Faire Trade Produkte

Kauft ihr "fair" gehandelte Produkte?

  • Ja, immer und überall.

    Stimmen: 1 5,6%
  • Manchmal, aber nicht immer.

    Stimmen: 5 27,8%
  • Nein, nie.

    Stimmen: 4 22,2%
  • Habe mir vorher noch keine Gedanken darüber gemacht.

    Stimmen: 8 44,4%

  • Umfrageteilnehmer
    18
Liegt zum einen am FairTrade (Thema dieses Threads) und zum anderen daran, daß eine qualitative Verarbeitung von 100%iger Schokolade weitaus schwieriger ist, als diesen ganzen süßen Dreck, den man hierzulande als Schokolade verkauft bekommt, zusammezumischen...
 
Ich habe noch eine Packung Kaffee vorrätig, der durch das "Rainforest Alliance Programme" zertifiziert wurde, das ist wohl auch sowas wie Fairtrade. Aber bewußt habe ich ehrlich gesagt noch nie darauf geachtet.
 
Bei den Preisen... gibbet es da auch Anteile am Geschäft? Oder zumindest ein Pfund Gold?
Oder ist die Schokolade vielleicht aus Gold, daß sie so teuer ist?
Fragen über Fragen...
Well, da Schokolade nicht unbedingt der Müll ist, den man als Kinderkakao oder als Tafelschokolade im Supermarkt kauft, muß man da stark differenzieren.

Kakao ist ein sehr hochwertiger Rohstoff. Man kann Spuren davon nehmen und ihn mit viel Zucker, Milchpulver, Geschmacksverstärkern, billiger Vanille und künstlichen Aromen daraus oben genannte Produkte machen.
Oder man kann sie so behandeln, daß all diese Veränderungen nicht nötig sind, um etwas genießbares daraus zu machen. Und diese Vorgänge sind noch nicht industrialisiert, extrem aufwändig und langwierig. Ich werde jetzt nicht bei der Ernte, Fermentation und Conchierung ins Detail gehen, aber allein die Zeit, die das alles braucht, kostet viel Geld, und die ist noch lange nicht alles.

Noch dazu ist es schwierig, bei einer hochprozentigen Schokolade einen Schmelz zu erzeugen, den man mit Milchpulver ganz leicht forcieren kann.

Deshalb kaufe ich hin und wieder Schokolade für sechs Euro und fuffzich Eurocent und finde das nicht so arg übertrieben.

Abgesehen davon, für den armseligen Junkie-kick reicht auch der Supermarkt-Müll, den ich wesentlich öfter kaufe, obwohl ich weiß, was es ist.

Und zum Geschmack:
Kakao ist ein gelernter Geschmack, das was die meisten Leute daran toll finden, ist der Zucker.
Es dauert relativ lange, bis die starke Bitterkeit nicht mehr unangenehm ist, aber darüber werde ich wohl am ehesten mit Leuten reden können, die ihren Kaffee schwarz, ohne Zucker und nur aus bestimmten Anbaugebieten trinken, denn hier wie bei der Schokolade gibt's auch riesige Unterschiede.
 
Und zum Geschmack:
Kakao ist ein gelernter Geschmack, das was die meisten Leute daran toll finden, ist der Zucker.

Zucker ist ein Geschmacksträger. Der Zucker macht exakt das selbe wie die Butter die man bei manchen Gerichten braucht. Er kitzelt Geschmacksnuancen aus dem Produkt.

Es dauert relativ lange, bis die starke Bitterkeit nicht mehr unangenehm ist, aber darüber werde ich wohl am ehesten mit Leuten reden können, die ihren Kaffee schwarz, ohne Zucker und nur aus bestimmten Anbaugebieten trinken, denn hier wie bei der Schokolade gibt's auch riesige Unterschiede.

Wenn man bittere Sachen mag kann man auch seine Aspirin kauen und nicht runterschlucken. Den Geschmack muss man halt lernen. Anfängern rät man zu Aspirin mit Zitronengeschmack. Nicht mal Azteken haben ihren Kakao pur gefressen!

Ob man nun gerne 100%ige Schokolade mag oder doch das schlarzige Zeug von Milka ist doch reine Geschmackssache. Ich könnte jetzt genau so argumentieren das Lakrize ein gelernter Geschmack ist weil ich das Zeug pur fressen könnte. Deswegen mögen die meisten Leute Lakrize auch nur dann wenn sie kaum nach Lakrize schmeckt. Das ist exakt das selbe wie mit der Milchschokolade und der Torfschokolade. Die einen mögen das Massentaugliche Zeug und die anderen bevorzugen das Zeug für den Geniessermarkt.

cu, Spaceball
 
Das bestreitet ja auch keiner... niemand sagt, daß jedem FairTrade Produkte besser als andere Produkte schmecken müssen. Wir wollten nur sagen, inwiefern sich der Aufwand entscheidet... und mit dem "gelernten Geschmack" wollten wir ja verdeutlichen, daß es eben nicht jedem schmeckt und die meisten nach dem ersten Versuch die Sache auch bleiben lassen. Ist doch okay.
Dein Lakrize Beispiel ist da auch sehr gut gewählt, sehe ich auch so.
 
Ja, ich glaube, ich könnte mich an den beißenden, aufdringlichen Geschmack von Lakritze gewöhnen um später dann feinere Nuancen rauszuschmecken, wenn der Ekel vorbei ist.
Aber das will ich genauso wenig wie du dich an die "Torfschoko" ranwagen willst ;)

Käse ist auch so ein gelernter Geschmack, erst findet man die ganz rassen Sorten scharf und stinkend-faulig, dann wird das immer weniger unangenehm und schließlich schmeckt man Feinheiten, die man nie wahrgenommen hat.

Zucker ist übrigens kein Geschmacksträger, wie Fett, sondern ein Geschmacksverstärker, ohne darauf näher eingehen zu wollen.

Zum Thema:
Ich finde die Erfindung des Fair Trade toll. Auch wenn für mich als Verbraucher dadurch die Produkte die Preise bekommen, die sie eigentlich verdienen, was schlecht für mich, aber gut für die Hersteller ist.
Wenn würdiges Menschenleben kontra Luxus steht, sollte die Antwort eigentlich klar sein.
 
Also für mich sit das kaufen von Fair Trade Produkten gleichbedeutend mit Geld spenden für irgendwelche Entwicklungsprojekte in den Ländern. Vorwiegend kommen diese Produkte ja aus Südamerika und sollen dafür sorgen, dass der Bauer auch einen Preis für seine Kaffe- und Kakaobohnen oder seine Bananen bekommt von dem er leben kann... Aber nützt ihm das wirklich was? Ist das nicht gleichzusetzen mit Subventionen in Industriezweige die sich längst überholt haben?

Man sollte viel eher dafür sorgen, dass der Bauer der in Südamerika oder in Afrika von seiner Landwirtschaft nicht mehr leben kann was anderes tun kann statt ihn zu subventionieren und damit wiederrum vom westlichen Konsumenten abhängig zu machen. Nehmen wir doch mal an uns gehts wirtschaftlich gut und wir kaufen alle Fair Trade weil wir es uns leisten können und der Landwirt in Kolumbien kann deshalb von seinem Kaffee leben. Dann kommt bei uns eine Rezession und wir kaufen wirder Billigkaffee. Tja dann geht der Landwirt halt jetzt vor die Hunde. :rolleyes:

Ich will damit nur die Frage nach dem Sinn solcher Projekte stellen. Ist das nicht in Wirklichkeit wieder etwas um das Gewissen des Konsumenten zu beruhigen aber in Wirklichkeit bringt das ganze auf Lange sicht gesehen gar nichts?
 
Diese Bauern produzieren genau das was nachgefragt wird. Dementsprechend wird da nichts subventioniert. Wenn die Produkte nicht mehr abgenommen werden wird der Bauer, sofern er die Möglichkeit hat, ein anderes Produkt anbauen. Bauern in diesen Ländern können auch ohne Fair Trade davon leben, nur gehts ihnen dank Fair Trade wesentlich besser. Für diesen Handel gründen manche Bauern Kooperativen um sich auf den Markt ein zu stellen und sich gegenseitig unter die Arme zu greifen. Den Leuten zu raten das sie nen anderen Job annehmen sollen ist ziemlich unsinnig weil sie oftmals gar keine andere Chance haben als Landwirtschaft zu betreiben und genau da setzt Fair Trade an. Anstatt Zwischenhändlern Geld in den Rachen zu werfen kriegt der Bauer das Geld was ansonsten beim Zwischenhändler hängen bleibt.

Daneben hat Fair Trade auch funktioniert als es in Deutschland mehr als 5mio Arbeitslose gab. Warum soll das nicht auch weiterhin funktionieren? Trade Fair gibts schon seit Jahrzenten und nicht erst seit letztem Jahr. Der erste Fair gehandelte Kaffee kam 1973 auf den Markt!

cu, Spaceball
 
Ich habe ja auch nicht gesagt, dass die Bauern sich einen anderen Job suchen sollen, sondern dass Ihnen dabei geholfen werden soll etwas anderes zu tun. Es gibt Pflanzen deren Anbau weit mehr Gewinn bringt als der Anbau von Kaffee, Kakao oder Bananen. Und hier sollte man ansetzen. Statt die Überproduktion der genannten Sorten weiter zuzulassen könnten so Lebensmittel angebaut werden, die auf dem Weltmarkt weit höhere Gewinne erzielen und deren Anbau auch noch was bringt. Hungert die Welt nicht grade nach Biodiesel? Und zwar so sehr dass die Bauern in Mexico sich das Saatgut für Mais nicht mehr leisten können weil der Preis explodiert ist? Trotzdem gibt es Meines Erachtens bestimmt in Südamerika riesige Landstirche auf denen Pflanzen gedeihen die Nachher kein Mensch mehr braucht.

Deshalb ist es meine Meinung nachhaltige Etwicklunghilfe zu betreiben anstatt Produkte fair zu verkaufen deren Anbau nichts bringt.

@Spaceball
Ich verstehe unter subventionieren sehr wohl einem Bauern, die Möglichkeit zu geben sein Produkt teurer zu verkaufen als der Weltmarkt das hergibt. Ob das mit Bargeld passiert oder ob ich eine Organisation gründe die auf die Erlöse als Zwischenhändler verzichtet... Da besteht meines Erachtens kein Unterschied.

Und ich weis das es Fair Trade schon lange gibt. Ich musste in der Schule auch mal so einen Kaffee trinken. Und das ist bei mir schon länger her....
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun ich muss Space zum Thema 100% Schokolade zustimmen, ekelhaftes Zeug ist das,.. .

Zum Thema Fair-Trade Produkte,...., ich lehne sie ab.
Wieso?
Ich habe zwar kein Problem damit für gute Produkte mehr Geld auszugeben aber nicht für solch eine minderwertige Qualität wie sie bei den Fair-Trade Produkten angeboten wird.
Ich habe diverse Fair-Trade Produkte getestet und die gleichen Produkte von ( konventionellen ) Markenfirmen sind um Welten besser.
Wir haben auf dem Uni-Campus so eine Öko-Cafeteria, scheußlich was man da zu kaufen bekommt, den Kaffee kann man vllt als Haarkur benutzen und die Müsliriegel um nen wackelnden Tisch zu stützen aber mehr nicht :)
 
100%ige Schokolade würde ich auch nicht Pur essen sondern weiterverarbeiten, könnte man doch gleich Kakaopulver (das echte, nicht dieser Instantdreck) futtern. Über 85% Prozent Kakaoanteil sollte man bei Schokoladen, meine Meinung nach, eher nicht gehen. :)
 
Warum wird in diesem Fall übertrieben? Es ist doch zum einen jeden Menschen frei gestellt zu reisen wie er will und zum anderen wird ja nun wirklich kein Schaden angerichtet, im Gegenteil. Der Tourismus ist in vielen Gebieten der Welt nicht nur Segen sondern auch Fluch.
 
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