Coruscant

Coruscant-Jedi-Tempel-Radan's und Kyran's Quartier- mit Radan und Tevin, Rx432 und Ed106 im Stand-By

Kyran war froh, dass es nicht an ihm gelegen hatte. Er machte ja ziemlich viel, was er nicht sollte. Aber zumindest da hatte er mal nichts angestellt. Seinem Dad und Tevin war es also auch so gegangen. Sofort sah er zuerst seinem Dad, dann dem anderen Mann ins Gesicht. Keiner von ihnen sah so aus, als hätte er geweint. Na gut, Tevin vielleicht. Hatte er?

Danach spielte Kyran, während sein Vater an der kleinen Küchenzeile stand. Ihr Quartier war nicht gross, aber Kyran kannte ja auch die Kantine, die ihm riesig vorkam. Sie machte ihm manchmal etwas Angst, vor allem,wenn da so viele Leute waren. Er war dann immer froh, wenn sein Vater ihn auf seine Schultern nahm. So konnte er ihn wenigstens nicht verlieren und er konnte alles viel besser sehen. Kleine Mahlzeiten wie meistens das Frühstück und fast immer das Abendessen nahmen sie aber in Ruhe ihrem Quartier ein. Da stand ein kleiner Esstisch mit einem Stuhl, der etwas höher war und den er selbst besteigen konnte. Sowas gabs in der Kantine nicht. Ein Grund mehr, warum Kyran lieber "zu Hause" war.

Kyran stellte sich gerade vor, wie der Gleiter durch die Luftwege Coruscant's flog. Sein Dad ging mit ihm manchmal nach draussen, wo sie das beobachten konnten. Da waren so viele Gleiter und auch andere Fahrzeuge und er hatte schon überlegt, was hinter den ganzen Gebäuden war. Plötzlich bemerkte er, dass der andere Mann bei ihm sass und mit ihm Sprach. Er hatte Türme gebaut und ein paar weitere Steine auf dem Tisch verteilt.Er redete irgendwas von einem Rennen. Ja, Kyran konnte auch rennen! Ganz schnell! Schneller als Rex und Ede! Kyran war noch ganz in seiner Phantasie von dem Gleiter in den Luftstrassen Coruscants und wollte mit seinem Gleiter ganz nah an den glänzenden Fasaden eines der Gebäude lang fliegen.

"Wshhhhh"
machte er und streifte leider das Gebäude, das daraufhin polternd zusammenkrachte. Der Gleiter von Tevin hatte offensichtlich Startschwierigkeiten oder war kaputt, dass er nicht fliegen konnte. Kyran hielt ihm den Gelben hin, der funktionierte einwandfrei! Er konnte auch den blauen Gleiter reparieren und dann damit fliegen.

"Kyran ganz machen?"

Auch sowas hatte er sich schon mit seinem Dad angeguckt auf einem seiner Spaziergänge durch den Tempel. Da war ein Jedi gewesen, der einen der Gleiter repariert hatte und Kyran hatte in den Gleiter rein gucken dürfen. Das war auch cool gewesen.

Inzwischen roch es ganz gut in dem Quartier und Kyran's Magen knurrte. Er legte den Gleiter weg und lief zu seinem Vater. Er hatte es schon einmal geschafft, ihm ein Stück Gemüse vom Schneidebrett zu klauen. Vielleicht hatte er diesmal Glück? Da lagen auf jeden Fall Karotten, die schon die richtige Kyran-Grösse hatten.

"Kyran eine Stückchen-Karotte?"

fragte er seinen Vater und stellte sich auf die Zehenspitzen, um vielleicht an das Begehrte dran zu kommen. Wenn das Brett direkt am Rand Arbeitsfläche stand, kam er dran. Nur wenige Zentimeter weiter hinten und er hatte keine Chance. Rex hatte die Erfahrung gemacht, dass es manchmal besser war, das Brett nach hinten zu schieben,wenn nicht alles auf dem Boden landen sollte.

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Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Ian, (Malek vor der Tür?)

Es war zu erwarten gewesen. Eowyn hatte gewusst, dass er durch ihre Verbindung vermutlich eine ganze Menge spüren würde. Sie hatte versucht, so wenig wie möglich selbst zu spüren, damit ihre Verbindung frei blieb, genauso, wie sich kooperativ zu zeigen, aber es hatte meist mehr schlecht als recht funktioniert. Und es war nur logisch, dass er sich nicht abgeschirmt hatte. Sie wünschte trotzdem, es wäre anders gewesen. Einerseits, weil es für ihn furchtbar gewesen sein musste, andererseits, weil sie sich schämte und das Gefühl hatte, gläsern zu sein. Aber nein, abgesehen von den emotionalen Gründen wäre es auch zu riskant gewesen, er hätte sie ausgeschlossen. Wer wusste schon, was er dann alles hätte verpassen können?

Dass er Angst hatte war eigentlich keine Offenbarung. Es war... ebenfalls irgendwie logisch, es war nichts, was sie überraschen sollte. Alles war anders - natürlich hatte er Angst. Die meisten Personen würden jetzt wohl Angst haben. Und gleichzeitig war es schwierig, da seine Angst wohl verhinderte, dass er mit ihr sprach. Wobei
das wiederum bedeutete, dass sie noch etwas Schonfrist hatte... aber für ihn war es keine gute Idee. Sie war sich relativ sicher, dass vieles ihn plagte...
Was mit ein Problem war, denn sie wollte es für ihn nicht noch schlimmer machen. Doch es ging nicht, dass er so in der Schwebe hing, und weitere Tage würden es nicht besser machen. Vielleicht war es ein Fehler, ihm all diese Dinge zu sagen, während er sich gerade von seinem
zweiten Herzinfarkt erholte, aber so weit dachte Eowyn im ersten Moment nicht - und dann war es zu spät. Sie sprach.

Und sprach. Viel mehr, als sie eigentlich gewollt hatte, aber sie hatte das Gefühl, sich erklären zu müssen,
ihm mehr erklären zu müssen, ihm die Chance zu geben, wenigstens ein bisschen zu verstehen. Sie konnte sehen, wie sehr ihre Worte ihn trafen, es machte keinen Unterschied, wie sehr sie versuchte, irgendwie einen angenehmen Tonfall zu treffen. Vielleicht zerstörte sie gerade sein ganzes Bild von einer Zukunft.
So viel zu reden war furchtbar anstrengend gewesen. Für ihren Hals, noch immer, aber vor allem für ihren Geist. Jetzt war es heraus. Er wusste nun, was Sache war; er wusste alles, was nötig war, um sich zu überlegen, wie er weitermachen wollte. Und sie konnte das nun auch tun - irgendwann. Wenn sie sich dazu bereit fühlte.

Eowyn hatte nicht die geringste Ahnung, wie er reagieren würde. Auch er hatte sich verändert, auch er hatte furchtbares durchgemacht, ganz bestimmt... sie war früher schon miserabel gewesen, ihn einzuschätzen, heute ließ sie es lieber ganz bleiben.
Es herrschte kurz Stille, bevor er dann doch das Wort ergriff. Ruhig... Gelassen. Nicht wütend, nicht empört. Und vor allem verständnisvoll. Sie spürte, wie er etwas auf ihr Bett legte und vermutete, dass es vielleicht seine Hand sein könnte - ein Angebot? Sie vergaß es sofort wieder, als sie seinen Worten zuhörte. Wie konnte er Eowyn sehen? Sie existierte nicht mehr. Es war nicht so, dass sie ein wenig anders war, nein - Eowyn war fort. Sie wusste es ganz genau. Sie hatte den Moment gespürt, und seit diesem Moment war es ihr wesentlich, wesentlich leichter gefallen, von einer Rolle in die nächste zu schlüpfen. Sie war gewesen, was oder wen auch immer die anderen hatten sehen wollen. Nur jetzt - jetzt war es nicht mehr lebensnotwendig. Und es kostete Kraft. Außerdem wollte sie ihn nicht belügen, nicht mehr. Aber hatte er wirklich verstanden? Eowyn war sich nicht mehr sicher. Eigentlich hatte sie es geglaubt, aber... es war nicht der größte Teil weggelaufen. Eowyn, die Eowyn, die er kannte - sie war ausgelöscht. Diese ein, zwei kleinen Anwandlungen waren reiner Zufall gewesen, und ansonsten hatte sie sie nie wieder gespürt. Und das hätte sie
müssen. Immerhin war sie... leer.

Er wiederholte ihre Selbstbezeichnungen. Bei ihm klangen sie dramatischer, als sie es gemeint hatte - vor allem aber löste seine Frage etwas, irgendetwas, in ihr aus, immerhin genug, dass sie die Augen öffnete und ihn ansah. Nein. Das war er nicht. Ein Mörder - nun gut, ja. Aber ein Schatten? Niemals. Er war... so hell, so stabil, so... existent. Und ja, sein Herz mochte nicht optimal funktionieren, aber er saß schon wieder hier, an ihrem Bett, während sie
noch immer darin lag und womöglich niemals wieder stehen würde.
Sein Verständnis für ihren zweiten Mord war tatsächlich erfrischend. Natürlich hatten sie gewusst, was geschehen würde, oder zumindest, was geplant war, dennoch war es etwas anderes, es auszuführen und wirklich aktiv zu erleben. Aber der Gardist davor? Und vor allem Sturn. Auch wenn er noch lebte, angeblich, so hing dieses Leben doch nur am seidenen Faden. Ihr Gewissenskonflikt im Kampf mit ihm war so enorm gewesen. Sie hatte nichts dagegen gehabt, ihn zu töten, hatte es sogar gewollt... auch wenn sie es niemals getan hätte, wäre eine andere Möglichkeit im Raum gewesen. Aber was sie sich schon auf Kast gefragt hatte, war eben, ob es nicht absolut falsch war, jemanden zu töten, auch, wenn es vielleicht irgendwie überlebensnotwendig war, wenn man es doch gleichzeitig wollte... Ob sie es wollte oder nicht, sie war eine Mörderin. Und das war es, was Schatten taten. Töten ohne Gewissensbisse - und die hielten sich mehr in Grenzen, als sie sich als Jedi erlauben durfte, wenn sie ehrlich zu sich selbst war.

Er würde sie nicht gehen lassen, das war deutlich. Sie wusste nicht, was sie fühlte, als er diese Worte aussprach. Erleichterung? Angst? Unglauben vielleicht - oder Resignation. Freude? Vielleicht auch alles davon oder nichts, sie konnte es nicht benennen. Und vor allem aber wollte sie ihm nicht wehtun. Nicht noch mehr, als sie ohnehin schon getan hatte. Was schwierig war. Sie musste ihm die Wahrheit klarmachen, die er einfach noch nicht verstanden hatte - und gleichzeitig aber durfte sie nicht. Weil es seine Entscheidung war. Weil es nicht an ihr war. Beides war falsch. Nichts war richtig.

Matt schloss sie wieder die Augen. "Sprich mit ihnen", hallten Murrrars übersetzte Worte in ihr nach - und sie beschloss, den Anweisungen zu folgen.


Ich sage das nicht, um dich zu korrigieren oder fortzustoßen, sondern... um sicherzugehen, begann sie schließlich langsam. Aber sie ist fort. Ich weiß es. Ich habe es gespürt. Ich... wenn es dir hilft, ich kann sie sein. Genauso wie alles und jede andere. Aber sie ist trotzdem nicht mehr da. Nicht, weil sie... weggelaufen ist, sondern weil sie einfach nicht mehr existiert. Ich fände es wichtig, dass du dir dessen klar bist. Denn du hast ihr all diese Dinge versprochen, ihr diesen Antrag gemacht - nicht mir. Ich bin nur eine Hülle; etwas, das übrig geblieben ist. Ich bin das, was notwendig ist. Das, was gebraucht wird - und es wäre nicht fair, dir etwas vorzuspielen.
Ich werde und will dich nicht wegschicken - ich weiß, wie sehr du sie geliebt hast, und ich weiß auch, wie wichtig du mir bist. Vielleicht ist das etwas, was irgendwie übriggeblieben ist, denn...
Sie zwang sich, ihre Augen zu öffnen und ihn anzusehen. Ich will nicht, dass du gehst. Aber dass du bleibst, nur, weil du dich verpflichtet fühlst, oder weil du glaubst, sie wäre in zwei Monaten wieder da? Das will ich erst recht nicht. Denn du bist kein Schatten. Du bist Licht, du bist stabil, du bist... du bist bei weitem nicht das, was ich bin. Und da werden Dinge der letzten Monate sein, die ich dir vielleicht niemals sagen werde. Auch das musst du wissen. Du hast selbst so viel durchgemacht - du musst dich auch um dich selbst kümmern. Und ich weiß nicht, wie viel ich dir dabei helfen kann.
Und...
Musste sie nicht komplett ehrlich sein? Aber war es nicht ohnehin schon viel zu viel? War zurückhalten nicht auch lügen? Und musste er nicht alles wissen, zumindest alles, was vielleicht relevant war?

Eowyn schloss die Augen wieder, wandte den Kopf auf die Seite, auf der er nicht saß, bevor sie leise weitersprach.
Ich wollte Sturn töten. Ich habe ihn mir nicht ausgesucht, das war er... aber als wir kämpften... es war... so verwirrend. Ich wollte ihn töten. Und wusste gleichzeitig, dass ich ihn genau deshalb nicht töten durfte, dass es mir nur Probleme bringen würde, dass es falsch war... Ich weiß, dass er noch lebt. Dass ich ihn technisch gesehen noch nicht umgebracht habe. Aber womöglich ist es nur noch eine Frage der Zeit, also... du warst vielleicht ein Mörder, ja. Aber ich bin eine Mörderin. Das... ist ein großer Unterschied.

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Seine Frage, ob der kleine Junge auch das Zeug zum Jedi hatte oder nicht, beantwortete sich bald noch einmal, als der Droide von einem "Anfall" berichtete. Der Junge schien ein schlechtes Gewissen zu haben deswegen und Tevin sah den Kleinen mitfühlend an. Das war für ihn schon eine krasse Erfahrung gewesen, wie mochte das für so kleine Kinder gewesen sein? Der Jedi beruhigte seinen Sohn jedoch und erklärte ihm, dass er und Tevin etwas ähnliches erlebt hatten. Ja, nur das Tevin nicht minutenlang geweint hatte. Er hatte auf die Strasse gekotzt und den Jedi dafür verantwortlich gemacht. Ein freches Lächeln tauchte auf seinem Gesicht auf beim Gedanken daran und er blickte zu dem Jedi.

"Was war das überhaupt?Wie kommt sowas?"

fragte er. Eine Nachricht der Macht? Was bedeutete das? Offensichtlich nicht etwas, das öfter geschah, weil es war für Tevin das erste Mal gewesen. Der Jedi beantwortete dann aber erstmal Tevin's erste Frage nach dessen alter.

"In MEINEN Jahren? Ihr meint Standart-Jahre, ja? Seht garnicht aus wie 50. Eher wie ... weiss nicht... Ende Dreissig oder so?"

Das es schwierig war, Alter anhand von lokalen Begebenheiten zu bestimmen, wusste Tevin selbst. Es gab Planeten, die mit einem wahnsinns Tempo um ihren Heimatstern rasten. Ein Jahr konnte auf manchen bewohnbaren Welten in nur sechs Standartmonaten vollendet sein. Darum gab es ja diese Standart-Sache. Aber wenn er mehrere hundert Jahre alt war... Tevin musterte den Jedi. Vielleicht kreiste seine Heimatwelt um ein schwarzes Loch. Das würde erklären, warum er von mehreren jahrhunderten Sprach, aber aussah wie 40. Vielleicht hatte er etwas verdreht und die Jahrhunderte galten für die Standartjahre und die 50 für ihn.

"Von welcher Welt kommt ihr denn?"


fragte Tevin und ging zu dem Kind, um mit ihm zu spielen. Aber offensichtlich spielte er nicht richtig, denn der Junge fragte, ob sein Gleiter kaputt wäre und bot an, zu tauschen. Nur, das das nicht viel helfen würde. Tevin würde den Gleiter nicht mit irgendwelchen Geräuschen durch die Luft bewegen. Sicher nicht! Zum Glück liess der Junge seinen Gleiter dann stehen und lief zu seinem Vater an die Küchenzeile, um sich was zum Essen zu erbetteln. Tevin beobachtete die beiden, die so normal wirkten, dass man für einen Moment vergessen könnte, das man im Jedi!-Tempel war. Und er musste dringend herausfinden, wie er von hier zu seinem Versteck kam! Vielleicht würde er es bis zu dem Gleiter-Hangar schaffen...aber dann wurde es interessant. Würde er nach Hause finden? Vor allem in einer Nacht? Und dann wieder zurück finden, bevor hier alles wieder aufwachte? Er würde sich halt beeilen müssen. Das Wiederfinden würde wohl die meiste Zeit beanspruchen, weil lang unterwegs gewesen waren sie eigentlich nicht. Tevin seuftzte. Er hätte das Päckchen schlucken sollen, auch wenns gefährlicher gewesen wär. Aber jetzt war es einfach nur kompliziert.

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Sie wollte ihn nicht korrigieren und nicht fortstoßen und doch tat sie beides. Alles was sie sagte, klang so sehr nach der Eowyn, die er kannte, dass beinahe unbegreiflich war, wie sie darauf beharren konnte, dass es Eowyn nicht mehr gab. Da war sie. Direkt vor ihm. Der einzige Unterschied, den Ian wirklich feststellen konnte war, dass sie etwas anderes ausstrahlte. Etwas fremderes, etwas Leereres. Sah er sie an, sah er Eowyn, spürte er hinaus, war es schwer, sie zu fassen. Irgendwo da war sie, weit entfernt, nahezu ungreifbar und das war das Einzige, was sie von der Frau unterschied, die er liebte.
Von daher stimmte, zu einhundert Prozent, dass Eowyn
fort war. Bloß begriff sie noch nicht, dass fort nicht dauerhaft verschwunden war und Ian begriff, dass es keinen Unterschied machte, ob er sie bestätigte oder nicht. Sie wollte all das glauben, was sie sagte und die Unumstößlichkeit ihrer eigenen Logik war etwas, dass ihm zusätzlich zu schaffen machte. Mehr noch, war es etwas, dass Ian beängstigte. Sie klang, als hätte sie aufgegeben. Als glaubte sie tatsächlich alles verloren und das versetzte Ian einen Stich, der ihn fühlen ließ, als zöge jemand den Boden unter seinen Füßen hinweg.
Es war, als wären sie zurück auf Coruscant, als er das falsche Wort genutzt hatte. Wenn, statt Falls. Sie war damals sicher gewesen, dass er aufgegeben hatte und war mehr als nur wütend auf ihn gewesen, dabei hatte Ian damals nicht aufgeben, nein, er hatte lediglich das falsche Wort gebraucht, unabsichtlich, weil es Situationen gab, in denen keine Zeit war, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, genau darauf zu achten, was das Gegenüber daraus machte.
Wie das Gegenüber missverstehen konnte.

Eowyn jetzt war unmissverständlich. Sie sei eine Hülle, etwas, das übriggeblieben war und eigentlich sagte sie ihm gerade, dass sie alles sein konnte, was jemand anders von ihr brauchte und das war – es gab keine Beschreibung. Nein, Ian hatte keine Beschreibung für das, was er fühlte. So sehr er für Eowyn da sein wollte, so niederschmetternd war das, was sie von sich gab und mit jedem Wort, das ihren Mund verließ, wurde es noch niederschmetternder. Egal wie viel Verständnis er für sie und ihre Situation aufbringen konnte, was für Ian unbegreiflich war, dieses Beharren darauf, dass all das, was sie sagte, stimmte. Diese unumstößliche Überzeugung, dass nichts, aber auch gar nichts, was ein anderer sagte, auch nur im Ansatz stimmen konnte. Dabei dachte sie nicht einmal darüber nach. Nein, es war, als sprach Ian gegen ein Metall, eine Legierung, an, der alles abprallte, noch ehe es das Material überhaupt richtig berührte. Und das war etwas, das einen anderen wunden Punkt traf. Etwas, das in Ian Wut auslöste. In all den Jahren, in denen er gelebt und gelitten hatte, hatte der Mann gekämpft, gehofft und an etwas geglaubt, das besser war. Das besser wurde. Nun der Frau gegenüberzustehen, die er mehr liebte, als gut für ihn war, und die sprach, als hätte sie längst alles verloren, war furchtbar.


Er musste ausatmen. Tief und lang und für einen Moment, der vielleicht zu lange andauerte, rang Ian nach Worten und nach Fassung.



„Auf Nar Schaddaa hat Eowyn mich gelehrt, dass nichts je irreparabel zerstört ist“, sagte er schließlich. „Auf Va’art hat mir Eowyn versichert, dass sich am nächsten Tag nichts verändern wird. Und jetzt“, sein Lächeln war schief und es war wehmütig, „jetzt sehe ich die gleiche, sture Eowyn, die mich wahnsinnig macht.“ Sie konnte so viel versuchen wie sie wollte, vom Gegenteil zu überzeugen. Gelingen würde ihr das nicht. Denn genau das war sie. Genau das war die Eowyn, die er kannte – auch wenn ihm all das gerade nicht gefiel. Sie hatte gelitten und ihr Leid war nur wenige Stunden alt. Vielleicht musste sie jetzt so klingen, um über sich hinaus zu wachsen. Hoffentlich. Und Ian würde ihr diese Zeit geben.
„Eowyn... ich weiß, dass du dich leer fühlst, als wärst du nur eine Hülle. Aber ich sehe da mehr“, was der erste, deutliche Wiederspruch war. „Da ist noch etwas in dir, auch wenn du es selbst nicht spüren kannst. Du bist nicht fort — du bist hier. Und du würdest und beiden helfen, das nicht gleich abzuschmettern. Du bist da. Vielleicht anders, aber nicht weg. Nicht irreparabel zerstört. Nicht weggelaufen? Gut. Dann versteckt. Und ich glaube daran, dass du das wiederfinden kannst. Nicht jetzt, nicht morgen. Aber irgendwann.“ Er glaubte an sie, wie er auch auf Va’art an sie geglaubt hatte. „Liebe ist kein Pflichtgefühl.“ Seine schon gar nicht und mehr wusste Ian nicht zu sagen. Er hätte sich nur wiederholen können, dass sein Antrag schon beinhaltet hatte, dass er sie in Guten und in schweren Zeiten lieben wollte.

Dann sprach sie über Sturn und was sie sagte, klang erneut nach der Eowyn die er kannte, so sehr nach der Eowyn, die er kannte, dass ein wenig mehr Hoffnung in ihm aufkeimte. Natürlich hatte sie Sturn töten wollen. Denn er hatte, neben Allegious stellvertretend für all das gestanden, was ihr widerfahren sein musste. Für jede Folter, für jedes Leid, für alles, was auf Bastion und vielleicht auch auf Kast geschehen war. Sie hatte ihn töten wollen. Aber sie hatte es nicht getan.

„Ich wollte mehr als einmal töten. Und ich habe es getan.“ Diesmal war seine Stimme fest. „Und ich weiß, dass ich, wenn ich mir die Überwachungsvideos angesehen hätte, genau das gleiche gewollt hätte. Es macht mich nicht stolz, nein, aber das ist, was uns ausmacht, Eowyn. Dass wir Gefühle haben, die uns verstören. Wir sind beide Mörder, denn dieser Begriff verschwindet nicht mit der Zeit. Sie verschwinden nie. Und ich weiß, was das verändert, in einem. Ich weiß es, Eowyn. Ich werde dir nicht sagen, dass ich einen Unterschied sehe, obwohl wir aus völlig anderen Beweggründen getötet haben. Ich weiß, dass du gesagt hast, dass niemand das Recht hat, ein Leben einfach so zu beenden. Und trotzdem sage ich dir, dass wir uns in einem Krieg befinden und ob es dir gefällt oder nicht: Manchmal sind Dinge notwendig und ich meine es notwendig. Weder Allegious, noch Sturn haben aufgegeben. Das weiß ich, auch ohne es gesehen zu haben. Wir werden uns hier nicht annähern, das weiß ich. Jemanden zu töten verändert uns. Das weiß ich auch. Aber für mich – für mich verändert dieser Wunsch, den du hattest, rein gar nichts. Er macht dich menschlich und das … erleichtert mich.“


Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Eowyn, (Malek vor der Tür?)


 
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Radan schmunzelte ganz leicht. Immerhin machte Tevin ihn ein Kompliment. Die Wahrheit war das Radan es ohnehin nicht wusste. Was weniger an der Berechnung der Jahre lag. Er hatte Jahre damit zugebracht eine richtige Formel zu entwickeln.

"Möglicherweise komme ich deiner Schätzung auch nahe. Über die vielen Jahre und ihren eigenen Kriegen ist meinen Volk etwas verloren gegangen wie alt wir wirklich werden können. Unser letzter Planet hatte vor seiner Naturkatastrophe eine gewisse Luft die dafür sorgte das unsere Alterung verlangsamt wurde. So stark das wir so alt werden nun keiner weiß mehr wie alt wir wirklich davor geworden sind und ich bin vermutlich der letzte meines Volkes. "
Vermutlich immerhin war er im teil der Stadt gewesen um sich mit einen Kontakt zu treffen um den nachzugehen. Selbst wenn sich noch der ein oder andere seines Volkes in der Galaxie verirrt hatte war es höchst unwahrscheinlich das sie ein Problem dastellten. Er schüttelte den Gedanken ab.

Meine Heimat wenn man es so nennen kann war ein Planet nahmens Eriador aber den gibt es nicht mehr"
Die Tatsache das er aus der Herscherfamilie dieses Planeten kam ließ er bewusst aus. Er würde Tevin lieber gewisse Wahrheiten nur Häppchenweise servieren davon abgesehen war es ihm gleichgültig. Er hatte sich nie als sonderlich guten Anführer betrachtet und manchmal nichtmal als guten lehrer doch er schickte sich an diesen Jungen ausbilden zu wollen weil er glaubte das die Macht genau das wollte. Er schüttelte den Gedanken ab und sah erst zu Kyran und lächelte. Er schob das Tablett etwas bewusster nach hinten griff aber nach zwei stücken Karotte und reichte sie seinem Sohn.

"Natürlich darfst du"
Er lächelte als er weiter das Abendessen zubereitete und blickte kurz zu Tevin.

"Es war ein Echo der Macht Tevin. Die Macht umgibt uns egal ob wir sie nutzen können oder nicht. Es ist ein Energiefeld und wenn etwas passiert das dieses Energiefeld stört erzeugt die Macht das was ich als Echo bezeichnen würde manche Echos sind schwach. Zu schwach um sie festzustellen vermutlich gab es hunderte dieser Echos die du nicht wahrgenommen hast weil du nicht darauf ausgebildet wurden bist sie zu erkennen oder sie zu weit entfernt waren doch wenn etwas bedeutendes passiert etwas das das gleichgewicht verändert kann so ein Echo diese stärke erlangen und einen ungeübten Geist überollen und auch manchen geübten. Nichtmal ich konnte mich vor diesen Einfluss ganz frei machen. Vermutlich hatte es Kyran noch am leichtesten weil er im Zentrum des Ordens war und viele Jedi es vielleicht abschwächten "
Er sagte es nicht. Doch er hielt es für gut möglich das solche Erschütterungen auch zum Tod führen konnten. Besonders wenn man eben nicht geübt war und es würde ein Teil von Tevins Ausbildung sein eben das zu üben. Sofern er den närrischen Plan aufgab fliehen zu wollen. Radan war sich sicher das der Junge immernoch darüber nachdachte das würde er an seiner Stelle auch. Er hatte Tevin eine möglichkeit offen gelegt sogar eine Teil einer neuen Familie zu sein ob er sie annahm lag an Tevin. Offengesagt war es wie eine Tür die er tevin zeigte nur ob er durchgehen wollte entschied er allein.


Ich glaube das Essen ist fast fertig "

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Eowyn wusste nicht, ob es gut oder schlecht war, dass er ihr nicht glaubte. Es war sein gutes Recht, wenn er die Dinge anders sah, das war an sich völlig in Ordnung und sie würde ihn nicht überzeugen wollen, warum auch. Sorge bereitete ihr nur, dass er Hoffnungen hegen würde; Hoffnungen, die sie nicht würde erfüllen können. Es war, wie sie gesagt hatte - sie wollte nicht, dass er blieb, nur, weil er glaubte, dass sie in ein paar Monaten wieder die alte sein würde. Aber ihm wiederum ging es natürlich besser, wenn er Hoffnung hatte. Und wer wusste schon, was geschehen würde.
Die alte Eowyn hätte es vielleicht versucht. Hätte ihm gesagt, dass er sich irrte. Sie aber... nickte. Sie hatte versucht, sicherzugehen, dass er sie verstand, und war gescheitert, alle weiteren Versuche würden ins Nichts führen. Er wollte, dass sie sah, was er sah, aber das war... eine unmögliche Aufgabe, die er ihr da stellte. Wie sollte sie etwas sehen, das fort war, etwas sehen, von dem sie
gespürt hatte, wie es verschwand? Sie wollte ihm Folge leisten, unbedingt, sie wollte tun, was er ihr sagte, aber genauso gut hätte er ihr sagen können, dass sie aufstehen und gehen sollte. Seine Haltung brachte sie viel eher in einen inneren Zwiespalt. Ihm gehorchen - wie sollte das gehen?
In Ordnung. Sie wollte ja überhaupt nicht, dass er ging, ganz im Gegenteil. Sie wollte nur nicht, dass er blieb, um dann später zu gehen. Aber diese Entscheidung konnte sie ihm nicht abnehmen. Und eigentlich überraschte es sie auch nicht, dass er reagierte, wie er es eben tat. Hätte sie geraten, hätte sie wohl auf solch eine Antwort getippt, aber raten war... problematisch.
Liebe war kein Pflichtgefühl - exakt.
Genau. Und deshalb ist es in Ordnung zu gehen, falls die Liebe fehlt. Ob jetzt oder später. Sie würde es ihm definitiv nicht übel nehmen. Es würde wehtun, aber das war nicht sein Problem.

Was ihn allerdings durchaus betraf, war, was sie nun war. Und welche Gedanken und Ansichten in ihr schlummerten. Es war alles andere als einfach, ihm diese Wahrheiten zu erzählen. Die alte Eowyn war so vehement gegen das Töten gewesen. Und gerade er, mit seiner Vergangenheit... Da steckte etwas neues in ihr, das nicht zu dem passte, wer oder was sie einmal gewesen war. Und sie wollte nicht sehen, wie etwas in ihm brach, wenn er es begriff.
Er aber... schien sie eher überzeugen zu wollen, dass das, was sie getan hatte, nicht ganz so katastrophal gewesen war. Ein Unterschied... er hatte natürlich recht, dass es einen Unterschied in ihren jeweiligen Ausgangssituationen gegeben hatte, absolut. Das kleine Detail, dass er sich die Überwachungsvideos
nicht angesehen hatte, entging ihr dabei nicht. Auf Bastion hatte sie sich die ganze Zeit gefragt, ob er wusste, was geschah - offensichtlich nicht, und sie befürwortete diese Entscheidung. Wenn es denn eine gewesen war.
Und natürlich hatte er auch recht damit, dass er irgendwie noch immer ein Mörder war. Für sie selbst, die ihn erst während seiner Wandlung kennengelernt hatte, war der Blickwinkel leicht anders als für ihn, aber technisch gesehen war es absolut korrekt. Sie persönlich glaubte daher auch keinesfalls, dass er
Sturn getötet hätte - und das sagte er auch nicht, er sprach nur davon, es vermutlich gewollt zu haben. Und ja, technisch gesehen hatte sie ihn nicht getötet... wobei fraglich war, wie lange der Graf noch durchhielt. Mit einem Loch im Torso. Oder war es mittlerweile geflickt worden? War das überhaupt möglich? Sie wusste all das nicht... Sie wusste nur, dass er noch lebte. Irgendwie.

Seine letzten Worte aber verstand sie erst nicht. Es erleichterte ihn, dass sie hatte töten wollen? Erst nach ein paar Sekunden begriff Eowyn, dass er wohl daraus schloss, dass sie noch irgendetwas empfand, was für ihn eine Erleichterung darstellte. Aber sie empfand ja - sie empfand sehr wohl. Sie war nur nicht mehr die, die sie einmal gewesen war.
Vielleicht aber musste sie das einfach vergessen. Vielleicht musste sie tun, was sie ihm auch durch die Blume angeboten hatte - vielleicht musste sie einfach das Gefäß füllen, so wie es für alle passte? Sie würde darüber nachdenken. Aber nicht jetzt.
Langsam wandte sie den Kopf wieder um und sah ihn an, dann nickte sie langsam. Es veränderte für ihn nichts - also gut.
In Ordnung.


War es das nun? Würden sie je darüber sprechen, was zwischen ihnen beiden da gewesen war auf Bastion, geschweige denn, was ihnen beiden wirklich geschehen war? Oder würde diese Zeit ein blinder, unausgesprochener Fleck bleiben? Sie hatte das Gefühl, dass zumindest ersteres für ihn völlig in Ordnung war. Vielleicht, weil sich für ihn alles richtig angefühlt hatte. Und falls es das war, dann war es eben so. Aber vielleicht traute er sich auch nicht. Er hatte vorhin von Angst gesprochen... Ich möchte, begann sie dann langsam, dass du weißt, dass du mit mir auch reden kannst, wenn du jemanden brauchst. Das würde er ganz sicher. Blieb nur die Frage, ob er mit ihr reden wollen würde, aber das mussste er selbst entscheiden. Und ich bin sehr froh darüber, dass es dir anscheinend besser geht. Wirklich. Die Erleichterung, die sie darüber verspürte, war eigentlich unmöglich in Worte zu fassen, aber sie musste es wenigstens versuchen.

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Wirklich viel erwiderte Eowyn nicht und Ian war unsicher, ob ihn das beunruhigen oder erleichtern sollte. Zumindest setzte sie nicht zu einer heftigen Gegenrede an, für die, so ehrlich konnte Ian sein, er keine Kraft gehabt hätte. Überhaupt fühlte er sich, nach all dem was sie besprochen hatten erschöpft, gerade so, als hätten sie ein anstrengendes Training hinter sich.
In Ordnung. Zwei Worte, die es eigentlich nicht verdienten, Satz genannt zu werden und die ihn eigentlich wahnsinnig machten, doch Ian nahm sie hin, in der Hoffnung, dass es wirklich in Ordnung war. Für den Moment war das vermutlich mehr, als er erwarten konnte.
„Hatten wir nicht schon mal ein Gespräch über Ablaufdaten von Liebe?“ Ian meinte, sich vage zu erinnern, aber eigentlich war es egal. „Sonst fällt mir dazu nur noch ein, dass es umgekehrt genauso gilt, wir wollen schließlich fair bleiben“. Hätte Ian gezwinkert, wäre er sich vorgekommen als wäre er Riuen, doch er brauchte diesen Witz, denn das Thema war zu ernst, auch wenn seien Worte der Wahrheit entsprachen.

Ihr Angebot, dass auch er mit ihr reden konnte, wenn er jemanden brauchte – klang schon wieder ganz nach ihr und brachte Ian zu einem winzigen, aber echten Lächeln.
„Jch weiß, danke.“ Und da gab es Dinge, über die sie reden mussten, auch wenn der Dunkelhaarige keine Ahnung hatte, wann dafür der richtige Zeitpunkt war.
„Allerdings hab ich keine Ahnung, ob das der richtige Zeitpunkt ist. Aber ich denke, es gibt Dinge, über die wir reden sollten. Da waren Dinge auf Bastion, die ich gerne anders gehabt hätte und bei denen ich nicht einschätzen kann, … was sie ausgelöst haben. Die Sache mit dem Terentaken zum Beispiel, oder“, und das war etwas, worüber er im grunde überhaupt nicht sprechen wollte, die Situation mit Tom West.“



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Eowyn brauchte es nicht, dass ihre Worte umgekehrt genauso galten - er hatte sich schließlich oberflächlich überhaupt nicht verändert. Sie wusste, dass das nicht wahr war, wusste, dass da ganz sicher vieles in ihm war, das überhaupt nicht gut war nach all dieser Zeit, aber... sie wusste, dass sie ihn brauchte, liebte; sie würde ihn nicht loslassen. Da war nicht vieles, was sie wusste - aber dessen war sie sich sicher. Genauso, dass sie für ihn da sein musste, denn das war es, was Partner füreinander taten; egal, wie es zwischen ihnen stand, egal, wie seltsam sich manche Dinge anfühlten. Es war klar, dass er wohl eher nicht sie als Gesprächspartnerin aussuchen würde, wenn er Alternativen haben würde, aber Eowyn hatte keine Ahnung, wie lange Riuen noch auf Coruscant sein würde, und jemand anderes fiel ihr nicht ein. Er hatte das gleiche Problem wie sie auch - da war niemand, mit dem sie wirklich offen reden konnte. Und es gab Dinge, die konnte sie nicht mit ihm besprechen, es gab Dinge, von denen sie ihm wenn möglich niemals erzählen würde. Es konnte immerhin sein, dass es ihm genauso ging.

Den richtigen Zeitpunkt würde es wohl niemals geben, auch wenn es sicher katastrophalere als andere gab. Und nun sprach er genau das an, was in ihrem Kopf herumspukte. Die zwei Treffen mit ihm, nachdem man sie verlegt hatte... also im Prinzip die
einzigen Treffen mit ihm, abgesehen von der Party direkt nach ihrer Ankunft und seinem Besuch in der Nacht vor der Flucht. Eowyn wusste so sicher, wie sie wusste, dass sie Eowyn hieß, dass sie eigentlich darüber würden reden müssen - doch zeitgleich war diese Vorstellung absolut grauenvoll. Was sollte sie ihm sagen - dass er mitverantwortlich war dafür, dass Eowyn tot war, als er sein Versprechen gebrochen, als er sich eingemischt hatte? Dass er leider nicht verstanden hatte, wie wichtig gewisse Dinge ihr gewesen waren? Dass seine Aufforderung zur Wut, seine Bemühungen, sie anzustacheln, eher das Gegenteil bewirkt hatten? Das konnte sie nicht, denn irgendwie, wie konnte sie ihm das vorwerfen? Er war ja irgendwie nicht er selbst gewesen. Der Druck der Mission, das nötige Schauspiel, die Atmosphäre des Tempels... Sie hatte es doch selbst gespürt, täglich, minütlich. Sie konnte sich vorstellen, dass es schwer gewesen war, zwischen den Rollen hin und herzuhüpfen. Und außerdem war es seine Entscheidung gewesen, so zu handeln, wer war sie, ihm diese Entscheidung irgendwie vorzuwerfen? Dieses Recht hatte sie nicht.
Es war nicht logisch, ihm noch mehr Schuldgefühle zu machen. Doch ihn anlügen, falls er irgendetwas direkt fragte? Auch keine Option.


Ich weiß es auch nicht, sagte sie schließlich. Ob das der richtige Zeitpunkt ist... ob es ihn überhaupt gibt. Ob wir darüber reden müssen oder sollen. Ob es nicht unwichtig ist, was was ausgelöst hat, oder eben doch nicht. Du hast getan, was du für richtig und nötig hieltest. Genau wie ich. Ändert es etwas, wenn wir darüber sprechen? Vielleicht sollten wir... vergessen. Einfach... weitermachen. Als wären wir nicht weggewesen. Eigentlich hatte sie gedacht, es wäre unvermeidlich, darüber zu reden, und auch wichtig, aber je länger Eowyn darüber nachdachte, desto unwichtiger erschien ihr das alles. Die Wunden waren doch schon am verheilen. Warum noch einmal alles aufreißen?
Andererseits wusste sie eben tief in sich drin, dass dieses "reden" irgendwie essenziell war. Und vor allem ihm furchtbar wichtig. Bloß
was sie reden sollte...? Sie hatte keinen blassen Schimmer. Nicht den geringsten.

Aber wenn du darüber reden möchtest, dann tu das. Wann du willst. Jetzt, morgen, nächste Woche... Nimm dir Zeit oder schieb es nicht auf. Mir macht es keinen Unterschied. Das tat es wirklich nicht. Sie würde in zwei Wochen genauso wenig wissen, wie sie mit ihm darüber sprechen sollte - nur ihm würde es eben vielleicht besser gehen, wenigstens physisch. Bloß den Anfang machen - das sollte er besser tun. Denn sie wusste nicht, wo dieser lag.

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Ian, (Malek vor der Tür?)
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Gänge, Sarina

Es. War. So. Klar.

Anfangs war Sarina ja wirklich geehrt gewesen, dass eine Rätin sie als Padawan auserkoren hatte. Aber vielleicht hätte ihr auch mal jemand sagen können, dass man quasi dauerhaft Padawan einer Rätin blieb, selbst, wenn man schon längst Ritterin war? Vielleicht war es wirklich an der Zeit, dass sie sich einfach einen eigenen Padawan schnappte und dann "Sorry, kann nicht, keine Zeit" zu Eleonore sagte. Obwohl, eigentlich könnte sie das jetzt auch schon, aber... Sarina seufzte. Eigentlich hatte sie kein Problem damit, jemandem die Meinung zu sagen. Aber bei ihrer ehemaligen Meisterin? Da war sie plötzlich wieder klein wie ein Käferchen. Also tat sie einfach immer und immer wieder, worum die Rätin sie bat. Und den Gedanken mit dem Padawan, den hatte sie schon auf Lianna gehabt und doch noch nicht umgesetzt. Es war halt schon irgendwie angenehmer, nach all den gebundenen Jahren jetzt endlich mal unabhängig zu sein. Also zumindest... so ein bisschen.

Irgendwann würde sie schon ausbrechen aus diesem System. Und bis dahin... na gut. So lange würde sie eben AB UND AN ein paar Gefallen erledigen. Wie den, auf der Krankenstation einzuspringen, damit die so gestressten Heilerinnen und Heiler ihren wohlverdienten Urlaub bekamen, seitdem das Virus irgendwie... weniger geworden war. Sie war jetzt nicht die begnadedste Heilerin, weshalb sie sich eher immer wieder darum gedrückt hatte, hier auszuhelfen, aber sie kam schon klar. Erst recht, wenn sie Besorgungsgänge erledigte, so wie eben. Das konnten selbst Droiden, aber die waren leider aktuell genauso Mangelware wie kompetentes Heilpersonal.

Also balancierte Sarina jetzt die drei großen Kisten Verbandsmaterial (wenn sie schon lief, dann konnte sie auch mehr Kram holen), zum Teil durch Körperkraft, zum Teil durch die Macht, durch den Flur auf dem Weg zur Normalstation. Da saßen ein paar Anwärter und Padawane herum, die die irrwitzige Idee gehabt hatten, unbeaufsichtigt mit Wassertemperaturen zu experimentieren, bis das Gefäß geplatzt war, das Wasser schwallartig in alle Richtungen gespritzt und die Gruppe jetzt mit ein paar Verbrühungen gesegnet war. Keine Katastrophe, aber schmerzhaft.
Zugegeben... okay okay, es war ja nicht so, als ob sie als Padawan nicht ähnlichen Mist gebaut hatte. Bloß hatte sie halt einfach besser aufgepasst... oder mehr Glück gehabt. Wer konnte das schon sagen.

Sie bog um eine Ecke in den nächsten leeren Flur, und... oh. Nein, der Flur war nicht leer. Warum bei allen Vulkanen stand da ein Typ vor der Tür und machte... nichts?! Okay, die Station war nicht mehr überlastet, schon klar, aber es gab wirklich noch genug zu tun, gerade das ganze Zeug, das nun Ewigkeiten liegengeblieben war. Rumstehen war da eigentlich nicht gerade angesagt. Der Typ war allerdings alt genug, vielleicht selber schon Ritter oder gar Meister zu sein, also sollte sie ihn vielleicht nicht gleich anblaffen. Also zumindest nicht total.


"Hi", rief sie ihm von ein paar Metern Entfernung zu, "sagt mal, habt Ihr zufällig nichts zu tun? Drüben sitzt ein Trupp mit Verbrühungen, alsoooo..."

Das war hoffentlich nicht blaffend gewesen. Zumindest nicht... total.

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - vor Eowyns Zimmer, Sarina mit Malek
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Eowyn



Wahrscheinlich hatte es nie einen richtigen Zeitpunkt gegeben – und genau das bedeutete, dass sie genauso gut jetzt darüber sprechen konnten. Früher oder später musste es ohnehin geschehen, und morgen würde Ian genauso sehr versuchen, es zu vermeiden wie übermorgen. Allein Eowyns Andeutung, dass „etwas etwas ausgelöst“ hatte, machte deutlich, dass es keinen Weg an diesem Gespräch vorbei gab.

Ian spürte, wie sich Frustration in ihm ausbreiten wollte – und er ließ sie zu. Alles andere hätte ihn in diesem Moment verrückt gemacht. Also schloss er kurz die Augen, atmete hörbar aus, und sah Eowyn wieder an.


„Es wird nicht ändern, was geschehen ist. Aber es kann verändern, wie wir damit umgehen. Und vielleicht hilft es zu verstehen, ob – und was – da ist, was ich zwischen uns spüre. Ich bin ehrlich: Ich würde das meiste davon lieber vermeiden. Aber ich weiß, dass das nicht gut ist.“

Es würde sonst zwischen ihnen stehen. Unausgesprochen, aber spürbar – und damit war klar: Sie mussten reden, ob sie wollten oder nicht.

„Dabei geht es nicht darum, was für richtig oder nötig gehalten wurde – nicht in erster Linie. Es geht darum, was der andere dabei gefühlt hat.“

Das, was Ian vermeiden wollte, wuchs in diesem Moment weiter. Er hatte eine Ahnung, wie dieses Gespräch enden konnte. Vielleicht sogar enden musste. Er glaubte zu wissen, was Eowyn sagen würde – und kein Teil davon war etwas, das er hören wollte. Schon gar nicht in einem vorwurfsvollen Ton.

„Vielleicht können wir uns darauf einigen, behutsam mit dem umzugehen, was wir sagen.“

Er merkte selbst, dass der Satz offen blieb, zu vage war. Also fügte er hinzu:

„Ich meine damit: keine leidigen Du-Botschaften. Kein ‚Du hast das‘, kein ‚Du bist schuld an‘. Sag, was du willst – aber bitte ohne diese Form. Ich weiß, dass ‚einfach weitermachen und vergessen‘ nicht funktioniert. Das wissen wir beide. Aber ich schätze sehr, dass ich heute nicht derjenige bin, der viel sagen wird.“

Was sollte er auch sagen?

„Mein Gefühl sagt mir, dass der Besuch – oder besser: die ganze Aktion – keine gute Idee war. Aber ich will, dass du weißt, dass ich in keiner einzigen Sekunde, in der wir alleine waren, Keebo war. Ganz gleich, welche Rolle ich zu spielen gezwungen war. Es ging mir nicht um irgendeinen Schatz. Mein Versuch war, dich aus dieser Zelle zu holen. Dir ein Stück Freiheit zu geben, eine Möglichkeit zu handeln – auch wenn es vermessen wäre, das als ‚Entlastung‘ zu bezeichnen.“

Damit hatte er das Gespräch geöffnet.

Er wusste nicht, ob er sich innerlich wappnen sollte. Vielleicht würde Eowyn ihm ohnehin sagen, was er längst vermutete. Dass alles, was er getan hatte, falsch war – aus ihrer Sicht. Dass sie seine Versuche zerpflücken würde. Es war nicht das erste Mal.

Denn das war etwas, das sie beide auszeichnete, wenn es hart auf hart kam: Sie hatten unterschiedliche Wege. Und während Ian sich bemühte, Eowyns Entscheidungen zu akzeptieren, ohne sie für falsch oder absurd zu erklären, hatte er allzu oft den Eindruck, dass er selbst ihren Maßstäben niemals würde genügen können.

Für sie war sein Weg
immer der falsche. Das war etwas, dass ihn nicht nur frustrierte, es war zermürbend. Damals hatte sie ihm vorgeworfen, stillschweigend seinen Weg akzeptiert zu haben und nun den eigenen zu verfolgen. Wie fair war es dabei, dass sie ihn oft genug ausschloss und selbst das Tempo angab?

Denn während sie von ihm verlangte, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, schien sie selbst tun und lassen zu können, was sie wollte.
Sie hatte die Waage geeicht. Nur ihre Tara stimmte.



Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Eowyn
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Ian, Malek und Sarina vor der Tür

Wie Eowyn vermutet hatte - es war ihm wichtig. Er wollte darüber reden, auch, wenn er nicht wollte. Wie wirr und doch gleichzeitig verständlich. Bloß warf er gleich die erste Frage auf. Was spürte er zwischen ihnen? Sie verstand nicht, was er meinte. Sie hatte sich verändert, ja - das war es ja, was sie ihm die ganze Zeit hatte klarmachen wollen. War es das, was er spürte? Vielleicht. Oder aber da war etwas ganz anderes. Wer wusste das schon.

Aber er wollte wirklich ihre Gefühle wissen? Eowyn starrte ihn an, war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Ihre Gefühle hatte sie selbst doch kaum verstanden oder in Erinnerung. Es war... viel gewesen. Und vieles war außerdem im Laufe der Tage und Wochen verschwommen... Sie war sich nicht sicher, ob sie seinen Wunsch würde erfüllen können, aber... nun gut. Er gab die Regeln vor, und Eowyn nickte leicht, auch, wenn sein Beispiel von "Du bist schuld" sie etwas überrumpelte. Nicht darüber nachdenken. In Ordnung... aber sie stutzte. Er würde nicht viel sagen? Wieso das? Sie runzelte leicht unbewusst die Stirn, während sie versuchte, diesen Inhalt zu begreifen. Ging es nicht um sie beide? Wieso dachte er, nicht viel sagen zu müssen? Aber auch hier... in Ordnung. Dann eben so...

Er startete das Thema, dankbarerweise, und sie brauchte ein paar Momente um zu realisieren, dass er von der Sache in den Katakomben redete. Und die Erklärung, dass er die ganze Zeit er selbst gewesen sei, traf sie tatsächlich, löste irgendetwas in ihr aus - ein seltsames Gefühl, das sie nicht benennen konnte, und das sofort wieder verschwunden war. Sie schob es zur Seite.
Sie war sich ja schon während der Aktion beinahe sicher gewesen, dass alles nur ein Vorwand gewesen war, und hier kam die Bestätigung. Sie nickte.
Das habe ich mir dort schon gedacht.

Dann aber sprach sie erst einmal nicht weiter. Sie musste die Informationen verdauen, verarbeiten - und die richtigen, wahren Worte und den richtigen Inhalt für eine Antwort finden. Und das, wo die alte Eowyn doch so unfähig für so etwas gewesen war. Aber sie war nun fort - vielleicht eine Gelegenheit, neue Fähigkeiten zu entwickeln.
Was würde ihn vielleicht wenig verletzen? Was konnte sie sagen, begreiflich machen, ohne seine Entscheidungen in Frage zu stellen? Es war quasi unmöglich, sie musste... Schadensbegrenzung betreiben.


Ich... war mir in den Katakomben oft nicht sicher, wen ich vor mir habe, begann sie schließlich langsam und ohne ihn anzusehen. Aber... es ging mir nicht gut. Keine Überraschung. Ich wusste nur... dass ich eben durchhalten musste, bis ihr die Mission erledigt habt. Deshalb... lag es dann vielleicht wohl eher an mir, dass ich es nicht wusste. Es war die Anfangszeit gewesen, nachdem sie anders geworden war. Also konnte es gut sein. Ohnehin hatte sie dort nichts verstanden. Sie war... leer und müde gewesen und so viel mehr, nach Wochen der Gefangenschaft. Wie hätte sie irgendetwas wissen sollen. Ich war mir einfach nicht sicher... was das Ziel war. Wer da vor mit stand. Warum er tat, was er tat. Warum er so mit ihr sprach, während sie doch... einfach alles verloren hatte. Aber das wäre ein Vorwurf gewesen, also würde sie ihn ganz sicher nicht fragen. Außerdem lag es nicht an ihr, ihn zu kritisieren. Aber ich verstehe sie jetzt, deine Absicht.

Sie hielt inne, überlegte einige Sekunden. Was meinst du damit, was du jetzt zwischen uns spürst?, wagte sie es dann doch noch zu fragen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Ian, Malek und Sarina vor der Tür
 
Coruscant - Jedi-Tempel - umgebaute Padawanquartiere unten - Murrrar, Z5, Daemon, Kayn, NPC-Wächter

Da kamen sie also, jetzt, da alle angeforderten Wächter anwesend waren, aus den beiden improvisierten Zellen. Der schmale, für einen Menschen recht große Daemon Midracha und Kayn Iodor, der, aus Wookieesicht, sein Bruder hätte sein können. Beide groß, beide hellhaarig, beide recht attraktiv, hatte er gehört. Blieb abzuwarten, wie lange noch, wenn die beiden sich wirklich der Dunkelheit verschrieben hatten. Er war noch immer unzufrieden über diese Lösung, auch, wenn Alternativen nicht unbedingt besser waren. Aber am Ende entschied er nicht allein, er war nur die ausführende Person. Also dann.

[Ich wiederhole noch einmal], ließ Murrrar nun direkt von Angesicht zu Angesicht über Z5 mitteilen. [Keine Spielchen. Wir sind Jedi, keine naiven Traumtänzer. Beim geringsten Anzeichen für Probleme werden wir unsere Entscheidung überdenken. Und sollte einer von Euch noch einmal einem der unseren begegnen und noch immer Anhänger der dunklen Seite sein, so seid gewiss, es wird keine Gnade geben. Überdenkt Eure Möglichkeiten.]

Er drehte sich um, ohne eine Antwort abzuwarten, und führte die Gruppe aus den unteren Stockwerken heraus. Die Gänge hatte er räumen und absichern lassen, so dass nicht zufällig irgendein unbedarfter Anwärter den Schreck seines Lebens bekommen würde bei diesem Aufmarsch. Trotzdem blieb er wachsam, so wie die Wächter hinter sich. Die beiden waren Schüler, ihm nicht gewachsen und der Menge an Wächtern ohnehin nicht, selbst unter normalen Umständen, dennoch - kein Risiko. Er hatte keine Lust auf irgendwelche Zwischenfälle.
Ohne solche kamen sie immerhin beim Hangar an. Das solide Schiff stand schon bereit, die Startvorbereitungen bereits getroffen. Man hatte zwei Kabinen hergerichtet, in die man die beiden Schüler getrennt verfrachten würde für die Reise. Für genug Proviant war selbstverständlich ebenfalls gesorgt worden - den beiden Sith würde es besser gehen, als sie es verdient hatten, genau wie in den letzten Tagen bereits. Wenn er bedachte, wie Eowyn aussah, dann konnten die beiden sich sehr, sehr glücklich schätzen, dass die Jedi keine Rache übten - und an Kestrel und Q'Tahem wollte Murrrar gar nicht erst denken.

Er wandte sich halb zu dem Trupp um und wies dabei auf die "Mid Rim".


[Euer Taxi. Genießt den Flug, danach seid Ihr auf Euch gestellt.]

Und möge die Macht sich von Euch fernhalten, schloss er gedanklich - sprach es jedoch nicht aus, denn Provokation oder allzu starke Gefühlsausbrüche waren nun nicht das, was ein Rat ausstrahlen sollte. Aber manchmal... war er eben auch nur ein Wookiee.

Coruscant - Jedi-Tempel - Hangar, vor der "Mid Rim" - Murrrar, Z5, Daemon, Kayn, NPC-Wächter
 
Dass sie in den Katakomben oft nicht sicher gewesen war, wen sie vor sich hatte, konnte Ian sehr gut verstehen, denn ihm war es nicht anders ergangen.
„Ich weiß, dass es dir nicht gut ging.“ Das war offensichtlich gewesen und Ian hätte auch ohne Eindrücke der Macht nie etwas anderes gedacht. Einer Geisel – und nichts anderes war sie gewesen – konnte es nicht gut gehen. Während er auf Coruscant lediglich ein Gefangener gewesen war, den man behandelt hatte, wie ein Mensch, hatte Eowyn auf Bastion das denkbar schlechteste Los gezogen
„Mein Ziel war nicht, dich zu verunsichern. Ich war selbst verunsichert, weil ich dich kaum erkannt habe und panische Angst davor hatte, dass du“, Ian überlegte, wie er formulieren sollte, aber das treffendste war das, was ihm auf der Zunge lag. Es gab keine anderen Worte dafür, keine, die besser, schonender oder behutsamer geklungen hätte. „Ich hatte Angst davor, dass du aufgegeben hattest. Es war nicht klug, mich von dieser Angst leiten zu lassen und wenn ich ehrlich bin, erinnere ich mich nicht mehr genau an alles. Vor allem nicht, an das bei diesem Terentatek. Ich zeihe fast in Zweifel, was ich eben gesagt habe. Das mit Keebo. Ich glaube …“ Es war unheimlich schwer, Zugang zu seinem Gedächtnis zu finden. Da war die Angst gewesen, dass sie aufgegeben hatte und da war Dunkelheit gewesen, die kaum zu verdrängen gewesen war. Gespeist von seiner Angst. Ian erinnerte sich nur vage. Zu ungenau. „Ich glaube, ich hätte auch nicht klar trennen können. Ich kann jetzt kaum noch trennen. Mein Gedächtnis lässt mich kaum zurückerinnern. Ich wollte dir keine Angst machen. Es wäre“, wieder brach Ian ab. Eine Feststellung half nicht. Nicht, wenn er sie tätigte. „Wäre es besser gewesen, ich hätte dich nicht aus deiner Zelle geholt?“ Sie zu fragen war das Klügste, denn tatsächlich war sie die Einzige, die ihm eine Antwort darauf geben konnte.
Ihre Frage hingegen war einfach zu beantworten.
Fremde, Eowyn. Ich spüre eine Fremde und eine Distanz, die nicht allein auf das zurückführen möchte, was du mir gesagt hast. Ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass du glaubst, dass die alte Eowyn verschwunden ist. Oder nicht allein. Ich habe das schon auf Bastion gespürt, bei jedem Treffen das wir hatten. Aber jetzt macht es mir noch größere Angst.“
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Ian; Malek und Sarina vor der Tür

Nun ja, das war logisch, nicht wahr. Natürlich war das nicht seine Absicht gewesen... das hätte sie auch nie gedacht. Sein Geständnis, Angst gehabt zu haben, machte sogar auch irgendwie Sinn. Angst löste eben seltsame Dinge aus - und war seine Angst nicht absolut berechtigt gewesen? Sie selbst hätte es zwar nicht als "Aufgeben" beschrieben, aber sie war sich relativ sicher, dass die meisten es so bezeichnen würden. Und jetzt wurde es verwirrend - er erinnerte sich nicht mehr, war vielleicht doch nicht nur er selbst gewesen? Nachvollziehbar. Machte es nur komplizierter - und führte dazu, dass sie nicht ganz sicher war, was sie nun denken sollte.
Aber da war noch die Frage, die sie ihm gestellt hatte, und die Antwort... machte alles nicht einfacher. Angst... immer noch Angst. Sie wollte nicht, dass er Angst hatte. Aber wie sollte, konnte sie dafür sorgen? Und diese Distanz... war es nicht nur natürlich, dass sie ohne die echte Eowyn, ohne das, was sie ausmachte, distanziert waren? Andererseits...

Eins nach dem anderen.

Und sie musste ehrlich sein.

Er hatte nicht gefragt... sie musste es nicht sagen. Aber es war etwas, das ihm vielleicht helfen konnte; etwas, dass er vielleicht nicht grübelte. Und nicht etwas, das ihn ins Grübeln brachte. Also würde sie offen sein.
Viele würden wohl sagen, dass ich aufgegeben hatte, sagte sie leise, sah ihn noch immer nicht an. Ich... war dort alleine. Ich wusste, dass du bei den Extinktoren nichts zu sagen hattest. Sie war außerdem fort. Mein Ziel war... durchhalten, bis ihr beide weg sein würdet. Weil ich mir sicher war, dass... Ahna... ihre Stimme brach, es nicht riskieren würde. Nicht so. Also... hatte ich eben nur noch dieses eine Ziel. Euch beide zum Erfolg zu bringen und nicht abzulenken. Und am Ende würde es ohnehin keinen Unterschied machen. Ob sie aufgegeben hatte oder nicht - die Mission würde es nicht beeinflussen. Denn ab dem Moment, in dem sie den Boden des Tempels betreten hatte, war sie ohnehin nur noch Beiwerk gewesen, Mittel zum Zweck.

Seine Frage. Er hatte eine deutliche Frage gestellt, die sie beantworten musste, und lügen... kam eben nicht in Frage. Es gab nur ein Ja und ein Nein. Ehrlicherweise hatte sie nie darüber nachgedacht, und war es nicht auch für ihn wichtig gewesen, sie zu sehen, mit ihr zu reden? Er fragte nicht nur nach ihr, er fragte insgesamt. Oder meinte er eher, wie es für sie gewesen wäre?
Es war... schwer. Da war so viel, was dafür, aber auch dagegen sprach... Mehrmals öffnete und schloss Eowyn den Mund wieder. Sie wusste nicht, was sie dachte. Vielleicht gab es doch nicht nur ein Ja und ein Nein... Ich weiß es nicht, sagte sie schließlich. Ich weiß nicht, ob du es besser gelassen hättest. Es... du musstest mich sehen, oder? Du musstest mit mir reden. Hat es dir geholfen? Du konntest nicht wissen, wie es mir ging. Also... ich weiß es nicht. Sie wurde leiser. Vielleicht... Wieder eine kurze Pause. Vielleicht war das Terentatek unnötig, hauchte sie schließlich nur noch. Dort unten war schließlich alles eskaliert, als er begonnen hatte, sie irgendwie... zu übersehen. Aus Angst? Vermutlich. Irgendwie.

Die Sache mit der Distanz aber war etwas, das ihr überhaupt nicht gefiel. Denn... so natürlich es nun einmal auch so nach allem war... er hatte schließlich recht. Sie hielt ihn trotz allem auf Abstand. Der Gedanke, ihn länger, mehr, intensiver zu berühren, und sei es nur eine Umarmung, löste irgendetwas in ihr aus, und sein Name, sein Name... Er hatte nicht gefragt. Sie musste es ihm nicht sagen. Aber war es fair, nur, weil er nicht konkret fragte? Nein. Definitiv nicht. Genauso wenig aber wollte sie über das reden, über was sie sich im klaren war, und dann war da noch so viel, was sie selbst nicht verstand...


Vielleicht hast du auch Recht mit der Distanz, sagte sie schließlich beinahe ebenso leise, starrte auf ihre Bettdecke. Da ist vieles, das ich selbst noch nicht verstehe. Und anderes, über das zu reden... mir Angst macht. Aber glaube mir, wenn ich sage... sie holte tief Luft und sah ihn dann doch an, dass ich weiß, wirklich weiß, dass ich das hier, dich... nicht aufgeben möchte. Ich will das so nicht... Aber... ich... Ihre Brust wurde ihr eng, und sie atmete erneut tief ein. Ich will das hier. Uns. Ich... ich fühle es nicht, aber... ich will es. Verstehst du? Noch einmal ein tiefer Atemzug. Ob er etwas verstehen konnte, das sie selbst nicht wirklich begriff?

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Ian; Malek und Sarina vor der Tür
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Eowyn; Malek und Sarina vor der Tür



Doch“, widersprach Ian das erste Mal offen, und obwohl felsenfest überzeugt, auch sanft, „es würde immer einen Unterschied machen. Für dich, für mich. Für uns. Es würde. Es hätte. Es wird.“ Nicht aufzugeben bedeutete schon für einen persönlich viel weiter zu kommen, mehr auszuhalten, besser durchzuhalten. Zu kämpfen machte immer einen Unterschied, denn nur der stoische Kampf, das krampfhafte Festhalten an Hoffnung machte unerträgliche Missionen irgendwie handhabbar. Nicht aufzugeben war auf Bastion die einzige Option gewesen, für sie alle. Deshalb, ja, gerade auch deswegen, hatte Ian sich die Giftpille nicht einsetzen lassen. Er wünschte, Eowyn würde das irgendwie verstehen, mehr noch, ganz genauso sehen. Aber für diesen Wunsch war es zu spät, denn es wäre wichtig gewesen, ihr das früher zu sagen. Vor der Mission, nicht jetzt.


Hatte er sie sehen und mit ihr reden müssen? Hatte es geholfen, sie in die Katakomben zu bringen? Eine der Fragen konnte Ian sehr deutlich beantworten, doch nicht alle.

„Ich habe das nicht für mich getan, Eowyn“, sagte er schließlich leise, nach einer kurzen Pause. „Meine verrückte Idee oder Hoffnung war, dass du für einen Moment ohne Handschellen, wieder Kontrolle haben kannst. Wenigstens über etwas. Das wollte ich. Ich wusste, dass es dir nicht gut ging. Ich wusste es nicht nur, weil ich es gespürt habe. Ich meine, Eowyn …“ Es war sinnlos ihren Blick zu suchen, denn sie vermied ihn, seit sie sich wieder sahen. Trotzdem tat er es. „Ich weiß doch, an welchem Ort du warst und bei der Macht, dass du dort alleine warst, in mehr als einer Hinsicht, ohne irgendwen, ohne die Macht, das wusste ich auch.“ Ob sie ahnte, wie schwer das auch für ihn zu ertragen gewesen war? Er hatte sich beeilt, hatte versucht, die Katakomben schnell wie möglich zu kartografieren, um das elende Labor zu finden. „Es tut mir leid, dass ich dich dort runtergebracht und geglaubt habe, ich könnte damit irgendwie helfen. Es tut mir wirklich leid. Und nein, es hat nicht geholfen. Ganz im Gegenteil. Es war furchtbar.“ Erst dort hatte Ian das erste Mal den Eindruck bekommen, dass sie aufgegeben hatte. Quasi dort hatte er ihre Veränderung deutlich bemerkt. Zu deutlich. Dabei hatte er die einzig logische Option gewählt, die ihn nicht verdächtig gemacht hätte. Ein kleiner Ausflug, der ihm mit seiner ‚Gefangenen‘ natürlich zustand. Hätte er ahnen können, dass diese Idee das Gegenteil dessen ausgelöst hatte, was er eigentlich bezwecken wollte? Nein. Es war ein Fehler gewesen und diese Tatsache schmerzte. Sehr. Sein Herz schlug diesmal nicht schneller, sondern fester, schwerer, als würde es sich gegen etwas wehren wollen

Was die Distanz betraf – er
hatte recht. Nicht vielleicht, nicht ein bisschen, nein. Ian sah sich selten im Recht, aber hier war er sicher. Sie sah ihn nicht an. Sie hatte ihn noch kein einziges Mal bei seinem Namen genannt. Sie hatte ihn nicht berührt, auf keine Weise. Was, wenn nicht Distanz war das?
Dabei hatte er sich gewünscht, dass das Erste, was sie nach Bastion tun würden, wäre, sich in die Arme zu fallen. Da war kaum etwas, was er sehnlicher gewünscht hätte, als sie in seinen Armen zu spüren, sie zu riechen und ihre Körperwärme zu fühlen.
Als sie auf seinem Schiff das Schlafmittel genommen hatte, hatte sie ihm die letzte Umarmung schon verwehrt. Jetzt tat sie es wieder – und so sehr Ian auch versuchte zu begreifen, so sehr er vielleicht sogar verstand:
gebraucht hätte er etwas anderes.
Die Distanz war auch in ihren Worten deutlich gewesen, in ihrem Mangel an echter Freude, als sie ihn lebend gesehen hatte und das, nach einem zweiten Herzinfarkt. Ian wollte an diese Momente nicht denken, denn er wusste, dass Eowyn allen Grund hatte, sich schlecht zu fühlen. Dennoch, trotzdem – er brauchte sie und er brauchte etwas anderes und es war schwer, sehr schwer jemandem beistehen zu wollen, wenn man gerade selbst Beistand brauchte. Verdammt schwer war es.

Ian spürte, wie der Druck auf seine eigene Brust zunahm, wie es eng in seiner eigenen Brust wurde, dass er vielleicht genau die gleichen Symptome hatte wie Eowyn, die sich jetzt irgendwie dazu durchrang ihn anzusehen.
Sie wollte ihn, sie wollte das nicht aufgeben. Wenn ihre Worte auch nicht im Ansatz glaubwürdig klangen und ihr Aber sie in jedem Fall konterkariert hätten – Ian glaubte ihr.
„Du musstest dort aufhören zu fühlen. Du musstest, um zu überleben, weil es sonst zu viel gewesen wäre und dass… das was dich erschüttert hat, tut es noch immer und nicht zu fühlen, so paradox es auch klingt, es hilft, weil da sonst zu viel wäre. Ich…“ Er verstand sie mehr, als sie ahnte. Er verstand so gut, es ihm die Kehle zuschnürte. Diesmal war es Ian, der den Blick senkte. Nicht weil er etwas verbarg – sondern weil er nicht mehr wusste, ob er Eowyns Blick noch aushielt

„Ich weiß genau, wie sich das anfühlt. Zwei Mal habe ich das gespürt“, begann er abgehackt, nestelte das erste Mal an dem Stoff seines Ärmels um irgendetwas zu halten. „Wie ich aufgehört habe zu fühlen. Als Tahiri starb. Als ich meine Rache auf Telos nahm.“ Auf Bastion hatten sich so viele Bilder aufgedrängt, von Eowyn, von Tahiri und es waren Erinnerungen zurückgekehrt. So viele Erinnerungen. „Ich verstehe das, weil ich es kenne.“



Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Eowyn; Malek und Sarina vor der Tür
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Radan's und Kyran's Quartier- mit Radan und Tevin, Rx432 und Ed106 im Stand-By

Kyran´s Beutezug war erfolgreich. Sehr sogar. Sein Vater gab ihm sogar zwei Würfel Karotte, von denen sich Kyran sofort eines in den Mund steckte. Das Zweite sah er eine Weile lang an und ging dann zu Tevin, um es ihm hinzuhalten. Teilen war wichtig! Sein Vater teilte ja auch immer mit ihm. Als dieser dann Anfing, etwas von der Macht zu erzählen, sah Kyran ihn aufmerksam an. Zumindest bis er verstand, dass es ihm das ging, was am Nachmittag geschehen war. Das so..unschön gewesen war. Er nahm den Gleiter wieder in die Hand und bewegte ihn durch die Luft, jedoch mit deutlich weniger Enthusiasmus als zuvor. Erst, als er seinen Namen hörte, hob er wieder den Kopf und sah zu seinem Vater, auch wenn er nicht mehr verstand wovon er gerade sprach.

Was er aber sehr wohl verstand: Essen ist fertig! Kyran liess den Gleiter einfach fallen und rannte zu seinem Stuhl, den er selbst erklimmen und damit richtig am Tisch sitzen konnte... sofern sein Vater ihn etwas näher an den Tisch rückte. Somit war er auf jeden Fall der Erste am Tisch.

"Kyran eine Hunger."


sagte er und versuchte schon, sich selbst an den Tisch zu ziehen, zog sich aber nur vom Stuhl runter. Der Tisch war deutlich zu schwer für ihn. Er rutschte wieder zurück und liess seine Beine ungeduldig gegen den Rand vom Tisch baumeln.

"Lecker Essen! Lecker essen!"
sang er vor sich hin, ehe er sich umdrehte und sich ganz auf den Stuhl stellte, um vielleicht sehen zu können, wie lang sein Vater noch brauchte. Wie gefährlich die Situation war, war ihm natürlich nicht bewusst. Er wollte einfach das Essen sehen. Am liebsten, wie sein Vater es auf seinen Teller löffelte.

"Dem blaue Teller!"

rief er seinem Vater zu, damit der auch sicher den richtigen aus dem Schrank holte. Er wollte heute den blauen Teller haben. Manchmal fand er den roten oder grünen besser. Aber er war gerade überzeugt, dass dieses Essen nur vom blauen Teller wirklich geniessbar war. Garkeine Frage!

Coruscant-Jedi-Tempel-Radan's und Kyran's Quartier- mit Radan und Tevin, Rx432 und Ed106 im Stand-By
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Radan's Quartier- Mit Radan und Kyran- die Droiden offline

Die Antwort des Jedi auf sein Nachhaken bezüglich seines Alters warf nur noch mehr Fragen auf. Die logischste Erklärung für das von dem Mann genannte Phänomen wäre extreme Gravitation gewesen. Das es eine chemische Komponente gewesen war, war mehr als seltsam.

"Und da sind eure Wissenschaftler in all den Jahren nicht auf die Idee gekommen, den Ursprung zu erforschen und das zu synthetisieren?"


Heute liess sich doch praktisch alles analysieren und synthetisieren. Auch wenn es eine einmalige Chemikalie war. Und wenn man so einen Vorteil in Flaschen abfüllen und vertreiben könnte..nun, der Planet hätte wohl niemals finanzielle Probleme gehabt. Das der Planet von einer Naturkatastrophe zerstört worden war, klang wiederrum erneut nach schwarzem Loch oder so.

"Was ist mit eurer Welt passiert?


fragte er behutsam, während der kleine Junge von dem Jedi Karotten bekam. Eine vertilgte der Kleine sofort. Die andere brachte er ihm. Tevin nahm den Würfel lächelnd an, hatte aber absolut keinen Hunger. Natürlich nicht. Es war noch keine Stunde her, da hatte er sein Getränk an die glorreiche Schüssel gespendet. Der Gedanke an feste Nahrung... nun, er wollte sich das gerade eigentlich garnicht vorstellen. Zu seinem Glück erklärte der Jedi dann erstmal, was eine "Erschütterung der Macht war". Eben das, was ihn so umgehauen hatte. Er erklärte es wie ein Echo auf eine Störung, die irgendwo geschehen war. Tevin runzelte die Stirn. Vor allem, als dieser Mann erklärte, dass es vielleicht hunderte solcher Events gegeben hatte und er sie einfach nicht mitbekommen hatte. Weil ihm die Schulung fehlte.

"Wie oft kommen so heftige....Events vor?"

wollte Tevin wissen. Gut, das war das erste Mal gewesen, dass er sowas erlebt hatte. Also wahrscheinlich passierte sowas nicht so oft.

Als der Jedi dann erklärte, dass das Essen fast fertig war, begann das Chaos. Ein kleines Chaos, dass mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit zum Tisch wetzte und sich offensichtlich auf die Mahlzeit freute. Tevin hob den Gleiter erneut auf,den der Junge einfach fallen gelassen hatte und beobachtete das Kind, dessen Verhalten so unschuldig war. Allerdings sprang Tevin auf, als der Kleine sich auf seinen Stuhl stellte.

"Achtung!"

warnte er den Vater des Jungen, der deutlich näher dran war als er. Trotzdem setzte er sich in Bewegung, um den Kleinen vielleicht vor einer gewaltigen Beule zu bewahren. Oder Schlimmerem. Kinder waren so empfindlich und hatten einen unglaublichen Drang zur Selbstzerstörung. Eine unpassende Mischung.

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Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Ian; Malek und Sarina vor der Tür

Er sah es deutlich anders. Eowyn verstand es nicht wirklich, denn er hatte nicht einmal sicher gewusst, ob sie aufgegeben hatte oder nicht, was hatte es also für einen Unterschied gemacht? Und so lange sie am Leben blieb, so lange sie dafür sorgte, dass er und Brianna weitergemacht hatten, war doch alles in Ordnung gewesen. Aber weitermachen, wenn man nicht einmal mehr wusste, wer man war? Das funktionierte nur schwer. Sie hatte geatmet, sie hatte ihre Rolle gespielt. Mehr war leider nicht möglich gewesen.
Aber für ihn sah das anders aus. Sie verstand nicht genau, aus welchen Gründen, aber es tat ihr Leid, dass sie offensichtlich wohl einen Fehler gemacht hatte. Sie wusste nicht genau, wie es hätte anders laufen sollen... sie hatte sich ja nicht wirklich dafür
entschieden, es war einfach passiert. Trotzdem nickte sie leicht und murmelte: Tut mir Leid.

Es war nicht wirklich einfach, sich darüber klar zu werden, wie sie diese Katakomben-Sache am Ende beurteilte. Erst recht nicht, weil sie nicht sicher wusste, wie er selber dazu stand, und auch nicht, wie es zu diesem Zeitpunkt in ihm ausgesehen hatte. Genaugenommen wusste sie eigentlich überhaupt nicht, wie es irgendwann in ihm ausgesehen hatte, selbst bis heute kaum. Zumindest bei Dingen, die nicht sie selbst betrafen. Er wich aus, sobald sie Fragen in diese Richtung gestellt hatte - ob bewusst oder nicht war für sie nicht zu beurteilen. Und falls er es bewusst tat, gab es viele mögliche Gründe dafür.
Umso schlimmer, dass er diesen Ausflug anscheinend wirklich nur für
sie geplant hatte. Was sie allerdings nicht wirklich überraschte. Natürlich hatte er wohl viel an sie gedacht und sich einige Sorgen gemacht... ihr war es ja nicht anders ergangen. Sein Vorhaben war wohl löblich gewesen, allerdings unnötig. Das bisschen Kontrolle war nicht wirklich hilfreich gewesen, und sie war fast dankbar dafür, dass sie in Ohnmacht gefallen war und nicht gespürt hatte, wie die Macht von einem Moment auf den anderen wieder verschwunden war. Aber er hatte das selbstverständlich nicht wissen können. Das alles. Seine Entschuldigung... ein seltsames Gefühl. Schon in Ordnung, sagte sie. Tut mir Leid, dass es nicht geholfen hat. Eigentlich keine Überraschung. Sie hatten furchtbar... was, gestritten? Das war viel zu wenig dafür. Sie hatte immerhin sogar Blitze erzeugt. Zum ersten Mal in ihrem Leben - und hoffentlich auch zum letzten Mal. Eowyn wusste, dass die Katakomben zum Teil dafür verantwortlich waren, vielleicht sogar zu einem großen Teil, denn sie hatte sich trotz ihres versuchten Schildes kaum wehren können gegen den Druck. Vermutlich war sie diesem etwas schwächer im Tempel selbst schon viel zu lange ausgesetzt gewesen. Trotzdem - es hatte sich furchtbar angefühlt, das alles. In diesem Punkt stimmte sie mit ihm tatsächlich völlig überein.

Du konntest es nicht wissen. War wohl einen Versuch wert. Es hätte ja auch sein können, dass sie sich gegenseitig Kraft gegeben hätten. Die er ganz sicher auch nötig gehabt hatte. Stattdessen aber hatte er sie verletzt, innerlich vor allem, und sie war fast noch niedergedrückter zurückgekehrt. Und sie? Hatte sie ihm wehgetan, ohne es zu wollen, womöglich ohne irgendwie anders zu können? Vermutlich. Wenn sie zurückdachte an diese Zeit in den Katakomben - diese war furchtbar gewesen. Sie hatte nicht gewusst, was sie fühlen sollte; dann die Kraftlosigkeit, weil sie tagelang nicht gegessen oder getrunken hatte. Die fehlende Sicherheit, dass sie jemand war. Die vorhandene Sicherheit, dass er nicht mehr er selbst war. Und dann - das einzige Gefühl, das irgendwie noch dagewesen war: Wut. Die er auch noch angestachelt hatte. Dabei hatte sie das nicht fühlen wollen, hatte nicht gewollt, dass die Wut, der Zorn, all das, in ihr wuchs und überhand nahm. Weil es so sehr das Gegenteil von dem gewesen war, wofür sie gestanden hatte. Aber ihm... war dort irgendwie alles egal gewesen. Was ihr wichtig gewesen war, was sie gebraucht hatte.
Vermutlich, weil er selbst anderes gebraucht hatte. Aber er hatte ihr sogar Angst gemacht mit seinem Verhalten, hatte sie von sich gestoßen - so, dass sie erst recht nicht mit ihm hatte reden wollen, gar können. Denn das war einfach nicht er gewesen. Sich einem Sith öffnen - unmöglich. Und bis heute wusste er wohl schlicht nicht
wirklich, was ihr Problem gewesen war. Andererseits war das der Punkt, den sie ihm eigentlich auch nicht mitteilen wollte.
Sie war schlicht nicht in der Lage gewesen, korrekt zu handeln.


Es tut mir Leid, dass ich dir nicht geben konnte, was du gebraucht hast. Und es noch schlimmer gemacht habe. Immerhin... es war am Ende etwas positives, also... Immerhin habe ich danach wieder regelmäßig sie musste ja nicht alles offenbaren gegessen und getrunken. Weil ich gesehen habe, dass ich meinen Körper vielleicht noch brauchen würde. Und anders hätte sie das Verhör vielleicht nicht überlebt.

Nach ihrem Geständnis sah sie ihn an, versuchte zu erfassen, was in ihm vorging - und auch, ob er verstand. Dabei war es beinahe so wie früher. Sie sagte etwas absurdes, und er war in der Lage, es sofort einzuordnen, eine Erklärung zu finden - und sie manchmal besser zu verstehen als sie sich selbst. Die simple Erklärung, dass sie gelernt hatte, nichts zu fühlen... Aber sie fühlte. Sie fühlte doch so viel. Und gleichzeitig... auch nicht? Vielleicht nur manches? Und dann schien es für
ihn schwierig zu werden, es war eindeutig, so, wie er diesmal ihrem Blick auswich. Tahiri... natürlich. Und Telos. Vermutlich würde man so etwas gar nicht anders überstehen? Eowyn konnte es sich ohnehin kaum vorstellen.
Ich... ich fühle, sagte sie leise, ich weiß das... aber... vielleicht... anders. Vielleicht hast du recht. Vielleicht... nur einzelne Dinge. Sie schwieg, horchte in sich hinein. Die Sache mit dem Rat zum Beispiel... es tangierte sie kaum. Aber anderes? Ich mache mir Sorgen um Brianna... ein wenig. Aber genug? Oder redete sie sich das nur ein? Ihre Lähmung... Es war, wie es war. Sie... ja... sie... Sie schloss die Augen, ballte die linke Hand zur Faust. Vielleicht war da sogar nur eine Sache, die sie wirklich fühlte. Eine einzige, seitdem sie hier war. Sie hatte das bisher nicht begriffen... Aber wenn sie jetzt darüber nachdachte, wurde es eigentlich plötzlich sehr klar.

Aber sie wollte es ihm nicht sagen. Er würde wieder... verständnisvoll sein. Er würde nicken. Sagen, dass sie unrecht hatte. Dass die Zeit schon viel richten würde. Dass sie nicht aufgeben sollte. Oder aber er würde wütend werden, weil sie anknüpfte an so vieles von früher. Weil sie nicht lernte. Weil er genervt sein würde. Weil sie sich zusammenreißen sollte. Und beide Reaktionen wollte sie nicht sehen, sie wollte überhaupt keine, weil sie sie gefügig würde annehmen und akzeptieren müssen. Sie wollte nicht einmal, dass dieses Gefühl Fakt war. Sie wollte so nicht fühlen, wieso war ihr dieses Gefühl geblieben?
Gleichzeitig war ihr gesagt worden, dass sie reden musste. Sie hatte Brianna versprochen, gesund zu werden. Sie hatte eigentlich keine Wahl.


Ich... Keine Wahl zu haben hieß nicht, dass es leicht fiel. Ich... Überhaupt nicht. Sie musste die Augen geschlosse halten. Definitiv. Ich... Ihr ganzer Körper stand unter Spannung - oder zumindest der Teil, den sie spürte.
Sie musste reden. Musste. Reden.
Eowyn atmete einmal ruckartig aus, dann wieder ein.
Ich HASSE mich, stieß sie schließlich aus, fühlte aber keine Erleichterung darüber, es endlich über die Lippen gebracht zu haben. Ich HASSE mich, wiederholte sie, öffnete die Augen und sah zur Zimmerdecke. Ich hasse das, was ich bin dafür, dass ich geredet habe, dass ich aufgegeben habe, dass du dir Sorgen machen musstest. Ich hasse zutiefst diese Narben und meinen verkrüppelten Körper. Ich hasse, dass ich eine Mörderin bin. Und das nicht die letzten Male waren. Ich hasse, dass Ahna mich als Nachfolgerin eingesetzt hat, und der Rat mir selbst das nicht zutraut, weil ich anscheinend unfähig bin, weil ich Fehler mache, immer und immer wieder. Ich hasse, dass ich nicht einmal einen Freund habe und stattdessen dich belasten muss. Ich... Ich hasse mich dafür, einen galaxisweiten Krieg ausgelöst zu haben, egal, ob es richtig war oder nicht. Ich hasse, wie schwach ich auf Bastion war, wie leicht man mich brechen und manipulieren und verschwinden machen konnte, und deshalb hasse ich mich dafür, wie ich nach all den Jahren eine so miserable Schatten sein kann und der Rat mir all das zu Recht nicht zutraut. Ich hasse die alte Eowyn für ihre furchtbaren Entscheidungen, für Duval, für ihren Umgang mit dir, für ihre Unfähigkeit, Padawane auszubilden, für... ihre Sturheit und ihre Ignoranz. Ich...

Der Ausbruch hatte sie angestrengt, und Eowyn schloss wieder die Augen. Da war sicher noch so vieles mehr, was ihr gerade nicht einfiel. Ich glaube... das ist es, was ich noch fühle, beendete sie ihre Tirade. Ich... weiß nicht... ob es gut ist, wenn du jetzt etwas sagst. Sie schwieg einen Moment. Das alles tut mir sehr Leid, flüsterte sie und spürte zum ersten Mal seit langer Zeit einen Kloß im Hals. Sag besser nichts. Ich... Es ist für mich okay. Ich komme damit klar. Ich... schaffe das schon. Irgendwie. Weil sie eben musste. Aber ich möchte dich nicht da reinziehen. Ich... wünschte, du müsstest damit nicht klarkommen. Es tut mir Leid. So unglaublich Leid.

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Tevin
stellte die richtigen Fragen. Radan schmunzelte in anbetracht dessen das kyran wirklich teilte. Das war genau das was er ihn beigebracht hatte. Freundlich zu sein und mit anderen zu teilen. Es war seltsam wenn Radan scwach gewesen wärwe dann wäre er nach seiner Geburt getötet wurden. Doch diesen Gedanken schob er nach hinten bei der Frage.

"Das hätten sie vielleicht gerne in anbetracht des Krieges der auf meiner Welt ausbrach waren unsere Wissenschaftler beschäftigt. Der Krieg brahc aus als dunkle Jedi auf unseren Planeten kamen "
Für die ganze Geschichte würde ihnen offensichtlich die Zeit fehlen und als Tevin nach seinen Welt fragte holte Radan bereits die blauen teller heraus es gab nur zwei. Er stellte einen vor Kyran und einen vor Tevin bevor er sich wieder an das ABendessen machte,

"Es war ein langer bürgerkriehg in folge dessen sich zwei fronten auftaten die dieses dunklen Jedis der meinen Vater korumpierte und die der traditonalisten die nichts von der Macht hielten und auf den König schworen und auf den alten weg den weg des Kriegers den sie folgten. Nun nur ihr könig wurde zum Jedi und hatte nur ein gemindertes Interesse an seiner Heimatr dich er wollte den Krieg beenden und viel dafür der dunkelheit anheim und es brauchte eine weile bis er in das Licht zurück kehrte und als es soweit war erfuhr er davon das sein Planet starb. Er brannte aus und gilt als unbewohnbar und da mein Volk nur ein Raumschiff besaß ist es unwahrscheinlich das es noch weitere überlebende gibt "
Er überließ es Tevin ob er den Schluss ziehen konnte das der König von dem er sprach vor ihm stand oder nicht. Er half dabei das Kyran sich hinsetze und tat beiden Essen auf. Erst als er sich setzte widmete er sich der anderen frage.

"Nun es passieren sicher laufend erschütterungen oder mehr abweichungen von den wellen der Macht einige erschütterungen sind sehr tiefgreifend das man sie pürt. Eine Machtvolle Person stirbt beispielsweise das ist das was du gespürt hast andere sind weniger stark beispielsweise ein Jedi der am anderen Ende des Universums stirbt und der nicht stark genug in der Macht ist. Aber auch da gäbe es möglichkeiten das du es spürst wenn du eine Bindung zu diesen Jedi hast. Wenn mehrere hundert Menschen auf einmal sterben wirst du das ebenso spüren doch im normalfall gibt es vieles was du nicht mitbekommen wirst und vor vielen wirst du dich abschotten ganz automatisch. Immerhin willst du nicht laufend zusammen brechen"
Versuchte es Radan mit einer Erklärung. Während er Kyran einen Kuss auf die Stirn drückte


"Lasst es euch schmecken"
Dummerweise hatten sie nur zwei Blaue Teller weswegen Radan sich einen Roten genommen hatte. Es war der beweis der aufgabe. Das er anderen den vorzug ließ vor sich selbst. Das war die Philosophie die er Kyran beibringen wollte

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Schon in Ordnung. Wie gerne hätte Ian Eowyns Worten geglaubt, doch sie konnte ihn auch beim zweiten Mal nicht überzeugen. Schon in Ordnung. Diese Worte wirkten so deplatziert nach all dem. Wäre tatsächlich alles in Ordnung, sie hätten anders miteinander geredet, vielleicht sogar gestritten und Ian war unsicher, ob er sich nicht lieber das herbeiwünschen sollte. Einen Vorwurf von ihr, einen, den er irgendwie erwartet hatte. Einen Vorwurf hätte er eher viel eher ertragen, als diese Fremde, diese Emotionslosigkeit mit der sie fortwährend sprach.
Natürlich hatte er nicht wissen können, ob einer seiner Versuche gelingen würde – aber, dass er so vollkommen nach hinten losgegangen war? Es war zermürbend. Über das vergangene nachzudenken, im Hier und Jetzt zu sein. Ian fühlte sich, als würde er in diesen Sekunden altern, um ein paar Jahre mindestens. Als sähe er die Sanduhr mit den Jahren seines Lebens. Korn für Korn rieselte hinab, elend langsam und doch unmöglich aufzuhalten.

Immerhin hatte sie am Ende wieder regelmäßig gegessen und getrunken, weil sie erkannt hatte, dass sie ihren Körper noch brauchen würde?
Ian atmete aus, hatte längst das Gefühl dafür verloren, ob er es laut oder leise, schnell oder langsam tat. Die Pille. Warum hatte sie nicht auf die Pille gebissen? Die Frage schoss mit ungeahnter Intensität in seinen Kopf. Warum, zur Hölle, hatte sie, nach all dem, nicht einfach auf die Pille gebissen? Wenn doch ohnehin alles verloren gewesen war, wenn sie ein Stück Eowyn auf Bastion und das andere auf Kast zurückgelassen hatte und ihr einziger Plan nur noch der gewesen war, Brianna und ihn die Mission erledigen zu lassen, warum hatte sie nicht ihren Notausgang gewählt? Ein kleiner Biss und all das wäre ihr erspart gewesen. War das nicht die Idee hinter dieser verfluchten Pille gewesen? Warum tauchte diese Frage in Ians Kopf auf? Warum tat es weh, daran zu denke? Warum reichte der Erfolg der Mission nicht aus, um einen Keim aus Hoffnung zu hinterlassen? Warum führten sie dieses Gespräch?
Da war nichts, was Ian erwidern konnte, beinahe hilflos sah er Eowyn nach ihrer Entschuldigung an.
Schon in Ordnung. Das hätte er sagen können und irgendwie hätte es gepasst, wäre weniger deplatziert gewesen, als ihre Worte. So hob und senkte Ian die Schultern. „
Dumm gelaufen, hm?“
Wieder gegessen und getrunken. Weil sie ihren Körper vielleicht noch brauchen würde. Vielleicht. Vielleicht. Ja.

Leise erklärte sie schließlich zu fühlen. Nicht viel, aber ein bisschen. Ein paar einzelne Dinge. Die Sorge um Brianna, ja, die war schon deutlich gewesen, als sie die Bitte ausgesprochen hatte, er möge sie zurück nach Bastion begleiten, um eine andere gefangene Jedi zu retten.
„Sie ist stark. Sie kennt die Katakomben. Sie hat das Amulett.“ Dabei klang es eher, als zähle Ian Tatsachen auf. Ein paar Fakten. Bloß war da nicht viel, was er sonst hätte sagen können. Sie schafft das? Wusste er nicht. Sie wird das schon schaffen? Eine Phrase. Mach dir keine Sorgen? Ein Euphemismus. „Ich mache mir auch Sorgen.“

Das entsprach der Wahrheit, oder es hätte ihr entsprochen, hätte Ian weiter darüber nachgedacht. Dabei war Brianna gerade die letzte, an die er dachte, denn sein Fokus galt ganz und gar Eowyn und da war kein Platz für etwas oder jemand anderen.
Ian sah, wie Eowyn die Hand zur Faus ballte. Sie setzte an um zu reden, brach ab. Einmal, zweimal. Und was dann kam, löste etwas in Ian aus, das nicht länger mit purer Verzweiflung zu beschreiben war. Nein, es war weitaus mehr als das. Eine Mischung aus Verzweiflung, aus Hilflosigkeit, etwas, aus dem Trauma gemacht war. In einer einzigen, selbstvernichtenden Triade sprach Eowyn aus, was sie fühlte, was übriggeblieben war. Ich hasse mich. Die alte Eowyn. Sie hasste alles an sich. Ihr gesamtes Dasein, ihre komplette Existenz. Und eigentlich auch die neue Eowyn, denn wenn es die alte nicht mehr gab, dann musste es eine andere geben. Eine, die sie auch hassen musste, allein schon, weil es folgerichtig gewesen wäre.

Da war die Dunkelheit, vor der sie sich auf Va’art gefürchtet hatte. Genu die Dunkelheit, die jetzt hier lauerte oder längst über sie hineingebrochen war.

„Ich hasse, dass du das alles sagst“, kam leise, brüchig. „Denn ich, ich habe dich da hingebracht.“ Mit dem Rat gesprochen, diese Idee überhaupt erst vorgebracht – das hatte er. Er hatte gestanden, dass es ein Virus gab, hatte erklärt, dass es das Beste war, Eowyn als Geisel zu nehmen, um glaubhaft zu sein, um das Virus finden zu können. Aber. Da gab es ein Aber und es bäumte sich in Ian auf, wurde größer, wurde stärker, wurde mächtiger. „Ich hasse, dass du all das so siehst. Ich hasse, dass ich dich nicht erreiche. Aber“, und jetzt wurde seine Stimme fest, obwohl er lautlos weinte oder gerade deswegen. Er zwang sich, sie anzusehen, dabei spielte keine Rolle, ob ihre Augen geschlossen bleiben würden, oder nicht, „Ich hasse dich nicht. Ich bin nicht Mellah, ich bin nicht Brianna, ich bin nicht Tahiri. Aber ich bin so etwas wie ein Freund. Du kannst … du kannst all das hassen. Aber ich, ich hasse dich nicht, hörst du? Ich hasse diesen Moment. Und vielleicht den danach. Ich hasse, dass wir das hier durchstehen müssen. Aber“, er schluckte schwer, „ich kenne mich mit Hass aus und ich weiß, ich weiß, ich weiß, dass aus Hass etwas ganz anderes werden kann.“






 
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