Haben Sebastian Vettel und Red Bull zu früh die Korken knallen lassen? Eine Twitter-Nachricht von Fernando Alonso und Videomaterial von einem Überholmanöver von Vettel haben in Spanien die Hoffnung auf einen Protest gegen die Wertung des Formel-1-Finales genährt.
Medien aus dem Land des geschlagenen Ferrari-Piloten Alonso berichten, Ferrari und Alonso würden einen Einspruch gegen die Ergebnisse beim Großen Preis von Brasilien erwägen. Falls dieser hypothetische Einspruch Erfolg hätte, könnte Vettel sogar seinen WM-Titel noch nachträglich verlieren. Bis Freitag habe Ferrari für einen Einspruch Zeit, hieß es in spanischen Medien.
Alonso stichelt
Erst mit einigem Verzug waren nach dem Rennen in Brasilien Aufnahmen aufgetaucht, denen zufolge Vettel offensichtlich in einer Gelb-Phase den Toro-Rosso-Piloten Jean-Eric Vergne überholt hat. Alonso stichelte via Twitter: "Ich brauche keine Wunder, ich mache meine Wunder mit richtigen Gesetzen." In der italienischen Zeitung "Corriere dello Sport" stellte Ferrari-Sprecher Luca Colajanni aber klar, dass Ferrari derzeit nicht die Absicht hat, Einspruch einzulegen.
Nachträgliche 20-Sekunden-Strafe?
Werden Verstöße gegen die Gelben Flaggen während eines Rennens geahndet, bekommen die Verursacher eine Durchfahrtsstrafe. Nachträglich - bislang aber immer noch am Renntag - werden für gewöhnlich 20-Sekunden-Strafen verhängt. Falls Vettel nachträglich eine solche Strafe bekommt, würde er auf Platz acht abrutschen und hätte damit vier Zähler weniger eingefahren. Da sein Vorsprung auf Alonso am Ende nur drei Punkte betrug, würde Alonso an Vettel im Endklassement vorbeiziehen.
Für die Spanier ist die Sache klar: Die Sportzeitung "Marca" stellte auf ihrer Internetseite den Lesern die Frage, ob Ferrari Protest einlegen solle. Bislang stimmten mehr als 90 Prozent dafür.