In der geplanten Opferung des Kindes lässt sich von "Pfandkindern" in rivalisierenden Stämmen, über Isaak bis hin zu einer Metapher auf die Kreuzigung ja Einiges reinlesen, steckt aber nicht wirklich im Text und wird dann auch doch nicht wirklich ausgespielt. Collins ist der Deus-Ex-Machina, der die zu grausame Abschlachtung mit Selbstopfer verhindert.
Dass die ganzen Monster nur das Resultat eines Dämons sind, dem einfach langweilig ist (und der irgendwann wiederkommt) macht die gesamte Handlung sinnlos. Nicht nur, dass in Amerika ja praktisch immer Krieg herrschte, das hier gemachte Opfer hat also keinerlei Konseuenz, nein, auch eine gesellschaftskritische Dimension fällt vollkommen weg: Manche Menschen, sind eben einfach vom Teufel besessen. Das mag im christlichen Amerika ja vielleicht als Idee gut ankommen, ist mir aber viel zu flach.
Die Motivation / Herkunft des Dämons (oder warum der im eher dünnbesiedelten Amerika sein Unwesen treibt indem er eine kleine Expedition terrorisiert, im besiedelten Europa aber scheinbar nicht bekannt ist. Keinerlei Hintergrund dazu. Der amerikanische Exzeptionalismus gilt wohl selbst in der Hölle. Warum weiß aber niemand. Auch der Titel der Reihe wird da irgendwie nicht eingelöst.
Auch, dass das Gateway Arch dann einfach eine ne neue Phase der dämonischen Präsenz einläutet (In den 60ern?, dazwischen war alles gut?), ergibt keinen Sinn.
Zum Horror: Ich weiß nicht, ob es an der mangelnden Reflexion lag, oder daran, dass es eher nicht mein Genre ist. Aber bei dieser Reihe war ich froh, dass es vorbei war. Irgendwas an der Geschichte ist mir dann doch übel aufgestoßen und hat bei mir immer ein schlechtes Gefühl hinterlassen. Hab ich bei Literatur echt selten.