Gewalt in Deutschland

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
P

Polo Se'lab

Gast
Hallo Leute, folgende Meldung hat mich erschüttert :



Überfall auf Schwangere: Sieben Verdächtige ermittelt
München - Nach dem Überfall auf eine Schwangere in München hat die Polizei sieben Tatverdächtige ermittelt. Die Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren würden noch vernommen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Festnahmen habe es noch keine gegeben. Die beiden Haupttäter sollen 15 und 16 Jahre alt sein.

Als "Krampus" verkleidet

Die maskierten Jugendlichen hatten am Sonntagabend, mit Ruten und Masken als "Krampus" verkleidet (Der Krampus ist der wilde Begleiter des Nikolaus, der am 5. Dezember gefeiert wird, A.d.R.) die Türkin und zwei Freundinnen angegriffen und mit einer Kette und Knüppeln auf sie eingeschlagen. Einer schlug ihr vermutlich mit einem Baseballschläger in den Bauch und stieß sie zu Boden. Dabei starb das ungeborene Kind der 21-Jährigen. Sie war am Dienstag noch immer in stationärer Behandlung.

Kein rechtsextremistischer Hintergrund

Die Jugendlichen, die Teufels-, Tier- und Skelettmasken trugen, wollten laut Polizei im Münchner Stadtteil Hasenbergl eine Art Nikolaustreiben veranstalten. Einen rechtsextremistischen Hintergrund hatten die Ermittler ausgeschlossen.

"Hört auf, hört auf! Ich bin doch schwanger!"

Die mutmaßlichen Täter und die drei jungen Frauen seien zufällig aufeinander getroffen, sagte der Polizeisprecher. Die 21-Jährige, die im sechsten Monat schwanger war, erzählte der Münchner "tz", sie habe die Angreifer angeschrien: "Hört auf, hört auf! Ich bin doch schwanger!" Die Jugendlichen hätten sie nur ausgelacht und weiter auf sie eingeschlagen. Laut "Abendzeitung" erwartete die 21-Jährige ihr erstes Kind, einen Sohn. Ihr Mann sei in der Türkei, sagte die Frau weiter. "Er weiß noch nicht, dass unser Baby tot ist. Ich weiß nicht, wie ich es ihm sagen soll." (sa/AP/dpa)




also, wenn ich sowas lese, kommt mir das Grauen. WIE KANN MAN NUR SO SINNLOS GRAUSAM SEIN ? Vor allem gegenüber schwangeren Frauen ?
Ich verstehe das nicht. Was ist das eigentlich für eine Welt, in der wir heute leben ?

Bevor jetzt einer was zum Thema Rechtsextremismus postet :

Das hier ist ein allgemeines Problem der Gewalt. Es gibt ebensoviele Deutsche, die Deutschen etwas antun.
Nur, irgendwo, muß doch mal eine Grenze sein. Wie kann man nur eine schwangere Frau verprügeln ? Ich weiß nicht wie ich reagieren würde, wenn ich der Vater wäre... Eines wäre aber sicher : Ich würde mich an den Tätern rächen.

Und Ihr ?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Solche Bestien gabs schon immer. Heisst natürlch nicht dass man das akzeptieren soll. Aber um solche Erscheinungen zu verhindern gehört eine korrekte, harte aber faire Erziehung.
Was man mit diesen Tätern jetzt machen soll. Ich kanns echt nicht sagen.
 
LITTLE EWOK schrieb:
Was man mit diesen Tätern jetzt machen soll. Ich kanns echt nicht sagen.

Ich denke nicht, daß die Gewalt in den 70ern und 80ern solche Ausmaße hatte.
Erschütternd ist das Alter der Täter : 13 bis 18 Jahre...
Wie gesagt, ich verstehe das einfach nicht. Was ist nur heutzutage los ?
In meiner Heimatstadt wurde gestern Mittag eine 43 Jahre alte Marokkanerin erstochen. Vor einer Arzt Praxis. Und das am hellichten Tag.
Aussage der Poizei auch hier : keine Rechtsextreme Gewalttat.

Wers glaubt... :rolleyes:

Meine Frage bzw Befürchtung :

Haben wir in Deutschland irgendwann einmal amerikanische Verhältnisse, was die Gewalt angeht ?
 
Mein Mittel ist einfach.

1.Den Kindern von klein auf wieder Respekt vom Leben beibringen. Damit man einfach schon gar nicht mal auf den Gedanken kommt sowas zu machen. Nicht nur rechnen und schreiben gehören zum aufwachsen und zur Bildung.
2. Harte Bestrafung durchs Gesetz. Wenns hart auf hart kommt muss man bei eindeutiger Rechtslage so Sachen wie frühzeitige Entlassung prinzipiel ausschliessen. Es schein wohl einfach nicht anders zu gehen.
3. Den Jungen (Gott ich rede als wär ich schon 50) eine Zukunft geben, was vor allem auch heisst eine Arbeitsstelle. Wer Aussicht auf ein "gutes" Leben hat kann seine zeit mit dessen Planung verbringen anstatt mit solchen Taten.
4. Ich weiss nicht inwiefern Alkohol oder sonstige Drogen/Rauschmittel hier eine Rolle spielten. Hier muss man wohl auch ansetzten.
5. Gut wäre es auch Jugendliche sonst sinnvoll zu Beschäftigen. Sport/Verein/Musik what ever (Klar das ist ein bisschen ein schöne Welt Argument aber schaden wirds kaum).

Gäbe sicher noch mehr.
 
Ich bezweifle zukünftige US-Zustände, aber bei einigen Jugendlichen (und auch [angeblich] mündigen Erwachsenen....) muß man leider Gottes eine gewisse Verrohung verstellen. Von dem genannten Fall habe ich heute Abend schon gehört und ich konnte wirklich nur mit dem Kopf schütteln. Was für einen Stellenwert hat ein Menschenleben bei 13-18jährigen, die eine Schwangere krankenhausreif prügeln, bis sie ihre ungeborenes Kind verliert. Offenbar gar keinen!
In meinem Städtchen macht zur Zeit sogar ein Mordfall die Runde. 18-29jährige (eingeführt von einer zur Tatzeit 17jährigen Mutter!) haben ihren Freund erschlagen und im Wald verscharrt, und finden es auch noch amüsant. Der vermutlich unbeteiligte Freundeskreis wußte davon, nahm es aber nicht ernst oder kümmerte es einfach nicht. Ich verfolge seit Wochen die Artikel in der Zeitung, und die vollkommen lasche Einstellung mit einem Menschenleben ist gelinde gesagt eine verdammte Schande.

Ich muß Little Ewok zustimmen, es fehlt einfach an Respekt und an harten Strafen. Zur Bildung eines Menschen gehört auch ein ordentliches Auftreten (neben meiner "normalen" Erziehung durch mein Elternhaus ist mir auch in der Schule Respekt, Umgangsformen usw. vermittelt worden... daran mangelt es heutzutage anscheinend). Und die Gesetze für jugendliche Straftäter sind viel zu lasch. Mit 13 ist man nicht strafmündig, was einige 13jährige wohlwissend ausnutzen.
 
Das große Problem ist meiner Ansicht nach eher die mangelhafte bis nicht vorhandene Zivilcourage. Viele Gewalttätigkeiten lassen sich sicher verhindern, wenn Hilfe von außen erfolgt. Und damit muß sich der Helfende nicht unmittelbar selbst in Gefahr bringen. Wenn die Täter aufmerksam auf weitere Zuschauer werden, lassen sie oft von ihrem Tun ab. Aber Hand aufs Herz: Wer würde denn eingreifen?

Gruß Tommy
 
Polo mein Freund, ich habe mir den Post durchgelesen, und muß sagen, ich koche jetzt vor Wut.
Jedihammer wird sich sicher meiner Frage anschließen: Wo ist in diesem Land die Ehre geblieben?
Man schlägt keine Frauen oder tut ihnen in ähnlicher Form Gewalt an! Man greift allgemein auch nicht zur Gewalt, wenn es keinen triftigen Grund dazu gibt!
Allmählich glaube ich diese Schöne-Welt-Argumentation wie sie Little Ewock ansprach und dieses Wir-sollten-doch-Sozial-sein oder Gewalt-erzeugt-immer-nur-Gewalt-Gerede hat uns erst soweit gebracht, dass die Gewalt überhand nehmen konnte.
Polo schrieb:
Ich weiß nicht wie ich reagieren würde, wenn ich der Vater wäre... Eines wäre aber sicher : Ich würde mich an den Tätern rächen.
Wenn ihre Taten keine erzieherischen Maßnahmen zur Folge haben, die garantieren dass diese Kinder zeitlebens bereuen und ihnen gleichzeitig Angst davor machen es jemals zu wiederholen, dann weiß ich leider ganz genau was ich machen würde, wäre ich der Vater...
Little Ewok schrieb:
2. Harte Bestrafung durchs Gesetz. Wenns hart auf hart kommt muss man bei eindeutiger Rechtslage so Sachen wie frühzeitige Entlassung prinzipiel ausschliessen. Es schein wohl einfach nicht anders zu gehen.
Das war schon immer meine Rede. Gestatte Gesetzlich viel (Mehr als derzeit gestattet ist), aber bestrafe jeden Gesetzesbruch hart.
Tom Lucas schrieb:
Aber Hand aufs Herz: Wer würde denn eingreifen?
Ich! Und zwar ohne zu zögern!
 
Zuletzt bearbeitet:
Also zumindest die unter 14-Jährigen werden Straffrei auskommen. In Deutschland ist man bekanntlich erst ab 14 strafmündig :rolleyes:

Ich habe das auch heute in den Nachrichten gehört (allerdings nicht den ganzen Beitrag) und war erschüttert. Wenn man sowas hört, da fühlt man sich echt alt. Sowas wäre meiner Generation nie im Leben eingefallen...

Ich finde heutzutage fehlt es einfach an einer angemessenen Erziehung, bzw. an einer Erziehung überhaupt. Wenn die Eltern arbeiten gehen und die Kiddies die ganze Zeit PS2 zocken, oder sonstwas, da kann doch nix gescheites bei raus kommen. Nicht, dass mich jetzt die CS- und Sonstwas-Spieler falsch verstehen. Ich finde diese Spiele nicht schlimm, oder will sie verbieten, ich finde nur, dass solche Spiele als alleinige Erziehungsgrundlage einfach das Falsche sind.

Eltern sollten heutzutage etwas härter bei ihren Kindern durchgreifen und ihnen nicht alles erlauben. Antiautoritäre Erziehung finde ich nicht richtig. Ich kann von mir nicht behaupten, dass meine Familie besonders streng war, aber ich hatte Vorbilder, denen ich nacheifern konnte. Wenn die Kinder die Eltern nur zwischen 19 Uhr und dem Zu-Bett-Gehen sehen, wenn überhaupt, dann haben sie nix woran sie ihre Persönlichkeit ausrichten können. Dann suchen sie sich eben was anderes. Es ist mir größtenteil wirklich unbegreiflich wie sich Teenager heutzutage benehmen. Da denk' ich mir echt ich bin im falschen Jahrhunderd... Dazu gehören zB Gewalt, Drogen, betrunkenes Fahren, klauen und und und.

Ich denke es ist auch nicht sonderlich überraschend, dass da so junge Hüpfer mit dabei waren. Die haben wohl mit den Älteren rumgehangen und alles gemacht was diese gemacht haben und gut fanden, also haben sie auch beim Verprügeln einer Schwangeren mitgemacht. Ich mein, jeder von uns hat schon immer mal zu "den Älteren" dazugehören wollen und was gemacht, um ihnen zu imponieren, nur hat das "damals" nicht SO ausgeartet.

Härtere Strafen sollten auch her. Wenn jemand eine Schwangere dermaßen verprügelt, dass sie das ungeborene Kind verliert, dann sollte die Strafe schon 15 Jahre betragen. Eine Bestrafung wegen Tötung ist rechtlich nicht zu empfehlen, aber darüber sollte ich mich wenn, dann mit hapanerin und Darth Ki Gon per PN unterhalten :D .

Da finde ich ehrlich gesagt die Strafen in den USA recht angenehm. Da kann man noch 3 Mal Lebenslang kriegen (dieses 3 Mal Lebenslänglich sollte dann die Anträge auf Hafturlaub, Begnadigung usw. hinauszögern) oder 150 Jahre Zuchthaus. Das find ich sehr gut und nicht so wie in Deutschland, wo es nichts zwischen 15 und Lebenslänglich gibt. Das schreckt doch heutzutage keinen mehr ab. Auch sollten die Strafen in "besonders schweren Fällen" drastisch hoch gesetzt werden. Es kann doch nicht sein, dass ein verurteilter Verbrecher nach 25 Jahren raus kommt und dann wieder ein Mädchen vergewaltigt und umbringt, nur weil die Richter beim Urteilsspruch vergessen haben die anschließende Sicherheitsverwahrung anzuordnen. Wohl gemerkt haben die Psychologen GEGEN eine Entlassung des Sträflings gestimmt. Das sollte im Nachhinein noch änderbar sein, wenn entsprechende Gutachten vorliegen. Ich mein, Richter sind auch nur Menschen und können nicht hellsehen.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich stimme Little Ewok zu. Das mit dem Beschäftigen hat ja schon in den 30ern prima funktioniert *gg*
 
Tomm Lucas schrieb:
Das große Problem ist meiner Ansicht nach eher die mangelhafte bis nicht vorhandene Zivilcourage. Viele Gewalttätigkeiten lassen sich sicher verhindern, wenn Hilfe von außen erfolgt. Und damit muß sich der Helfende nicht unmittelbar selbst in Gefahr bringen. Wenn die Täter aufmerksam auf weitere Zuschauer werden, lassen sie oft von ihrem Tun ab. Aber Hand aufs Herz: Wer würde denn eingreifen?

Gruß Tommy

Zivilcourage schön und gut aber greife mal en wenn da sieben Jungs auf eine Frau los gehen. Da mische ich mich als Frau bestimmt nicht ein , dann würden die mich wahrscheinlich auch umhauen.

ich könnte höchstens die Polizei rufen und ähnliches.
 
SorayaAmidala schrieb:
Zivilcourage schön und gut aber greife mal en wenn da sieben Jungs auf eine Frau los gehen. Da mische ich mich als Frau bestimmt nicht ein , dann würden die mich wahrscheinlich auch umhauen.

ich könnte höchstens die Polizei rufen und ähnliches.

Das wär auf jeden Fall schonmal ein guter Anfang.

Gruß Tommy
 
Tomm Lucas schrieb:
Das wär auf jeden Fall schonmal ein guter Anfang.

Gruß Tommy

Das würde ich ja auch machen nur einmischen dafür hätte ich dann doch zuviel Angst das mir was passieren würde. Weil mich umhauen wäre nun wirklich keine schwere Sache.
 
Talon Karrde schrieb:
Allmählich glaube ich diese Schöne-Welt-Argumentation wie sie Little Ewock ansprach und dieses Wir-sollten-doch-Sozial-sein oder Gewalt-erzeugt-immer-nur-Gewalt-Gerede hat uns erst soweit gebracht, dass die Gewalt überhand nehmen konnte.
Da stimme ich Dir zu - interessanterweise hat Robert Heinlein in seinem Buch "Starship Troopers" eine ähnliche Argumentation wie Du aufgeführt.....wobei ich euch beiden absolut recht gebe. Ich persönlich denke, daß die Täter in solchen Fällen hart und nachdrücklich bestraft werden müßen. Nicht als abschreckung für andere, sondern eben als Strafe und "Denkzettel" für sie selber. Dabei sollte man die Regel bzgl. der Strafunmündigkeit getrost in die Tonne kloppen.
Gleichzeitig gebe ich auch Little Ewok recht, daß man den jungen Menschen Perspektiven und Aufgaben geben muß, damit sie ihren Platz in der Welt finden - Perspektivlosigkeit - Verzweiflung kennen wir alle in der einen oder anderen Form und wie man sich dabei fühlt....

Solch brutale und abartige Gewalt bei Menschen hat es immer gegeben und wird es wohl aller voraussicht nach (leider) noch lange gebe. Ein Punkt, warum es überhand zu nehmen scheint ist allerdings auch unsere Informationsgesellschaft, in der solche Nachrichten viel schneller und weiter verbreitet werden. Noch in den 20er Jahren hätte niemand jemals in Bremen von dieser Tat in München gehört...
 
Abgestumpft

Darth_Polo schrieb:
Also, wenn ich sowas lese, kommt mir das Grauen. WIE KANN MAN NUR SO SINNLOS GRAUSAM SEIN ? Vor allem gegenüber schwangeren Frauen ?
Ich verstehe das nicht. Was ist das eigentlich für eine Welt, in der wir heute leben ?

Als ich diese Geschichte gelesen habe, ist mir auch ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen und meine erste Reaktion war blankes Entsetzen. Zum Glück sind solche Fälle nicht an der Tagesordnung. Trotzdem sollte uns dieser und ähnliche Fälle für das Problem "GEWALT" sensibilisieren.

Ich bezweifle allerdings, dass daraus Lehren gezogen werden. Mir kommt es nämlich so vor, dass man in Deutschland in puncto GEWALT ziemlich abgestumpft ist und solche Fälle selten mit mehr als einem verächtlichen Schulterzucken kommentiert werden zumal in diesem Fall das Opfer auch noch Türkin ist und man diesem Volk hierzulande nicht sonderlich viel Sympathien entgegen bringt.

Das mag jetzt hart klingen, aber mit dem Mitgefühl für Andere ist es in Deutschland nicht weit her. Dass ist eine Tugend, die ich hier sehr vermisse. Ich bin es von meiner alten Heimat gewohnt, Anteil am Schicksal Anderer zu nehmen, sich dafür zu interessieren, wie es dem Nachbar geht und auch mal unterstützend einzugreifen, wenn irgendwo "Not am Manne" ist. Hier lebt jeder für sich und es gilt der Grundsatz, sich nicht zu sehr über den Gartenzaun zu lehnen, weil man die Konfrontation mit Anderen scheut, sich keinen Ärger einhandeln will. Und, weil man weder Gefühle, Zeit noch Geld zu verschenken hat.

GEWALT ist ein Phänomen, mit dem man in Deutschland offenbar zu leben gelernt hat und ihr darum lieber mit Ignoranz begegnet als mit einem offen demonstrierten "NEIN". Von daher ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Deutsche zum Knüppel greifen oder eine Sprache sprechen, die nur so von Gewaltandrohungen, üblen Beschimpfungen und verbalen Anfeindungen strotzt. Weil, echten Widerstand gibt es nicht. Im Gegenteil: Hinter vorgehaltener Hand lacht man sich die Hucke voll, weil es ja nur eine Türkin getrofffen hat - und das Wohlbefinden eines Ausländers interessiert hier Niemanden gross. Kommt hinzu, dass die Medien hierzulande nicht wirklich einen aufklärenden Journalismus betreiben, sondern mit Hetztiraden und ätzendem Propagandismus zur Verhärtung der Fronten beitragen.

Die Geschichte ist ein "Spiegel der Zeit". Wenn man Eins und Eins zusammen rechnet, kommt so was raus. Auch, weil die Jugendlichen ein Ventil brauchen, um aufgestaute Aggressionen und ihren Hass aufs Etablishement abzureagieren. Mich stimmt das sehr traurig. Die junge Türkin hat mein ganzes Mitgefühl. Noch trauriger stimmt mich die Reaktion meines Unfeldes. Abgesehen vom lapidaren Kommentar, dass die Gesellschaft krank ist, kam dazu nämlich kein weiterer Kommentar. Und schon war die Geschichte gegessen. Wer die Täter gewesen sind, fragt Niemand und auch nicht, ob uns der Fall überhaupt in irgend einer Weise beschäftigen muss. Genauso wie sich Niemand dafür interessiert, dass gewaltbereite Ehemänner immer häufiger Amok laufen, ihre Ex-Frauen samt neuem Lebenspartner über den Haufen knallen, stockbesoffene Autofahrer Kinder tot fahren, Tierschänder sich an Hunden, Katzen, Pferden unde anderen Geschöpfen vergreifen. Was den DEUTSCHEN nicht unmittelbar betrifft, geht an seinem Allerwärtesten vorbei. Das ist eine Zeiterscheinung, die es mir schwer macht, hier "glücklich" zu leben.


Gruss, Bea
 
Beatrice Furrer schrieb:
Ich bezweifle allerdings, dass daraus Lehren gezogen werden. Mir kommt es nämlich so vor, dass man in Deutschland in puncto GEWALT ziemlich abgestumpft ist und solche Fälle selten mit mehr als einem verächtlichen Schulterzucken kommentiert werden zumal in diesem Fall das Opfer auch noch Türkin ist und man diesem Volk hierzulande nicht sonderlich viel Sympathien entgegen bringt.

Komisch, du bist die Einzige, die sich bisher hier geäußert hat und die Nationalität des Opfers auf den Tisch bringt. Ich sehe keinen Unterschied darin, ob eine Deutsche, eine Russin, Türkin, Spanierin oder Griechin das Opfer ist. Aber sollte es da einen geben höre ich mir gerne deine Erklärung an. Denn - wie auch schon die Münchner Polizei bekanntgab - hatte diese Tat keinen rechtsextremen Hintergrund. Das Opfer war eben nur "zufällig" Türkin. :(

Beatrice Furrer schrieb:
Das mag jetzt hart klingen, aber mit dem Mitgefühl für Andere ist es in Deutschland nicht weit her. Dass ist eine Tugend, die ich hier sehr vermisse. Ich bin es von meiner alten Heimat gewohnt, Anteil am Schicksal Anderer zu nehmen, sich dafür zu interessieren, wie es dem Nachbar geht und auch mal unterstützend einzugreifen, wenn irgendwo "Not am Manne" ist.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß man in Meerbusch grundsätzlich anders lebt, hier in Niedersachsen gibt es das auf jeden Fall. Besonders letzteres hat auch viel (aber nicht nur) mit dem Begriff "Freundschaft" zu tun.

Beatrice Furrer schrieb:
GEWALT ist ein Phänomen, mit dem man in Deutschland offenbar zu leben gelernt hat und ihr darum lieber mit Ignoranz begegnet als mit einem offen demonstrierten "NEIN".

Wenn dem so wäre, würde es unseren allerliebsten Medien - insbesondere der lieben BILD - wirklich schlecht gehen, wo sie doch gerne immer wieder auf die Tränendrüse drücken. Ich denke jedenfalls nicht, daß man hierzulande so abgestumpft ist, wie du es darstellst. Allerdings stell ich mich nicht mit einem Plakat auf einem Platz, auf dem steht "Gewalt - nein danke!". Nicht, weil ich FÜR Gewalt bin, sondern weil sich die Jugendkriminalität dadurch nicht beeindrucken läßt. Aber man kann mit offenen Augen durch die Straßen gehen und wenigstens Hilfe rufen, wenn man sich nicht in der Lage fühlt, selbst einzugreifen. Natürlich geht die eigene Sicherheit vor, aber jeder, der sich für Selbstverteidigung interessiert weiß auch, daß es verschiedenste Möglichkeiten gibt helfend einzugreifen, ohne direkten Kontakt mit den Tätern zu haben.

Beatrice Furrer schrieb:
Von daher ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Deutsche zum Knüppel greifen oder eine Sprache sprechen, die nur so von Gewaltandrohungen, üblen Beschimpfungen und verbalen Anfeindungen strotzt.

Ich glaube, du guckst zuviel TV! Es gibt nicht nur Barbara Salesch...

Beatrice Furrer schrieb:
Weil, echten Widerstand gibt es nicht.

Wie soll der aussehen?

Beatrice Furrer schrieb:
Im Gegenteil: Hinter vorgehaltener Hand lacht man sich die Hucke voll, weil es ja nur eine Türkin getrofffen hat - und das Wohlbefinden eines Ausländers interessiert hier Niemanden gross.

Von dieser Aussage möchte ich mich klar distanzieren und ihr auch widersprechen.

Beatrice Furrer schrieb:
Kommt hinzu, dass die Medien hierzulande nicht wirklich einen aufklärenden Journalismus betreiben, sondern mit Hetztiraden und ätzendem Propagandismus zur Verhärtung der Fronten beitragen.

Wie schon so oft gesagt, es gibt nicht nur die BILD. Lies doch mal eine der vielen seriösen Zeitungen und Zeitschriften. Zugegeben, du mußt ein paar Cent mehr investieren, aber guter Journalismus ist eben auch teurer. Aber das brauch ich dir ja nicht zu sagen. ;)

Beatrice Furrer schrieb:
Die Geschichte ist ein "Spiegel der Zeit". Wenn man Eins und Eins zusammen rechnet, kommt so was raus.

Tut mir leid. Den Satz versteh ich irgendwie gerade nicht. Was hat die deutsche Geschichte jetzt damit zu tun? Und - ich vermute, du meinst die Zeit von 1933-1945 - die deutsche Geschichte umfaßt etwas mehr als sechs Jahre!

Beatrice Furrer schrieb:
Auch, weil die Jugendlichen ein Ventil brauchen, um aufgestaute Aggressionen und ihren Hass aufs Etablishement abzureagieren.[!Quote]

Was hat das jetzt mit der Geschichte Deutschlands zu tun? Und brauchen die Jugendlichen wirklich so ein Ventil oder brauchen sie eher eine Perspektive, was sie mit ihrer Freizeit anstellen können? Ich denke, daß das Angebot in Deutschland da gar nicht sooo schlecht ist. Ich sehe eher Erziehungsfehler bei den Eltern als Ursache solcher Gewalt.

Beatrice Furrer schrieb:
Genauso wie sich Niemand dafür interessiert, dass gewaltbereite Ehemänner immer häufiger Amok laufen, ihre Ex-Frauen samt neuem Lebenspartner über den Haufen knallen, stockbesoffene Autofahrer Kinder tot fahren, Tierschänder sich an Hunden, Katzen, Pferden unde anderen Geschöpfen vergreifen. Was den DEUTSCHEN nicht unmittelbar betrifft, geht an seinem Allerwärtesten vorbei. Das ist eine Zeiterscheinung, die es mir schwer macht, hier "glücklich" zu leben.

Wenn es so schlimm in Deutschland ist, dann verstehe ich deine Entscheidung hier einzuwandern nicht. Aber ich denke gerade die Sachen, die du hier aufgeführt hast, kommen in der Schweiz und anderswo leider ganz genauso häufig vor wie in Deutschland. Denn auch dort gibt es krankhaft eifersüchtige Ehemänner, besoffene Autofahrer und sadistische Tierquäler. Leider.

Gruß Tommy
 
Hessen, nicht NRW

Tomm Lucas schrieb:
Ich kann mir nicht vorstellen, daß man in Meerbusch grundsätzlich anders lebt, hier in Niedersachsen gibt es das auf jeden Fall. Besonders letzteres hat auch viel (aber nicht nur) mit dem Begriff "Freundschaft" zu tun. Gruß Tommy

Sorry, mai Liaba...
...aber es heisst Meerholz.

Gruss, Bea
 
Beatrice Furrer schrieb:
Sorry, mai Liaba...
...aber es heisst Meerholz.

Gruss, Bea

Liebe Bea ich höre dich immer nur über Deutschland meckern. Warum bist du dann überhaupt erst hergekommen. Wenn hier alles so schlecht? Darauf würde ich gerne mal ne Antwort haben.
 
Also,bis auf die Polizei rufen würde ich auch nix machen,danken wir diesem tollen Rechtsstaat,den man greift jetzt ins geschehen ein um der Frau zu helfen,super die sind bewaffnet,wenn ich jetzt ne Waffe raushole die ich mit mir trage (aber illegal ist) um der Frau zu helfen und ich verletzte ein der Täter dann bekomm ich direkt auch noch ne Strafe! Wie also soll man eingreifen gut zu reden hilft da wenig.Jetzt bekommen die Jugendlichen ihre Strafen und ein Eintrag ins Polizeiliche-Führungszeugnis,dann bekommen sie wieder keinen Job und landen auf der Straße wieder in falschen Kreisen.Nagut, ich bin auf die Strafen der Jugendlichen gespannt.
 
Also wenn du illegal Waffen mit dir rumträgst, dann bist du ebenfalls kriminell. Und nun erzähl mir nicht, daß man in Deutschland Waffen mit sich rumtragen muß, um sich zu schützen!

Gruß Tommy

PS: Übrigens kam gerade in den Nachrichten ein ausführlicher Bericht über die Täter. Die Hälfte davon waren ebenfalls Ausländer.
 
K-Vader schrieb:
wenn ich jetzt ne Waffe raushole die ich mit mir trage (aber illegal ist) um der Frau zu helfen und ich verletzte ein der Täter dann bekomm ich direkt auch noch ne Strafe!

Du bekommst wohlbemerkt eine Strafe fürs Tragen einer illegalen Waffe und nicht weil du der Frau hilfst. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem in Deutschland ist einfach, dass das Gesetz bereits von einem viel zu positiven Menschenbild ausgeht. Dadurch werden erst Prinzipien wie Resozialisierung, Bewährungsstrafen und vorzeitige Entlassungen möglich. So auch das Prinzip der Straffreiheit von unter 14-Jährigen. Ist mir persönlich unverständlich, aber gerade durch die geringe Abschreckung der Strafen, geschehen mehr derartige Zwischenfälle.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben