[Film-Reihe] Krieg und Frieden

Tolstoi als unverzichtbares Wissen eines 16 Jährigen.

Deines wohl bis heute mit 20 noch nicht.

Ich wußte bereits mit 16 wer er war, und was er geschrieben hat.


@Sera

So etwas wie Literatur hatten wir in der Hauptschule als eigenes Fach gar nicht.
Bei uns wurde das im Deutschunterricht bzw. auch in Geschichte behandelt.
 
Ach so, ja.
Wir reden hier über Tolstoi und gleichzeitig gehst du davon aus, dass ich ihn und seine Werke nicht kenne?
Ich habe lediglich gesagt, ich habe ihn nicht in der Schule kennengelernt.




Ich konnte mit 4 lesen und schreiben. Ist das jetzt alleine deswegen Voraussetzung für alle 4 Jährigen und wer es nicht beherrscht ist dumm?
Oder bist du wirklich der Überzeugung, dass Tolstoi ein so ungeheuer wichtiger Autor ist, dass ihn JEDER kennen muss?



Gratuliere, dass du mit 16 Tolstoi kanntest. Willst du jetzt deinen Literaturnobelpreis?
Übrigens hättest du damit, laut deiner Aussage, Deutschland auch in der Pisastudie runtergerissen, da sie 15 Jährige betrifft und du selber zu dem Zeitpunkt eben nicht Tolstoi kanntest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin zwar nur ein armseliger Hauptschüler, und seit 25 Jahren aus der Schule, aber ich versichere Dir, bei uns wurde über Leo Tolstoi unterrichtet

Wenn über alle wichtigen Schriftsteller unterrichtet werden würde, dann müsste man aber lange die Schulbank drücken. Man hat ja schon genug deutsche Gassenhauer mit denen man die Deutschkurse füllen kann.
 
Naja, da wundert mich die Pisa-Studie wahrlich nicht mehr

Naja :verwirrt:
Ich habe ja nur geschrieben, dass "kein Werk von ihm zur Schullektüre gehört" und das war bei euch aus zeitlichen gründen doch auch so?!

Das in allen vorhanden Schulformen bei der großen literarischen Auswahl, gerade Tolstoi behandelt wird ist bestimmt schwer umzusetzen und liegt im ermessen der Schule oder anderen Verantwortlichen. Auch die Auswahl an Verfassern und Lyrikern ist gigantisch, dass so ein großartiger Mann schon mal den kürzeren ziehen kann. Im Lektüreverzeichnis Deutsch für Gymnasien in Baden-Württemberg beispielsweise sind weit über 300 Werke gelistet.
Die Zuständigkeit der Auswahl ist aber, so viel ich weiß nicht bundesweit einheitlich. In Sachsen fällt es aufs Bildungsministerium.
 
Also... JH mag mich hauen :D
Aber ich halte es für wichtiger, Werke von Goethe, Schiller usw. zu "bearbeiten", als Werke von Tolstoi. Ausserdem sagt man nicht umsonst: "Tolstoi....schwere Kost" ;)

Was die Verfilmung angeht.....ob sie gut oder schlecht ist, kann man erst beurteilen, wenn das Teil im TV gelaufen ist und man es gesehen hat. Eine Vorverurteilung finde ich unpassend. (Auch wenn die Chance, das der Film dem Roman nicht gerecht wird, bei knapp 97 % liegt :D)
 
Ich bin zwar nur ein armseliger Hauptschüler, und seit 25 Jahren aus der Schule, aber ich versichere Dir, bei uns wurde über Leo Tolstoi unterrichtet

Wenn ich mich nicht allgemein für Literatur interessieren würde, hätte ich trotz Deutsch-Leistungskurs den Namen Tolstoi wohl auch noch nie gehört. Des Weiteren behaupte ich dass 95% meiner Mitschüler nicht einmal den Namen kennen. In der Schule kann man eben auch ohne Allgemeinbildung extrem erfolgreich sein. Es ist einfach kein Widerspruch. Somit sehen die meisten auch keinen Sinn darin sich irgendwie weiterzubilden. Ich galt eine Zeit z.B. als "Freak" weil ich ein so unbekanntes Buch wie "Buddenbroks" kannte. Aber na gut.

Wie sieht es bei dir mit Tolstoi und historische Korrektheit aus? Tolstoi soll sehr lange recherchiert haben und auch viele Augenzeugen befragt haben. Ich kenne mich mit den Napoleonischen Kriegen kaum aus, sodass ich mir beim Lesen keine Meinung bilden konnte.

Also... JH mag mich hauen :D
Aber ich halte es für wichtiger, Werke von Goethe, Schiller usw. zu "bearbeiten", als Werke von Tolstoi. Ausserdem sagt man nicht umsonst: "Tolstoi....schwere Kost" ;)

Abgesehen davon. In der Schule werden im Fach Deutsch in erster Linie Bücher von deutschen Schriftstellern gelesen. In Englisch natürlich Sachen wie 1984 oder Schöne neue Welt, dann aber auch im Original. Somit haben es russische Schriftsteller ziemlich schwer. Dostojewski oder Cervantes werden so z.b. dem gleichen "Schicksal" erliegen wie Tolstoi.
 
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Wenn über alle wichtigen Schriftsteller unterrichtet werden würde, dann müsste man aber lange die Schulbank drücken. Man hat ja schon genug deutsche Gassenhauer mit denen man die Deutschkurse füllen kann.
Das ist doch mal eine Aussage, die ich voll und ganz unterstütze. Es gibt nun mal viele bedeutende Schrifsteller und Werke, die man nicht alle in der Schule behandel kann. Und es kommt noch schlimmer, denn es werden immer mehr. Wenn es dann noch passiert, das der Deutschunterricht nicht der Knaller ist (War bei mir so, mein Lehrer in der 12. Klasse hat lieber die Tagespolitik auf Basis des Kommunistischen Manifests diskutiert), dann kommt es vor, dass viele Schrifsteller an einem vornbeiziehen, wenn man nicht von selbst über den Tellerrand schaut.

Und wer legt überhaupt fest, was man kennen muss und was man gelesen haben muss. Hat überhaupt einer in diesem Forum das ganze Werk "Krieg und Frieden" gelesen (von der ersten bis zur letzten Seite) und dazu noch verstanden?

Ich hätte wohl auch nichts von Tolstoi gekannt, wenn mein Vater das Buch nicht selbst gelesen hätte und es somit bei uns im Regal stehen würde. Es ist mir damals auch nur aufgefallen, da es das mit Abstand dickste Buch war und immer noch ist. Ich selbst habe es noch nicht gelsen und es wird wohl auch noch einige Zeit dauern, bis ich mich daran wagen werde, wenn ich es überhaupt mal tue.

Zu guter Letzt noch ein Kommentar zu den hier schon gefallenen Verurteilungen des Film. Es wird in diesem Forum immer wieder gesagt, dass man nichts verurteilen soll, von dem man keine Ahnung hat. So frage ich mich, wie man einen Film so scharf verurteilen kann, wenn man ihn selber noch nicht gesehe hat. Alles worauf man sich bisher stützen kann ist ein Kommentar von Spiegel Online, der, zugegebenermaßen, ein ziemlicher Verriss ist. Nichtsdestotrotz sollte man sich sein Urteil bis zur Ausstrahlung des Filmes aufsparen.

Wie ich gerade noch sehe wiederhole ich eigentlich nur, was meine drei Vorposter geschrieben haben. Selten eine solche Meinugseinheit erlebt.:)

Gandalf der Weiße schrieb:
Ich galt eine Zeit z.B. als "Freak" weil ich ein so unbekanntes Buch wie "Buddenbroks" kannte.
Ging mir genauso! Und das Buch ist immer noch mein Lieblingswerk. Episch, kritisch und vorallem ein Spiegel der Zeit. Zudem habe ich in keinem anderen Werk so schönes Deutsch gelesen. Ich finde das dies ein Werk ist, welches denen von Tolstoi vorzuziehen ist, auch wenn ich Tolstoi nicht kenne. Aber Mann war immerhin Deutscher und somit aus meinem Kulturkreis.

Und hier nochmal ein absolut polemischer und eindimensionaler Absatz: Ich finde, man sollte erstmal die Buddenbrooks gelesen haben bevor man anderen Leuten an den Kopf wirft, dass sie von ausländischen Schriftstellern keine Ahnung haben und ihnen somit die Allgemeinbildung fehlt. (Das war jetzt einfach mal so in den Raum gestellt zum Theme "Was muss man kennen und was nicht").;)
 
Zu guter Letzt noch ein Kommentar zu den hier schon gefallenen Verurteilungen des Film. Es wird in diesem Forum immer wieder gesagt, dass man nichts verurteilen soll, von dem man keine Ahnung hat. So frage ich mich, wie man einen Film so scharf verurteilen kann, wenn man ihn selber noch nicht gesehe hat. Alles worauf man sich bisher stützen kann ist ein Kommentar von Spiegel Online, der, zugegebenermaßen, ein ziemlicher Verriss ist. Nichtsdestotrotz sollte man sich sein Urteil bis zur Ausstrahlung des Filmes aufsparen.
Indes könnte man eventuell noch anmerken, dass im Spiegel 52/2007 ebenfalls ein Bericht zur Neuverfilmung zu finden ist - und Nikolaus von Festenberg schlägt dabei ganz andere Töne an, spricht unter Anderem von der 'Abkehr vom Melodramatischen', vom 'Respekt vor Geschichte' und gar vom 'Frieden mit dem Dichter'. Eine Vorverurteilung scheint also abermals schlichtweg deplatziert.
Im Deutschunterricht (Gymnasium Baden-Württemberg) war Tolstoi auch nie ein Thema - dort wurden mit Schiller, Fontane und Co. bereits weite Teile des Unterrichts ausgefüllt - mit allesamt quantitativ wesentlich kürzeren Werken - und eine unzureichende Interpretation bzw. Behandlung des Werks kann dann diesem als solches wohl auch nicht gerecht werden.
 
Und wer legt überhaupt fest, was man kennen muss und was man gelesen haben muss. Hat überhaupt einer in diesem Forum das ganze Werk "Krieg und Frieden" gelesen (von der ersten bis zur letzten Seite) und dazu noch verstanden?

Gelesen ja, aber ob ich alles verstanden habe wage ich zu bezweifeln. Des Weiteren ist es auch schon zwei oder drei Jahre her, sodass ich das meiste wieder vergessen habe. Ich muss dir aber Recht geben, dass dieser ganze Kanonbetrieb schon recht spießig wirkt. Wer dies nicht kennt ist gebildet, wer das nicht kennt strohdumm, ich frage mich manchmal schon wieso in die Literatur so viel hineingelegt wird. Welcher dieser Leute wie Elke Heidenreich oder sonst wer hat einen blassen Schimmer von meinetwegen Quantenmechanik?

Ging mir genauso! Und das Buch ist immer noch mein Lieblingswerk. Episch, kritisch und vorallem ein Spiegel der Zeit. Zudem habe ich in keinem anderen Werk so schönes Deutsch gelesen. Ich finde das dies ein Werk ist, welches denen von Tolstoi vorzuziehen ist, auch wenn ich Tolstoi nicht kenne. Aber Mann war immerhin Deutscher und somit aus meinem Kulturkreis.

Buddenbroks ist eigentlich auch mein Lieblingsbuch, doch denke ich nicht, dass es unbedingt von Nöten ist zuerst die deutsche Literatur zu kennen. Shakespeare z.b. gefällt mir um Längen besser als jeder andere deutsche Dramatiker. Warum ihn dann nicht eher lesen als andere?
 
Gratuliere, dass du mit 16 Tolstoi kanntest. Willst du jetzt deinen Literaturnobelpreis?
t.

Von so etwas wie Dir will ich wahrlich keinen Preis, auch wenn er mit 100 000 Euro dotiert wäre.

Übrigens hättest du damit, laut deiner Aussage, Deutschland auch in der Pisastudie runtergerissen, da sie 15 Jährige betrifft und du selber zu dem Zeitpunkt eben nicht Tolstoi kanntest.

Genau DAS hier bin ich von Dir gewohnt, das hatten wir ja schon öfters.
Jemanden etwas in den Mund legen, was er nie gesagt hat.

Also, wo habe ich gesagt, daß ich Tolstoi mit 15 noch nicht kannte ?

Ich habe lediglich auf dieses Zitat von Dir, in dem DU die Zahl 16 genannt hast :

Tolstoi als unverzichtbares Wissen eines 16 Jährigen.

geantwortet, daß ich ihn mit 16 bereits gekannt habe.
ich habe mit keinem Wort erwähnt, ab wann ich ihn gekannt habe.

Aber wie gesagt, solche versuchten verleumdungen bin ich von Dir ja gewöhnt, das hatten wir ja schon mehrmals.

Da auf seinem Gut bei Tula, wo sich auch sein Grab befindet, im Winter 1941 der gefechststand eines sehr wichtigen Oberbefehlshaber während der Schlacht um Moskau befand war mir der name des Grafen Tolstoi schon sehr früh ein begriff, wenn ich ihn auch erst später gelesen habe.


Wenn über alle wichtigen Schriftsteller unterrichtet werden würde, dann müsste man aber lange die Schulbank drücken. Man hat ja schon genug deutsche Gassenhauer mit denen man die Deutschkurse füllen kann.

Ja, ist ja richtig.
Aber erwähnen könnte man ihn zumindest in den heutigen Schulen.


Also... JH mag mich hauen :D
Aber ich halte es für wichtiger, Werke von Goethe, Schiller usw. zu "bearbeiten", als Werke von Tolstoi. Ausserdem sagt man nicht umsonst: "Tolstoi....schwere Kost" ;)

Schiller und Goethe können ebenso schwere Kost sein

Was die Verfilmung angeht.....ob sie gut oder schlecht ist, kann man erst beurteilen, wenn das Teil im TV gelaufen ist und man es gesehen hat. Eine Vorverurteilung finde ich unpassend. (Auch wenn die Chance, das der Film dem Roman nicht gerecht wird, bei knapp 97 % liegt :D)

Gerade wegen dieser Wahrscheinlichkeit werde ich mir die Filme nicht ansehen.
 
Wenn du Tolstoi vorher kanntest, ok.
"Ich wußte bereits mit 16 wer er war, und was er geschrieben hat."
Das klang für mich, als hättest du ihn mit 16 kenenngelernt.
Ich bin gerne bereit zuzugeben, dass ich dich falsch verstanden habe und das tut mir auch Leid.
Etwas, wofür du dir anscheinend zu fein bist, nachdem in dem anderen Thread dir sogar eine dritte Partei bestätigt hat, dass ich es nicht so gemeint habe. Aber du musst es wohl besser wissen.
Worte wie Verleumdung kommen dir wohl sehr schnell von den Lippen.

Ich könnte gleiches auch von dir behaupten, wo du doch einfach davon ausgehst, dass ich Tolstoi nicht kenne, obwohl ich das nirgends erwähnt habe... aber solche Punkte werden unter den Tisch gekehrt.




Wenn du jetzt plötlich relativierst. "Man könnte ihn erwähnen" so ist das eine ganz andere Sicht der Dinge als in deinem vorherigen Post wo du die Kenntnis von Tolstoi als essenziell bezeichenst.

Das hier ist nicht der Militärthread wo es um Fakten geht. Deine eigene Meinung sei dir gegönnt, aber Leute als dumm zu bezeichnen oder in Polemik zu verfallen und die Pisastudie anzuführen, die wirklich kaum etwas mit dem Wissen von Literatur zu tun hat, ist eine andere Sache.
 
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Och nö, hab grad so nen schönen Text gehabt und der is weg *argh*


@JH: Was verstehst du unter "erwähnen"?
Man kann einen Schriftsteller nicht einfach "erwähnen" - man muss seine Biografie und seinen Hintergrund behandeln, da gehen mindestens 2 Schulstunden für drauf, und dann weiß man auch kaum etwas mehr. Und zumindest bei uns waren die Stunden sehr knapp bemessen am Stoff. Wir hatten einen verdammt guten Lehrer - aber an die 20, 30 Schriftsteller und evtl ihre Werke durchzugehen in 2 Jahren ist nicht ganz leicht.
Das waren fast alles Deutsche. Und noch lang nicht alle.
Wie sollen wir dann die Zeit haben, im übrigens Deutschunterricht auch noch ausländische Autoren unterzubringen? Versteh mich nicht falsch, das ist kein Angriff oder dergleichen, aber aus meiner Schülersicht ist das einfach nicht drin.

@Topic: Ich denk ich werd ihn wahrscheinlich anschaun. Als Film und nicht als Verfilmung, ich habe das Buch noch nicht gelesen und werden den Film daher als Film beurteilen.
Im übrigen finde ich es ziemlich albern, einen Film auf Grund von Kritiken zu bewerten.
 
@JH: Was verstehst du unter "erwähnen"?
Man kann einen Schriftsteller nicht einfach "erwähnen" - man muss seine Biografie und seinen Hintergrund behandeln, da gehen mindestens 2 Schulstunden für drauf, und dann weiß man auch kaum etwas mehr. Und zumindest bei uns waren die Stunden sehr knapp bemessen am Stoff. Wir hatten einen verdammt guten Lehrer - aber an die 20, 30 Schriftsteller und evtl ihre Werke durchzugehen in 2 Jahren ist nicht ganz leicht.
Das waren fast alles Deutsche. Und noch lang nicht alle.
Wie sollen wir dann die Zeit haben, im übrigens Deutschunterricht auch noch .

Was verstehe ich unter erwähnen ?

Nun, sein Leben, sein Wirken zumindest den Schülern gegenüber erklären, wenn auch nur kurz.
Einfach erwähnen eben.Natürlich soll man danach nicht jeder Schüler seine Werke auswendig können, aber man sollte doch nach Abschluss einer deutschen Schule, egal welcher Kategorie doch bitte wissen, wer Leo Tolstoi war.
Ob seine Werke jemanden interessieren steht auf einem anderen Blatt.
Aber man sollte ihn zumindest kennen, soviel denke ich sollte man von einer Allgemeinbildung erwarten können.
 
@Ursus maritimus
Es wäre sicher ein Genuss, Tolstoi im russischen Original zu lesen.
Leider beherrsche ich diese Sprache bis auf einige Ausnahmen nicht.
 
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