Berlin will Straße nach Rudi Duschke benennen

Gut,denn frage ich Dich jetzt ganz direkt,und erwarte auch eine direkte Antwort :
Der von mir erwähnte Michael Kühnen hat sich für die Lehren eines Nationalsozialistischen Führers(Adolf Hitler) interessiert.
Hitler hat wohl kaum jemals etwas Michael Kühnen gehört(weil Kühnen noch nicht geboren).
Durch Kühnen ist kein Mensch im NS-Staat zu Schaden gekommen.
Ist dies jetzt auch legitim ?

Wen ein Herr Kühnen im stillen Kämmerlein verehrt und für was er sich interessiert oder auch nicht, ist ganz allein seine Sache.
Immerhin war Dutschke in der Lage zu erkennen, daß zwischen der Lehre Maos und den tatsächlichen Zuständen in China zu erkennen, was man von einem Herrn Kühnen in bezug auf den Nationalsozialismus eher nicht behaupten kann.



Die Verbrechen an seinem Volk,sowie an gefangenen Gegnern noch während seiner Lebenszeit sind Dir bekannt.Und diese Verbrechen sind historischer Fakt.

Und wer einen Verbrecher wie Ho Chi Minh,Mao,Pol Pot,Stalin oder Lenin(ubd all diese Verbrecher haben die APO-Verbrecher verehrt)verehrt,egal ob er sich später davon lossagt,der ist nicht um einen Deut besser,als einer,der einen Verbrecher wie Adolf Hitler verehrt

Die Verehrung der 68er für kommunistische und sozialistische Führer anderer Länder war größtenteils naiv und oftmals nichts als dumme Provokation.
Wer sich auch nur ein wenig mit der Vita Dutschkes auskennt weiß, daß er durchaus intelligent genug war, die Methoden eines Mao oder Pol Pot zu durchschauen und kritisch zu hinterfragen.
Ich für meinen Teil habe jedenfalls nie jemanden kategorisch verurteilt, nur weil er vielleicht in jungen Jahren man die falschen Idole hatte. Was zählt sind die eigenen Taten, und die Schlüsse, die man aus seinem Leben zieht.

C.
 
Hat eigentlich Benno Ohnesorg auch schon seine eigene Straße in Berlin bekommen.

Also falls Benno noch keine haben sollte und Rudi eine bekommen sollte fände ich das sehr ungerecht.

mfg
colonelveers
 
Die Verehrung der 68er für kommunistische und sozialistische Führer anderer Länder war größtenteils naiv und oftmals nichts als dumme Provokation.
Wer sich auch nur ein wenig mit der Vita Dutschkes auskennt weiß, daß er durchaus intelligent genug war, die Methoden eines Mao oder Pol Pot zu durchschauen und kritisch zu hinterfragen.
Ich für meinen Teil habe jedenfalls nie jemanden kategorisch verurteilt, nur weil er vielleicht in jungen Jahren man die falschen Idole hatte. Was zählt sind die eigenen Taten, und die Schlüsse, die man aus seinem Leben zieht.

C.

Naja, was die Verehrung aber nicht besser macht. Jemanden zu verehren um zu provozieren macht die Sache, in meinen Augen, eher schlimmer.

Klar, wenn sich ein Mensch ändert, erwachsen wird, oder wie auch immer, dann ist das ok. Das schlimme ist, das viele die ihren Glauben an eine Sache verlieren, weil sie aufachen, keinen neuen finden.
 
Weils laut den Forenregeln verboten ist politische oder religiöse Avatare oder Signaturen zu haben. Schlichtweg um Streit zu vermeiden.

cu, Spaceball
Autsch... dann haben wohl gut und gern 90% aller, die an der Weihnachtsava/sig-Aktion mitgemacht haben, eine Verwarnung verdient. :rolleyes:

Ich habe kein Problem mit so einem Strassennamen. Ich denke Rudi Dutschke mag ein Mann gewesen sein, der sicher seine Fehler und blinden Flecke hatte, aber er wollte auf seine Weise sein Land vor einem neuerlichen Fall in den Faschismus, der von vielen damals befürchtet wurde bewahren, und das eigentlich nur mit den Mitteln die jedem Bürger im Grundgesetz angeraten werden, im Falle des Aufkeimens eines Unrechtsstaates und konnte dieses grobe Ziel zusammen mit den anderen demokratischen Teilen der 68er Bewegung auch erreichen.
Im Endeffekt ist er dafür dann auch gestorben.
Ich lese hier nun zum x-ten Mal, von einem Sturz zurück in den Faschismus. Nur klingt für mich, angesichts der Besetzung Deutschlands, das mehr nach der Paranoia eines Studenten.
 
Ich lese hier nun zum x-ten Mal, von einem Sturz zurück in den Faschismus. Nur klingt für mich, angesichts der Besetzung Deutschlands, das mehr nach der Paranoia eines Studenten.

Einen direkten Rückfall in ein offen faschistisches System befürchtete man auch eher weniger. Eher eine Aushöhlung der Demokratie und ein System, in dem die wirtschaftlichen Interessen der Großkonzerne über den Bedürfnissen der Bürger steht.
Diese Ängste kulminierten 1968 aus verschiedenen Gründen:

-Große Koalition
-Notstandsgesetze
-Berufsverbote
-Eine bis dato kaum stattgefundene Aufarbeitung der NS-Zeit, begünstigt dadurch, daß viele "braune" Eliten ihre Karrieren in Politik, Verwaltung sowie im Bildungs- und Gesundheitswesen nahe zu nahtlos im Nachkriegsdeutschland fortsetzen konnten.
-Verstrickung der Besatzungs- bzw. Schutzmächte in blutige post-kolionalistische Kriege, um die Unabhängigkeitsbestrebungen anderer Völker zu unterdrücken. (Vietnam, Algerien z.B.)

C.
 
-Notstandsgesetze

Warum diese verabschiedet wurden ist ja wohl bekannt.
Es handelte sich dort um starken Druck der West-Mächte.


Ich nehme jetzt einmal an,Du beziehst Dich auf den Radikalenerlass,welcher von den Linken fälchlischerweise als Berufsverbot bezeichnet wird.
Zum einen wollen wir da mal nicht Ursache und Wirkung verwechseln,zum anderen wurde dieser Erlaß erst 1972 eingeführt.


Warum rechtfertigt die Existenz einer Großen Koalition,also die Zusammenarbeit von demokratisch gewählten Parteien den Aufstand,den die APO-Verbrecher veranstaltet haben.
Wir wollen uns immer vor Augen halten,daß die APO die Gülle waren,auf der die RAF und die RZ gediehen.


-Berufsverbote
-Eine bis dato kaum stattgefundene Aufarbeitung der NS-Zeit, begünstigt dadurch, daß viele "braune" Eliten ihre Karrieren in Politik, Verwaltung sowie im Bildungs- und Gesundheitswesen nahe zu nahtlos im Nachkriegsdeutschland fortsetzen konnten.
.

Wie Du selber sagtest,wir hatten leider keine anderen Leute.
Heute sitzen wieder hohe Würdenträger der SED in hohen Positionen und sogar im Deutschen Bundestag,und keinen juckts.Wo sind hier die Proteste ?
Die Abgeordneten der Linken werden noch heute vom VS observiert.


-.
-Verstrickung der Besatzungs- bzw. Schutzmächte in blutige post-kolionalistische Kriege, um die Unabhängigkeitsbestrebungen anderer Völker zu unterdrücken. (Vietnam, Algerien z.B.)

C.

Und warum überzog man aus diesem Grunde,also für Verbrechen,welche von den Besatzungsmächten begangen wurden,die BRD mit Brandstiftungen,Bombenattentaten,und Morden ?


Entschuldige, wenn ich mich hier einmische, aber da du eigentlich (so interpretiere ich jedenfalls deine Post) die Morde an Polizeibeamten und Wirtschaftsfunktionären oder Anträgen, die Dutschkes Gesinnungsgenossen verübt haben, ihm anrechnest muss ich doch wirklich fragen, ob man anhand seiner persönlichen Taten beurteilt wird und/oder auch Anhand der Taten von anderen (und seinen sie mit demjenigen verwandt oder befreundet) beurteilt wird.

Zum einen bedarf es keiner Entschuldigung,wenn Du an einer Diskussion teilnehmen möchtest ;)

Zum anderen waren es zum Teil seine wegegfährten,welche diese Taten verübten.
Dies meinte ich mit seinen Gesinnungsgenossen.
Ähnlich wie im Falle Joscka Fischers,der die RAF-Mörder wortwörtlich "Liebe Genossen im Untergrund" genannt hatte.

Soweit mir bekannt ist hat Dutschke weder selber bei diesen Unrechtstaten mitgeholfen noch irgendeine andere Art Beihilfe geleistet.

Durch Sitzblockaden und ähnlichen Dingen hat er zunächst einmal selber Verbrechen verübt.
An den Morden und Entführungen hat er m.E. nur deshalb nicht teilgehabt,weil er durch die Schüsse von Herrn Bachmann dazu nicht mehr in der Lage war.


Also ist Dutschke jetzt abzulehnen, weil er Gesinnungsgenossen hatte, die ihrerseits Verbrechen verübten, oder weil er selber Verbrechen verübt hat?

Beides.
Zum einen hat er sich zumindest der Nötigung,und des Wiederstandes gegen die Staatsgewalt schuldig gemacht.

Zum anderen war er m.E. der geistige Brandstifter,der solche Banden wie die RAF und die RZ erst möglich gemacht haben.


Auch hatte ich bei der Lektüre des letzten Verfassungsschutzberichts eher den Eindruck, dass rechtsextreme Verbrechen/Gewalttaten das Hauptproblem dieser Republik im Bezug auf Extremismus wäre und keine Gefahr aus der "kommunistischen" Ecke drohen würde. Also kann ich (wenn ich mich mal auf die Behörden verlasse) deiner Interpretation, die Linksextremen werden zu "lasch" angefasst nicht zustimmen.

Ich persönlich bin der der Meinung,daß sowohl der rote Sumpf als auch der braune Schumpf mit aller Härte auszutrocknen sei.

Leider hat die Behandlung beider Banden in der Geschichte der BRD immer wieder gewechselt.es gab Zeiten,da wurde gegen Links mit aller Härte vorgegangen,und mit Rechts zu lasch umgegangen.
Im Moment sind wir m.E. wieder in einer Phase,inder gegen Rechts sehr hart,und gegen Links sehr lasch vorgegangen wird.

Noch etwas zu Ho Chi Minh, es mag ja heutzutage Allgemeinwissen sein, dass er selber Kriegsverbrechen begangen/gutgeheißen hat, aber ich weiß nicht ob es damals '68 auch schon solche verlässliche und neutrale Informationen gab.
Wenn jetzt also ein Meinungswechsel nach einer erweiterten Informationsbasis nicht mehr legitim ist oder als bloßes "Vorgeben" abgeschmettert ist, müssten es auf der Welt NUR noch Heuchler geben, oder irre ich mich hier?

Zum einen gibt es genug Heuchler auf der Welt,zum anderen widersprichst Du Dir hier m.E. selber.
Wenn es damals nicht so war,daß man wenig neutrale Inforamtionen über Minh
hatte,woe hatte Dutschke denn dann seine her,die er dann für seinen "Wandel" vorgab ?
Immerhin ging der Herr bereits 1979 zu seinen Ahnen.
 
Warum diese verabschiedet wurden ist ja wohl bekannt.
Es handelte sich dort um starken Druck der West-Mächte.

Das heißt aber nicht, daß man mit ihnen hätte einverstanden sein müssen. Immerhin standen die Westmächte zu dieser Zeit in Studentenkreisen auch nicht sonderlich hoch im Kurs.

Warum rechtfertigt die Existenz einer Großen Koalition,also die Zusammenarbeit von demokratisch gewählten Parteien den Aufstand,den die APO-Verbrecher veranstaltet haben.

Sie alleine rechtfertigte das nicht, und auch wenn man mit dem heutigen Wissen zurückschaut, war vieles, was die protestierenden Studenten damals taten unnötig und überzogen. Aber wie gesagt, damals fürchtete man eine Aushöhlung der Demokratie usw. und sah es als schwerwiegenden Aspekt auf diesem Weg, daß sich die beiden "großen" Parteien zu einig waren.

Wir wollen uns immer vor Augen halten,daß die APO die Gülle waren,auf der die RAF und die RZ gediehen.

Zunächst einmal haben die in der "APO" oder sonstwo organisierten lediglich von demokratischen Grundrechten wie der Versammlungs-, Rede- und Meinungsfreiheit Gebrauch gemacht. Daß sich Teile dieser Szene später radikalisierte und zur Gewalt überging, war sicher nicht im Sinne aller damals Beteiligten.

Wie Du selber sagtest,wir hatten leider keine anderen Leute.

Ja, das sage ich auch immer noch, aber heute kann man vielleicht auch nüchterner darüber reden, da das alles eine Weile her ist. Damals war das etwas anders, da die Vergangenheit eben noch nicht adäquat aufgearbeitet war, und sich diejenigen , welche die NS-Zeit altiv mitgemacht hatten unbequeme Fragen ihrer Kinder und Enkel gefallen lassen mussten.

Heute sitzen wieder hohe Würdenträger der SED in hohen Positionen und sogar im Deutschen Bundestag,und keinen juckts.Wo sind hier die Proteste ?
Die Abgeordneten der Linken werden noch heute vom VS observiert.

Vielleicht ist man heute abgeklärter, da es nach unserem heutigen Wissen nach 45 eben doch ganz gut geklappt hat, das Gros der Menschen in ein demokratisches System zu integrieren; vielleicht ist heute aber auch das Desinteresse größer, keine Ahnung. Die Zeiten ändern sich eben...

Und warum überzog man aus diesem Grunde,also für Verbrechen,welche von den Besatzungsmächten begangen wurden,die BRD mit Brandstiftungen,Bombenattentaten,und Morden ?

Weil man die BRD z.B. durch die NATO-Mitgliedschaft in dieses System verstrickt sah z.B.

Durch Sitzblockaden und ähnlichen Dingen hat er zunächst einmal selber Verbrechen verübt.

Naja, das würde ich jetzt nicht gerade als Kapitalverbrechen sehen. Wenn man es so sieht, dann war sogar Ghandi ein "Verbrecher".

An den Morden und Entführungen hat er m.E. nur deshalb nicht teilgehabt,weil er durch die Schüsse von Herrn Bachmann dazu nicht mehr in der Lage war.

Das stimmt einfach nicht, auch wenn Du es noch so oft wiederholst. :p
Er stand der RAF und ihrem "Individual-Terror" wie er es nannte von Anfang an ablehnend gegenüber.
Dazu ein Zitat aus dem Jahr 1978:

"Individueller Terror [?] ist massenfeindlich und antihumanistisch. Jede kleine Bürgerinitiative, jede politisch-soziale Jugend-, Frauen-, Arbeitslosen-, Rentner- und Klassenkampfbewegung [?] ist hundertmal mehr wert und qualitativ anders als die spektakulärste Aktion des individuellen Terrors."

Wenn es damals nicht so war,daß man wenig neutrale Inforamtionen über Minh
hatte,woe hatte Dutschke denn dann seine her,die er dann für seinen "Wandel" vorgab ?

Es ging hier um Mao, über den er (Dutschke) seine Ansichten recht frühzeitig änderte (um 1968 herum). Wie sein "Verhältnis" zu Ho Chi Minh war, entzieht sich momentan meiner Kenntnis. ;)

C.
 
Sie alleine rechtfertigte das nicht, und auch wenn man mit dem heutigen Wissen zurückschaut, war vieles, was die protestierenden Studenten damals taten unnötig und überzogen. Aber wie gesagt, damals fürchtete man eine Aushöhlung der Demokratie usw. und sah es als schwerwiegenden Aspekt auf diesem Weg, daß sich die beiden "großen" Parteien zu einig waren.

Steine zu werfen, Häuser besetzen, Terroristen Unterschlupf gewähren und die Staatsgewalt zu misachten und zu provozieren sind der Demokratie nun auch nicht gerade förderliche Mittel.

Zunächst einmal haben die in der "APO" oder sonstwo organisierten lediglich von demokratischen Grundrechten wie der Versammlungs-, Rede- und Meinungsfreiheit Gebrauch gemacht. Daß sich Teile dieser Szene später radikalisierte und zur Gewalt überging, war sicher nicht im Sinne aller damals Beteiligten.

Nebenbei haben sie vom, völlig undemokratischen, Recht gebrauch gemacht zu randalieren, Eigentum Unbeteiligter zu beschädigen und Universitäten und andere Gebäude zu besetzen.
 
Steine zu werfen, Häuser besetzen, Terroristen Unterschlupf gewähren und die Staatsgewalt zu misachten und zu provozieren sind der Demokratie nun auch nicht gerade förderliche Mittel.



Nebenbei haben sie vom, völlig undemokratischen, Recht gebrauch gemacht zu randalieren, Eigentum Unbeteiligter zu beschädigen und Universitäten und andere Gebäude zu besetzen.

Habe ich was Gegenteiliges behauptet, bzw. solche Dinge gutgeheißen? Ich denke nicht.
Die APO, bzw. die 68er Studentenbewegung war kein monolithischer Block mit einer zentralen Leitung. Es gab militante und radikale Gruppen genauso wie es pazidistische und gewaltfreie Gruppen gab. Diese Bewegung auf ihre unschönen Auswüchse zu reduzieren und in Bausch und Bogen zu verurteilen wird ihr imho nicht gerecht.
Sicher fällt es uns heute leicht, Ereignisse aus einem Abstand von fast 40 Jahren zu betrachten und nach unserem heutigen Wissensstand zu bewerten oder zu verurteilen.
Für die damals noch junge Bundesrepublik war diese Epoche imho jedoch sehr wichtig, da hier die erste Generation nach 1945, die komplett in einem demokratischen System aufgewachsen war und sozialisiert worden ist ihre Grenzen austestete und klar machte, daß sie vielleicht nicht mehr so leicht zu führen sein wird, wie ihre Väter und Großväter. Für den Staat war es andererseits eine Bewährungsprobe, wie man mit radikalen und mitunter sogar staatsgefährdenden Elementen umgeht, und dabei trotzdem ein Höchstmaß an Freiheiten und Demokratie waren kann.

C.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe ich was Gegenteiliges behauptet, bzw. solche Dinge gutgeheißen? Ich denke nicht.
Die APO, bzw. die 68er Studentenbewegung war kein monolithischer Block mit einer zentralen Leitung. Es gab militante und radikale Gruppen genauso wie es pazidistische und gewaltfreie Gruppen gab. Diese Bewegung auf ihre unschönen Auswüchse zu reduzieren und in Bausch und Bogen zu verurteilen wird ihr imho nicht gerecht.
Sicher fällt es uns heute leicht, Ereignisse aus einem Abstand von fast 40 Jahren zu betrachten und nach unserem heutigen Wissensstand zu bewerten oder zu verurteilen.
Für die damals noch junge Bundesrepublik war diese Epoche imho jedoch sehr wichtig, da hier die erste Generation nach 1945, die komplett in einem demokratischen System aufgewachsen war und sozialisiert worden ist ihre Grenzen austestete und klar machte, daß sie vielleicht nicht mehr so leicht zu führen sein wird, wie ihre Väter und Großväter. Für den Staat war es andererseits eine Bewährungsprobe, wie man mit radikalen und mitunter sogar staatsgefährdenden Elementen umgeht, und dabei trotzdem ein Höchstmaß an Freiheiten und Demokratie waren kann.

C.


Hast du nicht, aber mir kam dein Post so vor als ob du diese Dinge gerne, zugunsten der erreichten erfolge, vernachlässigen würdest, was du ja hier ausreichend klar gestellt hast.

Verurteile ich die APO? Naja, ich hab schon mal gesagt das ich damit nicht einverstaden bin, aber auch verstehen kann wenn Leute gegenteiliger Meinung sind, da es sich hier um eine äusserst zwiespältige Angelegenheit handelt.
 
Wenn das so ist, dann haben sie aber versagt.

Aber gründlich.

Aber das gründliche überdenken unserer "Demokratie" oder das suchen nach Alternativen ist ja inzwischen nicht mehr in.

Herzlich willkommen in der Demokratie der "Doofen", wo man Zigaretten raucht um sich sicherer zu fühlen u. tankt um die Renten zu finanzieren.

mfg
colonelveers
 
@ Jedihammer:

Ich glaube Crimson hat die Gegenargumente, welche ich gebraucht hätte schon recht gut angesprochen.

Wir wollen uns immer vor Augen halten,daß die APO die Gülle waren,auf der die RAF und die RZ gediehen.
Wobei ja die APO auch einfach so aus der Luft kam und kein Ausdruck einer zumindest von Teilen der Bevölkerung favorisierten Stimmungslage war, oder :rolleyes: Der APO hier also als "böses Ding" das aus dem blauen Himmel kam zu charakterisieren, halte ich für ziemlich falsch.

Beides.
Zum einen hat er sich zumindest der Nötigung,und des Wiederstandes gegen die Staatsgewalt schuldig gemacht.

Zum anderen war er m.E. der geistige Brandstifter,der solche Banden wie die RAF und die RZ erst möglich gemacht haben.

Ich würde jetzt mal Nötigung und Wiederstand gegen die Staatsgewalt nicht mit Mord und terroristischen Anschlägen in einen Topf werfen. Es gibt hier schon einen Unterschied bezüglich der schwere der Straftat.

Und wie willst du einen geistigen Brandstifter definieren? Was andere Menschen aus meinen Werken (wenn ich denn solche unglaublich tolle Bücher, Filme, etc.) herausinterpretieren ist doch (wenn es keine erkennbare Anweisungen von mir gibt) liegt doch nicht in meiner Verantwortung.

Ein gutes Beispiel ist die Verehrung von "Catcher in the Rye" von diversen Massenmördern. Ist jetzt J.D. Salinger für deren Taten verantwortlich?

Durch eine dezidierte Ablehnung bestimmter Taten (siehe das Zitat von Crimson) sehe ich hier keine in irgendeinerweise begründeten Mittäterschaft oder geistigen Brandstifterei auf Seiten von Dutschke.
Natürlich kann man immer noch sagen, dass dieses Zitat ja bestimmt nur Heuchelei ist um "seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen". Nur beweisen oder mit Argumenten kannst du das IMHO nicht untermauern.

colonelveers schrieb:
Aber das gründliche überdenken unserer "Demokratie" oder das suchen nach Alternativen ist ja inzwischen nicht mehr in.

Herzlich willkommen in der Demokratie der "Doofen", wo man Zigaretten raucht um sich sicherer zu fühlen u. tankt um die Renten zu finanzieren.

Vuffi Raa schrieb:
Und ich persönlich bin ohnehin immernoch der Meinung, dass die 200.000? für die Abstimmung auch sinnvoller hätten eingesetzt werden können.

Wenn man dann mal was für die volksnahe Demokratie tut, wird auch nur rumgenörgelt. (nicht persönlich nehmen Vuffi Raa, du warst halt mit der Aussage halt ein gutes Beispiel).
Prinzipiell finde ich hier das Bürgerbegehren von Seiten der CDU (auch wenn ich anderer Meinung als sie in diesem Sachpunkt bin) sehr lobenswert und richtig.
Auch wenn es nicht unbedingt bei einem solch "unwichtigen" Punkt unbedingt hätte Anwendung finden müssen.

tagesspiegel schrieb:
Die Kosten verstellen dann den Blick darauf, was eine Sache auch noch bedeutet: in diesem Fall eine politische Premiere.

Deren Reiz liegt nicht in der Lagerbildung, nicht darin, auf der einen oder anderen Seite zu stehen, er liegt in der Struktur des Spiels. Das hier ist die Postmoderne. Die Postmoderne geht nun schon so lange, dass inzwischen auch die Verwaltungsangestellten dort angekommen sind. Sie befinden sich längst auf der Metaebene. Und auf der Metaebene handelt es sich hier um eine erfreuliche Angelegenheit. Um einen demokratischen Testfall. Der erste ungesicherte Lauf einer neuen Maschine, die ?Bürgerentscheid? heißt. Noch nie zuvor wurde ein Bürgerbegehren unabhängig von einer Wahl auf Bezirksebene organisiert.

?Unser Problem ist die Motivation?, sagt Peter Beckers, Bezirksstadtrat für Wirtschaft, Bürgerdienste und Ordnungsamt, Studium der Politikwissenschaft und nun Herr des Verfahrens. Die Leute sehen halt immer noch das Anliegen, die leidigeDutschke-Straße, sie sehen die Akteure und ihre kreisenden Argumente. Sie sehen noch nicht wie Beckers, dass hier ein demokratisches Instrument eingeweiht wird, dessen Einrichtung der Wille des Bürgers war und dessen Erfolg von der Beteiligung abhängt. Bürgerbegehren auf Bezirksebene sind erst seit 2005 möglich, und damit die Premiere klappt, ist es wichtig, dass ?sich die Kosten im Interesse widerspiegeln?, sagt Beckers. Aber wie viel Interesse genau rechtfertigen 200 000 Euro? Vielleicht die 27 389 Stimmen, die es braucht, damit die Abstimmung gültig ist?

Eigentlich sollte man solche Begehren doch öfters machen (jetzt nachdem es allen Anschein nach geklappt hat, und ich meine das Verfahren an sich und nicht die Entscheidung). Dann müssten "die da oben" auch eventuell häufiger mal darauf achten was wir "hier unten" wollen?
 
Auch wenn ich die Apo, die linke 68er-Bewegung, die Emanzipationsbewegung nicht pauschal verurteile, sogar insgesamt, trotz der vielen beteiligten Idioten, als wichtig für für eine positive gesellschaftliche Entwicklung erachte, auch wenn Dutschke sich irgendwann vom Staatsterrorismus der kommunistischen Regime und vom bewaffneten Kampf der RAF distanziert hat, muss nicht jeder kriminelle Spinner gleich mit einem Denkmal oder einem Straßennamen geehrt werden. Aber was will man schon von Deutschland erwarten, wo sogar Kriegsverbrecher wie Claus Schenk Graf von Stauffenberg mit Denkmälern geehrt werden.:rolleyes:
 
Heute wurde bekannt,daß die RAF-Terrorsitin Brigite Mohnhaupt mit baldiger Entlassung rechenen darf.

Ich rieche eine Verschwörung, erst Dutschke-Straße und jetzt dass, morgen kommen die roten Horden aus dem Osten. :D

Nee im Ernst, hat das irgendwas mit dem Thema zu tun? Sollte man das in Verbindung mit der Umbennenung bringen? Damit würde man ja einen "Redner der APO" und verurteilte Terroristen in einen Topf werfen und somit entweder den einen "Abwerten" oder den anderen auf (je nachdem wie man es sieht)

Dass Terrorismus (ja auch der linke) verabscheuungswürdig und in keinster Weise entschuldbar ist, ist wohl allen hier klar (hoffe ich jedenfalls).

Dass aber auch wenn keine Gefahr mehr von dem/der VerbrecherIn ausgeht die Devise "Gnade vor Recht" angegangen werden sollte, ist in meinen Augen auch gerechtfertigt. Natürlich sollte diese "Besserung" auch Reue und das Einsehen ihrer Verbrechen beinhalten
Wenn also erwiesen ist (und dass nehme ich mal an, wenn sich Herr Kinkel dafür ausspricht), dass von ihr keine Gefahr mehr ausgeht, habe ich nichts gegen eine Entlassung.
Ich bin froh in einem Land zu wohnen, wo es im Strafvollzug auch immer noch um Resozilisierung geht (gehen sollte) als um provane Rachegelüste bestimmter Leute/Gruppen/Vereinigungen, etc.

Und obwohl ich hier so ein Fass aufgemacht habe, bin ich wirlich dafür, diese Tatsache in einem anderen Threat zu besprechen.
 
In dem Zusammenhang mal eine Frage an unsere "Hausjuristen". Ist in unserem Rechtssystem "Lebenslänglich" ohnehin nicht mehr als maximal 25 Jahre, falls keine Sicherheitsverwahrung angeordnet wurde?
Wenn ja, dann müsste Mohnhaupt doch eh demnächst freikommen. Die lebenslange Sicherheitsverwahrung wird ja für gewöhnlich nur gegen Täter verhängt, bei denen eine hohe Rückfallgefahr besteht, z.B. Triebtäter, und das dürfte auf sie nicht wirklich zutreffen. :verwirrt:

C.
 
Nee im Ernst, hat das irgendwas mit dem Thema zu tun? Sollte man das in Verbindung mit der Umbennenung bringen? Damit würde man ja einen "Redner der APO" und verurteilte Terroristen in einen Topf werfen und somit entweder den einen "Abwerten" oder den anderen auf (je nachdem wie man es sieht)

Zum einen werfe ich,wie ich schon sehr oft erklärt habe,Dutschke in einen Topf mit den Mördern der RAF und den RZ.Denn er war der geistige Vater dieser Mörder.
Zum anderen,da wir hier über einem linken Terroristen sprechen,also Dutschke,hielt ich die Meldung hier für angebracht,da ich dafür keinen neuen Thread eröffnen wollte.

Ich bin der Meinung,daß es für Leute wie Mohnhaupt oder gar Christian Klar niemals so etwas wie "Gnade vor Recht" geben darf.

Ein Staat,der die mit Denkmälern(Ohnesorg),Starßennamen(Dutschke)ehrt,die ihn vernichten wollten,und der verabscheuungswürdigen Leuten wie Christian Klar,Brigitte Mohnhaupt,Dieter Pohl,Inge Viett usw.usf. Gnade gewährt,der verdient nicht,daß man ihn mit Achtung begegnet.
Mit der Begandigung dieser Verbrecher,und der Benennung dieser Straße schlägt dieser Staat den Opfern und deren Angehörigen ins Gesicht.

Wenn es soweit ist,daß nach Dutschke eine Straße benannt wird,und Mohnhaupt und Klar freigelassen werden,dann stimme ich hier Thrawn zu.
Dann können wir morgen auch einen Osama ibn Laden Weg eröffnen.oder eine Heinrich H. Straße.
 
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