Ich wollte schon seit einigen Tagen ein kleines Review schreiben, - und nun ist es soweit

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Der Spieleinstieg gestaltet sich unerwartet schwierig. Nach den letzten Entwickleraussagen konnte man glauben, dass man relativ locker drauf losspielen kann, - das wird jedoch mit einiger Wahrscheinlichkeit schief gehen.
In der Tat hat man, wie von den Entwicklern versprochen reichlich Geld zur Verfügung. Wer sich in Geldprobleme bringt muß imo wirklich, wie ein Berserker spielen.
Jedoch ist Geld nicht der einzige Rohstoff des Studios. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die allgemeine Platzierung des Studios in Verhältnis zu den Konkurrenten. Man sollte im Konkurrenzkampf möglichst darauf bedacht sein, schnell nach oben zu kommen, da z.B. über Preisverleihungen teils sehr starke Boni gewährt werden (Stars können zum Streßabbau soviel essen und trinken, wie sie wollen ohne das es zur Sucht wird....- Ansonsten ein regelmäßiges Problem). Auch zieht nur ein gut platziertes Studio neue Arbeitskräfte an.
Und damit sind wir beim schwierigsten "Rohstoff" des Studios. Trotz guter Platzierungen (und einer ganzen Weile auf Platz 1 sowohl in der Gesamtwertung als auch in vielen anderen Kategorien) herrschte bei mir tendenziell Arbeitskräftemangel.
Man braucht eine ganze Menge von Arbeitskräften (was sich zuspitzt, wenn die Stars damit beginnen persönliche Assistenten zu verlangen, - da dies in der Regel dazu führt, dass man sie von einen anderen Job, wie Handwerker, Forscher oder Drehbuchautor abziehen muß).
Dies wird gerade deutlich, wenn Anfang der 60er die Produktionszeit eines Filmes auf ca. 1 Jahr und mehr hochschnellt. Man würde dann gerne einen zweiten Film in Auftrag geben, was aber in der Regel schon daran scheitert, dass man dafür einfach keine vollständige Statisten - oder Studiocrew mehr zusammenbekommt. Desweiteren erschweren noch die ständigen Übermüdungserscheinungen (Streß) der Stars die Produktion, - sie brauchen eine ganze Menge Ruhezeit.
"The Movies" fordert den Spieler, es gibt immer irgendwas zu tun: Stars auf Sets proben lassen um ihre Genre Erfahrung zu steigern, Stars hätscheln, Studio ausbauen usw........
Allerdings darf bezeifelt werden, dass der Vielspieler diese (leider absolut notwendigen und nicht automatisierbaren) Arbeiten nach einiger Zeit noch durchführen will. Als Beispiel sei hier mal der Studioausbau genannt. Das gut gestaltete Studio mit Bäumen, schönen Wiesen, Dekorationen usw. ist gerade zu Beginn der Motor des Erfolges. Einige Dinge sind hier verwirrend: Zuerst ist das Studiogelände ein Mischbrachland mit Erde und verkümmerten Rasen, - läßt man seine Gebäude auf diesen Untergrund stehen so führt dies generell zu rot gepunkteten Gebieten (also Regionen, die als unattraktiv gelten und somit schädlich für das Studioprestige sind). Darum ist der Spieler genrell nach den Bau eines Gebäudes damit beschäftig einen (leicht aufziehbaren) Rasenteppich im Umrkeis um das Gebäude zu legen, - sorry aber das wirkt (wie manches andere) wie eine eigentlich unntötige Beschäftigungsmaßnahme für den Spieler.
Überhaupt ist der Studioausbau eine zwiespältige Angelegenheit. Es macht zumindest anfangs schon Spaß das Gelände leibevoll auszustatten, allerdings gibt es da einige Programschwächen: So muß man zum Beispiel eine Hecke Teil für Teil aneinandergesetzt werden (weshalb man sie nicht ziehen kann, wie Mauern in Echtzeitstrategiespielen ist mir ein Rätsel). Auch ist das Nachdenken beim Ausbau, eigentlich gar nicht notwendig, es reicht völlig ein Fleck Landschaft so lange mit irgendwelchen Dekorationen zu bepflastern, bis die roten Punkte verschwinden und zu schönen dicken grünen Punkten werden.
Viele Dekorationen werden wohl kaum regelmäßig benutzt werden, da das Menü in dem sie sich befinden nicht sehr durchdacht ist, - man muß sich durch eine ewig lange Liste durchscrollen (bzw. durchklicken) um an alle Gegenstände ran zu kommen, - Übersicht und Bedienfreundlichkeind sind beim Bausystem imo nicht besonders durchdacht.
Ansonsten geht die Bedienung des Spiels überraschend leicht von der Hand. Das Greifen der Personen und das Verschieben zu den richtigen Orten funktioniert reibungslos. Etwas unübersichtlich wird es erst, wenn man über 10 Stars hat.
Drehbücher lassen sich gut erstellen, - in der Kampagne ist dies aber nicht nötig, - da diese im Drehbuchbüro zuverlässig und qualitativ gut von eingestellten Drehbuchschreibern erledigt wird. Man muß beim eigenen Drehbucherstellen sowieso sehr stark aupfassen, dass man nicht zu viele Szenen in den Film bringt, da ansonsten der Film ewig lange produziert wird, sehr viel kostet und dies alles nicht belohnt wird (außer das man dann eben einen schönen Film zum ankucken hat).
Es gibt imo eine Menge Dinge, die das Spiel erschweren und eigentlich dem Wesen von Hollywood widersprechen. Einer dieser Punkte ist das Filmstars, wie Firmeneigentum behandelt werden und ihre ganzen bis zu 50 Jahre Dienstzeit im Wohnwagen auf dem Studiogelände verbringen müssen. Zwar wird damit das Element eingeführt, das man sich beständig in irgend einer Weise um diesen Star kümmert und ihn aufbaut, jedoch führt es dazu, dass man so in etwa zwei - drei Hände voll mit Stars hat und immer die gleichen Personen in einen Film bringt. Diese begrenzte Anzahl an Möglichkeiten führt schnell zu einer ganzen Reihe homoerotischen Filmen (tschludigung ich aber nur zwei männliche Schauspieler als Experten für romantische Filme

).
Auch altern die Stars imo zu schnell, und so gibt es z.B. bei über 40 Jährigen keinen anderen Weg mehr ihre Haarfarbe wieder tiefschwarz zu bekommen, als sie zeitaufwendig in der Schönheitsklinik um 20 Jahre runterliften zu lassen. Dies führt sehr schnell dazu, dass man Filme mit alten und irgendwie unansehnlichen Stars bekommt, - was besonders dann zum Problem wird, wenn man in Folge von Mißmangement (Schlechte Studiowertung im Konkurrenzkampf) keine jungen Stars mehr nachbekommt.
Die Begrenzung von Stars führt leider auch dazu, dass man von selbstgebauten Stars in der Kampange nichjt soviel hat, was wirklich schade ist, da es mit den Starmaker wirklich einfach ist überzeugende Doubles realer Größen hinzubekommen. Ich habe z.B. imo recht glelungene Bildnissen von Peter Cushing, Christopher Lee und Hayden Christensen.....Jack Nicholson stellt das Programm anscheinend aber vor ein Problem.
Imo wäre es besser gewesen, wenn es möglich gewesen wäre, Stars für ein bestimmtes Filmprojekt anzuwerben und danach wieder auf die Straße setzen zu können, - eben wie in Hollywood auch.
Man muß auch erwähnen, dass das Studiogelände schwerlich dazu ausreicht alle verfügbaren Kulissen aufzubauen. Dies wäre nicht unbedingt ein Problem, da kein extra für einen Film erstelltes Set so teuer wäre, als das es sich durch den Film nicht rentieren würde. Zu einen Problem wird es wieder durch das Umdrehen von Hollywoodproduktionsabläufen. Die automatischen Drehbuchautoren schreiben nämlich nur für Kulissen, die sich auf dem Studiogelände befinden, weshalb man versucht ist möglichst viele Kulissen auf dem Gelände stehen zu haben (was zu Wartungsproblemen führen kann).
Ganze Produktionssegemente eines Filmes werden leider vollständig ignoriert. Man kann zwar seinen Film mit Musik von der Festplatte nachvertonen, aber weder ist dies nötig, noch hat es für die "Kampagne" einen Einfluß auf die Filmqualität. Wieso kann man keinen Komponisten einstellen, der einen passenden (oder unpassenden

) Soundtrack für den Film erstellt, der dessen Qualität beeinflußt ?
Auch Effekte sind beinahe ein Fremdwort für "The Movies". Es gibt zwar z.B. sogenannte CGI - Anzüge aber man keine Raumschlachten oder ähnliches in den Film einbinden.
Die Forschung des eigenen Stuidos für neue Technologien läßt sich übrigens in schon absurder Weise beschleunigen (Ich hatte 1963 CGI - Technologie der 90er und Digitalfilm)
Ganze Filmgenres werden ausgespart. Historienfilme abseits 1. / 2. Weltrkieg oder Western scheinen für die Entwickler nicht vorstellbar zu sein. Piratenfilme können nicht gemacht werden, klassisches englisches Gruselkino der 50er bis 60er fällt mangels Kulissen (bis auf Wald, muffiger Keller und Friedhof) auch so gut wie aus. Fantasyfilme a là "Herr der Ringe" ? Fehlanzeige.King Kong ? auch nicht möglich. Comicverfilmungen ? Schwierig, Batman würde ich tendenziell noch für einigermaßen möglich halten. Schwerpunkte setzt das Spiel imo in den Bereichen Western, Science Fiction (wer keinen Star Trek Film macht ist selber schuld), Action und alles was man in modernen Kulissen (Wohnung, Stadt, U - Bahn, U Bahn Banhof, Bank usw...) gut herstellen kann.
Damit läßt sich zwar einiges machen, aber trotzdem sind viele Produktionen (die doch gerade Spaß machen und die man immer mal machen wollte) mit den Mitteln von "The Movies" nicht möglich. - Vielleicht denkt man da ja an ein Adon ?
Das Programm zum Filmerstellen ist in der Tat sehr mächtig, aber nicht so allmächtig, wie einen die Präsentationsstimme des Spiel weis machen möchte.

Auch hier gibt es Fallstricke, die den Spieler das Leben erschweren.
Als kleiner Einstand sei genannt, dass es eine Szene gibt, die "Kampfbeginn" heißt. In dieser Szene nehmen zwei Gegner Boxerkampfhaltung ein, - leider finden alle Möglichkeiten diesen Kampf fortzusetzen gute 2 3 Meter tiefer im Set statt, - weswegen man den Kampfbeginn kaum mit den restlichen Kampf zusammenbringen kann, - unverständlich.
Die Idee ein Set mit allerlei Gegenständen zu dekorieren ist wirklich nett, wird imo aber kaum benutzt werden. Denn wenn man für eine Szene das Set liebevoll dekoriert hat, startet man in der nächsten Szene wieder mit dem nackten Standartset und der Aufwand das Set immer wieder neu zu dekorieren ist imo zu hoch. Vielleicht gibt es auch irgend eine Möglichkeit die Änderungen zu übernehmen, - nötig wäre sie, - entdeckt habe ich sie nicht (ich kann mir allerdings kaum vorstellen, wie man sowas in der Testphase bei der Produktion des Spiels übersehen kann).
Auch die Anzahl von Personen in einer Szene ist ein ständiges Problem. Wer zwei Personen einen Raum betreten läßt, sollte sich im Klaren darüber sein, dass er in der nächsten Szene häufig die zweite Person nicht mehr zur Verfügung hat. Bsp: Raumschiffcaptain Kirk kommt mit einen Wächter in den Gang. Nächste Szene Kirk trifft das örtliche Mädchen und gibt ihr einen Kuß. Der Wächter ist verschwunden, - wieso habe ich keine Möglichkeit den Satisten irgendwo in eine Ecke des Sets zu stellen ?
Das gleiche ist es beim Enterprise- Brückenset. Es gibt Einstellungen, wo man die Brücke vollbesetzen kann und dann wieder Szenen, wo nur der Captain (Haptdarsteller) alleine anwesend ist, - was unter Umständen sehr einschränkend ist.
Das man Statisten (aber nicht Hauptdarsteller) für jede Szene vom Neuen in das Kostüm der vorhergehenden Szene stecken muß, versteht sich wohl mittlerweile von Selbst.
Festzuhalten ist, je eigenständiger und besser designt der Film sein soll, umso mehr wird die Bedienung unangemessen kompliziert.
Fazit:
Ich habe das ungute Gefühl, das sich mein Bericht sehr negativ liest und das tut mir im Grunde leid. Aber man muß eben sagen, dass viele Sachen besser und bedienungsfreundlicher gelöst hätten werden können und das viele Dinge, die man sich wohl von so einem hoffnungsvollen und kompelxen Spiel hätte erwarten erwarten dürfen, nicht umgesetzt würden.
Trotzdem muß ich sagen es hat mir bisher schon eine Menge Spaß gemacht und man kann in der Praxis (zumindest anfangs) eigentlich ganz gut über die vielen Unzulänglichkeiten hinwegsehen. "The Movies" hat mich bisher besser unterhalten, als die Solokampagne von "Age of Empires III" und imo bereits auch länger.
Ich sehe allerdings nicht, dass es sich bei mir zu einen Dauerbrenner, wie "Hollwood Pictures" (das ich seit 10 Jahren in regelmäßigen Abständen immer mal wieder ein wenig spiele) entwickeln wird.
Was im Grunde schon wieder etwas traurig ist, da "The Movies" um so viele komplexer ist und im Grunde auch mehr Möglichkeiten bietet, als "Hollywood Pictures", welches im Grunde ganz einfach gestrickt ist und nur mit der Vorstellungskraft des Spielers arbeitet.