Bist du glücklich?

Bist du glücklich?

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Daniel

What's past is prologue
Ich befinde mich gerade in einem Sabbatjahr; heisst: Ich habe so viel Dreck erlebt, dass ich jetzt Zeit brauche, um mir diesen Dreck abzuwaschen. Die Lebensphase, in der ich mich gerade befinde, ist sehr sensibel. Ich denke darüber nach, wer ich bin und was ich überhaupt in diesem Leben zu suchen habe. Was ist mir wichtig? Worauf kann ich verzichten?

Geht es überhaupt darum, glücklich zu sein? Oder ist es eher so, dass "glücklich sein" eine vorübergehende Emotion ist die nicht nachhaltig ist?

Das, was ich anstrebe, ist Zufriedenheit. Eine Zufriedenheit mit der Beschaffenheit meines Lebens die unabhängig von glücklichsein, traurigsein o.ä. ist sondern auf etwas fußt, was mir kein anderer Mensch nehmen kann. Eine innere Zufriedenheit, die sich von alltäglihen Emotionen emanzipiert und etwas ist, was unerschütterlich zu sein scheint.

Bist du glücklich?
 
Sitze ich in einem Gefängnis, wo ich mich von verschimmelten Brot und Mäusekot erhähre und mir jeden Morgen ein Gefängniswärter namens "Pete" mit einem Stock die Eier bearbeiten? Nein. Also bin ich glücklich.

Im Ernst. Unglücklich würde mich nur machen, wenn ich meine Träume nicht verfolgen würde.
 
Vielleicht geht es darum, mit dem was man hat, mit (s)einer Situation zu recht zu kommen. Das Leben geht weiter, auch wenn man gerade in einer Phase steckt, wo man nicht daran glaubt. Eine Tür geht zu, eine andere auf. Es bringt auch nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Man sollte sich auch die Neugier bewahren, offen für was Neues sein. Ich habe bei mir im Umfeld Personen gesehen, die hatten scheinbar nur ihre Arbeit. Als sie in Rente gingen, wussten sie mit ihrer Zeit nichts mehr anzufangen. Sie sind buchstäblich zuhause eingegangen. Krank und depressiv geworden.
 
Ich denke, dass einer der wichtigsten Schlüssel zum Glücklichsein tatsächlich ist, auf sich zu schauen und zufrieden mit dem zu sein, was man hat/ist. Oder umgekehrt: Einer der sichersten Wege, unglücklich zu sein, ist es, sich ständig mit anderen zu vergleichen. Denn man findet unabhängig von der eigenen Situation bei allem und jedem immer Dinge, die man auch gerne hätte oder können möchte. So wird man immer unzufrieden sein und was die anderen selbst für Probleme haben, sieht man im Gegensatz zu den positiven Aspekten halt nicht auf den ersten Blick.
Zu dem Thema empfehle ich auch gerne „Porzellan“ von Farin Urlaub.
 
Wesswegen ich auch Socialmedia wie Facebook oder Instagram nur in kleinen Dosen empfehle. Da ist ja alles mehr schein als sein. Wenn ma sich dort vergleicht muss man ja schlecht weg kommen.
 
Ich glaube, dass das Wort "Glück" einfach viel zu bedeutungsschwer ist.
Wir sagen "Glück gehabt", wenn wir aus einem Unfall gut heraus kommen, wenn wir irgendwo gewinnen, wenn wir etwa bestimmtes finden.
Und obwohl uns Glück meiner Meinung nach immer wieder begegnet, sind wir ständig auf der Suche danach und manchmal kommt es mir vor, als sei genau jenes das Ziel von so vielen. Glücklich werden.
Aber was bedeutet das? Wie lange? Geht es um einen kurzen, intensiven Moment, oder geht es um ein dauerhaftes Gefühl? Ist Glück die Abwesenheit von Pech? Ist Glück ein Zustand von Zufriedenheit und wenn ja, wie lange muss dieser anhalten, um von sich behaupten zu können, glücklich zu sein? Ist Glück abhängig von anderen und ist Glück vergleichbar? Bin ich nur dann glücklich, wenn es mir besser geht, als anderen, wenn ich in einer Gesellschaft aufwachse, in der ich vergleichbar reich bin, mit dem, was ich habe, weil es warm in meiner Wohnung ist und ich ein Dach über dem Kopf habe? Ist Glück, alles zu haben, was das Herz begehrt (was begehrt es überhaupt?) und ist glücklich sein, werden oder gar immer zu bleiben wirklich etwas, das dauerhaft zufrieden macht? Was ist dann überhaupt Zufriedenheit?
Für mich ist Glück eine Sammlung aus vielen kleinen Momenten, Situationen und Erinnerungen, die nicht ohne andere Wesen funktioniert.
Vielleicht macht das Wort Sinn oder Bedeutung für mich auch mehr aus, weiß nicht so genau.
Wenn ich aber beim Wort Glück bleibe, dann ist es etwas, das ich immer wieder neu definieren kann. Manchmal macht mich Natur glücklich, manchmal Menschen, manchmal Tiere, manchmal Musik - manchmal alles zusammen. Glück hat irgendwie immer etwas mit Verbindung zu tun für mich.
Was die Phasen von "Dreck" in meinem Leben betrifft, will ich sie zum Beispiel gar nicht als Unglück bezeichnen. Auch wenn Dinge geschehen sind, die ich lieber nicht erlebt und durchgemacht hätte und die in Teilen wirklich dafür gesorgt haben, dass ich voller Kummer war. Die nachhaltig etwas in mir verändert und sogar kaputt gemacht haben, die mich manchmal heute noch unendlich traurig machen. Da ist ein Weg. Und wenn das Ziel auch nicht immer klar ist, dann mag ich doch den Spruch, beim Pilgern: Der Weg ist das Ziel.
Ihn gehen, mal schnell, mal langsam, mal innehaltend, mal im Kreis und auch mal zurück. Ich glaube, das ist, was Leben für mich ausmacht.
Ich werde mein "Glück" nie wieder aus der Hand geben und glauben, dass jemand oder etwas anderes dafür verantwortlich ist. Ich will meine kleinen, kostbaren Momente und damit bin ich zufrieden :)
 
Eine gute Frage! Ein Leben hinterlässt so einige Narben, je länger es dauert. Obwohl ich nach jedem Tiefschlag wieder aufgestanden bin, bleibt dann doch immer ein Nachhall zurück, der mich zugleich stärker, aber auch verletzlicher macht.
Stärker, weil das wissen darum, dass man Krisen durchstehen kann, eine Zuversicht entstehen lässt, dass man immer ein Licht am Ende des Tunnels finden wird.
Verletzlicher, weil ich festgestellt habe, dass ich keine unangreifbare Festung bin, sondern mich immer wieder anderen Menschen öffne, die mich enttäuschen können.
Ich weiß also nicht nur um das Licht am Ende der Tunnel, ich bin eben leider auch sicher, dass da noch so einige Tunnel kommen werden....

Die unbedarfte Sorte "glücklich" die ich früher hatte, als ich noch nicht ahnte, was für einen "Dreck" auch mein Leben für mich bereit hält, werde ich nicht mehr erreichen können, aber die skeptische Sorte Glück, die ich jetzt habe, ist weit mehr, als viele Menschen haben. Das kann man sich gar nicht oft genug vor Augen halten. Deine Eingangsfrage @Daniel ist für mich aber ein Grund, dass mal wieder zu tun....danke dir dafür:-)
 
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Ich rede mal nicht von schweren Schicksalsschlägen.
Ich glaube, ob man glücklich sein kann, ist auch eine Art Einstellung. Hat man zwei Personen, wo der Zustand völlig identisch ist, kann der Eine glücklich, der Andere unglücklich, unzufrieden, streitlustig und neidvoll sein. Ich sehe das stark wie Keebo. Ich kenne Leute, die finden immer alles mistig, ihr Leben ist immer schwer/ schwerer und stressig/stressiger, alles ist schlecht. Anderen geht es in der selben Lage gut. Man muss einen Blick für das Schöne haben und sich an kleinen Dingen erfreuen können. Und man sollte sich nicht ständig vergleichen. Und man sollte auch nicht überall das Haar in der Suppe suchen, sich überall beschweren wegen Nichtigkeiten, sich über alles und jeden aufregen. Ich glaube, einige machen sich selbst das Leben schwer. Und ich finde, man sollte einfach schauen, was man hat! Das Wichtigste sind Gesundheit, Menschen die man lieb hat und die einen selbst lieben und akzeptieren, wie man ist und ein Sinn im Leben und der kann für jeden völlig anders aussehen und muss auch nichts Übergroßes sein und das man sich für irgendwas begeistern kann (Hobby). Frieden finde ich noch wichtig, eine intakte Natur und das die Grundbedürfnisse wie Dach übern Kopf und das man zu Essen hat, befriedigt werden.
Ich denke, es ist normal, wenn man auch mal schlechte Tage hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich find es total schön, eure Beiträge zu lesen. Das liest sich, als ob ihr alle mitten im Leben steht und euren (selbstbestimmten) Weg geht. :) Dieses Gefühl möchte ich auch wieder haben. Stattdessen betrinke ich mich, höre traurige Musik und vermisse meine große Liebe, die ich verprellt habe und weswegen ich jetzt in dieser doofen Lebenssituation bin.

Aber Zoey hat in meinen Augen recht .. es ist eine Frage der Einstellung. Dadurch, dass J mit mir gebrochen hat, habe ich erkannt, auf welch falschem Weg ich war. Ich habe sie verloren, weil ich zuvor mich selbst verloren hatte. Aktuell bin ich dabei, mich wiederzufinden. Die Tragik dabei ist, dass ich sie nicht mehr zurückgewinnen kann.

Die Kunst ist es, aus Rückschlägen etwas zu lernen und daraus vernünftige Handlungen zu machen. Durch sie, J, habe ich gemerkt, dass ich in die falsche Richtung laufe. Seitdem mit ihr schluss ist habe ich mich umgedreht und gehe seitdem den richtigen Weg. Eine Lektion, die ich nur ihr zu verdanken habe. Nur ihr.

Danke für eure Beiträge.
 
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Ehrlich: ich bin manchmal gerne unglücklich! Wenn man glücklich ist, ist alles supi flockig, man isst Nudelsalat, und macht sich keine Gedanken. Erst wenn es mir schlecht geht, erfahre ich Dinge über mich und denke über wirklich tiefgründige Dinge nach.
Aber einer hat es besser gesagt:
"Im Unglück lernt man sich selbst am besten kennen, weil man nicht mehr durch Freunde abgelenkt wird."
 
Ich find es total schön, eure Beiträge zu lesen. Das liest sich, als ob ihr alle mitten im Leben steht und euren (selbstbestimmten) Weg geht. :) Dieses Gefühl möchte ich auch wieder haben. Stattdessen betrinke ich mich, höre traurige Musik und vermisse meine große Liebe, die ich verprellt habe und weswegen ich jetzt in dieser doofen Lebenssituation bin.
Vermutlich waren wir alle mal auf anderen Wegen, auf schlimmen Talfahrten.
Zumindest ich kann behaupten, dass es Schluchten gab, von denen ich überzeugt war, dass es nicht mehr nach oben gehen kann. Gleichzeitig war da schon immer eine Kämpferin in mir, die sich gesträubt hat, aufzugeben.
Aber Zoey hat in meinen Augen recht .. es ist eine Frage der Einstellung. Dadurch, dass J mit mir gebrochen hat, habe ich erkannt, auf welch falschem Weg ich war. Ich habe sie verloren, weil ich zuvor mich selbst verloren hatte. Aktuell bin ich dabei, mich wiederzufinden. Die Tragik dabei ist, dass ich sie nicht mehr zurückgewinnen kann.
Damit fängt es doch an: erkennen um dann was zu verändern! Wünsche dir viel Kraft dabei!
 
(...)und vermisse meine große Liebe, die ich verprellt habe und weswegen ich jetzt in dieser doofen Lebenssituation bin.

Eine Trennung ist natürlich immer ein akuter, harter Schlag in die Magengrube....aber man kann sich selbst wieder auf die Beine helfen und es wird irgendwann wieder besser. In der Zwischenzeit lenkt man sich ab, geht unter Leute, arbeitet aktiv (!) an sich und merkt irgendwann, dass da auch noch andere rumlaufen als jene "J". Wünsche dir, dass du schnell durch das Tal kommst!
 
Anhang anzeigen 32647
das habe ich für mich als Lebensmotto übernommen. Glücklich zu sein bedeutet für mich, alles anzunehmen was kommt, zu lernen und zufrieden zu sein, mit dem was man hat. Es ist nicht schlimm, Rückschläge einzustecken, wenn man daraus lernt. Alles was bisher in meinen Leben passiert ist hat mich zu diesem Punkt geführt wo ich heute bin : sicherer Job, eine Frau mit der ich alt werden will, ein gesunder Sohn, ein Dach über den Kopf und genug zu essen. Mehr brauche ich nicht. Ich bin mit mir selbst und mit meinen Umfeld im Reinen. Und das habe ich auch den Fehlern meiner Vergangenheit zu verdanken. Ohne diese Rückschläge und auch Enttäuschungen hätte ich womöglich wichtige Entscheidungen nicht getroffen. Oft reichen schon minimale Nuancen, um in eine andere Richtung einzuschlagen, die sehr viel später eine enorme Auswirkung haben kann.
 
Habe jetzt bzw lezte Woche beschlossen nicht mehr in der Areäbeit oder sonstwo zu jammern bzw Opfer zu spielen.

Siehe da, meine Diät und mein Leben läuft prima. 1 Woche lang gesund gelebt bzw Sport getrieben und Samstag Abend gesoffen. Gestern und heute unglücklich gewesen.

Deswegen, saufen lassen!!!
 
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