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Das Gedicht besteht aus drei Versgruppen, die im wesentlichen identisch aufgebaut sind. Das Reimschema ist der Kreuzreim. Das Versmaß ist ein vierebiger Jambus, d.h. die Zeilen beginnen mit einer unbetonten Silbe, dann folgt auch eine solche immer eine betonte. Die Versschlüsse sind in der ersten und dritten Zeile immer männlich (enden auf Hebung), in den anderen beiden Zeilen gibt es weibliche Versschlüsse, d.h. die Zeilen enden auf einer unbetonten Silbe.
Inhaltserläuterung
Das Gedicht beginnt mit einer Feststellung zum Herbst, die versucht, einen mächtigen Eindruck festzuhalten ("gewaltig"), dieser wird in den nächsten drei Verszeilen genauer erläutert: Da ist zum einen die vom Menschen bebaute Welt, Weinberge und Gärten, jeweils mit ihren Früchten. Daneben gibt es aber auch die unberührte Natur, die dem Menschen die gewünschte Einsamkeit gibt. Es bleibt hier offen, wie sehr sich der Sprecher mit diesem Wunsch identifiziert. Die erste Zeile der zweiten Strophe hängt mit dem Anfang der ersten zusammen: Wieder geht es um den vom Menschen bebauten Bereich, wo jetzt die Ernte eingefahren wird, dementsprechend auch die befriedigte Äußerung des Landmanns: Es ist gut. Die nächsten beiden Zeilen sind wohl noch aus der Perspektive dieser Figur gesprochen: Zum Erntebereich kommt, wenn auch nur angedeutet, der Bereich von Religion und Frömmig-keit (Abendglocken). Von ihnen erwartet er sich frohen Mut, was hier wohl sowohl zurück- als auch nach vorne blickt, schließlich dienen die Früchte der Natur dazu, den Menschen das Überwintern und damit den Einstieg in ein neues Lebens- und Erntejahr zu ermöglichen. Der Schluss der Strophe gehört wieder der freien Natur, hier ist es ein Vogelzug, der sich auf den Weg macht und in freundlicher Beziehung zum Menschen steht.
Intention/Aussage
Das Gedicht ist ein Naturgedicht, das nichts mehr will als ein Gefühl einfangen, nämlich das Gefühl, das man im Herbst hat, wenn die Arbeit auf dem Land getan ist, wenn die Sonne scheint und vieles sich langsam auf den Weg macht, sei es zum großen Flug in Überwinterungsgebiete oder zu einer gemeinsamen Lustfahrt mit dem/der Geliebten. Es wird also eine Zeit des behaglichen Zurückschauens, aber auch eine Zeit des beginnen-den Aufbruchs geschildert. Alles aber steht unter dem Zeichen frohen Muts, auch wenn am Ende Ruh und Schweigen stehen, aber das ist eben nicht die Ruhe des Friedhofs, sondern die Ruhe der Erntezeit, wenn im Korn schon die Saat des nächsten Jahres vorhanden ist - denn das sind die beiden Seiten einer jeden Frucht (I,2).
Künstlerische Eigenart
Das Gedicht ist geprägt durch die geschlossene Form und den ruhigen, behaglichen Ton, der nur am Anfang etwas pathetisch klingt (gewaltig). Dazu trägt auch die Inversion (Abwandlung des normalen Sprachgebrauchs) bei. Hier geht es nicht um Schicksale und Erlebnisse einzelner Menschen, sondern alles wird verallgemeinert und damit überhöht. Deshalb ist auch nicht vom Bauern, sondern vom Landmann die Rede. Im übrigen muss man einige Textstellen sehr genau auf ihren Sinn hin befragen, um Charakter, Eigenart und Zielrichtung des Gedichts zu erkennen. Dazu gehören die Abendglocken, der Vogelzug (beides wird personifiziert und fast symbolische Bedeutung!), Ruh und Schweigen schließlich am Schluss.
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