Jedi – Orden – Ryoos Quartier
Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und Erleichterung machte sich in ihr breit. Sie hatte sich endlich entschieden. Es fühlte sich so richtig an, dass sie nicht länger an sich zweifelte.
Sie würde im Tempel bleiben und sich zur Jedi ausbilden lassen. Und das nicht nur, wie sie sich hier gut aufgehoben fühlte, zu Hause, und von ihren Freunden umgeben war, die sie hier gefunden hatte. Nein, ihre Entscheidung war nicht auf ihrer Furcht begründet, ihre Freunde zu verlassen und möglicherweise zu verlieren.
Sie wollte eine Jedi werden, um anderen zu helfen, um die Ungerechtigkeit zu bekämpfen, die es in der Galaxie gab. Die Ausbildung würde hart werden, das wusste sie. Oft genug hatte man sie darauf hingewiesen. Doch das störte sie nicht, genauso wenig ließ sie sich davon einschüchtern.
Sie hatte in ihrem bisherigen Leben schon viel ertragen müssen. Das konnte sie wieder, doch dieses mal würde es für einen guten Zweck sein und es war ihre eigene Entscheidung gewesen.
War sie erst einmal eine Jedi, so würde sie sich dafür einsetzen, dass auch andere, die wie sie leiden mussten, endlich die Freiheit einer Wahl bekommen würden.
Ryoo seufzte erleichtert und warf noch einen letzten Blick auf die grünen Wälder Corellias, bevor sie ihren Platz auf dem Fensterbrett verließ und auf schnurstracks aus ihrem Quartier auf den Gang hinaus trat.
Den ersten Schritt hatte sie nun getan. Sie hatte sich für eine Ausbildung entschieden. Nun musste sie dies nur noch einem Rat oder Advisor berichten und dann, so hoffte sie, würde sie offiziell als Anwärterin in den Tempel aufgenommen.
Wer wohl ihr Meister werden würde?
Langsam, mahnte sie sich selbst, erst einmal einen Schritt nach dem anderen, der Rest wird sich dann schon finden.
Die einzigen Räte oder Advisoren, die sie kannte, waren Iceman, Chesara und Tomm.
Den Jedi-Rat Iceman wollte sie lieber nicht belästigen. Bei ihrer ersten und einzigen Begegnung hatte er kaum etwas gesagt, sondern sich eher herausgehalten. Er hatte zwar eine freundliche Ausstrahlung, wie konnte ein Jedi auch anders sein, doch irgendwie… es war nicht direkt Furcht, aber er war ihr so distanziert vorgekommen, so Respekt einflössend, so… sie konnte es nicht recht beschreiben.
Sie war sich in seiner Gegenwart unbedeutend, klein und noch schäbiger, als sie es war, vorgekommen. Das traf es vielleicht am besten.
Also würde sie lieber nach Chesara und Tomm suchen. Die beiden waren von Anfang an sehr freundlich, offen und hilfsbereit ihr gegenüber gewesen. Sie hatten sich ihrer angenommen und ihr geholfen, so gut sie es vermocht hatten. Und das war schon eine Menge gewesen.
Ob es Tomm wieder gut ging? Er war so komisch gewesen, als er die Kantine verlassen hatte.
Und was wohl Chesara gerade tat?
Wo sollte Ryoo anfangen nach ihnen zu suchen? In der Kantine? In den Trainingsräumen? Im Garten? Vielleicht waren sie auch in ihren Quartieren?
Wo Chesaras lag, das wusste sie. Die Advisorin hatte das Mädchen mit zu sich genommen, damit es sich ein wenig frisch machen konnte.
Aber wo Tomm wohnte, das entzog sich ihrer Kenntnis. Sicher konnte sie es an einem der Terminals, die in regelmäßigen Abständen an den Wänden angebracht waren, herausfinden. Doch fand sie es nicht richtig den Advisor einfach so zu Hause zu stören. Wie er wohl reagieren würde, wenn sie plötzlich bei ihm Matte stand?
Oder sollte sie es vielleicht lieber im Ratssaal versuchen? Es schien etwas in der Luft zu liegen und das schon eine ganze Weile. Ryoo konnte nicht genau sagen, was es war, doch bestärkte es die Vermutung, dass sich die Gesuchten vielleicht dort aufhielten.
Das Mädchen schlug nun den Weg zum Ratssaal ein. Vielleicht hatte sie ja Glück und fand die Advisoren wirklich dort. Und wenn nicht, so würde ihre Suche eben noch ein Weilchen weitergehen.
Jedi-Orden – Gänge auf dem Weg zum Ratssaal