WedgeAntilles
Rogue Lea.der
Da wir es hier teilweise auch schon von Wirschaftsordnungen und dergleichem hatten, mal ne Kleinigkeit, evt. interessiert es einen:
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung............................................................................................ 3
II. Hauptteil
1. Definition von Property Rights.............................................................. 3
2. Historische Betrachtung am Beispiel John Locke und Jean Jaques Rousseau 4
3. Grenzen von Property Rights................................................................. 5
4. Wirtschaftliche Situation Deutschlands nach 1945, sowie 1989 - Liegt der Unterschied zwischen BRD und DDR 1989 in den jeweils herrschenden Property Rights begründet?.................................................................... 6
5. Existenz von Property Rights in der DDR............................................. 8
6. Auswirkung fehlender Property Rights.................................................. 9
III. Schluss............................................... ............................................. 11
Literaturverzeichnis...................................................................................... 12
I. Einleitung
Im Rahmen des Themas: ?Die ordnungspolitische Bedeutung von Property Rights? soll in dieser Hausarbeit die Bedeutung von Property Rights für eine Wirtschaftsordnung betrachtet werden.
Ganz konkret möchte ich hier die Deutsche Demokratische Republik untersuchen.
Die Diskrepanz zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland 1989 ist auffällig. Es stellt sich die Frage, woher dieser Unterschied resultierte.
Ich vertrete die Theorie, dass fehlende Property Rights die Ursache dafür sind. Diese Theorie soll in der folgenden Arbeit bewiesen werden.
Dazu ist es notwendig, eine Definition des Begriffes ?Property Rights? zu liefern.
Um die Frage ob fehlende Property Rights als entscheidender Faktor angesehen werden können, werde ich die Ausgangssituation bei Gründung der DDR mit der BRD vergleichen. Danach betrachte ich die Situation 1989 vor der Wiedervereinigung. Ich werde zeigen, dass die wirtschaftliche Entwicklung sehr unterschiedlich verlief.
Im Folgenden werde ich ausführen, warum die These, dass in der DDR keine Property Rights existierten, zutrifft.
Der Kernpunkt wird dann die Analyse sein, was für Auswirkungen durch fehlende Property Rights entstehen. Hier werde ich aufzeigen, dass diese Auswirkungen schwerwiegend und fatal für eine Volkswirtschaft sind. Die Ausgangsfrage muss zwangsläufig mit Ja beantwortet werden: Fehlende Property Rights waren in der Tat der entscheidende Faktor.
II. Hauptteil
1. Definition von Property Rights
Für Ökonomen sind Property Rights die individuellen Rechte hinsichtlich der Nutzung von Ressourcen. Sie sehen das System der Property Rights als ?a method of assigning to particular individuals the ?authority? to select, for specific goods, any use from unrpohibited class of uses.? (Vgl. Alchian, A. A. (1977): Some Implications of Recognition of Property Right Transaction Costs, in: K. Brunner (Hrsg.): Economicus and Social Institutions, Boston, The Hague, London: 233-254)
Traditionell versteht man unter Property Rights folgende drei verschiedene Elemente:
1. Nutzungsrechte
Nutzungsrechte definieren den Grad der Nutzung einer Ressource, ebenso wie
die Veränderung oder auch Zerstörung jener.
2. Recht auf Nutzung der Erträge aus einer Ressource, ebenso wie das Recht
Verträge mit Dritten über die Nutzung zu schließen
3. Recht des Weiterverkaufs
In jüngerer Zeit nimmt die Bedeutung sogenannter intellektueller Property Rights zu. Hierunter sind immaterielle Gegenstände wie Namen, Marken oder Patente zu verstehen.
Des weiteren muss zwischen staatlichen und privaten Property Rights unterschieden werden. Dies definiert sich nach der Person, der Rechteinhaber ist. Besitzt ein Einzelner oder eine Gruppe die Rechte spricht man von privaten Property Rights.
Liegen die Rechte beim Gesetzgeber oder der Verwaltung (bzw. bei deren Organe) handelt es sich um staatliche Property Rights.
Property Rights ?definieren die Dominanzbeziehungen zwischen Personen hinsichtlich der Verfügungsberechtigung über knappe Güter und Ressourcen? (Dieter Schmidtchen ? Funktionen und Schutz von Property Rights ? Eine ökonomische Analyse)
Im Folgenden werde ich von privaten Property Rights sprechen.
2. Historische Betrachtung am Beispiel John Locke und Jean-Jaques Rousseau
Locke und Rousseau vertraten jeweils entgegengesetzte Standpunkte zu Property Rights.
Locke war ein starker Befürworter von Privateigentum. Seine vielleicht berühmteste Verteidigung zugunsten Privateigentum ist in Kapitel 5 von Second Treaties of Government zu finden.
Für Locke wurde die Welt ursprünglich den Menschen zusammen gegeben. Was aus der Natur kommt ? wie Früchte und Tiere ? sind Gemeineigentum. Jeder Mensch besitzt allerdings das Eigentum über seinen Körper und die Arbeit seiner Hände. Wird Arbeit aufgewendet geht der Gegenstand in den Besitz des Arbeitleistenden über. Früchte werden geerntet, Tiere gejagt zum Beispiel.
Gemeineigentum sieht Locke folglich in der unbearbeiteten ? und damit nutzlosen ? Natur. Nutzen erlangt es erst durch Arbeit ? wodurch es allerdings zu Privateigentum wird. Gemeineigentum ist nutzlos, nur Privateigentum stiftet Nutzen ? so Lockes Schlussfolgerung. Allerdings stellt er zwei Bedingungen:
Die erste fordert keinerlei Verschwendung.
Die zweite verlangt, dass ?enough, and as good? für die anderen übrigbleibt.
Rousseau verneint das Privateigentum. Er versuchte zu erreichen, dass Gemeineigentum erhalten blieb. ?The fruits belong to all and the earth to no one.? (Jean-Jaques Rousseau (1755): The First and Second Discourses, ed. Roger D. Masters (New York: St. Martin?s Press, 1964) S. 142) Für Rousseau stellt Privateigentum kein funktionales System dar, dass durch langen Gebrauch gerechtfertigt wäre. Für ihn zeigt sich Privateigentum als egoistisch und destruktiv.
3. Grenzen von Property Rights
Property Rights unterliegen gewissen Beschränkungen. Als erstes wäre hier die gesetzliche Mitbestimmung von Arbeitnehmern zu nennen. Dieses Gesetz von 1976 besagt, dass der Aufsichtsrat von Firmen mit mindestens 2000 Mitarbeitern zur Hälfte vom Arbeitgeber und zur Hälfte von den Arbeitnehmern besetzt wird. Obwohl der Besitz nicht zur Debatte steht greift der Gesetzgeber in die Rechte des Unternehmenseigners (bzw. der Unternehmenseigner) ein und diktiert ihm Verpflichtungen.
Ein ganz aktuelles Beispiel ist der Ausschluß der Keimbahntherapie am Menschen von der Patentierbarkeit. Eine Bewertung soll an dieser Stelle nicht vorgenommen werden, doch bleibt festzuhalten, dass auch hier eine Beschränkung von Property Rights stattfindet.
Auch die amerikanische Verfassung hat folgende Einschränkung: ?[N]or shall private property be taken for public use, without just compensation.? (American Constitution, Amendment 5)
Selbst die Rechte an unserem eigenen Körper sind beschränkt. In den meisten Ländern ist der Verkauf von Körperteilen wie z.B. einer Niere verboten. Aufgrund eines Mangels an Organen für Transplantationen wird von einigen gefordert eine materielle Entschädigung zuzulassen, also quasi Property Rights bis zur letzten Faser des Körpers zu gewähren. Doch die Widerstände dagegen sind groß. Ethische Probleme dürfen bei diesem speziellen Thema ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. (Vgl. dazu auch Stephen R. Munzer: ?An uneasy case against property rights in body parts? in: ?Property Rights? Herausgeber: Ellen Frankel Paul, Fred D. Miller Jr, Jeffrey Paul S.259-286)
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung............................................................................................ 3
II. Hauptteil
1. Definition von Property Rights.............................................................. 3
2. Historische Betrachtung am Beispiel John Locke und Jean Jaques Rousseau 4
3. Grenzen von Property Rights................................................................. 5
4. Wirtschaftliche Situation Deutschlands nach 1945, sowie 1989 - Liegt der Unterschied zwischen BRD und DDR 1989 in den jeweils herrschenden Property Rights begründet?.................................................................... 6
5. Existenz von Property Rights in der DDR............................................. 8
6. Auswirkung fehlender Property Rights.................................................. 9
III. Schluss............................................... ............................................. 11
Literaturverzeichnis...................................................................................... 12
I. Einleitung
Im Rahmen des Themas: ?Die ordnungspolitische Bedeutung von Property Rights? soll in dieser Hausarbeit die Bedeutung von Property Rights für eine Wirtschaftsordnung betrachtet werden.
Ganz konkret möchte ich hier die Deutsche Demokratische Republik untersuchen.
Die Diskrepanz zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland 1989 ist auffällig. Es stellt sich die Frage, woher dieser Unterschied resultierte.
Ich vertrete die Theorie, dass fehlende Property Rights die Ursache dafür sind. Diese Theorie soll in der folgenden Arbeit bewiesen werden.
Dazu ist es notwendig, eine Definition des Begriffes ?Property Rights? zu liefern.
Um die Frage ob fehlende Property Rights als entscheidender Faktor angesehen werden können, werde ich die Ausgangssituation bei Gründung der DDR mit der BRD vergleichen. Danach betrachte ich die Situation 1989 vor der Wiedervereinigung. Ich werde zeigen, dass die wirtschaftliche Entwicklung sehr unterschiedlich verlief.
Im Folgenden werde ich ausführen, warum die These, dass in der DDR keine Property Rights existierten, zutrifft.
Der Kernpunkt wird dann die Analyse sein, was für Auswirkungen durch fehlende Property Rights entstehen. Hier werde ich aufzeigen, dass diese Auswirkungen schwerwiegend und fatal für eine Volkswirtschaft sind. Die Ausgangsfrage muss zwangsläufig mit Ja beantwortet werden: Fehlende Property Rights waren in der Tat der entscheidende Faktor.
II. Hauptteil
1. Definition von Property Rights
Für Ökonomen sind Property Rights die individuellen Rechte hinsichtlich der Nutzung von Ressourcen. Sie sehen das System der Property Rights als ?a method of assigning to particular individuals the ?authority? to select, for specific goods, any use from unrpohibited class of uses.? (Vgl. Alchian, A. A. (1977): Some Implications of Recognition of Property Right Transaction Costs, in: K. Brunner (Hrsg.): Economicus and Social Institutions, Boston, The Hague, London: 233-254)
Traditionell versteht man unter Property Rights folgende drei verschiedene Elemente:
1. Nutzungsrechte
Nutzungsrechte definieren den Grad der Nutzung einer Ressource, ebenso wie
die Veränderung oder auch Zerstörung jener.
2. Recht auf Nutzung der Erträge aus einer Ressource, ebenso wie das Recht
Verträge mit Dritten über die Nutzung zu schließen
3. Recht des Weiterverkaufs
In jüngerer Zeit nimmt die Bedeutung sogenannter intellektueller Property Rights zu. Hierunter sind immaterielle Gegenstände wie Namen, Marken oder Patente zu verstehen.
Des weiteren muss zwischen staatlichen und privaten Property Rights unterschieden werden. Dies definiert sich nach der Person, der Rechteinhaber ist. Besitzt ein Einzelner oder eine Gruppe die Rechte spricht man von privaten Property Rights.
Liegen die Rechte beim Gesetzgeber oder der Verwaltung (bzw. bei deren Organe) handelt es sich um staatliche Property Rights.
Property Rights ?definieren die Dominanzbeziehungen zwischen Personen hinsichtlich der Verfügungsberechtigung über knappe Güter und Ressourcen? (Dieter Schmidtchen ? Funktionen und Schutz von Property Rights ? Eine ökonomische Analyse)
Im Folgenden werde ich von privaten Property Rights sprechen.
2. Historische Betrachtung am Beispiel John Locke und Jean-Jaques Rousseau
Locke und Rousseau vertraten jeweils entgegengesetzte Standpunkte zu Property Rights.
Locke war ein starker Befürworter von Privateigentum. Seine vielleicht berühmteste Verteidigung zugunsten Privateigentum ist in Kapitel 5 von Second Treaties of Government zu finden.
Für Locke wurde die Welt ursprünglich den Menschen zusammen gegeben. Was aus der Natur kommt ? wie Früchte und Tiere ? sind Gemeineigentum. Jeder Mensch besitzt allerdings das Eigentum über seinen Körper und die Arbeit seiner Hände. Wird Arbeit aufgewendet geht der Gegenstand in den Besitz des Arbeitleistenden über. Früchte werden geerntet, Tiere gejagt zum Beispiel.
Gemeineigentum sieht Locke folglich in der unbearbeiteten ? und damit nutzlosen ? Natur. Nutzen erlangt es erst durch Arbeit ? wodurch es allerdings zu Privateigentum wird. Gemeineigentum ist nutzlos, nur Privateigentum stiftet Nutzen ? so Lockes Schlussfolgerung. Allerdings stellt er zwei Bedingungen:
Die erste fordert keinerlei Verschwendung.
Die zweite verlangt, dass ?enough, and as good? für die anderen übrigbleibt.
Rousseau verneint das Privateigentum. Er versuchte zu erreichen, dass Gemeineigentum erhalten blieb. ?The fruits belong to all and the earth to no one.? (Jean-Jaques Rousseau (1755): The First and Second Discourses, ed. Roger D. Masters (New York: St. Martin?s Press, 1964) S. 142) Für Rousseau stellt Privateigentum kein funktionales System dar, dass durch langen Gebrauch gerechtfertigt wäre. Für ihn zeigt sich Privateigentum als egoistisch und destruktiv.
3. Grenzen von Property Rights
Property Rights unterliegen gewissen Beschränkungen. Als erstes wäre hier die gesetzliche Mitbestimmung von Arbeitnehmern zu nennen. Dieses Gesetz von 1976 besagt, dass der Aufsichtsrat von Firmen mit mindestens 2000 Mitarbeitern zur Hälfte vom Arbeitgeber und zur Hälfte von den Arbeitnehmern besetzt wird. Obwohl der Besitz nicht zur Debatte steht greift der Gesetzgeber in die Rechte des Unternehmenseigners (bzw. der Unternehmenseigner) ein und diktiert ihm Verpflichtungen.
Ein ganz aktuelles Beispiel ist der Ausschluß der Keimbahntherapie am Menschen von der Patentierbarkeit. Eine Bewertung soll an dieser Stelle nicht vorgenommen werden, doch bleibt festzuhalten, dass auch hier eine Beschränkung von Property Rights stattfindet.
Auch die amerikanische Verfassung hat folgende Einschränkung: ?[N]or shall private property be taken for public use, without just compensation.? (American Constitution, Amendment 5)
Selbst die Rechte an unserem eigenen Körper sind beschränkt. In den meisten Ländern ist der Verkauf von Körperteilen wie z.B. einer Niere verboten. Aufgrund eines Mangels an Organen für Transplantationen wird von einigen gefordert eine materielle Entschädigung zuzulassen, also quasi Property Rights bis zur letzten Faser des Körpers zu gewähren. Doch die Widerstände dagegen sind groß. Ethische Probleme dürfen bei diesem speziellen Thema ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. (Vgl. dazu auch Stephen R. Munzer: ?An uneasy case against property rights in body parts? in: ?Property Rights? Herausgeber: Ellen Frankel Paul, Fred D. Miller Jr, Jeffrey Paul S.259-286)