Situation analysierte: Abstand, Winkel, Lage. Kein Schmutz, keine Abdrücke, die er ohne Licht sicher deuten konnte – aber die Botschaft war eindeutig. Sie war hier gewesen. Nicht nur in der Nähe, nicht bloß vor der Tür. In seinem Quartier. In seinem Schlaf. Und an seinem Hals, wenn sie es gewollt hätte, um ihm den Todesstoß zu verpassen, ohne dass er es auch nur ansatzweise gemerkt hätte.

Hinter der Maske spannte sich sein Kiefer, hart wie Durastahl. Die Wut kam nicht als Ausbruch, sondern als Druck – still, konzentriert, kontrolliert. Genau die Sorte, die gefährlich wurde, weil sie nicht verpuffte, sondern sich sammelte. Er setzte sich auf und sein Blick glitt zur Tür des Quartiers. Kein sichtbarer Bruch. Also keine rohe Gewalt, sondern Technik und Präzision. Neben ihrer krankhaften Verblödung war
Sera nach wie vor eine gewiefte Kreatur mit einigen natürlichen Begabungen. Und er spürte etwas, das er selbst noch vor Stunden in der Bibliothek verdrängt hatte: jene ungreifbare Intuition, dieser kalte Hauch im Nacken. Es war also keine Einbildung gewesen, er hatte es nur zu spät erkannt.

Für einen Moment war da nichts als die nüchterne Erkenntnis: Er war angreifbar gewesen. Das war keine Kränkung. Das war ein Fehler. Und Fehler waren Dinge, die man ausmerzte. Agatosh nahm die Maske auf. Seine Finger hielten sie so, wie etwast, das kontaminiert ist. Vielleicht würde er das Scheißteil noch gebrauchen können irgendwann, um
Sera damit zu ersticken.

Er stand auf und das Bett knarrte leise unter seiner Masse. Die Rüstung war schnell angelegt, dazu die Kapuze und die Halbmaske. Der Atem wurde wieder der gewohnte, mechanische Rhythmus. Als er das Quartier verließ, glitt die Tür hinter ihm zu. Diesmal blieb sein Blick eine Sekunde länger auf dem Schloss.

Im Gang war es still. Und dann war sie da – einige Schritte entfernt, als wäre nichts geschehen. Als wäre das Eindringen in sein Quartier nur ein Gedanke gewesen, den sie wieder ausgespuckt hatte. Sein Kopf neigte sich kaum merklich. Dann ging er los. Gemeinsam fanden sie sich bei ihrem
Meister ein, wie befohlen.

[ Bastion – Center – Sith-Tempel ] Agatosh, Sera, Darth Zion
 
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