Leutz, die mich auf der Strasse, insbesonders auf Bahnhöfen ansprechen und um ein paar Cents betteln, gebe ich grundsätzlich nichts. Stattdessen verweise ich sie freundlich aber bestimmt auf die Heilsarmee oder die Bahnhofsmission. Ich muss zugeben, dass ich aber auch schon Aussnahmen gemacht habe, etwa, wenn ein Drogensüchtiger/Obdachloser mit dem Hund um ein paar Almosen gebettelt hat. Ich weiss, dass ist ein beliebter Trick. Denn, die Leute denken sich, dass so wenigstens der Hund zu seinem "Fressi" kommt. Die Bettler profitieren dann ungemein vom "Jö"-Effekt.
In meiner alten Kirchgemeinde gab es zwei bis drei Obdachlose aus einer anderen Wohngemeinde, die bei unseren Pfärrern regelmässig die "hohle Hand" gemacht haben. Und weil die Kirche eigentlich niemand wegschickt, haben diese Leute immer einen Batzen bekommen. Hätte ich in der Kirche was zu sagen gehabt, ich hätte damit unverzüglich aufgehört. Leute aus einer fremden Wohngemeinde auf diese Weise zu unterstützen, war nicht fair gegenüber den eigenen Steuerzahlern. Da stehe ich voll auf dem Standpunkt, dass jede Kommune für ihre Sozialfälle aufkommen muss. Ich weiss aber aus zuverlässiger Quelle, dass es gar nicht mal so unüblich ist, dass die Sozialämter bettelnde Leute auf gemeinnützige Instutionen anderer Wohngemeinden verweisen und sich damit der Verantwortung entziehen, selber in den Sozialfonds greifen zu müssen.
Randständige, die dringend Geld brauchen, werden bei der Kirche und anderen gemeinnützigen Einrichtungen nicht lange darum betteln müssen. Von daher ist es eigentlich nicht notwendig, auf der Strasse Passanten um Geld anzugehen.
Gruss, Bea