Erklärungsmangel in den Filmen?

Schon mal daran gedacht, dass mangelnde Erklärungen ein Stilmittel von Lucas sind, welche er bereits in der OT eingesetzt hat?
Wenn man sich auf diese Argumentebene einlässt, dann gelangt man am Ende noch zu dem Schluss, dass Schnitzer in der PT wie die bei der Geburt sterbende Padmé auch nur ein weiterer Geniestreich von Lucas sind. Müssen wir uns das wirklich antun?
 
@Dark Hunter:

Die Beispiele, die ich aus der OT genannt habe, waren natürlich exemplarisch. Dass solche Sachen, die im Film nur angedeutet werden, mit ein bisschen Nachdenken auch ohne langwierige Erklärungen funktionieren, streite ich gar nicht ab. Selbiges gilt aber auch für die PT.

Was die Handelsföderation mit der Blockade von Naboo beabsichtigt hat, ist nämlich im wesentlichen unwichtig. Wesentlich für die Handlung ist einzig und allein, dass der politische Arm der Alten Republik gegenüber einem bewaffneten Konflikt machtlos ist und darüber hinaus eine solche Instabilität herrscht, dass es möglich ist mit einem Handelsboykott Neuwahlen des Senatsvorsitzenden zu erzwingen, was aber auch nicht zu einer Verbesserung der Lage führt. Schließlich hat der neue Kanzler auch nichts zur Befreiung von Naboo beigetragen. Im Gegenteil, wenns nach ihm gegangen wäre, würde der Senat heute noch darüber debattieren.

Wer Sifo-Dyas ist und ob er wirklich den Auftrag für die Klonarmee gegen hat, spielt ebenso keine Rolle. SW folgt keiner auktorialen Erzählstruktur. Die Jedi wissen bis heute nicht, woher die Klonarmee kommt. Warum soll der Zuschauer in Sachen eingeweiht werden, die nicht einmal die Protagonisten verstehen?
Es gibt zwei Sorten von Krimis: Die Sorte, wo der Zuschauer am Anfang schon weiß, wer der Mörder ist und dem Detektiv dabei zusehen kann, wie er schön blöd eine falsche Spur nach der anderen verfolgt. Oder die Art, wo man mit dem Detektiv miträtseln kann/muss und erst am Ende zeitgleich mit dem Protagonisten den Mörder identifizieren kann. Welche Art von Krimi besser oder spannender ist, ist ja wohl augenscheinlich Geschmackssache.
Zurück zu Sifo-Dyas: Niemand wusste etwas von der Armee, bis jemand zufällig darüber stolpert und das rein zufälligerweise zu einem Zeitpunkt, wo die Armee auch noch gebraucht wird. Ich muss nicht wissen, wer aus welchen Gründen die Armee beauftragt hat, um zu erkennen dass die Sache zum Himmel stinkt. Dann sehen wir außerdem noch den Spender der Klone auf Seiten der Seperatisten stehen und am Ende erfahren wir von den Bösen, dass alles genau nach Plan verläuft. Wozu brauch man da noch Sifo-Dyas?

Dass die ganzen Begebenheiten im EU genauer beleuchtet werden, ist für mich ein Bonus. Aber zwingend notwendig für das Verständnis der Filme ist es nicht, genauso wenig wie bei meinen willkürlichen Beispielen im Bezug auf die OT.


Wenn man sich auf diese Argumentebene einlässt, dann gelangt man am Ende noch zu dem Schluss, dass Schnitzer in der PT wie die bei der Geburt sterbende Padmé auch nur ein weiterer Geniestreich von Lucas sind. Müssen wir uns das wirklich antun?

Man kann sich natürlich auch lieber auf die Argumentebene einlassen, dass Schnitzer in der OT wie ein doch noch lebender Vater von Luke nur ein weiterer Geniestreich von Lucas sind, während die PT einfach nur pöse ist. Aber das muss ich mir nun wirklich nicht antun.
 
@Vomar Steley:
Du sprichtst mir aus der Seele.
Wozu muss ich wissen mit welcher Begründung die Handelsförderation Naboo blockiert. Sie tut es und das reicht um die weiteren Handlungen der Protagonisten zu rechtfertigen.
Alles was in der PT passiert ist nachvollziehbar und wirft höchstens Fragen auf, wenn man tiefer in die Materie eingehen möchte. Mehr wissen als das in den Filmen braucht man nicht um sie nachvollziehen zu können. Die Dinge die nicht erklärt werden sind Nebenhandlungen bzw nützliches Nebenwissen, aber eben nicht Notwendiges wissen.

Ich würde nun gern mal ne Begründung hören wozu ich Unbedingt wissen sollte was es mit der Handelsförderation auf sich hat! Das ändert nichts an der Tatsache, das sie Naboo blockiert und das eben dies verhindert werden soll.
Wozu die Handelsförderation fähig ist und wesshalb sie eine Gefahr darstellt, sehen wir im Film selbst!
 
Es gibt zwei Sorten von Krimis: Die Sorte, wo der Zuschauer am Anfang schon weiß, wer der Mörder ist und dem Detektiv dabei zusehen kann, wie er schön blöd eine falsche Spur nach der anderen verfolgt. Oder die Art, wo man mit dem Detektiv miträtseln kann/muss und erst am Ende zeitgleich mit dem Protagonisten den Mörder identifizieren kann. Welche Art von Krimi besser oder spannender ist, ist ja wohl augenscheinlich Geschmackssache.

Das Beispiel hinkt aber gewaltig. Klar wäre es der PT nur schädlich wenn man von Anfang an gewusst hätte, dass Palpatine der große mächtige Sith-Lord ist, dass der Klonkrieg nur eine seiner Intrigen war und so weiter. Aber bei jedem vernünftigen Krimi wird am Schluss nicht nur der Täter identifiziert, sondern der Tathergang beleuchtet. Ein Beispiel: Es genügt mir als Filmzuschauer zum Beispiel nicht, wenn am Ende gesagt wird: der Postbote hat den Metzger mit dem Fleischermesser umgebracht und nicht wie angenommen die Metzgerin, weil er eifersüchtig war. Ich weiß nicht wie dir es geht aber ich möchte außer dieser Information noch wissen, wie ist der Postbote an das Fleischermesser gekommen, das eigentlich hinterm Tresen lag, wann hat er das gemacht ohne das es Zeugen kam und wie hat er seine Spuren verwischt. Wenn du dir mal einen x-beliebigen Krimi anguckst, sei es Tatort oder sonstwas, dann wirst du erkennen, dass das in 95% aller Fälle deutlich gemacht wird, wenn nicht sogar in allen...
Und ich finde, wenn sowas in einem relativ simplen Krimi gemacht wird, sollte man das vielleicht auch in gewissem Maße bei einem so komplexen Geflecht wie einem Science-Fiction-Polit-Thriller auch tun, meinst du nicht?

Wer Sifo-Dyas ist und ob er wirklich den Auftrag für die Klonarmee gegen hat, spielt ebenso keine Rolle. SW folgt keiner auktorialen Erzählstruktur. Die Jedi wissen bis heute nicht, woher die Klonarmee kommt. Warum soll der Zuschauer in Sachen eingeweiht werden, die nicht einmal die Protagonisten verstehen?

Warum wurden wir also eingeweiht, dass die Rebellen auf Hoth das Imperium so schnell auf ihren Schirmen hatten, weil Admiral Ozzel einen Fehler beging. Warum wurden wir also aufgeklärt, dass Boba Fett sich in den Müllausstößen des Sternenzerstörers versteckt hielt und so Han Solo und den Millenium Falken auf Bespin lokalisieren konnte? Oder warum musste man wissen, wie Darth Maul das Schiff der Königin in der Wüste fand?
Ganz einfach, weil man so sich nicht diese Fragen stellen muss. Stell dir vor, Darth Maul wäre einfach so vor dem Raumschiff der Königin erschienen. Ich für meinen Teil hätte mir gedacht: hm, tatooine ist so groß, was ein Zufall, dass er dieses kleine Schiff gefunden hat...
In dem Naboo-Fall ist es mir relativ egal, warum da eine Firma plötzlich einen Planeten blockiert, das ist auf den ersten Blick seltsam, nehme ich aber hin. Das wird auch von Film selbst nicht hinterfragt: Aber wenn man einen Obi-Wan schon grübeln lässt: hm, wie kommt denn sifo-dyas in diese sache?, dann erwartet man doch, dass sich das aufklärt oder? Ich habe es zumindest erwartet...

Dann sehen wir außerdem noch den Spender der Klone auf Seiten der Seperatisten stehen und am Ende erfahren wir von den Bösen, dass alles genau nach Plan verläuft. Wozu brauch man da noch Sifo-Dyas?

Wozu ist er denn in der PT und erscheint in Episode 2 als so zentraler Verbindungspunkt zu den Klonen, wenn man ihn überhaupt nicht braucht?

von Put Put: Du sprichtst mir aus der Seele.
Wozu muss ich wissen mit welcher Begründung die Handelsförderation Naboo blockiert. Sie tut es und das reicht um die weiteren Handlungen der Protagonisten zu rechtfertigen.
Alles was in der PT passiert ist nachvollziehbar und wirft höchstens Fragen auf, wenn man tiefer in die Materie eingehen möchte. Mehr wissen als das in den Filmen braucht man nicht um sie nachvollziehen zu können. Die Dinge die nicht erklärt werden sind Nebenhandlungen bzw nützliches Nebenwissen, aber eben nicht Notwendiges wissen.

Ich würde nun gern mal ne Begründung hören wozu ich Unbedingt wissen sollte was es mit der Handelsförderation auf sich hat! Das ändert nichts an der Tatsache, das sie Naboo blockiert und das eben dies verhindert werden soll.
Wozu die Handelsförderation fähig ist und wesshalb sie eine Gefahr darstellt, sehen wir im Film selbst

Ich finde nicht, dass die Handelsföderation da der Stein des Anstoßes ist, das nehm ich wie du einfach so hin. Aber in Bezug auf Palpatines gesamtplan zur Übernahme der Galaxis (und um wenig anderes geht es in der PT) finde ich bleibt zu vieles unklar oder nicht deutlich genug erklärt. Wie verhält es sich mit Dookus Aussage über Sidious und Nute Gunray in Episode 3 wenn wir doch Gunray in episode 3 wieder zu Sidious sprechen sehen? Dann die Sache wie Sifo-Dyas da reinpasst... ICH weiß es inzwischen, mir ist die sache jetzt vollkommen klar. Aber Neulinge im SW-Universum stört einfach so ein Erklärungsmangel und sorgt dafür, dass sie Star Wars schon nach den ersten zwei Episoden unter dem Gesichtspunkt: ist abgedreht und verworren einordnen und eine schlechte einstellung dazu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Letztendlich wurde nur die Geschichte Vaders erzählt,wie er zu Fall kam.
Das ist denke ich das Ausschlaggebende an der PT, ein bißchen politisches Beiwerk
wie das Imperium entstanden ist. "That its"

Für den Popcorn liebenden Zuschauer ist das was er sieht allemal ausreichend,
einige Ereignisse sind halt als gegeben zu verstehen,ohne das man wissen muss wer
wem auf den Fuß getreten ist.

Irgendwelche Fragen tauchen immer und bei jedem Film auf;
"...aber warum hat der dies jenem das..." usw.
Da kann man es halt niemandem recht machen,
das GL eine griechische Tragödie daraus machen wollte ist die eigentliche Tragödie.:D

Wenn man sich halt die PT unvoreingenommen anschauen wurde,ohne ein SW geek-freak- fan zu sein,
hätte man nicht allzu schwerwiegende Fragen.

Und für jeden der genaueres will dem steht die Möglichkeit es EUs zur Verfügung,
in welcher Form auch immer.
 
Eine weitere nicht ganz so tragische Sache. In Episode 1 wird der Zuschauer komplett ins kalte Wasser geworfen. Die jedi strecken die hand aus und Kampfdroiden fliegen weg, qui-gon macht Handbewegungen und plötzlich stimmt Boss nass seinen Forderungen zu, all das ohne die macht auch nur ansatzweise zu erklären oder überhaupt nur im entfernsten die eistenz einer solchen und ihre Bedeutung für den Jedi zu erläutern. In Episode IV damals lief das super, Obi-Wan hat Luke schön alles erklärt. In Episode 1 wird das einfach übergangen und führt beim 1-6-Gucker zu Verwirrung. Deshalb bin ich nie ganz so von GLs aussage überzeugt gewesen, die Filme würden einwandfrei funktionieren, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge guckt...
Hier muss ich nun aber widersprechen.
Dass die Droiden mit einer bloßen Handbewegung der Jedi wegfliegen, muss nicht unbedingt erklärt werden. Der Zuschauer denkt sich eben, dass die Herren ein paar übernatürliche Fähigkeiten haben. Dass die Macht nun dafür verantwortlich ist, das lässt sich aus dem sonstige Gerede von der Macht schließen. Und wenn nicht, verpasst man von der Story auch nichts.
Was die Sache mit den Geistestricks angeht, wird das schon erklärt. Zwar nicht bereits bei den Gungans, aber später bei Watto, als dieser Qui-Gon ausdrücklich darauf hinweist, dass Geistestricks bei ihm nicht wirken.
 
Hinzu sollte man noch anmerken das SW nun nicht gerade eine unbekannte Sache ist.
Mal abgesehen von irgendwelchen Eingeborenen im Amazonas,den Anden oder was weiß ich.;)

Helle und dunkle Seite,wer kennt sie bitte nicht?
Wer versuchte nicht schon alles die Tür im Kaufhaus mit der Macht zu öffnen? :D
Wer kennt nicht "Nein,ich bin dein Vater" ?
Usw. usf.

SW ist allgegenwärtig und bedarf es da eine Aufbröselung wie Star Trek?
 
Man kann sich natürlich auch lieber auf die Argumentebene einlassen, dass Schnitzer in der OT wie ein doch noch lebender Vater von Luke nur ein weiterer Geniestreich von Lucas sind, während die PT einfach nur pöse ist. Aber das muss ich mir nun wirklich nicht antun.
Schau dir Episode IV noch mal an, bevor du hier sowas ablässt. Dass da noch was mit Lukes Vater zu klären ist, ist absolut offensichtlich. Wo ist also dieser angebliche Schnitzer? Im Gegensatz zu der Sache mit Padmé beißt sich die Sache mit Vader als Lukes Vater kein bisschen mit der Restkontinuität, zumal, da Ben dann noch gesteht, dass er nicht ganz ehrlich zu Luke war in Episode IV.
Äpfel und Birnen schmecken zwar gut, lassen sich aber nur schlecht miteinander vergleichen.

Während hingegen die Sache mit Sifo-Dyas wirklich ein ungeklärter und unnötig verwirrender Handlungsstrang der PT ist. In der Beziehung hat Lucas Mist gebaut, ganz einfach.
 
Wobei es "nachvollziehbar" ist, warum diese Schnitzer entstanden... Lucas hatte ja wirklich vor, diese Dinge in den fortlaufenden Episoden aufzudecken (auch die Löschung von Kamino und ähnliche Details) und war dann einfach mit den Geschehnissen überfordert, die er sich da für die paar Stunden Spielzeit überlegt hatte.

Und anstatt jetzt an anderen Bereichen zu sparen, konnte Lucas ganz locker sagen, daß er diese "kleineren Aspekte" nicht unbedingt erwähnen muß, da die LFL Menschen das im EU ja abklären können und durch Insider, Bücher und Comics alles geklärt werden wird.
Diese Option gab es in den 80ern noch nicht wirklich in diesem Ausmaß und so mußte sich Lucas einfach hinsetzen und sich wirklich Prioritäten überlegen.

Diese Prioritäten fallen im Zeitalter des Multimedia-Story-Tellings aber weg und er kann ohne große Gewissensbisse sagen: "Ach, die machen das schon."
 
Wobei so sachen wie Kamino usw. für den weiteren Verlauf der Story nicht wirklich wichtig sind. Klar, der ein oder andere "Normalo" Gucker, wird sich fragen "Und wer hat nun diesen Planeten Kamino gelöscht?" aber ein wenig Fantasie schadet ja nie. Im Endeffekt wird das ganze doch schon in Ep II geklärt, durch die einfache Sache, dass Jango gegenüber Kenobi erwähnt, er wurde von einem Mann Namens Tyranus angeheuert und Dooku dann am Ende eben dieser Episode von Sidious/Palpi "Lord Tyranus" genannt wird. Also ein bissel logisches Denken und es sollte jedem klar sein, dass Dooku das ganze Spiel im Autrag eines gewissen Sidious in eingefädelt hat.

Im Endeffekt wird in den Episoden I - III alles wichtige geklärt. Warum Anakin nun ein Jedi-Ritter ist, spielt für die 3. Episode keine wirklich große Rolle und wen es interessiert, für den ist die Clone Wars Serie auf SW.com frei zugänglich. Von dem Aspekt her betrachtet sollte für keinen Zuschauer derartig große Fagezeichen nach dem Ansehen des Filmes geben, die er nicht ohne Geld auszugeben klären könnte. CW ist eigentlich die Hauptquelle, mit der alle Fragen beantwortet werden können...von Grievous über Anakin bis 3PO...

PS: TCW im Kino...das wird ein FEST :D

MfG und Möge die Macht mit euch sein!
KyleKartan ;obi
 
Die Filme sind so schon umfangreich genug. Jeder der mehr will, kann sich ein Buch schnappen oder ein sw-bezogenes Wiki aufsuchen.

Und ganz nebenbei sind die Filme tatsächlich in sich schlüssig, ohne dass man auf das EU angewiesen ist.

Jeder, der nicht völlig naiv ist, wird folgende Dinge bei der PT sicher bemerkt haben:

Palpatine/Darth Sidious ist hier der Böse.
Die Separatisten tanzen nach seiner Pfeife. Das gilt insbesondere für Nute Gunray, der so viel Angst hat, dass er so ziemlich alles macht, was die Sith von ihm wollen, selbst wenn es keinen Sinn ergibt, wie etwa die Belagerung von Naboo.
Nute fragt sogar noch mal bei Sidious nach, ob eine Invasion nicht illegal wäre. Spätestens hier dürfte dem Zuschauer aufgefallen sein, dass die Handelsföderation diesen Angriff auf Naboo nicht aus eigenem Antrieb begonnen hat, sondern dass ein Sith-Lord dahinter steckt. Und als Bonus bekommt man dann noch mitgeteilt, dass dieser Sidious so mächtig ist, dass er den Senat spielend leicht manipulieren kann.
Die vordergründige Ausgangssituation für die Blockade ist mit der Besteuerung der Handelsrouten ebenfalls im Film genannt.

Sifo-Dyas ist gänzlich unwichtig für die Filme. Es spielt keine Rolle, ob er nun die Klonarmee tatsächlich bestellt hat oder nicht. Was eine Rolle spielt ist die Tatsache, dass derjenige, der die Klonvorlage besorgt hat, ein Sith gewesen ist. Und selbst wenn man das nicht mitbekommen hat, so ist letztendlich die Order 66 der endgültige Beweis, dass Sidious die Klone von Anfang an kontrolliert hat.

In den Filmen passiert ganz sicher eine ganze Menge, aber den großen Erklärungsnotstand sehe ich hier nicht...
 
Also, meine Freundin hat alles verstanden, was verstanden werden muss. Sie hat auch ziemlich schnell gepeilt, dass Palpatine der Oberschurke sein dürfte. Nämlich bei Qui-Gons Begräbnisszene. Da fiel ihr die Ähnlichkeit zu Sidious Holobild aus.

Und dabei war meine Freundin komplett ungespoilt, denn sie interessiert sich nicht im geringsten für Star Wars und hat es nur mir zuliebe geguckt. In der "richtigen" Reihenfolge. ;)

Also, ich sehe den Erklärungsmangel nicht so dramatisch. Jedenfalls nicht für das Gesamtwerk.
 
TPM hat gravierende handlungstechnische Ungereimtheiten. Obwohl die PT offen weniger schwarz-weiß ist, wie die OT, wift uns GL auf die gleiche Weise mitten ins Geschehen. Was in ANH prima funktioniert (die sofortige Identifizierung von Helden & Schurken) funktioniert in TPM nicht wirklich.

Palpatine muss natürlich der unsichtbare Wolf im Schafspelz bleiben, aber den Neimoidianern nimmt die Schurkenrolle schon allein nicht ab, weil man nicht versteht, worum's ihnen denn nun geht. Von der Besteuerung und der Blockade lesen wie im Lauftext. Gut und schön. Das ist noch verständlich.

Aber wenn's dann um Darth Sidious' Interesse an dem ominösen 'Vertrag', der Naboos Besetzung/Beitritt zur Handelsföderation ratifizieren würde, geht, weswegen Darth Maul ja durch die halbe Galaxis reisen muss [Amidala töten soll er nämlich nicht, wenn wir die Sidious-Maul-Balkonsszene auf Coruscant ernst nehmen].
Genausowenig bleibt unklar, weshalb Darth Sidious Gunray nicht befiehlt, von Naboo zu verschwinden, nachdem Palpatine Kanzler geworden ist.
Überhaupt: Palpatine scheint in TPM nur Kanzler geworden zu sein, weil Padmé nach Coruscant gekommen ist. Das wollte Sidious aber verhindern. Warum? Gut, er mußte sie manipulieren, aber war es nicht letztlich das Misstrauensvotum der geschädigten Königin, der Palpatine ins Amt gehoben hat?

TPM krankt definitiv an einer mangelnden Ausarbeitung der Motivation der schurkischen Motivation. In ANH verstehen wir, was Tarkin mit dem Todesstern tun will. Was Gunray will, weiß niemand. Und was Sidious über Palpatines Kanzlerschaft hinaus noch wollte, verstehen wir auch nicht.

AOTC ist natürlich noch wirrer. Die Löschung Kaminos kann man am Ende Dooku (und nur Dooku) anlasten, weil Yoda klarstellt, dass nur Jedi an den Archivspeicher 'rankommen. Sifo-Dyas ist aber aus verschiedenen Gründen ziemlich untypsisch für SW. Es wird in der Regel nicht von toten Figuren gesprochen, die Sachen gemacht haben, auf die nie wieder eingegangen wird. Das ist aber bei der Bestellung der Klonarmee der Fall. Das ursprüngliche Konzept hätte besser geklappt. Da war Sifo-Dyas Sido-Dyas, ein Deckname Darth Sidious', der sich nur als Jedi-Ratsmitglied ausgegeben hat, als er die Armee bestellt hatte. GL war das kurz vor der Fertigstellung von AOTC aber zu offensichtlich.

Man hätte da gut dran getan, Jango Fett, Separatisten, die nicht Dooku sind, Senatoren und einen verhüllten Darth Tyranus auftreten zu lassen. Man hätte das tun können, ohne die Ambivalenz von Dooku auffliegen zu lassen oder Palpatine zu enttarnen.

Überhaupt hat AOTC theoretisch viele Ebenen, die aber filmisch nicht zum Tragen kommen. Das ist es aber, was man im Film sehen will. Nicht in Zusatzkram.

Ich habe nichts gegen das EU, aber gute Filme müssen in sich funktionieren, oder sie tun's gar nicht. Wenn wir dann noch tollen Kram im EU dazu kriegen, ist das schön, wenn nicht, bin ich mit guten Filmen allein auch glücklich. Aber Flickenteppiche die ich mir aus drei Medien zusammensetzen muss, mag ich nicht.
 
@ darth Calgmoth: Dankeschön, genau das ist es, was sich hinter meinem thread verbirgt... Die angesprochenen Begebenheiten weisen eine unglaubliche Tiefe auf, die der Zuschauer gespannt ist, ergründet zu bekommen, stattdessen wird er einfach im unklaren über diese doch ziemlich wichtigen Elemente der Handlung gelassen.

Der Aspekt mit Naboo nach Palpatines Kanzlerschaft hat mich schon immer gestört. Gut, letztendlich konnte es Sidious egal sein, was aus Nute Gunray und seinen Speichelleckern auf naboo wird, wenn sie alle von der Königin und ihrer Armee gefasst oder vernichtet worden wären, wäre ihm das ziemlich egal gewesen. Aber warum lässt er zum Beispiel Darth Maul, seinen Schüler, den er jahrelang mühsam mit der dunklen Seite vollgepumpt hat, dort, wenn doch Amidala mit einer Gungan-Armee und zwei Jedi-Rittern da aufkreuzt und es doch sowieso Wurst ist, ob der Planet nun wieder unter naboo-Kontrolle gelangt oder nicht?
Pure Dummheit scheint es, seinen Schüler für einen solch sinnlosen Kampf zu gefährden, wo doch zusätzlich noch die gefahr bestünde, dass man mit mauls Leiche Sidious auf die Spur kommen könnte (z.B. hätte man mit Mauls "technikarmband" doch gewiss den Selbstzerstörungsmechanismus der "Infiltrator" deaktivieren können und anhand deren Fabrikation und Logbuch gewisse Rückschlüss auf die Sith ziehen. (Da Maul in die Schmelzgruppe gestürzt ist, hat Sidious da nochmal Glück gehabt.)
So kommt es rüber und der Zuschauer denkt sich: was ein Schwachsinn... einfach weils nicht erklärt wird. Ich hatte gehofft, Episode 3 würde diese sache(n) deutlich machen und endlich den gesamtplan und die facetten von Palpatines Plan enthüllen. tut sie aber nicht....
 
Die vordergründige Ausgangssituation für die Blockade ist mit der Besteuerung der Handelsrouten ebenfalls im Film genannt.

Oh ja klar und deshalb müssen wir befürchten, dass demnächst irgendein Land von einem Privatunternehmen mit einer Armee blockiert wird, weil irgendwer Zölle und Steuern erhöht. :konfus: ;)
Es musste hier irgendein Auslöser her und da kommt man mit so etwas abstrusem, zumal auch diese Situation diverse Logiklücken enthält, wie die Ungereimheiten, welche masterTschonnes aufzählt.
Genau daran krankt die PT. Wie Calgamoth schon ausführte, die Motivation des ganzen bleibt unklar und muss sich mühsam aus anderen Dingen erarbeitet werden.
Natürlich ist die Grundstory simpel, wir wussten ja alle, das Palpatine am Ende Anakin rumkriegt die Jedi zu verraten, damit Ben in ANH auf ihn sauer ist, und obendrein das Imperium entsteht. Bloß wurde der Weg dahin von GL auf dramatische Weise aufgebauscht und völlig sinnlos mit Dingen ausgeschmückt, die keinerlei logischen Zusammenhang im Film zu haben scheinen. Erst mit anderen Medien, welche aber GL selbst nicht verfasst hat und auf die er ja angeblich nicht viel gibt, wird dieser abstruser Wust aus Ideen geglättet und nachvollziehbar.
Sicher wusste man wie es ausgeht, aber indem GL sich hier den Anschein gab eine kompliziertere Geschichte zu erzählen, sollte er sich auch die Mühe machen, diese logisch zu erzählen und zwar so, dass es sein Film erklärt und nicht erst andere hinter ihm aufräumen und die vielen Lücken im Teppich flicken müssen. Dann muss er sich nicht wundern, wenn Kritiker ihm vorwerfen nicht in der Lage zu sein glaubhaft einen komplizierteren Handlungsbogen filmisch darzubringen.
 
Oh ja klar und deshalb müssen wir befürchten, dass demnächst irgendein Land von einem Privatunternehmen mit einer Armee blockiert wird, weil irgendwer Zölle und Steuern erhöht. :konfus: ;)

Diese Diskussion willst du nicht wirklich führen, aber womöglich könnte Jedihammer dir ein paar Beispiele nennen, wo es genau so oder so ähnlich gewesen ist, aber das gehört hier nicht her.

Nichtsdestotrotz wird es nun mal im Film beschrieben und für mich ist das ein durchaus realistisches Szenario, dass keiner weiteren Erklärung mehr bedarf. Falls doch, so verweise ich ganz einfach mal auf Robin Hood.
Da haben ebenfalls Outlaws gegen geltendes Recht gehandelt, weil diese zu sehr geschröpft worden sind, auch wenn die ethischen Prinzipien hier völlig andere sind. Bei Star Wars ist es ein Bösewicht gewesen, der das Volk zum ungehorsam aufgewiegelt hat, bei Robin Hood wars ein Held.

Man kann Star Wars auch komplizierter machen, als es tatsächlich ist.
 
von Icebär: Nichtsdestotrotz wird es nun mal im Film beschrieben und für mich ist das ein durchaus realistisches Szenario, dass keiner weiteren Erklärung mehr bedarf. Falls doch, so verweise ich ganz einfach mal auf Robin Hood.
Da haben ebenfalls Outlaws gegen geltendes Recht gehandelt, weil diese zu sehr geschröpft worden sind, auch wenn die ethischen Prinzipien hier völlig andere sind. Bei Star Wars ist es ein Bösewicht gewesen, der das Volk zum ungehorsam aufgewiegelt hat, bei Robin Hood wars ein Held.

In Robin Hood wurde dieser Fakt - dass das volk nämlich gnadenlos ausgebeutet wird - aber erklärt. wäre dies nicht der fall gewesen, wäre diese ausbeutung des volks nämlich nicht vordergründig bei Robin Hood gewesen, hätte man sich auch gefragt: warum tut er das? braucht man in Robin Hood nicht zu tun, denn die antwort liegt in den filmen/büchern.

Warum aber tut die handelsförderation dies? Sonderlich am Hungertuch zu nagen scheinen die ja nicht...

Ich persönlich finde das "warum" der handelsföderation zwar wichtig aber ist nicht mein aufhänger... ich spreche die aspekte um sifo-dyas an sowie diese, die ich in meinem vorigen beitrag genannt habe. wo findet sich hierzu die antwort in den filmen?

Klar, man kann immer argumentieren: mit ein bisschen nachdenken kommt man dahinter... Klar, vielleicht, vielleicht denkt man aber auch in eine andere richtung und kommt so zu falschen schlüssen... ein Film sollte doch in sich schlüssig sein und nicht noch einige randbemerkungen nötig haben oder tiefgründige denkprozesse fordern... Selbst bei Filmen wie SAW legt man darauf wert, solche Unklarheiten zu klären... so wird die Person in der schweinemaske aus Teil 1 in SAW 3 schließlich als Amanda enthüllt (ich hatte mich in Teil 1 nämlich gefragt, wie dieser alte halbtote Mann diese Sachen gemacht haben oder so reglos auf dem Boden hat liegen können. All das wird aufgeklärt und wenn das bei einem Film wie SAW gemacht wird, dann sollte man das doch bei einem so viel komplexeren Filmkomplex wie den Star Wars-Filmen auch dazu in der Lage sein oder?
 
irgendwo hier wurde mal gesagt, dass dieses, ihr nennt es "unschlüssige", ein Stilmittel von GL gewesen sein könnte. Ich halte das für in Ordnung. Sicher ist nicht jedes Detail schlüssig aber, stellt euch mal vor, die würden alles erklären:eek:

Alles würde nur zu weiteren Fragen führen, immer weiter und weiter.
Fragen, lassen sich bei einer so großen Story, nicht vermeiden.
Dazu kam noch das Problem, dass die Vorgeschichte später kam.
So kann man keine "Unschlüssigkeiten die in der OT verkommen in der PT aufklären.
 
Man kann Star Wars auch komplizierter machen, als es tatsächlich ist.

Das mein ich aber auch, man sollte doch die Kirche im Dorf lassen.

Ich bin zwar auch eher der OT´ler wie man so schön sagt,:D ,
wie ich schon mal sagte, schönes Popcorn Kino.
Tiefgang und Tragödie hat GL schön gegen die Wand gefahren, doch ist die
Geschichte immer noch gut nachzuvollziehen.

Das Problem der PT war/ist das man das Ende schon vor Drehbeginn wußte,
die Umsetzung hat leider etwas gelitten.
 
Ich finde die PT ja jetzt nicht so mega unschlüssig oder so. Im Großen und Ganzen passt es ja. Nur die Sache mit Sifo-Dyas empfinde ich wirklich als groben, störenden Schnitzer, der sich einem von filmischer Ebene her einfach nicht erschließt. Dass der 08/15-Zuschauer davon nur peripher tangiert wird, mag daran liegen, dass man beim Pacing von Episode III am Ende der PT schon wieder vergessen hat, dass in AotC der Name Sifo-Dyas überhaupt mal gefallen ist.

Als Fan jedoch, der sich die Filme doch ein wenig öfter ansieht als der durchschnittliche Nicht-Fan, vergesse ich so ein Detail nicht. Und da ich mit der EU-Literatur wenig am Hut habe, und besonders mit den PT-Büchern, warte ich bis heute noch auf eine Aufklärung, was der Unfug mit Sifo-Dyas sollte.

Und um's gleich vorweg zu sagen: nein. Ich will jetzt nicht auf einen der haufenweise vorhandenen Threads hier im Forum oder auf die entsprechende Literatur verwiesen werden, wo die Geschichte nachgelesen werden kann. Wie schon Darth Calgmoth schon sagte: das hier soll kein medienübergreifendes Puzzlespiel werden. Ich will nicht irgendwelche Bücher lesen oder Foren durchsuchen müssen, um einen Filminhalt vermittelt zu bekommen! Es wäre ja eine Sache, wenn ich einfach etwas nicht verstehe, weil ich es nicht kapiere. Aber wenn ich etwas nicht verstehe, weil der Film die Informationen nicht beinhaltet, hat der Film versagt, nicht ich als Zuschauer. Punkt.
 
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