Coruscant

Coruscant ~ untere Ebenen, in der Nähe des Lastgleiters ~*~ Sinaan, Steven, Caffran, Walter, Tumult ~ Cris und Criid + CW ganz in der Nähe


Die nächsten Soldaten gingen schon wesentlich härter in den Zweikampf...
Einer kam von der Seite angerannt und rammte ihn einfach zu Boden. Alle Alarmglocken des Jedi schrillten laut auf, ein silbrig schimmernder, länglicher Gegenstand schnellte in Richtung seines Halses. Nur mühevoll konnte er noch den gepanzerten Arm vom Zustechen abhalten.

Diese imperialen Kampfmesser waren bekannt für ihre Schärfe, die EMP-bedingt ohne die Vibrozellen wohl aber trotzdem noch sehr tödlich waren.
Sinaan hielt den Atem an... Die Klinge war nur noch wenige Zentimeter von seiner Kehle entfernt und kam immer näher. Tritte, Schläge und jeder andere Versuch, sich zu retten bewirkten nicht das geringste!
Der Ritter sammelte noch ein letztes Mal seine ganzen Kräfte um den weiß Gepanzerten in letzter Sekunde von sich zu stoßen. Das Messer hatte er jedoch noch fest in der Hand, er bewegte sich einfach im ganzen weiter und drehte den Soldaten auf den Bauch.
Leider nicht schnell genug, sodass es einen leisen "Knack" gab und der Arm schlaff herunterfiel.
Das Messer steckte er jedoch ein. Kurz suchte er nach seinem Schüler, welcher aber klar zu kommen schien. Und da hörte er es: die ersten Blastersalven verließen die Läufe.
Blitzschnell schmiss er sich in die nächste Deckung, die zwar nur ein gestopptes Speederbike war, aber was gab es denn besseres? Sein Schüler hatte natürlich mal wieder die Luxusversion hinter einem Getränkeautomaten.

Nur sporadisch verfolgte er das Geschehen, denn das Feuer war schon ziemlich heftig, wurde aber bald weniger, bis schließlich auch der letzte Blaster verstummte.
Die Geretteten standen auch schon bald vor ihnen.
Cris Sheldon erkannte er sofort, besser gesagt erinnerte er sich noch an das Innere seines Blasters, das er ja ziemlich unfreiwillig begutachten durfte. Die andere (Criid) kannte er nicht, aber sie musste die andere Widerständlerin sein.

Sein Schüler äußerte sich mit einer Frage, die er eigentlich schon lange ansprechen wollte...

"Ich weiß was du meinst. Ich bitte dich, das besprechen wir, wenn wir in Sicherheit sind."
Dann wandte er sich an alle:
"Und ich will ja kein Spielverderber sein, aber solange wir nicht in einem Unterschlupf sind, ist der Kampf formell noch nicht vorbei. Wir müssen hier schleunigst weg..."



Coruscant ~ untere Ebenen, in der Nähe des Lastgleiters ~*~ Sinaan, Steven, Caffran, Walter, Cris und Criid, Widerstand
 
§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ unter Theatervolk ~§

Nexus, in Ketten gelegt, wird von zwei groben Gestalten ins Rampenlicht gezerrt. Seine nackte Brust ist mit Kunstblut überströmt, er hat falsche Wunden im Gesicht und auf den Armen, er sieht fürchterlich aus, wie er da auf dem Boden hockt. Er ist ein Gefangener, der gefoltert wurde. Neben ihm taucht ein große Gestalt auf, eine Kapuze bedeckt ihr Gesicht. Seine Stimme klang kalt, hart, rauh und fast stählern.

INQUAESTOR: "Wie lautet dein Name?"

Der Gefangene schüttelt nur erschöpft den Kopf, unfähig etwas hervor zu bringen.

INQUAESTOR: "WIE LAUTET DEIN NAME?"

GEFANGENER: "Ich - ich habe keinen ... ich habe keinen Namen ..."

INQUAESTOR: "Richtig! Du hast keinen Namen mehr!"

Der Inquaestor schreitet langsam im Kreis um den Gefangenen herum, der wie im Delirium, sich kaum in der Hocke halten kann.

INQUAESTOR: "Es wurde alles-"

GEFANGENER: "Was soll das? Warum habt ihr mir das angetan? Ich bin doch nur ein ganz gewöhnlicher Mann ... ich habe doch nichts verbrochen ..."

INQUAESTOR: "Ihr Name wurde vom hohen Orakel auserkoren. Ihr wurdet erwählt, neues Mitglied der namenlosen Königsfamilie unserer wunderbaren Schwarzerleuchteten Republik zu werden. Dies ist eine glorreiche Ehre, Mensch! Sie dürfen unsere Großartige Nation unter der dunklen Sonne repräsentieren. Ist das nicht eine großartige Ehre? Sie sind auserwählt!"

Der Gefangene wirkt zunächst wie gelähmt, bricht dann aber Tränen aus.

GEFANGENER: "Aber ich ... mein Leben, meine wahre Familie ..."

Der Inquaestor wendet sich ohne eine Reaktion ab, die zwei grobschlächtigen Gestalten kommen wieder dazu.

INQUAESTOR: "Er ist noch lange nicht soweit. Welche wie er, brauchen länger als die meisten. Sie brauchen sehr lange. Führt die Folter fort. Er wird sich an nichts mehr erinnern dürfen. An gar Nichts mehr!"

Die Beiden packen Nexus und ziehen ihn wieder nach hinten in die Schatten, während er sich die Seele aus dem Leib schreit.

"AUS!"

Die Saalbeleuchtung wurde wieder eingeschaltet und alles im Saale schaute zu Nu´ro Waraven, dem Regisseur. Sein Gesicht war von seiner Hand verdeckt, sodass keiner genau sagen konnte, ob er mit dieser Probe zufrieden gewesen war. Nexus legte die Kunsstoffketten zu den anderen Requisiten und kam nach wieder vorne, um sich das übliche Rumgemäckel anhören zu können. Dieser Twi´lek war wirklich nie zufrieden.

Doch plötzlich begann Waraven zu klatschen, langsam und laut, und keiner wusste was er davon halten sollte. Keiner wog sich in Sicherheit - Hey das konnte verdammt nochmal alles bedeuten. In der ganzen Theatermannschaft fühlte sich keiner sicher, wenn der böse Nu´ro im Raum war.


"Ich habe noch nie ... NOCH NIE ...NOCH NIE JEMALS EINEN SO SCHLECHTEN INQUAESTOR GESEHEN?"

brüllte Waraven drauf los, sprang auf und schüttelte mit der Faust in Richtung des Inquaestor. Jerry, eigentlich ein feiner Kerl wie Nex fand, war auch nach vorne gekommen. Er war ein Mensch mittleren Alters, er hatte Schütteres Haar, wässrige Augen und man konnte meinen, dass er zu den Leuten gehörte, die nie den Babyspeck aus ihrem Gesicht bekamen. Aber meine Güte, was er mit seiner Stimme anstellen konnte, war eine Wucht!

"Jerry! Verdammte Kacke! Hast du zuviele Reportagen über die Sith gesehen, oder was? Ich will keinen verdammten Möchtegern-Sithlord auf der Bühne haben! Herrschaftszeiten die Aufführung ist in einer Woche! Nur weil du so spät dazustoßen konntest, haben wir mit dem Proben der ersten Szene so ewig warten müssen und dann kommst du hier als der verfluchte Imperator - die Macht sei seiner seelig gnädig - persönlich an? Das kann doch nicht dein Ernst sein! Der Inquaestor ist zwar ein kalter und berechnender Mann, aber er ist auch sehr fahrig und ne Macke hat er obendrein. Er ist kein psychopathischer Schlächter! Er ist der Mann, der dafür zu sorgen hat, dass Jene, die vom Orakel aus dem Volk auserwählt wurden, ihr vorheriges Leben vergessen, um dann die namenlosen Monarchen zu werden, kapische? Er ist nur ein psychopathischer Zeremonienmeister, sozusagen! Das will ich alles sehen! Verstanden?"

kläffte Waraven und Jerry wurde ganz ganz klein auf der Bühne. Er nickte nur noch mit dem Kopf. Nex befürchtete, Jerry würde gleich in Tränen ausbrechen.

"Und Ousia ... gespielt ... bin zufrieden ... aber wenn ich bei der Aufführung auch nur einen Funken Verzweiflung zu wenig bei ihnen entdecke, mach ich sie einen Kopf kürzer!"

Nexus lächelte.

"Alles klar!"

sprach Nex, Waraven den Daumen entgegen streckend, bevor er von der Bühne sprang. So! Feierabend.

§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ unter Theatervolk ~§
 
[Coruscant, Straße unweit der unteren Ebenen, vor deaktiviertem Lastgleiter]- Criid, Cris, Widerstand Sinaan, Steven

Ein letzter Blick des ehemaligen Sturmtrupplers streifte einen vor ihm im Dreck liegenden Coruscant-Wächter, dessen Körper so grotesk verrenkt war, wie es seine karmesinrote Rüstung gerade noch erlaubte. Das Gesicht des Toten blieb unter seinem Helm verborgen – seiner Maske des Schreckens, hinter der das Imperium jedwede Menschlichkeit seiner Mörder zu verbergen wusste.
Achtlos fortgeworfen fiel die erbeutete imperiale Blasterpistole neben dem Toten zu Boden, ehe Cris’ Augen Criid folgten und Zeugen einer kleinen Szene zwischen ihr und einem der Widerständler (Caffran) wurde. Die offensichtliche Vertraulichkeit zwischen den Beiden ließ ihn automatisch an die kleine Szene zwischen ihnen in jener dunklen Zelle denken, was dazu führte, dass er es fortan vermied, dem Widerständler direkt in die Augen zu sehen. Es wäre unverzeihlich, entstünde ihr aus dieser kurzen Kapitulation vor Leidenschaft und Sehnsucht irgendein Schaden.
Stattdessen ließ er sich von Criid zu einem weiteren Widerstandskämpfer führen, der sich selbst als Walter vorstellte. Mühsam versuchte Cris, die Erinnerungsbrocken zu aktivieren, die sich mit dem befassten, was Criid ihm über die mysteriöse Widerstandsbewegung erzählt hatte. War dieser Walter der Anführer des Widerstandes? Er hatte das selbstbewusste Auftreten, das Charisma, strahlte die Kompetenz aus…
Etwas verspätet ergriff Cris die dargebotene Hand des Anderen. War er in Gedanken schon wieder an einem ganz anderen Ort?


“Ich fürchte, uns blieb nicht viel Zeit, derlei Details aus“zutauschen…“, erwiderte er schließlich auf die Frage Walters. Ein Lächeln wollte ihm nicht gelingen – nur das schwache Zucken seiner Mundwinkel vermochte diese mimische Regung leicht anzudeuten.

“Sie haben dem Imperium einen harten Schlag versetzt. Die Vergeltung wird schrecklich sein… ich habe das oft genug erlebt. Selbst auf Planeten, in denen die militärische Infrastruktur des Imperiums kurz vor dem Zusammenbruch steht, sind brutale Gegenschläge an der Tagesordnung… ob ein Akt der Verzweiflung, oder Produkt imperialer Denkweise…“

Kurz wanderte der Blick des verschollenen Agenten über das Schlachtfeld. Jemand würde für diesen Zwischenfall bezahlen müssen…

“Kurz vor der Dämmerung erscheint die Dunkelheit am Schlimmsten :-)D)… und nachdem ich Zeuge der Taten Ihrer Gruppe geworden bin, bin ich überzeugter denn je, dass diese Dämmerung für Coruscant kommen wird. Ich weiß nicht, was die Republik für diesen Planeten tun kann… ich weiß nicht einmal, wo ihre derzeitigen Grenzen verlaufen. Aber die Tatsache, dass ich Jedi auf Coruscant befinden…“

Er nickte einer der offenbar nicht zum Widerstand gehörenden Gestalten (Sinaan) zu, der jedoch nur anhand seiner Erinnerung an das erste Treffen im Honey House als Mitglied des Ordens identifizierte.

“… lässt viel Raum für Hoffnung. Einst war dieser Planet das Juwel der Kernwelten. Heute jedoch…“

Cris zuckte mit den Achseln.

“Wer weiß, ob Coruscant je wieder werden kann wie es einst war…“

Kurz war sein abschweifender Blick auf Criids vermutlich ebenso wie sein eigenes mit Schmutz verschmiertem Gesicht hängen geblieben, erkannte die verräterische, helle Spur, die eine aus ihrem Augenwinkel herab rinnende Träne hinterlassen haben musste. Ein schwerer Anker schien plötzlich an seinem Herzen zu hängen.
Es tut mir Leid… ich muss sie finden…
Nach sich zu kleinen Unendlichkeiten dehnenden Sekunden war es wieder das Gesicht von Walter, welches sich im Zentrum seines Gesichtfelds befand.

“Der Kampf ist noch nicht vorbei. Ich werde ins Honey House zurückkehren – das bin ich einigen Personen schuldig. Dort werden Sie mich finden können.“

Wieder war sein Blick kurz auf Criid gerichtet und plötzlich klang seine Stimme so heiser wie nach stundenlangem Schreien während eines imperialen Verhörs.

“Sie alle.“

Mit diesen Worten ließ Cris die Gruppe – auch die vermeintlichen Jedi, die – selbst wenn sie dasselbe Ziel wie er haben mochten – besser einen anderen Weg wählen sollten – hinter sich zurück, indem er in eine der zwischen den über ihnen scheinbar in der Unendlichkeit verschwindenden Wolkenkratzern angebrachten Seitenstraßen verschwand.
Der Konvoi hatte sie zwar tief in die Eingeweide Coruscants geführt, doch Cris bezweifelte, dass sie die Oberfläche des Planeten bereits erreicht hatten. Wohnlich war es in der Umgebung, durch die er sich nun begleitet von feuchter Luft und abnormen Gerüchen vorarbeitete, jedoch ebenso wenig. Ob dieser Block ganz einfach verlassen war oder für industrielle Zwecke genutzt wurde ließ sich anhand der nackten Stahlbetonwände ringsherum, die lediglich von vereinzelten, teils flackernden Leuchtstoffröhren erhellt wurden, nicht feststellen. Die einzigen Spuren von Lebewesen schienen die an das kalte Baumaterial gesprühten Parolen und obskuren Bilder, deren Inhalte sich primär gegen die Obrigkeit –ältere Werke folglich auch gegen die Republik – richteten, die widerwärtigen Geruchswolken und die leisen, womöglich von Falkenflüglern oder verwandten Arten herrührenden Geräusche aus den Schatten, die Cris auf seinem Weg passierte.
Doch kein vernunftbegabtes Lebewesen begegnete ihm auf seinem Weg, bis er eine bereits arg in Mitleidenschaft gezogene Treppe erreichte – es hätte ihn ohnehin gewundert, hier im Niemandsland einen Turbolift zu entdecken – und ihr in die Höhe folgte.
Als Endpunkt der Treppe stellte sich eine ähnlich vernachlässigte Haltestellte für eine der Schwebebahnen Coruscants heraus, die Teile von Coruscant mehr oder weniger zuverlässig miteinander verbanden und für die meisten Lebewesen auf dem Planeten das einzig erschwingliche Transportmittel darstellten, um einigermaßen zügig weiter entfernte Punkte zu erreichen.
Niemand wartete im kränklichen Licht der Haltestellenbeleuchtung auf einen Zug, was in Verbindung mit dem Zustand der Umgebung fast den Schluss nahe legte, dass es sich um eine stillgelegte Haltestelle handelte. Teile von Coruscant waren einfach aufgegeben und den Besitzlosen überlassen worden, besonders in den unteren Ebenen, doch dies implizierte zugleich, dass es von diesem Punkt auch an Wartung und Pflege fehlte. Ein ganzer Teil des Planeten rottete langsam vor sich hin – und um der Wahrheit Genüge zu tun, hatte dieser Prozess bereits unter republikanischer Herrschaft begonnen.
Irgendwoher ertönte der klagende Schrei eines Tieres, widerhallend in der Leere und Stille, ohne dabei Antwort zu finden. Nur das stetige Rumoren des geschäftigen Treibens in höheren Ebenen fügte der allgemeinen Tristesse überhaupt andauernde Geräusche hinzu.
Mit einem Seufzen, ohne auch nur den hauch einer Ahnung, wo er sich befinden mochte und in Ermangelung einer anderen Idee stieg Cris auf die Leitspur der Schwebebahn, die in einigen hundert Metern Entfernung im gähnenden Schlund eines einen der Wolkenkratzers durchlaufenden Tunnels verschwand und folgte ihr…


[Coruscant, untere Ebenen, im Niemandsland]- Cris
 
[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]

Akemi hatte also Lust das Spiel weiterzuführen. Also gut! Ihre (vermutlich vorhandenen) romantischen Vorstellungen einer Hochzeit warf sie dafür kurzzeitig über Bord. Ein Kleid habe sie an und es müsse auch niemand dabei sein, erklärte sie kühl.

“Wow, du hast es eilig!“

neckte Adrian sie überrascht. Dann schob sie die Verantwortung wieder ihm zu: Adrian sollte sich darum kümmern einen passenden Ort für die Heirat zu finden.
Adrian kam ins Stocken und kratzte sich am Kopf.


“Nunja … ich wohne hier zwar wirklich schon eine Weile, aber … bisher habe ich noch nie die Lust verspürt spontan spät abends zu heiraten. Also habe ich auch keine Ahnung.“

Mist! Jetzt hatte sie ihn dazu gedrängt das Spiel aufgeben zu müssen. Aber so leicht wollte er sich nicht geschlagen geben.

“Weißt du was? Ich frage einfach meine Tante. Die kennt sich mit so was bestimmt aus.“

Adrian kramte sein Com aus der Jackentasche und wählte sich durch verschiedene Menüs. Dann rief er sein eigenes Com an – zur Sicherheit, damit auch niemand ran gehen konnte – und wartete ab.

“So … ich kontaktiere sie jetzt. Sicher kann sie uns helfen. Außerdem versteht sie bestimmt, dass ich ein so altes Versprechen schnellstmöglich einlösen muss.“

Seine Bemühungen nicht zu grinsen drohten zu scheitern. Konzentriert starrte er auf das Com.

“Sie meldet sich nicht.“

Jetzt noch ein bisschen künstlichen Ärger spielen.

“Man! Da brauche ich mal dringend ihre Hilfe und sie geht nicht ran!“

Wieder sah er auf sein Com und beendete die Verbindung zu seinem eigenen Gerät – an das natürlich niemand ran gegangen war. Langsam schob er das Com wieder in die Tasche und sah Akemi betont hilflos und Schulter zuckend an.

“Tja – was jetzt? Soll ich dich nach Hause bringen lassen und wir sehen morgen weiter? Dann kann ich sie ja nochmal fragen und wenn ich genaueres weiß … melde ich mich einfach nochmal. Ein Kleid hast du ja.“

Er zwinkerte ihr zu. In gewisser Weise sah er das als ein Unentschieden ihres Spiels. Er hatte das Spiel zwar nun beenden müssen – aber zugegeben hatte er das nicht. Also war es nur eine halbe Niederlage. Und Spaß gemacht hatte es allemal. Schade, dachte Adrian, wer wusste schon, wann sie sich wieder sehen würden. Trotz der Versicherung sich häufiger sehen zu wollen, gab es dafür keine Garantie.

[ Coruscant – City – Vor dem Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]
 
- Coruscant - City - Vor dem Restaurant "Naburi" - Mit Adrian -

Akemi bekam leichte Panik, als Adrian mehr als obercool zu seinem Com griff und ankündigte seine Tante zu fragen, wo man nachts auf Coruscant heiraten konnte. Sie konnte ihn nur noch mit offenem Mund anstarren und musste sich sehr zurück halten, ihm das Com nicht aus der Hand zu reißen. Zuerst dachte sie noch, er mache Scherze und würde sie gleich auslachen, doch er wählte tatsächlich eine Nummer und wartete, dass sich am anderen Ende jemand meldete. Akemi wurde immer unruhiger. Wenn jetzt seine Tante tatsächlich abhob! Er würde ihr doch nicht erzählen, was sie vor hatten, oder doch? Natürlich nahm er Akemi nur auf den Arm... er konnte das wirklich und absolut auf keinen Fall ernst meinen! Die Schauspielerin verbrachte einige ziemlich lange dauernde Sekunden, in denen sie ein ziemlich flaues Gefühl im Magen hatte, bis Adrian es endlich aufgab und sich darüber beklagte, dass seine Tante nie für ihn da war, wenn er sie brauchte. Akemi beäugte ihn skeptisch. Jetzt machte er aber nur Show! Und als er dann auch noch erwähnte, dass sie die Hochzeit auch einfach vertagen könnten - ein Kleid hätte sie ja immerhin schon - grinste er auch endlich. Spielerisch hieb Akemi mit ihrer Handtasche nach ihm.

"Du bist echt blöd!"

Rief sie in bester unreifer-Mädchen-Manier und lachte nun auch.

"ICH hätte dich geheiratet."

Behauptete sie steif und fest, schaffte es aber nicht jetzt noch ernst zu bleiben. Sie warf einen Blick auf die Uhr. Es war leider schon viel zu spät und morgen hatte sie wieder einen Dretag.

"Ich fürchte, ich muss mich auf den Heimweg machen."

Stellte sie fest.

"Morgen wird wieder anstrengend und ich muss gut in Form sein. Ich habe heute schon einige Szenen vergeigt, weil ich wegen unserem Treffen so aufgeregt war."

Gestand sie zähneknirschend. Heute hatte sie wirklich zu Recht öfter Kritik einstecken müssen. Dafür musste sie morgen wieder alles geben.

"Es war jedenfalls sehr schön mit dir und ich hoffe, wir können das bald wiederholen."

Sagte sie ehrlich.

"...spätestens bei unserer Hochzeit."

Sie lachte und verdrehte zum Spaß die Augen.

"Mein Fahrer wartet übrigens auch noch auf dem Parkplatz. Du brauchst mich also nicht heim bringen zu lassen. Trotzdem danke für das Angebot. Ich melde mich bei dir, in Ordnung?"

Akemi umarmte Adrian und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange.

"Komm gut nach Hause!"

Sagte sie zum Abschied und machte sich auf den Weg zum Parplatz. Ein paar Mal drehte sie sich noch um und winkte. Es war ein schöner Abend gewesen. Sie hatten sowohl über ernste als auch über alberne Dinge sprechen können. Obwohl sie sich fast nur als "Kinder" gekannt hatten, hatten sie wieder nahtlos an ihre alte Freundschaft anknüpfen können. Das war viel wert. Akemi überlegte bereits jetzt, welche Veranstaltungen in der nächsten Woche in ihrem Terminkalender standen. Vielleicht konnten sie ja tatsächlich mal zusammen auf eine Party gehen.

- Coruscant - City - Vor dem Restaurant "Naburi" - Mit Adrian -
 
[Coruscant, untere Ebenen, im Niemandsland]- Cris

Nur beleuchtet durch das schwache Licht gelblicher Lampen an der Decke, bohrte sich der Tunnel der ehemaligen Schwebebahnstrecke vor Cris in die Tiefe des Wolkenkratzers und je weiter er ihm folgte, desto offenkundiger wurde, dass diese Strecke bereits seit geraumer Zeit nicht mehr von einem Zug benutzt worden war. Es gab in einigen Abständen Wartungstüren an den Tunnelwänden, doch sie waren verschweißt worden, da die Besitzer des umschließenden Gebäudes offenbar fürchteten, dass sich Unbefugte über diesen Weg Zutritt verschaffen konnten. Die auf ihre einstige Funktion hinweisenden Schilder waren zerstört worden oder kaum noch zu erkennen.
Hinter einer lang gezogenen Kurve erreichte die Strecke schließlich eine Station, die sich innerhalb des Wolkenkratzers befand. Auch sie war vom Gebäude selbst abgeschnitten worden – dort, wo sich einst der Eingang zu einem Turbolift befunden haben musste, war die Öffnung mit Durabeton versiegelt worden, darüber hing eine Holokamera mit zerstörter Optik. Auf dem dicht bevölkerten Coruscant hatte dieser verlassene Ort nahezu etwas unwirkliches – doch offenbar hatten selbst die Heimatlosen erkannt, dass dieser Ort zwar Schutz vor dem öligen Regen des Planeten bieten konnte, sonst aber nichts.
Die Strecke folgte dem Tunnel weiter in die zunehmende Dunkelheit, da es nun immer häufiger vorkam, dass einzelne Lampen ausgefallen waren und Cris Augen sich immer mehr gezwungen waren, sich an die Dunkelheit anzupassen. Bevor diese jedoch zu sehr an Überhand gewinnen konnte, verstärkte eine zweite Lichtquelle die Sichtverhältnisse im Tunnel – die diffuse Beleuchtung des unterhalb der Sonnenlichtsgrenze liegenden Coruscants, die durch die andere Öffnung des Tunnels hineinfiel. Als Cris diese jedoch erreicht hatte, musste er feststellen, dass sie mit einem gewaltigen Gitter aus stählernen Stäben verschlossen worden war. Offenbar war der dahinter liegende Teil dieses Sektors der Stadt nicht abgeschrieben worden wie jener, aus dem Cris gekommen war.
Cris runzelte die Stirn, während seine Schritte sich verlangsamten und er vor dem Gitter schließlich vollends zum Stehen kam. Er griff nach einer der Stahlstäbe, doch sie war glatt, kalt und wirkte vollkommen unbeweglich – ein Hindernis, das zu beseitigen lediglich mit einem Thermaldetonator oder einer schweren Blasterkanonen möglich war. Er jedoch hatte sogar seine Blasterpistole zurückgelassen.
Erst nach einer Weile des sinnlos aus dem Gitter Starrens – die Schwebebahnstrecke hörte dahinter abrupt auf und offenbarte eine der scheinbar endlos tiefen Schluchten Coruscants, während hinter dieser Schlucht der nächste Wolkenkratzer mit einem ähnlich versiegelten Tunnel empor ragte – fiel Cris’ Blick auf die letzte der Wartungstüren, deren Schweißnaht geborsten war (ob aufgrund von nachlässiger Arbeit oder nachträglicher Gewalteinwirkung ließ sich nicht erkennen) und die nach einem kräftigen Tritt mit einem im Tunnel widerhallenden Dröhnen auf den staubigen Boden fiel.
Hinter der Tür befand sich ein dunkles, stickiges Treppenhaus ohne Fenster oder Beleuchtung, dessen steile, ineinander verschachtelte und mit Schmutz überzogene Treppen langsam aufwärts führten. Cris folgte diesen Treppen – deren Benutzung ohnehin alternativlos zu sein schien – doch nach einem schier endlosen Aufstieg, der seine gesamte zerrissene Kombination mit Schweiß zu durchtränken schien, kamen ihm seine Zweifel, ob er sein Ziel jemals würde erreichen können. Jede Tür, die ins innere des Wolkenkratzers führen musste und somit einen Ausweg bieten konnte, war versperrt und ohne Hilfsmittel nicht zu öffnen.
Auf dem Höhepunkt seiner Erschöpfung schließlich fand Cris einen stark verwesten Kadaver eines Wesens, das vage an eine noch nicht ausgewachsene Bohrratte erinnerte – eines jener Wesen also, die sich mit ihren Klauen selbst durch Coruscants Stahlbeton zu graben vermochten, glücklicherweise jedoch nicht in Rudeln angetroffen wurden. Ein Artgenosse des verendeten Tieres jedoch musste auch diesen Teil des Wolkenkratzers aufgesucht haben – hinter dem Kadaver klaffte ein mannshohes Loch in der Wand des Treppenhauses, mit einem unregelmäßigen Rand, der deutlich machte, dass es keine Maschine gewesen war – etwa ein Thermobohrer – die es verursacht hatte.
Der hinter dieser Öffnung liegende Raum war so öde und verlassen wie das Treppenhaus und der Tunnel vor ihm. Eine zentimeterdicke Staubschicht auf dem Boden verriet, dass hier so lange, wie der Bohrrattenleichnam zum Verfaulen gebraucht hatte, kein Lebewesen über der Größe einer Spinne diesen Ort mehr betreten hatte. Eventuell einst vorhandene Einrichtungsgegenstände – Möbel, Maschinen – waren entfernt worden, die Tür, die einst den einen Zugang tiefer ins Gebäude ermöglichenden Türrahmen gefüllt hatte, war entfernt worden. Mitten auf Coruscant, einem Planeten, dem es aufgrund der explosionsartigen Entwicklung seiner Bevölkerungszahl notorisch an Raum fehlte, hatte er einen vollkommen – oder zumindest zum Teil – leer stehenden Wolkenkratzer entdeckt.
Die weitere Erkundung der Etagen über den Korridor – weiterhin in vollkommener Stille und Finsternis, die Cris als einzigen Begleiter sein eigenes, leicht nervöses Herzklopfen zur Seite stellen – fand der ehemalige Sturmtruppler zwar keinerlei unliebsame Überraschungen, doch ebenso wenig Hinweise darauf, welchem Zweck dieses Gebäude einst gedient haben mochte und – viel wichtiger – wo auf Coruscant es sich befand. Erklärende Beschriftungen an den Korridorwänden waren zerkratzt worden und, besonders in der Dunkelheit, unleserlich, Pläne entfernt oder nie vorhanden gewesen.
Es gab Räume an den Seiten des Gebäudes mit Fenstern nach außen, die zum Teil zersplittert waren und die durch den durch sie hindurch pfeifenden Wind eine schaurige Untermalung der näheren Durchsuchung ihrer Umgebung boten, doch jeder Raum stand so leer wie der Erste und nirgendwo ließen sich Anzeichnen früherer Benutzung entdecken. Es war, als hätte irgendjemand dieses Gebäude bei einer Revision der Baupläne dieses Sektors schlicht vergessen, versäumt, es neu zu belegen oder es abzureißen, sollte es sich als unbrauchbar erwiesen haben.
Die Korridore liefen allesamt auf einen zentralen Punkt in der Mitte des Gebäudes zu, wo sich eine Anordnung aus sechs Turboliftröhren befand – von denen keine einzige mit Energie versorgt wurde oder sich mit roher Gewalt öffnen ließ.
Missmutig erinnerte Cris sich an seinen letzten Besuch auf Crouscant – damals hatte er im Auftrag des Geheimdienstes einen Offizier aus imperialer Gefangenschaft befreien müssen. Der Weg ans Ziel war schlussendlich die Kanalisation gewesen, halb mit stinkender Brühe gefüllte, riesige Rohre, durch die er mit seinem Team das Ziel erreicht hatte. Er konnte nur hoffen, dass dies am heutigen Tage nicht ebenfalls sein Weg sein würde…
Der Zufall war es dann, der ihm den Weg wies, als er einen Raum fand – am hintersten Ende eines Korridors, von dem aus ein verrostetes, ehemals elektrisch angetriebenes und mit etwas Mühe aufschiebbares Tor in eine schmale, mit feuchten Pfützen besprenkelte Gasse zwischen diesem Gebäude und dem nicht minder großen Nachbargebäude führte. Erst von hier – vorbei an Müllbergen und einem zerlumpten Bettler als erstem Lebewesen seit langem – gelangte Cris wieder auf eine breitere und mit zwielichtigen Gestalten aller Couleur belebter Straße, um festzustellen, dass er bereits näher am Honey House war als gedacht.
Vollkommen verdreckt, mit schmerzender Schulter und der totalen Erschöpfung nahe, kehrte er also in das zum Jedi-Stützpunkt entfremdete Bordell zurück…


[Coruscant, untere Ebenen, unweit des Honey House]- Cris, zwielichtige Passanten
 
Coruscant – unweit der unteren Ebenen – beim Militärgleiter – Cris, Steven, Sinaan, Walter Caffran, Criid

Sie fing sich rasch wieder – war jedenfalls bemüht darum, sich zu fangen und sich nichts weiter anmerken zu lassen, nicht nur wegen Caffran, sondern auch wegen Cris. Ohnehin schon mit einem schlechten Gewissen einer Frau gegenüber belastet, sollte er sich nicht auch noch ihr gegenüber verpflichtet fühlen.
Criid schluckte den dicken Kloß in ihrem Hals hinunter und versuchte den Wortwechsel zwischen Walter und ihm zu verfolgen. Doch es genügte allein der Klang seiner Stimme und die immer wieder zu ihr zurückkehrenden Blicke von Cris, um sie zurück in jene Zelle zu holen, in der sie zugelassen hatte, dass sie ihre bis dato selbst ihr eher unbewussten Gefühle gegenüber dem Geheimdienstler offen gezeigt hatte. Sich hatte gehen lassen in einer Situation, in der sie sich nicht hätte gehen lassen dürfen. Doch nun war es längst zu spät, um Reue für etwas zu zeigen und zu empfinden, was sich nun einmal nicht mehr ungeschehen machen ließ....

Einmal mehr waren Cris Worte geprägt von jener Hoffnungslosigkeit, die vielleicht den traurigen Ausdruck in seinen Augen verursacht haben mochten, den Criid so anziehend fand.
Er erwartete, dass das Imperium sich wehrte. Dass jemand dafür zur Verantwortung gezogen werden würde – womit er recht haben mochte, ja auch schon recht behalten hatte. Grausam war die Rache des Imperiums bereits gewesen. Grausam hatte es sich an all jenen gerecht, die mehr oder weniger zufällig beim Angriff des Widerstands dabei oder auch nur in der Nähe gewesen waren.
Es wusste von Cris und von Criid und vermutlich auch längst, dass Jedi auf Coruscant zugegen waren – auch wenn sowohl Walter als nach seinen Worten auch Cris, Hoffnung in ihre Anwesenheit legten.

Ein letztes Mal trafen sich ihre Blick, kurz bevor Cris eine Adresse hinterließ, an der sie ihn finden konnten. An dem Criid nach ihm suchen konnte – sollte sie der Versuchung nicht weiter widerstehen können - obwohl sie wusste, dass sein Herz bereits einer anderen gehörte.
Und dann war er weg....

Dass sich Caffran von hinten an sie angenähert und ihr eine Hand auf die Schulter gelegt hatte, hatte sie zunächst nicht bemerkt. Nur mit Mühe unterdrückte sie den Impuls, ihn unwillig von sich wegzuschieben, damit er ihre Trauer nicht bemerkte und nicht herausfinden würde, was mit ihr los war.
Erst als Cris endgültig vor ihren Augen verschwunden war, war sie in der Lage dazu, sich wieder Caffran zu widmen, in dessen Augen ein deutliches Fragezeichen zu sehen war. In jenem Moment wurde ihr klar, dass etwas in ihr nun anders war als noch zuvor......


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Walter sah dem jungen Mann (Cris) nachdenklich nach. In vielen Teilen seiner Aussagen sollte er wohl recht haben. Womöglich war es ein Fehler gewesen, sich mit einem Schlag einer breiten Masse bekannt zu machen. Andererseits – irgendwer hatte ja schließlich einen Anfang machen müssen, irgendwann musste sich der Widerstand zu erkennen geben und an die Öffentlichkeit treten. Und jener Zeitpunkt war so gut wie ein anderer gewesen.
Allein die Tatsache, dass es bereits Nachahmer gegeben hatte – eine oder mehrere weitere Widerstandsgruppierungen, die (wollte man den letzten Holonews glauben) ein Attentat auf Moff Veran verübt hatten – bestätigte ihn in seiner Meinung darin.
Sicher, es hatte Opfer gegeben und diese Opfer würden auch nicht lange alleine bleiben. Aber wenn sie alle zusammenhalten würden, wenn alle gemeinsam auf dieses eine Ziel hinarbeiten würden, wenn sie eine geheime Zusammenarbeit mit der Republik erreichen könnten …..dann …..
Walter schüttelte unwillig den Kopf. Im Augenblick war keine Zeit für solche Gedanken. Und die Möglichkeit weitere Pläne zu schmieden würde ihnen genommen werden, wenn sie sich jetzt nicht beeilten.
Wenigstens hatte Sheldon eine Adresse genannt - das war sehr nützlich. Und bereits von Caffran wusste er auch, dass sich Jedi in jenem Etablissement finden ließen.

Nachdem derjenige also (Cris), mit dem Criid in Gefangenschaft geraten war, nun außer Sichtweite war, wandte er sich an die beiden Jedi (Sinaan, Steven), die Caffran als Mitstreiter wenigstens für diese Mission hatte gewinnen können.


„Ihr habt recht.“

Er ging auf die beiden sehr jungen Männer zu und sah sie eindrücklich an. Das also waren diejenigen, in denen er seine Hoffnungen gesetzt hatte. Auf deren Rückkehr er so lange gewartet hatte.

„Wir sollten uns nicht länger hier aufhalten. Der Transport wird vermutlich schon vermisst, auch wenn es mir unmöglich erscheint, dass die Imperialen....

er nickte mit dem Kopf in Richtung der Leichen ringsum.

„... überhaupt in der Lage gewesen sein sollten, noch einen Notruf absetzen zu können. Dennoch sollten wir von hier verschwinden. Am besten getrennt.“

Er musterte die beiden einen Moment lang und nahm sich die Zeit, beiden noch einmal die Hand zu schütteln.

„Ich weiß Eure Hilfe zu schätzen, weiß um die Gefahr Eurer Entdeckung. Deshalb danke ich Euch von ganzen Herzen.“

Er nickte ihnen noch einmal zu, während er ihre Hände losließ.

„Ich weiß nun, wo ich Euch finde. Oder doch jemanden von Eurem Orden.
Möge die Macht mit Euch sein!“

waren dann seine abschließenden Worte, bevor er Criid, Caffran und dem Rest seiner Leute einen eindeutigen Blick zu warf, der besagte, dass sie jetzt in ihr Hauptquartier zurückkehren würden.
Dann verschwand auch er mit seinem Speederbike, welches glücklicherweise nun wieder funktionierte (;)), da der Effekt der EMP-Bombe verraucht war …...


Coruscant – unweit der unteren Ebenen – auf dem Rückweg zum HQ – Walter, Caffran, Criid


by Tinya Fox
 
Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – mit Noa

"Sie haben was ...?!" Tylaar Zaith verschluckte sich beinahe an seinem Getränk, nachdem Noa ihm anvertraute, dass die verbleibenden Jedi um ChesaraSyonette und Joseline ein Quartier in einem Bordell bezogen hatten. "In einem Puff, die Jedi?!"
Das war zu viel! Zaith warf den Kopf in den Nacken und lachte laut los. Als sich Noa dann auch noch mit dem Verkehr versprach, wurde sein Lachen noch einmal lauter. Die Galaxis stand doch einfach nur auf dem Kopf.
"Schon in Ordnung, Noa. Ich lache Sie nicht aus. Aber der Gedanke daran, dass die einzige sichere Zuflucht für die anderen gerade ein Freudenhaus ist. Ich fass' das alles nicht!"

Er schüttelte noch immer den Kopf, als ein Mann an ihren Tisch trat, von dem Tylaar dachte, er müsse irgendwie mit Noa verwandt sein. Recht schnell stellte sich bei dem Fremden ein Blick ein, den Zaith nur ziemlich gut kannte. Entweder war das hier ihr Mann, der das Gespräch etwas daneben interpretierte, oder aber ... ihr Bruder. Leandro. Tylaars Mundwinkel hoben sich für einen ganz kurzen Moment, als Noa ihrem Bruder recht deutlich zu verstehen gab, dass er sich setzen solle. Dem ehemaligen Jedi war klar, woher Noa ihre anscheinende Stärke hatte; wer mit einem überaufmerksamen Bruder aufwuchs, der musste sich durchsetzen können.

Er betrachtete Leandro eingehend, aber ruhig, während seine Schwester erklärte, wer er eigentlich war. Tylaar konnte sich durchaus vorstellen, dass dieser Kerl ein zäher Hund war, trainiert, agil. Wen er auch nur halb so gut kämpfen konnte, wie er aussah, dann war er eine wirkliche Stärke in diesem Widerstand.
Gerade wollte er irgendwelche Begrüßungsfloskeln Richtung Leandro murmeln, als Noa bekanntgab, dass es an der Zeit sei, den General aufzusuchen. Umso besser. Das Essen war ohnehin kalt, da konnte man doch auch gleich seine zukünftigen Wege planen.


Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – mit Noa
 
|| Coruscant ▫ City ▫ Untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Azgeth & Straßendiebe

Gebeugt schlurfte die verurteilte Frau durch den dunklen Gang. Mit jedem Schritt klirrten die Ketten, die man ihr als Sünderin angelegt hatte. Dies war das Ergebnis dessen, was sie in ihrem Leben getan hatte. Monster verdienten die Bestrafung, verdienten die harte Arbeit in den Minen. Tagein- tagaus Felsen schleppen, ununterbrochen, bis ans Ende der Ewigkeit. Viel hatte das Wesen, das sich durch die Finsternis quälte, nicht mit einem stolzen, bewussten Menschen gemeinsam. Viel mehr glich sie einer heruntergekommenen niederen Kreatur, die keine Rechte und keine wirkliche Daseinsberechtigung hatte. Doch was sollte sie dagegen schon tun? Dies war das Ergebnis ihrer Taten. Dies war Gerechtigkeit. Von denen gesprochen, die von ihr aus dem Leben gerissen worden waren.

Der Weg führte sie schließlich zu ihrer Arbeitsstelle und sie fing erneut an, mit dem spitzen Werkzeug auf die Steinwand einzuschlagen bis sich Bruchstücke davon lösten. Es war erniedrigende Arbeit, die jene quälte, die einst andere gequält hatten. Vielleicht hätte sich Azgeth im Anfangsstadium noch auflehnen können, doch da sie ihr Schicksal akzeptiert hatte, war dieser Gedanke erst gar nicht aufgekommen. Also schlug sie auf den Felsen. Noch einmal, noch einmal, endlos, sinnlos.


Derweil war alles ans Tageslicht befördert worden, dass nähere Einblicke in die Identität der bewusstlosen Frau zuließ. Was sollte mit einem Körper geschehen der voller Wunden und Narben war, der kräftig aussah, aber letztendlich schlaff in der Gosse lag? Ein Körper der den Namen Azgeth Myrjal trug, und der abgesehen von einigen Hundert Credits zwei Lichtschwerter bei sich trug? Konnte es sich um eine Jedi oder um eine Sith handeln? Der Körper der Gefahr gelaufen war, zu erfrieren, oder zumindest sich durch Unterkühlung mit diversen Krankheiten zu infizieren, war mittlerweile in eine wettergeschützte Behausung gebracht worden.
Vier Leute saßen auf halb vermoderten Sesseln, bzw. auf Kisten und überlegten was sie mit dem ungewöhnlichen Fund tun sollten.


"Ich sag’s euch, sie iss ne Jedi! Wir sollten schauen ob wir sie verkaufen können. Ich bin mir sicher das Imperium hat’n Kopfgeld auf die ausgesetzt.
Woher willst’n wissen dass diss ne Jedi iss’? Wieso sollte ne Jedi hier unten rumrennen? Hallo? Das hier iss Coruscant. Denk doch mal nach, Du völlig verblödeter Mynock.
Halt doch’s Maul. Iss ja wohl logisch dass ne Jedi, nicht einfach munter in der Oberwelt herumspazieren und mit nem Lichtschwert rumfuchteln kann. Ich bin mir sicher!! Sie wollt’ sich verstecken oder war auf der Flucht. Wo sonst sollten die Narben herkommen? Bestimmt isse aufgeflogen und wollte abhauen. Was meinste wie wir abkassieren, wenn wir sie wieder zurückbringen und den Behörden übergeben. Wir hätten dann für Jahre ausgesorgt. Schorsch, was sagst’n Du dazu?


Der Angesprochene reagierte erst einmal überhaupt nicht und warf einen Blick in den nächsten Raum, in dem das Objekt ihrer Diskussion lag.

"Ich weeß nich ob wir nich vorschnell urteilen. Vielleicht iss sie ja weder noch. Sie sieht nich wie ne Jedi aus. Und ihr Zustand. Ich weeß zwar nich wie ’nen Jedi auszusehen hat, aber besonders viel Heroisches hat’se nich an sich. Vielleicht hat’se die Lichtschwerter auch nur geklaut oder nem toten Jedi abgenommen. Ich bin mir echt nich sicher. Aber wenn’s ne Jedi iss, haste Recht. Sie iss bestimmt ne Menge wert, und die Credits sollten wir uns nich entgehen lassen. Das iss ne einmalige Chance. Und im bewusstlosen Zustand gibt es auch keine Probleme sie zu kontrollieren, wir könnten vielleicht sogar extra was rausschlagen. Solange wir nich an einen der wenigen "ehrlichen" Offiziere geraten, der nich zu bestechen ist. Wenn’s also so iss, sollten wir uns informieren. Ich wüsste da jemanden, den ich wegen sowas anhauen könnte. Entweder gibt’s bei der Kopfgeldjägergilde was raus zu finden oder direkt bei den Behörden. Soll ich mich drum kümmern?" , fragte der Angesprochene, nachdem er seinen Standpunkt vertreten und dargelegt hatte. Der Enthusiastischste der Vier votierte sofort für diesen Vorschlag: "Jo, mach das. Einer sollte immer hier bleiben und aufpassen. Nich, dass’se uns abhaut."

"Das mach’ ich." , warf der Letzte im Bunde ein, der bis jetzt noch nichts gesagt hatte. "Ich will sowieso vorher mit ihr reden." Der temporäre "Anführer" des Quartetts blickte verständnislos. "Wozu, die Entscheidung ist gefallen. Die Frau ist eh bald tot, wozu mit ihr quatschen?"

"Einfach Neugier."
, wurde schlicht von dem ruhigen Mann erklärt, womit diese Sache wohl nicht weiter behandelt wurde.

"Ok, super dann ist ja alles klar. Wann hamm’ wir die Informationen? Treffen wir uns in vier Stunden wieder hier? Oder brauchste länger?"
"Nö, das müsste reichen."


Man einigte sich auf die vorgeschlagene Zeitperiode, zog sich wieder an, und drei der Mittelslosen verließen die Baracke. Der Dagebliebene ging in den Nebenraum um sich ein Feuer zu machen, mit dem er sich anschließend eine Suppe warm machte. Auch wenn er nicht viel besaß, er hatte eine überdachte und wettergeschützte Aufenthaltsmöglichkeit, etwas Warmes zu essen und Freunde. Man konnte von ihnen halten was man wollte, aber die Umstände in denen sich jeder von ihnen befand, schweißte zusammen. Viele kämpften sich alleine durch den Alltag in den unteren Ebenen, immer an der Grenze dessen, was das Leben noch lebenswert machte. Man lernte Kleinigkeiten zu schätzen, die andere nicht einmal wahr nahmen. Natürlich hatte er sich so gesetzt, dass er die Bewusstlose immer im Blickfeld hatte.
Sie war weiterhin ohne Bewusstsein, doch schien sie eher in einem Traum- und Schlafzustand zu sein, denn ab und an machte sie Bewegungen die bei einer "normalen" Bewusstlosigkeit nicht auftraten. Dies war eigentlich der Hauptgrund warum er hoffte noch einmal mit dieser – Azgeth Myrjal – reden zu können. Und wenn sie eine Jedi auf Coruscant war, wie war sie in diese Situation gekommen. Es schien ihm einfach sehr merkwürdig. Nun ja, im Moment konnte er nicht viel mehr machen als warten.

Qual. Elend. Erschöpfung. All dies waren harmlose Beschreibungen dessen, was Azgeth widerfuhr. War sie überhaupt noch Azgeth? Sie hatte nicht das Gefühl noch das Wesen zu sein, das sie einst dargestellt hatte. Ilumina war gegangen. Musste Azgeth auch gehen? Es gab keine Partien, die an ihrem Leib weh taten. Ihr Körper war der Schmerz. Von Stellen und Bereichen konnte man nicht mehr sprechen. Ihr Körper reagierte mehr Unterbewusst, lediglich von reflexartig trainierten Muskeln angetrieben, die sich die Arbeitsschritte eingeprägt hatten, und auch ohne Geist arbeiten konnten. Es kam einer müden Trance gleich, in der die Bestrafte ihrem "Tagewerk" nachging. Geschehnisse flogen an ihrem Verstand vorbei ohne reflektiert oder aufgenommen zu werden. Wenn das Ziel gewesen war, die bisherige Besitzerin dieses Leibes und dieser Seele zu brechen, war dieses nun erreicht.

Die dunkle Seite hatte ihren letzten Trumpf ausgespielt, der ihr noch geblieben war und die auf sich allein gestellte Verräterin in die gewünschte Richtung gelenkt. So blieb ihr die Möglichkeit doch noch an die süße Essenz der schon sicher gewähnten verdorbenen Seele zu kommen. Dieses Weib hatte sich von seinem Hass getrennt, hatte sich über das eigentlich unstillbare Verlangen nach Vernichtung und Tod hinweggesetzt. Gerade diese Dienerin der Dunkelheit war so viel versprechend gewesen auf ihrem Weg in den vollkommenen Wahnsinn. Eine unerwartete Entscheidung gepaart mit einer nicht vorhersehbaren Jedi hatte alles aus dem Gefüge gehoben. Doch nun war der lichte Anker verschwunden und die Höllenherrscher hatten wieder vollen Entfaltungsspielraum auf den Kern der wankenden Machtbegabten. Sie trieben sie weiter voran, weiter und immer weiter, bis sich die zerfetzte Identität der Gequälten im Äther verstreut hatte. Dies war der Moment, den die Götter der Verderbtheit erwartet hatten. Die Jedi war nicht da, der Rest war nicht mehr aufzuhalten. Die schlichte Realität einer in den Schatten vergessenen, die bald ihren Richtern überantwortet werden sollte, würde das Übrige tun. So wurde Azgeth, sofern dieser Name überhaupt noch Sinn machte, wieder entlassen. Die Erschlagenen ließen auf Geheiß ihrer Meister die Gebrochene frei. Frei um den Alptraum der Realität zu erfahren.


Langsam, ganz langsam kam Azgeth wieder zu sich. Sie wusste nicht wo sie war, und wer sie wirklich war. Die Zeit in der Höllenmine schien unendlich, als wäre dies das Einzige das sie ausmachte. Sie versuchte sich umzusehen, doch Licht drang nur mühsam und langsam in ihren Wahrnehmungsbereich. Sie würde schon irgendwann dahinter kommen.

Eine Stunde später hatte sich ihr Verstand dann soweit rekalibriert, sodass wieder rationales Denken, Wahrnehmen und Handeln möglich war. Sie lag auf einem Boden in einem großen Raum, von irgendwo außerhalb dieses Raumes drang etwas Licht ein. Gelegentliche Geräusche bedeuteten, dass sie wohl nicht alleine hier war. Es dauerte eine Weile bis genug Energie vorhanden war, doch dann richtete sich die Schwarzhaarige auf und sah sich richtig um. Im Nebenraum, der nur spärlich ausgestattet war, konnte man vor allem einen Mann sehen, der, als er sie sah, aufstand und auf sie zukam. Das war nicht gut! Gar nicht gut! Sie versuchte von ihm wegzukommen, doch ihr Körper war viel zu entkräftet um vor dem Unbekannten zu fliehen. Was würde jetzt geschehen? Schlug jetzt ihr letztes Stündlein?


|| Coruscant ▫ City ▫ Untere Ebenen ▫ heruntergekommene „Bleibe“ || ▫ Azgeth & Straßendieb
 
- Coruscant – City – Nathaniels Appartment -

Zwei Tage später war von der guten Stimmung, die Akemi mit Adrian geteilt hatte, nicht mehr viel übrig geblieben. An dem Abend, an dem sie von ihrer Verabredung mit Adrian nach Hause gekommen war, hatte sie festgestellt, dass sie eine Nachricht bekommen hatte. Zuerst hatte sie sich gefreut, Jibrielles Absender zu lesen, doch diese Freude hatte nicht lange angehalten. Was ihre neue Freundin ihr geschrieben hatte, war nicht gedacht um sie aufzuheitern. Jibrielle erzählte von Cris, kurz und bündig erklärte sie Akemi, dass Chesara ihm zwar ausgerichtet hatte, dass Akemi bereit war ihn wiederzusehen, doch danach war er in einen Kampf mit imperialen Soldaten geraten und gefangen genommen worden. Jibrielle wusste nicht, wo er war, wie es ihm ging oder ob er überhaupt noch lebte. Diese Nachricht war ein Schock gewesen. Akemi wusste jetzt noch nicht, was sie denken oder fühlten sollte, obwohl sie bereits zwei Tage und Nächte Zeit gehabt hatte, darüber nachzudenken. Sie konnte nicht begreifen, was sie auf ihrem Com gelesen hatte. War das wirklich wahr? Natürlich war es das, Jibrielle hätte ihr das niemals erzählt, wenn sie sich der Situation nicht sicher gewesen wäre. Akemi kam sich vor wie die tragische Figur in einem Theaterstück, dass sich dem Leitthema Ironie verschrieben hatte. Es wäre besser gewesen, sie hätte Chesara nie getroffen und diese hätte ihr nie erzählt, dass Cris auf Coruscant war. Das hätte ihr einiges erspart.Außerdem war dies noch längst nicht alles. Auf Naboo gab es Schwierigkeiten mit dem Imperium, nachdem die Republik dort eine geheime Senatssitzung einberufen hatte. Geheim, ha! Die Sitzung war so geheim gewesen wie es die Premiere eines Holonet-Films war. Akemis Wut auf „Kanzlerin“ Raistlin war überschäumend. Mehrfach hatte sie bereits versucht eine Verbindung mit ihren Eltern aufzubauen, doch sämtliche Kommunikationswege waren eingebrochen. Auch die Holonetnews berichteten davon. Akemi fühlte kaum noch etwas anderes als Sorgen. Sie machte sich Sorgen um Cris, der irgendwo auf Coruscant – wenn überhaupt – in einer imperialen Gefängniszelle saß, oder gefoltert wurde und sie machte sich Sorgen um ihre Eltern und Geschwister, zu denen sie keinen Kontakt aufnehmen konnte. Was, wenn das Imperium sich entschied Naboo anzugreifen? Welche Ironie, dachte Akemi, dass sie zumindest davor auf einem imperialen Planeten keine Angst zu haben brauchte.

Mittags war sie mit Ecile essen gewesen. Sie hatte nur einen kurzen Drehtag gehabt, da am Nachmittag einige Actionszenen gefilmt wurden, in denen Akemi nicht mitspielte. Folglich musste sie am Set nicht anwesend sein. Diese Auszeit kam ihr mehr als gelegen und so hatte sie sich beim Essen ein wenig von Ecile aufheitern lassen. Die ältere Dame kannte immer genug Geschichten um stundenlang ununterbrochen zu reden. Zudem hatte sie Akemi haufenweise Komplimente gemacht, vor allem über ihre Frisur und wegen ihrer neuen Ohrringe.


“Nein, Kind, also diese Locken! Traumhaft! Wirklich schön.“

Hatte sie mehrmals ausgerufen, um Akemis Laune zu heben.

„Und deine Schuhe gefallen mir auch, obwohl du weißt, dass ICH in diesen Absätzen nicht laufen könnte. Dafür bin ich einfach zu alt. Aber ich glaube, das habe ich schon öfter gesagt. Diese Ohrringe aber, die könnte ich anziehen! Sag nochmal, wo du sie gekauft hast.“

Akemi hatte die Ohrringe – silberne, breit geränderte Creolen mit jeweils drei rot glitzernden Sternen – vor einigen Tagen gekauft, als sie gemeint hatte sich nach einem stressigen Drehtag etwas Gutes tun zu müssen. Sie waren schön, doch Eciles Getue war übertrieben, zumal sie kaum von Wert waren und Ecile sich normaleweise nicht mit unechtem Schmuck abgab. Nathaniel versuchte Akemi komplett abzulenken, brachte witzige Holo-Videos nach Hause und sah sich mit ihr die Filme an, nachdem er Tonnen von Pralinen gekauft hatte. Während Ecile glaubte, Akemi leide nur wegen der Problemsituation auf Naboo, wusste Nathaniel, worum es wirklich ging und er sagte sogar eine Verabredung zum Eisessen mit Roxanne ab, was Akemi ihm hoch anrechnete. Dafür bestand sie jedoch darauf, dass er sich am Abend mit ihm traf. Er hatte sich ohnehin lange genug um sie gekümmert und jetzt wollte sie lieber alleine sein. Richard hatte sie gestern zuletzt gesehen. Was er heute Abend unternahm, wusste sie nicht, aber es war ihr auch lieber, dass er sie nicht fragte, ob sie vorbei kam. Sie wollte nur ungern absagen, aber im Augenblick hatte sie einfach das starke Gefühl, allein sein zu müssen. Eine angenehme Gesellschaft war sie wohl ohnehin nicht, zumindest war sie nicht besondres gesprächig. Nachdem Nathaniel tatsächlich zu Roxanne gefahren war, hatte Akemi sich ein Essen kommen lassen, auch wenn sie nicht viel Hunger hatte. Sie aß bloß die Hälfte und stellte den Rest in den Kühlschrank. Weil sie wusste, dass Nathaniel Unordnung nicht leiden konnte, wusch sie das schmutzige Geschirr auch direkt ab. Immerhin war sie so beschäftigt. Anschließend machte sie sich über das Chaos in ihrem Zimmer her und sammelte zum ersten Mal seit langem alle Kleidungsstücke auf, die am Boden verstreut lagen und sich auf dem Stuhl in der Ecke türmten. Sie ging sogar so weit, einiges zu bügeln, was Knitterfalten hatte. Immerhin fand sie dabei ein Shirt, das sie lange nicht mehr angehabt hatte, obwohl sie es sehr gerne mochte, und einen Gürtel, nach dem sie schon ein paarmal gesucht hatte.

- Coruscant – City – Nathaniels Appartment -
 
[Coruscant, untere Ebenen, unweit des Honey House]- Cris, zwielichtige Passanten

Irgendwann hatte Cris schließlich, nach etwas zielstrebigeren Stolpern durch Coruscants düstere und trostlose Unterwelt, jenes das Honey House beherbergende Gebäude erreicht und es ohne Aufsehen zu erregen durch den Nebeneingang betreten. Er wusste nicht, welche Wellen der Anschlag auf die imperiale Kaserne geschlagen hatte und welche Angestellte des Etablissements ähnlich wie Lonnyala ihren Bedarf an imperialen Credits entdeckt haben mochten.
Sofort suchte er den kleinen Raum auf, den Sarah ihm zugestanden hatte, und sorgte dafür, dass er seine verschmutzte und zerschlissene Kleidung loswurde, ehe er sich der notdürftig versorgten Wunde an seiner Schulter widmete. Der imperiale Soldat, der den Bactaverband angelegt hatte, mochte widerwillig gehandelt haben, doch immerhin hatte diese Versorgung dafür gesorgt, dass die Wunde bereits mit dem Heilungsprozess begonnen und sich nicht infiziert hatte. Nachdem der blutige Verband im Müllschlucker verschwunden war setzte Cris sich einer längeren Dusche aus, lange genug, bis er das Gefühl hatte, dass das heiße Wasser allen Schmutz Coruscants von ihm und aus seiner pochenden Verletzung gewaschen hatte.
Als er sich kurz darauf im Spiegel betrachtete sah er die Erschöpfung, die sein Gesicht durchzog, gepaart mit niederschmetternder Hoffnungslosigkeit, die sich auf so viel mehr bezog als nur den schier unmöglichen Kampf des Widerstandes gegen ein übermächtiges Imperium. Es war, als erinnerten ihn lediglich die Schmerzen beim Anlegen eines neuen Verbandes daran, dass er überhaupt noch lebte und nicht bereits in das Jenseits – eins mit der Macht, wie die Jedi es formulieren mochten – übergegangen war und als verdammter Geist sein trostloses Dasein fristete.
Erst, als er sich auf einen der ungemütlichen Stühle des winzigen Quartiers setzte und reflexartig nach seiner im Nachtschränkchen deponierten Zweitwaffe (die erste hatte er im Scharmützel bei der Kaserne eingebüßt) tastete, bemerkte er diesen einen, unscheinbaren Gegenstand, der sich vor seinem Aufbruch noch nicht im Raum befunden hatte. Neugierig, doch mit einer gewissen Vorsicht griff der ehemalige Sturmtruppler nach dem unscheinbaren und harmlos wirkenden Datenblock und aktivierte ihn, woraufhin er überrascht wurde, als lediglich eins ehr kurzer Text auf dem Bildschirm erschien.
Beim ersten Überfliegen der Nachricht schien er die Buchstaben zwar zu erkennen, doch sie weigerten sich, einen zusammenhängenden Sinn zu ergeben, fast als sträubte sein Verstand sich gegen die all seinen Einschätzungen widersprechenden Implikationen. Erst, als er die Nachricht ein zweites Mal las, schien sie sich in seinem Bewusstsein zu verankern.
Seine Suche war beendet. Chesara hatte ihm ihre Adresse hinterlassen und den Hinweis darauf, dass sie ihn sehen wollte… die Adresse und eine zu einem Comanschluss gehörende Nummer wollten vor seinen Augen verschwimmen.
Wie lange mochte diese Nachricht hier bereits liegen? Wie lange war es her, dass er aus dem Honey House aufgebrochen und in das Gefecht vor der Kaserne gestolpert war? Tage? Wochen?
Langsam ließ Cris den Datenblock wieder sinken. Er hatte keine andere Wahl – so viel hatte er auf sich genommen, um sie zu finden. Jetzt war er so kurz davor, sie wieder zusehen… Zögern war ausgeschlossen, zuviel Zeit war bereits verstrichen.
Wartete sie darauf, dass er sich meldete? Warum hatte sie Chesara gestattet, ihm ihre Adresse zu geben? Wollte sie endgültig mit ihm abschließen?
Er fuhr sich mit seinen Händen fahrig über das Gesicht und seine angestrengt wirkenden Augen. Es gab nur einen Weg, es herauszufinden… und er konnte es sich nicht leisten, dessen Beschreitung weiter aufzuschieben. Auch wenn er fürchten mochte, was an seinem Ende liegen konnte.
Wie üblich um unauffällige Kleidung bemüht und mit der verhältnismäßig leistungsschwachen Waffe sowie einer Reserveenergiezelle im versteckten Holster verließ er daher kurz darauf das Honey House durch den Eingang, durch den er es zuvor betreten hatte, weiterhin unbemerkt von Kunden und Gästen des Bordells.
Dieses Mal führte sein Weg ihn nicht tiefer in die düsteren Gassen der untern Ebenen, sondern durch einen der imperialen Kontrollpunkte in den „zivilisierten“ Teil Coruscants, jenen Teil also, in dem es kein Problem war, eine ganze Reihe wartender Robotaxis zu finden, die sich mit Hilfe der Credits, die Sarah in seinem kleinen Zimmer deponiert haben musste, gar dazu überreden ließen, den ehemaligen Sturmtruppler in die Nähe von Akemis augenscheinlicher Adresse zu bringen.
Erst als das automatische Taxi ihn an einer Fußgängerbrücke wieder entließ und er den Appartementkomplex, in dem sie sich befinden musste, im Blick hatte, überkamen Cris erneute Zweifel.
Vielleicht war ihre Zusage an Chesara zu leichtfertig gewesen… wer mochte noch in diesem Appartement sein? Sie bewegte sich nunmehr in Kreisen, in denen es nicht unwahrscheinlich war, den einen oder anderen Imperiumssympathisanten zu finden… oder andere Personen, die ihn oder das was er tat nicht verstehen konnten.
Bei diesem Gedanken hätte Cris fast lachen müssen. Konnte er es denn selbst?
Die Stunde war so weit fortgeschritten, dass der Empfang in der Lobby des Appartementkomplexes nicht besetzt war – lediglich ein Sicherheitsdroide sollte dort Unbefugte vom Zutritt abhalten und dieser gab sich – vermutlich nachdem er Cris’ Gesicht mit sämtlichen Fahndungslisten der Polizei verglichen hatte – mit der Angabe zufrieden, dass er hier war, um in einem der Appartements Freunde zu besuchen. Absichtlich nannte er hierbei nicht Akemis Appartementnummer sondern die einer nahe gelegenen Wohnung, da zu vermuten stand, dass man ihn als offenkundigen Normalbürger nicht so einfach zu einer Person „öffentlichen Interesses“, wie es so schön hieß, vorzulassen.
Ein im Vergleich zu den üblichen Einrichtungen der unteren Ebenen fast prunkvoll eingerichteter Turbolift trug ihn schließlich in die richtige Etage, wo ein relativ breiter Korridor bis hin zu der Tür führte, hinter der sich das Appartement befand, in dem Akemi wohnen musste. Es war gut möglich, dass es sich bei ihr nicht einmal um die tatsächliche Eignerin dieser Wohnung handelte.
Als er die entsprechende Tür schließlich erreicht hatte, blieb er unschlüssig stehen. Was nun? Ein simples Klopfen, ohne auch nur eine Ahnung zu haben, wer die Tür öffnen mochte? Was für ein Einstand wäre es, zur Begrüßung einen etwaigen Leibwächter in ein unschönes Handgemenge zu verwickeln? Die Fähigkeit, eine Tür ohne Schlüssel oder Codekarte zu öffnen – und ohne dabei Geräusche zu verursachen – war ihm jedoch fremd… des weiteren erschien ihm die Suche nach einem alternativen Zugang zur Wohnung als wenig Erfolg versprechend.
Als er schließlich doch die Klingel neben der Tür betätigte, tat er dies so zaghaft, dass man erst beim zweiten Versuch anhand eines dumpfen Geräusches hinter der Tür erkennen konnte, dass diese funktioniert hatte…


[Coruscant, City, Appartementkomplex, Korridor, vor Nathaniel de Cinhs Appartement]- Cris
 
Coruscant ~ unteren Ebenen ~ auf dem Rückweg zum HH ~ Sinaan und Steven


Mit einem Blick deutete Stevens Meister auf die Speederbikes die mit ausgeschalteten Repulsorliften am Boden lagen.
Durch den EMP hatten sich die Systeme der Bikes automatisch ausgeschalten.


Auf den Weg zum Speederbike und den Widerständler im Rücken hoffte Steven das der EMP ihren Bikes nicht die gesamte Elektronik verschmort hatte.

In seinem Inneren war es kalt und dunkel. Das erste mal in seinem Leben und wie er hoffte auch das letzte mal musste er einen Menschen oder auch Aliens töten.
Unter den Sturmtruppler Helmen waren immerhin echte Lebewesen, die Familien hatten und Schmerz spürten.


Aber andererseits wollten sie ihm zuerst was Schlimmes antun hätte er sie nicht getötet, hätten sie ihn umgebracht. Und wenn erst ein richtiger Jedi ist dann wird ihm keiner mehr so schnell krumm kommen.

HALT! Steven musste sich selbst wachrütteln, solche Gedanken hat ein Jedi nicht. Sind das schon die verführerischen Versuche der Dunklen Seite?

Jetzt aber mussten sie die Bikes erstmal zum laufen kriegen sein Sinaan hat seins schon aufgehoben und zum schweben gebracht. Auch der Padawan stellte sein Bike aufrecht hin und schaltete die Repulsorlifte ein mit einem leisen Brummen stiegen die Bikes in die Lüfte. Also hatte der EMP doch nicht alles zerstört.

Nun da beide auf ihren Bikes fahrbereit waren machte der Padawan Anstalten vor seinem Meister zu fahren. Der junge kannte sich einigermaßen gut in der Unteren Ebene aus schließlich hatte er mit seinem alten Freund Chilur oft hier unten gespielt und die Gegen erkundet.

Der junge Padawan hielt es für sicherer nicht den offiziellen weg zum Honey House zu nehmen sonder wieder durch enge Gassen zu Düsen. Schließlich hatten sie auf einem Imperialen Planeten mit tausenden Soldaten einen wichtigen Gefangen Transporter überfallen.

Nach ein paar Stunden "Fahrtraining" konnte Steven, außergewöhnlich schnell, seinen Fahrstil verbessern. Nun konnte er die Kurven und engen Winkel von Coruscant leichter und schneller umfahren.

Wo ging es wohl als nächstes hin welche Abenteuer warteten noch auf die beiden jungen Männer? Vielleicht war der nächste Planet ja etwas ruhiger und umweltfreundlicher. Coruscant war wirklich dreckig vorallem in den unteren Ebenen hier unten lag überall Müll und anderer Dreck. Der Abschaum, die Bettler und andere Gauner machten das Stadtbild hier unten auch nicht gerade besser.

Vor dem Honey House verlangsamte sich die rasante Fahrt, bis die beiden Männer endlich vor dem Hintereingang zum stehen kamen.

"Diesmal müssen wir die Bikes aber nicht im Müll parken oder Meister?

scherzte Steven nocheinmal mit Sinaan bevor sein Blick ernster wurde.

"Vermutlich wird nach uns schon gefahndet. Wir sollten keine Zeit verlieren und schleunigst woanders hin. Wer weiß wie weit uns die Behörden schon auf die Spur gekommen sind. Meister, ich schlage vor wir reisen irgendwie mit einem öffentlichen Shuttle auf einen anderen Planeten, wenn wir einen nicht so bekannten Planeten als Ziel ansteuern müssten die Kontrollen nicht so scharf sein und Euer Lichtschwert wäre sicher. Was meint ihr?"

nachdem Steven angedeutet hatte ins Honey House rein zugehen, setzten sich beide in Bewegung.

"Ich habe nicht viele Dinge zum packen, nur meine Sachen und ein Rucksack in meinem Zimmer hier."

fügte der Padawan noch hinzu bevor er sich langsam von seinem Meister wegbewegte um seine Tasche zu holen.


Coruscant ~ unteren Ebenen ~ Hintererbereich vom Honey House ~ Sinaan und Steven
 
- Coruscant – City – Nathaniels Appartment -

Draußen wurde es dunkel und ein weiterer Tag verabschiedete sich, während ich Akemis Zimmer unter ihren plötzlich sehr fleißigen Händen wieder in ein Stück Zivilisation verwandelte. Die lieblos dahin geworfenen Stapel mit getragener und ungetragener Kleidung waren verschwunden. Sie hatte einen Großteil ihrer Anziehsachen neu sortiert und Ordnung in ihren Schrank gebracht. Die Arbeit lenkte sie davon ab sich zuviele Gedanken zu machen und so lange sie beschäftigt war, konnte sie tatsächlich ansatzweise vergessen, was sie über Cris gehört hatte und welcher möglichen Gefahr ihre Familie auf Naboo ausgesetzt war. Zwischendurch hatte Nathaniel angerufen, der sich versichern wollte, dass es ihr gut ging. Er war wirklich süß und Akemi schätzte seine Fürsorge. Er hatte sogar wiederholt angeboten, dass sie sich ihm und Roxanne anschließen konnte, aber Akemi war bei ihrer Entscheidung geblieben, den Abend alleine zu verbringen. So war es ihr einfach lieber. Sie legte die letzten gefalteten Oberteile zusammen und räumte sie in ein Fach ihres Kleiderschrankes ein. Im Hintergrund lief Musik, eine Aufnahme eines klassischen Konzertes, die Richard ihr auf einen Datenstick gespeichert hatte. Als sie die Schranktür geschlossen hatte, sah sich Akemi stolz in ihrem Zimmer um. Dass letzte Mal, dass es hier so ordentlich ausgesehen hatte, war gewesen, als sie den Raum bezogen hatte. Der neue Ausblick auf aufgeräumte Böden gefiel ihr ganz gut, auch wenn sie sich selbst zu gut kannte um zu wissen, dass dieser Zustand nicht lange anhalten würde. Für den Moment jedoch war es schön. Akemi setzte sich auf die Bettkante und sah geradeaus in den großen Wandspiegel. Sie trug bestickte Slipper und ein kurzes, mahagonifarbenes Strickkleid mit kurzen Ärmeln. Beides hatte sie beim Aufräumen gefunden. In den Schuhen lief es sich gut und das Kleid war auch bequem, auch wenn Highheels optisch wesentlich besser dazu gepasst hätten. Ihre kleinen Löckchen fielen wild um ihren Kopf und an ihren Ohren glitzerten die von Ecile bewunderten Creolen. Wie es ihren Eltern jetzt wohl ging? Besonders ihrer Mutter würde die imperiale Flotte im Orbit Naoos mit Sicherheit zu schaffen machen. Waren sie nicht absichtlich von Bothawui fort gegangen, um die Sicherheit und den ungestörten Friedens dieses kleinen Planeten zu genießen, der in der aufregenden Geschichte der Galaxis keine große Bedeutung hatte? Natürlich kam sich Akemi in diesem Moment schuldig vor. Sie hatte mit dazu beigetragen, die Entscheidung ihrer Eltern in Richtung Naboo zu fördern. Ihr war bewusst, dass niemand hatte ahnen könnten, was heute geschah, aber trotzdem blieb ein fahler Beigeschmack. Sie konnte nur hofften, bitten und zittern, dass die Imperialen abdrehen würden.

Das Klingeln an der Wohnungstür riss sie aus ihren Gedanken. Automatisch wanderte ihr Blick auf die Uhr. Es war schon relativ spät, eine Zeit, zu der normalerweise niemand mehr unangemeldet zu Besuch kam. Flüchtig überschlug Akemi die Möglichkeiten. Ecile war zu einem Wohltätigkeitsessen eingeladen und Richard würde nicht das Risiko eingehen sie hier zu überraschen, um dabei Nathaniel in die Arme zu laufen. Nathaniels Freunde besuchten ihn nie ohne eine Verabredung, für ihn konnte es also auch niemand sein. Aber sonst? Einen Moment lang dachte Akemi an Adrian, aber der Gedanke überzeugte sie nicht wirklich. Somit stand sie auf und ging zur Tür. Es half wohl nur Nachsehen. Vielleicht war es auch nur einer der Nachbarn, warum auch immer...

Die Realität holte sie schneller ein als sie verstehen konnte. Mit Gedanken, die niemals in die richtige Richtung gegangen wären, öffnete Akemi die Wohnungstür und sah sich nur einen Wimpernschlag später dem Menschen gegenüber, mit dem sie vermutlich am allerwenigsten gerechnet hätte: Cris. Sein Anblick traf sie wie eine Gewitterwolke, die sich mit all ihren Schikanen direkt über ihr entlud. Ohne dass sie es wirklich fassen konnte, starrte sie ihn an. Es bestand kein Zweifel daran, dass er es tatsächlich war und sie befand sich auch nicht in einem Traum. Er war tatsächlich hier, ohne Ankündigung, ohne Absprache, ohne... dass sie gewusst hätte, dass er überhaupt noch lebte. Der Schock war ihr anzusehen. Hatte sie den ganzen Tag über schon besorgt und neben sich stehend gewirkt und wenig Farbe im Gesicht gehabt, so war sie nun noch eine Nuance blasser geworden. Sie spürte, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte, aber sie war unfähig irgendetwas zu sagen. Cris war am Leben, er war nicht tot. Akemi fühlte Erleichterung aufwallen und wünschte sich, sie hätte Jibrielles Nachricht, die ihr zwei Tage lang die Ruhe genommen hatte, nie erhalten. Er war am Leben, war den Imperium zum wiederholten Male entkommen und war nun... hier. Es war seltsam, aber er war hier. So oft hatte sie sich gefragt, was sie wohl sagen würde, wie sie reagieren würde, wenn er tatsächlich vor ihr stünde, doch nun, da es soweit war, war alles vollkommen anders. Sie hatte nicht mit ihm gerechnet, nicht jetzt, nicht in Anbetracht der Tatsache, dass sie gedacht hätte, er säße in irgendeiner schmutzigen Gefängnisszelle Coruscants! Akemi schluckte. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, merkte nur, wie die ersten Sekunden der Überraschung langsam verebbten und stattdessen Tränen in ihr aufstiegen. Sie kämpfte sie zurück, atmete tief durch und wandte ihren Blick von Cris ab, während sie einen Schritt zur Seite traf.


„Komm herein.“

Forderte sie ihn auf. Ihre Stimme klang, als kostete es sie Überwindung zu sprechen. Zu mehr war sie auch noch nicht fähig. Selbst wenn sie sich all das zurecht gelegt hätte, was sie ihm sagen würde, es wäre doch umsonst gewesen. Akemi war, als habe sie ihre Fähigkeit klar zu denken innerhalb weniger Minuten verloren. Sie schloss die Tür hinter Cris und dort standen sie, in dem kalten Flur, der wenig dazu einlud die Atmosphäre zu verbessern. Es war nicht einfach, sich in einer unerwarteten Situation zurecht zu finden, von der man kurz zuvor noch gedacht hatte, dass sie möglicherweise für immer verloren war. Doch hier stand er vor ihr, lebending und... kaum verändert. Das war der Cris, den sie kannte, oder den sie zu kennen geglaubt hatte. Mit einer schwachen Geste ihrer rechten Hand deutete sie zu der verschlossenen Wohnzimmertür, ging schließlich vor, öffnete sie und betrat den Raum, in der Annahme dass Cris ihr folgen würde. Sie blieb am Fenster stehen und drehte sich zu ihm um. Die Stadt lag hinter ihr, so als stärke ihr Coruscant den Rücken. Akemi jedoch hatte das Gefühl vollkommen allein zu sein – und das ausgerechent in der Gegenwart des Mannes, der ihr einmal alles bedeutete hatte.

- Coruscant – City- Nathaniels Appartment – Mit Cris -
 
- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar, Lenadro -

Sie ließen das nur wenig angerührte Essen stehen. Zwar war Noas Hunger nicht verflogen, doch es gab wichtigere Dinge zu klären, die sie von dem leeren Gefühl in ihrem Magen ablenkten. Ohne lange Umwege machten sie sich wieder zurück auf den Weg in den zweiten Stock, wo sie Grant finden würden. Sein Büro lag am Ende des Ganges und seine Tür stand offen. Die Besprechung war vorbei, so wie Leandro gesagt hatte. Man hörte von drinnen zwar noch Stimmen, doch es ging offensichtlich nicht mehr um geheime und brisante Inhalte. Als sie den Raum erreichten, klopfte Noa kurz an den Türrahmen, um auf sich aufmerksam zu machen. General Grant saß zurück gelehnt in einem einfachen Stuhl. Er hatte die Beine auf den Tisch gelegt und in der rechten Hand hielt er eine Zigarre. Er war ein einfach ausssehender Mann von durchschnittlicher Größe und einem etwas fülligem Bauch. Wie immer trug er einen leicht zerschlissenen Hut aus weichem Leder, Noa hatte ihn noch nie ohne Kopfbedeckung gesehen, und der braune, leicht rötlich schimmerte Vollbart verlieh seinem Gesicht etwas verwegenes. Seine dunkelgrünen Augen waren klug und wachsam und erweckten den Eindruck, dass ihm nichts entging. Ihm gegenüber saß Noas Vater, Matteo Cortina, dem man sein Alter eher ansah als General Jared Grant, obwohl die beiden nicht viele Jahre trennten. Im Laufe der Zeit war Noas Vater fast vollständig ergraut und auch er nannte einen gut gefüllten, rundlichen Bauch sein eigen. Er war ein gutmütiger und aufrichtiger Mann, der sich in seiner ruhigen Art an Grants Planungen des Widerstands beteiligte, ohne sich jedoch in den Vordergrund zu rücken. Matteo Cortina war kein aktiver Kämpfer, dafür war er längst zu alt, wie er oft schmunzelnd erklärte. Als einziger stehend und mit einem Getränk in der Hand, lehnte Pablo an der Wand gegenüber zur Tür. Er hatte ebenso dunkle Haare wie alle seine Geschwister, die Farbe seiner Augen war jedoch ein tiefes Blau und damit war er der einzige in der Familie, der dem üblichen Braun den Rücken zugewandt hatte. Die drei Köpfe im Raum wandten sich der Tür zu, als dort Leandro, Noa und ein Fremder auftauchten. Matteo Cortinas Gesicht erhellte sich beim Anblick seiner Tochter.

“Ah, meine Jüngste!“

Rief er aus und streckte einen Arm nach Noa aus. Noa ging zu ihm, beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn auf die Wange.

„Hallo Pa. Wie geht’s dir?“

Fragte sie fürsorglich und rieb seine Schulter.

“Gut, gut, ich wollte dich gleich mit zurück in die Stadt nehmen.“

Antwortete er. Noa lächelte.

„Das ist lieb, aber wir würden erst noch gerne etwas besprechen.“

Fragend richtete sie ihren Blick auf den General.

„Haben Sie noch einen Moment Zeit?“

Grant nickte und zog an seiner Zigarre. Ihm war nicht entgangen, dass sich ein Mann unter ihnen befand, den er noch nicht kennen gelernt hatte. Noa sah zu Pablo herüber, der bisher geschwiegen hatte und Leandro schloss die Tür, um neugierige Ohren auszusperren. Noa wandte ihren Blick und sah Tylaar an.

„Das ist Tylaar Zaith. Er würde sich uns gerne anschließen.“

Sagte sie in neutralem Tonfall, doch in ihrer Stimme lag bereits ein wenig Spannung.

„Er ist ein Jedi.“

Aus den Augenwinkeln heraus sah sie, wie Pablo erstaunt die Augenbrauen hob. Ihr Vater wandte den Kopf in Tylaars Richtung und sah ihn mit offenem Mund an. Lediglich Grants Ausdruck blieb ganz gelassen, fast so, als hätte er nichts anderes erwartet. In Wirklichkeit hatte er einfach ein enormes Talent zur Selbstbeherrschung. Soweit Noa wusste war er ein begnadeter Pokerspieler: niemand konnte sehen, was er dachte, wenn er es nicht wollte.

“Ein Jedi?!“

Matteo war der Erste, der seine Sprache wieder fand. Noa nickte und erzählte in wenigen Worten von seinem Zusammentreffen mit Webber und dass dieser ihn hierher gebracht hatte. Während sie sprach ruhten alle Augen auf Zaith. Leandro stand mit vor der Brust verschränkten Armen vor der geschlossenen Tür und schaute grimmig. Er nutzte seine muskulöse Statur gerne, um andere einzuschüchtern, was in dieser Situation allerdings reichlich übertrieben und vollkommen zwecklos war. Noa ignorierte ihn und studierte stattdessen Pablos Gesicht. Ihm stand sie von ihren Brüdern ganz besonders nahe und sie wusste fast immer, was er dachte. Im Augenblick, so meinte sie zu wissen, überlegte er bereits gezielt, wie sie die Stärken des Jedi am besten nutzen konnten.

“So, ein Jedi also.“

Meldete sich Grants raue Stimme schließlich zu Wort. Er zog an seiner Zigarre und bließ eine dichte Rauchwolke aus.

“Können Sie das auch beweisen... Zaith?"

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar, Pablo, Leandro, Matteo, General Grant -
 
[Coruscant // Untere Ebenen] – [Raumhafen // Plattform IVb] – [Zraika, ( NPC: ) Ghest]

„Die sind doch schon längst über alle Berge.“

Innerlich machte es bei Zraika und Ghest 'klick', die Elitesoldaten des Imperiums ließen sich jedoch nichts anmerken, blickten nicht einmal von ihrer Arbeit auf um den Sprecher anzusehen. Die Iron Warrior's waren noch nicht lange im Dienst, hatten aber schon zwei solcher Jagen & Vernichten Missionen absolviert, weswegen besagter Satz auf etwas empfindliche Ohren stieß. Jetzt allerdings schafften sie es ruhig zu bleiben.

„Genau deswegen sind wir ja hier.“ Tat Zraika kund und widmete sich ohne eine Regung zu zeigen, den nächsten Aufnahmen vom Tatort. Ihr Wachhund von der Raumhafensicherheitsbehörde allerdings hatte wohl nicht so ganz verstanden.

„Wie das denn? Dann sind sie doch vollkommen falsch hier.“ sprach er die Schwadronführerin an.

Die konnte nur mit den Augenrollen und sich weiter ihrer Arbeit widmen. Allerdings war es auch eine Portion Stolz die angekratzt worden war. Immerhin waren sie
die Besten der Besten. Und diese unterdurchschnittliche Sicherheitskraft kritisierte sie!

„Wir wurden für solche Missionen ausgebildet. Eines unserer Spezialgebiete...“

Vielleicht hatte er es im Ton gehört, oder er wusste schlicht nichts darauf zu erwidern, aber von da an schwieg der beleibte Mann, dessen Job es war hier in der Zentrale alles zu koordinieren. Ein Job der ihm nicht viel Bewegung einbrachte und die leichte Kugel, anstelle eines trainierten Bauches gut erklärte.

„Hier sind sie wieder drauf. Mehrfach und kurz bevor sie vom Tatort verschwinden.“

Ghest wartete nicht bis Zraika bei ihm war, machte stattdessen direkt eine Aufzeichnung und sandte diese via der Helmverbindungen an Zraika. Die Ausschnitte in denen man die Besatzung des Frachters erkennen konnte. Zraika sichtete das Bildmaterial selber für einen Augenblick, dann schob sie die Daten via Verteiler den anderen Iron Warrior's zu, sodass die im Hangar tätigen nun auch von der Überwachungsanlage Bilder zur Verfügung hatten. Auf dem Schiff hatten sich nur wenig brauchbare Bilder befunden. Und wenig später erfolgte die Meldung, bis auf eine Person alle identifiziert zu haben...

Innerhalb von fünf Minuten waren sie wieder alle versammelt und begaben sich zu der Stelle, an der die Auseinandersetzung begonnen hatte. Malia und Scrange benannten die Leichen und überließen dann Zraika das Wort, die zusammen mit Ghest den genauen Tathergang beschreiben konnte.


„Der Captain hat als erster geschossen. Hat den Lieutenant aus nächster Nähe getroffen.“ Unterstützend zeigte sie mit dem Fuß auf die nur zwei Meter entfernt liegende Leiche. „Danach ging alles drunter und drüber. Sowohl die Sicherheitskräfte, restlichen Sturmtruppen und diese Piraten haben angefangen zu schießen. Den ersten Trupp konnten die Piraten noch überwinden. Während die zweite, unmittelbar danach eintreffende Einheit für Ordnung und Ruhe sorgte.“

In ihren Worten sprang sie nun zurück zu dem ersten Feuergefecht, das mit dem direkten Tod des Lieutenants begonnen hatte, sie schlenderte auch, zusammen mit den restlichen Iron Warrior's näher zum Schiff, sodass sie gut dorthin zeigen konnte, wo sich der erste Flüchtige versteckt hatte, als alles losging.

„Ziel Nummer eins hat sich hier versteckt. Als das Feuergefecht losging, suchte er hier Deckung und hat dann, unerwarteter Weise Unterstützung bekommen. Die Vermutung liegt nahe, das die beiden Überlebenden eventuell mit dem Widerstand in Verbindung stehen und hier eine Übergabe oder ein Treffen angesetzt hatten.“

Die sechs Sturmkommandos bewegten sich weiter, durchquerten den Ausgang, den auch die beiden Überlebenden und nun Gesuchten genommen hatten. Und kamen schließlich außerhalb des Raumahfens zum stehen.

„Hier lang sind sie geflohen, die Vermutung, das ein Gleiter, oder andere Transportmittel benutzt wurden liegt nahe. Zumindest werden wir dieser Variante nachgehen, Ordnungsbehörden und reguläre Truppen kümmern sich um den direkten Radius um den Raumhafen.“

Als die Sturmkommandos wieder in den Raumhafen hinein gingen um noch einmal alles zu checken, klärte man die letzten Parameter und Rahmenbedingungen für die bevorstehenden... Untersuchungen und Ermittlungen.

„OCC hat uns höchste Priorität auf die Verfolgung und Gefangennahme der beiden Flüchtigen gegeben. Uns stehen alle Mittel zu, die wir benötigen und die – logischerweise – ins Einheiten Profil passen. Wir bekommen alle ein Bike und teilen uns vorerst in zwei 3er Trupps auf.“

Die genaueren Besprechungen dauerten noch weitere fünfzehn Minuten, dann trafen die Bikes die für sie abbestellt wurden ein und sie konnten aufbrechen. Allerdings machten sich Zraika, Kilik und Ghest auf den Weg zurück zum Stützpunkt – der Colonel erwartete einen ersten Bericht und Kuar, Scrange und Malia würden sich auf die Suchen ach Überwachungszentralen machen. Die Bilder der Verdächtigen in einen Suchfilter speisen und selber die Kameraaufnahmen in der näheren Umgebung des Raumhafens überprüfen. Der erste Teil solcher Fingen und Vernichten Aufträge konnte zehrend sein... das Ende entschädigte aber meist für solcherlei Mühsal...

[Coruscant // Untere Ebenen] – [Stadtverkehr // Speederbike] – [Zraika, ( NPC: ) Kilik & Ghest]
 
Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – mit Noa, Pablo, Leandro, Matteo, General Grant

Da war sie also; seine Chance, einen Unterschied zu machen, wieder etwas Sinnvolles in Angriff zu nehmen. Tylaar atmete tief durch, berührte mit seinem Geist zögerlich die Macht und vertrieb seine aufkeimende Nervorsität. Es gab eben wirklich einige verflucht gute Gründe, der Macht zu vertrauen. Mit Nervosität hatte er seit seiner Jugend nichts mehr zu tun gehabt.
Als Tylaar mit Noa zusammen schließlich das Büro am Ende des Ganges betrat, wirkte er nach Außen sehr gelassen, fast schon zu gelassen. Nacheinander betrachtete er die Anwesenden, zwei ältere Männer sitzend, ein jüngerer Kerl an der Wand lehnend. Als Noa von einem der Älteren mit "meine Jüngste" begrüßt wurde, wunderte sich Zaith kurz. Irgendwie hatte er sich Noas Vater agiler, kraftstrotzender vorgestellt. Definitiv aber nicht mit einem deutlich zu sehenden Bauch. Wenn er allerdings an seinen eigenen Vater dachte ... die Sportlichkeit in Person war der auch nicht. Somit war auch klar, wer in diesem Raum der General war. Der jüngere Mann an der Wand konnte das eher nicht sein, es sei denn, er hatte eine ungewöhnliche Karriere hinter sich. Schließlich sprach Noa, nachdem sie mit ihrem Vater einige Floskeln ausgetauscht hatte, den anderen älteren Mann an und Tylaars Verdacht wurde bestätigt. Das war General Grant. Hätte sich Zaith aber auch denken können. Grant strahlte Autorität aus, er ähnelte den anderen Männern in militärischen Führungspositionen, die er bereits früher kennengelernt hatte.

Dass Tylaar ein Jedi war, schien den General nicht sonderlich zu beeindrucken. Noa erzählte von den Umständen, wie er zum Widerstand gestoßen war, während er selbst mit vor der Brust verschränkten Armen da stand und versuchte zu wirken, wie man als Jedi nun einmal zu wirken sollte; Gelassen und ruhig.
Und dabei behielt Tylaar stetigen Blickkontakt mit dem General. Der ließ sich nichts anmerken.

Grant paffte an seiner Zigarre und sagte etwas, das Tylaar im ersten Moment fast zum Lachen brachte. Er wollte einen Beweis. Seine Mundwinkel zuckten, zum ersten Mal nahm er den Blick vom General und sah sich kaum merklich um, erst zu Noa, ihrem Vater und dann zu dem Dunkelhaarigen an der Wand. Letztlich sah er wieder zum General und legte den Kopf leicht schief.

"Was, soll ich Sie jetzt mithilfe der Macht schweben lassen?"

Tylaar schüttelte sachte den Kopf, sah zu Boden, konnte Grant aber verstehen. Von daher wirkte seine Geste auch nicht abwertend. Eher erleichert.
Tylaar griff langsam mit einer Hand in die Innentasche seiner schwarzen Lederjacke, versuchte aber nicht den Eindruck zu erwecken, er würde jetzt einen Miniblaster ziehen, um hier einen kleinen Attentatsversuch zu starten, und zog das Lichtschwert hervor.

"Ich weiß nicht, was Sie für einen Beweis wünschen, Grant", meinte er ruhig und aktivierte mit dem Zeigefinger das Lichtschwert. Mit einem aggressives Fauchen erwachte die Energieklinge und tauchte den Raum in ein blaues Licht. "Aber ein Lichtschwert an Ihren Wachen vorbei zu schmuggeln, mit dem ich die gesamte Führung des Widerstandes auslöschen könnte, wenn ich wollte, dafür reicht es."

Tyaar zog das Lichtschwert locker nach oben und deaktivierte die Waffe. "Habe ich allerdings nicht vor. Also, was für einen Beweis wollen Sie sehen?"

Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – mit Noa, Pablo, Leandro, Matteo, General Grant
 
[Coruscant, City, Appartementkomplex, Korridor, vor Nathaniel de Cinhs Appartement]- Cris

Cris’ gesenkter Blick erhob sich leicht, als die Tür sich leise öffnete. Es hatte in seiner Absicht gelegen, zumindest ein schwaches Lächeln zu zeigen oder irgendeine Form der Gemütsregung, doch alle Pläne wurden zunichte gemacht, als Akemi ihm das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder leibhaftig gegenüber stand.
Sie hatte sich verändert. Ihr wunderschönes Gesicht wurde von Locken eingerahmt, in ihren warmen, braunen Augen, in denen sich ihre scheinbar widerstreitenden Gefühle spiegelten, zeigte sich eine Reife, die nicht nur von den prägenden Ereignissen kündete, die sie gemeinsam durchgemacht hatten, sondern von einer allgemeinen Form des Erwachsenwerdens… aus dem jungen Mädchen war endgültig eine Frau geworden.
Er spürte, wie sich eine eiskalte Faust um sein herz ballte, als er begann, sich an jedes Detail zu erinnern… den beruhigenden Klang ihrer Stimme, die Zartheit ihrer Haut, das Kitzeln ihrer Haare, selbst den Geschmack ihrer Lippen, das Pochen ihres Herzens… alle Dinge, die er mit seinem Verschwinden leichtfertig verspielt hatte.
Sie wirkte blass, als sie ihn erkannte – es hatte keine Sekunde gedauert – und schien kurzzeitig mit einer spontanen Reaktion zu kämpfen, doch alles, was sie schließlich sagte, war die Aufforderung, hineinzukommen. Die an ihren Ohrläppchen befestigten Ringe vollführten mit ihren Locken einen kurzen Tanz, als sie den Blick abwandte.
Cris spürte Panik in sich aufsteigen, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Was mochte sie denken?
Wappnete sie sich dafür, den endgültigen Schlussstrich zu ziehen? Wartete sie auf eine Erklärung, für das, was nicht erklärt werden konnte, eine Entschuldigung für das Unverzeihliche?
Als er ihr in das geschmackvoll eingerichtete Wohnzimmer folgte, fühlte er sich entsetzlich schwach. All die Zeit war er auf der Suche nach ihr gewesen, doch hatte er sich je überlegt, welche Konsequenzen es bergen mochte, wenn er sie erst wieder fand? Es gab so viele mögliche Ausgänge dieses entscheidenden Moments, die ihn vollständig zerstören konnten… und jeden davon hätte er verdient…
Sie stand am Fenster, das Gesicht ihm zugewandt und eingerahmt vom durch das Fenster erkennbare Panorama des nächtlichen Coruscants. Sie sagte nichts – was gab es auch zu sagen? Er war es, der beladen mit Schuld vor sie getreten war, der um Vergebung zu bitten hatte. Der Drang wurde übergroß, sie einfach in die Arme zu nehmen, doch noch größer war die Furcht, dass sie ihn wegstoßen und endgültig ausschließen würde.
Er wusste nicht, was er sagen sollte. Würde ihr nicht jedes Wort wie Hohn und Spott vorkommen, der vollen Gewissheit, dass bloße Worte den Schaden, den er angerichtet hatte, niemals würde lindern können? Je länger er sie ansah, desto intensiver erlebte er die Scham, die seine Taten begleitet hatte, erneut. Hier stand sie, die Frau, die er mehr als sein eigenes Leben hätte lieben sollen, und die er ohne ein Wort verlassen hatte. Welche Fragen mochten in ihr verbleiben?


“Du möchtest wissen, warum…“

Keine einleitenden Worte. Hierfür gab es keine Einleitung, keinen schnöden Übergang vom alltäglichen zum bedeutenden, keine rhetorischen Tricks, die Wahrheit erträglicher zu machen. Er zwang sich, ihr in die Augen zu sehen, in diese Augen, aus denen so viele Tränen ihre Wangen benetzt haben mussten, diese Augen, aus denen sie ihn einst voll Liebe angesehen hatte…

“Du möchtest wissen, ob meine Liebe zu dir eine einzige, grausame Lüge war…“

Sie hat für dich Schmerzen ertragen… sie hat für dich ihr Leben verändert… sie hat für dich getötet…

“Ich… ich möchte dir sagen, dass es seit jenem Tag keinen bewussten Moment gegeben hat, an dem ich nicht an dich gedacht hätte… an dem ich mich nicht dafür gehasst hätte, was ich getan habe…“

Seine Stimme brach, sodass eine kurze Pause entstand.

“Vermutlich ändert das nichts… aber es ist mir wichtig, dass du weißt, dass ich niemals aufgehört habe, dich zu lieben… dass ich mich jeden Tag selbst für das bestraft habe, was ich meinte tun zu müssen… wofür ich keine Alternative sah…“

Mit jedem weiteren Wort fühlte er sich mehr wie ein elender Heuchler, ein Possenreißer. Es hatte Alternativen gegeben – warum hatte er nicht mit ihr gesprochen? Warum war er mitten in der Nacht, ohne Vorwarnung verschwunden?

“Ich habe vieles falsch eingeschätzt… aber ich musste dich noch einmal sehen…“

War es aus purem Eigennutz, oder weil er ihr tatsächlich die Gelegenheit geben wollte, mit all den losen Enden abzuschließen, die er hinterlassen hatte?

“Ich weiß, dass du jetzt dein eigenes Leben führst… vielleicht ist es das Leben, das ich mir für dich gewünscht habe. Ich habe kein Recht dazu, es zu beeinflussen oder dir wegzunehmen… und das werde ich auch nicht…“

Was bedeutete: nur ein Wort, und sie musste ihn nicht wieder sehen. Nie mehr.

[Coruscant, City, Appartementkomplex, Korridor, Nathaniel de Cinhs Appartement]- Akemi, Cris
 
- Coruscant – City – Nathaniels Appartment – Mit Cris -

Nach so langer Zeit wieder seine Stimme zu hören, war ein seltsames Gefühl. Sie hatte nicht vergessen wie er klang, dennoch hätte keine Erinnerung ihr geben können, was ihr der Moment gab, in dem Cris begann zu sprechen. Eine Welle der Vertrautheit nahm sie mit sich, gleichzeitig fühlte sie sich ihm gegenüber so fremd, als hätte es all die Intimität zwischen ihnen nie gegeben. Akemis Muskeln waren angespannt und sie fühlte sich unwohl in ihrer eigenen Haut. Was er sagte waren keine begrüßenden Worte, keine Floskeln. Es war nie Cris Art gewesen, unnötige Konversation zu machen und sie wussten wohl beide, worüber sie sprechen würden. Noch immer konnte Akemi nicht viel sagen, in gewisser Weise fühlte sie sich wie gelähmt, doch Cris schien im Augenblick auch nicht von ihr zu erwarten, dass sie etwas sagte. Er war derjenige, der einiges zu erklären hatte und darüber schien er sich bewusst zu sein. Er hatte immer an sie gedacht. Jeden Tag. Akemis Kehle zog sich noch mehr zusammen und kurzzeitig glaubte sie, der Boden unter ihren Füßen würde fortgezogen. Mit einer Hand suchte sie Halt an der Lehne der Couch. Sie war nicht davor zu fallen, doch sie brauchte Unterstützung, wenn im Grunde auch mehr seelisch als körperlich. Dunkle Wolken türmten sich am Horizont auf, einem Horizont, der eine so lange Zeit unerreichbar gewesen war. Schließlich jedoch kam ein Geständnis, mit dem sie niemals mehr gerechnet hätte. Er hatte sie geliebt. Cris hatte sie geliebt und er hatte niemals damit aufgehört. An diesem Punkt fiel Akemis Widerstand, die aufsteigenden Tränen zurück zu halten. Vor ihren Augen tat sich ein Schleier auf, der sie nur noch verschwommen sehen ließ. Trotzdem sah sie Cris an und ließ ihn weiter sprechen. Sie wollte alles hören, was er zu sagen hatte, jetzt wo er endlich den Mut dazu gefunden hatte. Heute würden alle ihre stummen Fragen beantwortet. Alle.

Er wollte nicht in ihr Leben eingreifen, hatte er gesagt, es nicht beeinflussen. Er würde sich nicht mehr einmischen. Nein, natürlich nicht, dafür hatte er damals mit seiner Flucht gesorgt. Akemi atmete tief durch und wischte sich mit den Händen das Gesicht. War er fertig? War das etwa alles? Wo waren ihre Antworten? Wozu war er überhaupt gekommen?! Mit gemischten Gefühlen schaute sie ihn an. Hauptsächlich war ihr Blick vorwurfsvoll, doch sie fühlte sich ebenso verletzt und betrogen.


„Ich... ich verstehe das alles nicht.“

Brachte sie schließlich hervor. Ihre Stimme zitterte leicht, neben ihrem Gesicht waren jetzt auch ihre Hände feucht. Akemi drehte sich herum, öffnete eine der Kommoden und wühlte in einer Schublade nach Taschentüchern.

„Bist du gekommen um mir das zu sagen?“

Fragte sie bitter, ihm noch den Rücken zugewandt, während sie sich die Nase putzte.

„Dass du mich geliebt hast und trotzdem davon gerannt bist?!“

Wütend zerknüllte sie das benutzte Taschentuch, warf es zurück in den Schrank und pfefferte die Schublade mit einem lauten Knall wieder zu. Wie gehetzt drehte sie sich wieder zu Cris herum.

„Du hast mich verlassen, obwohl du mich geliebt hast?? Was für eine Erklärung ist das?“

Rief sie aufgebracht und merkte, wie ihr Herzschlag, der sich zwischenzeitlich etwas beruhigt hatte, nun erneut zu rasen begann.

„Verdammt, Cris! WARUM hast du das getan??“

Der Punkt, an dem sie sich noch hatte beherrschen konnte, war längst vorbei gezogen. In diesem Augenblick fühlte Akemi nur noch Wut, Wut für alles was er ihr angetan hatte, für all die Stunden, in denen sie um ihn geweint hatte und für all die Tage und Wochen, die sie gebraucht hatte um mit der Wahrheit, die er ihr hinterlassen hatte, fertig zu werden. Sie erinnerte sich an die erste Nacht ohne ihn, an ihren schwindenden Hunger, an ihre Unfähigkeit zu lächeln. Dabei hatten sich alle so sehr um sie bemüht, doch sie hatte es nicht geschafft nicht an Cris zu denken. Er war lange Zeit sehr präsent gewesen und ihn hinter sich zu lassen hatte sie viel Kraft gekostet. Immer und immer wieder hatte Akemi sich gefragt, welche Gründe er gehabt hatte. Was hatte er sich nur gedacht? Sie hatte vieles vermutet, einiges verworfen aber war sich nie wirklich sicher gewesen. Nur eine einzige Theorie hatte es geschafft wiederholt zu überleben: dass er sie entweder nicht mehr oder nie tatsächlich geliebt hatte. Wie hätte er sie auch sonst verlassen können? Liebe verband, sie trennte nicht... und niemand verließ einen Partner, den er liebte, außer... außer Cris.

„Wie konntest du nur so, so...“

Akemi schüttelte den Kopf, rang nach Luft und nach den richtigen Worten. Sie wollte nicht begreifen, was sie gehört hatte.

„...so brutal sein!“

Vollendete sie schließlich laut.

„Brutal und rücksichtslos! Hast du dir auch nur eine Sekunde lang Gedanken gemacht, wie es mir gehen würde?? Was, Cris, WAS hast du dir dabei gedacht? Ich verstehe es nicht! Ich habe dich geliebt!!!“

Akemis Brustkorb hob und senkte sich sichtlich, ihre Hände waren an ihren Seiten zu Fäusten geballt. Es tat weh, am liebsten hätte sie sich auf den Boden geworfen und laut geschrien. Obwohl es nicht seine Absicht gewesen war, schmerzten sie seine Worte. Sie sah sich selbst auf Naboo, im Haus ihrer Eltern, am Fenster sitzen und teilnahmslos nach draußen starren.

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Durch die Anwesenden im Raum ging ein leichter Ruck der Unruhe, als Zaith sein Lichtschwert zog und es aktivierte. Ein gleißendes blaues Licht durchflutete den Raum, das Noa den Atem stocken ließ. Die vibrierende Energieklinge war ein beeinruckender Anblick. Elegant durchschnitt sie die Luft und summte dabei einen kräftigen, tiefen und langanhaltenden Ton. Als der Jedi seine Waffe hervor geholt hatte, hatte Pablo einen Schritt nach vorne gemacht, bereit Noa am Arm zu sich zu ziehen, falls ihm die Situation zu gefährlich wurde. Neben ihr pfiff ihr Vater auf seinem Stuhl leise anerkennend durch die Zähne, während Leandros Hand ein Stück näher an sein Holster gewandert waren, indem sein Blaster steckte. Ein knappes Kopfschütteln von Pablo, der dies gesehen hatte, hatte jedoch genügt, um ihn inne halten zu lassen.

“Eine imposante Waffe.“

Kommentierte Grant, nachdem Zaith das Lichtschwert wieder ausgeschaltet hatte. In den Mundwinkeln des Generals zuckte ein Grinsen. Die ironische Bemerkung des Jedi, ob er ihn mit Hilfe der Macht schweben lassen sollte, hatte ihm gefallen. Noa beobachtete den Kopf der Widerstandsgruppe. In Situationen wie diesen war Grant ein Buch mit sieben Siegeln für sie. Ruhig führte er wieder seine Zigarre an seinen Mund und zog daran, dabei schien er nachzudenken. Ob diese Geste dem Schinden von Zeit galt? Sie spürte eine Berührung an ihrem Arm und wandte sich zu Pablo um. Er hatte sie flüchtig angetippt und begnete ihr jetzt mit einem leicht fragenden Blick. Seine Augen flogen für eine Sekunde zu Zaith hinüber. Mit ihren Lippen formte Noa ein lautloses „ja“ und nickte unmerklich. Was sie anging, so glaubte sie die Geschichte, die Zaith ihr erzählt hatte. Alles was er gesagt hatte hatte echt geklungen. Und welche Erklärung als die Wahrheit seiner Worte gab es dafür, dass er die Waffe der Jedi bei sich trug?

“Wir brauchen jeden fähigen Mann.“

Stellte General Grant schließlich fest. Sein Blick wanderte hinüber zu Pablo. Dieser nickte bestätigend, eine Antwort, auf die Grant offensichtlich gewartet hatte. Pablos Urteil vertraute er in den meisten Fällen. Er nahm die Füße vom Tisch und beugte sich ein Stück vor.

“Okay, Vorschlag: ein paar unserer Leute sollten in den nächsten Tagen die Jedi aufsuchen. Kontaktaufnahme. Sind Sie bereit den Job zu übernehmen? Würd' einiges einfacher machen.“

Noas Blick ging von einem zum anderen. Grant schien geneigt zu glauben, was er sah und hörte, aber man konnte seinen Vorschlag auch so interpretieren, dass er doch einen Beweis wollte und ihn zu finden hoffte, indem er die Bestätigung der Jedi aus dem Honey House suchte. Wenn Zaith ein Jedi war, mochte er vielleicht denken, dann würden die anderen ihn kennen. Matteo Cortina nickte bedächtig.

“Es wird langsam Zeit, dass wir uns mit Ihenn zusammen tun.“

Fügte er an. Jared Grant drückte seine Zigarre in einem Aschenbecher auf dem Tisch aus, hustete einmal kurz und nickte dann in Noas Richtung.

“Noa sollte ihn begleiten.“

Entschied er knapp. Die 25-Jährige überkam ein Anflug der Freude. Grant hatte sie bisher selten mit direkten Aufträgen betraut. Sie war dabei gewesen, den Peilsender am Gleiter der Jedi-Rätin anzubringen und hatte die Umgebung des Bordells, in dem die Jedi sich aufhielten, bereits mehrfach observiert, aber für diese Aufgaben war sie von Pablo eingeteilt worden. Als sie Grants Blick begegnete, nickte er ihr wohlwollend zu. Offensichtlich schien er sich daran zu gewöhnen, dass sie zu etwas zu gebrauchen war, auch wenn er Männer im offenen Widerstand bevorzugte.

“Also, Zaith, was sagen Sie? Bereit oder nicht?“

Wollte er wissen und wieder waren alle Blicke auf dem Jedi gerichtet.

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Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar, Matteo, Leandro, Pablo, General Grant

"Jeden fähigen Mann" ... Fähige Männer ...
Während General Grant sprach, Tylaar einen Auftrag erteilte, sich mit den anderen Jedi in den kommenden Tagen zu treffen, war die andere Hälfte seines Geistes an einem ganz anderen Ort. Die Erinnerungen an Coruscant während der Schlacht vor vielen Monaten, überkamen ihn, versuchten das Hier und Jetzt zu überlagern. Zaith sah seine damaligen Kameraden im Hagel des Blasterfeuer sterben. Gebäude, von mächtigen Geschützen getroffen, in einem Sturm aus Trümmern, Staub und Feuer zusammen fallen. Seine Männer davon schlichtweg überrollt. Schreie, Befehle inmitten dieser Hölle, die ohnehin niemand mehr hörte. Und überall weiße Panzer, anonyme Gestalten mit Waffen in den Händen und einer grauenhaften Präzision. Über ihnen jagten Kampfmaschinen am Himmel, bombardierten, was einst die Hauptstadt der Republik gewesen war.
Und die Sith.
Sith. Sie waren das unwiderrufliche Ende. Keiner der Soldaten hatte auch nur den Hauch einer Chance gehabt. Sie waren durch die gleißend roten Energieklingen der dunklen Krieger gefallen, noch ehe sie einen von ihnen hätten aufhalten können.
Die Sith.

Sith ...

Tylaar blinzelte, als ihn die Stimme Grants aus der Erinnerung holten. Ihm war kalt, so kalt.

"Es wird langsam Zeit, dass wir uns mit Ihnen zusammen tun. Noa sollte ihn begleiten. Also, Zaith, was sagen Sie? Bereit oder nicht?"

Es dauerte einen Moment, bis Tylaar sprechen konnte. Sein Hals war wie ausgetrocknet, der Geist noch nicht vollends zurück in dieser schäbigen Absteige im unteren Bereich von Coruscant. Langsam sah der ehemalige Jedi zu Noa herüber, die ihn anscheinend zufrieden mit dieser Wahl anschaute. Er nickte ihr zu, schwach, kaum zu sehen. Tylaar war froh, dass sie ihn auf dieser Mission begleiten würde. Der Gedanke daran, brachte ihn mehr und mehr zurück in die Gegenwart. Aber eine Erinnerung lauerte noch immer versteckt in ihm ...

"Noa sagte, unter den Jedi befindet sich eine, die Joseline genannt wird. Ich kenne sie und sie wird mich erkennen, selbst wenn sie blind ist", begann er und sah wieder zum General und Noas Vater. "Ich werde diesen Auftrag ausführen, denn Sie haben Recht, General: Alleine übersteht dieser Widerstand nicht lange. Wir brauchen Unterstützung. Noa und ich werden sie uns besorgen. Ich bin also bereit."
Er machte eine kurze Pause. Als er dann wieder sprach, war seine Stimme unmerklich leiser geworden. "Aber ich warne Sie, General. Wäre ich ein Sith gewesen, dann würde niemand diesen Raum lebend verlassen und der Widerstand wäre im Kindsbett gestorben. Nehmen wir Kontakt mit den Jedi auf, verbünden uns mit ihnen, dann ruft das früher oder später die Sith auf den Plan. Und die sind ... sind mit keinen Feinden zu vergleichen, gegen die Sie jemals gekämpft haben, Grant. Ich könnte uns gegen einen von ihnen vielleicht verteidigen, aber selbst da bin ich mir nicht sicher und wenn sie mit mehreren kommen, dann sind wir alle geliefert. Deshalb müssen wir bei dieser Operation absolute Vorsicht wahren! Niemand sollte darüber unterrichtet werden. Ziehen Sie alle möglichen Observationsteams von diesem Treffpunkt ab, weder humanoide Aufklärung, noch technische. Hier das wäre nicht die erste Widerstandszelle, die von imperialen Agenten unterwandert wäre, also sollten wir übervorsichtig vorsichtig sein. Noa und ich werden die nötige Aufklärung bereitstellen, wir werden das Treffen durchführen und wir unterrichten Sie und die anderen Anwesenden in diesem Raum. Sonst niemanden. Wir dürfen in dieser Sache niemandem trauen."

Er kam sich seltsam vor, sowas zu sagen, konnten die anderen ja ihm schon kaum trauen. Ein Fremder mit einem Lichtschwert, der vorgab, ein Jedi zu sein. Wäre er ein Sith, ein Meister der Tarnung und List, könnte er sie mit Leichtigkeit täuschen. Aber Grant und die anderen hatten wohl keine andere Wahl.
Obwohl es ihm als Neuling bestimmt nicht zustand, hatte Zaith mächtig Anweisungen, oder besser, Vorschläge, die man als Anweisungen auslegen konnte, verteilt. Aber er musste der Führung des Widerstands einfach klar machen, auf welches Eis sie sich begeben würden, würden sie mit den Jedi Kontakt aufnehmen.

"Ich will Ihnen nicht vorschreiben, wie Sie ihre Gruppe leiten sollen, General", schob Zaith deshalb beschwichtigend nach. "Aber sobald wir mit den Jedi zusammen arbeiten, sind wir zwischen den Fronten eines Konflikts, der älter und grauenhafter ist, als der Krieg zwischen Imperium und Republik. Sie und ich, wir alle, sind dann nicht mehr als Staubkörner, die davon gefegt werden, wenn der Sturm kommt. Ja, eine Zusammenarbeit mit den Jedi verschafft uns Vorteile und macht uns schlagkräftiger, bringt uns vielleicht dem Ziel, Coruscant zu befreien, näher. Aber es hat seinen Preis. Geht auch nur das Kleinste schief, dann wird man uns auslöschen. Und niemand wird das verhindern können. Nicht einmal Ihr neu gewonnener Jedi-Kämpfer."

Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar, Matteo, Leandro, Pablo, General Grant

(Danke, liebe Nachbarn, fürs Wecken mitten in der Nacht. So konnte ich zumindest posten. Diese Schweine!)
 
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