Ich habe mich seit längerer Zeit auf keine wirklichen Diskussionen dieser Art mehr eingelassen, aber da gibt es etwas, das mich mittlerweile beschäftigt.
Sicher haben viele hier The Force Unleashed gespielt. Oder diverse andere Action-Spiele von Star Wars, die ähnlichen Prinzipien gefolgt sind. Und ich weiß schon, dass hier manche Dinge relativiert oder übertrieben werden, sprich, dass die Schlüssigkeit und Akkuratheit dem Spielspaß geopfert wird. Aber dennoch gibt es eine Gemeinsamkeit in vielen Star Wars-Spielen, nämlich das relativ reuelose Töten seiner Feinde. Besonders in Spielen wie Force Unleashed, Jedi Outcast oder KotOR ist dies einigermaßen auffällig.
Ich will die Thematik anhand meines erstgenannten Beispiels verdeutlichen. In Force Unleashed spielt man selber Starkiller, der zunächst zwar mehr oder weniger böse ist und dementsprechend schamlos vorgehen "darf", aber der mit der Zeit die Seite wechselt und eigentlich zu einem guten Charakter wird. Hier sehe ich einige Kontroversen. Am meisten hat mich ein bestimmtes Level gestört: hier rettet man auf Nar Shaddaa den alten Jedi-General Rahm Kota und flüchtet mit ihm aus der Stadt. Dabei mäht man, in TFU-Manier eben, gefühlte hundert Sturmtruppen nieder und nebenbei auch noch ein paar Ugnaughts. Ein anderes Beispiel: Starkiller ist zurück auf dem Planeten Felucia, der vom Imperium okkupiert ist. Dabei fühlt er den Schmerz des Sarlacc und das geht ihm und Juno so nahe, dass er versucht, das Leid dieser Kreatur zu lindern - indem er Bauten des Imperiums zerstört und dabei wiederum Dutzende Sturmtruppen ermordet.
Aus einigen Star Wars-Büchern weiß ich, dass generell manchmal mit Feinden recht radikal umgegangen wird. Jacen Solo rechtfertigte das Töten seiner Feinde in seiner Jedi-Zeit für sich damit, dass diese eh in die Macht übergehen und quasi der Tod kein wirklich schlimmes Los für sie sei. Andere Charaktere gehen ähnlich rigoros vor, nur dass sie sich gar nicht erst die Mühe machen, dass irgendwie weitergehend zu rechtfertigen.
Aber sollte nicht gerade ein Jedi hier weitaus verantwortungsvoller handeln, eine viel tiefere Bindung zum und Wertschätzung von Leben zeigen? Sollte nicht Mitgefühl einen Jedi auszeichnen und das Bemühen, kein Leid zu verursachen, sondern es zu verhindern? Wie gesagt, ich weiß, dass es in meinem Fall zwar "nur" um Spiele ging und dort gewisse Elemente zugunsten des Gameplays sowieso inflationär gebraucht werden, aber trotzdem lässt sich an einigen Tatsachen nichts ändern. Kyle Katarn und die Jedi von Yavin IV töten zahlreiche Wiedergeborene auf dem Yavin-Mond, der Doomgiver und auf Korriban. Starkiller ist eine Tötungsmaschine auf zwei Beinen und Rahm Kota läuft mit ihm durch die Straßen von NS, ohne sich auch nur zu bemühen, irgendeine Jedi-Weisheit von wegen Respekt vor dem Leben von sich zu geben. Es stört mich, dass hier im Grunde das Töten so schlecht und verantwortungslos thematisiert wird - was jedoch nur dadurch möglich ist, dass es die Fiktion in ihren Grundfesten offenbar zulässt. Schon in Jedi Outcast war die Logik des Spiels darauf ausgerichtet, alles zu töten, was sich einem in den Weg stellt. Man konnte zwar Sturmtruppen entwaffnen und die haben sich gelegentlich sogar ergeben, indem sie die Hände gehoben haben - aber bei der ersten günstigen Gelegenheit sind diese NPCs dann doch wieder fortgelaufen, so lange, bis sie eine Waffe gefunden haben, mit der sie dann wieder das Feuer eröffneten.
Ist es also illusorisch, sich hier einen etwas intelligenter behafteten Umgang mit Tod und Leben der Antagonisten herbei zu wünschen? Oder sollte Star Wars eigentlich doch soviel philosophischen Stoff bieten, dass diese Problematik auch mal auf eine etwas "erwachsenere" Weise gelöst wird? Mein Problem ist, kurz gesagt: ich fühle mich nicht wirklich wie ein Jedi, wenn ich mit Laserschwertern durch die Level rausche und reihenweise Leute umbringe.
Sicher haben viele hier The Force Unleashed gespielt. Oder diverse andere Action-Spiele von Star Wars, die ähnlichen Prinzipien gefolgt sind. Und ich weiß schon, dass hier manche Dinge relativiert oder übertrieben werden, sprich, dass die Schlüssigkeit und Akkuratheit dem Spielspaß geopfert wird. Aber dennoch gibt es eine Gemeinsamkeit in vielen Star Wars-Spielen, nämlich das relativ reuelose Töten seiner Feinde. Besonders in Spielen wie Force Unleashed, Jedi Outcast oder KotOR ist dies einigermaßen auffällig.
Ich will die Thematik anhand meines erstgenannten Beispiels verdeutlichen. In Force Unleashed spielt man selber Starkiller, der zunächst zwar mehr oder weniger böse ist und dementsprechend schamlos vorgehen "darf", aber der mit der Zeit die Seite wechselt und eigentlich zu einem guten Charakter wird. Hier sehe ich einige Kontroversen. Am meisten hat mich ein bestimmtes Level gestört: hier rettet man auf Nar Shaddaa den alten Jedi-General Rahm Kota und flüchtet mit ihm aus der Stadt. Dabei mäht man, in TFU-Manier eben, gefühlte hundert Sturmtruppen nieder und nebenbei auch noch ein paar Ugnaughts. Ein anderes Beispiel: Starkiller ist zurück auf dem Planeten Felucia, der vom Imperium okkupiert ist. Dabei fühlt er den Schmerz des Sarlacc und das geht ihm und Juno so nahe, dass er versucht, das Leid dieser Kreatur zu lindern - indem er Bauten des Imperiums zerstört und dabei wiederum Dutzende Sturmtruppen ermordet.
Aus einigen Star Wars-Büchern weiß ich, dass generell manchmal mit Feinden recht radikal umgegangen wird. Jacen Solo rechtfertigte das Töten seiner Feinde in seiner Jedi-Zeit für sich damit, dass diese eh in die Macht übergehen und quasi der Tod kein wirklich schlimmes Los für sie sei. Andere Charaktere gehen ähnlich rigoros vor, nur dass sie sich gar nicht erst die Mühe machen, dass irgendwie weitergehend zu rechtfertigen.
Aber sollte nicht gerade ein Jedi hier weitaus verantwortungsvoller handeln, eine viel tiefere Bindung zum und Wertschätzung von Leben zeigen? Sollte nicht Mitgefühl einen Jedi auszeichnen und das Bemühen, kein Leid zu verursachen, sondern es zu verhindern? Wie gesagt, ich weiß, dass es in meinem Fall zwar "nur" um Spiele ging und dort gewisse Elemente zugunsten des Gameplays sowieso inflationär gebraucht werden, aber trotzdem lässt sich an einigen Tatsachen nichts ändern. Kyle Katarn und die Jedi von Yavin IV töten zahlreiche Wiedergeborene auf dem Yavin-Mond, der Doomgiver und auf Korriban. Starkiller ist eine Tötungsmaschine auf zwei Beinen und Rahm Kota läuft mit ihm durch die Straßen von NS, ohne sich auch nur zu bemühen, irgendeine Jedi-Weisheit von wegen Respekt vor dem Leben von sich zu geben. Es stört mich, dass hier im Grunde das Töten so schlecht und verantwortungslos thematisiert wird - was jedoch nur dadurch möglich ist, dass es die Fiktion in ihren Grundfesten offenbar zulässt. Schon in Jedi Outcast war die Logik des Spiels darauf ausgerichtet, alles zu töten, was sich einem in den Weg stellt. Man konnte zwar Sturmtruppen entwaffnen und die haben sich gelegentlich sogar ergeben, indem sie die Hände gehoben haben - aber bei der ersten günstigen Gelegenheit sind diese NPCs dann doch wieder fortgelaufen, so lange, bis sie eine Waffe gefunden haben, mit der sie dann wieder das Feuer eröffneten.
Ist es also illusorisch, sich hier einen etwas intelligenter behafteten Umgang mit Tod und Leben der Antagonisten herbei zu wünschen? Oder sollte Star Wars eigentlich doch soviel philosophischen Stoff bieten, dass diese Problematik auch mal auf eine etwas "erwachsenere" Weise gelöst wird? Mein Problem ist, kurz gesagt: ich fühle mich nicht wirklich wie ein Jedi, wenn ich mit Laserschwertern durch die Level rausche und reihenweise Leute umbringe.
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