Bilbringi

[: Bilbringi-System | Werftanlagen | kurz vorm Hangar des Hauptmoduls :||: Kampfgruppe „Murata“ | TIE/sh | Passagierbereich :||: Commodore Toji Murata allein :]

Die letzten Meter bis zum Hangar legte das klobige TIE-Shuttle der Abyss lediglich mit der Kraft seiner klitzekleinen Steuerdüsen zurück. Höchstens ein, zwei Hundertstel lang blitzten sie bloß auf, versetzten dem Vehikel einen flüchtigen Stoß und ließen es anschließend wieder scheinbar herrenlos durch den luftleeren Raum treiben. Doch hinter dem Steuerknüppel saß in diesem Fall kein blutiger Neuling, sondern ein waschechter Profi. Denn am Ende gelangte das Shuttle wohlbehalten – sprich: ohne Schlingern und ohne Schramme – zu dem ihm zugewiesenen Landeplatz, setzte sanft auf dem zerkratzten Metallboden auf und ließ zum Schluss kurz die Hydraulik lautstark zischen, bevor sich die träge Luke schwerfällig öffnete, damit der ranghohe Passagier aussteigen konnte.

Toji, der seit dem Unfall an Bord der Pandora in seinen Bewegungsmöglichkeiten zweifelsohne eingeschränkt war, braucht einen Moment, um das einem TIE-Bomber nicht unähnliche Vehikel zu verlassen. Ein Ächzen, aber immerhin kein Fluch, kam ihm dabei über die Lippen. Jedoch schaffte er es letztendlich ohne fremde Hilfe und stand erhobenen Hauptes dar. Nachdem er seine Uniform mit einer routinierten Bewegung noch schnell gestrafft hatte, hinkte er anschließend gemächlichen Schrittes auf das kleine Empfangskomitee – bestehend aus einem Offizier und zwei Flottensoldaten – zu, das im hinteren Hangarbereich, nahe den Turboliften, schweigend auf ihn wartete. Doch Han Akajis Untergebener ließ zu keiner Sekunde die gebotene Höflichkeit vermissen. Denn kaum stand ihm der Commodore direkt gegenüber, nahm dieser ebenso Haltung an und salutierte respektvoll.

Sowohl das rechteckige Rangabzeichen an der linken Brust als auch Stimme und Äußeres deuteten auf ein noch recht junges Alter hin als der Offizier ihn begrüßte:
„Commodore, im Namen des Rear Admiral ist es mir eine Ehre Sie hier auf dem Hauptmodul der 'Bilbringi Werftanlagen' Willkommen heißen zu dürfen.“ Man reichte sich förmlich die Hände. „Ich bin Lieutenant Vonar Garik Drayson. Seit gut zwei Standardmonaten der Adjutant in Rear Admiral Akajis Stab.“

„Die Ehre ist ganz meinerseits, Lieutenant“, entgegnete der Commenorer höflich.

Doch bevor er sich bei dem Adjutanten über Serenetys Ankunftszeit informieren konnte, schwebte auch schon deren Shuttle langsam in das weitläufige Innere des Hangars – und verblüffte Toji ganz und gar. Denn während er sich mit einem profanen TIE-Shuttle als Transportmittel begnügte, nutzte sie allen Ernstes eine deutlich größere Lambda-Fähre. Mehr aus einem reinen Automatismus heraus überschlug der Commodore flüchtig die der „Darkmoon zur Verfügung stehenden Kubikmeter in deren Hangar. Konnte sich eine einfache Korvette der kleinen Marauder-Klasse wirklich solch ein Fortbewegungsmittel leisten? Oder war diese Fähre lediglich ein Überbleibsel ihrer Tätigkeit beim Diplomatenkorps. Sicher bezüglich der richtigen Antwort war er sich nicht. Zumal er ihr niemals so viel Extravaganz zugetraut hätte.

Beinah mit den selben Floskeln begrüßte Drayson auch die Captain, nachdem sie ohne Eile zu ihnen gestoßen war. Danach führte der Adjutant die beiden ranghöheren Offiziere – begleitet von überaus gezierten Erklärungen zur Anlage – zu den Turboliften. Fünf Decks, die sowohl voller technischer als auch organisatorischer Räumlichkeiten waren, galt es auf dem Weg zum Büro des Rear Admiral zu überwinden. Da nur ein leises Surren aus dem Hintergrund zu vernehmen war, erhielt man nur an den sich ändernden Ziffern die Gewissheit, dass man sich tatsächlich innerhalb der Röhre nach oben bewegte. Dann – wenige Sekunden waren vergangen – ging ein leichter Ruck durch die Kabine. Sie war zum Stillstand gekommen. Ein Piepsen ertönte über die internen Lautsprecher, bevor sich die Tür zum Korridor öffnete. Schnell traten die beiden schweigsamen Flottensoldaten aus der Kabine in den Gang. Danach folgten die drei Offiziere. Der Weg bis zum Han Akajis Büro war zum Glück nicht besonders weit.

Da der Rear Admiral offensichtlich mit einer privaten Unterredung beginnen und erst später zu den dienstlichen Themen übergehen wollte, verließen der Adjutant und die beiden Flottensoldaten die beiden ranghöheren Offiziere auch schon wieder, nachdem man sie bis zum Büro geführt hatte. Der Lieutenant ließ es sich dabei nicht nehmen fast genauso viele Floskeln zu verwenden wie schon bei Begrüßung. Mehr aus reiner Höflichkeit nickte Toji ihm noch einmal kurz zu. Dann betätigte er den Knopf für den Türsummer. Während Drayson und die beiden Mitglieder des Flottenregiments ihres Weges zogen, traten Serenety und er gemeinsam ein. Dabei schlug sein Herz mit einem Mal laut, richtig laut. Denn Begegnungen mit ihm, dem konservativ Oberhaupt der Akaji-Familie, waren für ihn schon immer eine Art gesellschaftliches Minenfeld gewesen. Einfach jeder einzelne Tritt konnte gewissermaßen der letzte sein.

Für jene, die das Bordleben mit seinem allgegenwärtigen Platzmangel gewohnt waren, mochte das Büro des Kommandeurs der drittgrößten Großwerft im gesamten Galaktischen Imperium in der Tat riesig vorkommen. Neben exotischen Pflanzen in überaus klobigen Blumentöpfen, holografischen Bildnissen und einer Replik des Familienschwertes wichen aber nur sehr wenige Möbelstücke von der wohlbekannten Norm ab. Eine gemütliche Sofaecke mochte da noch die größte Diskrepanz zur üblichen, vorgeschriebenen Einrichtung sein. Doch wenn man ehrlich war, erfüllen wahrscheinlich nicht einmal die Räumlichkeiten der Oberen des Flottenkommandos diese Bedingung. Würde man deren Büros einer gründlichen Inspektion unterziehen, würde man bestimmt die eine oder andere Irregularität feststellen – da war sich Toji absolut sicher. Serenety folgend ging er auf den breiten Schreibtisch des Rear Admiral zu.

Freudestrahlend – und darüber hinaus mit offenen Armen – kam ihnen Han Akaji entgegen. Die kühle Haltung, die er sonst an den Tag legte, schien nicht zu existieren als er sagte:
„Schätzchen, Toji. Es ist schön, dass ihr es wohlbehalten bis nach Bilbringi geschafft habt.“ Sanft drückte er seine Tochter und küsste sie liebevoll auf die Stirn. „Bitte. Nehmt Platz und erfrischt euch an frisch gebrühten Tee und ein bisschen Gebäck aus der Heimat. Ich habe uns ein paar Minuten zum Reden herausschlagen können, bevor die Pflicht – und mit ihr Captain Toral – ruft. Lasst uns also keine Zeit verschwenden.“

[: Bilbringi-System | Werftanlagen | Hauptmoduls :||: Deck der Werftleitung | Büro des Kommandeurs :||: Commodore Toji Murata, Rear Admiral Akaji und Captain Akaji :]
 
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[: Bilbringi-System | Bilbringi :||:Werftanlage | Hangar :||: Captain Serenety Akaji, Commodore Toji Murata und Lt. Vonar Garik Drayson :]

Beide Offiziere wurden von Lt. Vonar Garik Drayson empfangen, dem Adjutanten ihres Vaters, der sich Toji zuvor wohl vorgestellt hatte. Serenety grüßte den Mann mit einem kurzen Nicken. Er war ihr kein unbekannter und würde sie sehr wahrscheinlich in das Büro ihres Vaters begleiten. Davon war jedenfalls auszugehen. Der Weg vom Hangar bis zum Büro ihres Vaters war nicht übermäßig lang. Der Turbolift brachte sie auf die entsprechende Etage und so verließ man diesen um die nächsten Schritt bis zu ihrem Vater zu überwinden. Beide Offiziere schwiegen mehr. Jeder schien seinen anderen Gedanken nachzuhängen, wobei Serenety sich auf ein Widersehen freute. Toji ging es da vielleicht ein wenig anders. Im Gegensatz zu ihm war sie sehr konservativ erzogen worden. Wobei die bisherigen Treffen zwischen den beiden Männern eigentlich nie schlecht verlaufen waren. Han Akaji schätzte Toji sehr und besonders dessen Familie. Der Tod von Tojis Vater hatte Han sehr mitgenommen. Seinen besten Freund zu verlieren war mehr als hart für ihn gewesen und Serenety glaubte, dass ihr Vater in Toji so etwas wie einen „Ersatz“ sah. Auch wenn sich beide Männer unterschieden – auch wenn es um den Altersabstand ging – so wusste sie dennoch, dass ihrem Vater der Kommandant der „Abyss“ einiges bedeutet.

Auf der einen Seite war sie entspannt, auf der anderen wiederum angespannt, da sie nicht wusste was kommen würde, zumal ihr Vater im Vorfeld wohl noch privat mit ihnen sprechen wollte. Inständig hoffte sie, dass er nicht mit einem festgesetzten Datum bezüglich der Hochzeit zwischen dem Paar kam. Immerhin wusste sie genau, dass sowohl ihr Vater wie auch der Großvater von Toji in ständigem Kontakt waren und beide Familien bereits mit Vorbereitungen beschäftigt waren. Jedenfalls hatte ihre Mutter dies durchblitzen lassen. Ihre Ängste waren also durchaus begründet. Die junge Akaji, seit kurzem Captain, straffte sich in ihrer Haltung noch mehr. Mit jedem Schritt die sie dem Büro des Rear Admirals näher kamen, wurde ihre Sorge größer. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf und auf keine davon konnte sie eine Antwort geben. Eine Ungewissheit die sie fast schon quälte.

Drayson ließ die beiden Offiziere vor dem Büro alleine und Serenety zögerte einen Augenblick. Sie konnte in diesem Augenblick nicht sagen, ob Toji dieses Zögern mittbekam oder nicht. Am liebsten hätte sie tief durchgeatmet und hätte nach der Hand des Mannes neben sich gegriffen um sie zu drücken. Doch unterließ sie dies. Murata drückte den Türsummer und dann traten beide gemeinsam ein. Serenety schaute sich kurz in dem Büro um und stellte fest, dass es ganz dem entsprach was ihr Vater wollte. Langsam glitt sie auf den Schreibtisch des Mannes zu, der das Oberhaupt ihrer Familie war und den sie über alles liebte.

Ganz ihr Vater, trat Han Akaji freudestrahlend – mit offenen Armen ihnen entgegen. Seine ansonsten kühle Haltung war in diesen Sekunden vergessen. Da Han Toji bereits als seinen Schwiegersohn ansah, viel die Begrüßung herzlich aus. Han drückte seine Tochter an sich und küsste liebevoll ihre Stirn, ehe er auch Toji auf das herzlichste Begrüße und sie dann darum bat auf der Couch Platz zu nehmen und sich mit Tee und Gebäck zu erfrischen. Er hatte ein wenig Zeit für sie herausgeschlagen, ehe sie Captain Toral ebenfalls treffen würden. Ein Name der Serenety nur am Rande etwas sagte.

Sie kam der Bitte ihres Vater nach und setzte sich neben Toji auf die Couch, wobei sie ganz die Pflichtbewusste Tochter sowohl ihrem Vater Tee einschenkte und ihm die Tasse reichte, ehe die das gleiche für Toji wiederholte und ihm ebenfalls die Tasse reichte.

„Ihr beiden habt gute Arbeit im Chiss-Raum geleistet. Das Oberkommando ist sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Das ganze kommt immer mal wieder auf die Tagesordnung“, begann Han, der dem ganzen etwas ungezwungenes geben wollte. Serenety atmete ein wenig durch. Familienangelegenheiten waren ihrem Vater stets sehr wichtig und so war sie dankbar, dass er nicht damit begann sondern sich auf einer Ebene bewegte die sie ein wenig aufatmen ließ. Trotz allem fühlte sie sich nicht wohl und so umschlossen ihre Hände die Tasse fester als nötig gewesen wäre. Han blickte liebevoll von einem zum anderen. Sie beide hier sitzen zu haben wärmte sein Herz sehr. Trotz der Tatsache, dass sein „Schwiegersohn“ einen schrecklichen Unfall erlitten hatte, sah er mit Wohlwollen auf ihn und verfolgte dessen Karriere.

„Wie fühlt ihr euch nach eurem Einsatz im Chiss-Raum?“, wollte er wissen, lehnte sich in seinem Sessel zurück und nippte an seinem Tee.

Ihr Vater war in Sachen Smalltalk recht gut, wobei Serenety an ihrem Tee nippte. Sie dachte über diese Frage nach. Seit sie nun ein Mitglied des diplomatischen Korps war, hatte sich das ein oder andere verändert. Sie konnte sagen, dass der ganze Einsatz sie stärker gemacht hatte. Doch die Worte wollten nicht wirklich über ihre Lippen kommen. Ihr wurde mit einem Mal unendlich warm. Ob dies vom Tee kam konnte sie nicht sagen. Es war ein komisches Gefühl, welches sich in ihre Eingeweide fraß. Ihr gesamter Körper sandte eine Welle von Schmerz aus, der sie sehr leise aufstöhnen ließ, wobei sie die Zähne aufeinanderbiss um zu verhindern, dass einer der beiden Männer etwas mitbekam. An ihrer Schläfe bildeten sich leichte Schweißperlen, die ihr Vater jedoch von seiner Position aus nicht sehen konnte und dafür war sie dankbar.

Innerlich hoffte sie von ganzem Herzen, dass Toji als erste Antworten und ihr damit Zeit geben würde sich zu fassen. In Anbetracht der Umstände wäre dies am leichtesten für sie. Sie wollte nicht, dass ihr Vater etwas von ihrem Unwohlsein mitbekam. Denn wenn er dies tat, würde er sofort alle stehen und liegen lassen nur um nach ihrer Gesundheit zu sehen. Serenety war höchst selten Krank, eigentlich war sie es nie wirklich gewesen. Als Kind war es zwei drei Mal dazu gekommen. Jedenfalls glaubte sie es. Sie konnte sich noch gut an die Sorge ihres Vaters erinnern damals. Serenety versuchte eine für sie bequemere Position zu finden, bei dem sie nicht das Gefühl hatte, dass ihr Rücken zerbrechen würde.

Han blickte fast schon neugierig von seiner Tochter zu Toji, wobei er vor allem auf Tojis Antwort gespannt war. Dieser hatte immerhin bisher nicht so viel mit den Chiss agiert und kannte dieses Volk nur recht wenig, im Gegensatz zu seiner Tochter und ihm, die mit diesem Volk schon lange Jahre verbunden waren. Für Han Akaji war es also somit sehr interessant zu erfahren, wie jemand Außenstehender das ganze Empfand.

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Mit „Heimat“ meinte der Rear Admiral selbstverständlich Bastion. Denn im Gegensatz zur Murata-Familie lebten die Akaji schon seit Generationen auf der imperialen Thronwelt. Eventuell gehörten sie sogar zu den ersten Kolonisten dieser Ödnis. Demnach konnte der Commenorer sowohl mit dem servierten Tee als auch dem gereichten Gebäck nur wenig anfangen. Um gegenüber Serenetys Vater jedoch nicht als unhöflich zu erscheinen, hielt er wenigstens die leicht dampfende Tasse in der Hand und nippte von Zeit zu Zeit daran. Möglicherweise hatte sich bei ihm mittlerweile auch ein gewisses Unbehagen eingestellt, weil er den momentanen Kommandeur der Bilbringi-Werftanlage in seinem bisherigen Leben höchstens zwei oder drei Mal persönlich getroffen hatte – und unter anderem ihm die frühzeitige Verlobung mit dessen Tochter zu verdanken war.

Han Akaji schien um eine gelöstere Atmosphäre bemühen zu wollen. Denn nachdem seine Tochter mit ruhiger Hand den Tee ausgeschenkt hatte, eröffnete er das Gespräch wie folgt:
„Ihr beiden habt gute Arbeit im Chiss-Raum geleistet. Das Oberkommando ist sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Das ganze kommt immer mal wieder auf die Tagesordnung.“ Immer wieder ließ er seinen Blick von einem Gesicht zum anderen wandern. „Wie fühlt ihr euch nach eurem Einsatz im Chiss-Raum?“

Obwohl Toji die Intention verstand, die hinter diesen Worten steckte, konnte er sie trotzdem nicht so ganz glauben. In den letzten Standardmonaten hatte er schließlich in der Position des Stellvertreters der „Wanderer-Flottille – quasi am eigenen Leib – zu spüren bekommen wie wenig Beachtung die Thronwelt oftmals diesem entsandten Kampfverband entgegen gebracht hatte. Beispielsweise hatte man Drakkars Weggang auf der Abyss genauso wenig ausgeglichen wie den Abzug von Fogertys kompletter Kampfgruppe. Selbst jetzt, nicht bloß Wochen später, sondern auch tausende Lichtjahre entfernt, konnte er sich noch an Vice Admiral Joyriaks Toben erinnern. Wenngleich der Bastioner Tee nicht so ganz seinem commenorischen Geschmack entsprach, nippte er kurz daran. Ein wenig bitter schien das aufgebrühte Getränk zu schmecken. Doch der Commodore verzog keine Miene; nicht einmal ein flüchtiges Schütteln des Kopfes.

„Der Einsatz – so fern der bekannten Galaxie – war eine interessante Erfahrung, Sir“, antwortete er formell. „In unseren Reihen dienen zwar ein paar Chiss, aber diese Individuen verhalten sich ganz anders als die verschiedenen Herrscherfamilien da draußen. Manchmal hatte ich das Gefühl bis zu den Knien in einer Schlangengrube zu stecken. Insbesondere die Fehden und Intrigen können einen einfachen, unbedachten Mann ziemlich schnell in eine Sackgasse drängen.“ Kurz blickte er zu der schwarzhaarigen Offiziern an seiner Seite. „Zum Glück war in solchen Momenten Ihre Tochter zur Stelle – wofür sie am Ende auch eine Beförderung verdientermaßen erhalten hat.“

Der Kommandeur lächelte, legte väterlich seine eine Hand auf ihr Knie und sagte: „Wenngleich ihr Ursprung irgendwann einmal menschlich gewesen sein mag, so haben sie fürwahr mit der Zeit eine eigene Kultur entwickelt. Eine sehr spezielle Kultur, das möchte wahrlich ich nicht bestreiten.“ Han Akaji nickte. „Genau aus diesem Grund erfüllte es mich mit Stolz als man meine Serenety für diese Mission ausgewählt hatte. Ich möchte in solch einem Augenblick wirklich nicht prahlerisch klingen, Toji, aber eine bessere Wahl hätte Barneto nicht treffen können.“

Höflich lächelte der Commenorer. Natürlich prahlte sein Gegenüber. Die Akaji-Familie war bekannt für ihren Stolz. Immer wieder brüstete sie sich damit – und in vielen Fällen war dieser Stolz sogar begründet. Grinsend nippte der Rear Admiral an seiner Tasse. Derweil sich allmählich eine ziemlich bedrückende Stille zwischen den drei Menschen breit machte, flößte sich auch Toji noch einen recht kleinen Schluck ein. Was sollte er auf diesen Lobgesang noch sagen? Erneut wanderte sein Blick zu der zierlichen Bastionerin. Besonders viel hatte sie seit dem Zusammentreffen mit ihrem Vater nicht gesagt. Möglicherweise war sie aufgrund ihrer Erziehung so zurückhaltend. Denn jene Freiheiten, die er schon als Kind und in seiner Jugend genossen hatte, hatte sie nie kennengelernt. Nachdem er noch einen Schluck Tee zu sich genommen hatte, lehnte er sich zufrieden zurück.

Er seufzte kurz.
„Ich hätte es gerne miterlebt wie meine Kleine sich dort draußen schlägt. Doch die Pflicht brachte mich von der 'Dragon' weg; hierher.“ Noch einmal tätschelte er sanft das Knie seiner Tochter. „Doch vielleicht möchtet ihr ja wissen, weshalb man euch von Csilla abgezogen hat.“

„Im Marschbefehl hat dazu nichts gestanden“, bemerkte Toji beiläufig.

Der Rear Admiral kratzte sich an der Stirn, ließ den Blick einen Moment lang auf dem Commodore ruhen und sagte dann:
„Nachher, wenn Captain Toral endlich zu uns gestoßen ist, erhaltet ihr zwar alle einen detaillierten Lagebericht zum Koornacht-Sternhaufen, aber so viel kann ich euch sagen: Dort unten – zwischen Fresia und Widek – brennt es zur Zeit lichterloh. Die Yevethaner haben das Imperium in einem blutigen Aufstand aus dem Cluster vertrieben … und nun entsendet Bastion die Neunte zu diesem Pulverfass.“ Toji hob eine Augenbraue. „Euch holte man auf Wunsch eines gewissen Rear Admiral Leander dazu.“

Höchstens einen Wimpernschlag lang sah er den baldigen „Schwiegervater“ ganz verdutzt an. Als Führungsschiff der Achten Kampfgruppe hatte die Pandora bei Byss gekämpft. Vilmer Leander hatte zu diesem Zeitpunkt das Kommando über die Teileinheit gehabt, obwohl man ihm eigentlich relativ weitreichende Beziehungen nachsagte und die Neunte eher als eine Art Sackgasse unter den Gefechtsflotten galt. Toji, der sich mit der Zeit an den Führungsstil des arroganten Tapani gewohnt hatte, wusste selbst nach ein paar Minuten des Nachdenkens nicht genau wie er mit diese Neuigkeit umgehen sollte. Und auch wenn Serenety nicht mehr dauerhafter Bestandteil seiner Kampfgruppe war, so wanderte sein Blick in einem ersten Impuls zu ihr. Wie reagierte sie auf diese Information?

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[Bilbringi-System - Werftgebiet - VSD II „Euminis“ - Besprechungsraum 1] Mile Toral, Jared Sarn, Ryssa Traln (NPC), Kyle Tade (NPC)

Ein wenig abgelenkt verbrachte Jared die Vorspeise ohne allzuviel von den sowieso nur zum Appetit anregend gedachten Portionen zu nehmen. Er fühlte sich etwas unwohl im Moment, aber das verteilte sich halb auf die Gefahr vor seinem Geschwaderkommandanten und dessen dienstälteren Commander einen Lapsus zu begehen und halb auf die Schwerkraft, die ihm heute einfach unangenehm zu schaffen machte. Ein wenig sehnsüchtig dachte er an sein Quartier und den Regler, mit dem er die Last von seiner Brust nehmen konnte. Eine Nacht in Ruhe schlafen und frei atmen...aber der Dienst erforderte Bereitschaft und erneut nahm er sich vor sich anzustrengen und wieder ein wenig Fitness zu bekommen, wenigstens um mit den anderen Flottenoffizieren Schritt halten zu können.

Ohne sich viel von seinem Unbehagen anmerken zu lassen sah er zum XO von Captain Toral und nickte.

"Ja, M`haeli ist nur einen Sprung von Gacerian. Ich habe nie einen Fuß darauf gesetzt, ich bin lediglich mit einem Frachter einmal im Orbit gewesen, bevor ich zur Flotte ging."

Ein tiefer Schluck aus dem Wasserglas unterbrach den Commander kurz, bevor er seine volle Aufmerksamkeit wieder dem Captain widmete. Kurz zögerte er als man Handtücher brachte. Er hatte irgendwann einmal davon gehört, aber selber war ihm dieser Brauch beim Essen noch nicht unter gekommen. Schnell tat er es den anderen Offizieren am Tisch gleich, um seine Unkenntniss nicht zu deutlich werden zu lassen und hörte weiter zu, während der Hauptgang gereicht wurde. Dazu Wein, eine nicht so ungewöhnliche Dreingabe bei Tisch. Jared war mit Weinen nie ganz warm geworden, aber seine Laufbahn unter Offizieren die dem Genuss eines guten Tropfen frönten hatte ihm zumindest ein gewisses Gespür für die besseren unter den Weinen gebracht.
Zum Tast erhob auch Jared sein Glas und wiederholte den Toast.

"Auf den Imperator und das Imperium. Mögen sie ewig bestehen.“

sagte er und nahm einen Schluck. Ein wenig trocken für ihn, aber das Aroma machte das wieder wett. Jared nahm einen Schluck, aber stellte das Glas wieder ab, um sich den Wein für die Mahlzeit zu sparen, statt einfach das Glas zu leeren. Dafür wandte er sich dem Teller zu. Ein paar Happen ließ Jared in seinem Mund verschwinden, dann war es an ihm auch wieder am Gespräch teil zu nehmen.

"Nun Sir, ich denke die Leute sind oft recht erfinderisch, auch bei der Interpretion von Gerichten und ihren Bestandteilen. Mein eigener Vater hat eine Vorliebe für eine Sorte Rind, die man auch auf Gacerian züchtet, obwohl das Tier eher eine Echse ist. Der Geschmack des Fleisches scheint eher für den Begriff Steak her zu halten als das Tier von dem stammt, er hat mir zu meiner Beförderung jedenfalls eine Kiste tiefgekühltes Gacerian Steak geschickt."

Im Anschluss folgte etwas Smalltalk, was die Spannung tatsächlich etwas lockerte, zumindest für Jared der hier angespannt angekommen war. Captain Toral schien einen ähnlichen Werdegang zu haben wie auch Jared, nicht nur was Väter und ihre Geschenke anging, auch zu der Akademie erkannte Jared den einen oder anderen Namen wieder.
Als sich sein Teller leerte und Jared auch mit den anderen Commandern etwas geplaudert hatte meldete sich der Captain zurück.

"Nun Sir, so seltsam es klingen mag habe ich nicht so viel von der eigenen Heimat gesehen. Die geringe Schwerkraft macht Besuchern zu schaffen, wewegen die Menschen meist in der Umlaufbahn bleiben und am Boden wurden eher große Enklaven errichtet als dass man sich wirklich ausgebreitet hätte. Dort sieht man die Gacerianer eher selten und sie geben dem Imperium auch selten Anlass zu Besuchen. Sie sind still und tun ihre Pflicht, zahlen Steuern während die Enklaven ein wenig wie kleine Versionen von Coruscant anmuten. Allerdings bin ich auch früh und oft auf Fahrt gewesen, an BOrd von Frachtern. Gacerian liefert Edelsteine und die Juweliere sind eine der einflussreichen Gruppen des Planeten. Daher ist das Thema Piraterie aber auch eher präsent und eine meiner ältesten Erinnerungen ist die knapp geglückte Flucht in den Hyperraum vor solch einer Attacke.

Alles in allem ist für mich die Umgebung in einem Schiff weit normaler als einen Himmel über mir zu haben."

Der Nachtisch (Tartufo?) wurde gebracht während er sprach und Jared nutzte die Gelegenheit um das Glas Wein nun zu leeren, nachdem er immer wieder beim Essen einen Schluck genommen hatte.

"Wenn ich das Thema aufs Dienstliche bringen darf, Sir...wie man Ihnen vielleicht mitgeteilt hat sind die meisten Jäger die die Typhoon an Bord hatte nur zum Transport nach Bilbringi vorgesehen gewesen und werden in Kürze durch reguläre TIEs und eine Staffel Interceptors ersetzt. Allerdings wurde mir die Bomber Staffel gelassen und der zuständige Offizier hat mich wissen lassen, dass er eine Staffel Scimitars loseisen könnte, die die Typhoon anstelle einer TIE Staffel bekommen könnte. Daher würde ich gern die Gelegenheit nutzen die Kampfplanung des Geschwaders zu besprechen, da mir die Bomber mit Lenkraketen ausgestattet als bessere Alternative erscheinen, um feindliche Jäger zu dezimieren."

[Bilbringi-System - Werftgebiet - VSD II „Euminis“ - Besprechungsraum 1] Mile Toral, Jared Sarn, Ryssa Traln (NPC), Kyle Tade (NPC)
 
[Bilbringi-System | Werftgebiet | VSD II „Euminis“ | Captains Salon] Cpt. Mile Toral, Cmdr. Jared Sarn, Cmdr. Ryssa Traln (NPC), Cmdr. Kyle Tade (NPC); Im Hintergrund: Ordonanzen

Das Gespräch hatte sich gut entwickelt und wurde ungezwungener. Mile lächelte, trotz des Dienstes in der Flotte waren hier alle doch Menschen mit einer Geschichte, einer Identität und gerade unter den Führungsoffizieren war hier doch ein gewisser Zusammenhalt wichtig um in einer Schlacht besser funktionieren zu können. Aber Mile gefiel es auch irgendwie auch selbst ungezwungen zu reden, auch wenn er wohl kaum aus der Rolle des Vorgesetzten völlig entfliegen konnte. Diese Rolle schwebte wie ein Damoklesschwert über diesem Gespräch. Cmdr. Sarn erzählte Mile von seinem Vater, dass dieser eine Vorliebe für auf Gacerian gezüchtete „Echsen-Rinder“ hatte und das auch er von seinem Vater in regelmäßigen Intervallen Geschenke zugeschickt bekam. Interessiert hörte Mile zu, wunderte sich aber, dass diese Echsen speziell nach Rind schmeckten, hatte er doch eher erwartet, dass Echsen nach Huhn schmeckten. Doch fragte Mile hier nicht weiter, da es doch durchaus im möglichen war, Echsen mit Rindergeschmack zu züchten. Und über Geschmack stritt man nicht.

Später ging der junge Commander dann auf seine Heimat ein und erklärte, dass diese eher ein Raumschiff sei, als sein Geburtsort. Mile nickte verstehend.

„Nun, ich verstehe das sehr gut. Seit meinem Akademieabschluss war ich auch die meiste Zeit auf einem Raumschiff unterwegs, als irgendwo sesshaft gewesen zu sein. Allerdings kommt man dann doch häufiger auf Planeten und seien es nur Lehrgänge oder andere offizielle Anlässe.“ Als alle den Hauptgang beendet hatte wurden die Teller abgeräumt und Mile schwenkte sein Weinglas um den letzten Rest des Weines in einem Schluck zu trinken. Er gab es dankend einem Fähnrich, der dann Puterrot anlief, als er von seinem Kommandanten beachtet wurde. Mile musste grinsen. Doch nachdem der Nachttisch fertig aufgetragen wurde, riss die Schnur, an der das Damoklesschwert hing und stürzte hinunter: Das Gespräch war wieder zum Dienstlichen übergegangen. Mile blickte unauffällig auf das Chrono über der Tür und seufzte gedanklich. Es war spät am Abend kurz vor Mitternacht, Bordzeit und morgen früh wurde er von Rear Admiral Akaji zu einer Besprechung erwartet.


Mile nickte als Antwort auf die Frage seines untergebenen Offiziers. „Sie haben Recht, Commander Sarn. Zumindest was die reine Offensivkraft angeht. Doch sollten sie vor allem bedenken, das Bomber auch meist immer Geleitschutz benötigen und würde bei ihrem Schiff empfehlen, dass sie nur maximal eine Staffel Bomber an Bord haben.“ Mile hielt kurz inne und überlegte bevor er weiter sprach. Die Pause nutzte er auch dazu um einen Schluck Wasser zu trinken. Den Nachttisch beachtete er nicht und sprach weiter: „Allerdings können wir auch nicht großen Einfluss darauf nehmen was uns zugeteilt wird. Vor diesem essen habe ich auch erfahren, dass der ‚Euminis‘ eine Staffel Abfangjäger abgezogen wird, um durch die älteren A-9 Vigiliance ersetzt zu werden. Aber wenn wir uns die gesamte Kampfgruppe anschauen, haben wir einen Victory II und zwei Gladiator. Die Gladiator unter Commander Traln, hat drei Staffeln Standard-TIEs und eine Staffel Interdictor-Bomber. Macht mit der Euminis 5 Staffeln Jäger und 1 Staffel Bomber. Sollten sie nun zwei Bomber zugeteilt bekommen, hätte die gesamte Kampfgruppe 7 Staffeln Jäger und 3 Staffeln Bomber. Gegen einen Feind mit überlegenen Jagdmaschinen hätten wir nicht genug Jäger um einen großen Abwehrschirm aufrecht zu erhalten. Ich sehe hier besonders die ‚Euminis‘ in Gefahr, die über keinerlei Gegenmaßnahmen gegen Jäger verfügt. Aber in dieser Hinsicht sind die Gladiators etwas besser ausgestattet. Aber dennoch haben mich die Erfahrungen bei der Schlacht um Denon gelehrt, dass ein TIE-Fighter dann doch länger durchhält als man glaubt und das allein nur seiner Wendigkeit geschuldet, während es schon oft vorgekommen ist, dass ganze Bomberstaffeln zerstört wurden, bevor sie ihre Ladung ins Ziel bringen. Sie sollten versuchen Abfangjäger als Ersatz für ihre TIE-Fighter zu bekommen.“


Mile faltete seine Hände zusammen und ließ das Gesagte bei seinem Gegenüber erst einmal sacken. Was die Sternjäger anging beneidete er die Republik. Nur schildgeschützte und hyperraumfähige Jäger und das eröffnete viel mehr taktische Möglichkeiten und sorgten auch für besseren Pilotennachwuchs, da die Piloten einfach länger überlebten. Lange Zeit hatte das Imperium überlegene Schlachtschiffe gehabt, doch hatte die Republik enorm aufgeholt und auch hier eine größere Vielfalt erzielt. Der Stapellauf der Allegiance soll das ändern, doch Mile gefiel hier nicht das absolute Fehlen eines Hangars für Raumjäger.


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[Bilbringi-System - Werftgebiet - VSD II „Euminis“ - Besprechungsraum 1] Mile Toral, Jared Sarn, Ryssa Traln (NPC), Kyle Tade (NPC)

Jared schüttelte leicht den Kopf.

"Ich habe dieses Thema zur Sprache gebracht weil ich Ihre Meinung hören wollte, nicht um meine Entscheidung mitzuteilen. Wenn wir mehr Jäger brauchen die den Verband abschirmen, als Bomber die nach einem Raketenschlag gegen feindliche Jagdmaschinen erst neu aufmunitioniert werden müssen, werde ich das entsprechend weiter leiten. Die TIEs wird die Typhoon sicher erhalten, die Bomber wären wohl eher eine kurzfristige Gelegenheit."

erklärte er und dachte ohne es zu ahnen ähnlich wie sein Kommandant über die Jäger der Republik und spürte nicht zum ersten Mal eine Mischung aus Wut und Neid wenn er an die Vorzüge von Schilden und Hyperantrieben dachte. Aber damit gewann man keinen Krieg, es galt mit dem auszukommen was zur Verfügung stand.

"Denken Sie der Waffenstillstand wird halten? Mit den Yevethanern auf dem Vormarsch werden die Falken in der Republik sicher die Gelegenheit wittern einen Zweifrontenkrieg zu beginnen, Vertrag hin oder her."

wechselte Jared das Thema von der aktuellen Ausstattung des Geschwaders hin in Richtung der Einsätze die bevorstanden.
Er war dabei durchaus besorgt über die Haltung der Republik. Mit den Yevethanern würde das Imperium sicher fertig, sobald man sich neu formiert hatte. Aber genau das würde es erfordern ganze Verbände von Systemen abzuziehen, die damit gegen einen Überfall des Erbfeindes des Imperiums verwundbar wären.

[Bilbringi-System - Werftgebiet - VSD II „Euminis“ - Besprechungsraum 1] Mile Toral, Jared Sarn, Ryssa Traln (NPC), Kyle Tade (NPC)
 
[Bilbringi-System | Werftgebiet | VSD II „Euminis“ | Captains Salon] Cpt. Mile Toral, Cmdr. Jared Sarn, Cmdr. Ryssa Traln (NPC), Cmdr. Kyle Tade (NPC); Im Hintergrund: Ordonanzen

Aus den Augenwinkeln sah Mile wie sich Cmdr. Traln und Cmdr. Tade vielsagende Blicke zu warfen. Sie hatten ihren Nachtisch noch nicht angerührt, als sie bemerkten, dass ihr kommandierender Offizier diesen auch noch nicht begonnen hatte zu essen.

„Nun Commander, wir müssen mit dem auskommen, was uns das Oberkommando zur Verfügung stellt.“ Antwortete Mile und wollte damit das Gespräch auch abschließen. Er beschloss seinen Offizieren einen Gefallen zu machen und nahm einen Bissen des Tartufos. Es schmeckte vorzüglich. Zögernd begannen auch Traln und Tade mit dem Essen, doch Mile bedeutete ihnen durch eine Geste, dass sie ruhig den Nachtisch essen konnten. Doch die nächste Frage, die Sarn stellte hätte Mile den Bissen im Hals stecken lassen, hätte er ihn nicht schon längst heruntergeschluckt gehabt. Traln und Tade hielten inne und wechselten vorsichtige Blicke untereinander, aber auch mit ihrem Captain. Auch Mile begann die Stirn zu runzeln und seine geheimdienstliche Vergangenheit meldete sich wieder und ließ Mile misstrauisch werden. War das hier eine verdeckte Ermittlung? Sollte hier seine Loyalität überprüft werden? Seine Stimme wurde leiser als er antwortete. „Die Republik ist eine Demokratie und das ist ihre Schwäche. Sie wird eine Kriegserklärung gegenüber ihrer Bevölkerung rechtfertigen müssen und wir wissen, dass die Yevethaner offenkundig Genozid an jeder Spezies begehen, die nicht yevethanisch ist. Wenn eines über die Rebellion sicher ist, dann dass selbst die Kriegstreiber im Senat, sich nicht auf die Seite der Yevethaner stellen werden.“


Mile lächelte kalt, „sollten sie es doch tun, dann wird es wohl dazu führen, dass die Rebellion in sich destabilisiert wird.“


Mile bedeutete einem Fähnrich, dass er seinen Nachtisch doch bitte in sein Büro gebracht bekommt und erhob sich.

„So sehr mir dieses Gespräch allerdings zusagt, muss ich mich nun leider empfehlen. Ich habe morgen früh eine Besprechung mit Rear Admiral Akaji und muss mich noch vorbereiten.“

Er erwiderte den Salut seiner Untergebenen.

„Ein Fähnrich wird sie zurück in den Hangar führen. Eine gute Nacht.“

Er lächelte flüchtig, verließ den Salon und begab sich in sein Büro. Dort beendete er die Arbeit an seinem Manöverbericht und bereitete sich soweit es ging auf das morgige Treffen mit dem Rear Admiral vor. Viel wusste er nicht, nur dass es über einen Konvoi nach Fresia geht. Nachdem er alle Arbeit erledigt hatte, legte er sich in seinem Bett schlafen.

Der Wecker klingelte früh und riss ihn aus einen traumlosen Schlaf. Er stand auf, wusch sich, zog eine neue Uniform an und aß eine Kleinigkeit, die ein Fähnrich in seinem Büro abgestellt hatte, welches durch eine Tür von seiner Schlafkabine abgetrennt war. Kurz danach machte er sich auf den Weg zum Hangar und betrat den dort wartenden TIE-Shuttle - eine zum Transport von Personen umgebauten TIE-Bomber. Das Shuttle brachte ihn durch die Kälte des Weltraum zu den Werftanlagen im Bilbringi-System und wurde dabei von einer Rotte Abfangjäger eskortiert. Das Shuttle setzte sanft im Hangar das Hauptmoduls auf und verließ anschließend den Passagierbereich des Shuttles. Begrüßt wurde er dabei von einer kleinen Gesandtschaft. Darunter Lieutenant Drayson, der Adjutant des Rear Admirals. Mile hatte das Gefühl, dass der Adjutant diese Begrüßung heute nicht zum ersten Mal gesagt hatte. Die Begrüßung verlief dem militärischen Protokoll entsprechend höflich und Mile ließ sich von ihm zum Büro Akajis führen. Dort angekommen wurde Mile von Drayson beim Admiral angekündigt, doch noch zu verstehen gegeben etwas zu warten. Einige Augenblicke später wurde dann Mile in das Büro gebeten. Zu seiner Überraschung waren schon zwei weitere Offiziere anwesend. Ein schneller, geübter Blick über die Rangabzeichen und die Rangfolge war klar. Er salutierte vor dem Rear Admiral, ehe sein Blick zu dem Commodore (Toji) und anschließend zu der anwesenden Captain (Serenety) wanderte. Dann senkte er seine Hand. Mile war irritiert. War er zu spät? Doch es war kein Chrono in Sicht, auf dem er die Zeit überprüfen konnte. Mile straffte seine Schulter und überwand dann seine innere Hemnis: „Rear Admiral, ich möchte mich in aller Form bei ihnen entschuldigen, sollte ich zu spät zu der Besprechung gekommen sein...“


[Bilbringi-System | Werftanlagen | Hauptmodul | Deck der Werftleitung | Büro des Kommandeurs] Rear Admiral Akaji, Commodore Murata, Captain Toral, Captain Akaji

OP: Sorry Jared, dass ich das Gespräch so abrupt beende, wollte aber Toji und Serenety nicht länger warten lassen.

Sorry, Serenety und Toji für die lange Wartezeit, ihr könnte Mile im Büro auftauchen lassen, wann es in euer Gespräch am Besten passt! /OP

Edit: Änderung war notwendig, da sich nachträglich einiges so entwickelte, wie ich es nicht erwartet hatte
 
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Serenety war mehr als Dankbar, dass Toji zuerst das Wort an ihren Vater richtete um dessen Frage zu beantworten. Sie fühlte sich höchst unwohl und mittlerweile lief ihr der Schweiß vermehrt über die Schläfe. Davon abgesehen fror sie. Die Tasse in ihrer Hand verhinderte ein Zittern dieser und sie wünschte, dass alles bereits vorüber wäre. Nicht das sie nicht gern mit ihrem Vater sprach oder nicht wissen wollte um was es beim nächsten Einsatz ging, doch die Tatsache, dass sie das Gefühl hatte jeden Augenblick zusammen zu brechen, erschwerte das Ganze. Was war nur los? Sie konnte es sich einfach nicht erklären und so versuchte sie sich Mühe zu geben, den Worten Tojis zu folgen. Er sprach von einem interessanten Einsatz und davon, dass die Chiss, welche dem Imperium dienten sich anders verhielten wie jene, die zu den Herrscherfamilien zählten. In diesem Punkt hatte er durchaus Recht. Doch Serenety war auch klar, dass der Commodore in Sachen Chiss nicht so viel zu sagen hatte. Sie glaubte nicht, dass er sich dabei sehr wohl fühlte, wobei Han damit keinerlei Probleme hatte. Ihr Vater wusste, dass die Chiss nicht einfach waren und dass es viel Arbeit bedeutet Freundschaft mit ihnen zu knüpfen. Wenn es um Fehden und Intrigen ging, waren sie jedoch nicht so viel anders wie einige in ihren eigenen Kreisen. Toji sprach ein Lob auf Serenety aus und diese wäre am liebsten im Erdboden versunken, als ihr Vater dieses Lob aufgriff und sie sprichwörtlich in den Himmel hob.

Musste ihr Vater ausgerechnet vor Toji prahlen? Reichte es nicht, dass er dies nicht ohnehin schon gerne tat, wenn auch sonst auf eine andere Weise? Musste er das ganze jetzt auch noch ausbauen? Han tätschelte ihr Knie und Serenety kämpfte damit, dass ihr die Tasse nicht aus der Hand glitt.

„Vater bitte, du brauchst mich keinesfalls in den Himmel heben. Ich tue meine Pflicht, nicht mehr und nicht weniger“, erklärte Serenety, wobei ihr Stimme leicht zitterte. Hans Blick glitt zu seiner Tochter, ein wenig besorgt, ehe er ihnen kurz mitteilte, dass sie, sobald Captain Toral eintreffen würde, einen detaillierten Lagebericht zum Koornacht-Sternhaufen erhalten würden. Zwischen Fresia und Widek jedoch schien es mit den Worten ihres Vaters zu brennen. Man hatte also das Imperium aus dem Cluster vertrieben und die Yevethaner waren schuld daran.

Die Captain biss sich auf die Zähne, dann erhob sie sich mühsam von der Couch. Ihr Körper tat ihr weh und sie wollte nicht, dass man ihr die Schwäche ansah. Langsam Schritt sie also zum Schreibtisch ihres Vaters, wobei sie sich in ihrer Uniform mehr als unwohl fühlte, da diese an ihr klebte. Sie war froh, dass sie den Schreibtisch erreichte und sich gegen ihn lehnen konnte, ehe sie die beiden Männer ansah. Han blickte ihr nach, sich fragend was mit seiner Tochter los war. Sie sah nicht gut aus. Innerhalb der letzten Minuten hatte sich ihre Gesichtsfarbe gewandelt und sie erinnerte ihn an jemanden, der jeden Augenblick umkippen würde. Kurz tauschte er einen Blick mit Toji, sich fragend ob dieser vielleicht etwas wusste.

„Eine Kultur mit strenger Hierarchie, die keine Furcht vor dem Tod kennt. Hinzu kommt, dass sie äußerst aggressive und fremdenfeindlich sind“, meinte sie, wobei sie ihre Gedanken laut aussprach. „Ich weiß nicht ob mir das ganze gefällt. Wenn das Imperium es nicht schafft diesen Aufstand zu beenden, werden die Yevethaner ein blutige Schneise im ganzen Sektor und darüber hinaus hinter sich herziehen.“

Der Gedanke gefiel ihr ganz und gar nicht. Es ließ ein zusätzliches Frösteln über ihren Rücken laufen und bereitete ihr Unbehagen.

„Dies ist ein Grund mehr, warum das Oberkommando alles daran setzt dem Ganzen ein Ende zu setzen und dies schnellstmöglich“, erklärte Han. „Die Konsequenzen die uns drohen könnten, möchte ich lieber nicht durchspielen“, fügte er noch an.

Serenety nickte, stellte ihr Tasse auf den Schreibtisch oder besser gesagt sie versuchte es. Sie scheiterte jedoch und die Tasse viel zu Boden. In diesem Augenblick war es ihr Vater, der kurz darauf neben ihr stand.

„Ist alles in Ordnung mit dir?“, wollte er von seiner Tochter wissen und blickte sie besorgt an.

„Tut mir leid“, entschuldigte sie sich und versuchte seiner Frage damit auszuweichen. Allerdings hatte sie damit nur sehr wenig Erfolg. Han Akaji griff nach ihrem Kinn und hob dieses an. Dabei fiel ihm der Schweiß auf ihrer Stirn und den Schläfen auf. Sorge breitete sich in ihm aus und gleichzeitig die Frage, warum sie ihm auswich.

„Serenety, ich erhalte eine Frage auf meine Antwort, andernfalls sehe ich mich gezwungen dich sofort von meinem Leibarzt untersuchen zu lassen“, drohte er, wobei sie seinem Blick nicht ausweichen konnte. Es kam höchst selten vor, dass er diesen strengen Ton bei ihr anschnitt, doch wenn er dies tat wusste sie, dass er es ernst meinte.

„Ich kann nicht sagen was los ist. Aber seit einiger Zeit ist es so als ob ich jegliche Energie verloren hätte…“, begann sie konnte jedoch nicht mehr erklären. Hätte ihr Vater nicht neben ihr gestanden, sie hätte wahrscheinlich das Gleichgewicht verloren. Er hob sie auf die Arme und brachte sie zurück zur Couch, wo er sie vorsichtig darauf setzte.

„Ich werde Tahlt Bescheid geben“, erklärte er Serenety, während er zu seinem Schreibtisch ging und irgendetwas drückte. Serenety wusste, dass sie keine Widerworte würde geben können. Ihr Vater würde dies nicht zulassen und so fügte sie sich ihm. Unangenehm war es ihr dennoch. Schwäche zu zeigen war nichts was sie mochte.

„Ich glaube Toji, wir werden uns zuerst einmal um die Gesundheit meiner Tochter kümmern müssen. Ich vermute fasst, dass sie das ganze am liebsten verborgen hätte“, meinte Han und blickte kurz seine Tochter an, ehe er Toji ansah, nur das ihm dieser sicher auch nicht helfen konnte. Wie auch immer, kurz darauf öffnete sich eine Seitentür und ein Chiss kam herein.

„Ist etwas geschehen?“, wollte der Chiss wissen und blickte Han an, ehe sein Blick zu den beiden anderen Anwesenden glitt. Seine zuvor gestellte Frage wurde damit überflüssig, als er zur Couch trat und vor Serenety auf die Knie ging. Seine Hand glitt an ihre Stirn, seine roten Augen musterten ihr Gesicht. Er erkannte sofort die glänzenden Augen, das unnatürliche weiß ihres Gesichts und die geweitete Pupillen. Der Schweiß der an ihr klebte. Alles Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmte.

„Serenety, kannst du mich hören?“, wollte Tahlt wissen und diese nickte langsam. „Gut, ich brauche eine Blutprobe“, erklärte er ihr, wobei er diese kurz darauf entnahm.

„Hast du eine Vermutung Chit’ahlt’nuruodo?“, wollte Han von seinem Leibarzt wissen.

„Es gibt einige Möglichkeiten, aber ich hege durchaus einen Verdacht. Ich gebe ihr ein Aufbaumittel, da ich nicht glaube, dass sie jetzt auf die Krankenstation gehen wird“, vermutete der Chiss und damit hatte er Recht.

Noch ehe ihr Vater etwas sagen konnte war sie es, die das Wort an sie richtete. „Ich werde bleiben und die Besprechung durchstehen. Danach werde ich die Krankenstation aufsuchen und nicht vorher“, stellte sie klar, wobei ihre Stimme leicht schwankte. Der Chiss nickte. Dies war ihm klar gewesen, dafür kannte er den Akaji Clan zu gut. Serenety war wie ihr Vater und selbst er würde sich in diesem Punkt nicht durchsetzen können. Also spritzte er ihr kurz etwas, nachdem er dies geholt hatte und wandte sich dann der Tür zu.

„Was vermutest du, Tahlt?“, hakte Han nach und er Chiss blickte seinen alten Freund an.

„Sie befand sich die letzten Monate im Chiss Raum nicht wahr?“,
sprach er und Han nickte. Das Familienmitglied der Nuruodos wusste davon, nicht zuletzt da seine Familie in regem Kontakt mit ihm stand und so war es möglich, dass dieser vielleicht noch mehr wusste. „Ich hege Vermutungen Han, solange ich sie nicht beweisen kann, werde ich keine Diagnose abgeben“, erklärte er und verschwand dann. Han sah ihm einen Augenblick nach, dann setzte er sich wieder in die Runde. Viel Zeit würden sie nicht mehr haben, ehe Captain Torel zu ihnen stoßen würde und da er genau wusste, dass seine Tochter das Thema würde wechseln wollen, tat er dies selbst.

„Nun gut, wie dem auch sei. Hast du entschieden ob du eine eigene Eingreiftruppe führen möchtest?“, fragte er seine Tochter nun direkt.

Serenety hatte gewusst, dass er damit kommen würde und sie hatte sich eigentlich nicht wirklich entschieden. Ihrem Impuls folgend jedoch, wollte sie dies zuerst einmal nicht, da sie nicht wusste ob das Imperium sie in nächster Zeit nicht wieder für diplomatische Zwecke benötigen würde.

„Ich habe mich vorerst dagegen entschieden“, gab sie kurz und bündig zurück, wobei ihre Stimme bereits fester klang.

Han nickte. „Also gut, dann wirst du vorerst Tojis Kampfgruppe beitreten“, offenbarte er und lächelte den Commodore kurz an.

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Op@ Toral: Im nächsten Post nehme ich dich mit auf.
 
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Die Aufregung, die Serenetys „Schwächeanfall“ auslöste, ließ die ziemlich belanglose Unterhaltung mit dem Rear Admiral schnell, sehr schnell zu einem eher hässlichen Ende kommen. Doch obwohl er in der Öffentlichkeit zumeist als strenger, distanzierter Offizier auftrat, konnte man ihn in diesem Moment tatsächlich von seiner herzlichen, väterlichen Seite sehen. Jene Sorge, die Toji im Inneren genauso erfasst hatte, stand ihm regelrecht ins Gesicht geschrieben – und nicht einmal der Arzt, den der Kommandeur auf der Stelle hatte rufen lassen, konnte ihm diese offenbar nicht nehmen. Zudem schien der Umstand, als Mann der Tat auf einmal völlig hilflos zu sein, die ganze Sache nicht besser zu machen. Eher das Gegenteil war der Fall. Derweil der blauhäutige Mediziner sie weiter mit ganz behutsamen Handgriffen untersuchte, war den beiden anderen Herren wohl gemein, dass deren Herz laut, sehr laut schlug.

Toji, der als medizinunkundiger Zuschauer zur Tatenlosigkeit verdammt war, hatte sich dem ganzen Szenarium vorsichtig genähert. Er kannte die junge Bastionerin nun schon seit ein paar Jahren. Sie hatte schon immer eine leichte Blässe besessen. Jedoch schien ihre Haut in diesem Moment einem kränklichen „Weiß“ viel zu nah zu sein. Besorgt biss sich der Commodore auf die Unterlippe. Was ging hier nur vor? Nebulöse Andeutungen wurden gemacht. Natürlich verstand er keine Wort. Doch Fragen hatte er natürlich auch. Welche aus dem Chiss-Reich stammende Krankheit könnte Serenety bloß erwischt haben? Sein Blick wanderte von seiner Verlobten zu dem Chiss-Arzt. Er machte ein paar Schritte, um ihn besser beobachten zu können. Eine wundersame Erkenntnis überkam ihn aber nicht. Das medizinische Unverständnis haftete ihm noch immer an.

Bei der ungestellten Frage, ob sie für eine genauere Untersuchung nicht lieber die Krankenstation aufsuchen sollte, sagte die schwarzhaarige Bastionerin – beinah mit kindlichen Trotz:
„Ich werde bleiben und die Besprechung durchstehen. Danach werde ich die Krankenstation aufsuchen und nicht vorher.“

„Du bist verrückt, Serenety!“, zischte Toji wegen all der Unvernunft.

Schätzte sie ihre eigene Gesundheit wirklich so gering? Dienstbeflissenheit und Ehrgefühl mochten für den Akaji-Clan zwar wichtige Tugenden sein. Doch in diesem Moment glaubte der Commenorer bei ihr eher eitlen Stolz zu bemerken. Höchstwahrscheinlich ließ sich die Captain davon leiten, weil sie vor ihrem Vater nicht als schwach gelten wollte. Sein Blick glitt zu dem Rear Admiral. Allenfalls Han Akaji konnte nun nur noch ein Machtwort sprechen! Dementsprechend legte er nun seine ganze Hoffnung in ihn. Bedrückendes Schweigen herrschte als das Oberhaupt der Akaji Blickkontakt mit dem fastmenschlichen Leibarzt hielt. Würde sich die trotzige Bastionerin durchsetzen? Toji ließ den ranghöheren Offizier nicht aus den Augen. Seine Hoffnung hielt am Ende jedoch nur so lang bis der Rear Admiral leicht den Kopf schüttelte.


Ein Hauch von Resignation schwang offensichtlich in dessen Stimme mit als er den Arzt plötzlich fragte: „Was vermutest du, Tahlt?“

„Sie befand sich die letzten Monate im Chiss-Raum, nicht wahr?“
, hakte der Fastmensch nach und ließ den Blick dabei weiter auf seiner Patientin ruhen. „Ich hege Vermutungen, Han. Solange ich sie aber nicht beweisen kann, werde ich keine Diagnose abgeben.“

Man beugte sich also Serenetys falsch verstandenem Pflichtgefühl. Die Unvernunft obsiegte. Doch in diesem Fall brachte weder den Kopf zu schütteln, noch Widerworte zu geben irgendetwas. Eine Entscheidung war gefallen – mochte sie ihm noch so wenig schmecken. Toji verzog misslaunig das Gesicht, griff nach seiner Teeschale und nippte flüchtig an dem bitteren Getränk. Irgendwie schien die gerade empfundene Hilflosigkeit anzuhalten. Han Akaji schien ganz erpicht darauf zu sein, dass der Small-Talk von vorhin wieder aufgegriffen wurde. Möglicherweise zog sich der Leibarzt auch aus diesem Grund wieder wortlos zurück anstatt seine Patientin im Auge zu behalten. Somit waren sie wenige Minuten später auch schon wieder nur zu dritt. Bevor der Rear Admiral erneut das Wort an sie richtete, griff er nach einem Stückchen „heimisches“ Gebäck.

Nachdem er davon abgebissen hatte, sagte Han:
„Nun gut, wie dem auch sei. Hast du entschieden, ob du eine eigene Eingreiftruppe führen möchtest?“

„Ich habe mich vorerst dagegen entschieden“
, antwortete Serenety ihrem Vater.

Toji hob die Augenbraue. Diese Unsicherheit war ungewöhnlich für sie. Mehr und mehr hatte er das Gefühl, dass sie – obwohl sie als Erster Offizier überaus fähig gewesen war – kaum Erfahrungen als Kommandantin gesammelt hatte. Möglicherweise hatte sie in der letzten Woche allein mehr auf der Brücke ihrer Darkmoon gestanden als in all den Monaten zuvor. War das Militärwesen am Ende vielleicht doch nichts für sie? Hätte sie im Diplomatendienst womöglich bessere Chancen? Fragen über Fragen tauchten kurzzeitig in seinem Kopf auf und verschwanden dann beinah genauso schnell wieder. Letztendlich blieben bei ihm bloß kleine, nagende Zweifel. Han, der sich nichts anmerken ließ – oder eventuell andere Pläne mit ihr hatte –, sah seine Tochter an. Danach wanderte sein Blick plötzlich zu Toji.

Lächelnd – und den Commenorer dabei weiterhin im Auge habend – sagte er: „Also gut. Dann wirst du vorerst Tojis Kampfgruppe beitreten.“

„Mit Verlaub, Sir, aber das dürfte kaum möglich sein“, entgegnete Toji mit ernster Stimme. „Denn zum einen ist meine Kampfgruppe – insbesondere mit zwei Captains – schon voll und zum anderen kann ich sie unter meinem Kommando nicht dienen lassen, wenn irgendetwas mit ihr nicht stimmt. Sollten diese Yevethaner wirklich so grausam sein wie Serenety gehört hat, dann muss ich mich auf jeden einzelnen Kommandanten in der Kampfgruppe verlassen können.“

Kurz zuckte der rechte Mundwinkel des Rear Admiral. Jedoch konnte der rangniedere Offizier nicht sagen, ob es wieder der Anflug eines Lächelns war oder ob sich dessen Gesicht nicht gleich zu einer säuerlichen Grimasse verzog. Da Serenety ihre „Dickköpfigkeit“ aller Wahrscheinlichkeit nach von ihrem Vater geerbt hatte, war sich der Commodore in diesem Fall nicht so sicher wie Han Akaji nun reagieren würde. Sein Herz klopfte vor Spannung. Doch bevor sich der Kommandeur irgendetwas anmerken ließ, genehmigte er sich noch einen Schluck vom inzwischen erkalteten Tee. Mittlerweile dürfte die bittere Note in dem Gebräu jedes andere Aroma überlagern. Schon beim Zusehen könnte Toji am liebsten das Gesicht verziehen. Jedoch wollte er sich gegenüber dem Familienoberhaupt der Akaji keine Blöße geben. Deshalb er lieber das Gesicht zu der Captain wandern. Diese funkelte ihn böse an.

Behutsam goss sich der Kommandeur der Bilbringi-Werft noch einen Schluck Tee ein. Dann sagte er zu dem Commodore:
Toji, ich kann meine Tochter nicht umstimmen. Du hast es ja gesehen. Sie hat ihren eigenen Willen. Schon immer gehabt.“

„Sir, sollte die Eingliederung in mein Kommando tatsächlich amtlich sein, dann lasse ich in diesem Punkt nicht mit mir diskutieren“, brummte der Commenorer, während sein Blick weiterhin auf der Bastionerin ruhte. „Entweder sie geht jetzt freiwillig auf die Krankenstation oder ich muss ihr einen entsprechenden Befehl erteilen.“

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[Bilbringi-System - Werftgebiet - VSD II „Euminis“ - Besprechungsraum 1] Mile Toral, Jared Sarn, Ryssa Traln (NPC), Kyle Tade (NPC)

"Eine Bevölkerung kann man täuschen, sie kann von Demagogen leicht überzeugt werden, dass ein Angriff eigentlich eine Verteidigung sei, oder dass man um kostbare Menschenrechte zu schützen einen krieg brauche, ich traue der Republik einiges zu, sich wegen moralischer Bedenken eine Gelegenheit entgegen lassen gehört nicht dazu."

erwiederte Jared und konnte nicht ganz verhindern, dass sich ein ätzender Ton in seine Stimme schlich. Es gab sicherlich ehrliche Politiker in der Republik, aber im kleinen Stil war Jared genug in den Randwelten herum gekommen, um Korruption und Gier unter der dünnen Schicht aus demokratischer Legitimation zu erkennen, wie der klassische Vergleich vom Rancor im Nerfpelz.
Die genozidalen Tendenzen der Yevethander wären sicherlich gerne verwendet, um zu gegebener Zeit einen Umschwung zu rechtfertigen. Voller Entrüstung und Entsetzten würden Politiker vor das Volk treten, schockiert über Dinge, die ihnen von Anfang an bekannt gewesen waren.
Jared seufzte leise. In Momenten wie diesen kam er sich wie ein alter Zyniker vor und ganz so weit weg davon war er wohl auch nicht, aber deswegen waren seine Ansichten auch nicht falsch, Demokratie war nicht die Antwort auf alle Probleme der Galaxis, sonst säße er nicht in der Uniform der imperialen Flotte an einem Tisch mit den anderen.
So wie die Dinge lagen standen ihm noch interessante Zeiten bevor, auf die unangenehme Weise interessant. Mit der Republik im Rücken würden sie gegen die Yevethaner antreten, gern würde Jared diese einfach als Barbaren abstempeln, aber den Feind zu unterschätzen nahm diesem eine Menge Arbeit ab und den Gefallen wollte Jared den Yevethanern sicher nicht tun.

Der Abend endete auch kurz darauf und ohne viel vom Nachtisch gekostet zu haben verabschiedete sich Jared von Captain Toral und vestieg das Shuttle zurück zur Typhoon.
Es war schon spät und Jared ging nur kurz auf die Brücke, wo er sich einen aktuellen Bericht über die Lage geben ließ, sich dann mit dem Bericht in Händen auf den Weg in sein Quartier machte. Ein wenig wehmütig sah er noch auf die Berichte über die Jäger die der Typhoon zugeteilt wurden. So süß war es gewesen die modernen Jäger zu transportieren, sie nun wieder weg zu geben schmerzte. Und er fühlte sich ein wenig verletzlich bei dem Gedanken den Yevethanern ohne die Defender entgegen zu treten. Ein Träger war nur so gut wie seine Geschwader und mindestens eine STaffel käme frisch von der Akademie.

Im Geiste stellte er bereits einen strickten Übungsplan auf, um jedes bisschen Zeit vor der unvermeidlichen Schlacht zu nutzen die neuen Jäger einzubetten und mit den anderen Piloten vertraut zu machen, damit sie im Kampf wirklich zusammen agieren würden. Das Gleiche würde die Typhoon sicher auch auf Geschwaderebene tun. Pannen und Missverständnisse im Eifer des Gefechts konnten verheerend sein und weitere Manöver würden die Bereitschaft des Verbands verbessern. Nun morgen würde er mehr erfahren.
Im Quartier angekommen schaltete Jared die Schwerkraft runter auf ein erträgliches Maß und der Druck verschwand endlich von seiner Brust. Wie von einem warmen Bad entspannt glitt er ohne viel aufhebens ins Bett und ließ seine Sorgen bis zum Morgen zurück.

[Bilbringi-System - Werftgebiet - Typhoon] Jared
 
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Von jetzt auf gleich wurde sie zum Mittelpunkt des Geschehens und wäre so viel lieber im Erdboden versunken, als diese zwei Männer – die sie über alles liebte – derart besorgt zu sehen. Sie mochte Krankheit nicht und Schwäche noch viel weniger. Sich dieser hingegeben zu haben – eine andere Möglichkeit hatte es allerdings nicht gegeben – erschwerte es ihr noch darauf zu bestehen, dass sie dabei bleiben wollte. Auch wenn ihr Vater sich die Zähne ausbeißen würde, so wäre da immer noch ihr Verlobter und sie kannte ihn gut genug um zu wissen, dass er handeln würde. Auch wenn ihr nicht klar war wie oder wann. Dass er sie als verrückt erklärte war nicht, was sie schockierte. Genau genommen hatte er sogar Recht. Es war völlig verrückt! Ihr Unvernünftiges Handeln konnte ihre Gesundheit gefährden und dennoch schob die Captain diesen Gedanken weit von sich.

Die Gespräche gingen weiter, wobei Toji überrascht schien, dass sie sich vorerst gegen eine Eingreifgruppe entschied. War es richtig gewesen sich dagegen zu entscheiden? Oder weckte sie damit vielleicht so etwas wie Unfähigkeit? Sie hatte nicht darüber nachgedacht wie ihr ehemaliger Vorgesetzter dies sehen würde, der sie für Fähig hielt. Auf der anderen Seite hatte sie jedoch auch nicht damit gerechnet, dass ihr Vater sie in Tojis Kampfgruppe stecken würde – auch wenn sie es gehofft hatte. Ihre Entscheidung war ihrer Angst zu verdanken, dass Toji etwas zustoßen konnte und dann wollte sie dabei sein. Natürlich war dies ein dummer Gedanke, vielleicht ein wenig kindisch und dennoch machte sie sich Sorgen darüber, dass sie ihn verlieren könnte. Sollte man ihre Entscheidung also somit als Schwäche ansehen, so würde sie dies hinnehmen. Gleichzeitig fragte sie sich ob sie damit leben konnte, dass ihr Verlobter möglicherweise an ihr zweifeln würde. Ein Punkt den sie interessanter weise nicht bedacht hatte. Innerlich fragte sie sich, ob sie bei Verstand war. Sonst dachte sie über alles nach, versuchte alles in Erwägung zu ziehen was vielleicht sein könnte, doch in diesem Punkt schien sie völlig die Weitsicht verloren zu haben. Was war nur los? Trübte diese Krankheit oder was immer es war vielleicht ihren Verstand? Oder war es etwas anderes was sie dazu bewegte sich selbst als fast unfähig hinzustellen? Was also tat sie hier beziehungsweise was hatte sie gerade getan?

Serenety wünschte in diesen Sekunden, sie wäre auf die Krankenstation geganen ohne das ihr Vater die Frage gestellt hätte. Die kurzen Worte zwischen den beiden Männern machten es ihr nicht einfacher. Toji hatte Recht wenn er meinte, dass er sich auf jeden innerhalb seiner Kampfgruppe verlassen musste, wenn es um die Yevethaner ging. Würde er sich auf sie verlassen können? Normalerweise ja, doch ihre momentane Verfassung schien nicht darauf zu deuten, dass er sich auf sie würde verlassen können und damit katapultierte sie sich in eine Lage die sie eigentlich nicht wollte. Man sprach über sie als mit ihr. Ihr Vater schien in diesem Augenblick sie zu ignorieren, mehr noch er gab Toji zu verstehen, dass sie sich nicht umstimmen lassen würde. Innerhalb von Sekunden fühlte sie sich wie ein kleines Kind, nur dass sie an dieser Situation selbst schuld war. Ihr Verlobter gab ihrem Vater klar zu verstehen, dass er in diesem Punkt nicht mit sich diskutieren lassen würde und dass sie, Serenety entweder die Krankenstation aufzusuchen hatte, oder er einen Befehl daraus machen würde. Sein Blick hatte einen großen Teil der Zeit über auf ihr geruht und Serenety musste feststellen, dass sie es bei ihm mit einem anderen Charakter wie bei ihrem Vater zu tun hatte.

Auch wenn beide Männer über sie statt mit ihr gesprochen hatten, so wurde doch deutlich, dass Han in diesem Augenblick mehr als stolz auf seinen „Schwiegersohn“ war. Er hatte sich in Toji nicht getäuscht und noch weniger in seiner Männlichen Autorität. Der Zeitpunkt hätte im Grunde nicht besser ausfallen können um genau dies in Erfahrung zu bringen. Absichtlich hatte sich Han zurückgenommen um zu sehen, ob Toji seiner Tochter gewachsen war und er bewies gerade, dass er es mit ihr aufnehmen konnte. Nachdenklich sah das Oberhaupt des Akaji-Clans zu seiner Tochter und Toji, dessen Blick auf seiner Verlobten hing und fragte sich, was in ihr Vorgehen mochte.

Serenety hatte das Gefühl in einem Käfig zu sitzen und in eine Ecke gedrängt zu werden. Einer Ecke, aus der sie nicht einfach herauskommen würde. Jedenfalls nicht unbeschadet. Toji’s Ansichten waren klar und er würde nicht wanken. Nichts würde seine Entscheidung umwerfen, auch nicht wenn sie versuchen würde ihn irgendwie umzustimmen. Waren es Motive der Sorge, da er sie schon einmal fast verloren hätte oder ging es hierbei um die männliche Autorität? Vielleicht war es beides und im Grunde genommen war es nicht einmal wichtig. Er machte sich Sorgen, dies konnte sie deutlich fühlen. Ob nun seine Sorge als Führer der Kampfgruppe oder die als liebender Mann im Vordergrund stand spielte dabei keine Rolle mehr, Serenety musste einsehen, dass sie sich zu beugen hatte. Innerhalb seiner Kampfgruppe musste sie Befehle akzeptieren und ihr Vater hatte sie ihm zugeteilt. Auf der anderen Seite würde sie sich als seine Ehefrau ebenfalls fügen müssen. So wie ihr Vater das Haupt der Familie war, so würde Toji ihres werden, sobald es zur Ehe zwischen ihnen gekommen war. Gleichzeitig erkannte sie jedoch auch, dass Toji völlig Recht hatte und vor allem, dass sie es bei ihm mit jemandem zu tun hatte, der sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen würde. Jedenfalls griff er durch wenn es nötig war und schien sich nicht auf eine Diskussion einzulassen. Ein Charakterzug, der ihrem Vater ähnlich war. Han Akaji hätte darauf bestanden, dass sie auf die Krankenstation gegangen wäre und wenn er sie dorthin hätte schleifen müssen. Er hätte sie niemals gewinnen lassen und ihr wurde klar, dass Toji dies auch nicht würde. Seine Drohung einen Befehl daraus zu machen, machte ihr dies deutlich.

Da nun alle Blicke auf ihr ruhten, musste sie eine Entscheidung treffen und sie würde sich für die Krankenstation entscheiden. Allein ihrem Vater zuliebe. Vor allem aber schon, weil sie Toji liebte und sie wusste, dass er Recht hatte. Sie konnte nicht einfach derart verantwortungslos mit ihrem Leben spielen. Ihre Dickköpfigkeit begann zu bröckeln, wobei sie dennoch den Blick ihres Verlobten erwiderte. Innerlich seufzend erhob sie sich.

„Ich werde gehen“, gab sie kleinlaut nach, wobei auf dem Gesicht ihres Vaters so etwas wie ein verschmitztes Lächeln zu sehen war. Er war stolz darauf, zu sehen, dass seine Tochter sich dem Mann beugte, dem sie versprochen war. Han war in diesem Moment stolz, sehr stolz sogar, wenn auch auf seinen „Schwiegersohn“, der deutlich machte, dass er seine Tochter im Griff hatte und dies auch in Zukunft so sein würde. Ein Sprichwort war, dass jeder seinen Meister finden würde und seine Tochter hatte soeben den ihren gefunden.

„Vielleicht solltest du sie begleiten, Toji“, meinte Han kurz und entließ die beiden vorerst. Natürlich mit dem Hintergedanken, dass Murata seiner Tochter den Marsch blassen würde.

Serenety verließ das Büro ihres Vaters, wobei sie die Zähne zusammen bies. Toji folgte ihr und dies war irgendwie unangenehm. Sie wusste, dass die Krankenstation nicht sehr weit entfernt war und dennoch schien es so, als ob ihr Begleiter sie jeden Augenblick belehren wollte. Gut möglich, dass Toji mit sich kämpfte und der Entscheidung ob er etwas sagen sollte oder nicht. Innerlich jedenfalls machte sie sich auf eine Standpauke gefasst und so überraschte sie es, dass sie die Krankenstation erreichten ohne irgendeinen Zwischenfall.

Sie wurden in Empfang genommen und es war der Chiss, der Serenety zu einem Krankenbett begleitete und verlangte, dass sie sich darauf setzen sollte. Fast schon wie ein Kind kam sie seiner Aufforderung nach. Tahlt wusste, dass es sich bei Toji um den verlobten der jungen Akaji handelte und so wartete er, dass die Offizierin die Uniformjacke auszog um diese abhören zu können. Seine Handgriffe waren präzise und flink. Er betrachtete die junge Frau, wobei er diesmal auch einen Abstrich der Schleimhäute nahm.

„Also gut, ich möchte wissen wie es dir geht Serenety, und diesmal einen ausführlichen Bericht“,
verlangte der Chiss, welcher deutlich machte, dass er keine Widerrede noch eine Ausrede dulden würde.

„Seit einigen Tagen habe ich das Gefühl als ob irgendetwas meinen Körper malträtiert. So als ob ein brennendes Schwert hindurchfährt und ihn versenkt. Die Schmerzen kommen in Wellen, in Schüben und sind sehr stark. Ich weiß nicht wie ich es sonst beschreiben soll.“

Der Chiss nickte. „Wann hat es angefangen?“, wollte er wissen.

„Kurz nach den Feierlichkeiten. Anfangs war es eher unbemerkt. Ich war müde und fühlte mich schlapp. Aber dies ist etwas was mich schon sehr lange verfolgt, also habe ich dem keine wirkliche Bedeutung beigemessen. Dann kamen Hitze und Kältegefühle dazu und mein Kopf der sich ständig wie in einem Nebel befand“, erklärte Serenety, wobei sie es sich nicht wagte Toji auch nur anzusehen.

Wieder nickte der Chiss. „Ich schlage vor du entkleidest dich. Ich möchte einen gesamten Scan deines Körpers machen“, erklärte der Arzt, wandte sich zu Toji um und verließ mit diesem gemeinsam kurz den Raum. Da der Commodore so wirkte als ob unzählige Fragen ihn geradezu traktierten, wandte sich der Chiss dem jungen Mann zu.

„Sie machen sich Sorgen, dass ist ihnen anzusehen. Ich kenne ihre Beziehung zu Serenety, da Han mich darin eingeweiht hat, wahrscheinlich, so vermute ich jedenfalls, dass er in Zukunft möchte, dass ich mich um sie beide kümmere. Der Zustand von Serenety besorgt mich. Zum einen weil die Symptome mich an etwas erinnern, zum anderen, weil ich in reger Verbindung mit meinem Volk stehe. Das Haus Nuruodo besitzt einiges an Macht, dies dürfte ihnen bekannt sein und es besitzt zudem einiges an Einfluss“, begann er, ehe er weiter sprach: „Die Feindschaften einzelner Häuser mochten beigelegt sein. Der Vertrag wurde unterzeichnet, allerdings gefällt dies bei weitem nicht jeden. In unserem Volk gibt es Genetiker, die in ihrem Bereich führend sind. Es liegt im Bereich des Möglichen, dass sich Serenety Feinde gemacht hat. Falls ja, liegt der Verdacht nahe, dass man sie loswerden will. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber, sollten meine Vermutungen stimmen, war es gut, dass sie die Krankenstation aufgesucht hat“, erklärte er weiter, dann trat er an eine Konsole um die Daten abzulesen. Einige der ihr Installierten Instrumente hatte er aus seiner Heimat mitgebracht. Tahlt schüttelte innerlich den Kopf als er die Ergebnisse deutete, dann trat er wieder zu seiner Patientin, wobei Toji ihm folgte. Die junge Frau saß wieder.

„Ich brauche das Ganze nicht weiter auswerten. Die Ergebnisse liegen mir vor. Commodore setzen sie sich bitte“, bat der Chiss den Offizier und wartete, bis er der Aufforderung nachgekommen war. „In deinem Körper befindet sich ein mutierter Virus, der darauf ausgelegt ist dich zu töten. Er ähnelt einer Vergiftung. Interessanterweise besitzt er eine spezifische Veränderung um ihn erkennen zu können, jedenfalls in einem Stadium wie dem deinem, bei dem es mir möglich ist dir noch zu helfen. Es wird allerdings einen Augenblick dauern ein entsprechenden Serum herzustellen um ein Gegenmittel zu haben“, offenbarte er.

Serenety schluckte. „Bedeutet dies, dass jemand versucht hat einen Anschlag auf mich zu verüben?“, hakte die junge Frau nach. Der Chiss nickte. „So leid es mir tut, aber ja. Es scheint mir als ob du dir Feinde gemacht hast und wenn dem so ist, wirst du damit rechnen müssen, dass es auch weiterhin zu Anschlägen kommen wird. So lange jedenfalls bis entweder du tot oder die Person tot ist, die das Ganze in Auftrag gegeben hat. Ich werde versuchen heraus zu finden wer dahinter steckt, dies jedoch wird dauern, falls wir jemals die Wahrheit herausfinden. Demnach ist es gut, dass das du vorläufig nicht weiter im Chiss-Raum operierst“, äußerte Tahlt.

Serenety nickte. Sie wusste nicht was die dazu sagen sollte. Für diesen Augenblick hatte sie das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren. Hätte sie nicht gesessen, wäre sie wohl eingeknickt. Fragen über Fragen schossen durch ihren Kopf, doch keine davon konnte sie auch nur ansatzweise beantworten und so suchte ihr Blick automatisch denn von Toji.

[: Bilbringi-System | Werftanlagen | Hauptmoduls :||: Deck der Werftleitung | Krankenstation :||: Commodore Toji Murata, Captain Akaji und Dr. Tahlt :]
OP@ Toji: Ich war mal so frei. Du darfst mich gerne dafür hauen.*gg Du kannst das ganze dann zurück ins Büro von Han bringen, wo dann Miles zu den dreien dazu kommt und wir weiter machen.
 
[: Bilbringi-System | Werftanlagen | Hauptmodul :||: Deck der Krankenstation | Korridor vor der Aufnahme :||: Commodore Toji Murata allein:]

Nachdem sich die Tür zischend hinter ihm geschlossen hatte und der penetrante Bacta-Geruch ein klein wenig verflogen war, atmete er erst einmal ganz tief durch. Die Tatsache, dass er Serenety bei den Untersuchungen nun allein auf der Krankenstation zurückließ, mochte ihm zwar ein schlechtes Gewissen bescheren, da er aber in Gegenwart von Ärzten, Pflegern und Medi-Droiden vollkommen fehl am Platz war, musste er mit diesem dumpfen Bauchgefühl leben. Bevor er sich aufmachte, das zentrale Deck per Turbolift wieder zu verlassen, sah er trotz allem noch einmal kurz zurück. Hinter all den Türen aus milchigem Glas und den schneeweißen Wänden mochte er sie in diesem Moment zwar nicht direkt sehen können, aber seine Phantasie war dafür lebhaft genug. Ihr Bild, wie sie nun kraftlos auf der Pritsche saß und sich vom blauhäutigen Leibarzt ihres Vaters untersuchen ließ, kam ihm auf der Stelle in den Sinn. Toji seufzte und humpelte dann ohne Eile zum Turbolift zurück.

Das Hauptmodul der militärisch genutzten Großwerft im Bilbringi-System war riesig. Eine Vielzahl an Decks, zumeist bestehend aus unterschiedlich großen Räumen und ellenlangen Korridoren, lagen hinter der dicken Außenhülle. Und hätte es nicht verschiedenfarbige Leitlinien sowie Lagepläne zur Orientierung gegeben, hätte sich der Commenorer mit Sicherheit schon nach kürzester Zeit auf dem Weg von der mittig gelegenen Krankenstation zum geräumigen Büro des hiesigen Kommandeurs verlaufen. Doch Mithilfe dieser kleinen Helfer – und flüchtigen Phasen des Suchens – fand er sich am Ende aber in dem Irrgarten zurecht. So stand er nun also, wenige Minuten nachdem er Serenety zu den notwendigen ärztlichen Untersuchungen gebracht hatte, wieder vor der Tür zum Büro ihres Vaters, betätigte den Knopf zum Einlassen und trat anschließend ein. Han Akaji, der seine Sorge um die eigene Tochter nur schwer, äußerst schwer verbergen konnte, schien schon auf Toji gewartet zu haben. Denn kaum war er eingetreten, reichte ihm der ranghöhere Offizier auch schon einen Drink.

Nachdem man sich schweigend – bloß per knappen Kopfnicken – zugeprostet hatte, nippten sowohl der Rear Admiral als auch der Commodore an ihren Gläsern. Whisky; corellianischer Herkunft. Han Akaji verzog dabei keine Miene und während er im Anschluss ganz gedankenverloren durch ruhige Handbewegungen den Inhalt zum Schwenken brachte, sagte er:
„Bitte fasse meine nächsten Worte nicht falsch auf, Toji. Seit jenem Moment, in dem mir ihre Mutter mitteilte, dass sie schwanger sei, erfüllt mich Serenety tagtäglich mit Stolz. Sie ist mein Augapfel. Mein Juweil. Mein Ein und Alles. Doch obwohl ich all ihre Entscheidungen stets unterstützt und respektiert habe, kann ich nur schwer meine Sorgen um sie abstreifen.“ Er nippte erneut an seinem Drink. „Selbst als man sie zu dir, auf die 'Musashi' versetzte, hatte ich hin und wieder so manche schlaflose Nacht.“

Beide schmunzelten. Toji, der ein Einzelkind war und selbst noch keinen Nachwuchs hatte, konnte sich nur im Entferntesten vorstellen, was der Rear Admiral, als Vater einer im Dienste des Militärs stehenden Tochter, in solchen Momenten durchmachen musste. Im Gegensatz zu vielen Zivilisten kannte Han Akaji die Gefahren und Risiken, die typischerweise auf Offiziere der Imperialen Flotte lauerten. Zum Teil hatte er sie sogar am eigenen Leib zu spüren bekommen. Es half demnach nichts irgendetwas zu romantisieren. Schweigend nippte der kriegsversehrte Commenorer an dem Whisky und ließ den Blick kurz durch das Büro schweifen. Müsste man sich keine Sorgen machen, wenn sie an einem Ort wie diesen wäre? Wäre sie im Stab eines ortsgebundenen Kommandeurs womöglich besser aufgehoben? Die nötigen Befähigungen hatte sie, keine Frage. Spätestens auf Csilla – als Teil der vom Diplomatenkorps entsandten Vertretung – hatte sie das eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Es hatte den Anschein als könne der Rear Admiral Gedanken lesen. Denn kaum waren diese Fragen kurzzeitig im Bewusstsein des Commodore aufgeblitzt, da griff Han Akaji den Gesprächsfaden mit folgenden Worten auf:
„In den Vergangenheit habe ich immer wieder mit dem Gedanken gespielt, meine Beziehungen zu meinem alten Freund Winstel North spielen zu lassen, um Serenety auf Dauer von der Brücke irgendeines Kriegsschiffs fern zu halten. Erleichtert war ich als sich Barneto für sie interessierte. Doch hätte ich es niemals für möglich gehalten, dass sie im Diplomatendienst tatsächlich das Ziel eines Anschlags werden könnte.“ Zorn zeigte sich in seinem Gesicht. „Mensch! Irgendwo zwischen Fondor, Kuat und Anaxes – oder in der Nähe von Bastion – muss es doch einen ruhigen, sicheren Posten für sie geben!“

„Ich glaube nicht, dass das ihre Pläne sind...“, widersprach Toji und ließ seinen Blick dabei auf dem angehenden Schwiegervater ruhen. „Von Zeit zu Zeit mag sie zwar einen leicht unsicheren Eindruck auf jene machen, die sie noch nicht in einem Gefecht erlebt haben, aber sie gehört meiner Meinung nach auf eine Brücke. Für die Flotte im Allgemeinen – und den jeweiligen Verband im Speziellen – wäre es ein herber Verlust, würde sie ihre Fertigkeiten ausschließlich für die Diplomatie einsetzen.“ Er schüttelte den Kopf. „Mit Worten allein wird man niemals die gesamte Galaxie zu Ordnung und Einigkeit führen können.“

Han Akaji seufzte. Möglicherweise war er in seinen Gedankengängen stets auf ähnliche Widerworte gestoßen. Jedoch schien er sich damit nur schwer anfreunden zu können. Einen Moment lang sagte keiner der beiden Männer etwas. Jeder beschäftigte sich ausschließlich mit den eigenen Gedanken und nippte nur zeitweilig an jenem Glas, das man in der Hand hielt. Dann, Minuten des Schweigens waren vergangen, ging der Rear Admiral zu dem Panoramafenster hinter seinem Schreibtisch. Dank der exponierten Lage, die das Büro im Hauptmodul besaß, konnte man von diesem Punkt aus nicht nur felsige Asteroiden und kleinere Werftanlagen sehen, sondern auch vereinzelte Kriegsschiffe, die zur Sicherheit der gesamten Anlage in deren Nähe stationiert waren. Toji, der dem Befehlshaber der Bilbringi-Werftanlagen gefolgt war, ließ seinen Blick eine Weile lang ziellos von einem Schiff zum nächsten springen. Zu seinem Glück schob sich in dieser Zeit auch seine Abyss ungestört in das Sichtfeld. Für ihn ein wunderschöner Anblick.

Das Oberhaupt der Akaji-Familie leerte sein Glas.
„Der Gedanke, Serenety wider besseren Wissens in den Koornacht-Cluster zu diesen nichtmenschlichen Barbaren zu schicken, behagt mir nicht. Ich möchte an dieser Stelle kein schlechtes Wort über ihre Besatzung an Bord der 'Darkmoon' verlieren. Mit Sicherheit hat sie die ihr unterstellten Matrosen, Unteroffiziere und Offiziere in den letzten paar Monaten ordentlich gedrillt. Schenkt man aber all jenen Gerüchten auch nur ein bisschen Glauben, die zur Zeit über die Yevethaner kursieren, sehe ich sie nur äußerst ungern an Bord einer Marauder-Korvette.“

„Ich könnte sie auf die 'Abyss' holen“, bot Toji spontan an. „Im Gefecht kann ich immer jemanden gebrauchen, der in seinem Metier fähig ist und den ich vertrauen kann. Sie wäre eine Bereicherung für die Mannschaft.“

Sein Gegenüber schüttelte den Kopf. „Nein, schon durch das Versetzen in deine Einheit, Toji, setze ich sie noch mehr dem Risiko aus, dass ein schlechtes Licht auf sie fallen könnte. Um vorwärts zu kommen, braucht sie ein eigenes Kommando.“ Scheinbar das Thema wechselnd, zeigte er plötzlich auf ein Schiff der Klassifikation „Kreuzer“. „Das dort drüben ist die 'Darksword'. Erst vor wenigen Tagen ist dieser Jagdkreuzer der Enforcer-Klasse in Byss' Anlagen vom Stapel gelaufen. Und ich – höchstpersönlich – habe die Crew bis auf einen einzigen Posten handverlesen ausgewählt.“ Er schmunzelte. „Der fehlende Posten ist der des Kommandanten – und ich habe schon eine passende Kandidatin im Sinn.“

Ein wenig überrumpelt von dieser kleinen Offenbarung musterte Toji schweigend das Schiff. Zwar hatte ihm ein Kamerad (Commander Arcturus Mengsk) schon vor Monaten auf Rendili von dieser neuen Schiffsklasse erzählt, aber bis zu diesem Moment hatte er noch keinen Vertreter mit eigenen Augen zu Gesicht bekommen. Er betrachtete die Darksword ein bisschen genauer. Obwohl sich die Enforcer-Klasse das Grundgerüst mit dem „Immobilizer“ teilte, glaubte der Commenorer kleine Unterschiede beim Äußeren erkennen zu können. War dieses Schiff womöglich schnittiger als seine alte Musashi? Waren die vier kugelrunden Generatoren möglicherweise etwas kleiner als beim unter Piraten berüchtigten Abfangkreuzer? Wirklich sicher war er sich mit seinen Beobachtungen natürlich nicht. Eventuell spielte ihm sein Gedächtnis einen harmlosen Streich. Oder er verklärte die technischen Gegebenheiten der Immobilizer ein bisschen zu sehr. Jene Tage, die er auf der Brücke des Abfangkreuzers verbracht hatte, schienen mit einem Mal eine gefühlte Ewigkeit her zu sein.

Es mochte vielleicht ein paar Minuten dauern, aber letztendlich konnte er sich mit dieser noch recht neuen Schiffsklasse anfreunden. Der Commodore redete sich sogar ein, dass der Jagdkreuzer unter Umständen ja sogar zu Serenetys Charakter passen könne. Zwar mochte die Darkmoon ein etwas anderes Aufgabenprofil als die Darksword haben. Da aber die Bastionerin anpassungsfähig war, schätzte Toji diese Hürde als relativ gering ein. Probleme sah er spontan viel eher darin, dass ihr zu zu wenig Zeit zum Kennenlernen der Mannschaft bleiben würde. Sofern sie nicht ein paar Offiziere und Matrosen von der Marauder-Korvette, ihrem jetzigen Kommando, mitnehmen würde, würde sie sich beim ersten Feindkontakt also zwangsläufig auf die Auswahl ihres Vaters verlassen müssen. Er ließ seinen Blick ein weiteres Mal zu dem Rear Admiral wandern. Natürlich zweifelte Toji nicht an der Expertise des Akaji. Seiner Meinung nach stieg man nicht kontinuierlich in den Rängen auf und bekleidete irgendwann sogar den Posten des Kommandeurs der Bilbringi-Großwerft, wenn man ein schlechter Offizier war. Fraglich war für ihn eher, ob Serenety in Gegenwart einer ihr unbekannten Mannschaft ihr volles Potenzial – und ihre gewohnte Selbstsicherheit – würde entfalten können.

Der Rear Admiral, der seinen Blick ebenfalls wieder von dem Enforcer abgewendet hatte, löste sich langsam von dem Panoramafenster und ging zu seinem Schreibtisch.
„Eigentlich wollte ich es dir erst bei der Besprechung sagen, da es aber thematisch ziemlich gut zu Serenetys bevorstehenden Kommandowechsel passt, kann ich es dir auch jetzt schon sagen...“ Behutsam stellte er das Glas ab, drehte sich dem Commenorer um und fuhr fort: „Die Neunte hat genaue Angaben dazu gemacht wie die Unterstützung für den Einsatz im Sternenhaufen aussehen soll. Leichte Kampfverbände scheint man unter Raymus Tarkins Kommando momentan nicht gebrauchen zu können. Deshalb, Toji, wird deine Einheit fortan nicht nur um einem Enforcer reicher sein, sondern dieser Aufenthalt wird dafür genutzt, dass deine Kampfgruppe 'schwer' wird.“

„Und was soll das heißen?“, fragte der Commodore misstrauisch. „Bisher mag meine Kampfgruppe zwar bloß bei Bogo Rai gegen eine winzige Piratenbande der Unbekannten Regionen gekämpft zu haben, aber ich kenne die Kommandanten inzwischen sehr gut. Ich kann sie einschätzen. Ich kann ihren Entscheidungen vertrauen. Dieser Vorteil könnte im Kampf gegen die Yevethaner Gold wert sein!“

Han Akaji schüttelte abermals den Kopf. „Die Yevethaner kann man überhaupt nicht mit den wilden Nachbarn der Chiss vergleichen! Diese Bestien sind nicht nur deutlich blutrünstiger als viele andere kriegstreibende Spezies, sondern sie haben großes – teils modernes – Kriegsgerät. Laut den neusten Gerüchten geht Bastion in diesem Fall von einer heimlichen Unterstützung durch die Rebellen aus!“ Er ließ sich auf seinen Bürostuhl nieder. „Ohne schweres Kriegsgerät überlebt in dem Cluster kaum jemand länger als ein paar Tage. Deshalb verlangt Tarkin – mit Segen des Flottenkommandos – von mir mehr Kreuzer.“ Da mittlerweile schon etwas Zeit seit dem ersten Schluck vergangen war, sah er zum Chrono. „Lass uns kurz einen Happen essen, Toji. Dann erzähle ich dir von meinen Planungen für deine neue Kampfgruppe. Und anschließend kannst du Serenety holen, damit wir pünktlich mit der Besprechung beginnen können.“

***

Sowohl die Sandwiches als auch die neusten Informationen waren kaum verdaut, da stand Toji auch schon wieder in der Krankenstation, um Serenety abzuholen. Der Leibarzt des Rear Admiral schien in den letzten zwei Stunden tatsächlich erfolgreich gewesen zu sein. Denn die junge Bastionerin sah inzwischen nicht mehr ganz so arg blass wie bei ihrem Anfall aus. Ja, sogar ein leichtes Rosa schien sich auf ihre sanften Wangen gelegt zu haben. Zudem wirkten ihre Schritte wieder etwas fester. Bei dem Commenorer machte sich langsam Erleichterung breit. Obwohl sie in Gesellschaft ihres Vaters wäre, hätte er in Wahrheit sie nur äußerst ungern hier im Bilbringi-System zurückgelassen. Mit der nötigen Vorsicht, die ihm bei einer Kranken angemessen schien, bot er ihr seinen Arm an und führte sie anschließend gemächlichen Schrittes zu den Turboliften.


„Dir scheint es wieder besser zu gehen, Serenety, bemerkte er im beiläufigen Tonfall, um die Stille zu brechen. „Haben sich die Vermutungen des Arztes bewahrheitet? Wurdest du wirklich vergiftet?“

Da zu ihrem Glück die Turboliftkabine noch auf ihrem Deck war, mussten sie nicht warten, um sich auf das Deck der Werftleitung bringen zu lassen. Ruhig – ohne jegliche Erschütterungen – rauschte das Ding im Eiltempo von Ebene zu Ebene. Toji, der seinen gesunden Arm sanft um Serenety gelegt und sie so behutsam an sich gedrückt hatte, nutzte den kurzen Augenblick der Zweisamkeit, um ihr einen Kuss zu geben. Er war wirklich froh darüber, dass das Attentat seinen Zweck verfehlt und sie anscheinend keine bleibenden Schäden erlitten hatte. Eine tote Offizierin im diplomatischen Dienst hätte die verworrene, angespannte Lage im Chiss-Territorium nur verschlechtert. Bascout, Saunders und Joyriak hätten die Wogen, die ein erfolgreicher Mordanschlag ausgelöst hätte, niemals glätten können. Früher oder später hätte eine imperiale Gefechtsflotte die Chiss-Welten „befrieden“ müssen … oder das Galaktische Imperium hätte sich aus dieser Region zurückgezogen. Mit Sicherheit wäre beides zu einer Belastungsprobe für den galaktischen Frieden geworden.

Bevor sich die Tür der Kabine nach dessen zum Stehen kommen öffnete, lösten sich die Lippen der beiden Liebenden eher widerwillig. Schnell tauschte man noch einen liebevollen Blick aus und ließ dann den Turbolift hinter sich. Die beiden Flottensoldaten, die noch immer vor Rear Admiral Akajis Büro Wache standen, nahmen abrupt Haltung an, nickten beiden schweigend zu und ließen sie dabei nicht aus den Augen. Toji ignorierte sie geflissentlich. Schließlich machten sie – so wie alle anderen auf dieser Station auch – bloß ihren Job. Erneut reichte ein einziger Knopfdruck an der Konsole aus, um den beiden Offizieren den Zutritt zum Büro zu verschaffen. Doch entgegen der Vermutung, dass Han Akaji allein sei, befand sich dieser gerade in einem Gespräch mit einem weiteren Offizier (Mile Toral). Bis auf ein paar taktische Ausführungen, die sowohl zu einem erlebten Gefecht als auch zu einem Manöver passen konnten, bekamen der Commenorer und die Bastionerin davon jedoch nicht mit, weil sich der Rear Admiral ihnen sogleich widmete.


Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen sagte er: „Commodore Murata, Captain Akaji. Darf ich Ihnen Captain Toral, Kommandant einer Kampfgruppe der hiesigen Sektorflotte, vorstellen. Er befehligt sie vom Victory-II-Sternzerstörer 'Euminis' aus und hat ebenfalls den Marschbefehl nach Fresia bekommen.“ Man reichte sich zur Begrüßung kurz die Hand. „Um die erhaltenen Befehle genauer zu erörtern, schlage ich vor, dass wir diese Unterhaltung in meinem Besprechungsraum fortführen.“

Dem ranghöheren Offizier widersprach natürlich niemand und so ging man durch eine Zwischentür von dessen geräumigen Büro direkt in den gleich daran angrenzenden Besprechungsraum. Obwohl dieser Zimmerwechsel höchstens ein, zwei Minuten dauerte, reichte die Zeit für Toji tatsächlich aus, um den Kommandanten der Euminis kurz in Augenschein zu nehmen. Der Captain war in etwa genauso groß wie er, hatte einen hellen, weißen Hauttyp und ebenso schwarzes Haar. Seine braunen Augen strahlten Wachsamkeit und Intelligenz aus. Gleichaltrig schien er des Weiteren zu sein. Und der drahtige Körperbau sprach für einen sportlichen, gesunden Lebensstil. Einen kurzen Augenblick lang glaubte der Commenorer sogar, dass er Mile Toral schon einmal über den Weg gelaufen sei. Da er in den letzten Jahren aber vielen, sehr vielen Offizieren begegnet war – manchen sogar bloß auf dem Heldengedenken oder beim Bastioner Triumphmarsch –, konnte er das Gesicht am Ende leider nicht genau zuordnen.

Sah man einmal vom Steward des Rear Admiral ab, der gerade die letzten Erfrischungen auf einem kleinen Beistelltisch platzierte, warteten in dem Besprechungsraum vier uniformierte Personen auf Han Akaji und dessen Entourage. Drayson, der Adjutant, war für den Commodore dabei das einzig bekannte Gesicht in der überschaubaren Runde. So wie schon zuvor bei Captain Toral ließ sich der Kommandeur der Bilbringi-Großwerft auch dieses Mal nicht viel Zeit mit dem Vorstellen. Es ging Schlag auf Schlag. Neben den dienstbeflissenen Adjutanten waren anwesend: Captain Vena Calvyn, Fondorianerin, ehemalige Kommandantin der Dragon und nun ranghohes Mitglied in Han Akajis Stab, Line Captain Teran Devron, Frachterkommandeur, und Senior Warrant Officer Mo Pekka, klobiger Nichtmensch, einst Quartiermeister unter dem Kommando des Rear Admiral und nun seit dessen Versetzung nach Bilbringi dessen Generalquartiermeister vor Ort. Erneut schüttelte Toji ein paar Hände zur Begrüßung, dann humpelte er langsam zum Konferenztisch.

Nachdem sich alle auf einen der freien Stühle gesetzt hatten, eröffnete Han Akaji die Besprechung ohne jegliche Umschweife. Seine Stimme klang ruhig als er humorlos zu den Anwesenden sagte:
„Dann wollen wir mal keine unnötige Zeit verlieren. Gemäß Ihren bisherigen Befehlen haben Sie sich hier, im Bilbringi-System, eingefunden. Mister Drayson, bitte vermerken Sie im Protokoll die Namen aller anwesenden Personen.“ Das junge Stabsmitglied nickte pflichtbewusst. Dann griff der Rear Admiral nach einem Datapad. „Es stehen mehrere Tagesordnungspunkte an. Deshalb beginne ich zuerst mit dem wichtigsten von allen: Hiermit öffne ich die neuen Befehle für Sie...“

Toji richtete sich unbewusst auf. Die Förmlichkeit, die in militärischen Kreisen zu dieser Banalität zu gehören schien, ließ ihn immer – wenigstens für einen kurzen Moment – hellwach werden. Sein Blick ruhte auf dem Oberhaupt der Akaji-Familie. Vollkommen routiniert wirkte dieser als er sich zuerst mit seinem persönlichen Kodezylinder Zugang zu den verschlüsselten Daten verschaffte und dann per Fingerabdruck das Decodieren dieser Informationen veranlasst. Obwohl an diesem Tisch keine Kadetten saßen, lag eine leichte Spannung in der Luft. Unter Umständen war diese vor allem durch die vielen Gerüchte, die rund um die Yevethaner kursierten, genähert. Was würde sie wirklich im Koornacht-Cluster erwarten? Schickte man sie am Ende auf eine Selbstmordmission? Bestimmt war es nicht nur Toji, der sich in diesem Augenblick diese und ähnliche Fragen stellte. Zum Glück ließ der Rear Admiral die Anwesenden aber nicht ewig in ihrer eigenen Neugier braten.

Der Rear Admiral verlas nach keiner allzu großen Unterbrechung fast schon im selben Tonfall:
„Im Namen Seiner Majestät, Imperator Allegious, werden Commodore Murata und Captain Toral hiermit angewiesen binnen der nächsten drei Standardtage bei Fresia zur Vierten Flottille der Neunten Gefechtsflotte zu stoßen und sich per Funk (oder persönlich) bei Rear Admiral Vilmer Leander zu melden. Darüber hinaus wird zusätzlich verfügt, dass die Kampfgruppen der beiden oben genannten Offiziere einen Konvoi – bestehend allein aus mit Ersatzteilen, Treibstoff und konservierten Proviant beladenen Frachtern – von Bilbringi nach Fresia zu eskortierten, um die Einsatzbereitschaft der dort stationierten Einheiten zu gewährleisten. – Hochachtungsvoll Admiral Tiro Goran; Ressortleiter 'Strategische Planung'.“

„Ein knappes Zeitfenster für eine lange Reise“, bemerkte Toji trocken und erntete die schweigende Zustimmung von Line Captain Devron. „Sofern es sich nicht um Kargos handelt, werden wir eine ganze Weile auf den militärischen Routen unterwegs sein.“

Der Kommandeur der Großwerft schüttelte den Kopf. „Neben ein paar Sterngalonen konnte Senior Warrant Pekka für diese Mission bloß mehrere neue Action VI-Transporter und eine stattliche Zahl veralteter CEC-VI auftreiben. Schneller als Klasse Drei werdet ihr also nicht reisen können.“

„Dann sollten wir uns wohl zuerst anschauen welchen Kurs wir nehmen möchten...“, schlug daraufhin der Commodore vor und sah mit seinem gesunden Auge in die Runde.

[: Bilbringi-System | Werftanlagen | Hauptmodul :||: Deck der Werftleitung | Räumlichkeiten des Rear Admiral | Besprechungsraum :||: Commodore Toji Murata, Rear Admiral Akaji, Captain Toral, Captain Akaji, Captain Calvyn, Line Captain Devron, Lieutenant Drayson und Senior Warrant Officer Pekka:]
 
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[: Bilbringi-System | Werftanlagen | Hauptmoduls :||: Deck der Werftleitung | Krankenstation :||: Captain Akaji und Dr. Tahlt :]

Sie fühlte sich keinesfalls wohl bei dem Gedanken, dass es einen Versuch gegeben hatte sie zu töten. Doch alles schien dafür zu sprechen, mehr noch da der Leibarzt ihres Vaters es auch noch erklären konnte. Die Machenschaften der Chiss waren nicht immer zu durchschauen, dies wusste Serenety und für Personen die sich mit den Gepflogenheiten dieser Spezies nicht auskannten, war es um einiges schwerer durchblicken zu können. Während sie auf der Pritsche lag hatte sie das Gefühl einem hilflosen Kind gleichzukommen. Nicht wissend weshalb man ihr nach dem Leben trachtete, konnte sie bloße Vermutungen aufstellen. Es schien als ob irgendjemand innerhalb der Chiss Kreise ein Problem mit ihr und den Verhandlungen hatte. Doch warum? Es gab zu viele Möglichkeiten die infrage kommen konnten. Hass, Wut, Zorn, der Wunsch nach Rache…, alles negative Gefühle die ausufern konnten. Sie wünschte sie könnte etwas dazu sagen, sie wünschte sie könnte etwas dagegen tun! Würde der Frieden mit den Chiss zerbrechen, weil man auch in Zukunft versuchen würde sie aus dem Weg zu räumen? Sie kannte die Chiss, sie kannte deren Gedankenwelt und sie wusste wozu sie fähig waren, dennoch hätte sie niemals daran gedacht, dass sie irgendwann einmal zur Zielscheibe werden könnte und irgendwie bereitete dies ihr Unbehagen – erfüllte sie sogar mit Sorge.

Auf der Krankenstation zu liegen und die Untersuchungen über sich ergehen zu lassen machte das Ganze nicht besser. Viel zu sehr versank sie in ihren Gedanken. Toji hatte sie allein gelassen, nicht weil er wollte, sondern weil er musste und sie begriff, dass er ihr in diesem Augenblick unheimlich fehlte. Wo war die starke Hälfte ihres Lebens? Zum ersten Mal in ihrem Leben überhaupt, wurde ihr klar, dass sie nicht so stark war wie sie immer geglaubt hatte. Zum aller ersten Mal wurde ihr bewusst, dass auch sie eine verletzliche Seite besaß und Schwächen und das Toji diese ausglich. Er war der Pol den sie brauchte, der sie erst wirklich komplett machte. Wie hatte sie all die Jahre nur ohne diese Erkenntnis leben können? Sie wusste es nicht. Warum ausgerechnet jetzt? Warum jetzt wo sie sich so schwach fühlte? War es die Ironie des Lebens? Eine Ironie des Schicksals? Sie kannte die Antwort darauf nicht. In diesem Augenblick der Schwäche fühlte sie sich allein und vor allem auch schwach. Bisher hätte sie sich dies niemals eingestanden, doch nun war es so und es schockierte und erschreckte sie zugleich.

Sie wusste nicht wie lange Tahlt beschäftigt war, wie lange die Untersuchungen dauerten oder wie lange sie hier gelegen und einen Teil davon in ihrer Gedankenwelt versunken gewesen war. Gedanken die ihr sorgen bereiteten, Gedanken die sie nicht kontrollieren konnte. Würde sie es jemals können? Wäre sie jemals in der Lagen alles kontrollieren zu können? Wohl kaum, dies wäre wohl die Wahrheit, eine Wahrheit die für jemanden wie sie inakzeptabel war. Sie, die stets versuchte hatte alles in ihrem Leben zu kontrollieren, ob Gefühle oder sonst etwas. An den Punkt zu gelangen bei dem man erkennen musste, dass es eine völlige Kontrolle niemals geben konnte war erschütternd. Ein Eingeständnis von Schwäche, sofern man dies so sehen mochte. Schwäche war wiederum etwas, was sie sich niemals gestattete und wenn, dann nur im geheimen. Innerlich seufzend schloss sie erneut die Augen, sich fragend wohin ihre Zukunft gehen würde. Hatte sie überhaupt eine? War sie dazu geborgen worden auf ewig zu dienen? Für einen Augenblick, für einige wenige Sekunden fragte sich die junge Akaji ob es nicht einfacher wäre alles von sich zu schieben und das Leben zu führen was sie sich im geheimen wünschte. Wäre es nicht so viel schöner für ihre Liebe zu leben und alles andere beiseite zu lassen? Eine Frage die sie sich immer wieder gestellt hatte, seit jenem Augenblick auf Despayre, bei dem sie Toji fast verloren hätte – wenn sie sich nicht vor ihn geworfen hätte!? Jenes Schicksal hatte sie damals aufhalten können, doch bei seinem Unfall war sie nicht dabei gewesen, hatte sie nichts tun können. Würde sie ihn verlieren wenn er weiterhin dem Imperium dienen würde? Wenn er weiterhin seinen Dienst auf der Brücke eines Schiffes leisten würde? Möglich! Sie kannte sie Zukunft nicht! Ihre Gedankenwelt wurde unterbrochen, als der Leibarzt ihres Vaters zu ihr zurückkehrte.

„Hier ist das Gegenmittel. Es hat ein wenig gedauert, aber letztlich konnte ich die Ursache herausfiltern. Ein Geschicktes Unterfangen und es wäre zu hundert Prozent tödlich gewesen, wenn nicht einen kleine Veränderung vorgenommen worden wäre. Wer auch immer deinen Tod möchte, hat sich auf jemanden verlassen der dies ein wenig anders sieht“, erklärte Tahlt und spritzte ihr das Gegenmittel. Einen kurzen Augenblick sah er ihr in die Augen. „Serenety, du solltest in nächster Zeit dennoch von deinem Schiffsarzt beobachtete werden. Ich habe ihm die nötigen Informationen bereits übermittelt. Kleinste Anzeichen die darauf hindeuten könnten, dass ähnliche Symptome auftreten, könnten ein Zeichen dafür sein, dass du erneut in Gefahr bist“, erklärte er und half Serenety dabei sich aufzusetzen.

„Glaubst du, dass es weitere Anschläge geben wird?“

Ein zwei Millisekunden sah der Chiss sie an, er brauchte darüber nicht lang nachzudenken. Er kannte die Antwort bereits. „Wem auch immer du ein Dorn im Auge bist, er wird nicht Ruhe geben bevor er dich nicht getötet hat. Ich habe mit meinem Clan gesprochen. Das Haus Nuruodo wird wachsam sein und dich beschützen so gut es geht. Dein Vater hat viel für uns getan und du ebenfalls. Du gehörst nicht nur zu unserem Haus sondern auch zum Haus Hal’Oun’Tian. Dadurch das du sowohl in ihre Familie aufgenommen wurdest, wie auch der unseren, schützte man dich wie eine eigenen Tochter. Doch auch dies könnte ein Punkt sein, der deinem Feind das Gefühl geben könnte dich aus dem Weg zu räumen“, meinte er.

Tahlt, mein Leben könnte stets in Gefahr sein, allein schon da ich dem Imperium diene. Ich bin dir dankbar und ich werde deinen Rat beherzigen, aber…“, sie machte eine kurze Pause. „Tu mir den Gefallen und besprich nicht alles im Einzelnen mit meinem Vater, du kennst ihn und du weißt wie besorgt er sein wird. Ich möchte nicht dass er in seiner Fürsorge versucht sein könnte einen Platz außerhalb von der Brücke eines Schiffs für mich zu finden. Wenn es weitere Anschläge geben sollte, kann kein Ort im Universum mich schützen.“

Es lag ein sanftes Bitten in ihrer Stimme und der Chiss wusste, dass sie ihn aus tiefster Seele bat und dennoch war er Han Akaji verpflichtet. Er würde nicht gänzlich schweigen können dies wusste auch Serenety. Er würde jedoch nicht nur als Arzt zu seinem guten Freund sprechen, sondern auch mit der Vernunft an ihn appellieren. Also nickte er nur und dies genügte Serenety erst einmal.

„Ich weiß das du alles tun wirst was du für nötig erachten wirst und dafür danke ich dir.“ Sanft legte sie ihre Hand auf den Arm des Chiss und drückte diesen. Freunde waren wichtig, besonders Freunde wie diese. Sie beide wussten dies. Der Akaji-Clan war kein unbekannter und vor allem war er mächtig.

Langsam erhob sich die junge Captain, als sie hörte wie ein gewisser Mann näher kam um sie zu holen. Ein sanftes Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie an seine Seite trat. Er bot ihr seinen Arm und sie nahm diese Geste an ohne etwas zu sagen. Langsam führte er sie gleichmäßigen Schritts zu den Turboliften, ehe er sich an sie wandte. Es ging ihr in der Tat besser und sie hatte das Gefühl als ob so etwas wie Erleichterung in seinen Worten mitklang. Gleichzeitig wollte Toji wissen, ob die Vermutungen des Arztes sich bestätigt hätten. Am liebsten hätte sie ihm die ganze Wahrheit verschwiegen, doch sie wusste, dass ihr dies nichts bringen würde. Toji würde nur zum Leibarzt ihres Vaters gehen oder diesen befragen müssen und er hätte die Antwort erhalten. Sie waren verlobt und damit war sie ein Teil von ihm. Er hatte demnach das Recht die Wahrheit zu erfahren.

„Es geht mir besser, ja. Tahlt ist davon überzeugt, dass es ein Anschlag war und seine Theorie konnte er beweisen. Es handelte sich um eine Art Vergiftung, die tödlich geendet hätte, wenn man keine leichte Veränderung vorgenommen hätte. Wer immer mich töten möchte, hat nicht damit gerechnet, dass jemand anders dies anders sieht. Tahlt ist der Ansicht, dass man es erneut versuchen wird“, erklärte sie ihm und stieg gemeinsam mit ihm in den Turbolift.

Der Lift setzte sich sanft in Bewegung, während Toji sie an sich drückte und den Augenblick nutzte, um ihr einen Kuss zu geben. Sie war überrascht, denn damit hätte sie nicht gerechnet und gleichzeitig hüpfte das Herz in ihrem Leib vor Freunde, schien sich sogar fast zu überschlagen. Sanft erwiderte sie seinen Kuss, einen Kuss der all die Liebe ausdrückte die sie für ihn empfand. Es brauchte keine Worte, sie beide kannten die Empfindungen des anderen und Serenety war in diesem kurzen Sekunden so glücklich wie noch nie. Alles trat in den Hintergrund und Toji – die Liebe ihres Lebens – erhellt ihr Universum mit einem mächtigen Strahlen. Wie sehr wünschte sie sich in diesen Sekunden sie wären an einem anderen Ort. Wie sehr sehnte sie sich danach einfach in seinen Armen zu liegen und seine Nähe zu genießen, fort von allem was sie sonst taten. Einmal für sich, ohne Verpflichtungen, ohne zu wissen, dass sie sich erneut trennen mussten. Würde dieser Augenblick irgendwann kommen? Würde es dieses Glück geben oder würde man ihr dies nehmen? Sie hatte Angst, sie hatte unvorstellbare Angst ihn verlieren zu können und dies war ein Grund warum sie sich gegen eine eigene Eingreifgruppe entschieden hatte. Sie wollte in seiner Nähe sein, sie wollte ihm helfen können sollte es nötig sein. Auch wenn dieser Gedanken vielleicht kindisch sein mochte, so sagte ihr Herz dennoch, dass es für den Augenblick das richtige war, auch dann, wenn sie ihrer Karriere vorerst einen Dämpfer versetzte. Doch die Wahrheit war, dass sie nicht dafür lebte um Karriere zu machen, nicht mehr jedenfalls. Wäre es nach ihr gegangen, so hätte dieser Kuss niemals enden müssen und wahrscheinlich (so jedenfalls hoffte sie), ging es ihm nicht anders. Dennoch mussten die Liebenden sich trennen als der Lift zum Stehen kam und die Türen sich öffneten. Fast wiederwillig lösten sich ihre Lippen voneinander, wobei sie noch schnell einen liebevollen Blick austauschten, ehe sie den Turbolift hinter sich ließen.

Kurz darauf befanden sie sich erneut vor dem Büro ihres Vaters. Sie hatte Toji nicht gefragt was sie in der Zeit ihrer Abwesenheit besprochen hatten, sie wollte nicht so neugierig sein und sie wusste zudem, dass er mit ihr darüber sprechen würde, wenn es nötig wäre. Vor dem Büro ihres Vaters wurden sie erneut im Empfang genommen, doch diesmal brauchten sie nicht viel und traten einfach hindurch. Han Akaji befand sich nicht mehr allein in seinen Räumlichkeiten. Ein junger Mann, schätzungsweise in Tojis Alter befand sich bei ihm. Bei ihm musste es sich um Captain Toral handeln, den ihr Vater kurz erwähnt hatte. Beide schienen miteinander gesprochen zu haben. Ihr Vater, blickte sie beide mit einem freundlichen Lächeln an uns stellte sie sogleich einander vor. Toral war also Kommandant einer Kampfgruppe und befehligte einen Victory-II-Sternenzerstörer mit dem Namen ‚Euminis‘ und er hatte ebenfalls den Befehl erhalten nach Fresia aufzubrechen. Kurz reichte man sich zur Begrüßung die Hände, dann folgten sie dem Rear Admiral in den Besprechungsraum nebenan.

Serenety nahm unterdessen Toral in Augenschein, welcher in etwa die Größe von Murata besaß. Seine Haut war hell, besaß fast schon etwas weißliches, was wiederum einen ziemlichen Kontrast zu den schwarzen Haaren war. Wenn man die Augen rot färben würde, hätte er etwas von einem Chiss, bemerkte Serenety. Seine braunen Augen zeugten von Wachsamkeit und Intelligenz. Gleichzeitig lag jedoch auch so etwas wie Arroganz in seinem Gesicht und Selbstsicherheit, gepaart mit etwas was Serenety in Richtung von Überheblichkeit deuten würde. Sein Körperbau war drahtig, was darauf schließen ließ, dass er sportlich aktiv war. Ob sie beide sich schon einmal über den Weg gelaufen war, bezweifelte Serenety eher. Gesichter konnte sie sich gut merken. Wenn sie sich jemals begegnet waren, dann nur sehr flüchtig.

In der Runde um den Tisch waren bereits einige Personen Anwesend. Darunter Drayson, der Adjutant ihres Vaters. Hinzu kamen noch Captain Vena Calvyn, eine Fondorianerin und die ehemalige Kommandantin der ‚Dragon‘, Line Captain Teran Devron, Frachtkommandeur und Senior Warrant Officer Mo Pekka, ein Baselisk. Auch hier folgte eine kurze Begrüßungsrunde, ehe sich auch die letzten der Runde an den Tisch setzten und darauf warteten, dass Han Akaji zu sprechen begann. Serenety hörte aufmerksam ihrem Vater zu, welcher nun die Neuen Befehle gab. Sie sollten innerhalb der angewiesenen nächsten drei Standardtage bei Fresia zur Vierten Flottille der Neunten Gefechtsflotte stoßen und sich per Funk oder auch persönlich bei Rear Admiral Vilmer Leander melden. Gleichzeitig sollten sie einen Konvoi nach Fresia eskortieren. Das Zeitfenster war in der Tat ein wenig, die vermerkte bereits Toji, allerding war es machbar. Toji schlug vor sich zuerst einmal anzusehen welchen Kurs sie nehmen würden, wobei er in die Runde schaute. Serenety, die sich bereits darüber Gedanken gemacht hatte kam etwas in den Sinn, allerdings würde dieser Kurs nicht den üblichen Weg bedeuten.

„Man könnte dem Naamadii Corridor bis Ord Mirit folgen und weiter nach Pantolomin, ehe man dann nach Fresia weiter fliegt. Auf der anderen Seite könnte man Pantolomin jedoch auch aussparen und von Ord Mirit weiter nach Fresia fliegen“, brachte Serenety an, die neben ihrem Vater saß und dessen Adjutant darum bat das Ganze auf dem Holoprojektor anzuzeigen.

„Eine weitere Möglichkeit wäre, über Reecee und weiter nach Fresia zu kommen“, fügte sie hinzu, wobei auch diese Route auf dem Bildschirm erschien. „Es wäre eine kürzere Strecke als dem Naamadii Corridor zu folgen, der Handelsroute. Allerdings glaube ich, dass diese Route uns mehr Zeit als sonst kosten würde, nicht zuletzt da Coruscant unter Quarantäne liegt und die Republik auf diese Route teilweise zurückgreifen wird. Der kürzeste Weg wäre eine Schmugglerroute, die sowohl Reecee, als auch Ord Mirit liegen lässt“, gab sie kurz an und diesmal war sie es, die sich erhob um den Holoprojektor zu bedienen und die Route anzuzeigen. Eine Route die nicht allzu bekannt war und ein Stück von der militärischen abwich. Han unterdrückte ein kurzes Lächeln, der fast damit gerechnet hatte, seine Tochter so etwas vorschlug.

„Eine durchaus gute Möglichkeit“, erwiderte Han Akaji. „Andere Vorschläge?“, fragte er in die Runde und sah dabei von einem zum anderen. Serenety setzte sich zurück auf ihren Platz, wobei sie die Hände auf den Tisch legte und nun ihrer seits einen nach dem anderen ansah. Ihr Blick blieb einen langen Moment auf Captain Toral hängen, bei dem sie sich fragte ob sie dessen Charakter richtig einschätzte. Sie irrte sich selten, doch auch dies war möglich und solange sie nicht mit ihm gesprochen hatte, würde sie ihn nicht gänzlich einschätzen können. Serenety gehörte zu den Personen die gerne wusste mit wem sie es zu tun hatte. Ihr Gespür sagte ihr, dass sie Vorsicht walten lassen sollte. Etwas, was sie bei jedem tat. Ein zu frühes Urteil ob positiv oder negativ konnte Auswirkungen auf das weitere miteinander haben und da man niemals wusste wie lange man mit jemandem zu tun hatte, war es umso wichtiger heraus zu finden wer sein Gegenüber war und wie er tickte.

[: Bilbringi-System | Werftanlagen | Hauptmodul :||: Deck der Werftleitung | Räumlichkeiten des Rear Admiral | Besprechungsraum :||: Commodore Toji Murata, Rear Admiral Akaji, Captain Toral, Captain Akaji, Captain Calvyn, Line Captain Devron, Lieutenant Drayson und Senior Warrant Officer Pekka:]
 
[: Bilbringi-System | Werftanlagen | Hauptmodul :||: Deck der Werftleitung | Räumlichkeiten des Rear Admiral | Besprechungsraum :||: Commodore Toji Murata, Rear Admiral Akaji, Captain Toral, Captain Akaji, Captain Calvyn, Line Captain Devron, Lieutenant Drayson und Senior Warrant Officer Pekka:]

Da sie auf ihrem Flug von Bilbringi nach Fresia tatsächlich einen größeren Versorgungskonvoi mit kleineren sowie mittelgroßen Frachtern zu eskortieren hatten, die maximal einen Hyperraumantrieb der Klasse Drei besaßen, und sich außerdem zentrale Sternensysteme nicht mehr in imperialer Hand befanden, war das vom Flottenkommando auf Bastion angesetzte Zeitfenster von vier Tagen knapp, äußerst knapp gewählt. Commodore Toji Murata und die anderen paar Führungsoffiziere, die sich auf Geheiß des gegenwärtigen Kommandeurs der hiesigen Werftanlage mit ihm zusammen in dem Besprechungsraum versammelt hatten, hatten dementsprechend vor allem dem Kurs, der zu wählen war, eine besondere Bedeutung beizumessen. Immerhin konnte bei dieser ziemlich unvorteilhaften Ausgangslage ihnen jedes einzelne Parsec, das von der optimalen Route abwich, wertvolle Stunden kosten. Bevor aber der erste Vorschlag von Seiten der anderen Offiziere gemacht wurde, erwachte plötzlich der Holoprojektor zum Leben, der in den Tisch integriert war, und zeigte kurz darauf den Teil der Galaxiekarte an, der für ihre Diskussion relevant war.

Es war am Ende Serenety, die in der uniformierten Runde zuerst den Mut fand die ersten Gedanken zu äußern. Bewaffnet mit einem Lichtstift, der unterstützend die wichtigsten Punkte im Hologramm hervorheben sollte, sagte sie:
„Man könnte dem Namadii Corridor bis Ord Mirit folgen und weiter nach Pantolomin, ehe man dann nach Fresia weiter fliegt.“ Nach und nach leuchteten die einzelnen Punkte auf der Karte in einem markanten Farbton auf. „Auf der anderen Seite könnte man Pantolomin jedoch auch aussparen und von Ord Mirit weiter nach Fresia fliegen.“

Mit seinem gesunden Auge musterte Toji die simple Projektion. Jene Routen, die Serenety nur kurz umrissen hatte, waren Dank Lichtstift farblich hervorgehoben worden und setzten insbesondere auf das Nutzen von „bekannten“ Militär- und Schmugglerrouten, während nur ein kleiner, ganz kleiner Anteil weniger bedeutsame Handelsrouten ausmachte. Dieses relativ ungewöhnliche Vorgehen der jungen Captain lag hauptsächlich daran, dass der Dreh- und Angelpunkt innerhalb der Kernwelten, Coruscant, nicht mehr unter imperialer Kontrolle war und man im „Friedensvertrag von Umbara“ das Durchfliegen des anderen Staatsgebietes – jedenfalls für Kriegsschiffe – untersagt hatte. Ihnen blieb also kaum eine andere Wahl als ab einem bestimmten Punkt den bequemen Weg zu verlassen, sich kurz umzusehen und dann längere Zeit nur noch querfeldein zu springen. Nachdenklich zog der Commenorer die Stirn kraus. Sogar beim zeitweiligen Knabbern an der Unterlippe erwischte er sich, nachdem er das Gros seiner Gedanken für den Moment wieder in den Hintergrund geschoben hatte.

Serenety, deren Kopf eifrig seinen Dienst tat, stellte der Runde nach kurzer Pause noch eine weitere Möglichkeit vor.
„Eine weitere Möglichkeit wäre, über Reecee und weiter nach Fresia zu kommen. Es wäre eine kürzere Strecke als dem Namadii Corridor zu folgen, der Handelsroute. Allerdings glaube ich, dass diese Route uns mehr Zeit als sonst kosten würde, nicht zuletzt da Coruscant unter Quarantäne liegt und die Republik auf diese Route teilweise zurückgreifen wird. Der kürzeste Weg wäre eine Schmugglerroute, die sowohl Reecee, als auch Ord Mirit liegen lässt.“

„Da sind wir ziemlich viel auf Schleichwegen unterwegs, Sir“
, gab Line Captain Devron mit ernster Miene zu bedenken, nachdem der Rear Admiral um weitere Meinungen gebeten hatte. „Ich möchte unseren Kameraden in den System- und Sektorflotten ja nicht zu nahe treten...“ Kurz schielte er in Mile Torals Richtung. „... aber da, wo keine allzu großen Metropolen zu finden sind, regieren meist kriminellen Banden das Vakuum. Meine Frachterkapitäne dürften sich in der Gegenwart von einem Schlachtschiff und einem Schlachtkreuzer zwar sicher fühlen, aber vor den üblichen Hit-and-Run-Taktiken, die von diesen Halunken angewendet werden, schützt uns das meiner Meinung nach bloß wenig.“

Obwohl Toji beim Grübeln die Vorschläge der Bastionerin für interessant befunden hatte, konnte er die gerade geäußerten Bedenken verstehen. Das Galaktische Imperium mochte zwar Ordnung in die Galaxie gebracht haben, wodurch Myriaden Sternensysteme inzwischen sicher waren, aber gerade da, wo zwischen den Sternen nur Minenkolonien existierten und imperiale Patrouillen bloß alle paar Standardwochen zugegen waren, war das Unrecht noch stark. Ein Sternzerstörer mochte in diesem Fall zwar immer für ausreichend Abschreckung sorgen. Doch ihre relative Trägheit zu den meistens deutlich agileren Maschinen der Kriminellen, verführte den einen oder anderen manchmal trotzdem dazu, dass er einen Enterangriff auf anwesende Frachter probierte. 'Und jeder Frachter, den wir auf dem Weg nach Fresia verlieren, nützt anschließend den Yevethanern', dachte sich der Commodore und fühlte sich zudem darin bestätigt, die Zusammenstellung und Formation des Geleitschutzes als nächsten Punkt der Besprechung festgelegt zu haben. Erneut ließ er seinen Blick aufmerksam durch die Runde schweifen.

„Einen Teil des Risikos können wir bestimmt durch eine sinnvolle Formation kompensieren“, warf Toji kurz ein. „Doch bestimmt gibt es noch ein paar weitere alternativen Routen, um nach Fresia zu gelangen.“

Captain Toral, der Kommandant der Euminis, schlug nach dieser Aufforderung sofort die nächste Möglichkeit vor. Seiner Meinung nach sollte sich der Versorgungskonvoi solange auf dem besagten Korridor bleiben bis sie Weerden oder Tanjay IV gar erreicht hatten. Dann sollte sie erst einmal auf kleinere Routen, entlang der entmilitarisierten Zone, bis nach Norkonia ausweichen. Von Norkonia aus sollte die Reise dann weiter über Aland nach Fresia gehen. Toji musterte auch diese Route ganz genau. Zweifellos war sie ein bisschen angenehmer für den Konvoi – vor allem die Frachter –, weil man sich länger auf dem Korridor aufhielt. Doch ging da nicht noch mehr? Konnte man sich nicht noch länger von irgendwelchen Schmugglerrouten fern halten? Derweil der Holoprojektor langsam immer lauter brummte, dachte der Commenorer über eine weitere Möglichkeit nach.

„Theoretisch könnten wir unseren Kurs auch noch dreister abstecken, denke ich“, sagte er und griff nach seinem eigenen Lichtstift. „Meiner Meinung nach könnten wir auch sozusagen bis vor die Tore von Corsucant springen und erst ab da auf alternative Routen ausweichen. Jedoch würde ich nicht gen Metellos fliegen, sondern genau die andere Richtung – nach Foerost – einschlagen. Ab diesem System könnten wir kurz der Koros Trunk Line folgen und dann, über Ruan, auf den Agricultural Circuit wechseln. Fresia wäre ab da in greifbarer Nähe. Wie wäre es also damit?“

Die anwesende Fondorianerin, Captain Calvyn, meldete diesbezüglich Widerspruch an als sie sagte: „Natürlich ist auch diese Route nicht ganz ungefährlich. Laut den aktuellsten Geheimdienstberichten, die wir hier vorliegen haben, befiehlt noch immer War Blade über sämtliche Truppen im Coruscant-System. … Und ihm traue ich schon zu, dass er die entmilitarisierte Zone mit Horchposten im Auge behält.“ Kühl, distanziert klang ihre fastmenschliche Stimme. „Schenkt man den Gerüchten Glauben, dass republikanische Aufwiegler – möglicherweise von Blade sogar selbst initiiert – für den Aufstand im Koornacht-Cluster verantwortlich sind, könnte der Feind schneller von unserem Konvoi Erfahrung erlangen als wir im Fresia-System ankommen.“

Selbst als die beiden Supermächte, vertreten durch Imperator Allegious und den nichtmenschlichen Rebellenkanzler, auf Umbara den Friedensvertrag unterzeichneten und man sich anschließend sogar noch die Hand reichte, glaubte kaum ein imperialer Militärangehöriger an einen richtigen Frieden zwischen Imperium und Neue Republik. Dafür waren in all den Jahren einfach zu viele Kameraden gestorben und geliebte Heimatwelten dem interstellaren Reich entrissen worden. Gerüchte, dass der einstige Erzfeind also noch immer Demagogen einsetzte und Unruhen schürte, fielen deshalb meist auf fruchtbaren Boden. Da War Blade mit seiner „Forces of Hope“ den republikanischen Truppen bei Corellia überraschend zur Hilfe gekommen war (und sich so in deren Reihen zurückgekämpft hatte), sah man auch dieses Gerede eher als geheime Tatsache an. Nun, da sie sozusagen die Qual der Wahl hatten, mussten sie eine Entscheidung treffen. Wie viel Risiko wollen sie am Ende eingehen, um sicher und schnell nach Fresia zu gelangen?

[: Bilbringi-System | Werftanlagen | Hauptmodul :||: Deck der Werftleitung | Räumlichkeiten des Rear Admiral | Besprechungsraum :||: Commodore Toji Murata, Rear Admiral Akaji, Captain Toral, Captain Akaji, Captain Calvyn, Line Captain Devron, Lieutenant Drayson und Senior Warrant Officer Pekka:]
 
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[Bilbringi-System | Werftanlagen | Hauptmodul | Deck der Werftleitung | Büro des Kommandeurs] Rear Admiral Akaji, Captain Toral

Die Tür glitt zischend zur Seite und der Adjutant des Admirals bedeutete Mile einzutreten. Mile salutierte zackig vor seinem vorgesetzten Offizier und löste den militärischen Gruß erst, als er erwidert wurde.

„Captain Toral“, wurde er von Han Akaji begrüßt, „setzen sie sich doch.“ Er zeigte auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. Mile setzte sich auf den angebotenen Stuhl, blieb dabei aber militärisch korrekt und wartete mit dem Setzen bis sich sein Vorgesetzter gesetzt hatte. Akaji begann dabei ohne Umschweife zu reden: „Ich habe ihren Bericht zu dem Manöver gelesen, Captain. Sie scheinen dabei ihre Kampfgruppe höchst defensiv eingesetzt zu haben und das überleben der Schiffe sichergestellt haben.“ Der Admiral hielt kurz inne und Mile bestätigte seine Ausführungen mit einem „Jawohl“. Der Kommandant der Werften fuhr weiter fort: „Im Anbetracht der Missionsparameter durchaus angebracht, doch sollten sie bedenken, dass sie dadurch die Offensivkraft ihrer Schiffe nicht vollständig ausgeschöpft haben.“


Mile wollte darauf noch etwas erwidern, doch in diesem Moment öffnete sich erneut die Tür zum Büro von Rear Admiral Akaji. Mile beeilte sich aufzustehen, nachdem sich auch der Admiral erhoben hatte. In den Raum kamen zwei imperiale Offiziere: Ein Commodore und ein Captain. Der Commodore schien ein wenig invalid zu wirken, doch meinte Mile sich an ihn zu erinnern. Der Captain, eine Frau, kam ihm allerdings nicht bekannt vor. Sie wurden einander vom Admiral vorgestellt und Mile gab jedem kurz die Hand. Captain Akaji, die Tochter des Admirals? Ein kurzer Blickwechsel zwischen der Admiral und der Captain untermauerte seine Vermutung, der Altersunterschied war ersichtlich, aber vielleicht war sie ja auch seine Ehefrau? Doch konnte Mile diesen Gedanken nicht weiter verfolgen, da der Admiral sie alle in den Besprechungsraum führte. Während des kurzen Weges meinte Mile sich daran zu erinnern, dass er den Commodore während des Sith-Bürgerkrieges kennen gelernt hatte, sie waren wohl sogar in der gleichen Einheit unter der damaligen Commodore Alynn Kratas - der Schwester des berüchtigten Nereus Kratas. Allerdings war dies schon ein oder zwei Jahre her und er konnte sich nicht an weitere Treffen erinnern. Nach der Begrüßung im Besprechungsraum setzte Mile sich auf einen freien Stuhl neben Commodore Murata. Die Besprechung startete unverzüglich, Han Akaji verschwendete keine Zeit: Er verlas die Befehle und Mile erhielt somit Gewissheit: Es ging für ihn und seine kleine Eingreiftruppe nach Fresia, direkt in der Nähe des Koornacht-Sternenhaufens und somit unmittelbar durch den Yevethanischen Aufstand gefährdet. Die Reise würde lange dauern, vermutlich genau die drei Standardtage, die Admiral Goran für ihre Reise vorgesehen hatte. Es würde schneller gehen, wenn sie Schiffe mit besseren Hyperantrieben hätten, doch bei dem Sammelsurium an verschiedenen Frachtern, die ihnen zugeteilt waren, konnten sie leider nicht schneller voran kommen.


Commodore Murata brachte mit seinem Einwand die Besprechung weiter: sich den Kurs anzuschauen war sicherlich sinnvoll, bevor man darüber spekulieren konnte, ob sie zeitig bei Fresia ankommen würden.


Mile hatte auch schon eine Idee, doch bevor er diese vortragen konnte stand auch schon Captain Akaji auf und nutzte den Holoprojektor um ihren Routenvorschlag zu präsentieren. Mile musterte den dargestellten Vorschlag ernst, auch wenn er verwundert die Stirn kraus zog.

Line Captain Devron gab Miles Bedenken ein Sprachrohr indem er anführte, dass außerhalb der typischen Handelsrouten der Frachterkonvoi ziemlich anfällig für schnelle Attacken von Piraten und Wegelagerern sei.


„Ich stimme Captain Devron zu“, meinte Mile nach einer kurzen Pause. Er stand auf, nahm sich einen Lichtstift und markierte seinen Routenvorschlag im Holoprojektor. „Ich würde nur ungern lange blind fliegen. Wenn wir den ausgebauten Handelsrouten solange wie möglich folgen müssen wir nicht alle paar Parsecs Holonetbojen auswerfen um mit dem OKF in Kontakt zu bleiben und wir reduzieren die Wahrscheinlichkeit unterwegs überfallen zu werden. Deshalb würde ich vorschlagen, wir folgen der gesamten Handelsroute bis nach Weerden oder Tanjay, verlassen dort die bekannten Routen und springen über Norkronia nach Alland um von dort direkt nach Fresia zu springen.“


Mile setzte sich wieder auf seinen Platz und blickte wieder in die Runde, folgte dabei aufmerksam den Ausführungen von Commodore Murata, doch konnte er dieser Route nicht viel abgewinnen. Insgeheim stimmte er Captain Calvyn mit ihrer Meinung zu, auch wenn er persönlich nicht glauben konnte, dass die Republik eine so faschistoide Spezies wie die Yevethaner zu einem Aufstand motivieren würde und damit sich Schuld am Genozid machen würde - auch wenn es sicherlich extremistische Elemente in der Republik gab die so etwas unterstützen würden.


Mile meldete sich wieder zu Wort: „Ich würde ungern nach Foerost springen. Unser Sprungvektor würde dabei eine Gerade zwischen Metellos und Coruscant schneiden und sollte uns dort ein republikanischer Interdictor aus dem Hyperraum ziehen haben wir einen großen diplomatischen Zwischenfall, der in einem Zweifrontenkrieg enden könnte.“ Mile hielt kurz inne, „ich denke die Zeitersparnis, die uns diese Route bietet ist dieses Risiko nicht wert.“


[Bilbringi-System | Werftanlagen | Hauptmodul | Deck der Werftleitung | Besprechungsraum] Rear Admiral Akaji, Commodore Murata, Line Captain Devron, Captain Toral, Captain Akaji, Captain Calvyn, Lieutenant Drayson, Senior Warrant Officer Pekka
 
[: Bilbringi-System | Werftanlagen | Hauptmodul :||: Deck der Werftleitung | Räumlichkeiten des Rear Admiral | Besprechungsraum :||: Commodore Toji Murata, Rear Admiral Akaji, Captain Toral, Captain Akaji, Captain Calvyn, Line Captain Devron, Lieutenant Drayson und Senior Warrant Officer Pekka:]

Nachdem sich jeder Offizier geäußert hatte, der meinte einen guten Gedanke zu haben, standen nun mehrere Möglichkeiten im Raum. Zweifelsohne besaß jede einzelne Kursalternative sowohl Vor- als auch Nachteile – und Toji, der Befehlshaber des Konvois samt Geleitschutz, hatte dementsprechend die Qual der Wahl. Jedoch bescherte ihm diese Entscheidungsfreiheit in diesem Moment insgeheim eher Bauchschmerzen. Denn da das von der Neuen Republik besetzte Coruscant als Wegpunkt nicht zur Verfügung stand, musste er entweder auf der einen oder anderen Route zwangsläufig bestimmte, schon in der kleinen Runde genannte Risiken eingehen. Während die flimmernde Projektion, in der jede einzelne Möglichkeit eingezeichnet war, noch immer wenige Zentimeter über den langen Tisch schwebte, wägte der versehrte Commenorer in Gedanken ein letztes Mal die einzelnen Argumente ab. Und kurz bevor die Stille beinah den gesamten Besprechungsraum einzunehmen drohte, brach er sein Schweigen.

„Da die beste Route – die über Coruscant – nicht zur Verfügung steht, bleibt uns nur der Kurs übrig, der uns so lange wie nur möglich auf diesem Weg lässt, aber das Risiko, die Rebellen allzu stark zu provozieren, gering hält“, schob Toji in bedachtem Tonfall seiner Entscheidung vor. „Davon bin ich trotz dem starken Zeitdruck, dem wir gerade ausgesetzt sind, noch immer überzeugt.“ Mit ernstem Blick musterte er die anwesenden Offiziere. „Mein Bauchgefühl spricht zwar weiterhin für meinen eigenen Vorschlag, die Foerost-Route, aber Captain Toral hat Recht. Wir müssten auf diesem Kurs den Corellian Run kreuzen … und dürften mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Rebellenpatrouille treffen. Ein Kriegsausbruch ließe sich danach wohl kaum vermeiden...“ Einzelne Szenen von dem Zusammentreffen mit den Rebellen im Shinbone-System fielen ihm in diesem Augenblick spontan ein. „Genau aus diesem Grund werden wir über Norkronia springen. Captain Toral, Ihnen überlasse ich die Feinarbeiten. Die 'Euminis' soll mir in drei Stunden einen ausgearbeiteten Kurs vorlegen.“

Somit war die Entscheidung gefallen! Um in den nächsten drei Standardtagen rasch nach Fresia zu gelangen, würden sie erst dem Namadii-Korridor bis Tanjay folgen und dann mittels vieler kleiner Sprünge nach Norkronia fliegen, wo die Metellos-Handelsroute auf sie wartete. Bis Alland würden sie diesem Kurs anschließend folgen. Danach war es theoretisch nur noch ein kurzer „Nexusprung“ bis zum Ziel. Zustimmendes Nicken machte sich in der Runde breit und der Kommandant des alten Victory-II-Sternzerstörers notierte sich beiläufig ein paar Zeilen auf seinem Datapad. Demzufolge konnte man diesen Punkt auf der Agenda als „abgehakt“ ansehen und man konnte sich sogleich dem nächsten Thema, der Aufteilung des Geleitschutzes, widmen. Bevor der Commodore aber auch zu diesem Punkt ein paar einführende Worte sagte, sprang sein Blick kurz zu Serenety. Noch hatte man ihr nicht gesagt, dass sie nicht länger die Darkmoon kommandieren würde. Nein, künftig sollte sie einen hochmodernen Jagdkreuzer der Enforcer-Klasse ins Feld führen.

„Kommen wir nun also zum nächsten Punkt auf der Tagesordnung: Die Aufteilung“, sagte der Commenorer und änderte per Knopfdruck die Darstellung. Statt einem detailreichen Ausschnitt der Galaxiekarte konnte man nun zahlreiche unterschiedliche Schiffsmodelle – samt Namen und weniger Eckdaten – bestaunen. „Als Geleitschutz steht dem Konvoi eine gemischte Einheit zur Verfügung. Neben Ihrem Trägerverband, Captain Toral, steht zum Schutz der vielen Frachter tatsächlich noch meine Schwere Kampfgruppe zur Verfügung. Es gilt also die unterschiedlichen Stärken der im Einsatz befindlichen Kriegsschiffe richtig einzusetzen. Deshalb gruppieren wir den Schutz wie folgt...“

Ein weiteres Mal betätigte der kriegsversehrte Commodore einen Knopf und abermals änderte sich die holografische Darstellung. Drei Abteilungen – unter anderem aus Vor- und Nachhut bestehend – ordneten sich um einen Pulk winziger Frachtermodelle an. Dem klobigen Konvoi vorgeschoben war dabei eine Gruppe schneller Schiffe, die von dem Jagdkreuzer Darksword angeführt wurde und außerdem noch aus zwei Korvetten der Vigil-Klasse bestand. Danach folgte Torals Trägerverband samt dem Victory-II Euminis. Das Schlusslicht bildete also die Abyss. Ihr standen zudem noch zwei mittelschwere Strike-Kreuzer samt ihrer stattlichen Zahl an TIE-Abfangjäger zur Seite. Damit, so die Annahme der „Strategischen Planung“ auf Bastion, dürften potenzielle Angreifer genügend Gründe haben, sich ein anderes Opfer zu suchen.

„Mir ist natürlich klar, dass wir auf diese Weise Piraten – oder Unterstützer der Yevethaner – kaum abhalten werden...“, fuhr Toji im ruhigen Tonfall fort, wobei seine Stimme ein leichtes Krächzen bekam. „... Aber sowohl mein Imperial-Sternzerstörer als auch die beiden mittelschweren Kreuzer spielen ihre Feuerkraft wohl am Besten im Überraschungsmoment aus. Und in Ihrem Fall, Captain Toral, nehme ich an, dass Sie wohl eine Reihe schneller Maschinen in den Hangars Ihrer Guardians haben, die in Windeseile gefährdete Frachter schützen können.“

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[OP: Im nächsten Post spreche ich dann noch schnell Miles Beförderung und Serenetys Versetzung an ... und dann können wir gerne nach Fresia aufbrechen.]
 
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Die Stille war unerträglich und Mile beschlich ein unangenehmes Gefühl und er rückte etwas nervös auf seinem unbequemen Stuhl hin und her. Natürlich nicht so auffällig, dass es irgendjemanden auffiel. Doch kurz darauf sprach Commodore und brach das Schweigen. Er sprach einige Dinge aus, die Mile auf der Zunge lagen. Coruscant war als Planet essentiell für die Verlegung der Schiffe nach Fresia und es war eine Schande, dass die Rebellion diesen Planeten unter ihrer Kontrolle hatte. Kurz hielt Mile die Luft an, als Murata meinte, dass er noch immer seine Route über Foerost bevorzugt und ließ den Atem entweichen, als er dann doch seinen Routenvorschlag annahm. Mile fürchtete sich nicht vor der Rebellion, aber er wollte nicht von einer Rebellenpatrouille aus dem Hyperraum geholt werden und der Auslöser für einen Krieg sein. Er war froh das Toji Murata genauso dachte und die Erleichterung über die Annahme seines Routenvorschlages wurde auch nicht dadurch geschmälert, dass sein Navigationsteam nun für die Ausarbeitung der Route zuständig war. Der junge Mann nickte dem Commodore zu und notierte sich die Aufgabe und das Zeitfenster dazu. An sich war die Aufgabe nicht schwer, das Problem dabei war nur den Kurs für die gesamte Formation zu berechnen und die Sprungvektoren so anzupassen, dass bei einem Austritt keines der Schiffe miteinander kollidieren würde. Es würde machbar sein, doch die Zeit im Nacken könnte dazu führen, dass seine Navigatoren Fehler machten. Er würde sich einfach in die Kursberechnungen einklinken müssen.

Mile sah wieder von seinem Datapad auf, als Murata in der Tagesordnung weiter fortfuhr und die Formation ansprach. Hier hatte Mile nichts weiter hinzuzufügen. Die Formation des Commodores war in Anbetracht der Ressourcen die ihnen zur Verfügung stand die einzig sinnvolle Formation.

„Jawohl, Commodore“, reagierte Mile auf Tojis Anfrage bezüglich seiner Jagdmaschinen. „Die Staffeln meiner Trägergruppe bestehen zu 80% aus Jagdmaschinen, darunter Interceptor, Fighter und A-9 Vigiliance. Ich werde einen Teil der Jagdmaschinen in Rotten einteilen lassen, die den Konvoi in gefährdeten Bereichen großräumig patrouillieren und uns somit auch eine Art Frühwarnsystem ermöglichen.“


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Ihr ehemaliger Vorgesetzter schien jede vorgeschlagene Route ab zu wägen, was natürlich Sinnvoll war. Sie selbst würde dabei nicht anders vorgehen. Ihr war klar, dass außer der ihr drei vorgeschlagenen Möglichkeiten noch weitere Routen zur Verfügung standen und dass man einen Augenblick darüber diskutieren würde. Line Captain Devron gab an, dass sie innerhalb dieser Route auf vielen Schleichwegen unterwegs sein würden, dies mochte zwar stimmen, fakt war jedoch, dass sie nur eine Begrenzte Zeit hatten und diese nicht überschreiten durften. Line Captain Devron schien zu jenen zu gehören, die sich um die Sicherheit sorgten – ein Punkt den Serenety zwar verstand – auf der anderen Seite jedoch, gab es manchmal auch Sekunden in denen man gewisse „Gefahren“ in Betracht ziehen sollte. Man war natürlich hier um zu diskutieren und den besten Weg zu finden, dennoch hatte die junge Captain im ersten Augenblick das Gefühl, dass ihre vorgeschlagene Route nicht infrage kam, jedenfalls nicht bei Devron, der seine Schiff in Sicherheit wissen wollte. Sie konnte es ihm nicht verdenken, allerdings teilte sie die Ansicht des Line Captains nicht und von daher war sie gespannt wie die endgültige Entscheidung letztlich ausfallen würde.

Toji warf im Gegenzug ein, dass man einen Teil des Risikos durch eine sinnvolle Formation kompensieren konnte und zog ihren Vorschlag somit zumindest in Erwägung. Natürlich wollte er weitere Vorschläge hören. Als nächstes war es Toral, der seine Vorschlag kund tat und Serenety dachte einen Augenblick darüber nach. Seiner Ansicht nach konnten sie auch bis vor die Tore von Coruscant fliegen und ab dort alternative Routen verwenden. Dieser Vorschlag war dreist, genau genommen mehr als dies und konnte den Vertrag mit der Republik durchaus verletzten. In Serenetys innerstem sprach alles gegen diese Route. Sie selbst nahm lieber eine „gefährlichere“ in Kauf anstatt bis vor die Tore Coruscants zu reisen. Captain Calvyn sprach an, was Serenety sich bisher nur gedacht hatte. Sie konnte Torals Vorschlag nichts abgewinnen und würde ihre Meinung noch einmal kundtun, sollte Toji das Ganze in Erwägung ziehen. Doch noch war nichts entschieden. War Blade war eine Nummer für sich und auch wenn Serenety der Ansicht war, dass man ein gewisses Risiko in Kauf nehmen musste, so sollte man mit Bedacht entscheiden.

Toral teilte die Ansicht von Captain Devron. Sein Stirnrunzeln hatte sie nicht übersehen und so fragte sie sich was ihm durch den Kopf ging. Seine Vorgeschlagene Route besaß zwar mehr Sicherheit, dafür sparte sie aber nur wenig Zeit. Wenn Serenety das ganze halbwegs richtig ausgerechnet hatte, brachte seine Vorgeschlagene Route kein besonders gutes Zeitfenster und abgesehen davon missfiel ihr der direkte Kurs nach Coruscant. Toral wollte bis nach Weerden oder Tanjay und später über Norkronia und Allan um dann direkt nach Fresia zu springen. Ihm behagte scheinbar der Vorschlag von Captain Calvyn nicht, denn er wollte nur ungern über Foerost springen. Interessanterweise kam er jetzt – beim Vorschlag von Calvyn – auf die Idee, dass ein republikanischer Interdictor sie aus dem Hyperraum ziehen könnte. Dies war höchst interessant, da sein eigener Vorschlag sie direkt bis vor die Türe Coruscants zu bringen ihrer Ansicht nach – besonders durch War Blad ein noch größeres Risikio darstellte. Allerdings schien er in diesem Punkt anders zu denken. Innerlich schüttelte sie den Kopf. Er war gegen den Zeitersparnis bei Calvyns Route, da das Risiko es nicht wert sei. Die junge Captain fragte sich ob Toral generell die Sicherheit bevorzugte und ob dies aus Bequemlichkeit war oder er zu jenen gehörte die lieber alles auf Nummer völlig sicher taten.

Letztlich war es natürlich Toji der endgültige Entscheidung treffen würde und dennoch Hoffte Serenety, dass er nicht ins gleiche Horn wie Toral blasen würde. Aufmerksam lauschte sie also ihrem ehemaligen Vorgesetzten, dessen Argumente sie anfangs noch gut nachvollziehen konnte, doch als er dazu überging mit Toral ins Gleiche Horn zu blasen, fragte sie sich ob es klug gewesen war sich dafür zu entschieden in seiner Kampfgruppe zu agieren. Es war nicht so, dass sie ihm nicht vertraute – ganz im Gegenteil – doch sie verloren damit kostbare Zeit. Es schien als ob das ganze Entschieden sei zumal Toral den Auftrag erhielt sich um die Feinarbeit zu kümmern. Ehe Toji zum nächsten Punkt überging war es Serenety, die ihre Hände auf den Tisch legte und den Kopf leicht schüttelte.

„Commodore, wir sollten in Betracht ziehen, dass Captain Calvyns Anmerkung bezüglich War Blade zutreffend sein könnten. Es ist bekannt, dass er ein brillanter Stratege ist und die entmilitarisierte Zone mit Horchposten im Auge zu behalten würde nur zu gut zu ihm passen. Hinzu käme, dass in diesem Bereich durchaus Schiff positioniert sein könnten. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass es den Gerüchten entspräche, wenn er den Versuch machen würde unsere Schiffe dort abzufangen. Ob er nur vielleicht für den Aufstand im Koornacht-Cluster verantwortlich sein könnte oder nicht, meiner Ansicht nach spielt dies nur eine Geringe Rolle. Dennoch würde ich es nicht gern sehen den Vertrag von Umbara zu verletzten. Wir wissen alle, dass man Verträge so oder so auslegen kann (dies hatte ihr Csilla bewiesen), wenn man will findet man ein Schlupfloch oder eine Grauzone in der man sich bewegen kann. Letztlich birgt jede Route eine gewisse Gefahr, allerdings ist das Zeitfenster extrem eng und wenn meine groben Berechnungen bezüglich der Route über Norkronia zutreffen, verlieren wir damit Zeit. Nicht einkalkuliert sind die Sprungverzögerungen und die Tatsache, dass die Vorhut möglich Feinde weglocken muss.“

Sie machte eine kurze Pause und überflog dann noch einmal kurz ihre Daten.

„Sollten wir auf den Feind treffen, gehe ich davon aus, dass wir unser Zeitfenster sprengen. Ohne ein gewisses Risiko wird dieses Unterfangen meiner Ansicht nach nicht möglich sei und ich bin der Ansicht, dass ein gewisses Risiko eingegangen werden muss. Wir sprechen hier von den Yevethaner, die Gnadenlos sind und darauf aus zu siegen. Verluste bedeuten ihnen nur wenig. Ich habe genug Gerüchte darüber gehört. Wenn wir einen Trumpf im Ärmel haben können wir ihn ausspielen.“

Ihr Einwurf kam wahrscheinlich überraschend, da der Rest zustimmend genickt hatte. Doch sie wollte es erwähnt haben, ehe jemand auf den nächsten Punkt der Tagesordnung hatte eingehen können, nämlich der Aufteilung. Dabei waren einige Schiffe erschienen und Serenety hatte sich gefragt was mit der „Darkmoon“, ihrem MAR war, der nirgends auftauchte. Hatte ihr Vater seine Finger im Spiel? Musste sie am Ende auf der Brücke der „Abyss“ ihren Dienst tun, nur um ihren Vater zu beruhigen? Ein Gedanke der Serenety nicht gefiel. Sie kannte ihren Vater gut genug um zu wissen, dass er seine Hände im Spiel hatte. Die „Darksword“, ein Jagdkreuzer, der ihr nichts sagte und sie konnte sich nicht daran erinnern, dass ein solcher in Tojis Kampfgruppe war. Bedeutete dies am Ende vielleicht…!? Die Vermutung lag durchaus nahe, dass ihr Vater ihr möglicherweise ein neues Schiff übergab. Eines bei dem er das Gefühl hatte, dass seine einzige Tochter sicherer war. Sie traute ihm alles zu und so würde sie abwarten müssen. Die kurzen Worte zwischen Toji und Toral in Bezug auf Jagdmaschinen hörte sich Serenety zwar an, aber für sie war dies nicht so wichtig. Viel mehr hatte sie andere Fragen, die weitaus wichtiger waren.

„Wie sieht es mit der Kommunikationsbeschränkung für den Flug nach Fresia aus?“, hakte sie nach und blickte Murata an. „Gibt es dazu genau Details und wie sollte im Notfall agiert werden?“, fügte sie noch an. Vorbereitete wollte sie auf alles sein, da sie mit allem rechnete.

[: Bilbringi-System | Werftanlagen | Hauptmodul :||: Deck der Werftleitung | Räumlichkeiten des Rear Admiral | Besprechungsraum :||: Commodore Toji Murata, Rear Admiral Akaji, Captain Toral, Captain Akaji, Captain Calvyn, Line Captain Devron, Lieutenant Drayson und Senior Warrant Officer Pekka:]
 
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Irgendwo in dem Raum war ein Luftrecycler eingebaut, der leise und monoton brummte. Doch die anwesenden Flottenoffiziere, die weiterhin das taktische Hologramm beäugten, störten sich nicht an diesen beiläufigen Hintergrundgeräuschen. Nach all den Jahren, die sie inzwischen auf Schiffen und Raumstationen verbracht hatten, war man das stete Brummen gewöhnt – genauso wie die trockene, abgestandene Luft. Toji, der sich nach der kurzen Diskussion um den Kurs ein paar Notizen machte, ließ seinen aufmerksamen Blick abermals sprunghaft von Gesicht zu Gesicht wandern. Indem man den heiklen Kurs festgesetzt hatte – trotz Serenetys Widerworte –, war eine wichtige Entscheidung getroffen worden. Aber war eine Missstimmung, die schon vor Missionsbeginn im Kampfverband schwelte, tatsächlich der zu zahlende Preis dafür? Mehr oder weniger aufgrund des Zeitdrucks, der ihnen allen im Nacken saß, ließ der versehrte Commodore das Thema erst einmal auf sich ruhen.

„Captain, ab Tanjay wird Ihr Trägergeschwader eine Schlüsselrolle in der Verteidigung übernehmen müssen“, sagte Toji mit leichtem Krächzen in der Stimme. Die trockene Luft zehrte mehr und mehr an seinen Stimmbändern. „Zusammen mit Ihrem CAG werden Sie wohl einen Plan für Alarmrotten ausarbeiten müssen. Eine Überbelastung der Piloten möchte ich nicht forcieren. Planen Sie deshalb mit minimalen Zahlen und größeren Ruhezeiten.“

Eine Koryphäe im taktischen Umgang mit Sternjägern war der Commenorer selbstredend nicht. Er hatte bloß die Pflichtfächer zu dieser Thematik im Studium besucht und später ein paar Erfahrungen im aktiven Dienst – insbesondere auf der Musashi – gesammelt. Dementsprechend musste er sich in diesem Punkt auf Captain Torals Sachverstand verlassen. Einen Augenblick lang musterte er den schlanken Menschen genau, während er zur gleichen Zeit von dem Rear Admiral überaus gründlich beäugt wurde. Insgeheim schüttelte er nagende Zweifel, die sich in seinem Hinterkopf festzusetzen gedachten, ab und fragte sich stattdessen, ob der Offizier, der ihm aus irgendeinem unerfindlichen Grund so bekannt vorkam, dieser Aufgabe gewachsen war. Toji schluckte kurz, griff beiläufig nach einem Glas Wasser und nippte daran.

„Eine knifflige Sache dürfte in diesem Zusammenhang die 'Sprungverzögerung“ sein“, fuhr er nach kurzer Pause fort. „Captain Akaji sprach es gerade eben schon an. Um effektiv zu sein, müssen wir eine solide Balance finden. Denn auf der einen Seite muss die Vorhut ausreichend Zeit haben, um potenzielle Feinde weg vom Eintrittsvektor zu locken. Auf der anderen Seite darf die Nachhut nicht zu spät eintreffen, sollte die Gegenseite schweres Kriegsgerät aufs Schlachtfeld führen.“ Sein Blick fiel auf sein Taschenchrono. „Spontan würde ich fünf bis zehn Minuten 'Verzögerung' vorschlagen. Gibt es Meinungen dazu?“

Calvyn, die stets ziemlich bedacht wirkte, nutzte sogleich die Gelegenheit. Ihre Stimme klang ruhig als sie sagte: „Sowohl die 'Darksword' als auch die beiden Vigil sind agile Schiffe. Sie können sehr schnell Druck aufbauen und dadurch Gegner vor sich hertreiben. Fünf Standardminuten sollten also genügen … vorausgesetzt der führende Kommandant der Vorhut weiß, was er tut.“

„Das wären volle zehn Minuten bis zum Eintreffen der Nachhut samt
'Abyss', bemerkte Devron auf der Stelle und biss sich dabei nervös auf die Unterlippe. „Ich weiß nicht, ob meine Frachterkapitäne bei dieser großen Differenz ein gutes Gefühl haben. Zwei Minuten pro Konvoiabschnitt sollten für die Vorhut doch ausreichend sein, oder?“

Kaum hatte der Commodore ein Problem geklärt, tat sich auf der Stelle ein neues auf. Ein weiteres Mal musste er also vermittelnd handeln. Grübelnd rieb sich Toji das lädierte Kinn, wägte einzelne Punkte ab und ließ den Blick zwischen der bleichen Fondorianerin und dem bärtigen Menschen hin und her wandern. Die Besatzungen der Frachter durfte er nicht verprellen. Sie mochten zwar ebenso Teil der Imperialen Streitkräfte sein. Doch Kampferfahrung besaßen sie meist nicht. Höchstens das eine oder andere Geplänkel mit Piraten hatten ihre Veteranen erlebt. Unwillkürlich straffte er seine Körperhaltung. Er musste dem zweifelnden Line Captain offensichtlich die Verteidigung durch das Trägergeschwader schmackhaft machen. Entgegen der üblichen Sichtweise des imperialen Militärs.

„Mister Devron, allein die Begleitschiffe der 'Euminis' dürften sechs Staffeln voller Jagdmaschinen an Bord haben“, schaltete sich der Commenorer kurz darauf ein, bevor die Diskussion zwischen den beiden Offizieren uferlos wurde.Hinzu kommt noch eine schlagkräftige Vorhut und ein Victory-II-Sternzerstörer. … Diese Feuerkraft allein dürfte die meisten Piraten verschrecken. So viel kann ich Ihnen aus meinen Erfahrungen im Gradilis-Sektor sagen.“

Der Kommandant der Frachter verzog das Gesicht.
„Piraten vielleicht. Doch ab Alland können wir auf alle Fälle mit irgendwelchen yevethanischen Plünderer rechnen. Die treiben ihr Unwesen nicht nur in ihrem Sternhaufen. Da können Sie sicher sein, Sir.“

„Dann haben wir also bis Alland Zeit, um uns Gedanken über diese heikle Problematik zu machen“, erwiderte Toji und beendete damit auf einen Schlag diese Unterredung. „Ich habe Vertrauen in das Können der Vorhut und des Trägergeschwaders. Sie sollten das also auch haben.“

Zwei, drei Herzschläge lang maßen sich beide Männer noch einmal mit strengen Blicken ab. Dabei lag eindeutig Spannung in der Luft. Steckte der Line Captain zurück? Ließ er sich tatsächlich etwas von dem entstellten Kriegsinvaliden sagen? Dessen Mundwinkel zuckten kurz. Ebenso blähten sich die Nasenlöcher wieder und wieder auf. Letztendlich schwieg er dennoch – und Toji hatte demnach seine Position als Verbandskommandant ein weiteres Mal bewiesen. Hörbar aufzuatmen traute sich der Commodore am Ende trotzdem nicht. Erst wenn er auf dem Rückweg zur Abyss wäre, würde er sich einen Moment der Entspannung gönnen. Da war er sich sicher. Somit galt es nun, dass er die Besprechung zum nächsten Tagespunkt führte. Aber bevor er überhaupt das Wort ergreifen konnte, schaltete sich auf einmal Serenety ein.

Pflichtbewusst wie eh und je fragte die zierliche, schwarzhaarige Bastionerin:
„Wie sieht es mit der Kommunikationsbeschränkung für den Flug nach Fresia aus? Gibt es dazu genau Details und wie sollte im Notfall agiert werden?“

„Das Protokoll sieht in diesem Fall vor, dass Meldungen von einem Führungsschiff zum nächsten gemacht werden“, antwortete Toji. „Die 'Darksword' wird somit die 'Euminis' bei deren Eintreffen benachrichtigen und diese wiederum meldet sich danach bei der 'Abyss'...“

Plötzlich räusperte sich der Rear Admiral. Seine Stimme klang bedacht als er sagte: „Wenn ich mich an dieser Stelle kurz einmischen darf, Commodore. Ich schätze, Captain Akaji ist mit dem Protokoll vertraut. Demzufolge sollten wir uns auf die Abweichungen konzentrieren.“ Er nickte Toji zu. „Der Konvoi wird sich zwar die ganze Zeit im imperialen Raum aufhalten, aber trotz allem hat Bastion entschieden, dass die Kommunikation die ganze Zeit auf ein Minimum zu reduzieren ist. Das heißt für Sie und Ihre Besatzungen: Private Korrespondenz ist ausschließlich an vorgeschriebenen Bojen zu übermitteln. Jedoch sind von den Kommunikationsstationen Hinweise auf Ziel, Kurs und die Konvoizusammensetzung zu zensieren. Commodore, ob am Ende disziplinarische Maßnahmen in solchen Fällen ergriffen werden, liegt allein in Ihrem Ermessen. Sie sind aber dazu verpflichtet, dass Sie Bastion Meldung erstatten.“

Der Commenorer nickte dem Kommandeur der Bilbringi-Werften verstehend zu. Anschließend glitt sein Blick unwillkürlich zu dem grantigen Line Captain. Inwiefern würde dieser ihm solche Vorfälle nicht melden? Würde Devron ihm eiskalt ein Messer in den Rücken rammen? Er widerstand dem Impuls säuerlich das Gesicht zu verziehen. Sollte er womöglich den Kommandanten der Euminis zur Überwachung abstellen? Dieser Schritt würde die Missstimmungen, die innerhalb des Konvois eventuell schon jetzt keimten, mit einem Mal offensichtlich machen. Schon allein aus diesem Grund zögerte Toji. Drei harte Standardtage im Hyperraum hatten sie schließlich vor sich. Vor allem um Coruscant und Metellos – ohne irgendwelche Provokationen in Richtung Rebellen – zu umschiffen, stellte eine Herausforderung dar. Soviel war ihm schon jetzt klar.

Han Akaji schien das Szepter weiter in der Hand behalten zu wollen. Denn kaum war die geäußerte Anweisung in dem kleinen Besprechungsraum verhallt, da fuhr er auch schon fort:
„Commodore, ich denke, die Formalitäten der Mission haben wir damit abgeklopft. Ich möchte deshalb noch drei andere Dinge nur ganz kurz kundtun.“ Freundlich lächelte der Rear Admiral seiner Tochter zu. „Die erste Sache betrifft das Kommando der 'Darksword'. Captain Akaji, als Dank für Ihre Verdienste im Chiss-Raum hat das Flottenkommando entschieden, dass Ihnen mit sofortiger Wirkung der Befehl über den Jagdkreuzer der Enforder-Klasse übertragen wird. Die nächsten drei Standardstunden sind als Zeitfenster gedacht, um persönliche Habseligkeiten sowie vertraute Mannschaftsmitglieder von der 'Darkmoon' auf Ihr neues Kommando zu transferieren. Danach ist eine Kopie der Schiffsrolle an Bilbringi Station zu übermitteln.“ Er reichte ihr die Hand. „Herzlichen Glückwunsch, Captain.“

Kaum hatte der Rear Admiral die Hand seiner Tochter losgelassen, folgten die anderen Anwesenden seinem Beispiel. Natürlich schloss sich auch Toji den Glückwünschen an. Er war sich nicht sicher, ob sie dieser neuen Verantwortung wirklich gewachsen war. Immerhin änderte sich für sie nun das Einsatzprofil – jedenfalls in einem bestimmten Rahmen. In einem unbeobachteten Moment lächelte er ihr noch kurz zu, dann ließ er sich wieder schwerfällig auf seinem Platz am Tisch nieder und die nächste Änderung wurde bekanntgegeben. Vena Calvyn, ehemalige Kommandantin der „Dragon“, sollte dem Commenorer zur Seite stehen, indem sie die Abyss führte. Offensichtlich wollte man ihm auf diese Weise die übliche Doppelbelastung ersparen. Toji widersprach nicht, sondern reichte auch der Fondorianerin die Hand. Ein paar Floskeln wurden gewechselt, bevor sich Han Akaji der letzten Sache widmete.

Mit seinem Blick fixierte der Kommandeur der Bilbringi-Werften zum Schluss den Kommandanten der Euminis.
„Mister Toral, das Flottenkommando hat mich per Dekret dazu ermächtigt, dass Sie für Ihre Verdienste bei Corellia zum Commodore befördert werden sollen. Hiermit möchte ich den Wünschen der Admiralität nachkommen und ich beglückwünsche Sie natürlich vom ganzen Herzen zu dieser neuen Sprosse auf der Karriereleiter.“ Man schüttelte wieder Hände. „Zwar kann ich Ihnen vorerst nicht mit einem neuen Kommando rechnen. Aber so wie sich die gegenwärtige Situation im Koornacht-Cluster darstellt, dürften Sie wohl nicht sehr lange auf ein größeres Kriegsschiff warten müssen. Immerhin wird man das Rückgrat dieser Barbaren einzig und allein mit Feuerkraft brechen können. Da bin ich mir sicher. Und nun...“, schloss Han Akaji. „wünsche ich Ihnen allen eine gute Reise nach Fresia. Die fünf Stunden bis zum Aufbrechen laufen ab jetzt. Kehren Sie nun also auf Ihre Schiffe zurück.“

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Leicht irritiert hob Mile eine Augenbraue als er die Einwände Captain Akajis vernahm. Er hatte von Admiral Warblade gehört, doch würde dieser soweit gehen Schiffe der Rebellion in der demilitarisierten Zone zu stationieren? Die Aufklärung des Imperiums war nicht unfähig und hätte diesen Vertragsbruch sicherlich schon bemerkt und die Informationen weitergeleitet, das wäre in jedem Fall nicht ungestraft passiert. Riskanter als seine Route wäre hier auf jeden Fall die Route über Foerost gewesen, wie sie Commodore Murata vorgeschlagen hatte. Mile war immer noch der Meinung, dass die Route entlang der Handelsrouten die sicherste Alternative für den Konvoi war.


Er wollte schon etwas entgegnen, besann sich dann aber, da Commodore Murata schon das Thema der Route abgeschlossen hatte und es somit erledigt war. Bei dem Argument der Zeitverzögerung musste Mile aber unwillkürlich den Kopf schütteln. Hier hatte sie sich definitiv verrechnet. In seiner Kalkulation benötigten sie ca. 40 Stunden bis nach Weerden oder Tanjay, da sie den großen Hyperraumrouten folgten, und hatten demnach noch 32 Stunden Zeit, um von dort bis nach Fresia zu gelangen und das sollte auf jeden Fall machbar sein, wenn man bedenkt, dass die reine Flugzeit von Tanjay oder Weerden bis nach Fresia bei Klasse 3 ca. 18 Stunden dauert. Verzögerungen würde es immer geben, doch wenn man sich nahe der bekannten Routen aufhielt war Verstärkung schneller da und bis Weerden oder Tanjay wusste der Feind nicht welches Ziel sie anstrebten - auch wenn ihr Ziel unter Betrachtung der Koornachtkrise wohl selbst für einen Gamorreaner offensichtlich war. Miles Mine blieb regungslos und er nahm einen Schluck Wasser, um etwas gegen seine ausgetrocknete Kehle zu unternehmen. Wie es schien litt nicht nur Mile unter der zu trockenen Luft, denn die nächste Anweisung von Murata an den Muunilinster erfolgte mit einem Krächzen in der Stimme. Mile ignorierte es professionell und machte sich ein paar Notizen zu den Anweisungen. „Ich werde mich darum kümmern, Commodore. Die Piloten werden nicht über Gebühr strapaziert.“ Mile hatte sowieso nicht vorgehabt alle Staffeln aufeinmal einzusetzen. Die schnellen Abfangjäger und die A-9 Vigiliance wollte er sowieso als taktische Eingreifgruppe zurückhalten, während die ‚normalen‘ TIE-Jäger die Patrouillen übernehmen würden. Wenn ihn nicht alles täuschte, dann hätte er somit 6 Staffeln zur Verfügung und wenn er dauerhaft eine Staffel in der Luft hätte, würde die Piloten 4-Stunden-Schichten fliegen und hätten anschließend 20 Stunden Ruhepause. Natürlich hätte er lieber mehr Staffeln zur Verfügung, doch musste er damit arbeiten, was er hatte. Eine grobe Idee nahm Form an und er machte sich Notizen, ehe die Idee in den Untiefen seines Hirns wieder verschwand. Danach lenkte er seine Konzentration wieder auf die Besprechung. ‚Sprungverzögerung‘, Mile nickte kurz während er darüber nachdachte, ‚der Eintritt in und aus den Hyperraum ist der schwächste Punkt des Konvois.‘ Würden sie auf einen vorbereiteten Gegner treffen dauerte es zu lange, bis die Jäger gestartet und die Schilde hochgefahren waren. Aber würden sie auf einen vorbereiteten Gegner treffen, dann wusste er auch über ihre Schiffszusammensetzung Bescheid und sie wären so oder so geliefert. Allerdings rechnete Mile mit keinerlei Problemen, bis sie Norkronia erreichten. Doch der Kommandant der Frachter schien diesen Sorgen ein Sprachrohr zu sein. Interessiert lehnte Mile sich zurück, als Devron Zweifel an der fünfminütigen Sprungverzögerung anmeldete und musste sogar ein wenig lächeln, als Commodore Murata sich dafür aussprach ‚Vertrauen in das Trägergeschwader zu haben‘. Die Reise würde anstrengend werden und Mile fragte sich inwieweit die Besatzungen des Konvois noch für Probleme sorgen würden. Einige Zeit später beendete der Rear Admiral die Missionsbesprechung und besprach noch einige andere Dinge. Darunter war die Versetzung von Captain Akaji auf den Enforcer Darkmoon. Mile schloss sich den Gratulanten an und war sich nicht zu fein noch ein paar freundliche Worte hinzufügen: „Mein Glückwunsch Captain, ich hoffe ihr neues Schiff wird ihnen gute Dienste leisten und den Barbaren in Koornacht herbe Verluste beibringen!“ Mile lächelte leicht und wandte sich ab, um den nächsten Gratulanten vorzulassen. Doch mit dem nächsten Punkt auf der Tagesordnung hatte Mile nicht gerechnet. Der Blick des Admirals auf ihn, empfand Mile doch als ein wenig unangenehm, umso überraschter war der junge Mensch dann, als der Admiral verkündete, dass Mile zum Commodore befördert wurde. Der junge Mann brauchte einige Zeit, bis er realisierte was gerade passiert war. Er blinzelte mehrmals und war schon mitten im Händeschütteln und Gratulationen annehmen gefangen. Die Tatsache, dass er kein größeres Kriegsschiff und weitere Begleitschiffe zugeteilt bekam, bekümmerte ihn dabei nicht. Der neu ernannte Commodore war hier der gleichen Meinung wie der Rear Admiral: Er würde schon früh genug versetzt werden. Anschließend verabschiedete sich Han Akaji noch von allen Anwesenden und wünschte ihnen viel Erfolg auf ihrer Mission nach Fresia. Mile erhob sich mit den anderen Offizieren und just in diesem Moment fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Delastine. Murata hatte damals den anderen Abfangkreuzer befehligt. Daher kannte er ihn also. Er wusste nicht viel über den anderen Kommandanten, doch reichte es nicht aus schon einmal gemeinsam in einer Kampfgruppe gedient zu haben? Er ging zu seinem Kameraden und sprach ihn kurz an: „Commodore Murata, ich werde ihnen dann zusammen mit dem ausgearbeiteten Kurs auch die Flugpläne der Alarmrotten meiner Kampfgruppe übermitteln.“ Er nickte ihm kurz zu, als er sich schon zum Gehen abwenden wollte, doch drehte Mile sich noch einmal kurz um und fügte hinzu: „Hoffentlich läuft hier mehr nach Plan als damals bei Delastine ...“ Ein flüchtiges Lächeln zierte sein Gesicht.


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Knapp zwanzig Minuten später war Mile wieder auf der Brücke der Euminis. Er atmete tief durch und die Anspannung, die sich unbewusst in ihm aufgebaut hatte fiel von ihm ab. Hier war er daheim, hier war er ‚frei‘.

Sein erster Offizier ging auf ihn zu: „Captain! Melde keinerlei Vorkommnisse, alles verhält sich ruhig.“


Mile musste unwillkürlich lächeln und schüttelte den Kopf. Er erntete einen verwirrten Gesichtsausdruck seitens des ersten Offiziers. „Nicht mehr ‚Captain‘. Rear Admiral Akaji hat mich vor knapp einer halben Stunde zum Commodore ernannt.“ Ein leichtes Raunen ging durch die Brückengräben als sich die Neuigkeit verbreitete. Mile ignorierte diese Disziplinlosigkeit - ausnahmsweise. Commander Tade reichte Mile die Hand und gratulierte ihm: „Das erklärt das Paket, das von Bastion zu Ihnen geschickt wurde. Es befindet sich in ihrem Büro.“ Mile nickte und bedankte sich. Vermutlich war sein neuer Datenzylinder dort angekommen. Mile würde ihn sich gleich anstecken.


„Commander, wir haben neue Befehle erhalten. Wir sollen zusammen mit Commodore Murata einen Konvoi nach Fresia eskortieren. Desweiteren sollen wir die örtlichen Truppen im Kampf gegen die Yevethaner unterstützen. Ab jetzt gilt: Jedwede private Kommunikation wird nur noch über spezielle Bojen übermittelt und bezüglich unserer Befehle, also Ziel, Kurs und Konvoizusammensetzung zensiert. Jede Abweichung wird sofort mir gemeldet, damit ich es an Commodore Murata weiterleiten kann. Wir starten in viereinhalb Stunden.“ Mile blickte kurz auf das Brückenchrono. „Desweiteren wünscht Commodore Murata, dass wir ihm einen Kurs nach Fresia in zwoeinhalb Stunden übermitteln.“ Mile zückte sein Datapad und drückte ein paar Knöpfe: Sofort wurden auf das Datapad seines ersten Offiziers Spezifikationen für den Kurs und die Formation übermittelt. „Informieren sie die Mannschaft und kümmern sie sich um die Ausarbeitung des Kurses. Ich möchte, dass wir in drei Stunden Abmarsch bereit sind.“


Commander Traln salutierte zackig vor ihm und bestätigte den Befehl. ‚Gut, dann werde ich jetzt die Kampfgruppe unterrichten.‘ Doch bevor Mile in Richtung Kommunikationsabteilung ging, betrat er erst sein Büro und öffnete dort die schwarze Schatulle, die mit einem schlichten silbernen Emblem des Imperiums verziert war. In einem Tuch aus schwarzen Samt, der jedes Licht zu schlucken schien, ruhte ein silberner, auf Hochglanz polierter Datenzylinder. Er wirkte größer und komplexer als seine bisherigen Datenzylinder, die er ersetzen würde. Mile entfernte die alten Datenzylinder und steckte den neuen Datenzylinder an seine Uniform. Dieser würde ihn mitsamt seines Rangabzeichens als Commodore ausweisen. Er ging zu dem Holoprojektor im Büro, straffte seine Uniform und informierte Lieutenant Brahnx, dass er eine Holoverbindung zu den Commandern Sarn und Traln aufbauen sollte. Kurze Zeit später flackerten die Projektoren auf und zeigten die beiden Offiziere. Mile begrüßte sie: „Commander Sarn, Commander Traln“, ein Nicken begleitete seine Worte, „wir haben Befehl erhalten unter dem Kommando Commodores Murata einen Konvoi nach Fresia zu eskortieren und die dortigen Truppen zu verstärken. Abflug ist in vier Stunden.“ Traln nickte und meinte dann nur: „Also werden die dortigen Flotteneinheiten nicht mit dem Feind allein fertig, Commodore?“


Mile nickte ehe er weitersprach: „Anscheinend. Doch werden unsere Schiffe wohl kaum einen großen Unterschied machen, wenn auch mit der ‚Abyss‘ unter Murata ein Sternenzerstörer der Imperial Klasse nach Fresia verlegt wird. Wenn das alles ist, wird es wohl nicht reichen, aber wer weiß was Bastion sonst noch alles mobilisiert hat.“


Die junge Frau von Commenor nickte verstehend. Kurz darauf erläuterte Mile ihnen noch die neuen Befehle bezüglich der Kommunikationsrichtlinie, sowie die weitere Anweisungen bezüglich die in der Besprechung behandelt wurden, ehe er sich an Commander Sarn wandte: „Commander Sarn: Unserer Kampfgruppe obliegt die Sicherung des kompletten Konvois. Die Vorhut übernimmt Captain Akaji, während Commodore Murata die Nachhut bildet. Wir springen direkt mit den Frachtern. Sprich wir haben Alarmrotten auszuschicken, die den Konvoi in einem großflächigen Perimeter abzusichern haben, um mögliche Gefahren frühzeitig zu entdecken, aber nicht zu weit weg sind damit unsere Hyperraumsprünge nicht unnötig verzögert werden.“ Mile hielt kurz inne um seiner strapazierten Stimme etwas Erholung zu gönnen. „Welche Sternenjäger wurden ihnen nun zugeteilt? Ich möchte, dass sie einen Flugplan für die Alarmrotten zusammenstellen und mir in zwei Stunden übermitteln. Für ihre Planung stehen ihnen die Jagdmaschinen der Euminis, Gladius und selbstverständlich der Typhoon zur Verfügung. Commodore Murata bestand auch noch darauf, dass die Piloten nicht übermäßig strapaziert werden, damit sie erholt genug für Kampfeinsätze sind.“ Wieder machte Mile eine kurze Pause: „Noch Fragen zu unseren Befehlen?“


[Bilbringi-System | VSD-II Euminis | Brückenturm | Büro des Kommandanten] Commodore Toral; via Holo: Commander Sarn, Commander Traln (NSC)
 
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