Ich habe eine Lehrberechtigung und auch bereits an Schulen unterrichtet, weshalb mir diese Problematik nicht besonders neu ist.
Ein bisschen ganzheitliche Allgemeinbildung schadet in keinem Fall, auch wenn einem das eine oder andere Fach zu Schulzeiten nicht gar so gut gefallen hat. Nur ist bereits jetzt und es wird besonders auch in Zukunft ganzheitliches- also vernetztes Denken im Beruf gefragt. Wer mehr weiß, hat die größeren Chancen.
Trotzdem wird ganzheitliches Denken an den Schulen mit ihren - durch Einsparungsmaßnahmen bereits jetzt praktisch völlig überalteten Lehrkörpern praktisch nicht gelehrt - da es die etwas älteren Semester unter meinen Kollegen selber nicht gelernt haben.
Es sind durchaus Überlegungen im Gang den Schülern einen mehr interessensorientierten Schulunterricht zu bieten, mit einem sogenannten Kernstoffbereich, den alle lernen müssen (was eine gewisse Chancengleichheit bedeuten würde) und einem Teil, den die Schüler (nicht das Stundenausmaß, wohl aber die Inhalte)eigenständig bestimmen können.
Es scheitert wie immer am Geld und in Österreich an einem völlig überalteten, schwerfälligen und verbeamteten Schulsystem. Immer größere Klassen und immer weniger Schulstunden, aber keine Reduktion des Lernstoffes. Seit Jahrzehnten wird über eine Ausmistung der Lehrpläne gefaselt und was ist passiert... nichts. Noch immer sind die Lehrpläne mit völlig überflüssigem Zeug überfrachtet.
In Biologie z.B. soll(te) ich 2 Semester lang regionale Geologie unterrichten. Wen interessiert denn das bitte? Mich okay, aber mir schlafen die Schüler ja bereits beim geologischen Aufbau der Alpen weg.. und recht haben sie.

Oder wem ist damit geholfen wenn ich Schüler mit dem Generationswechsel der Farne nerve, in einer Schulstufe, wo alle nur mit Pubertätsproblemen beschäftigt sind?
Der mittelmäßige Erfolg bei der Pisa-Studie ist eine kleine Katastrophe. So konnten sich die Politiker nachträglich noch gratulieren, dass ihre vollkommen unsinnigen Sparmaßnahmen keine "allzu" negativen Folgen gezeitigt haben. Das ganze Ausmaß der Bescherung wird sich ja eh erst in einigen Jahren zeigen und da haben dann wieder andere die Verantwortung zu tragen
Sol
Für alle schlechten Mathematiker als Trost: ich bin immer grottenschlecht in Mathe gewesen, war in der Schule öfter knapp am Rande einer Nachprüfung und habe meine beiden Studienrichtungen Biologie und Chemie absolut problemlos abgeschlossen...