Storm{X}Padmé schrieb:
soo um mal nen Zwischenstand bekannt zu geben *G*
ich hab heut den roten Faden aufgeschrieben, die Zusammenfassung des Plots, bookman old style 9, kam auf 2 Seiten... Das erste Mal, dass ich sowas mache, normalerweise schreib ich einfach drauf los *G* Aber dieses Plot Bunny is besonders lieb zu mir und fluestert und fluestert, so konnte ich das heut von Anfang bis Ende durchschreiben... Die Story existiert praktisch *G* Jetzt muss ich nur noch schreiben...
Sehr gut! Freut mich, dass du angefangen hast, dein eigenes "Kind" zu entwickeln!
Wahrscheinlich wirst auch du dann bald feststellen, dass diese Art des durchstruckturierten Arbeitens zumindest komfortabler ist, was das eigene Wissen angeht. Das plötzliche im Schreiben Anhalten und sich fragen, was jetzt eigentlich kommt, fällt weg.
Und da kommt ihr ins Spiel

... Wie recherchiert ihr? Ich hab bei der Stadt angefragt heute, weil ich das Ganze hier in meiner Heimatstadt spielen lassen und Gebaeude, zumindest Grundrisszeichnungen von zwei Gebaeuden haben moecht, wo das Ganze hauptsaechlich spielen wird... Die krieg ich auch hoffentlich bald, die klangen mal sehr positiv bei der Stadt... Dann hab ich mal die Location, meine Stadt kenn ich ja auch recht gut *G*, und ansonsten tut's ein Stadtplan... Aber wo geht's jetzt weiter? *gruebel* macht ihr zuerst Recherche hardcore, bevor ihr mit irgendwas schreiben anfangt? Wo sucht ihr, was sucht ihr, lest ihr ganze Buecher? usw *G* da ich leider noch nie die Moeglichkeit hatte, einen Kurs zu besuchen, wuerd ich mich freuen, wenn ihr n bissl ausm Naehkaestchen plaudert...
Wie Divine schon sagte - wir warten dann übrigens auf deine Kurzgeschichte, Wächter!

-, ist das Internet eine hervorragende, wenn auch mit Vorsicht zu genießende Quelle. Man findet einfach sehr vieles und das meiste davon kann man sehr oft als bare Münze nehmen. Infos zu einer Stadt bspw werden sich kaum bei verschiedenen Quellen unterscheiden, Eigenarten des Wetters, Wolkenformen und so ein Käse ebenso. Allerdings verlasse ich mich in vielen Fällen weiterhin auf klassische Sekundärliteratur. Im Zuge des Fantasy-Projekts habe ich unter anderem
Ritter, Mönch und Bauersleut,
Rittertum und ritterliche Welt oder
Krieg und Frieden im Mittelalter gelesen. Hin und wieder durchaus trocken, aber als Quelle unverzichtbar.
Eine andere Form der Recherche ist auch das Besuchen - falls im Rahmen der Möglichkeiten - von geeigneten oder sogar im Roman vorkommenden Orten. Die Kamera mitnehmen, Fotos schießen, bis einem der Daumen abstirbt und schon hat man zuhause während der Arbeit einen wahren Schatz an Informationen. Dafür muss man manchmal sogar nicht weit fahren. Seit ich in Aachen wohne, besuche ich oft das Ponttor, ein aus dem Mittelalter sehr gut erhaltenes Stadttor. In den Grundzügen findet man dieses Bauwerk jetzt in meinem Roman wieder. Es ist eben etwas ganz anderes, wenn man schon einmal im Schatten eines Gemäuers stand, schonmal ein Schwert in der Hand hält, als wenn man sich das alles wirklich ausdenken muss.
Die Möglichkeiten der Recherche sind da unbegrenzt. Meine Bundeswehrzeit ist ebenfalls ein wichtiger Einfluss und Recherchepunkt gewesen. Ich weiß jetzt, wie arschkalt es im Winter im Freien ist. Dass es keinen Spaß macht, überhaupt nicht romantisch ist, die kalten Finger einem Feuer entgegen zu strecken. So viele Dinge kommen da zusammen. Irgendwer hat mal gesagt, man solle nur darüber schreiben, womit man sich auskennt. Ist durchaus was dran, selbst wenn man natürlich nicht von allem irgendwas verstehen kann. Aber selbst etwas erlebt, gesehen oder gefühlt zu haben - in jeder Hinsicht - hilft beim Schreiben und Vorarbeiten unbezahlbar.
Auch Gespräche mit "Experten" sind von Hilfe. Den Opa oder die Oma nach dem Krieg zu befragen, nach ihren Eindrücken oder einen bekannten passionierten Wanderer oder Bergsteiger auszuquetschen - all das kann einem helfen. Ist ein dummer Satz, aber wenn man es selbst nicht besser weiß, macht man sich eben die Weisheit eines anderen zu Nutze.
Wann du mit der Recherche beginnst, hängt dann natürlich auch davon ab,
wann du die Ergebnisse für deine Arbeit brauchst. Willst du, als Beispiel, ein Hochhaus aus deiner Heimatstadt für das Finale des Romans gebrauchen, und vorausgesetzt, du schreibst chronologisch - auch nicht immer die Regel -, dann reicht es vollkommen, wenn du auch dann erst recherchierst. In dem Fall sind die Eindrücke und Erinnerungen noch sehr viel näher.
Das ist alles verdammt viel Arbeit in den meisten Fällen. Aber die potentiellen Leser, der potentielle Verlag und vor allem du selbst werden es dir am Ende danken. Nichts geht über eine Geschichte, der man anmerkt, dass da jemand geschrieben hat, der sich auskennt ... selbst wenn er es eben nicht konnte und einfach nur Talent hatte, dies zu verschleiern. ;O)