Drüsling schrieb:
Eben. Ausserdem ist der Konflikt der Menschen auf Tatooine und der Sandleute durchaus ähnlich dem "Konflikt" den die Naboo mit den Gungans hatten. Sicher, die Gungans sind - nachdem was wir wissen - im allgemeinen nicht so gewalttätig, aber die Art und Weise wie sich die Völker vor der Vermittlung von Amidalla sahen, war doch recht ähnlich.
Padme hat bei den Gungans schon - wohl entgegen der Meinung des durchschnittlichen Naboo - erkannt, dass es sich um ein Volk handelt, dass ebenso ein Recht zu leben hat wie die Naboo, und das obwohl es vielleicht befremdlich bis albern wirkt viel zu geben hat in einer Kooperation.
Wie könnte sie also den Ausführungen eines Bauern auf Tatooine blind glauben, dass es sich bei den Sandleuten nur um "Bestien" handelt?
Das habe ich mir allerdings auch schon durch den Kopf gehen lassen. Doch so ganz ist da keine Analogie da. Weiß jetzt nicht genau, ob das auch im Film mal beiläufig erwähnt wurde. Aber im Buch wird beschrieben, dass die Lage zwischen Naboo und Gungan eher damit zu umschreiben ist, dass keiner sich für den anderen Interessiert. Punkt und aus. Schlimmstenfalls artet es bei einer Speziesbegegnung so aus, dass Naboo und Gungan sich von einander wegdrehen. "Die haben mit uns nichts zu tun, und wir nichts mit ihnen." Eine friedliche, wenn auch nicht freundliche Koexistenz.
Bei der Zusammenführung der Spezies, stand zu allererst die Bedrohung durch die Föderation im Vordergrund. Hätten die Völker sich überhaupt ohne diese Bedrohung angenähert? Die Naboo wollten etwas von den Gungan - ihre Armee.
Das darf man auch nicht vergessen. Und bei den Gungan hatte Padme schon einen Bezugspunkt - Jarjar. Jemanden den sie kannte. Jemand der trotz aller tolpatschigkeit ein gutes Wesen besaß. Auch das sollte hierbei nicht vergessen werden.
Bei den Tusken ist aber eine ganz andere Ausgangslage vorhanden. Zwischen Siedlern und Tusken herrscht seit Jahrhunderten - bezieht man KotoR mit hinein, seit Jahrtausenden - streng genommen offener Krieg. Padme kennt nur Erzählungen über die Tusken aus Sicht der Siedler - wo selbst die Kinder blutrünstige Bestien sind.
Drüsling schrieb:
Himmel noch eins: Sie hat schon speziesübergreifende und kulturübergreifende Diplomatie betrieben! Sie sollte wissen wie viele Missverständnisse und Tragödien zwischen zwei intelligenten Spezies passieren können.
Man hätte zumindest von ihr erwarten können, dass sie Anakin - zu seinem besten - in das GFFA-Equivalent einer Therapie schickt, vielleicht mit Unterstützung des Jedi Rates. Die Szene wo er ihr beichtet in Episode II könnte man ersatzlos streichen.
Da stimme ich dir vom Grunde her sogar zu - wobei ich allmählich den Eindruck bekomme, dass Diplomatie in Form von Schlichtig richtiger Konflikte eher Jedisache ist und der Senat sich auf reine innere Politik beschränkt. Padme war mit Sicherheit kein Naivchen mehr wie zu Kindheitstagen. Und sie hat noch den großen Vorteil, dass sie in diesem Konflikt eine Aussenstehende ist. Ich denke durchaus, dass sie Gegenüber den Ausführungen der Lars ihre Repressalien hatte, und ihren nicht so ganz traute. Ich denke aber auch, dass Padme nachdem Anakin ihr von seiner Tat berichtete, den Ausführungen glauben wollte. Sie verdränkte ihre Repressalien, weil es wenn nicht, bedeuten würde, dass der, den sie liebt ein Monster ist.