Gentechnik und Geburt

SorayaAmidala

weiser Botschafter
mittlerweile bietet die gentechnik die möglichkeiten zu untersuchen, ob bestimmte krankheiten am kind auftreten werden. für die zukunft wird erwartet, dass gezielt krankheiten oder behinderungen ausgeschaltet werden können bzw. auf bestimmte eigenschaften positiv einfluss genommen werden kann.

im ergebnis bedeutet das, dass der mensch nunmehr herr über seinen nachwuchs wird. krankheiten können ausgeschaltet und das kind kann intelligent gemacht werden und auch das geschlecht des kindes ist beeinflussbar.

ob dieser möglichkeiten gibt es eine breite front von gegnern. religöse menschen sehen in diesen handlungsoptionen verbotene einflussnahme auf den göttlichen schöpfungsakt. andere sehen darin, dass behindertes leben abgewählt werden kann, eine unerwünschte wertung für menschenwürdiges und gegen menschenunwürdiges leben. wieder andere befürchten den missbrauch dahingehend, dass mehr als nur augenfarbe und inteligenz, sondern auch gesinnung bestimmt wird. diese menschen sehen eine zukunft voller zombies auf uns zukommen. und dann gibt es da noch die idiologen, die alles aus prinzip bekämpfen, was jemals von rechten gedacht wurde.

mich ärgern all diese ablehnenden standpunkte ehrlich gesagt. wenn es diese handlungsoptionen gibt, ist es auch eine entscheidung eben diese nicht anzuwenden. in bezug auf behinderte kinder z.b. finde ich es als unzulässige einmischung, wenn so ein gutmensch oder religöser erdulder mir die option verwehrt ein gesundes kind zu bekommen. ich weiß für mich selbst, dass ich kein behindertes kind haben möchte und ich werde jede option nutzen, keines zu bekommen. ich wehre mich gegen diejenigen, die darin einen automatismus sehen, der mich gleich zu einem respektlosen menschen gegenüber behinderten macht, der diese vieleicht auch noch von ihrem unwürdigen leben erlösen möchte.

den religösen menschen kann ich noch entgegenhalten, das es ja schön und gut ist, was sie glauben. ihr glaube ist aber falsch und entspringt allenfalls einem irrationalen menschlichen urbedürfnis. deshalb kann ich es nicht zulassen, dass religöse handlungsmaximen meine entscheidungen bestimmen. ich kann das für andere tolerieren, für mich werde ich es bekämpfen.

zu den anderen kann ich sagen, dass ich in den jetzt gegebenen gentechnischen möglichkeiten eine methode sehe den menschen evolutionär weiterzuentwickeln. natürlich kann es dabei fehlentwicklungen geben. aber der mensch ist arrogant, wenn er glaubt etwas besonderes zu sein und sich deshalb schranken auferlegt, die er bei tieren und pflanzen nicht setzt.

ich sehe in der gentechnik chancen. den moralaposteln wird es nicht gelingen gute und richtige möglichkeiten auszuschalten. die bedürfnisse der menschn sind anders und zum glück wird woanders dies auch erkannt.

wahrscheinlich kommen jetzt argumente wie, man glaubt ja gar nicht, wie sehr man auch ein behindertes kind lieben kann und wieviel man von ihm zurückbekommt. das alles bestreite ich nicht. ich möchte bloß keines und werde die entsprechenden möglichkeiten nutzen. mir wird nicht angst und bange, wenn ich menschen sehe, die sich genetisch ihre wunscheigenschaften für das kind schaffen. so wird die menschheit sich weiterentwickeln und niemand wird das dann ungewöhhnlich finden, genauso, wie wir es heute nicht ungewöhnlich finden krankheiten am patienten zu heilen. die menschen haben doch einfach nur angst vor veränderungen und ihnen ist unheimlich, was sie nicht verstehen.

wie seht ihr die sache?
 
*edit* vergesst es... sorry, manchmal lass ich mich zum Posten hinreissen obwohl ich's gar nicht will... is mir zu heikel hier.
 
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Wenn die Technologie wirklich nur dazu genützt würde, daß man wirklich schwere Erbkrankheiten heilt, damit das Kind ein besseres Leben führen kann (z. B. ohne Mißbildungen oder so etwas), so wäre es in meinen Augen noch fast vertretbar.

Doch wie bei allen Dingen ist auch dieses Schwert zweischneidig und es könnte die Menschen dazu verleiten, Kinder nach Wunsch "herzustellen" und das wäre fatal (siehe z. B. im Film "Gattaca"). Deswegen bin ich trotz der Vorteile, die es haben könnte, dagegen, an Embryonen herumzupfuschen.
 
Naja, bei Gattaca gabs ne Zwei-Klassen-Gesellschaft genetisch veränderter und unveränderter Menschen mit bestimmten diskriminierenden Maßregelungen. Oder zumindest sind halt die genetisch unveränderten bei der Raumfahrt nicht zugelassen worden.

Die Frage ist doch, wie sind die Menschen? Denken die meisten, daß es gut ist, Kinder genetisch zu verändern, werden die genetisch veränderten den höheren Status bekommen. Denken die meisten, es sei schlecht, dann werden die genetisch Veränderten als Klon-Babys gebrandmarkt. Ich glaube, ein offener Umgang mit diesem Problem, etwa zu sagen, daß auch die unveränderten trotz ihrer Anfälligkeit für Krankheiten als gleich angesehen werden, wird wohl kaum möglich sein. Wer also das Faß der genetischen Manipulation öffnet, braucht sich nicht zu wundern, wenn er die Spaltung der Menschheit in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft darin findet.
 
Künstlich befruchtete Babys haben auch nicht zu einer 2 - Klassen - Gesellschaft geführt. Genausowenig wie Leute die abgetrieben haben ausgestoßen wurden...

Nur weil sowas in "Gattaca" passiert, muss es nicht auch im echten Leben so sein *gg* :D

Walter
 
Hm ... früher diente das Leben selbst als Auslesemechanismus. Missgeblidete Kinder und solche mit genetischen Krankheiten überlebten (meistens) nicht lange genug um ihre mutierten Gene weiter zu vererben. Heute brauchen wir dafür andere Möglichkeiten.

Nicht, dass ich hier falsch verstanden werde, ich bin nicht für Euthanasie an Behinderten und Leuten mit unheilbaren Krankheiten, ich hab auch nix gegen diese Menschen, aber ohne das heutige Verständnis von Leben und den vielen Einrichtungen, die es für diese Menschen gibt würden sie nicht überleben. Das heißt, dass diese Menschen von der Natur her nicht geschaffen sind zum Leben (ACHTUNG: da steht NICHT es nicht verdient haben !!!!!).

Ich würde die Genveränderung befürworten, wenn man sie nur dazu benützt Behinderungen, Missbildungen und andere genetisch bedingte Krankheiten auszumerzen. Wenn Eltern dann sonderwünsche haben wie blaue Augen, 1,75 m usw, das würde eindeutig zu weit gehen. Und auch wenn in "zivilisierten" Ländern entsprechende Gesetze gemacht werden, dann wird es sicherlich Länder geben, die sich zumindest um die Umsetzung solcher Gesetze nen Dreck scheren ...

Ziemlich schwierig das ganze ... Solange man aber das nicht überwachen kann, dass es keine schwarzen Schafe gibt, ist das eh keine Option ...
 
Naja, aber wieso hat der Autor von Gattaca (weiß jetzt nit wie der heißt) überhaupt Anstoß dazu gefunden, sein Buch zu schreiben?
Oder wieso wird hier sowas gepostet?
Ich glaub, bei der Gentechnik tun sich die Leute etwas schwerer, die Sache als etwas gewöhnliches hinzunehmen. Schon allein wegen der Möglichkeiten (und auch der möglichen Mißbildungen), die unsere Vorstellungskraft überschreiten.

Ich persönlich glaube, wenn die Leute mit sowas anfangen, schöpfen sie es auch voll aus. D.h. es werden nicht nur Behinderungen verhindert, sondern auch gleich ganz und gar im genetischen Pool gepfuscht.

Ich freu mich schon auf die erste Schwemme von Überqualifizierten auf dem Arbeitsmarkt (höhere Intelligenz), oder gar auf die Umgestaltung der Gesamtschulen zu Gymnasien. Wir leben in einer Zeit, in der es rasch Fortschritte geben kann, wie z.B. auch beim Computer. Wer weiß, was passiert, wenn man den Menschen intelligenter macht... dann wollen auf einmal alle reich und berühmt werden und tun dies auch, dann werden wir vollends zur Mediengesellschaft, es gibt tausende von neuen Fernsehsendern und so.
Und vor allem was wird aus denen, die noch normal sind? Wie sollen die gegen diese kryptischen Superhirne mit Hang zum Psychopathen bestehen??

Und auch wenn in "zivilisierten" Ländern entsprechende Gesetze gemacht werden, dann wird es sicherlich Länder geben, die sich zumindest um die Umsetzung solcher Gesetze nen Dreck scheren ...

Falls die sich das überhaupt leisten können. Aber es stimmt schon, dann würden sich die großen Gen-Konzerne in der dritten Welt ansiedeln und ihre Forschungen eben dort betreiben. Nein, das ist Quatsch. Das rechnet sich gar nicht, und es gibt bestimmt keine dritte-Welt Länder, in denen es Leute gibt, die sowas finanzieren könnten.
Oder etwa doch? ...

Jedenfalls könnte es sein, daß das Militär die Gentechnik zur Produktion von Klon-Armeen mißbraucht.... *lol*
 
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Original geschrieben von SorayaAmidala
den religösen menschen kann ich noch entgegenhalten, das es ja schön und gut ist, was sie glauben. ihr glaube ist aber falsch und entspringt allenfalls einem irrationalen menschlichen urbedürfnis.

wo hast du das denn her??

Seit wann ist Glaube falsch??

Glaube ist nicht beweißbar, aber das macht ihn nicht richtig oder falsch.


Original geschrieben von SorayaAmidala
zu den anderen kann ich sagen, dass ich in den jetzt gegebenen gentechnischen möglichkeiten eine methode sehe den menschen evolutionär weiterzuentwickeln. natürlich kann es dabei fehlentwicklungen geben. aber der mensch ist arrogant, wenn er glaubt etwas besonderes zu sein und sich deshalb schranken auferlegt, die er bei tieren und pflanzen nicht setzt.

Es wird Fehlentwicklungen geben. Garantiert. Bei der Atomkraft war zuerst auch nicht von einer Bombe die Rede, wir wissen, was geschah.

Die Flugzeuge, friedfertige Maschinen, wurden in zwei Weltkriegen eingesetzt, um Tausende zu töten.

Erfindungen werden leider auch zum Negativen genutzt.

Original geschrieben von SorayaAmidala
ich sehe in der gentechnik chancen. den moralaposteln wird es nicht gelingen gute und richtige möglichkeiten auszuschalten. die bedürfnisse der menschn sind anders und zum glück wird woanders dies auch erkannt.

Ich kenne genug Leute, die gegen Klonen sind - zum Glück!
Auch Atheisten sind darunter.

Original geschrieben von SorayaAmidala
mir wird nicht angst und bange, wenn ich menschen sehe, die sich genetisch ihre wunscheigenschaften für das kind schaffen. so wird die menschheit sich weiterentwickeln und niemand wird das dann ungewöhhnlich finden, genauso, wie wir es heute nicht ungewöhnlich finden krankheiten am patienten zu heilen.


Du kannst doch nicht Heilung mit Wunscheigenschaften für Kinder vergleichen.

Bei dem einen geht es um die Rettung eines bestehenden Lebens, das andere ist das Zusammenstellen eines Kindes (Katalogkinder lassen grüßen)


Ich fürchte mich vor einer solchen Gesellschaft und werden tun, was ich machen kann, um sie zu verhindern.
 
@Soraya: das du kein behindertes Kind haben möchtest kann ich verstehen, aber ich frage mich wie weit man da gehen darf. Ich zB würde nicht abtreiben wenn ich schon mit dem Kind schwanger bin, und ich dann feststellen muss das es behindert ist, weil ich es für Mord halte, und auch dieses Kind MEIN Kind ist, und ein Individuum.

Übrigens liegen nicht alle genetische Defekte in den Genen, es kommt auch zu Mutationen und ähnlichem, zB wenn sich die Mutter vor und nach der Schwangerschaft falsch ernährt oder bei der Geburt etwas schief geht (das war bei meiner Tante der Fall.) Ich glaube nicht das solche Sachen mit Gentechnik verhindert werden können...

Überhaupt: wie will man das anstellen? Ich hab leider keine Ahnung von Gentechnik, ich kann also nicht sagen wie das abläuft, aber ich muss den Leute zustimmen die Sagen das Wissenschaft ohne Religion und Ethik aus der Bahn treten kann, wenn die Wissenschaftler nichtmehr wissen wann es aus ist. Wieviele Klonbabys (egal von welcher Spezies) waren nötig, um eines zu erzeugen das auch wirklich zur Welt kommt? Ich empfand es als sehr verletztens was du über "religiöse Menschen" gesagt hast.

Außerdem finde ich es nicht gut, wenn Eltern über Aussehen, Art und Geschlecht des Kindes zuviel entschieden können. Reicht es nicht, wenn wir den Kindern schon mit dem Namen den wir ihnen geben das Leben versauen? Müssen sie sich jetzt wirklich auch noch ein Leben lang Gedanken darüber machen, warum sie genau SO aussehen, oder warum sie diese und diese Fähigkeiten haben, warum ihre Eltern nicht wollten das sie DAS und DAS Aussehen haben... Ich glaube es ist verständlich was ich meine.
 
Juhuu, lasst uns alle werdenden Menschen genetisch verändern! Aber, hm, wenn alle super-intelligent sind, wer macht dann die niederen Arbeiten? Es können doch nicht alle Bosse sein, oder? Ah, ich hab's, das wird ausgelost! Jeder zweite Mensch wird zum Arbeiter gezüchtet, jeder Zehnte zum Intellektuellen und so weiter... Ne, Moment mal, warum überhaupt alle verändern? Verdienen wir doch Geld damit! Genau, die mittellosen Kriecher sollen in der Gosse bleiben und ihr genetisch unoptimiertes elendes Dasein fristen, uns gezüchteten Optimalmenschen die Füße lecken! (Okay, okay... ich übertreibe maßlos.)

Um Behinderungen präventiv entgegenzuwirken- schön und gut. Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden. Aber Menschen auf Intelligenz hin zu verändern, was noch schlimmer ist als sie zu züchten, halte ich persönlich doch für sehr abenteuerlich, ich antiquierter Fortschrittsfeind.

Original geschrieben von SorayaAmidala
aber der mensch ist arrogant, wenn er glaubt etwas besonderes zu sein und sich deshalb schranken auferlegt, die er bei tieren und pflanzen nicht setzt.

Aha, verstehe, aber wenn er sich einfach dazu emporschwingt, die jahrtausende währende Arbeit der Evolution, wie du es propagierst, zu übernehmen, dann ist er nicht arrogant?
 
*tztztz* bei so einem heiklen Thema sollte man zuerst in Gesetzesbücher schauen ^^

Die ganze Gentechnik ist noch nicht ausgereift genug. Prinzipiell ist dagegen nichts einzuwenden, wenn dadurch Behinderungen verhindert werden können. Über dies hinaus sollte allerdings nicht in die Natur eingegriffen werden!
 
Original geschrieben von Nomi
Die ganze Gentechnik ist noch nicht ausgereift genug. Prinzipiell ist dagegen nichts einzuwenden, wenn dadurch Behinderungen verhindert werden können. Über dies hinaus sollte allerdings nicht in die Natur eingegriffen werden!

Aber ist es nciht so, dass einige Menschen (nicht alle, aber einige) auf jeden Fall weitergehen??
Getreu dem Motto: "Was möglich ist, tun wir!"
 
Original geschrieben von alpha7
Aber ist es nciht so, dass einige Menschen (nicht alle, aber einige) auf jeden Fall weitergehen??
Getreu dem Motto: "Was möglich ist, tun wir!"

ja, leider :(
Sobald man damit anfängt, werden es einige Leute zur Perfektion machen wollen. Das wird sich nicht verhindern lassen.
Entweder man fängt erst gar nicht damit an oder man grenzt es durch den Gesetzgeber ein. (ob das allerdings was bringt, sei mal dahin gestellt)
 
Original geschrieben von Nomi
ja, leider :(
Sobald man damit anfängt, werden es einige Leute zur Perfektion machen wollen. Das wird sich nicht verhindern lassen.
Entweder man fängt erst gar nicht damit an oder man grenzt es durch den Gesetzgeber ein. (ob das allerdings was bringt, sei mal dahin gestellt)

Meine Güte, meine Damen und Herren, das ist der Fortschritt !

Wir würden immernoch im Mittelalter leben wenn es nur um Moral und Ethik gingen würde...

Ja selbst die Vorstellung das sich die Erde um die Sonne dreht, das die Erde rund sei wahr Blasphemie... und jetzt ? Jetzt schicken wir bald den ersten Menschen auf einen anderen Planeten !
 
Hmm... also um Erbkrankheiten auszubessern wäre die Genmanipulation schon eine nützliche Sache. Auf diese Art und Weise könnte man zB Asthma, Krebs oder viele Allergien vollkommen vernichten (wenn es da nicht die Drittweltländer gäbe, die sich sowas schlicht nicht leisten können).

Andererseits wären wir dann ebenso angreifbar, wie die Spacer in Asimov's Robot-Reihe. Alles, was nicht von der Erde kommt, kennt keine Krankheiten und ist somit beim ersten Kontakt mit Bakterien und Viren effektiv tot.

Sich Wunschkinder herzustellen würde IMO höchstens zum Trend, aber niemals zum allgemeinen Vorgang werden. Viele Eltern würden gerne eine normale genetische Mischung zum Kinde haben wollen, selbst wenn sie es sich anders aussuchen könnten.

Wenn die moderne Medizin in Ordnung ist, d.h. Krebspatienten, behinderte oder komatöse Menschen überleben können, warum ist es dann verwerflich, ansonsten lebensunfähige Menschen genetisch dahin zu manipulieren, daß sie eben doch überleben... Is doch das gleiche, oder nicht?! Medikamentös, durch Apparate oder duchr Genmanipulation, es ist doch genau der selbe Eingriff in den Lebenszyklus oder wenn ihr so wollt in die göttliche Schöpfung oder Bestimmung... nur in anderen Ausmaßen.

Es ist ein zweischneidiges Schwert und ich bin sicher, daß der Mensch es sowieso zum Schindluder treiben mißbraucht, wie alles, was er erfindet...
 
Ich bin auch klar für Gentechnik... ich glaube nicht, dass bei einem umsichtigen Umgang mit Technik - mal ganz allgemein - schlimmere Katastrophen auftreten.

Und daher ist es für mich auch unverständlich, wie man die Verhinderung von Missbildungen durch Gentechnik ablehnen, und sich im Gegenzug dafür Chemotherapie und Prothetik oder ähnliches gutheißen kann.

Viele Grüße

Walter
 
Original geschrieben von CK-2587
Juhuu, lasst uns alle werdenden Menschen genetisch verändern! Aber, hm, wenn alle super-intelligent sind, wer macht dann die niederen Arbeiten?

Hm, vielleicht Roboter?:D Wenn die Menschheit bereits so hochintelligent ist, dürfte die Entwicklung von Robotertypen, die imstande sind, alle möglichen Arbeiten zu erledigen, kein Problem mehr sein. Wäre auch nichts Neues mehr. Immerhin wurden (und werden) durch die Industriellen Revolutionen immer mehr menschliche Arbeitskräfte durch Maschinen ersetzt. Die nunmehr hochintelligente Menschheit hingegen könnte sich nun anderen Zielen widmen.

(Nein, das war jetzt nur ein Scherz:D)

Original geschrieben von CK-2587
Es können doch nicht alle Bosse sein, oder? Ah, ich hab's, das wird ausgelost! Jeder zweite Mensch wird zum Arbeiter gezüchtet, jeder Zehnte zum Intellektuellen und so weiter... Ne, Moment mal, warum überhaupt alle verändern? Verdienen wir doch Geld damit! Genau, die mittellosen Kriecher sollen in der Gosse bleiben und ihr genetisch unoptimiertes elendes Dasein fristen, uns gezüchteten Optimalmenschen die Füße lecken! (Okay, okay... ich übertreibe maßlos.)

Hm, warum erinnert mich das bloß an einen gewissen Roman von einem gewissen Briten?;)
O brave new world.....

Original geschrieben von CK-2587
Um Behinderungen präventiv entgegenzuwirken- schön und gut. Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden. Aber Menschen auf Intelligenz hin zu verändern, was noch schlimmer ist als sie zu züchten, halte ich persönlich doch für sehr abenteuerlich, ich antiquierter Fortschrittsfeind.
dito. Mir ist auch nicht wohl bei der Vorstellung, dass es eine auf "Perfektion" (was auch immer man darunter versteht und verstehen wird) gezüchtete Menschheit geben könnte.

Original geschrieben von SorayaAmidala
aber der mensch ist arrogant, wenn er glaubt etwas besonderes zu sein und sich deshalb schranken auferlegt, die er bei tieren und pflanzen nicht setzt.




Original geschrieben von CK-2587
Aha, verstehe, aber wenn er sich einfach dazu emporschwingt, die jahrtausende währende Arbeit der Evolution, wie du es propagierst, zu übernehmen, dann ist er nicht arrogant?
Im Grunde wäre dann auch bereits die Genmanipulation bei Pflanzen und Tieren ein Akt der "Einmischung", aber im Prinzip gebe ich dir recht. Für mich sind-auch wenn es SorayaAmidalas Ansicht nach pure Arroganz meinerseits ist-Menschen weit mehr als Tiere oder Pflanzen, wenn auch im Grunde auch nur das Resultat ihrer Gene und der Wechselwirkung mit der Umwelt. Bin ich eben arrogant.
 
Die genetischen Versuche laufen schon und sie laufen auch weiter. Es ist genau wie mit meiner Musik - ich weiß, daß sie zu hart ist, um sie zum Tee anzuhören und ich weiß, daß man schier wahnsinnig wird, wenn man ne ganze Nacht auf so nen Lärmschrott tanzt. Aber sie liegt mir einfach zu sehr am Herzen, um sie aufzugeben.

So läuft das im Moment mit der Gentechnik auch - da gibt es ein paar wenige Leute, die die ganze Forschung alleine machen und irgendwelche Fliegen mit Beinen am Rücken züchten. Und es geht immer weiter leise so weiter, bis mit einem Paukenschlag die ersten Erfolge kommen und das ganze salonfähig wird. Dann werden ein paar unzureichende Gesetze in aller Hektik zusammengeschustert und es gibt für die Gen-Mafia, wenn man es so bezeichnen will, tausend Möglichkeiten, sich zwischen den Gesetzen hindurchzuschlängeln. Bis die zweite Runde von Gesetzen veröffentlicht wird, gewinnen die Konzerne genug, um sich durch Aussiedelung in die "zweite Welt", also möglicherweise Fernsost, Pakistan oder sowas, neue semi-legale Standbeine zu schaffen und wenn die Gesetze dann in Kraft treten, haben sie wieder ne neue Hintertür. Und so beginnt dann ein Wettlauf mit dem Gesetz, das als Nebenprodukt viele genetisch veränderte Individuen, neue Krankheiten, unkalkulierbare Intelligenzen hervorbringt. Irgend ein reicher Irrer wird die Gesetzgeber bestechen und dann wird das korrupte Italien vielleicht über Nacht zum reichen Gen-Staat.

Das einzige, was man dagegen tun kann, ist von Anfang an mit aller Härte gegen Gentechnik vorzugehen. Was in den versteckten Winkeln dieser Welt abläuft, zu berücksichtigen und ausfindig zu machen. Neben Krieg gegen den Terror auch den gegen die Gentechnik führen.

Andererseits glaube ich kaum, daß es so schnell machbar sein wird, irgend etwas genetisch so zu verändern, daß es wirklich gefährlich werden könnte. Aber da kann man sich ja auch irren. Vielleicht korrespondieren die Millionen von kleinen Molekülen eines DNA-Strangs nach ganz einfachen Prinzipien. Vielleicht aber auch völlig Chaotisch. Außerdem muß man auch erst verstehen, wie ein Chromosom die verschiedenen Gen-Stränge überhaupt ordnet und wieder dechiffriert. Und dann wiederum, wie die 22 verschiedenen Chromosome untereinander kommunizieren.

...

So long

Thomy
 
Shareholder Value lässt grüssen

Wie bei sovielen anderen so heiklen Themen, kann man sich bei der Klärung offener Fragen der Logik nicht verschliessen.

Eines der erklärten Ziele der Menschheit ist sich weiter zu entwickeln. Niemand - ausser die katholische Kirche vielleicht - hat ein interesse daran, dass der Fortschritt stagniert.

Wir leben in einer Hightech-Gesellschaft. Alles muss immer blitzplank und sauber sein. Der Mensch muss am Arbeitsplatz übernatürliche Fähigkeiten aufbringen, damit er mit den billigeren Maschinenmenschen mithalten kann. Das wird in Zukunft nicht besser werden. Die Gesellschaft wird es sich nicht mehr länger leisten können, auf Behinderte (Krüppel), mässig intelligente, schwache und kranke Menschen Rücksicht zu nehmen.
Also liegt es im Interesse der Wirtschaft, gesunden Nachwuchs heran zu züchten, wobei dem Terminus "züchten" wortwörtliche Bedeutung beikommt.

Wie werden uns der Gentechnik nicht verschliessen können. Aus eben jenen Gründen die Anakin_Eastwood vorgehend wirklich sehr trefflich beschrieben hat.

Die Zukunft hat längst begonnen. Weil es die Menscheit versäumt hat, rechtzeitig die Weichen dafür zu stellen, dass Hummanität vor dem Sharholder Value in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt wird, haben wir in Zukunft nicht mehr viel zu lachen, wird alles durch Gencodes und Masseinheiten bestimmt, wie das so mancher triste Science Fiction-Streifen herrrlich karrikiert.

mfg

Bea
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte persönlich die Gentechnik für etwas sinnvolles und gutes. Sei es zur minimierung genetischer Effekte als auch zur maximierung Bestimmter Gen-bestimmter Eigenschaften. Doch es ist bei allem so, dass alles Gute auch eine schlechte Seite, die bei dieser Gentechnik zum Beispiel wäre, dass die Reichen durch elitäre Kinder reicher werden und die Armen durch nicht-elitäre Kinder ärmer werden. Dies jedoch ist nur eine Möglichkeit der Sache. Gentechnischer Fortschritt ist nicht aufzuhalten, früher oder später kommt er. Es gibt immer Leute, die Sachen zum schlechten Benutzen. Atomkraft, Atombomben. Schiesspulver, Waffen. Und so weiter....
 
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