Gordon Aaronson
Commander
[Utos-System | Anflug auf Galantos | DRD Volcanic | Brücke] Gordon Aaronson und Crew; Sprechverbindung zur Predator, Takao und Vigilant
Gordon Aaronson war sehr erleichtert, dass die Flüchtlinge rasch von Bord gehen durften und Shuttles geschickt werden sollten, um sie abzuholen. Ein Teil von ihm hatte befürchtet, dass man die Volcanic mit Mann und Maus im Orbit festhalten würde, bis die Lage geklärt war. Doch Admiral Prokith war offenbar mehr Soldat als Verwalter und verstand, dass die Lage schnelles Handeln bedurfte. Der Commander freute sich darüber, dass die Leute die Reise hinter sich hatten und nun die nötige Hilfe bekamen, doch mindestens ebenso sehr freute er sich, dass er sie los wurde und mit ihnen einen großen Teil seiner Verantwortung. Auch sein kleiner Verband existierte nicht mehr, seit er Galantos erreicht und wieder Anschluss an die Befehlskette gefunden hatte. Hackett, Ichigû und Campton (die noch immer nicht nachgekommen war) hatte er nun nichts mehr zu befehlen. Doch es gab schon genug, wofür man ihn verantwortlich machen musste. Deshalb blickte er nicht mit Vorfreude auf das Treffen, das nun bevorstand. Er hatte weitreichende Entscheidungen gefällt, mit denen er das Schicksal mehrerer Kriegsschiffe und abertausender Wesen bestimmt hatte. Nun musste er sich dafür verantworten, obwohl oder gerade weil das alles außerhalb seiner eigentlichen Befugnis gelegen hatte. Er hatte nicht nach Vorschrift gehandelt, als er befohlen hatte, nach Kutag zu fliegen und selbst dann noch die Landung durchgeführt hatte, als schon klar gewesen war, wie eng es wurde. Auch ob sein Verhalten im Kampf bei New Brigia richtig gewesen war, musste noch geprüft und entschieden werden. Er war mit sich im Reinen und wenn er müsste, würde er all diese Entscheidungen noch einmal treffen. Aber wenn seine Vorgesetzten das anders sahen, war es das vielleicht mit seiner Karriere. Vielleicht würde man ihn für seine Taten auszeichnen, vielleicht auch streng bestrafen. Es war gut möglich, dass man ihm noch heute das Kommando über sein Schiff entzog, um ihm andere, weniger angesehene Aufgaben zuzuweisen oder um ihn vor Gericht zu stellen. Womöglich würde er die Volcanic nie wieder sehen, wenn er sie jetzt verließ, um zu dem Treffen in der Residenz des Gouverneurs zu erscheinen. Doch hatte er eine Wahl? Nein. Er musste die Dinge nehmen wie sie kamen. Und er hatte sich bereits vorgenommen, die Konsequenzen seiner Entscheidungen zu tragen - wenn man ihm die Möglichkeit ließ, mit Würde. Und er hatte keine Einladung in den Palast bekommen, sondern einen Befehl, dem er - wie üblich - so rasch und gründlich nachkommen würde, wie es ihm möglich war.
Die diensthabenden Kommandanten der Takao und der Predator hatten selbst mitgehört, sie wussten also, dass man sie erwartete. Aber es gab an Bord der Volcanic mehrere Personen, die er mitbringen musste. Diejenigen, die nah genug am Geschehen gewesen waren, um über die Vorkommnisse Zeugnis abzulegen und die Ausführungen der Schiffskommandeure zu ergänzen, vielleicht auch zu bestätigen oder zu korrigieren, falls nötig. Der Rear Admiral hatte ausdrücklich die Anwesenheit eventueller Vertreter von Verwaltung und Garnisonen N'Zoths erbeten, sofern welche an Bord waren. Das war der Fall: Aviendha Cain samt ihrem Stab, die sowohl auf der Brücke als auch auf dem Planeten viele Ereignisse hautnah mitbekommen hatte. Der Präfekt Ellis, der über die Geschehnisse auf N'Zoth und die Flucht der Astute Bericht erstatten konnte. Und Captain Shepard, der das ganze vermutlich aus einem anderen Blickwinkel bewerten konnte und darüber hinaus auch auf Kutag gewesen war. Diese drei standen quasi schon auf der Gästeliste. Doch Gordon wollte noch jemanden dabei haben. Tom West war ebenfalls von Anfang an dabei gewesen. Er hatte die Kämpfe auf der Werft gesehen, geholfen, die Volcanic von den yevethanischen Entertrupps zu befreien, er hatte bei New Brigia eines der Bordgeschütze bedient und dann bei der Evakuierung geholfen. Dem Commander wurde bei dieser geistigen Aufzählung klar, dass er absolut nicht der einzige war, der am Vortag weit über seine üblichen Aufgaben hinausgegangen war.
»Finden Sie einen Piloten für mich und lassen Sie das TIE-Shuttle startklar machen«, sagte er Lieutenant Regis, der während Woods wohlverdienter Ruhepause die Funktionen eines Ersten Offiziers innehatte. Der Flottenoffizier, der sonst eigentlich auf einer Raumstation Dienst tat, hatte derzeit Urlaub und sich bei Verwandten auf Kutag aufgehalten; zusammen mit den Flüchtlingen war er an Bord gekommen und hatte seine Hilfe angeboten. »Außerdem möchte ich mit Tom West und mit Aviendha Cain sprechen.«
Sofern sich die beiden überhaupt noch an Bord befanden. Er hatte sie seit dem Abflug von Kutag nicht mehr gesehen und nicht von ihnen gehört. Möglicherweise gehörten sie zu denen, die nach der Massenpanik und dem Schusswechsel leblos auf dem Landefeld zurückgeblieben waren. Oder sie hatten es aus irgendeinem anderen Grund nicht an Bord geschafft. Aber darüber wollte er nicht nachdenken.
Der Mann veranlasste alles Nötige. Während er versuchte, durch das unüberschaubare Chaos an Bord zu dringen, um Kontakt mit zwei bestimmten, mit der Menge verschmolzenen Personen herzustellen, vergingen die Minuten. In der Zwischenzeit trafen bereits die ersten Transporter ein und landeten in den Hangars oder machten an den Schleusen fest, um Flüchtlinge an Bord zu nehmen. Ähnlich wie beim Eintreffen im Doornik-881-System, als er ein Schiff mit Kindern und Verwundeten vorausgeschickt hatte, um sie nicht in die Gefahren der Evakuierung mit hineinzuziehen, ordnete Gordon Aaronson an, dass die Hilfsbedürftigsten Vorrang haben mussten; ob das bei diesem Andrang gelingen würde, war fraglich. Wenigstens war diesmal keine Massenpanik zu befürchten: Es gab keine breite, offene Rampe in die Freiheit, durch die man strömen konnte. Wahrscheinlich würde es eine ziemlich langwierige Sache sein, alle Leute aus den hintersten Winkeln des Schiffes zusammenzusuchen und an Bord von Fähren zu bringen. Deshalb ordnete der Commander auch an, auf dem Planeten nach einem geeigneten Landeplatz zu suchen und herauszufinden, ob die Volcanic noch einen Atmosphärenflug verkraften würde.
Nach einer Weile kam dann der erwartete Bescheid.
»Sir, Legatin Aviendha Cain befindet sich an Bord. Sie hat mit ihren Mitarbeitern einen der Frachträume bezogen. Ich kann Sie zu ihr durchstellen. Tom West hat das Schiff aber verlassen: Seine Soldaten sagen, er ist an Bord eines der Verletztentransporter gegangen. Sie sind erst vor wenigen Minuten aufgebrochen. Soll ich versuchen, die Fähre zurückzurufen, Sir?«
»Nein, auf keinen Fall. Aber geben Sie an ihrem Zielort bescheid, dass man ihn suchen soll. Er muss informiert werden, dass er im Gouverneurspalast erwartet wird. Sofern sein Gesundheitszustand das zulässt.
Verbinden Sie mich mit der Legatin.«
Das dauerte nicht lange. Ein im Frachtraum befindlicher Soldat ging zu der Politikerin und überreichte ihr ein aktives Comlink.
»Legatin Cain, Aaronson hier. Es freut mich sehr, dass Sie wohlauf sind«, begann er. »Ich hoffe, Sie entschuldigen, dass ich meine Gastgeberpflichten ziemlich vernachlässigt habe. Wir sind mittlerweile auf Galantos angekommen und der Abtransport der Verletzten hat begonnen. Wenn möglich, werden wir noch einmal landen, um die übrigen Flüchtlinge zu entlassen.
Ich habe soeben mit einem Rear Admiral Prokith gesprochen. Er will einen genauen Bericht über das, was geschehen ist, und bittet Sie zu einer Unterredung in die Gouverneursresidenz. Ich bin auch dorthin befohlen. Im Jägerhangar wird ein TIE-Shuttle für uns startklar gemacht. Es hat vier Plätze, also können noch zwei Personen mit. Stehen Sie in Kontakt zu Präfekt Ellis und Captain Shepard? Oder würden Sie lieber jemand anderen mitnehmen?«
[Utos-System | Anflug auf Galantos | DRD Volcanic | Brücke] Gordon Aaronson und Crew; Sprechverbindung zu Aviendha Cain im Frachtraum
Gordon Aaronson war sehr erleichtert, dass die Flüchtlinge rasch von Bord gehen durften und Shuttles geschickt werden sollten, um sie abzuholen. Ein Teil von ihm hatte befürchtet, dass man die Volcanic mit Mann und Maus im Orbit festhalten würde, bis die Lage geklärt war. Doch Admiral Prokith war offenbar mehr Soldat als Verwalter und verstand, dass die Lage schnelles Handeln bedurfte. Der Commander freute sich darüber, dass die Leute die Reise hinter sich hatten und nun die nötige Hilfe bekamen, doch mindestens ebenso sehr freute er sich, dass er sie los wurde und mit ihnen einen großen Teil seiner Verantwortung. Auch sein kleiner Verband existierte nicht mehr, seit er Galantos erreicht und wieder Anschluss an die Befehlskette gefunden hatte. Hackett, Ichigû und Campton (die noch immer nicht nachgekommen war) hatte er nun nichts mehr zu befehlen. Doch es gab schon genug, wofür man ihn verantwortlich machen musste. Deshalb blickte er nicht mit Vorfreude auf das Treffen, das nun bevorstand. Er hatte weitreichende Entscheidungen gefällt, mit denen er das Schicksal mehrerer Kriegsschiffe und abertausender Wesen bestimmt hatte. Nun musste er sich dafür verantworten, obwohl oder gerade weil das alles außerhalb seiner eigentlichen Befugnis gelegen hatte. Er hatte nicht nach Vorschrift gehandelt, als er befohlen hatte, nach Kutag zu fliegen und selbst dann noch die Landung durchgeführt hatte, als schon klar gewesen war, wie eng es wurde. Auch ob sein Verhalten im Kampf bei New Brigia richtig gewesen war, musste noch geprüft und entschieden werden. Er war mit sich im Reinen und wenn er müsste, würde er all diese Entscheidungen noch einmal treffen. Aber wenn seine Vorgesetzten das anders sahen, war es das vielleicht mit seiner Karriere. Vielleicht würde man ihn für seine Taten auszeichnen, vielleicht auch streng bestrafen. Es war gut möglich, dass man ihm noch heute das Kommando über sein Schiff entzog, um ihm andere, weniger angesehene Aufgaben zuzuweisen oder um ihn vor Gericht zu stellen. Womöglich würde er die Volcanic nie wieder sehen, wenn er sie jetzt verließ, um zu dem Treffen in der Residenz des Gouverneurs zu erscheinen. Doch hatte er eine Wahl? Nein. Er musste die Dinge nehmen wie sie kamen. Und er hatte sich bereits vorgenommen, die Konsequenzen seiner Entscheidungen zu tragen - wenn man ihm die Möglichkeit ließ, mit Würde. Und er hatte keine Einladung in den Palast bekommen, sondern einen Befehl, dem er - wie üblich - so rasch und gründlich nachkommen würde, wie es ihm möglich war.
Die diensthabenden Kommandanten der Takao und der Predator hatten selbst mitgehört, sie wussten also, dass man sie erwartete. Aber es gab an Bord der Volcanic mehrere Personen, die er mitbringen musste. Diejenigen, die nah genug am Geschehen gewesen waren, um über die Vorkommnisse Zeugnis abzulegen und die Ausführungen der Schiffskommandeure zu ergänzen, vielleicht auch zu bestätigen oder zu korrigieren, falls nötig. Der Rear Admiral hatte ausdrücklich die Anwesenheit eventueller Vertreter von Verwaltung und Garnisonen N'Zoths erbeten, sofern welche an Bord waren. Das war der Fall: Aviendha Cain samt ihrem Stab, die sowohl auf der Brücke als auch auf dem Planeten viele Ereignisse hautnah mitbekommen hatte. Der Präfekt Ellis, der über die Geschehnisse auf N'Zoth und die Flucht der Astute Bericht erstatten konnte. Und Captain Shepard, der das ganze vermutlich aus einem anderen Blickwinkel bewerten konnte und darüber hinaus auch auf Kutag gewesen war. Diese drei standen quasi schon auf der Gästeliste. Doch Gordon wollte noch jemanden dabei haben. Tom West war ebenfalls von Anfang an dabei gewesen. Er hatte die Kämpfe auf der Werft gesehen, geholfen, die Volcanic von den yevethanischen Entertrupps zu befreien, er hatte bei New Brigia eines der Bordgeschütze bedient und dann bei der Evakuierung geholfen. Dem Commander wurde bei dieser geistigen Aufzählung klar, dass er absolut nicht der einzige war, der am Vortag weit über seine üblichen Aufgaben hinausgegangen war.
»Finden Sie einen Piloten für mich und lassen Sie das TIE-Shuttle startklar machen«, sagte er Lieutenant Regis, der während Woods wohlverdienter Ruhepause die Funktionen eines Ersten Offiziers innehatte. Der Flottenoffizier, der sonst eigentlich auf einer Raumstation Dienst tat, hatte derzeit Urlaub und sich bei Verwandten auf Kutag aufgehalten; zusammen mit den Flüchtlingen war er an Bord gekommen und hatte seine Hilfe angeboten. »Außerdem möchte ich mit Tom West und mit Aviendha Cain sprechen.«
Sofern sich die beiden überhaupt noch an Bord befanden. Er hatte sie seit dem Abflug von Kutag nicht mehr gesehen und nicht von ihnen gehört. Möglicherweise gehörten sie zu denen, die nach der Massenpanik und dem Schusswechsel leblos auf dem Landefeld zurückgeblieben waren. Oder sie hatten es aus irgendeinem anderen Grund nicht an Bord geschafft. Aber darüber wollte er nicht nachdenken.
Der Mann veranlasste alles Nötige. Während er versuchte, durch das unüberschaubare Chaos an Bord zu dringen, um Kontakt mit zwei bestimmten, mit der Menge verschmolzenen Personen herzustellen, vergingen die Minuten. In der Zwischenzeit trafen bereits die ersten Transporter ein und landeten in den Hangars oder machten an den Schleusen fest, um Flüchtlinge an Bord zu nehmen. Ähnlich wie beim Eintreffen im Doornik-881-System, als er ein Schiff mit Kindern und Verwundeten vorausgeschickt hatte, um sie nicht in die Gefahren der Evakuierung mit hineinzuziehen, ordnete Gordon Aaronson an, dass die Hilfsbedürftigsten Vorrang haben mussten; ob das bei diesem Andrang gelingen würde, war fraglich. Wenigstens war diesmal keine Massenpanik zu befürchten: Es gab keine breite, offene Rampe in die Freiheit, durch die man strömen konnte. Wahrscheinlich würde es eine ziemlich langwierige Sache sein, alle Leute aus den hintersten Winkeln des Schiffes zusammenzusuchen und an Bord von Fähren zu bringen. Deshalb ordnete der Commander auch an, auf dem Planeten nach einem geeigneten Landeplatz zu suchen und herauszufinden, ob die Volcanic noch einen Atmosphärenflug verkraften würde.
Nach einer Weile kam dann der erwartete Bescheid.
»Sir, Legatin Aviendha Cain befindet sich an Bord. Sie hat mit ihren Mitarbeitern einen der Frachträume bezogen. Ich kann Sie zu ihr durchstellen. Tom West hat das Schiff aber verlassen: Seine Soldaten sagen, er ist an Bord eines der Verletztentransporter gegangen. Sie sind erst vor wenigen Minuten aufgebrochen. Soll ich versuchen, die Fähre zurückzurufen, Sir?«
»Nein, auf keinen Fall. Aber geben Sie an ihrem Zielort bescheid, dass man ihn suchen soll. Er muss informiert werden, dass er im Gouverneurspalast erwartet wird. Sofern sein Gesundheitszustand das zulässt.
Verbinden Sie mich mit der Legatin.«
Das dauerte nicht lange. Ein im Frachtraum befindlicher Soldat ging zu der Politikerin und überreichte ihr ein aktives Comlink.
»Legatin Cain, Aaronson hier. Es freut mich sehr, dass Sie wohlauf sind«, begann er. »Ich hoffe, Sie entschuldigen, dass ich meine Gastgeberpflichten ziemlich vernachlässigt habe. Wir sind mittlerweile auf Galantos angekommen und der Abtransport der Verletzten hat begonnen. Wenn möglich, werden wir noch einmal landen, um die übrigen Flüchtlinge zu entlassen.
Ich habe soeben mit einem Rear Admiral Prokith gesprochen. Er will einen genauen Bericht über das, was geschehen ist, und bittet Sie zu einer Unterredung in die Gouverneursresidenz. Ich bin auch dorthin befohlen. Im Jägerhangar wird ein TIE-Shuttle für uns startklar gemacht. Es hat vier Plätze, also können noch zwei Personen mit. Stehen Sie in Kontakt zu Präfekt Ellis und Captain Shepard? Oder würden Sie lieber jemand anderen mitnehmen?«
[Utos-System | Anflug auf Galantos | DRD Volcanic | Brücke] Gordon Aaronson und Crew; Sprechverbindung zu Aviendha Cain im Frachtraum