Coruscant

Coruscant - Unterste Ebenen - Industrieruine - Janem, Vincent, Elaine


Wenn die Frau vor ihm Padme Master war dann war sie eine extrem gute Schauspielerin. Der Executor konnte weder Lüge noch Falschheit in ihr spüren. Genauer gesagt spürte er von ihr nichts was er nicht auch von einem gewöhnlichen Menschen spüren würde. Und das alleine war schon mehr als seltsam. Elaine glaubte jedenfalls was sie ihm sagte.

Es gab für diese ganze Farce nur eine Erklärung: Die Frau wusste nicht wer sie war und glaubte tatsächlich daran ein drogenabhänigiger Abschaum in den Untersten Ebenen zu sein. Das war schon mal das was. Nur das wie. Das erschloss sich Janem in keinster Weise. Was konnte nur passiert sein, dass die einstige Jedi offensichtlich die Verbindung zur Macht eingebüsst hatte und gleichzeitig auch noch in diese Situation gekommen war?

Was es auch gewesen sein mochte. Es nahm Janem den Triumph sie zu töten. Was brachte es wenn er jetzt und hier schluss mit ihr machte? Tötete er auf diese Weise wirklich Padme? Oder eben doch nur eine Bettlerin aus der Gosse?

Janem musste nachdneken und hier konnte er das nicht.


Ihr werdet mit mir kommen. Ich habe es mir anders überlegt. Ihr wisst vielleicht nicht was ihr wart und sein könntet. Ich weis es umsobesser.

Janem liess keinen Widerstand zu. Er packte Elaine und zog sie unsanft die Leiter runter zum Boden der Fabrikhalle. Dort stiess er an den restlichen Minen vorbei zu Vincent vor.

Vincent vorerst ist das Elaine. Wir werden sie mit nach Bastion nehmen und uns dort eingehender mit Ihr beschäftigen.

Bei diesen Worten schenkte er der Frau neben sich einen boshaften Blick.

Du wirst auf sie aufpassen während wir zum Schiff zurückkehren. Ihr darf nichts geschehen. Zumindest nicht bis sie wieder die ist die sie war.

Damit wandte sich Janem zum Gehen. Er war froh wieder aus dieser stinkenden Gosse herauszukommen, die ihm so lange selbst ein Heim war. Aber er war dem längst entwachsen und jetzt eines der mächtigsten Wesen der Galaxis. Und diese Frau würde sich bald daran erinnern wer er war und dann würde sie sterben.

Während sie sich aus der Fabrickhalle herausbewegten drehte sich Janem noch einmal zu den beiden um.


Und damit ihr wisst mit wem ihr es zu tun habt: Ich bin Janem Menari und ich werde euch zeigen was ihr wart. Und die Erinnerungen daran werden euch auf dem Weg ins Jenseits begleiten.

Jetzt musste der Executer noch dafür sorgen, dass das Schiff der Jedi nach Bastion kam. Es würde ihm bestimmt dabei helfen Ihr Erinnerungsvermögen wieder herzustellen.


Coruscant - Unterste Ebenen - Industrieruine - Auf dem Weg nach oben - Janem, Vincent, Elaine
 
[Coruscant - Unterste Ebenen - Altes Wasserwerk] - Elaine, Janem, Vincent

Er hatte erwartet, dass Menari die Frau auf der Stelle töten oder sie bis zu ihrem Ende quälen, vielleicht sogar, dass er sie einfach nur befragte würde, was schon sehr unwahscheinlich war, doch etwas sehr viel Verrückteres sollte geschehen. Nämlich überhaupt nichts. Er lies sie am Leben, fügte ihr keine Schmerzen zu, ja, fast sie sogar nicht einmal grob an, wenn man einmal davon absah, dass er sie vielleicht etwas unsanft die Leiter hinabstieß. Sein Meister führte die junge Frau um das Minenfeld, als wüsste er genau wo dessen Ausläufe endeten und fand zielsicher den Weg zu ihm, seinem Schüler, ohne auch nur einmal den Blick von der angeblichen Jedi zu nehmen.

Bei ihm angekommen, stellte ihm der Chiss die Frau als Elaine vor mit dem Auftrag sie zu beschützen. Allerdings sagte er dies mit einem derart vieldeutigen Unterton in der Stimme, dass er sich nicht sicher war, ob er sich um ihr Wohlergehen zu sorgen hatte oder sie einfach nur davon abhalten sollte das Weite zu suchen. Auch aus den anderen Äußerungen seines Meisters wurde er nicht schlau. War sie denn nun ihre Gefangene, die zu einem späteren Zeitpunkt hingerichtet werden sollte, oder nicht? Zwar hatte er während dem verbalen Schlagabtausch der beiden gegensätzlichen Personen vor ihm inzwischen wage mitbekommen, dass Elaine unter einem Gehirntrauma leiden musste oder sich zumindest nicht mehr an ihr altes Leben als Jedi erinnern konnte, doch irgendwie wollte ihm diese Erklärung nicht behagen. Sich einfach geirrt zu haben, was diese Person betraf, erschien ihm wesentlich logischer, als eine totale Amnesie, da eine solche nur äußerst selten auftrat, selbst wenn man alle Fälle dieses Defektes in der kompletten, erforschten Galaxie zusammennahm.

Mit gemäßigter Geschwindigkeit, um an Elaines Seite gehen und sie so im Auge behalten zu können, folgte er seinem Meister und schätzte sich dabei glücklich endlich diesen alten Schrotthaufen hinter sich lassen können. Während sie schließlich einen etwas schnellen Schritt anschlagen mussten, um mit dem Chiss mithalten zu können, gingen ihm tausend Gedanken durch den Kopf, welche nicht nur diese Situation betrafen, denn noch immer trug er schwer an dem durch ihn verschuldeten Tod des Rodianers. Die Frau names Elaine dürfte sich jedoch mindestens genauso elend fühlen wie er und so würde es wohl kaum schaden, wenn er sie in ein Gespräch verwickelte, welches sie, und dabei hoffentlich auch ihn selbst, auf andere Gedanken brachte.


"Also ich", er geriet kurz ins Stocken, "heiße Vincent."

Am liebsten hätte er den Kopf gegen die Wand geschlagen, für einen derart dummen Einstieg in eine Konversation, doch jetzt musste er einfach weitersprechen, wenn er nicht wollte, dass die ganze Sache noch peinlicher wurde.

"Wo hast du denn gelebt, bevor du hierher gekommen bist?"

Auch nicht gerade eine glückliche Bemerkung, aber immer noch besser als die erdrückende Stille. Das Einzige, was ihm nun noch Sorgen bereitete, war, dass Menari ihm später eventuell vorhalten würde sich mit der Frau unterhalten zu haben. Obwohl der Chiss nicht explizit geäußert hatte, er solle es unterlassen sie in ein Gespräch zu verwickeln, glaubte er doch später eine Rüge dafür zu erhalten, wie schon so oft.

[Coruscant - Unterste Ebenen - Gassen] - Elaine, Janem, Vincent
 
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- Coruscant - City - Einkaufspromenade -

Die hohen Pfenningabsätze klackerten auf dem glatt polierten Boden einer der exklusivsten Einkaufsmeilen Coruscants. In Valara Wingstons rechter Armbeuge baumelte eine winzige Handtasche aus Schlangenleder, an ihrem linken Handgelenk klirrten zahlreiche silberne Armreifen. Mit schwingenden Hüften und zügigen Schrittes rauschte sie in der Mitte der Straße an den Geschäften vorbei. Ein großer Hut mit breiter Krempe schützte ihre empfindliche Haut vor der Sonne und bewahrte sie vor all zu neugierigen Blicken. Valara war es gewohnt, dass man sie anstarrte. Wo immer sie hin ging folgten ihr die Blicke der Männer - so war das nun einmal, wenn man eine makellose Schönheit war. Sie hatte sich für einen kleinen Einkaufsbummel durch die Juwelierläden entschieden. Natürlich kaufte sie sich keinen Schmuck selbst! Ihre Philosophie war, dass es viel praktischer war sich Schmuck schenken zu lassen und daher suchte sie sich lediglich aus, welche Stücke ihr besonders gut gefielen, um diese dann später bei ihren zahlreichen Verehrern als deren Geschenk an sie zu positionieren. Männer zu manipulieren war so einfach! Dieses Spiel beherrschte sie nahezu perfekt. Natürlich hatte sie sich, trotz ihres ursprünglichen Vorhabens für diesen Tag, rein zufällig auch noch in diverse Modeboutiquen verirrt, in denen sie einige neue Kleider und Schuhe erstanden hatte. Diese wurden nun getragen von einem Droiden und einem Diener ihrer Mutter, die in gebührendem Abstand hinter ihr her marschierten. Anfangs war der Angestellte noch unmotiviert durch die Gegend geschlurft, doch Valara hatte ihm den Kopf zurecht gerückt und ihm erklärt, wie geschmeichelt er sich fühlen durfte, sie zum Shopping zu begleiten, was ihn auch prompt dazu veranlasst hatte, sich zusammen zu reißen und die Schultern zu straffen anstatt herum zu lümmeln wie ein Halbwilder, der erst vor drei Tagen gelernt hatte aufrecht zu gehen.

Als sich ihr Komlink meldete und melodisch in ihrer Tasche vibrierte, formte Valara ihre Lippen zu einem überraschten "oh", schnippte den Verschluss ihrer Handtasche mit den Fingern auf und zog das kleine Gerät hervor, um die neu eingetroffene Textnachricht zu lesen. Zweifelsfrei musste es um etwas extrem wichtiges gehen! Vielleicht eine Einladung zum Dinner mit dem Gouverneur? Eine solche würde Valara ganz unbekümmert ablehnen. Politiker lagen ihr nicht besonders, die redeten viel zu viel. Nicht einmal im Bett standen die kleinen Mäulchen still, was dann und wann recht anstrengend sein konnte. Valara handelte lieber statt tiefgehende Gespräche zu führen und wenn, dann war es ihr lieber selbst zu reden als stundenlang zuzuhören. Das war so ermüdend, dabei schlief sie bloß ein. Zu ihrem Erstaunen war es jedoch keiner ihrer Verehrer, der sich bei ihr via Kom gemeldet hatte, sondern ihr Neffe, der sich endlich dazu herab ließ seiner besorgten Tante zu antworten! Entzückt rief Valara die Nachricht auf. Sie hatte seit Ewigkeiten nicht mehr mit Adrian gesprochen und schon gar nicht mehr geglaubt, dass er ihr antworten würde - nachdem sie ihm bereits vor mehreren Stunden eine Nachricht geschickt und bisher keine Antwort erhalten hatte! Umso besser, dass er nun ein Treffen vorschlug. Genau so hatte sich Valara das vorgestellt! Den Ort, den er als Treffpunkt vorschlag, kannte sie indes nicht. Renee würde heraus finden müssen, wo sich dieses "Honey House" befand und was das überhaupt war. Dummerweise war Renee...


"Ach, da bist du ja!"

Wie passend! In genau diesem Augenblick war Renee wieder zu ihr gestoßen. Valara hatte ihre Gesellschafterin beauftragt ein paar äußerst empfindilche Kleidungsstücke in die Reiningung zu bringen und die Säuberung persönlich zu überwachen. Es hatte nicht lange gedauert und Renee trug nun eine große Schutzhülle, in der die Kleidung verborgen war.

"Gib das dem Diener."

Meinte Valara beiläufig und zeigte Renee die Adresse, die Adrian ihr übermittelt hatte.

"Ich muss dringend wissen, wo dieser Ort ist. Mein Neffe wartet dort auf mich. Ich werde ihn morgen früh treffen."

Sie klang dabei sehr entschlossen. Es würde der letzte Punkt auf ihrer Liste sein, bevor sie Coruscant wieder verließ. So nett es hier auch gewesen war, sie benötigte wieder mehr Ruhe. Außerdem bekam ihr der Lärm nicht, von den Abgasen und dem Gestank ganz zu schweigen. Zudem wirkten sich die schlechten Umweltverältnisse gravierend auf ihren Teint aus. Seufzend beobachtete sie, wie Renee zu einem der Routenterminals ging und sich einen Stadtplan anzeigen ließ. Coruscant war groß, selbst jemand der hier aufgewachsen war konnte sich unmöglich überall zurecht finden und Valara, die es gewohnt war sich von einem Chauffeur herum fahren zu lassen, erst recht nicht. Sie vertrieb sich die Zeit, in der sie auf Renee wartete, damit, eine Frau und ihr schreiendes Kind zu beobachten. Offenbar hatte der kleine Junge kein Interesse daran, seiner Mutter in diverse Geschäfte zu folgen und ihr beim Einkaufen zuzusehen. Sowas ungezogenes.

"Ich habe es."

Renee tauchte wieder hin ihr und Valara hob fragend die Augenbrauen.

"Das Etablissement befindet sich in den unteren Ebenen."

"Den unteren Ebenen?"

Valara rümpfte die Nase. Was trieb ihr Neffe dort unten? Konnten sich die Jedi keinen anständigen Unterschlupf mehr leisten? Nun gut, sie waren nicht unbedingt willkommen im imperialen Corsucant. Valara seufzte.

"Und was für ein Etablissement ist es genau?"

Wollte sie wissen und ahnte die Antwort bereits, als ihre Zofe errötete.

"Ein Bordell! Das ist ja unfassbar! Ausgeschlossen, dort werde ich keinen Fuß hinein setzen!"

Stellte sie klar.

"Das ist eindeutig unter meiner Würde. Alleine der Gedanke an die unteren Ebenen ist verstörend!"

"Aber sagtet Ihr nicht, Adrian käme ganz nach seinem Vater?"

Nun war Valara ernstlich verwirrt.

"Exodus? Inwiefern?"

Eigentilch war der Junge ihrem Cousin nicht unbedingt ähnlich. Exodus war impulsiv und unbedacht, während Adrian das nachdenkliche Wesen seiner Mutter hatte.

"Ist Exodus nicht auch so stur?"

Gab Renee zu bedenken. Nun verstand Valara.

"Oh, ach so. Ja, das ist er... ein unglaublicher Dickkopf... und Adrian ganz genauso. Er war immer ein wirklich netter Junge mit den besten Manieren, aber wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte ihn keine Menschenseele davon abbringen! Ganz genau wie Exodus! Fürchterlich!“

Theatralisch seufzte Valara.

„Wie spät ist es?“

Wollte sie wissen. Renee warf einen Blick auf ihr Chrono.

“Kurz vor vier. Zeit für den Nachmittagstee.“

„Ja, tatsächlich.“

Nickte Valara. Sie hatte bereits alles für ihre Abreise von Coruscant geplant und wenn sie Adrian sehen wollte, dann würden ihr nur der Termin und der Ort bleiben, den er vorgeschlagen hatte. Immerhin würden dort keine neugierigen familiären Ohren mithören können. Was sie ihm sagen wollte, war nur für ihn bestimmt. Alad wäre sicherlich nicht begeistert davon, wüsste er, dass Valara vor hatte, ihren Neffen zu ermutigen, weiter nach seiner Schwester zu suchen.

„Nun gut.“

Entschied sie also.

„Machen wir uns auf den Weg zum Tee und morgen früh werden wir meinen Neffen besuchen. Ich brauche natürlich ein Mitbringsel. Ich kann den Jungen freilich schlecht besuchen ohne ihm etwas mitzubringen. Was wäre ich da für eine Tante!“

Valara zückte erneut ihr Kom, um auf Adrians Nachricht zu antworten. Er sollte sich bereit halten, wenn sie sich schon für ihn in die unteren Ebenen begab - alleine bei dem Gedanken daran schauderte ihr - und sie an der Türe empfangen. Das war schließlich das mindeste!

- Coruscant - City - Einkaufspromenade - Mit Renee -
 
[Coruscant / Industrieviertel / auf den Straßen] zwei Widerstandskämpfer und fünf Soldaten der Neuen Republik

Nachdem Aeonian seine Frage gestellt hatte, wartete er eine Sekunde, doch es folgte keine Erwiderung. Der Offizier hatte offenbar gar nicht vor, zu antworten, denn dieser konzentrierte sich weiterhin voll darauf, so schnell wie möglich einen Fuß vor den anderen zu setzen. Es war gut möglich, dass er die Frage des Trandoshaners nicht vernommen hatte. Schließlich hallten die Schritte der Soldaten und der beiden Widerständler in der Gasse wieder, und das Keuchen aller erklang doch in einer Lautstärke, die normale Kommunikation unterbinden konnte. Aeonian verzichtete darauf, seine Frage zu wiederholen, und hielt erst einmal die Klappe. Er musste einfach darauf vertrauen, dass die Soldaten ein sicheres Versteck in der Hinterhand hatten, und vielleicht noch zusätzlich ein Transportmittel. Wieder musterte er im Laufen unauffällig den Anführer. Er schien besorgt, und sah sich immer wieder in einer Weise um, die nichts mit der Angst vor möglichen Feinden zu tun hatte. Den Grund für seine Beunruhigung sollte Aeonian bald erfahren. Die Gruppe rannte gerade wieder über eine Kreuzung, als plötzlich zwei Gestalten aus einer dunklen, schmalen Nebengasse gerannt kamen. Aeonian konnte sie nicht richtig erkennen, legte aber ehrlich gesagt auch keinen besonderen Wert darauf. Sofort brachte er sein ACP in Anschlag und hielt damit direkt auf die neuen, den Finger am Abzug. Er konnte aus den Augenwinkeln erkenne, dass es ihm alle Gleichtaten. Doch nur nach dem Bruchteil einer Sekunde senkten die Soldaten ihre Waffen wieder, und steckten sie schließlich ein. Der Trandoshaner und sein Kamerad behielten ihre misstrauische, angespannte Haltung noch ein wenig länger bei, doch schließlich senkte auch Aeonian seine Waffe - die nebenbei nur noch 13 Schuss aufwies, recht wenig für ein wirkliches Gefecht. Aber dazu würde es wahrscheinlich nicht kommen, denn die Anderen schienen die Neuen zu kennen. Einer der beiden, ein Mann, zog ein flaches, silbernes Gefäß aus seiner Tasche, das entfernt an eine Flasche erinnerte, und reichte sie dem Offizier.

Schau mal Doc, was uns unsere Freunde vom Widerstand geschenkt haben.

Der Anführer der Soldaten fing den Flachmann auf, öffnete ihn und roch daran. Er zuckte zurück, und ihm war ein heftiger Widerwillen anzusehen. Doch schließlich nahm er einen kräftigen Schluck, und gab das Gefäß dann weiter. Der Reihe nach trank jeder, auch Aeonian. Er erkannte sofort, dass es sich um etwas alkoholisches handeln musste, aber genauer konnte er es nicht definieren. Schließlich kannte er die Küche der ulmliegenden Regionen in keinster Weise. Nachdem sich alle bedient haben, setzte sich der Trupp wieder in Bewegung - in die Richtung, aus der die beiden Neuankömmlinge gerade gekommen waren. Es dauerte ein bis zwei Minuten, doch dann stellte der Trandoshaner die Frage, die ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge lag.

Hey, woher wollt ihr eigentlich wissen, wo sich die Imperialen verschanzt haben? Sie haben das Gelände doch bestimmt umstellt.

Der Anführer der Soldaten zögerte keine Sekunde, bevor er seine Antwort gab. Offenbar war er seiner Sache sehr sicher, was aber nicht unbedingt dazu beitrug, das Vertrauen des Trandoshaners zu steigern.

Die Straße hier ist frei von Imps. Irgendein Offizier muss Mist gebaut haben. Auf jeden Fall ist das hier die Lücke, durch die wir fliehen können. Wir nehmen euch beide am besten mit in unser Versteck, das ist nicht so weit weg.

Aeonian konnte nur hoffen, dass dieser mysteriöse sichere Platz auch wirklich Schutz bot. Eine Schießerei am Tag war genug. Die Gruppe setzte schweigend und im Laufschritt ihren Weg fort, immer weiter in Richtung des Randes des Industrieviertels. Dass dieses endete, war schon bald zu erkennen. Unter die Produktionshallen, die immer seltener wurden, mischten sich Bürogebäude, Wohnblocks und Vergnügungsbetriebe. Nach ungefähr zwanzig Minuten hielten die Soldaten irgendwo in einer abgelegenen Straße.

[Coruscant / Vergnügungsviertel / auf den Straßen] zwei Widerstandskämpfer und sieben Soldaten der Neuen Republik
 
Coruscant- Unterste Ebene- Wasserwerk - Janem, Vincent und Elaine


Elaine hatte mit allem gerechnet. Sie bereitete sich innerlich darauf vor, ihr Leben entweichen zu fühlen, aber vorher war sie auf Schmerz und Qual gefasst. Sie hatte ihre Augen nicht geschlossen, denn sie wollte wenigstens sehen, wenn der Chiss den finalen Schlag führte.
Aber stattdessen arbeitete es in seinen Zügen. Nachdenklich betrachtete er sie.
Dachte er sich gerade eine besonders schmerzhafte Folter aus?
Verdammt nochmal, er konnte ihr wenigstens den letzten Gefallen erweisen und es rasch beenden.



"Ihr werdet mit mir kommen. Ich habe es mir anders überlegt. Ihr wisst vielleicht nicht was ihr wart und sein könntet. Ich weis es umso besser."


Elaine klappte die Kinnlade nach unten. Mit ihm kommen? Sie machte sich auf den Tod gefasst und er plante eine Art Betriebsausflug?
Der Chiss zog sie unsanft von ihrem Sitzplatz,bugsierte sie an den restlichen noch nicht explodierten zwei Tretminen vorbei zu seinem Partner.


Immerhin war die Höflichkeit bei ihm scheinbar nicht ganz verloren. Er stellte sie seinem Partner vor und so erfuhr Elaine wenigstens, dass dieser Vincent hieß.

Sie blickte Vincent an.
Wenigstens schien der Schock aus seinem Gesicht gewichen zu sein, den sie kurz gesehen hatte, nachdem sie im Paradise wieder richtig zu sich gekommen war. Der Blick, nachdem er den Rodianer getötet hatte.
Ihre Augen funkelten kurz, aber das Funkeln war rasch wieder verschwunden.

Schon allein die nächsten Worte ließen Elaine nur an eines denken, nämlich an Flucht.
Das Letzte, was sie wollte, war nach Bastion zu reisen. Weder mit diesen beiden noch ohne sie.
Und was meinte der Chiss eigentlich mit näher beschäftigen? Sah sie etwa aus wie ein Spielzeug, dass er nach Belieben auseinander und wieder zusammenbauen konnte?
Bastion war das Herz des Imperiums. Dort war der Sithorden untergebracht. Und von diesen Genossen hatte man nun wirklich nichts Gutes zu erwarten.
Ihr war nun mulmig zumute.
Sie musste aufpassen. Dieser Vincent war vielleicht gefährlicher als es den Anschein hatte. Oder aber der Chiss hatte kein Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Sie hatte vielleicht nur eine einzige Chance, wenn sie diesem Irrenhaus auf Betriebsausflug lebendig entkommen wollte.

Und was erwartete er eigentlich von ihr? Dass sie auf eine Verwandlung durchmachen würde?
Sah sie eigentlich so aus, als wäre sie aus reinem Vergnügen drogenabhängig? Verdammt nochmal, die Drogen. Sie hatte nichts mehr. Aber sie konnte ohne diese verdammten Drogen die Kopfschmerzen nicht ertragen. Wenn sie das mit einfachen Mitteln hätte regeln lassen, dann hätte sie diese Mittel mit Sicherheit zur Anwendung gebracht. Aber nichts hatte gewirkt. Bis auf diese beiden Drogen. Und der Chiss machte nicht gerade den Eindruck, als ob er ihr dieses Schmerzmittel ab nun genehmigen würde.
Es würde ihn nicht einmal beeindrucken, wenn sie sich auf seine Stiefel erbrechen würde. Und das würde sie tun, die Frage war lediglich, wie schnell der Chiss seine Stiefel aus dem Weg bringen könnte.



"Und damit ihr wisst mit wem ihr es zu tun habt: Ich bin Janem Menari und ich werde euch zeigen was ihr wart. Und die Erinnerungen daran werden euch auf dem Weg ins Jenseits begleiten."


Janem Menari? Der Name sagte ihr so gar nichts. Und was wollte er ihr auf Bastion zeigen, was hier nicht möglich war? Wozu die ganzen Umstände? Nein, Gnade kannte Janem scheinbar nun wirklich nicht.
In dumpfen Schweigen schritt die Gruppe durch die engen, schmutzigen Gassen. Janem vorneweg, und Vincent zusammen mit Elaine hinterher.
Elaine brütete vor sich hin. Sie musste einen Weg hier heraus finden...

Da unterbrach Vincent das Schweigen und stellte sich vor.



"Bedauerlich, Vincent, dass wir uns so kennenlernen mussten. Mein Name ist Elaine, aber dieser Janem da vorne denkt, ich wäre eine Padme Master."


gab sie leise zurück.


"Ich weiss nicht, woher ich komme. Ich könnte überall herkommen. Vielleicht habe ich schon immer hier unten gelebt. Oder vielleicht war ich irgendwo oben eine Angestellte. Ich weiss es nicht. Ich bin hier unten erwacht und habe keine Erinnerung an vorher. Nur rasende Kopfschmerzen permanent. Besonders wenn ich versucht habe, mich zu erinnern. Deswegen habe ich das aufgeben und das Beste daraus gemacht, meine ich."


antwortete sie ohne zu zögern. Es gab nichts zu verheimlichen. Selbst hier unten kannte man diese Geschichte.


"Aber ich kann dir sagen, dass ich alles andere als großes Interesse daran habe, mit euch nach Bastion zu reisen. Eigentlich könnt ihr mich doch laufen lassen. Oder gleich ermorden. Wie es besser passt."


bot sie ihm an. Sie spürte förmlich die Wut in sich hochsteigen. Sie bückte im Vorbeigehen nach paar kleinen Steinen, die hier überall auf dem Boden herumlagen.


"Und soll ich dir auch sagen warum?"


Das war eine rhetorische Frage. Sie wollte gar keine Antwort, sie wollte sich einfach nur den Frust der letzen Minuten von der Seele reden.


"Weil ich verdammt nochmal..."


Sie schleuderte den ersten Stein auf Janem. Es war ihr egal, ob sie traf oder nicht.


"...keine Lust habe..."


Ein zweiter Stein prallte an der Wand vor Janem ab.


"...als eure Marionette nach Bastion geschleift zu werden...."


Zwei Steine flogen wieder in die Richtung Janems.


"...., und weil ich verdammt nochmal nicht euer Spielzeug bin. Also tötet mich doch gleich!"


brüllte sie in Menaris Rücken und warf die letzen Steine mit einer Heftigkeit, die ihr selbst fremd war.
Entrüstet atmete sie ein und aus und warf einen Blick zu Vincent, der sie wohl für nicht zurechnungsfähig zu halten schien.




Coruscant- Unterste Ebene- Gassen - Janem, Vincent und Elaine
 
Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Alanor Yun (NPC)

Stumm stand der imperiale Offizier vor dem Transparistahlfenster. Die Person konnte ihn nicht sehen, doch mussterte Ortega den Mann mit den exotischen Gesichtszügen sehr genau. Sie saßen da nun schon seit ungefähr einer halben Stunde und starrten sich nur an. Auf der einen Seite, stehend und mit bohrendem Blick, der Sith Lord dem er diente. Der Imperator hatte ihm diese Aufgabe gegeben, doch diente er zwei Herren. Der imperiale Geheimdienst sah es als ein Entgegenkommen des neuen Imperators an, einen seiner eigenen Sith der in einem solchen Krisengebiet operiert, observieren zu lassen. Doch bisher schien der Sith keinerlei illegale Machenschaften auszuüben. Die Operation „Schattenthron“, quasi der Freibrief für dieses Monster ein eigenes Netzwerk aufzubauen um als imperiumsferne Organisation das Vertrauen der Unterwelt zu erlangen, erschien ihm allerdings riskant. Doch auch hier hatte er bisher keinerlei negativen Daten über den Sith sammeln können.
Einzig seine bestialische Ader widerte den imperialen Offizier an. Das Imperium hat sowohl die Mittel als auch das know-how um seine Gefangenen stil –und vor allem würdevoller zu Foltern. Die Würde lag hierbei beim Folterer. Die Gefangenen verdienten es nicht besser.
Doch Ortega konnte einfach nichts an diesem Schlachten finden. Selbst ein Metzger der unteren Ebenen wäre mit mehr Grazie an die Sache herangegangen. Zuerst schienen seine unkonventionellen Mittel eine Bereicherung sein, doch nach der Sache mit dem Hydrobohrer... nun der imperiale Offizier war besseres gewohnt.


“Wie macht er das bloß?“

Die Stimme des Geheimdienst Offiziers war nur ein wenig mehr als ein Raunen, doch Ortega sah den Mann nur mit einer hochgezogenen Augenbraue skeptisch an.

„Etwas weniger Bewunderung, Korporal. Dieser Kreatur fehlt es an der Präzision, Ästhetik und Disziplin die ein Mitglied einer imperialen Gesellschaft zeigen sollte.“

Der Korporal antwortete nichts, doch war es klar, was beide dachten. Auch wenn der Sith so verabscheuungswürdig ist. Seine Effektivität ist über jedem Zweifel erhaben. Genau das konnte der imperiale Offizier nicht gutheißen. Er hätte sie anders gefoltert. Sollte sich doch der Sith auf seinen Lorbeeren ausruhen. Das sind alles nur kleine Fische. Er weiß es. Der Sith weiß es ebenfalls. Sollten die anderen doch denken was sie wollten. Erst ein Schrei lies ihn aus seinen Gedanken herausschrecken...

***​

Es war ein kurzer Kampf der Willenskraft gewesen. Der junge Mann mit den dunklen Haaren und den exotischen Gesichtszügen der laut Akte Alanor Yun heißt, hatte den Mumm sich dem Sith zu widersetzen. Er kämpfte, versuchte gegen die Fesseln die ihm der Sith anlegen wollte mit allen Mitteln zu entrinnen.
Draconis musste zugeben, dass er den Mann für seinen Widerstand gegen einen mächtigeres Wesen respektierte. Er spielte mit seiner Beute, denn er wollte ihm Kraft rauben. Je weniger er sich ihm widersetzen würde, desto allmächtiger seine Dominanz über seinen Geist.
Yun versuchte es mit allen Mitteln. Er konzentrierte sich auf etwas anderes, dachte an seine Familie. Versuchte mit Bildern von Liebe und Harmonie dem eindringenden Geist des Siths zu widerstehen. Woher kannte der Mann solche Methoden sich zu widersetzen? Er muss im Widerstand trainiert worden sein, denn ein Jedi war er nicht. Er hatte keinerlei Verbindung zur Macht. Einem Raubtier gleich welches mit seiner Beute spielt, lies er den körperlich erstarrten Mann die Versuche sich seiner geistigen Fesseln zu entledigen. Es war ein Kampf der Überzeugungen. Worte waren nicht möglich, denn der Sith konnte auf Wegen mit dem Mann kommunizieren die dieser nie für möglich gehalten hatte.

<“Ergib dich, sage mir was ich wissen will und ich gewähre dir Gnade.“>

<„Nein, niemals. Du lügst!“>

<“Wieso sollte ich jemanden anlügen der mir schutzlos ausgeliefert ist? Ich gebe dir eine Chance. Eine Möglichkeit aus der Hölle zu entkommen die ich dir bereiten kann. Du hats gekämpft. Ich respektiere das. Das ist alles.“>

Resignation. Frustration. Doch auch eine Spur Hoffnung strahlte Alanor Yun aus.

<“Ich werde niemanden verraten. Der Widerstand wird weiterleben. Ob mit mir, oder ohne mich.“>

<“Einfältiger Narr. Glaubst du dass deine Mittäter genauso denken? Du kennst Tyr Zahmos, nicht wahr?“>

Keine Antwort. Schweigen. Absolutes Schweigen. Mehr hätte sich der Mann mit den exotischen Gesichtszügen nicht selber verraten können.

<“Er hat dich verraten. Der Preis dafür war seine Freilassung. Wenn du mir Namen nennst, lass ich dich frei, wenn du ihn belastest, wird er ebenfalls sitzen. Er hat dich verraten. Jeder würde dich unter den Umständen verraten.“>

„Nein ...“

Unglaube. Ekel. Hass. Die Fassade begann zu bröckeln.

<“Gehe in dich und suche in deinen Gefühlen. Du weißt, dass es wahr ist.“>

<„Nein! Niemals!“>

Angesichts des Starrsinns welchem er hier ausgesetzt war, sah der Sith Lord keinen anderen Ausweg als die direkte Zufuhr von Schmerzen. Doch diesen hier würde er besonders quälen. Er suchte in seinem Geist nach wunden Punkten, suchte an den Stellen an denen die Fassade bröckelte. Angst war der Schlüssel zur Zerschmetterung jeder Seele. Eine mit Furcht getränkte Seele ist für einen erfahrenen Sith mit einer besatzungslosen Festung vergleichbar.
Was er suchte war etwas, womit er ihm das Grauen zeigen konnte was ihn gefügig machen würde. Mit einer Spur des Erstaunens fand er schließlich auch etwas.
Eine Urangst für den Mann, hervorgerufen durch ein Ereignis in seiner Kindheit. Dieser Mann litt an Akarophobie.
Mit einem diabolischen Lächeln bewegte Draconis die Finger und wob aus seinen Kräften der arkanen Sith Magie ein Illusionsnetz, welches dem Gefangenen besonders munden würde. Der Exot spürte bereits die Veränderung.
Für ihn würde es so aussehen als würden große Blasen aus seiner Haut entstehen. Die Blasen wuchsen an Größe und Breite, bis schließlich die ersten platzten. Aus ihnen krochen tausende und abertausende von großen, mit schwarzen Chitinpanzern gewappneten, mehrbeinigen Insekten. Sie krabbelten über seinen Leib, ließen andere Blasen platzen was wiederum nur weitere Insekten hervorrief.
Alanor Yun begann zu schreien. Sein Schrei war durchdringend, lautstark und nervenzerreißend. Es war ein Schrei purer Panik. Der sieben Todsünden Galle kochte in seiner Stimme. Wirklich herzzerreißend. Der Sith hätte sich gelangweilt abgewandt wenn er die arkane Illusion nicht hätte aufrecht erhalten wollen.


“Gestehe und es hört auf.“

Zum ersten Mal donnerte seine Stimme dem dunkelhaarigen Gefangenen entgegen. Doch dieser verneinte, schüttelte den Kopf während er das Gefühl hatte, die kleinen, abertausenden Insektenbeine zu fühlen die sich langsam aber sicher zu seiner Mundhöhle Zugang verschafften.

“Tu es. Dein Leiden wird aufhören. Tu es. Los.“

„Nein!“

Der Mann wehrte sich immer heftiger. Für die Menschen hinter der Transparistahlscheibe musste es verwirrend aussehen. Ein Mann schrie und krampfte, obwohl keine äußerlichen Einwirkungen zu sehen waren. Sie sahen das Insekteninferno nicht.
Plötzlich packte sich Yun an die Brust. Der Sith spürte wie das Leben aus ihm wich. Er würde ihn verlieren. Dieser Narr hatte doch tatsächlich eine Herzattacke! Fluchend stürmte er auf ihn zu und versuchte ihn am Leben zu erhalten, doch scheiterte er. Mit seiner prankenartigen Faust hieb er immer wieder auf den reglosen Mann ein. In der Macht spürte er einen kurzen Schwall von ... Freude. Der Sith drehte sich zur Transparistahlscheibe um. Er wusste genau wer es gefühlt hatte. „Jetzt...“ so dachte der Sith Lord „...zeigst du dein wahres Gesicht, Schlange.“
Unschlüssig stand er vor der Person die ihr Leben aushauchte und ein Teil der Ewigkeit wurde. Die eigene Existenz verblasste und wurde eins mit der Macht. Der Sith schloss dem Gefangenen die Augen und senkte den Kopf. Er hatte zum ersten Mal versagt.


Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Alanor Yun (NPC)
 
[Coruscant – Imperial City – untere Ebenen – Silas (NPC) – Rika Vakarian]

Für ihn war es wichtig jeden ihrer Schritte zu beobachten. Er war schlecht im bewerten, so konnte Silas überhaupt nicht sagen, was sie wohl dachte. Es gefiel ihm, dass sie die Hand vor ihrem Mund hielt als sie kaute. Andere aßen wie die Banthas, ließen sich gehen. Sie hatte ... Stil. So fand er zumindest. Aber was war hier los? Sie würde ihm im Endeffekt nicht etwa gefallen? Eine Versuchung wars allemal, doch war dies für ihn heikel. Man konnte es sich mit einem Meddroiden vorstellen, der mit einem Hydrohammer am Herzen operieren musste. Wirklich eine heikle Angelegenheit.

Ihre Antwort verunsicherte ihn nur noch mehr, doch versuchte er dies zu überspielen. Er schaute sich um, vermied es ihr direkt in die Augen zu sehen. So hoffte Silas dass sie seine Unsicherheit nicht bemerken würde. Was war das hier eigentlich für ein Spiel? Er ist schließlich Silas der Kopfgeldjäger. Ein Mann mit Fäusten die töten und Augen die verbrennen. So zumindest redete er es sich oft gerne selber ein.


“Hier in den unteren Ebenen von Coruscant, hier gibt es kein Gesetz. Dein einziger Schutz hier unten bist du selbst und deine Ausrüstung. Noch besser ist Abschreckung. Eine Frau wie du in Begleitung eines Mannes wie mich ... naja da kann doch gar nichts passieren.“

Er gestikulierte viel, sprach manchmal auch etwas schnell, doch gehörte das nunmal zu seinem Temperament. Doch vielleicht war es ja genau das was überzeugend wirken würde? Im Gegensatz zu seinen Kollegen hatte er keine gewaltätige Ader. Es war eher ein Mittel zum Zweck. Manche mussten eben sterben. So war nunmal das Leben.

“Wie du siehst lebe ich, war also gar nicht mal so schlecht, hmm?“

Ohne Konzept und ohne Ahnung rannte er lachend in sein eigenes Verderben, zumindest kam es ihm so vor. Verdammt wenn es nur so einfach wäre wie das Eintreiben von Schutzgeld. Das konnte er gut. Ein Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit. Ja, vielleicht konnte er damit ... Moment wie hieß sie überhaupt?

“Ach ... wenn wir gerade dabei sind. Mein Name ist Silas.“

So, jetzt würde sie ihm wohl ihren Namen nennen. Schließlich ist sie keine Ausgeburt der unteren Ebenen. Musste er am Ende doch dafür bezahlen? Fiel er gerade auf eine Edelprostituierte herein? Ach was. Das konnte nicht sein. Nicht sie...

[Coruscant – Imperial City – untere Ebenen – Silas (NPC) – Rika Vakarian]
 
[Coruscant-System ~ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Goopas Taverne ~ Goopas Büro ~ Noomi, Keyan (NPC) und Lak (NPC), dazu Goopa (NPC) und dessen Leibwächter]

Die Bar von Goopa the Hutt war in den unteren Ebenen ein recht unauffälliges Lokal. Trotzdem war dieser Ort ein bekannter Umschlagplatz für „heiße“ Waren – sprich illegale Sachen aus dem äußerst lukrativen Schmuggel oder vom Schwarzmarkt. Goopa belieferte, durch seine angesehene Stellung, zahlreiche Parteien in seinem weitläufigen Territorium. Manchmal schaffte er sogar die Bestechung des einen oder anderen imperialen Beamten, um sein Geschäft weiter betreiben zu können. Der Hutt schien ein kriminelles Naturtalent zu sein. Nach einigen Jahren Aufenthalt in der recht schmutzigen, gefährlichen und mitleidslosen Unterwelt von Coruscant hatte der schleimige Hehler seinen kleinen Stützpunkt, die Bar, mit einer stattlichen Zahl an Leibwächtern ausgestattet. Bei ihm erinnerte bloß noch der verwaiste Schankraum an die eigentliche Tarnung dieser unscheinbaren Lokalität. Überall hielten sich Goopas Leibwächter oder andere Mitarbeiter auf.

In dieser kriminellen Umgebung befanden sich Keyan, Noomi und Lak. Sie sollten dem Widerstand neue Mittel für den Kampf gegen das Imperium besorgen. Munition, Bacta und zum Teil auch einen großen Teil vom Waffenarsenal stellten für die kleine Bewegung Faktoren dar, die sie immer wieder erneuern mussten. Zwar hatten sie ein Abkommen mit dem Unterweltboss, welcher dieses Viertel in der Hand hatte, aber Teeija glaubte felsenfest an die Unabhängigkeit ihrer Idee. Nur aus diesem sehr einfachen Grund mussten der Shistavane Lak, der Mensch Keyan und die Nautolanerin Noomi jetzt bei Goopa the Hutt stehen und verhandeln. Allen war bewusst, dass der Hehler zu den hinterlistigen Geschäftsmännern in der Coruscanter Unterwelt zählte. Trotzdem glaubte Keyan an die zahlreichen Fähigkeiten, die Noomi als Jedi zu besitzen schien.

Plötzlich eskalierte die Situation, nachdem das Geld und die Ware ihre Besitzer getauscht hatten. Es reichte ein blitzschneller Sprung, damit die Padawan wenige Zentimeter vor dem Hutten stand. Man sah die Konzentration in ihren großen, dunklen Augen, während sie der schleimigen Kreatur in dem selben Moment die brummende Klinge an die Kehle hielt. Goopa ächzte. Gleichzeitig sahen sich im gleichen Augenblick Lak und Keyan überrascht um. Beide hatten nicht so schnell reagieren können, hatten die Gefahr, die insgeheim von dem Hutten ausging, nicht erkannt. Der republikanische Agent zog seinen Blaster um zwei bullige Leibwächter in Schach zu halten. Parallel dazu sicherte der recht kräftige Shistavane die erstandene Ware.


„Sieht so die Verhandlungspolitik der Jedi aus?“, fragte Keyan witzelnd nach, wobei er seine innere Anspannung verbergen wollte. „Hättest du uns nicht vorwarnen können?“

„Wir sollten uns beeilen...“, knurrte Lak und belud den Repulsortransporter. „Jedenfalls werden wir das mitnehmen müssen, wenn wir schnell sein wollen.“

Goopa zischte. Seine winzigen Hände bewegten sich ängstlich in der Luft. Starr blickte der massige Hehler auf die leuchtende Klinge. Trotzdem blieb Noomi konzentriert. Ihre Haltung war ruhig. Bloß flüchtig konnte der republikanische Agent einen Blick auf die junge Padawan zu werfen, denn noch immer musste er zwei von Goopas Schergen auf Abstand halten. Der grimmige Klatooinianer sowie ein stummer Weequay hatten augenblicklich die Hände in die Luft erhoben. Sie rührten sich keinen Zentimeter. Gleichzeitig schaffte der haarige Freiheitskämpfer eine schwere Kiste nach der anderen auf den surrenden Repulsortransporter. In diesem Fall mussten sie schnell sein, sehr schnell. Hier an diesem gefährlichen Ort zählte jede einzelne Sekunde, wenn sie weiter leben wollten. Langsam, fast zähflüssig vergingen die Minuten. Nach einer Weile schnaufte Lak, während er weiter die schweren Kisten verlud.

„Wir können verschwinden“, teilte Lak seinen Gefährten mit.

Noomi, wir müssen los“, sagte Keyan zu der Nautolanerin.

„Dreckige Jedi...“, zischte Goopa.

[Coruscant-System ~ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Goopas Taverne ~ Goopas Büro ~ Noomi, Keyan (NPC) und Lak (NPC), dazu Goopa (NPC) und dessen Leibwächter]
 
[op] Bei Adrian ist jetzt schon der nächste Tag angebrochen, lasst euch davon aber nicht abhalten, den letzten Abend noch auszuspielen, wenn ihr wollt. :) [/op]


[ Coruscant – Untere Ebene – Honey House – Adrians Zimmer | allein ]

Adrian erwachte viel früher, als er gedacht hatte. Sollte man nach so einem Tag nicht 12 Stunden schlafen, lange im Bett herum lümmeln und sich einfach nur von den Strapazen entspannen?
Das Treffen mit seiner Tante Valara war um 10 Uhr, das hatte sie gestern nochmal bestätigt – und jetzt war es 7! Na klasse. Ungeduldig wälzte er sich auf seiner Matratze hin und her. Wie es wohl Nylia ging? Selbst für ihn war es extrem nervenaufreibend gewesen und dieser Defel war noch in seinem Träumen herumgegeistert … wie musste es dann für sie gewesen sein? Sie war erst vor kurzem in die Welt der Jedi eingeführt worden und kaum wurde sie – dank ihrem verschwundenen Meister Tylaar – gekidnappt und gefangen gehalten. Hoffentlich erlitt sie kein Trauma oder – noch schlimmer – brach ihre Ausbildung wieder ab. Verstehen konnte er das ja schon – er selbst hatte seine Ausbildung schließlich auch längere Zeit ruhen lassen.

Der Wunsch jetzt nach ihr zu sehen verstärkte sich, je länger er darüber nachdachte. Schließlich sprang er aus seinem Bett, zog sich ein paar frische Klamotten an und überprüfte seine Frisur kurz im Spiegel. Nicht perfekt, aber als modischer „Undone-Look“ ging es trotzdem gut durch.
Was war mit Socken? Schuhe? Nein, das war jetzt nicht so wichtig, hier im Honey House konnte er auch gut barfuß herumlaufen.
Mit patschenden Schritten verließ er sein Quartier und suchte in der Macht hastig nach Nylias Aura. Er erkannte sie schnell, aber der Fund war ernüchternd und änderte sich auch nicht, als er direkt vor ihrer Tür stand: Sie schlief noch, das konnte er spüren und sie war ausgelaugt. Und sie jetzt zu stören oder gar so zu tun als hätte er sie unabsichtlich geweckt kam nicht in Frage. Nein, sie musste sich wirklich ausruhen. Warum war er bloß so früh aufgewacht?!

Leicht verärgert schlenderte er zurück zu seinem Quartier und spielte mit dem Gedanken nach Jibrielle zu suchen. Vielleicht wollte sie noch über den gestrigen Tag reden? Nun, vielleicht. Aber wollte er überhaupt? Eigentlich nicht.
Mit einer Person musste er aber dennoch reden: Chesara. Er hatte sie nach ihrer Ankunft nicht mehr getroffen und noch nichts gesagt. Sie wusste sicher schon, dass die drei wohlbehalten zurückgekommen waren oder besser: sie hatte es vermutlich schon gespürt. Trotzdem war ein kurzes persönliches Gespräch nur richtig.

Adrian vergrub seine Händen in den Hosentaschen und schlurfte – immer noch barfuß – zum Salon herüber, wo sich Chesara mit drei weiteren Personen aufhielt. Erst als sich die Tür des großen Raumes öffnete, erkannte er, dass eine der Personen Steven war. Dessen Aura war ihm offenbar noch nicht vertraut genug um ihn sofort zu erkennen. Damit hätte er zwar nicht gerechnet, aber es war nur gut die eigenen Grenzen aufgezeigt zu bekommen.
Die anderen beiden Personen, zwei junge Frauen, kannte er allerdings wirklich noch nicht. Anscheinend zwei Padawane. Ob die neu hier waren? Oder trudelten nur nach und nach die verstreuten Jedi wieder an einem Punkt ein? Adrian schob den Gedanken bei Seite, als er merkte, dass ihn die anderen schon ansahen. Er suchte Chesaras Blick.


„Chesara? Wir sind wieder da. Ich denke du hast es schon gespürt, aber nunja … ich wollte mich noch ‚offiziell‘ zurückmelden. Nylia geht es gut, den Umständen entsprechend.“

„Das freut mich zu hören. Ich hatte mir bereits Sorgen gemacht, aber wie ich sehe war dies unbegründet. Du und Jibrielle, ihr habt Nylia ganz alleine wieder zurück gebracht. Ich bin stolz auf euch.“

Seine Meisterin schenkte ihm ein Lächeln und Adrian konnte sich ihrer ansteckenden Wirkung nicht entziehen. Natürlich war er auch froh gewesen, das alles geschafft zu haben – trotzdem hatte er heute noch kein Lächeln zustande gebracht. Bis jetzt.

„Ich treffe mich gleich mit meiner Tante … sie kommt hier herunter. Danach melde ich mich wieder bei dir – zum Training, in Ordnung?“

„In Ordnung.“

Chesara nickte ihm zu und wandte sich dann wieder den drei Padawanen zu. Ob er sich denen kurz vorstellen sollte? Nein, das konnte auch noch warten. Sicher würde man sich nochmal über den Weg laufen. Jetzt … war ihm einfach nicht danach.

Auf dem Weg zurück zu seinem Zimmer machte er noch einen kurzen Abstecher zu Nylia. Sie schlief immer noch, woraufhin Adrian beschloss sich doch noch zu duschen und ordentlich zu frisieren. Es war zwar dämlich, aber er hatte seine Tante schon ewig nicht mehr gesehen und so suspekt sie ihm auch war: Er wollte doch einen guten Eindruck machen.

9.30 Uhr. Er hatte sich bei der Dusche Zeit gelassen, auch beim Frisieren, beim erneuten Anziehen und beim groben Putzen seiner Schuhe. Letzteres war zwar absolut überflüssig gewesen, aber irgendwie musste man die Zeit ja rumbekommen!
Jetzt saß er draußen auf der kleinen Mauer, die den Landeplatz des Honey House umgrenzte. Es tat gut, die frische Luft zu atmen und einfach nur die lebendige Welt um sich herum zu spüren. Selbst der viele Beton konnte nicht verbergen, dass überall um ihn herum Leben stattfand. Er spürte es über die Macht und sah es mit seinen Augen – als er noch oben bei seinen Eltern gewohnt hatte, hatte er sich manchmal einfach vor die großen Panorama-Fenster gestellt und dem pulsierenden Coruscant zugesehen. Das ging hier unten genauso gut wie da oben. Seine Tante Valara würde das gewiss ganz anders sehen. Für sie war das hier unten sicher wie ein ganz anderer Planet. Ein anderes Leben. Ein Fremdkörper, zu dem sie sich niemals zugehörig fühlen könnte.
Ungeduldig stand er auf und lief ein paar Meter hin und her. Hoffentlich kam sie pünktlich, damit er bald wieder nach Nylia sehen konnte. Stirnrunzelnd dachte er an die Com-Nachricht seiner Tante zurück. Sie hatte gar nicht genau gesagt was sie wollte. Bestimmt war es ohnehin irgendein Unsinn: Er konnte sich zum Beispiel gut vorstellen, dass sie ihn nur dazu motivieren wollte, sich wieder mehr am Leben der High-Society in Coruscant zu beteiligen und sein Jedi-Dasein ruhen zu lassen. Ob sie mit seinen Eltern gesprochen hatte, bevor sie ihn angeschrieben hatte? Ungeduldig blickte er auf sein Chrono. Was auch immer sie wollte – hoffentlich ging die Angelegenheit schnell!


[ Coruscant – Untere Ebene – vor dem Honey House – Parkplatz ]
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Gleiter – Mit Renee -

Mit äußerster Präzision trug Valara den Lippenstift der Farbe „Mauve Berry“ auf und betrachtete das Resultat in dem kleinen, mit Strasssteinen besetzten Handspiegel. Perfekt! Sie lobte sich ja wirklich nicht gerne selbst, doch heute sah sie wieder einmal umwerfend aus! Die Farbe ihrer Lippen war auf ihre Fingernägel abgestimmt, ihr Kleid war in einem dezenten Créme gehalten und ihre Handtasche passte perfekt zu der leichten taillierten Jacke mit den bronzefarbenen Knöpfen. Sie war durch und durch eine elegante Erscheinung, eine echte Dame eben. Darauf hatte sie heute auch besonderen Wert gelegt, wenn sie sich schon in ein Bordell wagen musste! Das war schon wirklich eine Frechheit von Adrian, sie hierher zu bestellen, dem würde sie gleich erst einmal die Ohren lang ziehen. In der Hinsicht war er wie sein Vater, durch und durch! Valara schielte auf das kleine Paket, das zwischen ihr und Renee auf dem Sitz lag. Sie hatte ihm natürlich ein Geschenk mit gebracht. Dennoch hieß das nicht, dass er sich benehmen konnte wie ein ungezogener Rüpel! Valara rückte ihre Halskette zurecht und streifte ihre seidenen Handschuhe über. Sie hatte es während der Fahrt tunlichst vermieden aus dem Fenster zu sehen, je tiefer sie in die unteren Ebenen kamen. Dennoch hatten die wagen Blicke und schemenhafen Umrisse ausgereicht um sie davon zu überzeugen, dass sie diesen Gleiter keinesfalls mit bloßen Händen verlassen würde. Was man sich dort unten alles für Krankheiten einfangen konnte! Das war wirklich extrem gefährlich. Adrian konnte sich glücklich schätzen, dass er eine Tante wie Valara hatte. Sie hatte ihm alles notwendige mit gebracht, das er hier unten würde gebrauchen können.

“Ist er das?“

Erst als sie Renees Frage vernahm, realisierte Valara, dass der Gleiter langsamer geworden war. Sie hob ihren Blick, um aus dem Fenster zu schauen und sah einen jungen Mann auf einem niedrigen Mäuerchen vor einem unschönen Gebäude sitzen, dessen Leuchtreklame in hellen Lettern „Honey House“ buchstabierte. Valara ließ ihren Lippenstift und den Spiegel in ihrer Handtasche verschwinden und schloss diese mit einem charakteristischen Klacken.

„Ich glaube schon. Meine Güte, ist er groß geworden!“

Bemerkte sie überrascht, betätigte den Fensteröffner und ließ die Scheibe hinunter fahren. Fröhlich streckte sie einen Arm hinaus und winkte Adrian mit der behandschuhten Hand zu.

„Huhu! Adrian!“

Nein, was für eine Freude ihn wiederzusehen! Es ging wirklich nichts über Familienbande, solange man sie nicht permanent ertragen musste. Wobei das bei Adrian natürlich etwas vollkommen anderes war. Er war ja noch ein Kind und hatte gute Chancen mehr nach seiner Mutter zu schlagen als nach seinem Vater. Was Exodus anging... nun, darüber wollte Valara lieber nicht nachdenken. Allmählich kam der Gleiter zum Stehen, doch sie wartete natürlich, bis der Fahrer ausgestiegen war um ihr die Türe zu öffnen. Gewisse Etiketten mussten nun einmal gewahrt werden, selbst hier unten in der Unzivilisation. Wie eine Königin entstieg Valara schließlich dem Gleiter, während ihr langer Volantrock sich um ihre Beine bauschte. Renee umrundete derweil den Gleiter von der anderen Seite. Sie trug ein schlichtes graues Kleid mit einer rot-weiß gemusterten Häkelborte. In ihrer Hand trug sie eine lederne Beuteltasche.

„Adrian, mein Bester!“

Rief Valara überschwänglich, raffte schützend ihren Rock, um diesen nicht durch den schmutzigen Boden zu ziehen und eilte – gemessenen Schrittes – auf ihn zu, um ihn in ihre Arme zu schließen und ihm links und rechts auf die Wangen zu küssen.

„Meine Güte, lass dich ansehen!“

Sie packte ihn an der Schulter und drehte ihn.

„Nein, wie du gewachsen bist! Größer als deine Tante! Und wie gut aussehend! Das sind die Wingston-Gene, eindeutig. Schau dich nur an, in ein paar Jahren werden dir die Mädchen zu Füßen liegen! - Nein, du brauchst gar nicht so die Augen zu verdrehen, damit kenne ich mich aus!"

Heiter zwinkerte Valara ihrem Neffen zu. Von hinten trat Renee an sie heran, die abgesehen von ihrer Tasche nun auch noch die weiße Papiertüte in der Hand hielt.

„Oh, das hätte ich fast vergessen.“

Wohlwollend Valara Adrian die Tüte in die Hand.

„Ein kleines Geschenk für meinen Neffen – deine Lieblingsbonbons. Nein, nein, Tante Valara hat nicht vergessen welche Sorte du am liebsten magst. So, und nun sei ein guter Junge und bring uns irgendwo hin, wo wir uns in Ruhe unterhalten können. Hier draußen ist es entsetzlich gruselig. Ich weiß gar nicht, warum ich mich überhaupt darauf eingelassen habe, hierher zu kommen. Ein zweites Mal werde ich das sicherlich nicht tun, das sage ich dir gleich! Aber dazu wird es auch kaum kommen. Ich bin nur noch wenige Tage auf Coruscant, musst du wissen. Aber nun lass uns hinein gehen... oder wohin auch sonst... husch husch!“

Mit einer scheuchenden Handbewegung gab Valara ihrem Neffen zu verstehen, sie hinein zu führen. Es behagte ihr nicht wirklich sich in ein solch niederes Etablissement zu begeben, aber besser als hier draußen herum zu stehen war es allemal. Hier konnte man zu leicht überfallen werden, bei dem ganzen Pöbel der hier herum lief!

- Coruscant – Untere Ebenen – Vorm Honey House – Mit Adrian + Renee -
 
Coruscant - untere Ebene - Honey House - hinterer Bereich – zum trainieren umgestalteter Aufenthaltsraum – mit Vorin, Mara S., Mara J. & wer sonst noch so da ist

Mara war gut geworden, mehr als gut. Das musste Jo einfach zugeben. Genauso wie sie bei diesem Kampf nun auch endgültig sicher war, dass sie ihrer Padawan nicht mehr viel beibringen konnte. Es wurde Zeit. Auch wenn Mara S. im mentalen Bereich noch nicht das Maß an Stabilität hatte, das Jo sich für ihre Schülerin wünschte, war dies kein Punkt der Jo’s, mehr und mehr reifenden Entschluss, negativ beeinflusst hätte. Es gab einfach nicht mehr viel was sie Mara würde beibringen können. Nur eine Sache war da vielleicht noch. Und so hatte Jo es jetzt zugelassen, das Mara S. sie levitierte und den nachfolgenden Absturz lies Jo auch mehr oder weniger Kontrolliert geschehen . Ebenso wie die Tatsache, dass Mara S. sich ihres Schwertes bemächtigte. Ein durchaus gekonnter Schachzug, der Jo’s Entschluss nur noch mehr unterstützte, auch wenn sie gleich zeigen würde, das Mara’s deutlich spürbare Euphorie über das gelungene Husarenstück nicht ganz berechtigt war.

Sehr gut! Eigentlich sogar zu gut für eine Padawan! Viel kann ich dich nicht mehr lehren. …

Lachte Jo als sie wieder sicher auf ihren Füßen stand und breitete dabei ihre Arme aus, als würde sie sich ergeben wollen. Allerdings griff sie gleichzeitig in die Macht hinaus, berührte jenen nur mental aktivier baren Mechanismus, der aus ihren Lichtschwert wieder jenen Stab machte, der nach außen hin ihr Bild von der schwachen blinden Frau unterstrich.
Schnell war jene Verwandlung abgeschlossen und Mara S. blieb dabei keine Zeit sich auf die Veränderung gebührend ein zu stellen. Das machte es Jo einfacher den nun vorhandenen Stock auf Mara sausen zu lassen so dass die Padawan ihr eigenes Lichtschwert beinahe fallen ließ .
Nur einen Liedschlag späte rief Jo ihren Stab zurück in ihre eigene Hand, stützte sich etwas darauf und machte den Eindruck als wäre gerade eben gar nichts passiert. Nur ihr verschmitztes Grinsen lies etwas Anderes vermuten.


…Außer die Tatsache, das du deinen Gegner niemals zu früh für besiegt erachten solltest.

Immer noch grinste Jo und Mara musste dabei ganz deutlich sehen, das Jo diese kleine Lektion nicht böse gemeint hatte. Vielmehr war es, auch wenn Mara S. dies noch nicht wusste, wahrscheinlich die letzte Lektion die Jo ihrer Padawan erteilen würde.
Vor kurzen hatte Jo die Rückkehr einer Präsenz gefühlt, die für ihr Vorhaben essenziell war. Sie würden also gleich in Angriff nehmen können, was sie vor hatte.


Belassen wir es bei einem Unentschieden.

Schlug Jo vor und wandte sich kurz zu Mara J. und Vorin hinüber.

Ich hätte mit Mara S. noch etwas Dringendes zu erledigen. Wir kommen dann wieder hier her zurück.

Klärte sie die Beiden auf, die im Moment ja ohnehin mit ihren Trainingskampf beschäftigt waren.
Danach wandte sie sich wieder Mara S. zu.


Ich fühle, das Rätin Chesara wieder hier ist und ich habe etwas dringendes mit ihr zu besprechen.
Komm bitte mit.


Mit den Worten wandte sie sich zur Tür, verließ den Raum, den sie für ihr kleines Training auserkoren hatten und begab sich in die Richtung, in der sie Chesara wusste.
Leise öffnete Jo die Tür zu jenem großen Salon und trat ein. Es war nicht nur Chesara hier. Eine der weiteren Präsenzen (Steven) kannte Jo. Die anderen Beiden konnte sie noch nicht recht zuordnen und so nickte sie erst einmal in Richtung der drei Präsenzen und wandte sich dann mit einer recht offiziell wirkenden Verbeugung an Chesara.


Dürfte ich dich einen Augenblick sprechen? Rätin!

Unterstrich Jo ihr durchaus offizielles Anliegen und trat danach näher zu Chesara, während sie Mara bedeutete erst einmal bei der Tür zu warten.

]Untere Ebenen - Honey House - Großer Salon – mit Chesara, Mara, Steven, Sinoué und Trayla
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Untere Ebene | Honey House | Großer Saal | Chesara, Sinoue, Steven und Trayla

‚Du machst dich gut mein Kind, ich wusste immer das große Kraft in dir Schlummert


Ein Lächeln zeichnete sich auf Traylas Lippen, als er wieder mit ihr Sprach. Wieder konnte man sehen wie sie die Lippen bewegte, jedoch nichts sprach, in ihrem Kopf redete sie mit ihm.

‚Du hast mich nie verlassen oder an mir gezweifelt Vater.‘


Sie fühlte sich bei ihm geborgen auch wenn er nur in ihrer Phantasie existierte, so hatte sie doch manchmal das Gefühl das er echt war. Aber das konnte ja nicht sein, zumindest dachte sie das. Langsam öffnete sie die Augen, als die Tür sich wieder geöffnet hatte und eine ihr Unbekannte eingetreten war. Sie erwiderte sachte das Nicken und erhob sich dann. Die Frau wollte mit der Rätin sprechen also machte sie sich auf zu Steven. Sie lugte über seine Schulter und sah mit auf das Datapad.

Heilung, schien nicht so einfach zu sein, nichts schien wirklich einfach in der Macht zu sein. Nur eines war es sicherlich, die Bilder die immer zu unpassendsten Zeitpunkten kamen und sie heimsuchten. Ein kurzes Lächeln breitete sich abermals auf ihren Lippen aus, sie sah kurz nach hinten zu Sinoue, die immer noch angestrengt versuchte sich zu Konzentrieren. Trayla legte den Kopf schief, wenn man es erzwingen wollte so würde es sicher niemals klappen. Sie wusste ja nicht so recht warum sie solche Schwierigkeiten damit hatte, für Trayla war es immer schon so einfach gewesen sich fallen zu lassen.

Langsam wendete sie sich wieder Steven zu und beugte sich über seine Schulter, sie stützte sich leicht darauf ab.

„Und meinst du, du schaffst das?“


Flüsterte sie leise und überflog das Datapad. Es sah bereits jetzt schon sehr schwer aus und das alles war ja nur die Theorie des ganzen. Es war sicher noch etwas Schwerer wenn man es wirklich nutzen wollte. Sie lehnte sich gegen seinen Rücken und sah wieder nach hinten zu Chesara und der unbekannten, sowie zu Sinoue.

„Meinst du sie schafft das? Sie scheint sehr angestrengt zu sein“

Flüsterte sie abermals so leise dass sie hoffte dass nur er es hören würde. Dabei blickte sie jedoch weiter zu Sinoue, ihr kam nicht in den Sinn, dass es vielleicht etwas störend sein könnte, wenn sie so starrte.

Coruscant – Untere Ebene | Honey House | Großer Saal | Chesara, Joseline, Sinoue, Steven und Trayla
 
Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Alanor Yun (NPC)

Angewidert wandte sich der Sith Lord von der Leiche ab. Sein Versagen aus diesem Wurm die Informationen zu gewinnen die er brauchte widerte ihn an. Dieser Exot stand für das Scheitern seiner Methoden. Die bisherigen Kreaturen waren Wachs in seinen Händen gewesen, dieser hier jedoch hatte den ersten ernstzunehmenden Widerstand geleistet. Doch woher sollte er wissen dass dieser Gefangene Herzprobleme hatte? Hätte er es in der Macht fühlen sollen? Hätte er. Er war blind und leichtsinnig an diese Sache herangegangen, hatte sich blind von seinen bisherigen Erfolgen dazu verleiten lassen nach seinem Schema vorzugehen anstatt sich auf den Gefangenen zu konzentrieren.
Mit einem Handzeichen befahl er den beiden Lakaien des Geheimdienstes dass sie die Leiche fortschaffen sollten. Die Entsorgung würde nicht mehr sein Problem sein. Er schritt in die Observationskammer und hielt direkt auf Ortega zu den er mit einem Machtstoß gegen die Wand donnern lies und und ihn dann mithilfe eben jener Macht hochhob und würgte.


“Wenn ich feststelle dass sie meine Bestrebungen manipulieren oder gar sabotieren werden sie den Platz mit denen da drin wechseln!“

Die beiden anwesenden Korporals des Geheimdiennstes wussten nicht was zu tun ist. Sie hätten normalerweise die Sturmtruppenabteilung des IG gerufen, doch wie stand es um interne Zwiste? Sie arteten normalerweise nicht in diesem Maße aus. Doch auch die Angst vor dem Sith lies sie das Protokoll nicht vergessen. Mit einem Knopfdruck war die Abteilung informiert und wenige Augenblicke später standen zehn weiß gepanzerte Soldaten in dem kleinen Raum. Sie hoben nicht ihre Gewehre, den auch sie waren ob der Situation verwirrt. Aus dem Augenwinkel sah der Sith das Treiben der Männer vom Geheimdienst. Sie würden nicht mit der Wimper zucken wenn sie ihn erschießen lassen würden. Ob es soweit kommen würde, wollte der Sith ihnen nicht zu denken geben. Doch er wollte hier kein Blutbad anrichten. Noch nicht.
Er lies Ortega herunter und sah den Lieutant zornig an.
Statt sich zu einer abfälligen Bemerkung hinreißen oder sich seine Angst anmerken zu lassen, bedachte der Adjutant des Sith diesen mit einem kühlen Blick und strich seine Uniform glatt.


„Mylord, die beiden Gefangenen Jagdhu Paras und Kos Atrijdes sind für ein Verhör bereit. Ersterer befindet sich in Raum B.“

Mit einem argwöhnischen Blick sah der Sith den Lieutnant an. Er winkte die Sturmtruppen weg, doch gingen sie erst als der Lieutnant nickte. Ein Zustand er ihm nicht gefiel. Er mochte es nicht wenn er das Gefühl hatte dass ihm die Situation aus den Händen glitt. Diese Sturmtruppen gehörten dem Geheimdienst an. Sie würden sich nie etwas von einem Sith sagen lassen. Schließlich war es der Geheimdienst der einzig die Macht hatte den Sith Orden, wenn sie es wollten, zu stürzen. Diese Befürchtung war nicht nur ein Amenmärchen unter den Sith von Bastion, nein, nach dem Bürgerkrieg war sich der Sith Lord sicher dass es eines Tages zu einer offenen Konfrontation zwischen den beiden Organisationen kommen würde.

“Denkt an meine Worte Lieutnant. Denkt an sie und vergesst sie niemals.“

Mit wehender Soutane drehte sich der Sith um und betrat „Raum B“ in welchem sich der Gefangene befand den er nun vernehmen würde. Gerade erst hatten zwei Soldaten mit der betreffenden Person den Raum betreten. Der Sith sah ihn an und wusste, dass er nicht noch einen Gefangenen verlieren durfte.

“Bindet ihn auf dem Sitz fest.“

Sie nahmen mehrere Vorrichtungen und legten den Sitz in die horizontale. Der Gefangene wurde auf dem Sitz festgemacht und konnte sich nicht mehr bewegen. Der Mann erschien ihm teilnahmslos. Es war, als habe sich dieser mit seinem Schicksal abgefunden.

“Müde?“

Glasige Augen sahen ihn müde an. Dann erst spürte der Sith, dass dieser Mann unter Drogen stand. Sie hatten ihn vollgepumpt damit er ruhig blieb. Würde er hier ausrasten? Der Sith hoffe es. Er wünschte es sich sehnsüchtig. Mit der flachen Hand schlug er den Gefangenen mehrmals. Immer wieder, auch aus der Rückhand. Er wollte dass der Mann seine Wahrnehmung zurückgewann. Je länger der Sith dies tat, desto mehr Schmerzempfinden schien der Mann zu haben. Nach einigen Schlägen, schrie er den Sith an und spuckte ihm ins Gesicht.

„Nimm das, Abschaum!“

Der Sith lachte leise und schüttelte den Kopf während er sich den Speichel aus dem Auge. Dann nahm er ein Tuch und stopfte es gewalttätig in den Mund des Mannes Er stopfte es so tief rein dass es seine gesamte Mundhöhle ausfüllte.
Danach legte er ihm ein Tuch über das Gesicht und schlug ihm mit der Faust in den Magen. Das erstickte Grunzen des Mannes war eine Genugtuung. Er wies den Geheimdienstler an nun das Wasser aus dem Behälter über das Gesicht des Mannes zu schütten. Paras bäumte sich auf und kämpfte gegen den Impuls des Erstickens an. Er versuchte verzweifelt Luft zu holen doch lies ihn der Eindruck dass er Ertrinken würde nicht mehr los.
Dreißig Sekunden lies er den Gefangenen diese Erfahrung durchleben. Danach lies der Korporal den Wasserbehälter das Wasser über den restlichen Körper des Gefangenen fließen. Der Corellianer wandte sich und fluchte durch sein Mundstück. Er hatte eine bewundernswerte Energie wie der Sith befand. Er schenkte ihm weitere dreißig Sekunden.
Schmerz war das Echo welches der Mann in der Macht hinterlies. Es war die Angst vor dem Ertrinken welche ihn plagte. Er hustete und röchelte durch das Mundstück und versuchte sich zu befreien doch würden all diese Anstrengungen nichts bringen. Draconis wusste das und Jagdhu Paras wusste es ebenfalls, doch kämpfte dieser unerbittlich weiter gegen seine Folter an. Nach dreißig Sekunden gab der Sith das Signal und die Augenbinde sowie das Mundstück und das Tuch wurden entfernt um dem Gefangenen eine kurze Pause zu gönnen. Der Sith nahm währendessen eine der Wasserflaschen die auf einem Beistelltisch standen und trank genüsslich mehrere Schlücke bevor er sie absetzte und ein zufriedenes Geräusch machte.


“Durstig?“

Der Sith hielt dem Mann die Flasche mit einem sardonischen Lächeln hin. Die Gesichtszüge des Corellianers hingegen waren verkrampft und er schnaufte nach Luft. Es schien als würde er mehrere Flüche in Richtung des Sith aussprechen, doch verstand man diese dank der schnaufenden und keuchenden Geräusche die Paras von sich gab nicht.

“Na gut, dann nicht. Fahren wir fort.“

Erneut bäumte sich der Corellianer auf, wollte sich widersetzen und schüttelte aufgeregt den Kopf bis der zweite Korporal seinen Kopf fixierte sodass der andere Geheimdienstler sein Werk verrichten konnte. Der erste Korporal zeigte zuerst zwei Finger in die Luft und dann drei. Das Zeichen für die Intervalle der „Sitzungen“. Zuerst zweimal fünfzehn Sekunden und dann einmal dreißig Sekunden. Danach drei Mal dreißig Sekunden. Sein Mittäter wusste Bescheid.
Der Sith hingegen sah sich das Spektakel zufrieden an und blickte mehrmals zu dem Ort an dem die verspiegelte Scheibe sich befand. Er wusste ungefähr wo der Lieutnant steht und fixierte die Stelle mit seinen Augen und nickte zu der Stelle hin an der der Gefangene gerade erneut sich aufbäumte und eine Panikattacke durchlebte. Ortega sollte wissen was ihn erwarten würde wenn er sich dem Willen des Sith widersetzte.
Nachdem die Zeit um war, blickte er den nun erneut von den Tüchern befreiten Mann an.
Er sah die Panik in seinen Augen. Er sah die Angst. Hatte er seinen Willen gebrochen?


“Sprichst du jetzt?“

„Ja! Ich bin Jagdhu Paras und meine Aufgabe im Widerstand war es die Waffen zu besorgen. Wir hatten unsere Munitionsdepots in den Industriegebieten verteilt versteckt. Eines befand sich in der Galadan Fabrik ...“

Weiter kam der Corellianer nicht denn der Sith donnerte ihm eines seiner Lichtschwerter gegen die Rippen. Ein laut vernehmbares Knacken ertönte. Mit einem weiteren Schlag des griffes auf das Brustbein, und einem Schlag in den Bauch beendete der Sith die kurze Strafe.

“Lüg mich nicht noch einmal an. Ich bin ein Sith, ich spüre deine Lügen. Sie stinken nach Verwesung und Pest.“

Zischend erwachte die Klinge zum Leben. Er hielt sie dem Corellainer an den Hals. Die Hitze welche die Waffe ausstrahlte war für Paras spürbar. Der typische Ozon Geruch stieg ihm in die Nase und vernebelte ihm die Sinne. Der Corellianer wusste, dass seine Zeit gekommen war. Er streckte sich nach vorne, suchte den Tod in der Klinge des Schwertes und wollte sich retten bevor er seine Freunde und Kameraden verraten würde doch waren die Reflexe eines Machtbegabten schneller und die Klinge erlosch. Auffordernd sah der Sith ihn nun an.

“Gestehe. Das Imperium ist seinen Helfern gegenüber großzügig. Du sollst deine Katharsis haben, wenn du mir hilfst.“

Der Corellianer war kein gebildeter Mann und verstand das Wort welches der Sith nutzte nicht. Er sah ihn verständnislos an, beinahe hilfesuchend. Der Sith würde nicht verstehen was es bedeutete seine Freunde zu verraten. Verrat ist der Weg der Sith.

„Bitte... lasst meine Familie aus dem Spiel und ich sage euch was ihr wissen wollt...“

Überrascht über dieses Angebot, willigte der Sith ein. Einem Todgeweihten konnte man alles versprechen. Einem Todgeweihten würde man alles versprechen um zu bekommen was man wollte. Der Corellianer war gebrochen. Die Anstrengung der Folter waren zuviel. Er sprach und brachte somit nicht nur über sich sondern auch über seine Familie Unheil, den sie waren Mittäter die ebenfalls auf seinen Listen standen...



Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum B - Darth Draconis und Jaghdu Paras (NPC)
 
Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Chesara, Steven, Sinoué und Trayla (+ alle anderen die sich im Honey House verteilt befinden)

Einem weiteren Versuch sich der Macht zu öffnen folgte ein erneutes Scheitern. Sie setzte sich unter Druck obwohl sie genau das versuchte zu vermeiden. Sie wollte nicht dran denken, wollte die Gedanken die sie belasteten abschütteln und so ihren Verstand von allem abzuschütteln. Sie wollte es einfach auf sich zukommen lassen. Als sie jedoch da mit geschlossenen Augen stand und versuchte an nichts zu denken, war sie bereits zum scheitern verurteilt. Sie wurde unruhig und lies entnervt die Konzentration schweifen und war wieder woanders. Wieso klappte es bei ihr nicht so einfach wie bei den anderen? Dieser Gedanke machte ihr Unmut. Es verunsicherte sie. Hatten sich die Jedi vielleicht in ihr geirrt?
Unmut und Unbehagen breiteten sich in ihr aus und nahmen sie völlig ein. Sie hatte Angst zu Versagen. Sie fühlte es nicht im eigentlichen Sinne, sie spürte ein Unbehagen welches sie überkam und wieder verlies. Es war das, was sie sich unter Angst gemerkt hatte.


"Versuche es ganz locker anzugehen."

Die Stimme erreichte sie und doch sah sie die Rätin nicht. Sinoué hatte die Augen geschlossen und versuchte sich von allem zu lösen. Sie wollte ihre Angst abstreifen. Wovor sollte sie Angst haben? Wenn die Jedi sie nicht haben wollen würden weil sie ihre Zauberei nicht lernen konnte, dann war es eben so. Sie hatte bisher auch gut gelebt.
Das Gewicht das auf ihrer Brust lag verringerte sich.


"Du solltest dich nicht selbst unter Druck setzen. Die Macht ist etwas ganz natürliches und ein Teil deiner selbst. Sie wird sich dir zeigen, wenn du tief genug in dich hinein horchst. Versuche jedoch nicht sie zu erzwingen, sondern mit ihr in Einklang zu kommen, indem du sie als Teil deiner selbst wahr nimmst und akzeptierst."

Sie streifte die Gedanken ab die sie belasteten, schaffte es einen klaren Kopf zu bekommen. Für sie war es als würde sie eines dieser antiken Holotransistoren einstellen, die oft in den unteren Ebenen als Ersatz für teure HoloNet Anschlüsse dienten. Die Wellen die man dort einstellen musste um ein klares Signal zu erfassen, so stellte sie sich den Zugang zur Macht vor. Sie musste sich auf einer Wellenlänge mit der Macht befinden. Ihre belastetenden Gefühle hatten sie runtergezogen. Sie war unter dem Bereich. Sinoué musste sich der Macht annähern.

Ihre Konzentation wurde von mehreren Personen die den Saal betraten gestört. Zuerst war es ein junger Mann, doch den beachtete sie nicht weiter. Er war nur kurz da und so konnte sich die Coruscanti wieder darauf konzentrieren mit der Macht auf eine Wellenlänge zu gelangen. Sie spürte allmählich ein kribbeln. Es kam und sie war bereit. Sie war kurz davor das was sie als Macht empfand zu spüren, als ihre Wahrnehmung gestört wurde. Es waren zwei Frauen die sich mit Chesara unterhielten. Sie wirkten irgendwie entspannend auf Sinoué. Sie hatten etwas an sich das ... ja. Das sie beruhigte. Sie schloss erneut die Augen und lies alles los.
Ihre Gedanken verstummten und sie spürte etwas. Ihr Instinkt leitete sie, es schien als würde sie mehrere Schalen ihres Ichs durchstoßen bevor sie zu ihrem Kern angelangt war.
Sie spürte erneut das kribbeln, es begann sich in ihrem Körper auszubreiten. Sie spürte es. Es war, als wäre ein Ventil geöffnet worden. Ein warmes Gefühl durchströmte sie. Ein Gefühl welches sie erfasste und ausfüllte.

„Ja!“ dachte sie, „endlich spüre ich die Macht! Ich habe es euch gezeigt!“
Doch mit dem Gefühl der Macht spürte sie plötzlich einen Schmerz in ihrer Stirn der sich ausbreitete. Er lähmte sie und lies sie einknicken. Ihre Verbindung zur Macht brach. Kurz waren Bilder durch ihren Kopf geschossen die sie verunsicherten. Es waren Bilder der Vergangenheit. Schmerzen. Leid. Erinnerungen die sie verbannt hatte. Was geschah hier nur? Was machten diese Jedi mit ihr?


Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Joseline, Chesara, Mara S., Steven, Sinoué und Trayla (+ alle anderen die sich im Honey House verteilt befinden)
 
Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Kos Atrijdes (NPC)

Das intensive Licht des Raumes spiegelte sich in den weißen Fliesen. Der Sitz an dem der Mann der laut imperialen Akten Kos Atrijdes hieß befestigt war, erinnerte ihn an etwas. Auch die Apparatur die sich umweit des Mannes auf einem leicht über dem Boden schwebenden Kasten befand erinnerte ihn an verganene Tage. Er hatte ein solches Gerät schon einmal benutzt. Voller Genugtuung erinnerte er sich an die Schmerzen die er damals in der Person geweckt hatte. Es war ein Fest der Schmerzen gewesen, Ein Malstrom an Verdorbenheit und Lust. Er schlenderte zu dem Apparat hin und streichte mit der Hand beinahe zärtlich über die Armaturen. Dann sahen seine goldrot gefärbten Augen zu dem Kuati hin. Er sah ihm in die Augen. Das Funkeln in den Augen des Sith schien dem Mann auf eine Art Furcht einzuflößen. Es war die Art Furcht die man beim Anblick eines Wahnsinnigen hat. Niemand weiß, was dieser als nächstes tut.

“ Oh Kos, ich hoffe du gestehst nicht zu schnell, sonst verdirbst du mir noch den ganzen Spaß!“

Irritation machte sich in den Gesichtszügen des Mannes bemerkbar. Er hatte vieles etwartet, doch nicht dass sein eigener Folterer sich wünschte dass er erst später gestehen sollte. Bevor er nur einen Ton sagen konnte, befestigte der Sith bereits einige der Module am Körper des Mannes.

„Warum tust du das? Du musst es nicht tun! Gehe in dich! Niemandem kann sowas Vergnügen bereiten! Du arbeitest für Mörder! DU bist ein Mörder wenn du für sie arbeitest!“

Der Kuati entlockte dem Sith ein leichtes Lächeln. Dass ihm das hier kein Vergnügen machte, bezweifelte er stark.

„Was erhoffst du dir, hmm?“

Wortlos befestigte der Sith ein weiteres Modul der Maschine. Die Worte des Mannes lies er auf sich wirken. Nichts erhoffte er sich, denn er hatte alles was er brauchte. Hier ging es nur noch um die Befriedigung seiner Gelüste. Es war ein reiner Zeitvertreib den er hier betreiben würde. Er handelte so wie ihm befohlen, doch spielte er nach seinen eigenen Regeln.

„Du bist doch nur ein treuer Hund deines Herren! Ein niemand! Lass mich frei und komme mit uns, du könntest der Held des Widerstands werden!“

“Es ist dumm den Mann zu beleidigen, der dich foltern wird. So wird schnell aus dem Beruf ... eine Passion.“

Er ging zurück zur Maschine und entnahm ihr eine Art Fernbedienung, auf der er per Knopfdruck und Prozentanzeige die Schmerzintensität einstellen können würde. Er schlug ihn, sodass der Kuati krampfhaft die Augen öffnete, sie jedoch sofort durch die Reizüberflutung wieder schloss. Eine neue Welle suchte den Körper des Menschen heim. Er versuchte krampfhaft die Augen zu öffnen, da er einer weiteren Welle des Schmerzes entgehen wollte, doch der Sith sah dass er erneut für kurze Zeit die Augen geschlossen hatte. Erneut drückte er den Auslöser. Er labte sich am Schmerz den der Gefangene fühlte. Er genoss es wie sich bei jedem Schmerzimpuls Kos Atrijdes in seinem Sitz aufbäumte, am liebsten die Halterung gesprengt und den Sith Lord gewürgt hätte, doch dem war so nicht. Er versuchte gegen den Impuls die Augen zu schließen anzukämpfen, doch Ihm war natürlich klar dass er es nicht schaffen würde, schließlich war er gerade besonders gegen Licht empfindlich, das strahlende weiß des Raumes half dem Kuati nicht gerade dabei dem Licht zu wiederstehen. [COLOR="black"Draconis[/COLOR] wollte eine weitere bizarre Eigenschaft in das Gehirn des Gefangenen einbrennen. Erneut ein Knopfdruck gefolgt von Schmerzensschreien. Licht bedeutet Schmerz. Licht bedeutet Blendung und Blendung bedeutet Dunkelheit. Somit ist Dunkelheit die reinste Form des Lichts. Ein interessanter Gedanke wie der Sith Lord fand.

Es ging eine Weile so weiter, bis er zwei weitere Metalplatten an den Ohren des Kuati befestigte, welches für dieses Organ vorgesehen waren. Die Zeit die er dafür brauchte, gönnte er [COLOR="Red"Kos[/COLOR] kurz, das Folgende würde weitaus schlimmer sein. Bei jedem Knopfdruck würde sich nun ein hoher Ton den Weg durch das Gehör des Kuati bahnen, selbst ohne Stimulation der Nerven kein nettes Erlebnis. Langsam aber sicher, würde er die Folter zum Höhepunkt bringen, sodass er sich das Datapad schnappte, und kurz die Details der Maschine las, während er weitere Schmerzimpulse sowie Akustikimpulse dem Kuati verabreichte. Er wollte dem Gefangenen fünf Minuten der Ruhe gönnen, bevor er in das Chaos des Schmerzes hineingerissen werden würde. Er nahm die letzte Spritze, und verabreichte sie [COLOR="Red"]Kos[/COLOR]. Die Halluzinationen würden durch den Schmerz zu schrecklichen Visionen ausarten. Er stellte die Maschine so ein, dass sie alle 5 Sekunden einen Akustik sowie einen Schmerzimpuls aussand. Er stellte sich neben den Gefangenen, und sah ihn an. Er würde ihn hören können, dessen war er sich bewusst. In jeder Pause zwischen den Impulsen, indoktrinierte er ihm Wörter oder Satzphrasen.


“Der Widerstand ist gescheitert!“

Die Impulse wurden ausgesandt.

“Widerstand ist zwecklos!“

Die Impulse wurden ausgesandt.

“Rette dein Leben!“

Die Impulse wurden ausgesandt.

“Erkenne die Wahrheit!“

Die Impulse wurden ausgesandt.

“Öffne dich dem Imperium!“

Die Impulse wurden ausgesandt.

“befreie dich von deinen Ketten“

Die Impulse wurden ausgesand.t

“Sprich!“

Die Impulse wurden ausgesandt. Es war der Letzte den der Kuati bewusst wahrnahm, danach sank er bewusstlos in seinen Stuhl zurück, nachdem er sich ein letztes Mal unter Schmerzen aufgebäumt hatte. Das Serum hatte anscheinend nachgelassen, doch auch Draconis hatte seine Folter beendet. Es durchströmte ihn ein gewisses Hochgefühl. Der Gefangene war ein seelisches Wrack. Er ging zu ihm und maß seinen Puls, ja, er lebte.

Er trat nur beiseite und schaltete den Apparat aus, nahm dem Gefangenen die Metallscheiben ab, legte die Instrumente wieder zurück woher er sie genommen hatte, und drehte sich um. Der Gefangene wandte sich unter den Nachwehen seines Leides hin und her. Er litt und strömte das Gefühl des Schmerzes vernehmbar in der Macht aus. Er setzte sich auf den Hocker vor den Gefangenen und sah ihm in die Augen.


“Wach auf.“

Ein Wimmern ertönte. Der Mann hatte Angst die Augen zu öffnen. Er hatte Angst vor dem Licht.

“Ich habe gesagt wach auf!“

Ein Schluchzen ertönte und der Kuati öffnete leicht die Augen. Schmerzen durchzuckten erneut seinen Körper. Doch er öffnete die Augen. Trotz aller Schmerzen. Die Angst vor weiterem Leid konnte ein wirksamer Antrieb sein.

“Du wirst mir jetzt alles sagen, was du über diesen Widerstand weißt. Wenn du es nicht tust, wirst du leiden. Noch mehr leiden, als du es bisher getan hast.“

Der Mann schrie erneut auf, obwohl der Sith nichts dafür getan hatte. Allein die Vorstellung weiter zu leiden, war für den Kuati ein unaushaltbarer Zustand. Er willigte ein. Ein Kopfnicken, schwach und doch sichtbar, ging vom Kopf des Kuati aus. Der Sith befahl einem der Geheimdienstler dem Kuati Wasser zu geben. Er trank in großen Schlücken und lies sich daraufhin zurücksacken. Der Sith gönnte ihm die Momente der Regeneration. Allmählich fing er an mit den Fingern auf einem seiner Lichtschwerter zu trommeln. Die Augen des Kuati vernegten sich zu Schlitzen, er raunte einige Worte die er nicht verstehen konnte. Der Sith begriff dass dem Mann die Kraft fehlte um laut zu sprechen. Geschmeidig stand Draconis auf und beugte sich über den Mann, der ihm nun seine Geheimnisse über den Widerstand ins Ohr flüstern würde...

Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Kos Atrijdes (NPC)
 
]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - auf der Straße - mit über fünf Kopfgeldjägern[

Mit prasselnden Schritten hechtete Jibrielle auf ihre Angreifer zu, machte lange, weite Sätze auf sie zu, wurde immer schneller. Die Luft peitschte ihr ins Gesicht, als sie Sprang, ihre Freunde immer weiter hinter sich lassend. Sie mussten den Gleiter erreichen. Adrian musste Nylia beschützen. Unheilvoll zischte ihr Lichtschwert durch die Luft, als sie sich immer rasanter auf allen Achsen um sich selbst drehte, dem Blasterfeuer der Kopfgeldjäger entgegen. Ihr langer brauner Haarschopf wirbelte im Wind, sie hörte ihn flattern, als sich ihre Augen wie gebannt auf den Gegner vor ihr richteten. Eine Lasersalve nach der andere ließ sie von ihrer Klinge abprallen, kreiselte von einer Ecke in die andere, im Zick Zack auf ihn zu. Einen erneuten großen Satz auf ihn zumachend, drehte sie einen Korkenzieher in der Luft und hieb ihrem Feind das große Blastergewehr entzwei, um noch im Flug in die Waagerechte zu gehe und ihm mit beiden Sohlen in die Brust zu donnern, sodass er drei Meter weit geschleudert und reglos liegen blieb.

Jibrielle Dari, Padawan von ChesaraSyonette, landete in der Hocke, schwang den in diesem Moment ziemlich zottelig wirkenden Kopf den restlichen Angreifern zu und musste erneut das Laserschwert aufblitzen lassen. Da waren noch immer 4 Typen, die mit verschiedensten Waffen auf sie feuerten. Sie alle wirkten ziemlich ungehalten. Einen Blasterschuss konnte sie auf die Waffe des Schützen zurücklenken, der das aufglühende Metall schnell fallen ließ. Doch auch er hatte ein großes Messer einstecken und wollte gerade danach langen, als die Padawan, den heftigen Salven ausweichend, seitlich von der Seite der Straße auf ihn zulief, den verschwitzten Lichtschwertkolben ein paar mal rotieren ließ, sich im Sprung von Häuserwand und Müllcontainer abstieß und ihren Linken Spann mit dem Kiefer des Messerstechers Bekanntschaft machen ließ, sodass er einem sterbenden Kreisel gleich zu Boden ging. Da erwischte sie ein Blasterstrahl, den sie nicht hatte aufhalten können. Sie versuchte noch sich unter ihm wegzubeugen, doch streifte er sie seitlich am Bauch und verbrannte ihren Stoff. Ein heißer Schmerz biss sich in ihre Haut, doch wusste sie, dass sie der Laser nicht direkt verbrannt hatte, sondern der Kunststoff ihres Shirts glühend ihre Haut versenkte.

Doch keine Zeit, keinen Augenblick konnte sie darüber nachdenken. Wie noch nie wirbelte die grüne Klinge aus Licht um Jibrielle herum, bewahrte sie vor den Geschossen, die nach ihrem Leben trachteten. Die Padawan mit der mandelbraunen Haut legte eine Pirouette nach der anderen auf den Asphalt, den Feinden Meter um Meter näher kommend. Sie konnte nun die wachsende Angst in ihren Augen erblicken. Sie mochten so einen Gegner noch nie gesehen haben. Sie mussten so einen Kämpfer für eine Legende gehalten haben. Jibrielle auch.

Einen weiteren Schuss konnte sie auf einen der Schützen zurücklenken, doch ließ sich der Trandoshaner von dem Treffer in die Schulter nur kurz irritieren, bevor er weiter feuerte. Doch diesen Moment nutzte die Padawan, nutzte die Lücke die sich nun zwischen ihr auftat, sprang zwischen die beiden noch unverletzten Feinde, zerschnitt den Lauf von Nummer Eins, trat Nummer Zwei zwischen die Weichteile, rammte Nummer Eins das Knie und Nummer zwei den Schaft ihres Lichtschwertes ins Gesicht. Der letzte Blaster hatte sein Gebrüll jedoch schon wieder aufgenommen und gerade, als Jibrielle, eine Drehung nach der anderen ausführend, auf ihn zu hechtete, durchdrang der Trandoshaner ihre Verteidigung zweimal, zerfetzte die Lasche ihres linken Schuhes und den Stoff auf ihrem rechten Oberschenkel. Ein Fauchen begleitete das Verschwinden verglühten Fleisches. Doch ehe sich die Padawan des Treffers bewusst wurde, hatte sie den Trandoshaner mit einem weiteren Salto auch schon entwaffnet. Ihr Gegner ging vor ihr in die Knie, und brabbelte was von Wegen "Gnade".

Keuchend schaute Jibrielle ihn an, die nussbraunen Haare verklebt auf der Stirn, zog verwirrt die linke Augenbraue hoch, und verpasste dem Kopfgeldjäger eine stramm ausgeführtes Feilchen, das ihn träumen ließ.


"Auuuuu ..."

entfuhr es ihr, als sie ihre Hand befühlte und pustete. Erst da bemerkte sie den Schmerz in ihrem Oberschenkel aufheulen und keuchte noch einmal.

"Auuuu au au ..."

quietschte sie, nicht wissend, wie sie sich anders Luft machen sollte, ging in die Hocke und hielt sich das rechte Bein. Waren das alle Feinde? Waren Adrian und Nylia schon in Sicherheit? Hatten sie den Gleiter schon erreicht? Würden sie zurückkommen, um sie zu holen? Tränen des entfesselten Schmerzes sammelten sich in Jibrielles Augenwinkeln. War es klug gewesen, hier die Heldin zu markieren? Auch wenn Adrian nicht so gut im Lichtschwertkampf war wie sie selbst - hätte sie nicht doch lieber kämpfenden Rückzug betreiben sollen? Nein! Nylia hätte von einem Querschläger erwischt werden können und Adrian wäre auch schutzlos gewesen, mit Nylia im Arm. So war es gut. Noch war nichts verloren. Wenn sie nur irgendwann wiederkämen dann ...

Hektisch riss sie den Kopf hoch, wirblte mit dem Kopf herum, als sie weiteres lautes Gebrüll vernahm, dass zwei weitere, vielleicht die letzten übrigen Kopfgeldjäger vom Supermarkt, ankündigte. Doch im selben Moment hörte sie einen Gleiter ganz in der Nähe aufheulen, sprang auf, hechtete ihm entgegen und den Feinden davon, sah wie der wohlbekannte Gleiter auf die Padawan zuschoss. Adrian war am Steuer!

"Jibrieeeelle!!!"

schallte es ihr entgegen. Der Gleiter riss herum, Jibrielle machte noch einen letzten großen Satz in die Luft, überschlug sich und landete auf dem weichen Polster neben Nylia. Adrians Jubel verhallte in der Straße. Zum Glück fuhren sie ein Cabrio.

Der goldgelockte Engel starrte sie nur ungläubig an, noch immer scheinbar aufgelöst und sprachlos. Jibrielle, natürlich noch immer unter heftigen Schmerzen, biss die Zähne zusammen und machte gute Miene zum bösen Spiel, grinste ihrer Padawan-Kollegin zu, die die sie hatten retten können. Jibrielles breites, strahlendes Lächeln war in keinster Weise gestellt.


"... da bin ich wieder ... hier ist übrigens dein Com. Ich hab’s dem Defel abgenommen."

säuselte sie und zwinkerte Nylia ganz entspannt zu. Ja genau, den hatte sie noch einstecken gehabt. Aber wie hatte sie den dem Defel nochmal gleich abgenommen? Egal. Sie ließ das kleine Gerät in Nylias Schoß plumpsen.

"Wir sind gleich da."

rief ihnen Adrian von vorne zu und meinte, dass Nylia sich dann dort, im Honey House endlich würde ausruhen können. Und sie, dachte Jibrielle, würde sich wohl erstmal richtig verarzten lassen. Da hatte sie also ihre erste Kriegsverletztung, na toll.

"Starker Auftritt, Adrian ... genau im richtigen Moment."

rief Jibrielle Adrian zu und fasste ihn freundschaftlich an der Schulter. Er, den Kopf leicht neigend, zeigte ein schwaches Lächeln und nickte. Nun, er musste auch ganz schön erschöpft sein. Da hörte Jibrielle ein erschrockenes Keuchen von Nylia, als diese Jibrielles Wunde am Bein entdeckte. Hektisch wedelte diese sofort darauf beschwichtigend mit den Händen, versuchte Nylia zu beruhigen.

"Uhh - uhh keine Sorge, das sieht schlimmer aus, als es ist. Nur ein Streifschuss, wirklich!"

Hastig griff sie nach dem Erste Hilfe Kasten des Gleiters und klebte sich ein Bakta-Flaster auf das verbrannte Fleisch. Wieviel das helfen würde, war aber fraglich, immer war nicht wenig Gewebe auf ewig verdammpft. Naja, halb so schlimm, dachte sich Jibrielle durch den beißenden Schmerz, der durch das Bakta spürbar milder wurde, und das freudige Grinsen zu Nylia hindurch. Der Schreck oder die Erleichterung steckte allen dreien noch derart in den Knochen, dass kaum einer noch viel sprach, während sie über die Hauptverkehrsrouten dem Honey House wieder entgegendüsten. So schlief Jibrielle ein und Nylia ebenso. Im seeligen Schlummer rutschten schließlich beide zur Seite und ruhten nun Wange auf Schulter, Wange auf Haar. Erst als der Gleiter irgendwann zum halten kam und sie die Herberge der Jedi erreicht hatten, schlugen sie ihre Augen wieder auf auf.

]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - vor dem Honey House - mit Nylia und Adrian[
 
Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Kos Atrijdes (NPC)

Der Corellianer war fertig. Er hatte ihm alles gesagt was er wissen wollte. Die Waffendepots würden bald ausgehoben werden. Dem Widerstand war ein weiterer Schlag versetzt worden und trotzdem hatte der Sith das Gefühl dass dies nur ein Tropfen auf dem heißen Stein war. Es schien als würde für jede zerschlagene Zelle drei neue entstehen. Eine Arbeit die nicht sein Werk war. Der Gouverneur sollte sich darum kümmern. Er würde seinen Dienst auf Coruscant bald getan haben und diesen Sündenpfuhl verlassen. Vorerst jedoch, musste er dem Lieutnant zuhören, der erneut an ihn herantrat.

„Mylord, der Twi’lek Xiaan Syndulla ist für sein Verhör in Raum B bereit. Wollt ihr dass der nächste Gefangene ebenfalls ein Twi’lek ist?“

Der Sith Lord neigte den Kopf leicht zur Seite als er diesen Kommentar hörte. War sein Adjutant ein Xenophob? Es wäre armseelig zu denken dass die humane Rasse die überlegene Rasse sei. Der Sith hatte im Laufe seiner Ausbildung einige Rassen kennengelernt. Alle hatten ihre Vor und Nachteile. Die Menschen hatten zwei Eigenschaften die ihnen Glück versprachen. Ihre Anpassung und die hohe Reproduktionsrate. Menschen wie Ortega sorgten dafür dass das Bild des Imperiums so beeinträchtigt wurde. Was würde KOMENOR nun tun wo ein Nichtmensch auf dem Thron des Imperiums saß? Er lächelte nur bei den Gedanken wie sie sich den Kopf darüber zerbrechen würden wie ein Nichtmensch in ihre humane Hochkultur Ideologie passen würde. Sie würden es schaffen. Auf Biegen und Brechen. Doch sie würden es hassen.

“Bringt sie nacheinander. Mir ist es egal welcher Rasse sie angehören. Geht die Liste chronologisch durch.“

Sein Adjutant nickte und salutierte als er sich aus dem Raum bewegte. Nichts als bloße Höflichkeitsformen. Er spürte wie ihn und Ortega langsam aber sicher eine Kluft trennen würde, die unüberbrückbar sein würde. Es war ihm egal. Er sollte gehorchen und dienen. Er war ein Sklavenwesen. Die gesamte Gesellschaft ist in Sklavenwesen und Herrenwesen unterteilt. Die einen sind geboren um zu dienen und die anderen um zu herrschen. Sie mussten oft sich nur ihrer Ketten entledigen. Das würde Draconis tun und dann würde er das Imperium nach seinen Ansichten ändern. Für immer.

Er ging aus dem Observationsraum hinein in Raum B. Es wunderte ihn immer wieder wie schnell der Raum wieder sauber gemacht wurde. Das Blut welches hier bereits vergossen war, hätte er nicht weggewischt. Es hätte die Angst in den Gefangenen doch nur erhöht. Niemand mochte es sein eigenes Blut zu vergießen. Doch die Statuten des Imperiums sahen es wohl anders vor. Sie wollten wohl klinische Folterungen. Sauber, rein und effizient, so wie sich das Imperium gerne selbst darstellte.
Der Twi’lek war an einen Sitz festgebunden. Seine Arme befanden sich in Handschellen, seine Beine waren an den Stuhl mit eisernen Schnallen festgemacht. Langsam schritt der Sith auf den Twi’lek zu. Xiaan, so hieß der Twi’lek, wich seinem Blick aus. Er wollte ihm nicht in die Augen sehen. Es war purer Trotz.
Der Sith umrundete ihn und tätschtelte einen der Lekkus. Er wusste aus seinem Leben vor seinem Sith Dasein dass die Twi’leks sehr empfindliche Lekkus haben. Er strich über einen der beiden Lekkus und packte ihn dann mit seinem eisernen Griff. Der paralysierende Schmerz den der Twi’lek dabei empfand wurde durch einen Schrei deutlich. Doch das steigerte nur die Wut des Gefangenen. Er knurrte wie ein Tier und versuchte sich zu befreien. Ein aussichtsloses Unternehmen.


“Ein Mitglied des Widerstandes, nicht wahr? Sieh dich an“

Er riss den Kopf des Twi’leks nach unten. Er sollte sich seinen in Ketten gelegten Körper ansehen. Er war ein Gefangener und der Twi’lek sollte das nicht vergessen. Sein Leben war dem Willen des Sith Lords ausgeliefert. Das wollte ihm Draconis klarmachen.

“Was ist nur passiert?“

Der Sith hob die Hände und zuckte mit der Schulter. Sein erstaunter Blick traf den Twi’lek der einen Groll dagegen empfand wie ihn der Sith hier vorführte.

„Ich werde nichts sagen. Ich bin ein Gefangener des Imperiums, doch meinen Geist habt ihr noch nicht!“

“Wo ist der Stützpunkt deiner Zelle?“

„Ich weiß nicht wovon sie sprechen.“

Ein Knurren entwich der Kehle des Sith. Immer dieselben Sätze. Immer dieselben Ausreden. Am Ende sprachen sie doch. Er begann das allmähliche Katz –und Mausspiel als langweilig zu betrachten. Er durfte sie nicht töten, ansonsten würde er sich auf ganz anderer Art und Weise an diesen Wesen austoben.

“Vielleicht...“

Mit einem Handgriff löste er seinen Lichtschwertgriff vom Gürtel und schlug dem Twi’lek gegen den Kopf. Der Kopf des Twi’lek fuhr herum und der Gefangene spuckte Blut.

...hilft dir das auf die Sprünge.

„Nein. Nicht wirklich. Ich weiß nicht wovon sie sprechen.“

Mehrere Schläge donnerten auf den Twi’lek ein, erzeugten Blutergüsse und Schmerzen. Er fühlte sie, war nicht so abgehärtet wie er scheinen wollte. Der Sith konnte es spüren. Er wollte Ergebnisse, keine Spielchen. Der Spaß war auch irgendwann vorbei, der Twi’lek sollte reden.

“Weißt du welche Schmerzen ich in dir hervorrufen kann?“

„Lass es mich doch herausfinden.“

Eine Kaskade blauer Blitze traf den Twi’lek der aufschrie. Der Strom an blauen Blitzen durchzuckte den Gefangenen und umspielte seinen Körper. Mehrere Querschläger trafen die Fliesen, doch der Hauptteil der Kaskade traf den Twi’lek in Höhe seiner Brust.
Die Ladung war nicht besonders stark, er durfte ihn nicht töten, doch wollte der Sith die Intensität steigern. Als der Sith von ihm ablies, hörten die Schreie auf und mündeten in ein Lachen. Der Twi’lek lachte. Obwohl das Blut ihm sein hässliches Gesicht herunterlief lachte der Twi’lek. Er lachte. Das provozierte den Sith und nun nahm er beide Hände zuhilfe und schoss eine weitere Kaskade auf den Twi’lek der nun wie am Spieß schrie.


“Deine Muskeln werden nachgeben und denaturieren wenn ich hiermit fortfahre.“

Bereits jetzt zuckten die Beine des Twi’leks unkontrolliert. Seine Schmerzen schienen nicht nachzulassen obwohl der Sith von ihm gelassen hatte. Doch der Twi‘‘lek schien nicht mehr so siegessicher.

„Das könnt ihr nicht.“

“Wir werden sehen.“

Der Sith schritt wieder um den Gefangenen herum und packte diesmal den rechten Lekku. Er umfasste ihn und drückte bereits. Diesmal lies er die Macht der Blitze direkt in den Lekku fahren. Ein hysterisches Schreien erfüllte den Raum. Ein Schrei den er in den letzten Stunden schon so oft gehört hatte. Er wusste wann die Seele seiner Opfer brach. Er liebte diesen Moment.

„Aufhören, aufhören! Verdammt noch mal hör auf! Ahhhh...“

“Was ist los? Liebst du den Schmerz nicht mehr? Er liebt aber dich. Von ganzem Herzen!“

Ein erneuter Impuls jagte in den Lekku des Twi’leks der ein weiteres Mal aufschrie. Für ihn gab es kein Entkommen, er wehrte sich trotzdem. Der Sith beobachtete wie die Muskeln des Twi’leks arbeiteten und doch versagten. Er versagte.

„Lass es ... bitte. Bitte. Bitte!“

Der Sith genoss das Flehen und schickte weitere Impulse durch den Lekku. Es roch ein wenig nach verbranntem Fleisch, die Augen des Twi’lek rollten und seine Spasmen wurden unkontrollierter. Er er schrie weiter, bis der Sith plötzlich den Kontakt abbrach.

“Kooperierst du jetzt?“

„Ich hasse dich.“

Das habe ich nicht gefragt.

Der Sith war gerade dabei die Hand erneut auf den Lekku des Twi’lek zu legen.

„Ich werde dir alles sagen! Nur hör auf!“

“Schade. Sag mir was du weißt und es hört auf.“

Der Twi’lek blickte verwundert doch sagte nichts dazu. Es fehlte ihm schlichtweg die Kraft für eine solche Geste. Stattdessen versuchte er sich zu entspannen was angesichts seines gefesselten Zustands und der zuckenden Muskel schwierig war. Er bereitete sich auf sein Geständnis vor und verfluchte sich, seine Schwäche und den Folterer in allen Dialekten die er kannte.

Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Xiaan Syndulla (NPC)
 
~ Coruscant ~ Untere Ebene ~ Honey House ~ Großer Saal ~ Chesara, Joseline, Sinoue, Mara, Trayla und Steven ~​


Immernoch vertieft in den Text, bemerkte der junge Padawan fast nicht, das seine Meisterin in ansprach.

"Ja danke, es ist zwar ein bisschen kompliziert aber ich werd' das schon schaffen."

erklärte der Junge und kratzte sich bei der Aussage im Nacken, wusste aber nicht ob sich seine Antwort noch als Wahrheit herrausstellen würde.
Die Theorie des Heilens war wirklich nicht die leichteste, dies bezog sich nicht nur auf die Theorie der Machtheilung.
Wie seine Meisterin dem Padawan erklärte, bedarf es nicht nur das Wissen über die Macht sondern auch einige Grundkenntnisse in medizinischen Bereichen.

Stevens Blick wanderte nun von seinen Unterlagen zu seiner Meisterin, die sich von ihm abgewandt hat, da ein Gast die kleine Unterrichtsstunde besuchte.
Die blinde Jedi Joseline betrat den Raum und wollte anscheinend etwas wichtiges mit der Rätin besprechen, also wandte Steven sich wieder seinen Aufzeichnungen zu.
An das nächste Thema das die Unterlagen beinhalteten, konnte Steven sich noch aus dem "Privatunterricht" seines Vaters erinnern. Antikörper.

Immunglobuline sind Proteine aus der Klasse der Globuline, die in Menschen als Reaktion auf bestimmte Stoffe, so genannte Antigene, gebildet werden.

Dieses Thema interessierte den Padawan schon mehr, als nur irgendwelche Dinge durch die Macht durch die Luft fliegen zu lassen, die Heilung oder eher die Medizin hatte ihm schon als kleines Kind funkeln in den Augen bereitet.
Er hatte seinen Vater schon immer dafür bewundert, das er solche Heldentaten vollbracht hatte, das er Menschenleben rettete.
Der Padawan spürte warme Haut an seiner Wange.

"Na sicher schaffe ich das, kennst mich doch."

flüsterte der Padawan selbstsicher zu dem blonden Mädchen zurück.
Die junge Padawan lehnte sich an den Rücken des Teenagers, immer wenn sie sich bewegte roch der Padawan ihren angenehmen Duft, er war so ganz anders als der Geruch der "Angestellten" des Honey House, so rein und so schön.

"Ich weiß es nicht."

antwortete der Junge und lehnte seinen Kopf so weit in den Nacken, bis Traylas Haare in seinem Nacken spürte. Nun viel es ihm wieder auf, wenn sie in seiner Nähe war, konnte er so vieles um sich herum vergessen, seine Sorgen, sein Training und auch die Aufzeichnungen von Chesara

"Wenn ich ehrlich bin hatte ich vorhin schon ein ungutes Gefühl, sie ist sehr unruhig und als ich in ihrer Nähe war hatte ich ein komischen Gefühl im Magen."

Der Junge wusste nicht wie er es beschreiben sollte, tatsächlich spürte er vorhin in Sinoués Nähe so viele durcheinander geworfene Gefühle und nicht alle waren gut und hoffnungsvoll. Der Padawan würde gern etwas über ihre Vergangenheit erfahren, vielleicht würde sich alles dann als großes Missverständnis herausstellen, vielleicht waren Sinoués Gedanken und Gefühle gar nicht schlecht, vielleicht war sie wirklich einfach nur verspannt weil es neu für sie und sie selbst aufgeregt war.
Der Junge lies seinen Kopf an Traylas Haaren runter rutschen und legte dann seinen Kopf auf ihre Schulter.

"Was glaubst du denn? Ob man ihr trauen kann?"

der Blick des Padawan wanderte von Sinoué zu seiner Meisterin und Joseline, bis sich seine Augen wieder mit Traylas trafen.


~ Coruscant ~ Untere Ebene ~ Honey House ~ Großer Saal ~ Chesara, Joseline, Sinoue, Mara, Trayla und Steven ~​
 
Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Kos Atrijdes (NPC)

Die Worte des Twi’leks kamen schleppend und doch war ihr Inhalt brisant. Es war eine Liste mit Namen und Verbindungen zum Untergrund. Der Schwarzmarkt von Coruscant florierte seitdem das Imperium seinen eisernen Griff angelegt hatte und besonders der Widerstand schien allmählich davon zu profitieren. Ein paar Razzien und die Sache würde schon anders aussehen.
Der Sith Lord wandte sich von ihm ab und gab den beiden Soldaten ein Zeichen dass sie den Twi’lek fort in seine Zelle zurückbringen sollten. Der Informationsfluss den er hier erhielt war eine Goldgrube. Sie würden die Elemente des Widerstands durch Männer seines eigenen Netzwerkes ersetzen. Die Schwarzmarkthändler und Informationsmakler interessierten oft die Motive der Käufer nicht. Kunden kamen und gingen. Nur die gut zahlenden lagen ihnen besonders am Herzen.

Der Raum wechselte erneut. Langsam wurde es dem Sith zuviel. Er hatte das Gefühl dass er ein Fabrikarbeiter war der einen Soll zu erfüllen hatte. Foltern am Fließband, ob sich ein solches Modell je durchsetzen würde? Er fand es langweilig. Doch diese kleinen Fische langweilten ihn sowieso. Sie brachen zu schnell, hatten keine Ausdauer und nichts wichtiges zu sagen. Es waren die Brotkrumen die ihm der imperiale Geheimdienst vor die Nase warf, und er musste sie schlucken.
Die Tür öffnete sich zischend und der Sith trat ein. Ein bräunlich gefärbter Twilek lag angekettet auf dem Sitz. Sie sahen doch alle gleich aus. Für ihn waren es Marionetten. Doch es galt das Beste daraus zu machen.


So ... hier sind wir nun angelangt Niman‘tar. Nur du und ich.

Mit seinem Lichtschwertgriff schlug der Sith dem Twi’lek ausholend gegen das Gesicht. Der Twi’lek spuckte einen Schwall Blut aus der ihm aus dem Mund quoll. Dann ging der Sith zu der Bank auf der mehrere Folterinstrumente lagen. Er nahm sich eine Zange und sah sie sich mehrere Momente lang an um sicher zu gehen dass der Twi’lek ihn dabei beobachtete. Danach ging er wieder auf den Gefangenen zu.

“Ich denke du wunderst dich, wieso du hier bist Niman‘tar.“

Die Tatsache dass Draconis den Namen des Twi’leks wusste, schien diesen zu verunsichern. Das Wieso und Weshalb schien ihm generell viele Gedanken zu bereiten. Seine Augen blieben nicht ruhig. Sie wanderten im gesamten Raum umher. Dachte er über eine Flucht nach? Auswegslos.

“Lass es mich dir erklären. Jeder, der das Galaktische Imperium betrügt, verdient es herausselektiert zu werden. Verstehst du das?“

Er trat näher an den Twi’lek heran und hielt ihm sein Lichtschwert mit der Mündung direkt an den Hals. Schließlich zog er es zurück und strich während er um den Twi’lek herum ging mit der Zange die er in der anderen Hand hielt sein Gesicht.

“Nun erkläre mir Niman‘tar, wieso du das Galaktische Imperium betrogen hast?“

„Ich habe niemanden betrogen der es nicht verdient hat!“

Ein Schlag ins Gesicht sollte ihn eines besseren belehren. Der Sith stand wieder vor dem Twi’lek und machte ein enttäuschtes Gesicht.

“Falsch. Wir haben Beweise und deine Anwesenheit bei dem Teffen des Widerstands ist belastend genug! Kein treuer imperialer Bürger hätte dort was zu suchen gehabt! Wir werden in Kürze all jene die nicht kooperieren öffentlich hinrichten lassen. Die Familien des Widerstands werden leiden. Ihre Kindeskinder werden noch deswegen leiden.“

„Ich habe nichts getan!“

“Ihr seid ein Teil des Widerstands. An euren Händen klebt das Blut Imperialer.“

Erneut hallten Schläge ins Gesicht des Twi’leks welcher sich nicht wehren konnte. Immer wieder schlug der Sith brutal auf den Twi’lek ein bis dieser wimmerte.

Habe ich recht?

Der Sith packte den Twi’lek an beiden Lekkus die schlaff an seiner Schulter herunterhingen und zog ihn zu sich was dank der Fesseln nicht weit ging. Der Sith zog trotzdem weiter und lies den Twi’lek schreien.

Habe ich recht?!

„Ja...“

“Ihr habt mich also am Anfang angelogen. Nun, ich verzeihe keine Lügen. Außer ihr begleicht eure Schuld mit Worten. Mit Offenbarungen. Mit Informationen über den Widerstand.“

„Es war Notwehr!“

“Und nun verwesen treue Männer, obwohl ihr an ihrer Stelle verwesen solltet!“

„Ich wusste es nicht...“

“WAS wusstest ihr nicht?!“

Die Stimme des Sith Lords donnerte durch den Raum. Draconis schlug erneut mehrmals zu und schlug ihm eine kleine Kaskade Machtblitze entgegen.

“Das ihr als Folge deiner Taten hier endest, oder dass du hier sterben wirst?“

„Ich will nicht sterben! Ich kann euch alles besorgen! Geld! Viel Geld! Mehr als ihr euch vorstellen könnt!“

“Versuchst du Made mich zu bestechen?“

Diesmal legte sich der eiserne Griff der Macht um die Kehle des Twi’lek. Das Röcheln des Twi’leks verstärkte sich mit jedem Grad an Druck der zunahm.

“Deine Zeit ist um!“

Der Sith ging zu der Werkbank und nahm sich einen Hydrobohrer und ging zu dem Twi’lek. Provozierend stand er vor diesem und aktivierte drei Mal den Bohrer welcher einen hohen Ton von sich gab. Danach drehte sich der Sith um und ging wieder zur Bank. Eine Vibrosäge. Draconis schritt langsam auf den Twi’lek zu und betätigte die Vibrofunktion. Das unterschwellige Brummen des Motors und die Vorstellungskraft des Twi’leks reichten aus um ihn den blanken Horror aufs Gesicht zu zaubern. Der Sith genoss es sichtlich. Er schüttelte den Kopf und ging erneut zur Werkbank.

„Bitte tut das nicht! Ich sage euch was ihr wollt!“

“Gut. Das erspart uns beiden große Anstrengungen.“

Der Sith warf die Vibrosäge auf die Werkbank und baute sich vor dem Twi’lek auf. Er hoffte um des Körpers des Twi’leks Willens dass seine Informationen für ihn wertvoll waren...

Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum B - Darth Draconis und Nima‘tar (NPC)
 
[ Coruscant – Untere Ebene – vor dem Honey House – Parkplatz ]

10 Uhr. Seine Tante, zweiten Grades wohlgemerkt, kam also pünktlich. Und sie kam wie eh und je: In einem prunkvollen Gleiter, einem Chauffeur und einer jungen Frau, die Adrian als Zofe einordnete. Letztere wirkte hübsch in ihrem schlichten Kleid. Und die Zahnlücke, die sie kurz entblößte, während sie ihn anlächelte machte sie nur sympathischer. Genau solche kleinen Mäkel gaben Frauen Charakter und ließen sie dadurch – in seinen Augen – nur noch besser aussehen. Seine Tante hingegen war – Adrian zog die Luft ein, als sie aus dem Gleiter stieg – perfekt. Perfekt gestylt, perfekte Figur, perfektes Gesicht, einfach … heiß. Nun … auch daran konnte man sicher seinen Gefallen finden.

„Hallo Tante Valara!“

Ihr überschwänglicher Gruß ließ ihn die Augen verdrehen. „Adrian, mein Bester“? Sie tat gerade so, als hätte sie beide schon immer eine innige und intime Beziehung verbunden. Das war sicher nicht der Fall. Aber er wollte ihr auch nicht den Spaß verderben, ließ sich also artig auf die linke und rechte Wange küssen und lächelte nur verschämt, als sie erkannte wie groß er doch geworden war. „In ein paar Jahren werden dir die Mädchen zu Füßen liegen“ – Adrian runzelte die Stirn und verdrehte die Augen. Es käme ihm gelegen, wenn das jetzt schon der Fall wäre. Aber gut, man konnte nicht alles haben. Und außerdem: Er kannte Nylia ja kaum. Und sie ihn nicht. Das würde sich schon alles fügen.

„Danke Tante Valara. Ich nehme an – “

Adrian konnte sich ein schelmisches Lächeln nicht verkneifen. Mist, er hatte doch unschuldig aussehen wollen!

„– dass die Männer dir schon zu Füßen liegen.“

Kurz darauf entglitten ihm die Gesichtszüge. Seine Tante drückte ihm Bonbons in die Hand. Bonbons! Einem 19-jährigen jungen Mann, der sich gestern mit mehreren Kopfgeldjägern geprügelt hatte, schenkte sie … Fruchtbonbons mit Füllung. Das konnte sie nicht ernst meinen!
Adrian blickte seine Tante forschend an, warf dann einen prüfenden Blick zu ihrer Zofe. Kein Grinsen, nichts was auf einen Scherz hinwies. Sie meinte es ernst. Immerhin: Fruchtbonbons mochte er wirklich!
Seine Tante Valara war wirklich eine merkwürdige Frau. Sie schien kaum zu erkennen, dass er erwachsen geworden war – und obwohl sie sich nicht besonders häufig gesehen hatten, wusste sie noch, welche Bonbons er gerne mochte. Verrückt.


„Ich denke …“

Tja, wo sollte er mit ihr hin? Eigentlich blieb nur sein eigenes Quartier. Das war zwar klein und Valara würde sich gewiss darüber beklagen. Und bis auf einen Stuhl und das Bett gab es keine Sitzgelegenheiten.

„Was ist mit …?“

Adrian nickte in Richtung der Zofe. Er kannte ihren Namen noch gar nicht.

„Kommt sie mit?“

Oh je – wie unhöflich. Einfach über die Zofe in dritter Person reden, obwohl sie direkt dabei stand.

„Hallo! Ich bin übrigens Adrian.“

erklärte er unnötigerweise halblaut an die Zofe gewandt.

„Hier entlang!“

beschloss er dann. Also in sein Quartier. Der bullige Besalisk, der den Hinterausgang beobachtete schien auch Gefallen an Valara zu finden und ließ sie ohne zu Murren durch. Tolle Sicherheitskontrollen waren das hier!
Gemeinsam liefen sie durch die dunklen Gänge, bis Adrian vor seinem Quartier stoppte. Er hatte keinen Schimmer wie schlimm es dort drin eigentlich aussah. Valara würde vermutlich einen Herzanfall kriegen. Langsam drückte er den Türöffner und gab damit den Blick auf sein Zimmer frei. Das Bett war nicht gemacht, die Klamotten von gestern lagen noch ungeordnet auf dem Boden. Er schob sich hastig in sein Zimmer und klaubte die Kleidungsstücke vom Boden auf, faltete sie grob zusammen und legte sie dann auf das Kopfende seines Bettes. Dann zog er an den Ecken seiner Bettdecke und strich sie unbeholfen glatt. Er spürte Valaras wartende Blicke und sah wieder hoch.


„Nun –“

Adrian ergriff den einzigen Stuhl im Raum, zog ihn zum Bett hinüber und bot ihn seiner Tante an.

„Das ist mein bescheidenes Quartier hier unten. Setz dich.“

[ Coruscant – Untere Ebene – Honey House – Adrians Quartier | Adrian und Valara ]
 
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