Coruscant

]Coruscant - Untere Ebenen - vor Vorgil´s Taverne - mit Chesara[

In Vorgil´s Taverne roch es muffig, ja fast miefig. Also genau so, wie sie es erwartet hatte. Die Luft war weniger Sauerstoff und Stickstoff als vielmehr ein Potpurri aus Altmännerschweiß, abgestandenen Bier und wochenalten Pfürzen, die unbedingt mal vor die Tür gesetzt werden mussten. Jibrielle versuchte ihr Naserümpfen nicht allzu deutlich sichtbar zu machen und senkte leicht den Blick. Sie hatte sich die gräuliche Jacke mit Polstern übergeworfen, die sie auch bei den Ausflügen zuvor getragen hatte. Diese war unauffälliger als das, immerhin von einer Prostituierten entliehene, Oberteil, was sie drunter trug, und hätte zusätzlich beinahe selbst als Pilotenjacke durchgehen können. Jenes Oberteil hatte sie übrigens gewechselt, bevor sie das Honey House verlassen hatte. Die rosa Chiffon-Bluse und die weiße Corsage waren einem weißen Träger Oberteil gewichen, welches sich nun unter dem grauen Stoff der Jacke verbarg. Rückblickend, dachte Jibrielle, war das neue Oberteil nicht unbedingt die unauffälligere Wahl gewesen, aber sie hatte instinktiv zugegriffen, als sie es im Schrank entdeckt hatte. Seis drum, solange sie die Jacke trug, würde sie schon nicht mehr unerwünschte Aufmerksamkeit erwecken, als sie bewältigen konnte.

Chesara hatte sich ebenfalls umgezogen, wenngleich sie sich deutlich mehr dem Gedanken an ein unauffälliges Auftreten verschrieben hatte. Das elegante Kleid war dahin, nun trug sie schlichte zweiteilige Kleidungstücke. Dennoch war sie, fand Jibrielle, noch immer eine Erscheinung in den neuen Kleidern, als sie mit ihrer Padawan bedächtige Schritte durch die Bar auf einen kleinen Tisch zu machte. Allerdings war das in den Augen vieler Anwesenden wohl nicht von allzu großer Bedeutung: Sicher machten begafften und belästigten alle weiblichen Geschöpfe, die sich hierhin verirrten, gleichermaßen. So bekam auch Jibrielle, die, wie sie wusste, auch nicht unbedingt hässlich war, viele unangenehme Blicke zugeworfen. Einige Augen lösten in der jungen Padawan den unwillkürlichen Drang aus, sich sofort Duschen zu müssen.

Kaum hatten sie den Tisch erreicht, wurde die blonde Frau an Jibrielles Seite von einem ungepflegten Nichtmenschen angegraben. Die Schülerin spürte den Ekel der Meisterin, aber auch die ungezügelte und unwillkürliche Lust des Mannes. Jibrielle merkte, wie sie, desdo öfter sie sich im kontrollierten Anwenden der Machtempathie übte, umso natürlicher und selbstständiger die Gefühle in ihrer Umgebung spüren konnte. In dieser Taverne war diese Tatsache allerdings nicht sehr wohlif stimmend.

Die Jedi-Rätin schaffte es, denn Aufdringling abzuschütteln und gleichzeitig einen Wink zu den Piloten zu erhalten. An der Bar tummelten sie sich also hauptsächlich rum. Chesara warf ihrer Padawan einen erstaunten Blick zu, den dieselbe zum schmunzeln brachte.

Beide Frauen erhoben sich daraufhin und steurten zunächst ungezielt auf die Bar zu, bis etwas die Aufmerksamkeit der Jedi-Rätin erweckte und sie gezielt zu einem allein sitzenden menschlichen Mann machten. Er machte auch auf Jibrielle einen anderen Eindruck, als der Rest der "Gäste" in diesem Etablissment. Er war nicht im geringsten so verdreckt oder wirkte bedrohlich, wie die meisten Anderen hier. Sein schwarzer Overall schien eine abweisende Botschaft an Andere auszusenden und sein ungepflegter kurzer Bart verlieh ihm etwas Rohes, vielleicht Gefährliches. Es ließ ihn älter wirken, als er wahrscheinlich war. Er war Jibrielle vom ersten Moment nicht sympatisch, ohne das sie wusste warum. Irgendwas war an ihm, das sie nicht verstand. Chesara eröffnete das Gespräch.

Der Mann im Overall begann sein Part der Unterhaltung mit einem dummen Scherz, über den die Padawan vielleicht mal lachen würde, wenn sonst grad nichts anstand. Diese erste Bemerkung ließ ihn nicht gerade sehr helle. Sogleich hatte er sich in Jibrielles Sicht qualitativ wieder etwas mehr den anderen Leuten in der Taverne angenähert. Das er als nächsten, statt gemäßigt zu reden, übertrieb und sie selbst über den türkisen Klee lobte, machte diesen Eindruck nicht wieder besser, im Gegenteil. Jibrielle schürzte unmerklich die Lippen. Na da hatten sie ja ein tolles Los gezogen, auch wenn er vielleicht wirklich das Beste war, das ihnen hier unten über den Weg hätte laufen können - schlimm genug. Das Einzige was jetzt noch an ihm elegant oder bemerkenswert wirkte, war sein Namen, der recht schön klang: Jace Chorios. Noch immer war aber etwas an ihm, das Jibrielle nicht einordenen konnte. Möglicherweise war er ja ein richtiger Krimineller, womöglich ein gesuchter Schwerverbrecher ... nicht nur so ein Kleinkrimineller von der Straße - sie konnte es nicht sagen. Irgenwie machte er sie nervös.

Die Padawan zog es vor ihn mit schweigen zu strafen. Es reichte ja aus, wenn Chesara den Plausch erledigte. Und während sie noch ganz damit beschäftigt war, abgeneigt von Jace zu sein, überkam sie ein Erstaunen, dass sie glücklicherweise zu verbergen wusste. Chesara hatte sie vorgestellt, aber nur sich selbst einen falschen Namen gegeben. Jibrielle selbst, sollte unter ihrem wahren Namen reisen. Warum hatte ihre Meisterin das getan? Welche Gründe hatte sie? Solche Nachlässigkeit oder Fürsorglosigkeit hatte sie eigentlich nicht erwartet. Jibrielle verkniff es sich, fragend zu ihrer Meisterin zu blicken oder die Frage sogar direkt zu stellen. Später vielleicht.


]Coruscant - Untere Ebenen - vor Vorgil´s Taverne - mit Chesara[
 

***** Com – Nachricht an Chesara Syonette *****
~ Sicherheitsstufe Hoch ~

Hallo Chesara!

Mit Freude kann ich berichten, dass ich die besprochenen Dinge umsetzen konnte. Wir befinden uns nun auf Lianna und leben uns hier ein. Auch wenn man uns überraschenderweise keine finanzielle Unterstützung angeboten hat, haben wir nun ein schönes großes Gelände mit allem was wir benötigen. Wir haben bereits seit dem ersten Tag Zuwachs bekommen, sowohl von Schülern als auch Lehrpersonal. Was mich gleich zum nächsten Punkt bringt. Habt ihr Kenntnis von freien Ausbildern und Möglichkeiten diese zu kontaktieren? Wir haben hier eine Menge viel versprechender und junger Talente.

Mit freundlichen Grüßen

Selina

***** Com – Nachricht Ende *****
 
- [Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebenen - "Vorgil's Taverne" - Schankraum] - mit Chesara, Jibrielle und dem Abschaum Coruscant's

Sein Grinsen wurde noch breiter, als die Blonde - statt sich zu setzen - angewidert, einen Schritt zurück trat. Okay, es war verständlich wenn man sich hier nicht setzen wollte und da dieses Gespräch schnell beendet sein sollte, waren Sitzplätze eh überflüssig. Das einzige was ihm etwas Sorgen bereitet waren die Blick die seine Kundschaft auf sich zog wenn sie hier einfach so stehen blieben. Aber egal, hier unten gab es zwar einige raue Typen, Jace war sich jedoch sicher so ziemlich mit jedem fertig werden zu können.
Mon Calamari war also das Ziel. Einmal durch die halbe Galaxie und damit durch imperialen und republikanischen Raum. Supi und beide Fraktionen hatten ein Problem mit ihm. Er würde den Auftrag trotzdem annehmen. Was sollte schon schief gehen? Selbst mit der "Prince" würde er es mit TIEs aufnehmen können, bei Jägern der Neuen Republik sah es dann schon anders aus. Aber die schossen wenigstens nicht zu erst und stellten dann Fragen.
Die Fracht war die erwartete. Die beiden Frauen plus ihre Koffer. Also würde er auch bei dem überlegten Preis bleiben können. 4000 Creds und damit kamen die Beiden schon verdammt günstig weg.
Die Ältere stellte sich dann als Madge Dari und ihre Begleiterin, ihre Nichte, als Jibrielle Dari vor. Schau an, auch noch nen Familienausflug? Er warf Jibrielle einen Blick zu. Sie hatte bis jetzt noch kein Wort gesagt, er hatte jedoch den musternden Blick bemerkt mit dem sie ihn zuvor angesehen hatte. Anscheinend war das Urteil nicht besonders positiv ausgefallen. Ihre Miene verzog sich nicht für einen Moment. Es würde sich zeigen was die Beiden vorhatten. Vielleicht wollten sie einfach nur einem ahnungslosen Pilot sein Schiff entwenden oder sie waren Kopfgeldjäger. Er würde auf jeden Fall vorsichtig sein müssen - wie immer.

Ehe er Madge antworten konnte eskalierte der Streit hinten in der Ecke. Jace warf einen Blick über die Schulter. Einer der Sabacc-Betrüger war offenbar entlarvt worden, der Skifter lag blickend auf dem Tisch und die Beteiligten schrien sich gegenseitig an. Der Pilot wollte sich gerade wieder den Dari's zu wenden, als ein Alien seine Pranke hob und dem Betrüger mitten ins Gesicht schlug. Dieser wurde nach hinten geschleudert und das Gesicht sah etwas eingedrückt aus. Jace zog eine Grimasse und murmelte:
"Autsch." Ehe er sich wieder umwandte.

"Okay. Das würde Sie dann 4000 Credits kosten und damit kommen Sie schon verdammt günstig weg. Vor allem da ich der Pilot bin.", antwortete er mit seinem - schiefen - Dauergrinsen im Gesicht.

"Ich schätze mal Sie wollen sofort abreisen?", fügte er hinzu, kippte den Rest seines Whiskeys hinunter und ließ ein paar Münzen auf die Bar klimpern. Der widerliche Twilek war sofort da und ließ die Creds sofort verschwinden. Er warf Jace noch einen wütenden Blick zu und verschwand wieder.

Mit einem schadenfrohen Blick stand er von seinem Stuhl auf und griff sich die beiden Koffer.


"Nach Ihnen, Ladies.", sagte er und nickte mit dem Kopf in Richtung der Tür, den Preis hatte er in Gedanken bereits bestätigt und wenn sie es nicht zahlen wollten oder konnten, würde er noch ein bisschen runtergehen. Sozusagen als 'Risiko-Rabatt'. Außerdem musste er eh zurück zur "Prince"...

- [Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebenen - "Vorgil's Taverne" - Schankraum] - mit Madge (Chesara), Jibrielle und dem Abschaum Coruscant's
 
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- Coruscant - Untere Ebenen - Vorgils Taverne - Mit Jace und Jibrielle -

Der Preis lag ungefähr in dem Bereich, den Chesara erwartet hatte, ein bisschen niedriger sogar. Erleichtert stellte sie fest, dass sie sich das - dank ihrer vorhin betriebenen Maßnahmen Geld aufzutreiben - leisten konnten. Der Pilot - Jace Chorios - hatte nichts von seiner Selbstsicherheit verloren, schnappte sich ihre Koffer und ging, auch wenn er bisher keine Antwort erhalten hatte, davon aus, dass sie einen Deal hatten. Hastig kramte Chesara ein paar Credits aus der Tasche, warf sie auf die Bar, um somit für ihre Getränke zu bezahlen, und eilte mit Jibrielle ihrem neuen Begleiter hinterher. Die Luft in den unteren Ebenen konnte man nie wirklich als frisch bezeichnen, doch nach dem Muff in der Kneipe kam es Chesara draußen herrlich vor.

"Wir wären dann dabei!"

Rief sie dem Piloten zu, der sich bereits in Bewegung gesetzt hatte, und folgte ihm. Dass er ihre Koffer trug, war immerhin eine nette Geste. Andere hätten vermutlich noch extra Geld dafür verlangt. Sie schlossen zu ihm auf und Chesara beschloss, ein paar Fragen über sein Schiff zu stellen.

"Was für ein Schiff fliegen sie?"

Wollte sie wissen.

"Haben Sie noch andere Passagiere?"

Man konnte nie vorsichtig genug sein. In ihrer Tasche spürte Chesara es vibrieren. Sie zog im Gehen ihr Com hervor und empfing eine Nachricht von Selina. Was die Twi'lek und sie vor einiger Zeit besprochen hatten, hatte sie in die Tat umgesetzt. Die Nachrichten waren durchweg positiv, auch wenn es Chesara enttäuschte zu hören, dass sie keine finanzielle Unterstützung bekamen. Genau deswegen war das Gespräch, das sie auf Mon Calamari führen würde, so wichtig. Die Republik musste untereinander wieder Vertrauen aufbauen und sich gegenseitig helfen. Wie sollten sie sonst gemeinsam einen Feind besiegen? Chesara schrieb zurück.

***Com-Nachricht an Selina Katarn***

Gute Arbeit, Selina! Es klingt vielversprechend, dass der Orden bereits neuen Nachwuchs bekommt. Ich möchte mich gerne daran beteiligen diesen auszubilden. Im Augenblick bin ich auf dem Weg nach Mon Calamari, es würde gut passen, wenn du dort einen der neuen Schüler hinschicken würdest, am besten direkt zum Militärzentrum. Es ist schwer zu sagen, wer von uns noch Schüler aufnehmen kann, aber anbei ist eine Liste von Com-Nummern mit allen Jedi, die ich habe. Leider weiß ich über so gut wie niemanden, wo er sich gerade aufhält. Grüße Chesara​

Sie sandte die Nachricht auf dem gleiten sicheren Weg zurück. Die Verbindungen schienen besser zu werden, nach und nach. Der Geheimdienst schlief, der Macht sei Dank, ebenfalls nicht. Anschließend hatte Chesara noch eine wichtige Nachricht an Utopio zu verschicken. Sie wusste nicht, wo er sich befand (ob er noch immer auf Mon Calamari war?) und ob die Reichweite genügen würde um ihn zu erreichen, aber es war einen Versuch wert. Bevor sie mi Admiral Altmin sprach, wollte sie noch hören, was Utopio zu den Vorfällen zu sagen hatte.

***Com-Nachricht an Utopio***

Utopio, ich hörte, ihr seid gut von Ord Biniir fort gekommen und danach von der Flotte nach Mon Calamari gebracht worden. Vor wenigen Stunden bin ich von Admiral Altmin kontaktiert worden, der mir eine offizielle Beschwerde überbringen ließ. Dabei übergab man mir Kopien der Aufzeichnungen einer Überwachungskamera auf der zu sehen waren, wie du mit deinem Schüler trainiert und dabei auf die "Hilfe" eines republikanischen Soldaten zurück gegriffen hast. Ich denke du weißt, von welcher Situation ich spreche. Der Vorfall ist bis zum Admiral vorgetragen worden. Offenbar herrscht unter der Flotte sehr große Missstimmung gegen uns. Ich befinde mich nun auf dem Weg nach Mon Calamari, um den Admiral zu treffen und die Wogen zu glätten.

Grüße Chesara​

Auch diese Nachricht sandte sie ab und hoffte, sie würde den Kel'Dor rechtzeitig erreichen. Vielleicht konnte sie dann noch seine Antwort erhalten und in ihr Gespräch mit einbeziehen. Sobald sie an Bord waren und Jace Chorios mit sich selbst beschäftigt war, konnte sie auch Jibrielle erklären, was es mit ihrer Reise eigentlich auf sich hatte.

- Coruscant - Untere Ebenen - Mit Jace und Jibrielle -
 
]Coruscant - Untere Ebenen - vor Vorgil´s Taverne - mit Chesara und Jace Chorios[

Der übermütige Piloten Jace Chorios störte sich nicht im Geringsten daran, dass sich die beiden Frauen vor ihm nicht auf den Stuhl, der zuvor einen mittlerweile komatösen Tavernenbesucher Platz geboten hatte, setzen wollten. Immerhin war er ein pragmatischer Mann. Floskeln hin oder her, er wollte Geschäfte machen, Geld verdienen. Und so trug er auch ohne Umschweife seinen Preis vor, während er Chesara und Jibrielle ruhig und abwechselnd ansah. Die Jedi-Rätin sah er, da sie ja seine Ansprechpartnerin war, demzufolge weitaus öfter und länger an. Aber eigentlich war das doch total egal!

Sein überschwenglicher Pragmatismus mutierte vor ihren Augen zu mit Ungeduldigkeit gepaarter Arroganz, als er wie selbstverständlich den Genannten Preis auch schon als akzeptiert betrachtete, ohne das Chesara überhaupt Gelegenheit bekam, das Angebot abzuwegen und zuzusagen. Als sich Jace die Koffer der beiden Jedi nahm, gab ein gewohnt joviales "Nach Ihnen, Ladies" von sich wartete aber gerade mal lange genug, damit Chesara noch die Getränkerechnung begleichen konnte. Aber noch ehe die Credits den Tresen berührten, hatte der Pilot aus der Höflichkeitsfloskel ein "Mir nach, ich folge euch!" gemacht und schon fast die Tür erreicht. Einen eigentlich untypisch bohrenden Blick auf den Rücken des Overallträgers werfend, schürtzte Jibrielle nun doch merklich die Lippen. Na da hatten sie sich ja einen angelacht! Bei der Macht, das konnte ja noch heiter werden.

Schnell bemühten sich die beiden Frauen ihrem neuen Piloten zu folgen, ohne das schnelle Gehen in ein Laufen ausarten zu lassen. Leise nuschelte Jibrielle ihrer Meisterin etwas zu.


"Was hälst du von ihm? Er ist mir nicht geheuer ... außerdem scheint er ein arroganter Pinsel zu sein."

flüsterte Jibrielle mit einer bislang für Chesara unbekannt leicht schnippischen Stimme.

"Können wir ihm trauen?"

fragte sie noch leise, obwohl sie sich die Antwort schon selbst hätte geben können. Trauen in dem Sinne konnten sie ihm sicherlich nicht, doch würde er als ihr Piloten wohl durchaus ausreichen, sonst hätte sich ihre Meisterin wohl kaum angeschickt, ihm so schnell zu folgen.

Chesara schloss bald zu ihm auf, als sie die Taverne bereits nach weniger als einer viertel Stunde wieder verlassen hatten. Nun, das war wirklich schnell gegangen, immerhin. Die Jedi-Rätin erkundigte sich nach Raumschiff typ und eventuellen Mitpassagieren, fast so, als wollte sie irgendetwas sagen und sich nicht komplett überrumpelt fühlen. Offensichtlich, hatte Chorios das für einen kurzen Moment auch tatsächlich geschafft, als er die mächtige Jedi einfach Schlag auf Schlag in den Deal hineinzwang und im nächsten Moment schon mit den Taschen durch die Tür war. Wie selbstgefällig dieser Pilot war. Jibrielle zweifelte arg daran, mit dem Kerl noch auf einen grünen Zweig zu kommen.

Beim Gehen holte Chesara ihren Com heraus, auf dem sie anscheinend eine neue wichtige Nachricht erhalten hatte. Bestimmt Top-Secret! Sie tippte schnell eine Antwort und auch noch eine weitere Nachricht. Schließlich gingen die Padawan und ihre Meisterin wieder auf einer Höhe und Jibrielle erfuhr den eigentlichen Grund ihrer Reise nach Mon Calamari. Auch wenn sich die Jedi-Schülerin sicher war, dass sie nicht alles erfahren hatte, war sie doch recht gut im Bild. Vielleicht gab es erstmal auch nicht mehr zu wissen. Sie wusste, dass sie auf Mon Calamari einen gewissen Admiral Altmin treffen würden, weil es einen Vorfall mit einem anderen Jedi Meister, Meister Utopio, und einem seiner Schüler gegeben hatte, bei dem sich wohl dicke Luft zwischen Jedi-Orden und den Streitkräften der Neuen Republik gegeben hatte. Die Relevanz und Bedeutungsschwere erahnte Jibrielle sofort: Wenn irgendwelche Missverständnisse oder Uneinigkeiten das Verhältnis zwischen Orden und Republik schwächen würden, wäre das Schlecht für beide Gegner des Imperiums. Beide Fraktionen waren doch aufeinander angewiesen - von der obligatorischen finanziellen Abhängigkeit der Jedi zur Neuen Republik mal ganz abgesehen. Wenn die Jedi-Rätin persönlich hinreißte, musste die Bedrohung und Drinklichkeit außerordentlich sein. Wieder einmal wurde Jibrielle bewusst, was für einen Ausnahmestatus und was für ein Glück sie doch hatte, bei der großen Jedi-Rätin ChesaraSyonette zu lernen. Nicht nur das sie ausnehmend guter Mensch und Lehrerin war, sie war auch eine der wichtigsten Personen in der Galaxis, die den Ausgang dieses Krieges entscheidend beeinflussen würde. Mit ihr auf diese Reisen zu gehen, war das Beste was der Padawan passieren konnte, soviel war sicher.


"Ich verstehe. Jetzt weiß ich auch, weshalb wir so schnell aufbrechen müssen. Ich nehme an, dass es darum in der geheimen Nachricht ging, die Tinya überbracht hatte."

Bei dem Gedanken daran wurde Jibrielle wieder etwas eigenartig, und als sie den Blick wieder auf den Piloten Chorios vor sich warf, spürte sie erneut wachsende Abneigung. Ohne ihre Neugier auch nur zügeln zu wollen, fragte sie ihre Meisterin geradeheraus nach den Com-Nachrichten.

"War eine der Nachrichten für Meister Utopio? Wird er auch auf Mon Calamari sein?"

]Coruscant - Untere Ebenen - mit Chesara und Jace Chorios[
 
Coruscant, untere Ebenen, nahe der „verbotenen Zone“, Wachstation IM-6789 der Coruscant-Wachen, Zelle – Cris, Criid

„Du...du...“

Autsch, das tat weh. Nicht nur die Stelle, an der sie der Karabiner der Wache getroffen und zurückgetrieben hatte. Diese vermaledeiten Handschellen machten jede Bewegung, die auch nur ein wenig über das Notwendigste hinausgingen, zur Qual und verdammten Criid dummerweise zur Handlungsunfähigkeit.
Dabei hätte sie jetzt zu gerne getobt und ihre Wut gegenüber der Ungerechtigkeit dieser Welt hinaus geschrieen. Wieso musste auch ausgerechnet er eine Freundin haben? Wieso die und nicht sie? Würden sie sich in einem der zahlreichen Holodramen befinden, so wäre es Criid, welche den Held jetzt abbekommen hätte. Stattdessen befanden sie sich im realen Leben mit all seiner Härte und seiner gnadenlosen Ironie.
Nein, Criid waren seine verletzten Blicke natürlich nicht entgangen. Sicher verdammte er sich bereits dafür, sie derart zurückgestoßen zu haben. Aber das musste er nicht. Wirklich nicht....
Diese Frau konnte sich glücklich schätzen, jemanden wie ihn hinter sich zu haben. Criid hoffte nur, dass diese die Treue von Cris wirklich verdient hatte und sie selbst somit nicht umsonst zurückstecken musste.
Ihr blieb also nicht übrig, als wütende Blicke zu den Coruscantwachen hinüber zu schicken, während sie dabei zusah, wie man Cris zu ihr hinübertrieb, ihn ebenso fesselte wie sie und in einem Akt von imperialen Imponiergehabe grob mit einem wenig liebevoll angelegten Bactaverband verarztete.


„Ich hätte das nicht besser gekonnt.“

meinte sie daraufhin mit ätzender Stimme an den als Corporal bezeichneten Soldaten gewandt. Schwieg daraufhin aber wieder, weil sie befürchtete, dass Cris dann noch mehr zu leiden hatte, als ohnehin schon.
Aus ihr unerklärlichen Gründen war er es, der den ganzen Frust des befehlshabenden Offiziers zu ertragen hatte. Criid glaubte nicht dass es daran lag, dass sie eine Frau war. Hoffte aber auch, dass es nicht darin begründet war, dass man Cris' Identität aufgedeckt hatte. Zweifellos gab es eine Akte über ihn, die hoffentlich irgendwo in einer der hintersten Ecken in einem staubigen imperialen Archiv und immer noch unentdeckt vor sich hin schlummerte.


Dann wurden sie abgeführt. Aus der Zelle und durch einen engen, dunklen Gang getrieben, bis auf den Hof der Kaserne, wo bereits ein Lastgleiter inklusive Eskorte für ihren Transport bereitstand.
Doch bevor sie den unmissverständlichen Aufforderung der sie begleitenden Soldaten Folge leistete, sah sie sich noch einmal möglichst unauffällig um. Versuchte einen Blick auf und über die sie umgebenden Mauern zu erhaschen, um Ausschau nach irgendwelchen besonderen Zeichen zu erhalten.
Criid wusste nicht genau, was sie versuchte zu entdecken. Ein bekanntes Gesicht aus einem der umliegenden Fenster, ein Zeichen vielleicht oder einen Zettel aus der Hand von einer der Wachen, die sich als getarnter Widerständler zu erkennen gab. Doch sie entdeckte nichts. Kein geheimes Zeichen, geschweige denn überhaupt irgendein Anzeichen einer irgendwie gearteten Aktivität ihrer Organisation.
Ein wenig bedrückt senkte sie den Kopf, als sie dann in den Lastgleiter einstieg und sich Cris gegenüber auf eine der beiden Pritschen in dem stickigen Raum sinken ließ.


„Sie werden kommen. Sieh zu, dass du bereit bist.“

murmelte sie. Mit etwas weniger Optimismus in der Stimme als zuvor noch, während sie ihn noch einmal eindrücklich ansah. Bevor sie ihre Beine dicht an den Körper zog und an Cris vorbei an die Wand gegenüber starrte.
Diese Ungewissheit und das Warten war schlimmer als alles andere …...


Coruscant, untere Ebenen, nahe der „verbotenen Zone“, Wachstation IM-6789 der Coruscant-Wachen, Lastgleiter – Cris, Criid
 
- [Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebenen - "Vorgil's Taverne" - Schankraum] - mit Madge (Chesara), Jibrielle und dem Abschaum Coruscant's

Jace machte sich auf den Weg zur Tür, während die Beiden noch ihre Getränkerechnung beglichen. Als er durch die Tür trat atmete er einen großen Zug, besserer - aber immer noch schlechter - Luft ein und marschierte weiter. Die zwei Dari's folgten ihm. Madge rief, während sie mit ein paar großen Schritten zu ihm aufschloss, das sie dabei wären. Super. Damit hatte er seinen ersten Job quasi unter Dach und Fach.
Während sie weitergingen fragte Madge was er für ein Schiff fliege und ob nur mehr Passagiere an Bord sein würden, doch ehe er antworten konnte, zog sie ihr Kom aus der Tasche und begann etwas zu lesen und darauf herumzutippen. Er zog eine Braue hoch als er das Gerät sah. Aber eigentlich war es klar, die Beiden stammten nicht von hier und besaßen deshalb auch neuere Komgeräte, außerdem waren da noch die beiden Koffer. Sie sahen recht neu aus und waren verhältnismäßig schwer. Wie auch immer. Es ging ihn schlicht weg nichts an.

Die Beiden fingen hinter ihm an zumurmeln und Jace fing ein paar Fetzen auf: ...schnell aufbrechen...geheime Nachricht...Mon Calamari. Jace zwang sich dazu nicht weiter zu zuhören.
Kurz darauf erreichten sie den Turbolift und Jace stellte die Koffer auf den Boden. Nachdem die Beiden eingestiegen waren, drückte er den Knopf für eine der oberen Ebenen. Der Lift würde sie bis kurz vor den Mando'Trade Komplex bringen, vor allem da Jace nicht vorhatte einer Sturmtruppen oder Coruscant Guards Patrouille in die Hände zu laufen - davon hatte er heute eindeutig genügend gehabt. Der Lift stieg schnell in die Höhe und Jace konnte nun auf Madge's Frage antworten.


"Was für ein Schiff ich fliege, wollten Sie eben wissen? Eine bildschöne SoroSuub Sternenyacht, Typ Horzion-Klasse, mit dem weniger schönen Namen "Prince".", antwortete er und zog bei dem Namen eine Grimasse.

Wie zum Henker, ist Dany auf diese verdammten Namen gekommen? Er musste echt mal mit ihm über einen neuen Namen reden. Vielleicht wenn die Modifizierungen abgeschlossen waren - dann gab es immerhin einen Grund den Namen zu ändern und er konnte die Umtaufung rechtfertigen.


"Und es gibt keine weiteren Passagiere. Sie reisen erste Klasse. Ach wo wir gerade von Reisen sprechen. Ich hoffe hinter Ihnen sind keine Kopfgeldjäger oder ähnliches her? Ansonsten würde ich gerne Bescheid wissen. Weil dann würde unser Flug für diese Gestalten wirklich lohnend sein.", er grinste und betrachtete die Beiden. Sie sahen zwar nicht gerade gefährlich aus, aber das bedeutete gar nichts.

Ihm fiel nun erstmals auf das Jibrielle, die noch immer kein Wort mit ihm gewechselt hatte - aber dafür mit nicht gerade freundlichen Blicken aufwartete - eine Pilotenjacke trug. Vielleicht wollten die Beiden tatsächlich nur ein Schiff stehlen? Den Eindruck hatte das Gespräch zuvor zwar nicht erweckt, aber man konnte nie Wissen. Kate, Dany und Atton hatten ihn oft genug gewarnt. Er solle nichts unvorsichtiges Unternehmen - nicht in dieser Welt. Er würde ja sehen was passierte. Mit 'seinem' Schiff würde so schnell keiner davon fliegen.
Der Lift stieß in schönere Regionen vor, die Deckenlampe erschloss und allmählich kroch Tageslicht in die Kabine. Der Lift wurde nun langsamer und blieb schließlich stehen, die Türen öffneten sich leise zischend und frische Luft strömte in die Kabine.


"Noch eine Sache. Hier wimmelt es nur so von Sturmtruppen und Coruscant Guards. Ich hoffe Sie haben Ausweise mit denen sie sich durch mögliche Kontrollen manövrieren können. Wenn nicht, dann überlassen Sie mir besser das Sprechen. Es sei denn Sie wollen mich vor Dummheiten bewahren, das kommt manchmal vor."

- [Coruscant-System - Coruscant - Obere Ebenen - gegenüber dem Mando'Trade-Komplex] - mit Madge (Chesara), Jibrielle und Passanten
 
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- Coruscant - City - Mit Jibrielle und Jace -

Während sie ein Stück hinter Chorios zurück blieben, vertraute Chesara ihrer Schülerin in leisem Ton an, was es mit ihrer Reise auf sich hatte und was genau sie auf Mon Calamari zu erledigen hatten. Sie zeigte Jibrielle auch die Nachricht von Admiral Altmin und ihre Schülerin fragte sogleich, ob sie auch auf Utopio treffen würden.

"Ich weiß es nicht genau."

Musste Chesara zugeben.

"Die Flotte hat ihn nach unserer Flucht von Ord Biniir dorthin gebracht, allerdings weiß ich nicht, ob er danach nicht woanders hin geflogen ist, was natürlich möglich wäre."

Sie zuckte mit den Schultern, was soviel bedeutete, dass sie wohl einfach abwarten mussten, bis ihnen der Kel'Dor auf die Nachricht antwortete. Die Jedi steckte ihr Com wieder dort und ihr Blick fiel auf ihren Piloten, der einige Schritte vor ihnen ging. Zu ihrer Überraschung gab sich Jibrielle alles andere als begeistert über diesen Mann. Es lag ein abweisender Ton in ihrer Stimme, als sie ihn einen "arroganten Pinsel" nannte. Überheblich war er wohl, das ließ sich nicht leugnen, allerdings hatte Chesara eher den Eindruck, als nähme er sich selbst nicht ganz ernst. Humor schien ihm alles andere als fremd zu sein, das bewies schon alleine der Scherz, den er zur Begrüßung abgeschossen hatte - auch wenn dieser etwas sein Ziel verfehlt hatte.

"Urteile nicht zu schnell."

Warnte Chesara ihre Padawan daher.

"Er mag ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein haben, aber das macht ihn noch lange nicht zu einem schlechten Menschen. Ich denke, dass wir ihm trauen können."

Damit schloss sie wieder zu dem Piloten auf, den sie vor wenigen Minuten erst kennen gelernt hatten, und er erkärte ihr, welches Schiff er flog. Dies war keinesfalls Chesaras Spezialgebiet, das Stichwort "Horizon"-Klasse, sagte ihr jedoch etwas. Wenn sie nicht gänzlich falsch lag - sicher war sie sich jedoch keineswegs, sie würde es wohl spätestens wissen, wenn sie das Schiff sah - handelte es sich hierbei um eine Yacht der etwas besseren Klasse, die man sich auch erst einmal musste leisten können. Wie kam ein Mann wie dieser Jace Chorios, der in den unteren Ebenen Coruscants, in einer schmuddligen Bar auf Aufträge wartete, zu so einem Schiff? So ganz zu passen schien das nicht. Chesara betrachtete ihn aufmerksam von der Seite. Der Name "Prince", den das Schiff trug, gefiel ihm nicht, hatte er gerade erwähnt.

"Wie ist es zu dem Namen gekommen?"

Fragte sie ihn.

"Ist das eine letzte Erinnerung an den Vorbesitzer? Sie hätten das gute Stück umbenennen können."

Sie hatten die unteren Ebenen mittlerweile verlassen und hatten gerade die Turbolifte benutzt. So harmlos, wie sie sich nach seinem Schiff erkundigte, tat es dieser Chorios ihr nun gleich, indem er wissen wollte, mit welchem Risiko er es eigentlich zu tun hatte. Ob Kopfgeldjäger hinter ihnen her waren, fragte er. Chesara musste lachen, zum einen, weil sie sich gegenseitig nicht trauten und zum anderen, weil er ziemlich gut zielte.

"Kopfgeldjäger?"

Fragte sie heiter zurück.

"Nein, keine von denen ich wüsste."

Sie zwinkerte ihm zu, wurde jedoch ernst, als sie in der Ferne eine Patrouille Sturmtruppen in der Menschenmenge ausmachte.

"Allerdings, wo Sie es schon vorschlagen: übenehmen Sie das Reden. Wir haben unsere Papiere bedauerlicherweise verlegt..."

- Coruscant - City - Mit Jace und Jibrielle -
 
]Coruscant - Untere Ebenen - mit Chesara und Jace Chorios[

Widerlicher Dampf stieg aus Kanaldeckeln und bildeten, so entfernt die meisten auch von einander waren, fast ein Spalier für die Dreiergruppe, den gerne lief niemand durch diese Ausdünstungen. Während man bei manchen Glück haben und nur an Wasserdampf geraten konnte, enthielten manche Gassäulen die Aromen großer Hauptleitungen aus öffentlichen Toiletten. Wer sich den Appetit nicht bis zum nächsten Tag verdorben haben wollte, achtete darauf diesen Hürdenlauf in gewohnter Manier zu bewältigen.

Chesara sagte Jibrielle, dass sie selbst nicht genau wüsste, ob Meister Utopio auch auf Mon Calamari sein würde. Wer war dieser Utopio wohl? Was war er für ein Mensch und, noch viel wichtiger, was konnte er denn getan haben, dass die Zusammenarbeit der Neuen Republik mit dem Orden der Jedi ernstlich bedroht schien. Auf Mon Calamari würde die Padawan also auch die diplomatische Seite im Leben eines Jedi sehr gut kennen lernen.
Als Jibrielle noch ganz in schwärmerischen Gedanken an den ihr bislang noch unbekannten Planeten und das damit verbundene Abenteuer hing, reagierte ihre Meisterin auf die Ansichten, die ihre Schülerin über Jace Chorios geäußert hatte. Obwohl Chorios ein sehr ausgeprägtes Selbstbewusstsein habe, hielte sie ihn dennoch für keinen schlechten Menschen und sogar vertrauenswürdig. Chesara wies sie an, nicht zu schnell zu urteilen.

Danach schloss Chesara wiederrum zu dem Piloten auf, was Jibrielle die Gelegenheit gab sich ungesehen vor den Kopf gestossen zu fühlen. Wieso war sie so zurechgewiesen wurden und warum hatte Chesara diesen ungehobelten Kerl so in Schutz genommen? Jibrielle runzelte die Stirn und sah zu Boden, während sie hinterher ging. Ein aufmerksamer Beobachter hätte sie wohl als eingeschnappt und beleidigt beschreiben können.
Womit hatte sie diese Zurechtweisung denn verdient? Erst die Sache mit dem flaschen Namen, der wohl nur einer Jedi-Rätin zustehen sollte, und jetzt das ...

Böse schaute Jibrielle auf und ihr Blick bohrte sich von neuen in den Rücken des Overall tragenden Piloten. Wie er da so ging, arrogant und unverschämt ... der gehörte sicher zu der Sorte Mensch, die glauben, alles haben zu können ... bestimmt glaubte er, nur schnippen zu müssen und schon liegen ihm die Frauen zu Füßen ... pfff mit solchen billigen Sprüchen wohl kaum ... und da er ja auch ganz gut aussah, bekam doch bestimmt öfters seinen Willen, und das bläst sein Ego noch weiter auf ...

Jibrielle wandte den Blick ab, während Chorios von ein paar Dingen sprach und Chesara erzählte, was sein Raumschiff war, wie es hieß und soweiter. Die Padawan kannte sich nicht besonders gut aus mit diesen Maschinen, aber das Wörtchen "Yacht" konnte sie halbwegs einordenen. Diese Yachten waren eher in der höheren Preisklasse, und zusammen mit der Titelbeschreibung und dem Namen "Prince", der dem Kerl natürlich nicht gefiel, deutete einiges darauf hin, dass diese Yacht wohl geklaut war. Wahrscheinlich war er eben nur noch nicht dazu gekommen, den Namen umlackieren zu lassen oder so. Aber was hatten sie auch erwartet, schließlich trieben sich in dieser Bar sicher fast nur mehr oder weniger kriminelle Gestalten rum. Wie konnte Chesara sich nur vor ihn Stellen und sie tadeln?

Die gärenden Gedanken in Jibrielles Kopf wurden jäh aufgewirbelt, als an ihnen zwei Leute vorbei kamen, die eine erheblich kleiner als die andere. Es war eine Rodianerfrau und an ihrem Rockzipfel zog und quengelte ihr Kind, dabei weinte es fürchterlich. Jibrielle verstand zwar die Sprache nicht, mit der die Mutter offensichtlich entnervt auf ihr Kind einredete, aber anscheinend sträubte sich der oder die Kleine, weil die Mutter dem kleinen Schnuckelwutz den Willen nach irgendwas verweigerte. Da fiel ein kleiner Groschen.

Jibrielle warf den Kopf in den Nacken, die Miene zweifelnd, die Augen geschlossen, und plötzlich war ihr Kopf wieder ganz klar. Sie barg das Gesicht kurz in den Händen, seufzte und musste grinsen. Sie hatte sich kindisch Verhalten, oder zumindest kindische Gedanken gehegt, wenn das entsprechende Handeln sicher nicht mehr lange auf sich hätte warten lassen. Chesara hatte sich gar nicht vor Chorios gestellt und ihn verteidigt. Sie hatte nicht einfach zurecht gewiesen. Die Schülerin war von ihrer Meisterin, die von Jibrielle vielleicht mehr verehrte wurde, als der Padawan gut tat, nur noch nie wirklich in die Schranken und zurechtgewiesen, nie wirklich im Verhalten berichtigt wurden. Dabei war Chesaras Anmerkung nichtmal eine richtige Zurechtweisung gewesen. Vielmehr hatte sie Jibrielle doch nur einen guten Rat und eine Warnung mit gegeben. Und diese war auch absolut sinnvoll: Urteile nicht zuschnell ... sieh nicht gleich das Schlechte in Jemanden, wenn du ihn noch gar nicht wirklich kennst. "Behalte einen klaren Kopf und lass dich nicht von deinen Gefühlen ablenken!" wäre eine weitere Weisheit gewesen, zu der sich Jibrielle nun selbst anhielt. Ihr Schmunzeln wurde zu einem breiten Lächeln.

Natürlich musste Chesara Jibrielle auch mal berichtigen, verbessern und zurechstutzen, wenn es nötig war. Deshalb und dafür war sie doch schließlich ihre Lehrerin, und nicht einfach nur ihre beste Freudin oder dergleichen. Jibrielle hoffte zwar, dass sie tatsächlich noch beste Freundinnen werde und sein würden, doch im Moment war Jibrielle noch die Padawan der Jedi-Rätin ChesaraSyonette. Und das war gut so!

Und sicher hatte Chesara auch nicht aus Nachlässigkeit oder Gedankenlosigkeit, und ganz bestimmt nicht aus Boshaftigkeit, nur sich selbst einen neuen Namen gegeben. Immerhin war Jibrielle dem Imperium mit Sicherheit noch nicht als gesuchte Person bekannt, ganz im Gegensatz zu der Jedi-Rätin. Und so Top-Secret würden sie sowieso nicht reisen, dass nicht ein einfach unauffälligerer Name für Chesara ausreichen würde, schließlich hatten sie nichmal falsche Papiere. Im Gegenteil, in dem Licht besehen freute es Jibrielle jetzt eher, dass ihre Meisterin sich als eine Verwandte von ihr ausgegeben hatte. Das schmeichelte ihr und fühlte sich gut an, immerhin hatte sie ja gar keine Verwandten.

Mit nun frischen, ja fast neuem Blick, besah sie den Piloten Jace noch einmal. Nun, er war ihr wirklich nicht sympatisch gewesen. Sein dummer Spruch und seine vielleicht nur kompensatorische Überheblichkeit erfreuten sich nicht gerade der Beliebtheit bei Jibrielle, doch eigentlich war er wohl wirklich in Ordnung. Immerhin war er nicht wirklich unhöflich und aufmerksam schien er auch. Gut möglich, dass er seinen Job sehr ordentlich machen würde und verschwiegen blieb, wenngleich die Vorsicht weiter geboten bleiben sollte. Die Padawan konnte nicht sagen, was er in ihr ausgelöst hatte, dass sie ihn vom ersten Moment nicht riechen konnte.

Sie hatte, so dachte sie, die Lektion jetzt gelernt und wollte sich ihm gegenüber wenigstens selbst freundlich verhalten, wenn sie ihren Gegenüber schon der Unfreundlichkeit verdächtigt hatte, und ihn auch mal nett ansprechen.

Als sie nun als dritte der Gruppe auf gleicher Höhe ging, wandte sie sich zu ihm hin und räusperte sich leise. Beim sprechen versuchte sie, möglichst offen und entgegenkommend zu klingen. Vielleicht gelang es ihr ja, eine möglichst ungezwungene Konversation zu beginn und so Chesara zu zeigen, dass sie verstanden hatte und Besserung gelobte.


"Uuuuund - sie sind schon seit einiger Zeit Pilot? Ich hatte leider noch nicht viel mit der Raumfliegerei zu tun. Mein - Exfreund - wollte immer Pilot werden ... von ihm habe ich auch die Jacke ..."

log sie bei dem Versuch, von irgendetwas zu erzählen und es schlüssig klingen zu lassen und ärgerte sich sogleich, ausgerechnet dieses Thema angeschnitten zu haben, ohne zu wissen, weshalb es sie eignetlich ärgerte.

"Hmmm ... waren sie schon oft auf Coruscant? Wie gefällt es ihnen hier?"

fragte sie und kam sich dabei ziemlich dumm vor. Eine Unterhaltung vom Stapel zu brechen war garnicht so leicht, vor allem wenn man eine Geheimidentität vorgab und mit jemandem sprach, der selbst sicher auch lieber diskret bleiben wollte. Stumm wünschte die Padawan sich, dass sie doch bitte bald den Dock erreicht haben würde, in dem die "Prince" wartete.

]Coruscant - Obere Ebene - mit Chesara und Jace Chorios[
 
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- [Coruscant-System - Coruscant - Obere Ebenen - Straße] - mit Madge (Chesara), Jibrielle und Passanten

Sie gingen hinaus auf die Straße und Jace wandte sich nach rechts. Der Mando'Trade-Komplex war schon zu sehen und auf dem Weg dorthin konnte er keine weißen Sturmtruppenpanzer oder purpurrote Coruscant Guards entdecken. Hervorragend. Die Möglichkeit das sie es bis dahin schafften, ohne kontrolliert zu werden, war mit einmal sehr viel größer geworden. Außerdem wollte er die Beiden nicht direkt in Verlegenheit bringen.

Madge tauchte erneut neben ihm auf. Sie hatte sich zuvor wieder etwas zurückfallen lassen und hatte ein paar Worte mit ihrer Nichte gewechselt - wenn es denn ihre Nichte war. Aus den Augenwinkeln bemerkte er das diese wieder hinter ihnen hertrottete und nicht gerade freundliche Blicke auf seinen Rücken abfeuerte. Ihre Tante schien sich jedoch mit ihm zu arrangieren.


"Vorbesitzers? Nein, keineswegs. Das Schiff ist relativ neu, aber mein Geschäftspartner hat sich leider den Namen ausgesucht und da ist das mit der Namensänderung etwas schwieriger.", antwortete er auf ihre Antwort.

Ja, es würde etwas dauern bis er den Chiss dazu überredet hatte dessen Schiff umzubenennen. Aber es war nicht gänzlich unmöglich, es gab immer eine Chance. Im Notfall konnte man auch einfach eine ‚Zwangsumbenenung‘ verursachen, indem man einfach ein paar mal zu oft von den Imps oder NRlern gesichtet worden war und dann noch während zwielichtiger Operationen.


"Gut. Eine handvoll genügt ja auch. Im Zweifelsfall machen die halt doppelt Kohle oder können sonstige Energien abreagieren.", meinte er - nachdem Madge sagte, sie wüsste von keinen Kopfgeldjägern die sie und Jibrielle verfolgten.

Allerdings entdeckte sie kurz darauf eine Sturmtruppen Patrouillie in der Menge. Die weißen Panzer stachen sehr gut heraus. Das Imperium wollte zumindest auf den oberen Ebenen weiterhin eine (verhältnismäßig) starke Präsenz zeigen und das ging am einfachsten mit dem Stormies. Ihre weißen Panzer machten sie sichtbar, die E-11 Blastergewehre trugen sie, gut sichtbar für alle Passanten, in den Händen und demonstrierten Stärke und Sicherheit.
Jace schätzte die Distanz von den Sturmtrupplern und dem Eingang des Mando'Trade-Komplexes und von ihnen bis zum Eingang. Sie konnten die Tür vor den Soldaten erreichen. Hinzu kam das diese hin und wieder einen Zivilisten kontrollierten oder kurzzeitig an einer Position stehen blieben. Das würde ihnen einen kleinen Vorteil verschaffen und er würde sich nicht aus ein prekären Lage heraus manövrieren müssen.

Bevor er - auf das '...Papiere verlegt...' - Antworten konnte erschien Jibrielle auf seiner anderen Seite und sprach ihn tatsächlich an. Anscheinend hatte sie es sich doch anders überlegt, statt ihn nur böse anzublicken. Er grinste bei ihrem Versuch ein Gespräch zu beginnen, aber es gelang ihr nicht so ganz - sie schien unsicher zu sein. Aber er antwortete prompt, während er seine Schritte etwas beschleunigte und die Beiden ebenfalls ihr Tempo erhöhen mussten. Er wollte keineswegs einen Wettlauf mit den Sturmtruppen eingehen oder in ihrer Nähe verdächtig wirken.


"Ah, ein Sinneswandel?", meinte Jace fröhlich, ehe er ihr eine Antwort gab.

"Ja, ich fliege seit ich 18 bin und wurde noch nie abgeschossen, falls Sie das beruhigt. Wir kommen schon sicher an unserem Ziel an.", antwortete er, der braunhaarigen Frau und fuhr direkt grinsend fort, "Es sei denn die Kühlung fliegt uns wieder um die Ohren oder der Hyperantrieb versagt bei seinem ersten Einsatz."

Er brachte es zwar locker und als Scherz rüber. Aber in seinen Worten war tatsächlich ein kleiner Wahrheitsgehalt enthalten. Je nachdem wie gut - oder schlecht - die Kühlung repariert worden war, konnte es passieren dass, das Leck wieder aufriss. Ebenso der Hyperantrieb. Brandneu und noch nicht einmal getestet. Es konnte passieren dass, das Gerät nicht sauber arbeitete - aber das war wenigstens nicht tödlich.
Eine andere Sache beschäftigte ihn. Er hatte erwähnt das er noch nie abgeschossen worden ist. Es war einfach nun eins und eins zusammen zu zählen und auf zwei zu kommen. Er hatte nicht vor hier auf Coruscant fragen bezüglich seiner vorherigen Laufbahn aufkommen zu lassen. Im Hyperraum oder auf Mon Cal hätte er da keinerlei Probleme mit. Aber hier. Das Imperium überwachte alles und ein falsches Wort und er würde ruckzuck eine Handvoll Agenten am Ar*** hängen haben. Später war das kein Problem. Selbst wenn diese zwei eigentlich für das Imperium arbeiteten. Die Imps oder deren Häscher würden ihm früher oder später eh auf die Fährte kommen. Von daher war es ihm relativ egal, wann er sie auf die Spur brachte. Er wusste das er im Cockpit mit jedem Gegner fertig werden konnte, sogar wenn er an Bord der "Prince" war. Am Boden sah die Sache etwas anders aus, aber egal. Er schüttelte die Gedanken ab und konzentrierte sich wieder auf das Hier und Jetzt. Jibrielle hatte weitere Fragen gestellt, die nach einer Antwort verlangten. Sie wollte sich wohl ein neus oder anderes Bild von ihm malen, diesen Eindruck machte zumindest der Sinneswandel.


"Ihrem Ex gehörte die Jacke sagen Sie? Hat er es geschafft? Ein Pilot zu werden meine ich, nicht das Sie schon traumatisiert sind bevor sie ankommen."

Jace' Blick wanderte nun von dem Gesicht der Braunhaarigen durch die Menge, bis er die weißen Panzer entdeckt hatte. Er war nicht der größte - als Pilot hatte man ab 1.80 schon seine Probleme in den Cockpits - und hatte daher auch einige Schwierigkeiten sich hier einen Überblick zu verschaffen. Glücklicherweise war die Straße recht breit und die herumlaufenden Individuen verteilten sich. Die Stormies hatten einen Duros angehalten und kontrollierten ihn und seine Famillie offenbar. Top. Sie würden es vor ihnen in das Gebäude schaffen und nicht behelligt werden - hoffte er zumindest und verlangsamte seine Schritte etwas.

"Oft? Ich habe viel zu lange auf dieser Müllhalde gelebt und bin jedes Mal froh wenn ich hier wieder weg bin. Aber es ist natürlich auch schön hin und wieder 'nach Hause' zurückzukehren. Ich hoffe das soll kein Interview werden, Miss Dari."

Grinsend blieb er stehen und öffnete den Beiden die Tür zum Gebäude und folgte ihnen hinein. Es war immer noch nichts los. Die Gänge waren Still, die Türen geschlossen und die Ruhe war fast drückend. Jace überholte seine beiden Passagiere und führte sie durch die Empfangshalle zum Hangar. Der Mann am Empfang nickte ihm kurz zu, ehe er sich wieder seinem Datenblock zu wandte. Sie erreichten den Hangar und Jace stellte überrascht fest, das es - während seiner Abwesenheit - etwas leerer geworden war und die "Prince" nun noch mehr zwischen den kleineren Schiffen auffiel.

"Das ist sie. Ich hoffe Sie haben nicht zu viel erwartet."

Natürlich hatten sie wahrscheinlich weniger erwartet, wenn sie mit dem Begriff "Horizon"-Klasse nichts hatten anfangen können. Während er sich 'sein' Schiff so ansah, stellte er fest das der Preis von 4000 Creds eigentlich etwas niedrig war. Alleine schon ein Reise in so einer Yacht würde locker das vierfache Kosten. Innerlich zuckte er die Achseln. Zu spät...

- [Coruscant-System - Coruscant - Obere Ebenen - Mando'Trade-Komplex - Hangar] - mit Madge (Chesara) u. Jibrielle
 
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- Coruscant - City - Mit Jibrielle und Jace

Sehr zu Chesaras Freude schien sich Jibrielle tatsächlich zu Herzen zu nehmen, was ihre Meisterin ihr gesagt hatte. Es dauerte zwar ein paar Momente, bis sie darüber nachgedacht hatte, doch schließlich wandte sie sich von selbst an den Piloten um ein Gespräch in Gang zu bringen und ihm zu zeigen, dass ihre abwertenden Blicke nicht so gemeint gewesen waren. Chesara hörte zu, wie sie ihm Fragen stellte und behauptete, die Jacke, die sie trug, stammte von ihrem früheren Freund. Derweil hatte Chesara Gelegenheit sich Gedanken um die Antwort zu machen, die der Pilot ihr vorhin gegeben hatte. Chorios hatte gesagt, das Schiff gehöre seinem Geschäftspartner und dieser hätte auch den Namen ausgesucht. Nun ja, an sich war an dieser Erklärung nichts ungewöhnliches. Was sprach dagegen, dass er sich mit jemandem zusammen getan hatte? Es war vor allem die Tatsache, dass er in einer schmutzigen Bar in den unteren Ebenen gewesen war. Jemand, der Passagiere mit einer Jacht beförderte, wartete nicht auf arme Kunden der schlimmsten Gegenden. Wer mit einem solchen Schiff fliegen wollte, musste es auch bezahlen können. Chesara seufzte im Stillen, denn alles Kopfzerbrechen half nichts. Natürlich war sie misstrauisch, sie musste es schließlich sein: sie befand sich auf einem imperialen Planeten und es war gefährlich sich als Jedi zu erkennen zu geben. Möglicherweise suchte man speziell nach ihr - sie wusste ja nicht, ob Pierre geschwiegen oder sie verraten hatte.

Jace Chorios und Jibrielle sprachen gerade über Coruscant. Eine "Müllhalde" nannte der Pilot den Planeten. Chesara schwieg und sah sich um. Ja, in gewisser Weise traf dies zu. Coruscant hatte seinen wundervollen, seine faszinierenden und wirklich atemberaubenden Seiten, aber es gab auch die dunklen Stellen, die kein Tourist zu Gesicht bekam, dort wo im Schmutz die niedrigsten Kreaturen lebten und dahin siechten. Coruscant hatte zwei Gesichter, ein freundliches und ein leidendes. Und dennoch, Chesara liebte Coruscant. Sie konnte nicht anders als diesen Planeten als ihre Heimat zu bezeichnen. Aufgewachsen war sie zwar auf Keela und eigentlich bevorzugte sie viel mehr die Natur als die großen Städte, aber hier hatte sie ihre glücklichste Zeit verbracht, abgesehen von den letzten Jahren, die sie mit ihrer Familie in den unbekannten Regionen gelebt hatte. Hier, auf Coruscant, im Tempel der Jedi, hatte sie ihr Leben erst richtig begonnen. Sie hatte so vieles hier gelernt, geweint und gelacht. Auf diesem Planeten hatte sie Led kennen gelernt und Ynee, Gil und Tionne. Wehmütig dachte sie an die alten Zeiten zurück. Keiner von ihnen war ihr geblieben. Ja, Chesara liebte Coruscant und mochte es noch so sehr Müllhalde und noch so sehr imperial sein.

Sie sagte nichts, denn nichts, was sie zu dem Gespräch hätte beitragen können, durfte sie sagen, jedenfalls nicht in Gegenwart des Piloten. Jibrielle konnte sie davon erzählen, irgendwann einmal, wenn es sie interessierte. Chesara konnte ihr von Led erzählen, was für ein großartiger Jedi er gewesen war und wie er den Orden neu aufgebaut hatte. Sie sollte die Geschichte der Jedi kennen lernen, wissen, was in den letzten Jahren geschehen war. All dies gehörte zu ihrer Ausbildung dazu.

Als sie den Hangar erreichten und sie schließlich vor der "Prince" standen, wusste Chesara, dass ihre schwachen Kenntnisse sie doch nicht gettäuscht hatten. In etwa so hatte sie das Schiff, über das sie irgendwann einmal gelesen hatte, in Erinnerung gehabt, wenn auch nicht alle Details überein stimmten und sie nicht alles so gut gewusst hatte.


"Stapeln Sie nicht so tief."

Grinste Chesara in Richtung des Piloten.

"Sie haben ein beeindruckendes Schiff und das wissen Sie auch."

Er ließ die Einstiegsrampe hinunter fahren und in wenigen Augenblicken würden sie sich an Bord befinden. Es war die letzte Möglichkeit einen Rückzieher zu machen, aber Chesara glaubte nicht, dass es notwendig war. Sie spürte keine Gefahr, was ein gutes Zeichen war.

"Nun denn, auf nach Mon Calamari!"

Sie warf ihrer Schülerin einen aufmunternden Blick zu und fügte an Chorios gewandt hinzu:

"Ich hoffe, das mit dem Hyperraum und der Kühlung war nur ein Witz."

- Coruscant - City - Mando'Trade-Komplex - Hangar - Mit Jace, Jibrielle -
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ Sarahs hintere Privaträume || ▫ Vorin ▫ Steven ▫ Sinaan ▫ Jibrielle

War es zunehmende Paranoia, oder spürte er so etwas wie Ablehnung in der Padawan? Wie auch immer, es würde nicht einfach werden. Was war schon einfach? Was er eben angesprochen hatte, beschäftigte ihn, denn er hatte es ernst gemeint. Wenn etwas schief lief, konnte er die Sicherheit der mit ihm Kämpfenden nicht garantieren. Von seiner Eigenen ganz zu schweigen. Konnte er die Verantwortung für eine solche Befreiungsaktion übernehmen? Es wurde gewissermaßen von ihm erwartet, bzw. verlangt. War er bereit dafür? Wenn er in sich ging und auf sein Herz hörte, fand er nur Zweifel. Dies alles, war dies noch er? Die Lebewesen, die bereits durch ihn ihr Leben verloren hatten. Sie waren bereits zu viele. Und was würde nach der Aktion, sollte sie erfolgreich verlaufen, folgen? Noch mehr Angriffe? Es war eigentlich offensichtlich dass der Kampf gegen das Imperium viele Opfer fordern würde, doch wie konnte man dies als Jedi mit sich vereinbaren?

Eigentlich waren dies Gegensätze, die niemals zusammenkommen durften. Doch er war hier, freiwillig. War dies wirklich der richtige Weg? Vielleicht hatte Mara doch nicht so ganz unrecht gehabt, auch wenn es dabei um etwas anderes gegangen war. Coruscant tat ihnen nicht gut. Mitten im Feindesland, ständig in Gefahr sich selbst und andere zu verraten. Er hatte ja bereits seine Bedenken bezüglich ihrer Lichtschwerter gehabt, welche sich auch als zutreffend erwiesen hatten. Er hatte keine Wahl gehabt und schon war es negativ aufgefallen. Wie sollten sie überhaupt kämpfen? Was sollten sie tun als Jedi? Aggressiv vorgehen und den Kampf suchen durften sie nicht. Sie waren nun mal keine Soldaten. Jede Unachtsamkeit gefährdete die Mitstreiter, denn Jedi würde das Imperium sicherlich besonders hartnäckig verfolgen. Noch waren sie nicht hier im Honey House aufgetaucht, aber er war der Meinung, dass dies nur eine Frage der Zeit war.

Voller Optimismus und Tatendrang waren sie hier angekommen. Wie sah die Situation nach nur wenigen Tagen aus? Tom war verschwunden, Sen hatten sie nicht beschützen können. Mara und Jo waren ebenfalls gegangen. Die Präsenz der Rätin hatte sich inzwischen ebenfalls entfernt. Damit blieben er, Sinaan und sein Schüler. Das bedeutete er war hier der Ranghöchste. Er war hier der Meister! Was für ein Witz! Das war doch vollkommen bescheuert. Ein zweifelnder Meister, der nicht einmal eine einzige Person vor der Verhaftung hatte bewahren können. Der Blondschopf schüttelte den Kopf. Das war alles so falsch! Tinya hatte Recht gehabt. Zwar hatte er zu dem Zeitpunkt noch nicht gewusst wer sie wirklich war, doch was sie ihm gesagt hatte, war nichtsdestotrotz wahr. Manchmal war der Weg, den man ging, nicht mehr der Richtige.

Wie hatte die Rätin auf Ossus gesagt? Sie hatte ihm selbst die Entscheidung überlassen, ob er sich als Jedi - Meister fühlte. Ebenfalls eine sehr eindeutige Art und Weise ihn mit der Nase auf das Problem zu stoßen. Er hatte das Feuer verloren. Die Überzeugung. Und vor allem das Selbstbewusstsein, sich der Verantwortung zu stellen. Ihm wurde bewusst, dass er mit alldem nicht mehr zurechtkam, dass es ihm zuviel geworden war. Nicht zuletzt war das Nekki, die ihn maßlos enttäuscht hatte. Vielleicht sollte er nicht so schnell aufgeben und versuchen sie zu überzeugen, aber ehrlich gesagt, war er es leid. Er war ausgebrannt, mutlos. Warum war er eigentlich noch hier? Es machte alles keinen Sinn mehr, er konnte nicht mehr. Zwar kam er sich gleichzeitig vor wie ein Feigling, doch dem anderen, stärkeren Teil von ihm war das völlig gleich. Das war es nun? Seine Zeit bei den Jedi war einfach vorbei? Es machte den Anschein.

Wozu noch quälen und am Ende etwas werden, dass er verachtete? Die Brust des Achtzehnjährigen schnürte sich zusammen, doch die Entscheidung nahm immer festere Formen an. Kaum vorstellbar sich innerhalb so kurzer Zeit zu solch einem Schritt zu bringen, doch scheinbar war es möglich. Und da momentan niemand da war, der ihn umstimmen konnte, war es sehr viel einfacher dies zu tun. Er kramte seine Datapad aus der Tasche und tippte etwas ein. Eine Nachricht für Chesara Syonette. Diese drückte er Sinaan in die Hand.


"Ich würde Dir gerne helfen und Cris befreien, aber ich kann es nicht. Ich kann nichts mehr tun. Sag Chesara und Joseline bitte, dass es mir Leid tut. Dieser Krieg ist nicht der meine. Möge die Macht mit euch sein! Mit euch allen." , wandte er sich an Sinaan und Steven, bevor er den Raum verließ und zu "seinem" Zimmer ging, um seinen Rucksack zu holen. Er würde gehen wie er gekommen war. In ziviler Kleidung, lediglich mit einem Rucksack ausgestattet. Er ging aufmerksam durch den Gang, doch Tinya war nicht zu sehen. Nun, dann war dies eben so. Vorin verließ das Bordell, ohne sich umzusehen. Nicht einmal von Nekki würde er sich verabschieden. Warum auch? Sie war nur noch rein biologisch seine Schwester. Er wusste einfach nicht mehr was er denken sollte. Er war leer, ausgebrannt und leidenschaftslos. Das vorherrschende Gefühl war Enttäuschung.

Andere hatten ihn enttäuscht, er hatte sich selbst und andere enttäuscht. Doch das war nicht mehr wichtig. Er würde nach Hause fliegen, seinen Geburtstag bei seiner Mutter und seiner Schwester verbringen und dann überlegen was nun eigentlich für ihn das Richtige war. Da er aus Sens Ableben gelernt hatte, blieb er auf den größeren Straßen, bis er schließlich eine Com - Station gefunden hatte. Perfekt. Genügend Credits für eine Fernverbindung hatte er dabei. Seine Mutter würde sich über einen Anruf sicher freuen und kein Problem damit haben ihm noch mehr auf sein Konto zu überweisen. Er ließ sich vom Mann an der Theke eine Kabine zuweisen und wählte die Nummer von Zuhause.


"Hallo Mom! Ich bin’s Vorin …"

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Com - Center || ▫ Vorin
 
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]Coruscant - Obere Ebene - mit Chesara und Jace Chorios[

Mittlerweile zeigte ihnen Corscant schon seine Schokoladenseite, von der Jibrielle in ihrem Leben bedauerlicherweise kaum etwas hatte Kosten können. Hier oben war alles viel heller und weniger verdreckt und alt und einfach viel lebendiger, so schien es. Es konnte einem wirklich auf magische Weise das Gemüt erhellen, wenn man aus den finsteren Gassen in diese Regionen aufstieg. Die Orbitalspiegel ließen einen sogar glauben, dass viele Sonnen um Coruscant kreisten, während in Jibrielles heimischen Gefilden mehr Geschichten über das Licht der Sonne als Sonnenstrahlen gibt.

Die Padawan hatte das Gespräch mit Jace Chorios begonnen und bemühte sich, möglichst umgänglich zu sein und ihre eigentliche Antipatie nicht die Oberhand behalten zu lassen. Und was tat dieser Pilot? Er versetzte ihr doch gleich einen kleinen verbalen Seitenhieb!
Einen Sinneswandel? Was wusste dieser aufgeblasene Kerl denn schon? Da wollte sie freundlich sein und er muss sie gleich wieder vor den Kopf stoßen? Frechheit!

Jibrielle atmete ruhig und ließ sich nichts anmerken. Am liebsten hätte sie ihm gesagt: "Was für ein Sinneswandel? Ich bin immer ein umgänglicher Mensch gewesen, doch bei einem oberflächlichen Dreikäsehoch wie ihnen wollte ich erstmal vorsichtig sein!" ... Doch das tat sie nicht. Die neue Erkenntnis und Einsicht war noch viel zu jung, als dass sich die Padawan da hätte wieder aus der Ruhe bringen lassen. Soll er doch nur frotzeln, sie stand darüber ... zumindest ein bisschen.


"Ach nein, von einem Sinneswandel kann keine Rede sein. Ich spreche nur nicht gleich jeden X-beliebigen Kamikazeflieger an, wenn es sich vermeiden lässt. Aber spätestens als ich hörte, dass ihr Schiff "Prince" heißt, wusste ich, dass in ihrer Brust ein ganz weiches Herz schlagen muss."

gab sie leicht sarkastisch und bewusst gespielt kokett zurück. Wenn er spielchen Spielen wollte, würde sie sich nicht darauf einlassen. Oder? Naja, zumindest würde sie wenn schon denn schon ihre eigenen Spiele spielen.
Die Bemerkung über Dashiell verstand sie nicht ganz. War das ein Pilotenwitz oder stand sie auf der Leitung? Sie versuchte nicht weiter einzugehen, alleine deshalb, weil sie mit Jace nicht unbeding über Dashiell reden wollte.

Als sie mit Reden fortfuhr, verzichtete sie auf den sticheligen Ton von zuvor. An ihr sollte es nicht liegen, wenn sie nicht miteinander auskämen. Außerdem wollte sie Chesara ihre Disziplin und Lernbereitschaft zeigen. Das sie nun an einigem Wachpersonal in verschiedenfarbigen Uniformen vorbei kamen, machte die Situation nun etwas gespannter und heikle Themen wurden besser vermieden. Das kam ihr nur recht.


"Ähm ich weiß nicht ob er Pilot geworden ist ... sagen sie, welche Farbe hat denn ihr Schiff?"

"Pink?" hätte sie gerne noch hinten dran gehengt, doch das hätte nicht so gut mit ihrem Vorsatz zusammengepasst. Die Frage war vielleicht schon so genug mit einem Augenzwinkern versehen gewesen.
Als sie allerdings am Empfang in einem der Hangar vorbeikamen, tat sich jäh ein Schiff unter vielen Kleineren deutlich hervor. Offensichtlich war dies die Prince.
Jibrielle schluckte ein "WOW!" hinunter. Obwohl sie sich mit den Preisen für intergalaktische Reisen überhauptnicht auskannte, hatte sie die leise Ahnung, dass die 4000 Credits ein Schnäppchen waren.

Was hatte dieser Chorios vor? Für den Preis nahm er sie mit diesem Schiff mit? Es war doch noch viel Vorsicht geboten. Hinter Chorios Rücken warf Jibrielle einen Blick zu Chesara, die ebenfalls noch der Vorsicht weiterhin oberstes Gehör bieten wollte, freundlicher Pilot hin oder her. Doch die Jedi-Rätin war erfahren und sitatutionsgegenwärtig genug, sich ebenfalls nichts anmerken zu lassen und Schiff und Piloten noch einmal zu schmeicheln. Nun, Ehr wem Ehr gebührt.


]Coruscant - Obere Ebene - mit Chesara und Jace Chorios[
 
- [Coruscant-System - Coruscant - Obere Ebenen - Mando'Trade-Komplex - Hangar] - mit Madge (Chesara) u. Jibrielle

Während Jace an die Konsole, neben der Rampe, trat und begann die Codes - Standard und Master - einzutippen, warf er Jibrielle ein schiefes Grinsen zu. Ihre Antwort zu vor, hatte ihm gefallen. Sarkastisch und ein bisschen zickig, aber auch mit den richtigen Spitzen versehen. Das würde bestimmt noch lustig werden, wenn sie weiterhin so leicht darauf ansprang. Einen Augenblick später öffnete sich zischend die Rampe der Yacht. Er wandte sich um und nahm die Koffer wieder auf. Madge's Kommentar von zuvor, das er ein beeindruckendes Schiff habe, hatte er nur mit einem Grinsen quittiert.

"Das werden wir gleich herausfinden.", antwortete er auf ihren Zusatz, das sie hoffe er hätte nur einen Witz gemacht - über die Kühlung und den Hyperantrieb.

Der Pilot betrat die Rampe und bedeutete den beiden Frauen ihm zu folgen. Er führte die zwei am Frachtraum - in dem der Bes'uliik stand - vorbei durch einen schmalen Korridor in den großen Aufenthaltsraum. Eine große, gepolsterte Rundsitzgruppe befand sich an der vorderen Seite des Raumes - darüber waren vier Panoramafenster angebracht, aus denen man momentan nur die Hangardecke betrachten konnte, im All hatte man jedoch einen hervorragenden Blick auf die Sterne. In der Mitte war eine freie Fläche und die Wände waren teils mit Konsolen und ein paar Sesseln und teils mit Schränken und Schubladen überseht. Ein kleiner Gang, mit einer Treppe am Anfang führte hinunter ins Cockpit. Der Gang durch den sie den Aufenthaltsraum betreten hatten - führte in die Quartiere, den Frachtraum, den Maschinenraum und zu den Luftschleusen, so wie der Fluchtkapsel.


"Dies ist der Aufenthaltsraum. Wenn ihr die Reise nicht durchschlafen wollt, dann ist dies wohl der Beste Ort zum Zeit vertreiben. Wir haben hier ein Holobrettspiel, ein Sabbacc-Spiel, so wie einige ältere Holovids Außerdem gibt es hier Essen und Getränke. Die Reise nach Mon Cal wird vermutlich so um die 65 Stunden dauern, allerdings muss ich das noch im Nav-Computer nachschauen."

Er deutete auf die Gerätschaften und drehte sich dann wieder zum Eingang herum und stellte die Koffer ab.

"Dies sind die Quartiere. Die Tür hier vorne ist mein Quartier und das hier rechts ist ebenfalls nicht benutzbar. Ihr könnt euch einfach je eines der drei dort vorne aussuchen. Ich muss noch ein paar Dinge checken und dann kann es losgehen.", mit einem Grinsen verschwand er die Treppe hinab ins Cockpit.

Ja, er hatte eindeutig viel zu wenig für diese Passage verlangt. Es würde die Treibstoffkosten wieder reinbekommen und auch einen kleinen Geldbetrag netto haben, aber im Großen und Ganzen war es zu wenig. Allein schon die Quartiere. Jedes verfügte über Fenster hinaus ins All. Es gab, verhältnismäßig, große bequeme Betten, jedes Quartier verfügte über eine eigenen Hygieneeinheit, mit einer kleinen Nasszelle. Des Weiteren gab es eine Kommode, einen Schrank und zwei Sessel plus Beistelltisch in jedem Quartier. Für ein Raumschiff war dies der reine Luxus!

Er ließ sich auf den Pilotensitz fallen und lass von einem der Displays die Ergebnisse der Diagnoseprogramme ab. Alles in bester Ordnung, es funktionierten sämtliche Geräte einwandfrei und das Leck war komplett repariert worden. Wenigstens hatte dies funktioniert. Anscheinend wussten die Mando-Techs doch was sie taten. Ihr Glück...

Jace schaltete die Programme ab und gab dem Navigationscomputer schon mal den Befehl einen Kurs nach Mon Calamari - über zwei weitere Systeme zu berechnen. Damit würden sie sicher fliegen, keine Spur hinterlassen und es sollte keine Probleme geben - da Kopfgeldjäger die Spur schwerer würden verfolgen können. Jetzt brauchte er nur noch eine Starterlaubnis und dann würde man hoffentlich um eine Kontrolle herum kommen. Schließlich war das Schiff erst bei seiner Ankunft von Zollbeamten besucht worden.

Er aktivierte, ohne hinzuschauen, das Kom, lehnte sich in seinem Sessel zurück und platzierte die Füße auf der Konsole. Eine Mann antwortete ihm, allerdings auf Mandalorianisch. Jace antwortete auf Basic, er bräuchte eine Starterlaubnis und einen Vektor zum Sprung nach - ein kurzer Blick auf den Nav-Computer - Obroa-skai.
Der Mann antwortete er würde sich bei der Raumkontrolle darum kümmern - ein Service der Organisation für ihre Kunden. Jace nickte zufrieden und bedankte sich. Er schaltete das Kom ab und ließ auf einem Display über ihm eine Checkliste abarbeiten. Alle Geräte arbeiteten, wie erwartet mit 100 %, jetzt fehlte nur die Starterlaubnis, die in wenigen Minuten kommen sollte - auch wenn es auf Coruscant etwas länger dauerte.


"Okay, Ladies. Wie weit seit ihr? Wir erhalten in wenigen Minuten unsere Starterlaubnis. Dann solltet ihr euch entweder im Aufenthaltsraum oder Cockpit breit gemacht haben.", teilte er den beiden Dari's über das Interkom mit.

Während eines Starts saß man am Besten irgendwo angeschnallt - egal wie gut oder schlecht der Pilot war. Ansonsten würde man, möglicherweise, unsanft durch das Schiff geschleudert und das tat den meisten Wesen nicht besonders gut...


- [Coruscant-System - Coruscant - Obere Ebenen - Mando'Trade-Komplex - Hangar - "Prince" - Cockpit] - allein
 
Coruscant – untere Ebenen – Honey House, hinterer Bereich, Robs Zimmer – Caffran, Rob

Caffran war froh, Rob relativ wohlauf zu sehen. Chesara schien tatsächlich wahre Wunder vollbracht zu haben. Er dankte der Jedi im Stillen und nahm sich vor, den Jedi gegenüber in Zukunft aufgeschlossener zu sein. Walter mochte vielleicht eine ähnliche Erfahrung mit ihnen gemacht haben. Auf jeden Fall glaubte Caff allmählich ein Verständnis für Walters Affinität zu den Machtnutzern entwickeln zu können.

Allerdings war Rob schon nach einer nur kurzen Unterredung wieder eingeschlafen. Aber erst nachdem ihm Caff versichert hatte, dass er ihn abholen lassen würde. Rob besaß eine Freundin in ihrer Gruppe – Adriana. Und wenn sie erfuhr, wo er zu finden war, dann – Caff würde sein letztes Hemd darauf verwetten (und er wettete garantiert nur, wenn seine Chancen auf einen Sieg gut standen) – würde sie auf der Stelle hierher kommen, um ihren Freund wieder in die Arme schließen und betüdeln zu dürfen. Caff schätzte, dass sie gerade mal zwei Monate zusammen sein dürften. Ein Zeitraum, in dem eine Liebe entweder bereits erloschen war oder noch in hell lodernden Flammen stand. Und bei den beiden war garantiert Letzteres der Fall.
Er seufzte, während er sich leise von Robs Bett zurückzog und sein Comlink aktivierte. Bei Criid und ihm sah die Sache schon ein klein wenig anders aus. Schon ein paar Jahre zusammen unterwegs und schon einiges miteinander ausgestanden, war das Kribbeln nicht mehr ganz so arg, wenn sie sich sahen.
Der Widerstandskämpfer wider Willen hielt kurz inne und grinste in sich hinein, bevor er die Verbindung aufbauen ließ. Ja, sie hatten schon so einiges miteinander erlebt. Inklusive einiger kleinerer Beinahe-Affären von ihm, die die Blondine ihm als Ausrutscher im Ausnahmezustand verziehen hatte - wobei Caffran sich sicher war, dass es da niemals zu wirklich brenzligen Situationen gekommen war, weil Criid ihn immer vollständig bekleidet aus den Armen von fremden Frauen gezogen hatte. Jedenfalls behauptete sie immer, dass sie ihn aus den Armen einer Frau befreit hatte. Caffran konnte sich nicht im geringsten daran erinnern. Nur daran, dass er eben in voller Montur und ohne jegliche Erinnerung an die letzten Stunden bei Criid aufgewacht war und einen mordsmäßigen Brummschädel hatte. Er hatte den nicht wenig begründeten Verdacht, dass Criid das alles nur erfunden hatte, um ihn zu erpressen. Denn jedes Mal nötigte sie ihn dazu, ihr daraufhin einen Wunsch zu erfüllen, damit sie ihm „großzügig, wie sie nun einmal war“, den „Ausrutscher“ verzieh.
Inzwischen versuchte Caffran – ohnehin und ungerechterweise nicht mit einer besonders trinkfesten Leber ausgestattet – Alkoholexzesse zu vermeiden. Verdammt – jetzt eben fiel es ihm ein. Wer wusste schon, ob Criid nicht genau das (nämlich seinen Alkoholkonsum einzuschränken) damit bezweckt hatte?
Er lachte bei diesem Gedanken laut auf und baute endlich die Verbindung in ihre Basis auf …...


…....und ein paar Minuten später wusste er bereits, dass Criid und der andere (Cris) unterwegs in ein anderes Gefängnis waren. Und zwar in ein weitaus besser bewachtes, als das der kleinen, wenn auch elitären Coruscantwachen-Einheit. Wenn sie es schaffen wollten, die beiden zu befreien, dann nur während des Transports. Walter hatte bereits Männer dorthin geschickt, die den Weg des Transporters überwachen und ihm gegebenfalls Rückendeckung geben könnten, falls er sie benötigen sollte. Guter Walter! Caffran bedachte seinen alten Freund mit einem gedanklichen Lächeln. Wie selbstverständlich war dieser davon ausgegangen, dass er die Befreiungsaktion seiner Freundin anführen wollte. Und ob er wollte! Und wie! Er hatte auch keinerlei Zweifel daran, dass ihm das gelingen würde. Mit der ihm zugesicherten Unterstützung der Jedi schien ihre Chance auf den Erfolg seines Vorhabens, jedenfalls recht vielversprechend zu sein.
Noch einmal einen letzten Blick auf Rob werfend, schloss er dann leise die Tür hinter sich zu und machte sich auf den Weg zu den anderen....

Nanu? Es dauerte ein paar Minuten, bis er die verlorene Gruppe im Gewirr des hinteren Teils des Bordells ausgemacht hatte. Allerdings war die Anzahl der verbliebenen Leute recht deutlich reduziert. Um genau zu sein, standen da jetzt nur noch zwei von den Jedi (Sinaan, Steven).


„Wo sind die anderen?“

fragte er verwundert, während er von einem zum anderen schaute. Vor allen Dingen fragte er sich, wo Vorin denn nun abgeblieben war. War ihm etwas dazwischen gekommen?
Caffran schüttelte unwillig den Kopf und zwang sich dazu, darüber keine weiteren Spekulationen anzustellen - es war sowieso einerlei, weil es eilte.


„Egal, wenn wir die beiden befreien wollen, dann müssen wir auf der Stelle los. Ich weiß jetzt, wo sie sind.“

sprach er dann weiter.

„Was ist? Seid ihr noch dabei?“

Er hoffte auf die Unterstützung der Jedi. Andererseits konnte er es ihnen kaum verdenken, wenn sie sich aus dem Geschäft zurückziehen würden. Was hatten sie schon davon, eine wildfremde Widerstandskämpferin zu befreien? Und wie sie zu dem anderen (Cris) standen, wusste er auch nicht …......

Coruscant – untere Ebenen – Honey House, hinterer Bereich – Caffran bei Sinaan und Steven

[@ Sinaan, Steven: seid ihr dabei? Bei den Irrungen und Wirrungen und dem noch dazu stockenden Tempo könnte ich es euch nicht verdenken, wenn ihr keine große Lust mehr dazu hättet. Ich würde mich aber sehr freuen, wenn ihr noch mitmachen würdet ;).]
 
]Coruscant - Obere Ebene - mit Chesara und Jace Chorios[

Jibrielle Spitzen begegnete Jace Chorios dieses Mal nur mit einem schiefen Grinsen, zusehr war der Pilot damit beschäftigt, alles auf den Start vorzubereiten. Während die Padawan und Chesara warteten, gab Jace Codes ein. Eine dem großen Schiff ganz angemessen beachtliche Rampe öffnete sich und die das Trio Infernale betrat das Raumgefährt.

Bald schon würden sie in das All aufsteigen und dann auch sicher mit Hyperraumantrieb fliegen. Beim Gedanken daran wurde der Padawan richtig mulmig zu Mute. Noch nie hatte sie Coruscant verlassen, noch war sie ins All geflogen und erst recht hatte sie noch bei einem Hyperraumflug mitgemacht. Zumindest ging sie davon aus, was mit ihr als Säugling passiert war konnte sie schließlich nicht wissen. So oder so war die Erfahrung ganz neu und dementsprechend beeindruckt und paralysiert war sie von dem ganzen Unterfangen, dass sie sogar vergaß tückisch zu Jace zu sein.

Als Jibrielle und ihre Meisterin wurden an einigen Türen vorbeigeführt, bis sie einen recht großen Raum mit langer runder Sitzbank erreichten. Die Möbel sahen sehr gemütlich aus und die Accessoires waren nett und gemütlich verteilt. Aber dies war ja auch nicht einfach ein Raumschiff, sondern eine Yacht, also wenn hätte es gewundert. Jace erklärte ihnen, dass sie sich im Aufenthaltsraum befanden und sagte ihnen, überflüssigerweise, dass einige der Dinge hier Brettspiele und Ähnliches waren, mit denen sie sich während des Flugs die Zeit vertreiben konnten. Die Quartiere waren unweit entfernt. Sie sollten sich eines der leeren aussuchen, wobei Jace sein eigenes und noch ein weiteres für nicht zur Verfügung stehend erklärte. Wer wohnte denn bloß darin? Egal, nicht Jibrielles Angelegenheit.

Die Jedi nahmen in gemütlichen Sitzen im Aufenthaltsraum platz und schnallten sich auch schon an. Nach wenigen Minuten kehrte der Jace zurück und verkündete, dass sie gleich starten würden. Gleich ging es also los!


"Ich bin noch nie in den Raum geflogen ..."

sagte Jibrielle leicht nervös zu Chesara. Sich in diesem Moment groß mitzuteilen war nicht ihre Absicht, doch sollte sich die Jedi-Rätin nicht über ein vielleicht etwas merkwürdiges Verhalten Seitens ihrer Schülerin wundern.

Er hatte ihnen gesagt, dass der Flug um die 65 Stunden gehen sollte. WOW ... nur 65 Stunden? Jibrielle hatte nicht erwartet, dass die Hyperraumfliegerei sie so schnell zu einem so weit entfernten Planeten bringen würde. Und doch hatten sie immerhin mehr als 2 volle Tage Zeit um noch zu trainieren. In diesem Moment nahm sich Jibrielle fest vor ihre Meisterin zu fragen, wann sie denn ein paar Verteidigungstechniken der Jedi lernen würde. Sie wollte einfach nicht mehr so schutz- und machtlos sein, wenn die Bedrohung nahte. Wie sie dies allerdings anstellen wollte, konnte sie sich aber nicht mehr überlegen, da das Schiff in diesem Augenblick abhob und sie in den mystischen Weltraum abhob.


--> Weiter gehts im [Weltraum (Imperium)] !!!
 
OP: Jup, sind schon noch dabei (bestimme ich jetz einfach:p), hat nur etwas länger gedauert, weil mich letzte Woche mal wieder sone sch*** Erkältung erwischt hatte...

~*~ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House, hinterer Bereich ~*~ Caffran bei Sinaan und Steven

Zweifel waren aufgetreten, gepaart mit Komplikationen.
Die Rätin, von der zuvor jeder der Anwesenden seine Zuversicht bezogen hatte, musste anscheinend den Planeten verlassen. Minus zwei...
Wieder die Zweifel von vorhin.
Sinaan wünschte dem Jedimeister alles Gute für seinen zukünftigen Weg, aber mehr, als seine Nachricht entgegen zu nehmen, mit dem Versprechen, es Chesara und Jo zu sagen, konnte er leider nicht für ihn tun. Sie hätten ihn wirklich gut gebrauchen können...
Minus eins... zwei verbleibend...

Der Ritter an sich wusste allerdings gerade nicht so recht, was er tun sollte. Sollte er verzweifeln? Sollte er panisch im Kreis herumrennen? Sollte er auf ein Wunder hoffen?
Zack - da öffnete sich eine Türe und der Widerständler von vorhin gesellte sich zu den beiden.
Plus eins...

"Gut, dass Sie kommen! Natürlich sind wir noch dabei, irgendjemand muss ja was tun!"
Aber noch immer hatte er Bedenken, was seinen Schüler anging. Er beschloss zwar, ihn einfach mal ins kalte Wasser zu werfen und diese Stellung auch zu vertreten, aber dann wars das erstmal mit gefährlichen Unternehmungen. Sowas konnte ja auch ganz schnell mal tödlich ausgehen...

"Und wenns pressiert, dann gehen Sie bitte voraus, erklären Sie uns die Einzelheiten dann unterwegs.", fügte er hinzu, worauf sich das Dreiergespann mit anscheinend neuer Energie und Enthusiasmus in Bewegung setzte.
Allerdings befürchtete er, dass er sich zu etwas habe hinreißen lassen, was er später bereuen könnte. Er hatte da so ein ganz mieses Gefühl in seiner Magengegend... Konnte aber auch der Hunger sein, nicht?
Ach, es war einfach schlimm mit ihm! Andauernd schwirrten Selbstzweifel in seinem Kopf rum, die dort nichts zu suchen hatten und nur alles blockierten.
S T O P !

Einzelheiten, richtig, das musste erledigt werden.
"Also, Sir, ich weiß, dass das hier kein verdammtes Wunschkonzert wird, aber hätten wir irgendeine ungefährlichere Aufgabe oder Position für meinen Schüler und mich? Oder auch nur für meinen Schüler? Er steht erst am Anfang seiner Ausbildung und ich möchte ihn keiner unnötigen Gefahr aussetzen."
Und er dachte auch noch einen Schritt weiter:
"Ich denke, es ist besser, wenn wir nach dieser Aktion den Planeten verlassen. Wir haben schon genug Spuren hier hinterlassen und sind eventuell in einen Zusammenhang mit dem Widerstand zu bringen, was diesen wiederum gefährden könnte, aber das entscheiden wir lieber, wenn das Ding gelaufen ist."



~*~ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House, hinterer Bereich, auf dem Weg ~*~ Caffran bei Sinaan und Steven
 
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~ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ hinterer Bereich ~ Caffran bei Sinaan und Steven


Wo waren plötzlich alle hin? Fand hier nicht gerade ein Kampf gegen das Imperium in Form eines Widerstandes statt. Und wo sind plötzlich alle abgeblieben!? Rätin Chesara und Jibrielle haben sich beide als erstes von der Gruppe entfernt und nun ist auch Vorin weg. Er drückte Sinaan eine Tasche in die Hand und ging dann einfach aus dem Raum.
Fast im gleichen Moment kam aber zum Glück wieder jemand hinein. Ein Widerständler!

Bedeutete das, dass der Kampf nun nur zu dritt statt finden sollte!? Das könnte ziemlich schwierig werden oder auch tödlich enden.

Auch der Widerständler war überrascht, dass sich die Anfangs große Gruppe nun fast aufgelöst hatte und nur noch Sinaan und Steven übrig waren.

"Ich glaube das es nun Zeit wird zu handeln bevor wir noch weniger werden."

stimmte der Junge seinem Meister zu, der bestimmte das Steven gleich mit in den Kampf sollte. Ein Kampf endlich mal was ein wenig Action bringt. Jedoch wäre da ein kleines Problem...Steven kann noch garnicht richtig Kämpfen, jedenfalls nicht mit einem Lichtschwert.

Die drei Männer setzten sich langsam in Bewegung und Sinaan fragte nach ein sicheren Aufgabe für seinen Schüler.

"Meister, ich wollte euch nur sagen das es kein Problem ist mich in den Kampf zu schicken. Ich kann mit einem Blaster umgehen, eine sichere Aufgabe wäre aber auch nicht so schlimm."

Eigentlich war es dem jungen egal ob er ion den Kampf geschickt wird oder durch irgendeinen Lüftungsschacht krabbelt. Aber Sturmtruppen können bestimmt besser treffen und zielen als der Jugendliche.

Sinaan dachte aber schon weiter, er wollte den Planeten verlassen. Coruscant verlassen? Der junge Padawan hielt das für eine Wunderbare Idee. Hier auf Coruscant waren zu viele Erinnerungen an sein "altes" Leben..besonders an seine Mutter. Irgendwo hier unten in der Unterstadt wurde sie damals erschoßen, von einem Schmuggler Abschaum dessen Gesicht Steven niemals vergessen werden kann. Aber das ist passiert und man kann es nicht ruckgängig machen. Jetzt musste der Junge nach vorne gucken sich auf den bevorstehenden Kampf konzentrieren.


~ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ Caffran bei Sinaan und Steven
 
Coruscant – untere Ebenen – Honey House, hinterer Bereich – Caffran bei Sinaan und Steven

Hm, Caffran überlegte und sah von einem zum anderen, bevor er sich ebenfalls in Bewegung setzte. Tatsächlich waren beide noch sehr jung – eine Tatsache, welche die von beiden Seiten anklingende Unerfahrenheit vermutlich implizierte. Aber eine Aufgabe zu finden, die weniger gefährlich war? Hallo? – sie befanden sich schließlich auf einem imperialen Planeten! Was hatten sie sich eigentlich gedacht, als sie hergekommen waren? Und sie waren bewusst nach Coruscant gekommen. Caffran hatte sie (oder zumindest den jüngeren der beiden, Steven) gesehen, als sie am Raumhafen angekommen waren und sehr wohl wahrgenommen, dass sie bereits erwartet worden waren. Von diesem Cris nämlich, der Criid damals schon gefallen hatte.
Grrr, Caffrans Magen zog sich unangenehm zusammen. Jetzt war sie ausgerechnet mit dem eingesperrt, was ihm noch einen weiteren Grund gab, sich zu beeilen. Wobei es natürlich denkbar unsinnig war, eifersüchtig zu sein. Sowohl Criid als auch Cris dürften froh darüber sein, noch am Leben zu sein – falls sie es waren – und sollten wohl keine Gelegenheit haben, derartige Gedanken auch nur ansatzweise zu denken.

Doch zurück zu den beiden jungen Jedi. Beide waren bereit zu helfen – eine Tatsache, die Caffran durchaus zu schätzen wusste, wenngleich es ihm schwer fiel eine Lösung zu finden, die relativ ungefährlich für die beiden war.
Einerseits konnte er ihre Gedanken – inklusive ihren Überlegungen, Coruscant alsbald zu verlassen – ja nachvollziehen. Schließlich war es als Jedi doppelt gefährlich, sich hier aufzuhalten. Und er war sich ziemlich sicher, dass die beiden (vielleicht auch nur einer der beiden – was allerdings das gleiche Resultat erzielt hatte) durch die Benutzung ihrer Schwerter bereits kundgetan hatten, dass sich Machtnutzer der hellen Seite auf dem Planeten aufhielten.


„Hm....“

meinte er also, um sich eine kurze Bedenkzeit zu verschaffen, während die Tür des Hinterausgangs des Honey House in Sichtweite kam und rieb sich sein unrasiertes Kinn.
Ein Jedi, ohne die Möglichkeit sein Schwert zu benutzen …...Caffran wusste aus den Erzählungen von Walter, dass ein solches Energieschwert die wertvollste Waffe für einen Jedi war. Dennoch, ohne die Klinge aus heißem Plasma – oder was immer sonst es auch war – sollte ein Machtbegabter nicht gänzlich hilflos da stehen. Caffran dachte kurz an Chesara, die Rob vielleicht das Leben gerettet und die Heilung seiner Wunden vorangetrieben hatte.


„Wir sind nicht allein.“

meinte er endlich.

„Es werden Leute vom Widerstand in der Nähe sein.“

Und dann ….

„Irgendeine Aufgabe wird sich schon für euch finden. Soweit ich weiß, besitzt ihr doch so etwas, was man einen siebten Sinn nennen könnte. Vielleicht reicht es auch einfach aus, wenn ihr in der Nähe bleibt und auf Dinge achtet, die einem Normalsterblichen für gewöhnlich verborgen bleiben. Mich warnt beispielsweise, wenn ihr eine auf uns zukommende Gefahr spürt … oder so.“

Er hatte noch keine wirklich gute Idee, war sich aber sicher, dass ihm (oder den Jedi selber) schon was einfallen würde, blieb kurz stehen und öffnete die Tür nach draußen und war in Begriff, das Etablissement zu verlassen, als er sich noch einmal an die beiden wandte. Seine nächste Frage würde die, nach einem Transportmittel für die beiden sein.
Sein Blick fiel auf ein Bike, das neben dem verborgenen Ausgang geparkt war. Möglicherweise war es das, mit dem Vorin hierhergekommen war, sein eigenes stand nämlich ein paar Meter weiter.


„Ich gehe davon aus, dass ihr über kein Transportmittel verfügt. Nehmt einfach das da.“

Er wies mit dem Kinn in Richtung des Gefährts.

„Wir treffen uns dann auf der Straße vor dem Bordell. Ach ja, fast vergessen....“

Er stoppte sich gerade noch rechtzeitig, bevor er loslaufen wollte.

"Wir müssen in keine Kaserne oder in ein Gefängnis einbrechen. Criid und Cris sind unterwegs in eine andere Vergnügungsanstalt. Wir überfallen also lediglich einen Transporter, holen die beiden da raus und hauen wieder ab. Alles ganz einfach.“

Caffran ließ sich zu einem kurzen Grinsen hinreißen und lief los zu seinem eigenen Bike …...alles ganz easy ..so sicher wie sicher …....

Coruscant – untere Ebenen – Straße vor Honey House – Caffran
 
|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Wohnhaus ▫ Wohnung von Azgeth || ▫ Azgeth

Wie unterschiedlich doch die Zeit vergehen konnte. Hier floss sie hinfort, schneller als man den Blick auf sie richten konnte, dort schien sie festzustecken und gar nicht zu vergehen. Noch immer klangen die summenden Laute aus dem Mund der psychisch gestörten Frau. Jegliches Zeitgefühl war verloren gegangen. Mehr als den Anbruch des Tages hatte Azgeth nicht mitbekommen. Wie viele Stunden saß sie bereits hier? Ihr Blick war starr auf die gegenüberliegende Wand gerichtet, die Augen fast bewegungslos, wenn man vom notwendigen regelmäßigen Blinzeln der Augen absah. Es gab eigentlich nur zwei Fragen, die unausgesprochen in dem Raum hingen. Wann würde diese Qual enden? Und was würde sie noch durchmachen müssen? War all das etwa doch sinnlos? Sie durfte nicht zweifeln, und doch tat sie es immer wieder. Es war zum verrückt werden.

Kaum hatte sie einen Erfolg für sich verbuchen können, zerstob er kurz darauf in einer staubigen Wolke. Immer wenn sie alleine blieb, versagte sie und fing wieder an zu taumeln. Jedes Mal wenn Chesara nicht da war, rutschte sie wieder ab und drohte zu fallen. War es wirklich so, dass sie ohne Hilfe hier scheitern würde? Schwer vorstellbar, wenn man bedachte wie oft Azgeth ihre Stärke schon bewiesen hatte. Doch wenn dies so war, wo war ihre Kraft plötzlich geblieben? Sie konnte nicht einfach weg sein. Es war genug um ein Scheitern abzuhalten, aber nicht ausreichend um einen großen Sprung nach vorne zu tun. Einen Sprung in die Freiheit. Losgelöst von Zwängen und unkontrollierten Trieben. Aus welchem Grund war das Universum so grausam zu ihr? Warum konnte sie keine Gnade erfahren, wo doch schon ganz andere Individuen Absolution erhalten hatten?

Oder war es gar nicht Vergebung die sie brauchte? Etwas vollkommen anderes vielleicht? Sie fühlte sich in einem Kreislauf gefangen. Dieser bestand aus Unklarheit, Verzweiflung und Mutlosigkeit. Eines führte zum anderen, dann zum nächsten und wiederum zurück zum Anfang. Lediglich die Notwendigkeit eines Geräusches ließ die Schwarzhaarige mit ihrem Summen fortfahren. Inzwischen hatte sie leider feststellen müssen, dass dies auch nur begrenzt half. Sie wurde müde und ihre Kehle fühlte sich mittlerweile wie ein Reibeisen an. Doch es half alles nichts. Sie musste weitermachen! Welche andere Möglichkeit blieb ihr? Die Antwort kam selbstverständlich wieder nicht aus ihr selbst. Es klopfte an der Tür, was der ehemaligen Sith ein Seufzen der Erleichterung entlockte. Sofort begab sie sich zur Tür um Chesara zu öffnen. Dummerweise war ihr Besuch keinesfalls die Rätin, sondern der Vermieter. Dies hätte sie eigentlich spüren müssen. Was zur Hölle wollte der schon wieder? Ohne weitere Einleitung polterte er los:


"Hier bin ich wie angekündigt! Es hat schon wieder Beschwerden aufgrund von Lärmbelästigung gegeben. Erklären sie sich! Und diesmal schicken sie mich nicht wieder weg, ich will mich überzeugen ob etwas kaputtgegangen ist."

Nein! Das durfte er nicht! Dieser Wurm sollte verschwinden! Doch Azgeth war zu durcheinander, von den letzten Tagen zu gebeutelt, um schnell und angemessen zu reagieren. Der Mann drückte sich an ihr vorbei um in die Wohnung zu gelangen. "Hey!"
Er brauchte eigentlich nur den zerschmetterten Tisch im "Wohnzimmer" zu sehen um einen Grund zum Klagen zu haben. Was er auch tat. Er schrie fast schon, was den Hörnerv der Machtbegabten überstrapazierte. Gequält verzog sie das Gesicht.

"Was beim Imperator ist hier los? Sie können doch hier nicht einfach die ganze Einrichtung demolieren! Das werden sie alles bezahlen! Und wie sehen sie überhaupt aus? Ich hätte sie gar nicht erst hier reinlassen sollen! Mit ihnen hat man nur Ärger. Können sie mir das hier erklären?" Seine mit Armen verschränkte Abwartungs- und Abwehrhaltung lud nicht gerade zu einem objektiven, sachlichen Gespräch ein. Azgeth wusste nicht was sie darauf antworten sollte. Die Wahrheit konnte sie nicht erzählen, und die Art und Weise wie der Tisch in drei Teile zerfallen war, sah man nicht allzu oft. Hilflos suchte die Kriegerin nach besänftigenden, glaubwürdig klingenden Worten, fand aber keine.

"Nun ja, meine Bekannte und ich, wir hatten eine kleine Auseinandersetzung. Dabei kann es auch schon einmal ein bisschen feuriger zugehen." Die muskulöse Frau, deren Gehör nun von äußeren und inneren Stimmen malträtiert wurde, versuchte ein entschuldigendes Lächeln aufzusetzen, was in dem zerschnittenen Gesicht kaum Wirkung zeigte. Der Mann glaubte ihr kein Wort, das konnte Azgeth deutlich spüren. Wäre doch nur Chesara hier.

"Ja natürlich." Nachdem seine Augen noch größer geworden waren, direkt nachdem sein Blick in das "Badezimmer" und damit auf den kaputten Spiegel gefallen war, verwandelten sie sich in bohrende Schlitze.

"Sie sind kaum eine halbe Woche hier, und schon sieht es hier aus wie auf einem Schlachtfeld. Was auch immer sie sich einbilden. Für den Schaden werden sie sofort aufkommen. Ich rufe jetzt die Sicherheit, und die werden jeden Schaden genau aufnehmen. Am Ende machen sie sich noch aus dem Staub und ich bleibe auf dem Schaden sitzen. Nein, nein, so nicht! Sie bleiben schön hier und halten schon mal ihre Credits bereit."

Panik stieg in der psychisch Belasteten auf. Sicherheitskräfte konnte sie jetzt wirklich nicht gebrauchen. Anonymität war der Grund, warum sie überhaupt hier gelandet waren. Chesara hätte hier sein sollen, aber sie war es nicht. Was sollte sie tun? Zu viele Fragen waren nicht gut. Schnell bewegte sie sich auf den Mann zu, der dabei war sein Com zu benutzen. Flehend ging sie ihn an: "Nein, bitte tun sie das nicht! Warten sie! Das können wir doch sicher auch anders klären, oder?"

Durch ihre schnelle Bewegung und ihre massige Gestalt, fühlte sich der Vermieter in diesem Moment wohl bedroht und wich zurück. Er schien überrascht, nicht weniger und nicht mehr als sie selbst.

"Fassen sie mich nicht an! Sind sie verrückt?! Das ist doch die Höhe! Bleiben sie da stehen!" , befahl der kleine Mann, den Azgeth ebenso mühelos töten konnte, wie ein Insekt. Widerstrebend blieb sie stehen und beobachtete wie er wieder anfing an seinem Kommunikator herumzutippen. Noch einmal rutschten Worte über ihre Lippen: "Bitte tun sie das nicht!"

Sie hätte genauso gut gegen eine Wand sprechen können, unbeirrt und mit schüttelndem Kopf nahm er das Gerät an das Ohr und begann zu sprechen: "Direktion 26-B5? Ja, hier ist …"

Weiter kam das Männekien nicht. Die Panik nahm überhand und ein chaotischer Machtstoß wirbelte den Eigentümer dieser Wohnung gegen die Wand, wo er benommen liegen blieb.

"Das dürfen sie nicht!" , schrie die Dunkelhaarige, die nun jegliche Kontrolle verloren hatte. Hatte sie etwa jemand gesehen? Sie hörte die inneren Stimmen aufschreien. Schon wieder hatte ihre Unbeherrschtheit einem Wesen geschadet, schon wieder hatte sie gesündigt. Sie hatte doch aber keine Wahl gehabt! Oh, bei den Niederhöllen! Was sollte sie denn jetzt machen? Wenn sie ihn nicht tötete, war sie aufgeflogen! Er hatte ja schließlich mitbekommen was geschehen war. Egal ob er sie nun für eine Jedi oder Sith hielt – wobei dies eigentlich selbst für diesen Normalbürger klar sein sollte – sie war aufgeschmissen. Entweder entledigte sie sich des Mannes oder … oder floh. Doch wenn sie jetzt tötete …

Es wäre so leicht einfach schnell das Schwert zu ziehen und die Sache zu regeln. Aber … würde dies nicht zu dem Fall führen, den sie so fürchtete? Schnell! Die Ex – Warrior musste sich geschwind entscheiden. Sie würde ihn nicht töten. Zwar wusste sie nicht, wie sie stattdessen wohnen sollte, doch hier musste sie erstmal weg! Sie stürmte in Richtung ihres Schlafzimmers, stopfte so schnell sie konnte alle Klamotten in ihre Tasche und verließ die Wohnung und das Haus. Im Hinterhof war nichts los, das hieß, niemand sah sie wegrennen. Jedenfalls niemand, den sie selbst wahrnahm. Azgeth spurtete zur Straße und bog nach links ab. Sie kannte sich hier weder aus, noch wusste sie eigentlich wo sie hinwollte. Hauptsache erst einmal weg! Alles andere würde sie klären, wenn es soweit war. Bereits nach zehn Minuten war sie soweit entfernt, dass sie mit Sicherheit niemand mehr verfolgen oder finden konnte. Weitere gute drei Stunden wanderte Azgeth umher, bis sie schließlich in einer Nische zu Boden sank um sich ein wenig zu beruhigen. Die Stimmen waren selbstverständlich immer noch mit und in ihr.


|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ heruntergekommene Gegend mit einigen Bars ▫ Nische zwischen zwei Häusern || ▫ Azgeth
 
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