Also ich kann ja nicht jeden Bettler etwas geben, der mich um Geld anhaut. Das ist ja klar. Denn ich habe mir mal den Spaß erlaubt, weil es an dem Tag ziemlich viel war und bin auf zehn Leute gestoßen (zusätzlich Straßenmusiker und so), die Geld haben wollte. Und sagen wir mal, ich gebe denen nur 50 Cent, meiner Rechnung zufolge, bin ich 5 Euro los und das ist auch viel Geld.
Daher überlege ich erst einmal, wem ich das Geld gebe. Leuten, die in den U-Bahngängen Musik spielen, da bin ich eher geneigt etwas zu geben, mal auch ein Euro oder mehr, je nach der Musik. Aber wenn sie in der U-Bahn kommen und einen fast überfallen, ich bezeichne das mal so, dann muss die Musik schon besser sein.
Leuten, denen man es schon ansieht, dass der Euro in die nächste Flasche fließt oder wohlmöglich Drogen, da denke ich nicht dran, ich habe es ja auch nicht dicke.
Und diesen aufdringlichen Frauen, ich glaube aus Rumänien, die weiß der Teufel, wie lange sie vor dir stehen, dir ihre Karte unter die Nase halten und das Kind regelrecht darauf abgerichtet haben ein gib-mir-was-zu-essen-Zeichen zu machen und versuchen mitleidig auszusehen, da denke ich nicht einmal daran zu geben. Die ignoriere ich, denn irgendwie kann ich nicht glauben, dass da nur Hunger dahintersteckt.
Meine Mutter hatte zwei recht interessante Erlebnisse mit Straßenbettler gehabt.
Die eine, ein junges Mädel hat die Leute gebeten ihr etwas zu essen zu geben, weil die halt ihre Wohnung noch nicht beziehen konnte, wegen irgendwelche Sachen, keine Ahnung was da genau los war. Auf alle Fälle war die nur befristet Obdachlos. Und da hat kaum einer ein Problem gehabt ihr was zu essen zu kaufen. Und nach einer weile war sie auch verschwunden.
Eine Punkerin wollte von meiner Mutter eine Mark haben (die gute alte Mark) und meine Mutter halt nein. Zur Akzeptanz gab es solch einen Tritt in die Ferse, dass sie Wochen später noch Schmerzen hatte. Die Punkerin hatte Glück, dass meine Mutter nicht sofort reagiert und registriert hat was Sache war, ich glaube die hätte flach gelegen, denn meine Mutter war damals und ist es heute immer noch recht stark. Ein blaues Auge wäre Glück gewesen. Und so etwas unverschämtes unterstütze ich auch nicht. Man muss halt akzeptieren das man nicht geben kann oder will.