[Corellia - Jedibasis ? Quartier E-42] Elysa
Schon seit Stunden las Elysa in den Büchern, mittlerweile hatte sie das vierte angefangen, aber nirgens stand etwas drin, das auf ihre Situation passte. Zumeist handelte es sich um Aussagen, das man bei Visionen nie genau wissen konnte ob es sich dabei um etwas bereits vergangenes, etwas das gerade im Moment passierte oder vielleicht um eine mögliche Zukunft handelte.
Manche Jedi-Meister behaupteten in ihren Aussagen, das Visionen ein Wille der Macht wären um einen Jedi Dinge aufzuzeigen so das er darauf reagieren konnte. Doch der ein oder andere Verfasser der Bücher war der Meinung das Visionen auch durch starke Bindungen und Gefühlen zu anderen Wesen hervorgerufen wurden, z.B. wenn jene in Gefahr waren oder starben. Und sogar der ein oder andere hatte behauptet das man dunkle Visionen hervorrufen konnte, wenn man finstere Gedanken hegte oder auf der Suche nach mehr Macht war. Man rief quasi eine Vision der Dunklen Seite herbei die im Regelfall den Visionär auf die Dunkle Seite ziehen würde.
Die hübsche Jedi schüttelte den Kopf und dachte ?Wieder nichts...?. Elysa wusste das sie keine Macht wollte, sie wollte einfach ihre Freiheit verteidigen und die Anderer, zu viele hatten unter dem brutalem und rücksichtlosem Imperium gelitten und ihr Leben gegeben.
Ein Blick auf ihr Chrono verriet ihr das es mitten in der Nacht war, ja eigentlich schon eher in den frühen Morgenstunden und Bru-Th war immer noch nicht aufgetaucht. Ein wenig frustriert tastete sie nach seiner Präsenz und fand sie hochkonzentriert vor, seine Konzentration war sogar so fixiert das er ihr sanftes Drängen nicht spürte.
Darauf hin beschloss sie nicht länger zu warten und klappte das Buch zu und legte es zu den anderen auf den Gelesen-Stapel und stand dann auf um ihre Abendtoilette durchzuführen, schließlich legte sie sich zum Schlafen und driftete schon bald in einen Traum.
Elysa stand vor einem massiven schwarzen Tor und wusste was sie dahinter erwarten würde ? eine Halle von Ehrengardisten und eine mächtige Sith auf ihrem Zenit der Macht. Sie war schon einmal an diesem Ort, das war als sie die Vision auf Naboo hatte. Eigentlich wollte sie sich umdrehen und weglaufen, sie wollte kein Gespräch führen das die Grundfeste ihrer Seele erschütterte wie es das letzte Mal der Fall gewesen war. Noch einmal tief ein und ausatmend stoß sie mit beiden Armen die gewaltigen Flügel des Tores auf und betrat die riesige Halle.
Wie bereits vermutet standen in jenem prunkreichen Raum zahlreiche Gardisten in silbern glitzernden Rüstungen und Schwertern in Reih in Glied, welche im selben Moment als sie eintrat ihre Waffen zum Gruße erhoben und erfüllten den Raum mit einem Crescendo von gezogenem Stahl, bis dieses abrupt aufhörte und sich eine drückende Stille über die Halle legte.
Langsam und behutsam schritt die junge Jedi durch die Reihen der Soldaten und bemühte sich ihre Gesichtszüge zu erkennen doch waren ihre Gesichtspartien durch Metallplatten verdeckt, so das sie nicht in der Lage war ihren Gefühlszustand zu erkunden. Und auch als sie mit der Macht hinausgriff, konnte sie keinerlei Emotion bei jenen spüren, das konnte vielerlei Ursache haben ? zum Einen jene, das ihre Fähigkeiten in der Empathie recht bescheiden waren.
Aber nicht das war es was sie scharf Atem holen ließ, sondern vielmehr war dies jene mächtige Präsenz der dunklen Seite ? mächtiger als alles was sie jemals gespürt hatte ? die von der Person auf dem Thron ausging.
Ihren Blick hatte Elysa gesenkt und fragte sich was sie hier machte, warum sie sich freiwillig diesem hier aussetzte, sie hätte einfach weggehen können...
?Nein...das hättest du nicht...? erklang es süffisant und abwertend von der kühl wirkenden Sith ? ihr altes Ich, dessen Wiedergeburt sie sein sollte, ?...du kannst deinem Schicksal nicht entrinnen.?
Nun klang ihre Stimme bedauernder und beinahe mitleidig: ?Ich spüre wie du an den Ketten reist wie du versuchst dich gegen dein unabwendbares Schicksal aufzulehnen, aber du kannst dem nicht entkommen was du einmal warst und was du einst wieder sein wirst...es ist deine Bestimmung, der einzige Zweck deiner Existenz...?
?NEEIIINNN!? brüllte Elysa und blickte zornig zum Thron hinauf. ?Ich bin Herr meiner Selbst und ich bestimme mein Schicksal selbst...deine Lügen können mir gestohlen bleiben. Ich weigere mich zu glauben das mein Leben nur eine große Lüge gewesen sein soll und falls doch auch nur ein Teil dessen von dem was du sagst war sein sollte, dann werde ich mir mein Leben wiederholen!?
Mit diesen Worten entzündete sie ihr Lichtschwert, das leise brummend die Halle in ein violettes Licht tauchte und ging langsam die Treppe zum Thron hinauf.
Unbeeindruckt von der netten Vorstellung saß die Sith noch immer auf ihrem Thron und hatte nichts anderes als für Verachtung für die Jedi übrig:
?Glaubst du wirklich du kannst mich besiegen...? Deine Versuche sind besten Falls lachhaft...? dann wurde ihre Stimme eisig und das schöne Gesicht nahm einen harten Ausdruck an, als sie sich erhob. ?...aber du hast es nicht anders gewollt!?
Ein zweites ? ein rotes Lichtschwert - erwachte zum Leben und das tiefe Summen wirkte für Elysa bedrohlicher als das Entsichern hunderter Blaster. Nichts destotrotz nahm sie die letzten Stufen im Rennen und vollführte einen mächtigen ?im Hass geführten ? Hieb, der die Sith sicherlich diagonal gespalten hätte, wenn jene nicht beinahe spielerisch pariert hätte.
Die Jedi konnte noch ein ?elende Närrin? vernehmen, bevor sie von einem gewaltigem Machtstoß erfasst wurde und in eine Gruppe Ehrengardisten geschleudert wurde, als sei sie nur ein Spielzeug. Als sie dort auftrat, vernahm sie einen starken Schmerz im Rücken und das Geräusch von auf Boden fallendem Metal. Elysa öffnete schmerzerfüllt die Augen und rollte sich gerade noch rechtzeitig von der Stelle weg, die Sith war ihr mit einem gewaltigem Sprung gefolgt und hätte sicherlich ihren Kopf durchbohrt. Die junge Jedi rappelte sich in einer einzigen, fließenden Bewegung auf und fasste ihr Lichtschwert fester ? das würde ihr nicht noch einmal passieren und erschaffte um sich herum ein Feld, das Machtangriffe ihre Wucht nehmen würde, sie bezweifelte das es ausreichen würde um die Angriffen der Sith komplett aufzuhalten.
Die Soldaten waren inzwischen zurückgewichen und bildeten einen Kreis um die beiden Kämpfenden.
?Die Macht ist stark in dir...aber du bist verblendet, wenn du glaubst deinem Schicksal entkommen zu können! Wehre dich nicht länger und du wirst eines Tages die Galaxie beherrschen...? erklangen verheißungsvoll die Worte der Sith, doch Elysas Reaktion bestand darin das sie eine weitere Serie von wilden, ungezügelten Angriffen startete, welche jedoch allesamt abgewehrt wurden, doch war die Sith kurzzeitig ins Straucheln gekommen, scheinbar hatte sie nicht mit solch einer Wucht gerechnet und immer wieder beschrieb das violette Lichtschwert elegante und tödliche Streiche, von zorniger Hand geführt trieb es die Sith immer weiter zurück. Erst als Elysa von einem Gegenstand am Kopf getroffen wurde, unterbrach sie diesen Angriff welches direkt geahndet wurde, nun ging ihr altes Ich in den Angriff über und Elysa hatte alle Mühe sich zu verteidigen und versuchte mit einem Salto über die Sith hinweg zu kommen, doch spürte sie wie jene mit der Macht nach ihr griff und sie auf den Boden schmetterte- Wieder konnte sie nur knapp einem sicherlich tödlichem Hieb ausweichen und trat dabei nach den Beinen ihrer Kontrahentin welche jene sogar fällte, doch Beide standen im selben Augenblick wieder so das niemand einen Vorteil daraus ziehen konnte.
Für einen kurzen Moment verharrten die Kämpfenden und betrachteten einander eingehend, Elysa begriff mit welchem Gegner sie es hier wirklich zu tun hatte und auch ihr älteres Ich stellte wohl fest das sie die junge Jedi unterschätzt hatte, nichts desto trotz war es wieder einmal die Sith welche das Wort an Elysa richtete:
?Du kennst die wahre Macht der dunklen Seite, sie ist es die dir die Macht verleiht mir zu trotzen und hat sie dich nicht schon auf Naboo vor deinem Tode bewahrt??
Die junge Jedi war von diesen Worten sichtlich geschockt ? das war genau der Moment auf den ihr altes Ich gewartet hatte ? die Jedi hatte ihre Verteidigung gesenkt und das würde ihren Untergang bedeuten. Elysa reagierte zu spät, dennoch rechtzeitig genug, so das ihr nicht der Arm abgetrennt wurde, sondern sie lediglich das Lichtschwert verlor und es in einem weiten Bogen davon wirbelte.
Während sie zurück sprang streckte sie ihren Arm aus und versuchte es mit der Macht zu erfassen, sie würde es zu ihr zurück holen. Und tatsächlich bewegte es sich auch, doch leider nicht in ihre Hand sondern in die der Sith, deren Kontrolle war einfach stärker.
?Ja...es war die dunkle Seite der Macht die mich auf Naboo gerettet hat...? gestand Elysa geschlagen...sie hatte verloren. Sie hatte alles riskiert und nun hatte sie alles verloren...
Ihr altes Ich sah sich interessiert das Lichtschwert an und steckte dabei ihr Eigenes weg. ?Es freut mich zu hören das du beginnst zu begreifen, ich hätte mich sonst auch schon sehr in dir getäuscht.
Das ist eine gute Waffe, leider ist dein Umgang darin nicht ganz so gut...deine Technik weist zu große Lücken auf... das passiert eben wenn Jedi einen ausbilden, sie machen immer alles falsch...?
Mit aktiviertem Lichtschwert ? ihrem Lichtschwert - kam die düstere Version ihrer selbst auf Elysa zu, während sie selbst zurückwich.
?Ich werde nicht aufgeben...ich werde weiter kämpfen!? sagte sie mutiger als sie wirklich war, doch entlockte ihre Aussage der Sith nur ein süffisantes Lächeln.
?Natürlich wirst du das...doch das spielt nun keine Rolle mehr, denn dein Schicksal wird dich einholen...oder aber du kannst erneut versuchen es herauszufordern...wenn du das wirklich tun willst, dann gehe nach Dxun. Dort wird sich dein Schicksal entscheiden!?
Mit diesen Worten rammte sie Elysa das Lichtschwert in die Brust, welche sich aufbäumte und ihren Zorn und ihren Schmerz in die Welt hinausschrie. Die Welt um sie herum wandelte sich und sie war wieder in ihrem Zimmer, noch immer hämmerte der Schmerz gegen ihre Brust und sie sackte erschöpft ins Bett zurück.
[Corellia - Jedibasis ? Quartier E-42] Elysa